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Thema: Dunkle Abgründe

  1. #1
    Major Avatar von Lorien
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    Standard Dunkle Abgründe

    Titel: Dunkle Abgründe
    Autor: Lorien
    Genre: eine Art Episoden-Tag zu 3x07 "Common Ground", Introspection, Freundschaft, Action, Hurt/Comfort
    Rating: PG-13, Hauptpersonen: McKay und Sheppard, GEN (aber wahrscheinlich kann der, der es unbedingt will, ein bis zwei Szenen vielleicht als Pre-Slash interpretieren)
    Warnung: Spoiler vor allem für SGA 3x07 "Common Ground", verschiedene kleinere Anspielungen auf frühere Folgen. Außerdem eine Anspielung auf SG-1 10x15 "Bounty".
    Länge: ~23.000 Wörter

    Inhalt: Es heißt, der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten ... Nach den Ereignissen von "Common Ground" muss John Sheppard das Erlebte verarbeiten, wobei seine Freunde (und vor allem McKay) versuchen ihm helfend zur Seite zu stehen. Doch als scheinbar alles nur immer schlimmer wird, versucht Rodney John mit einem Ausflug auf die Erde abzulenken.

    Anmerkung: Einen Riesendank an Antares, die mich zunächst mit ihrer Fanart zum Weiterschreiben motiviert hat und dann auch noch die Zeit fand kurz vor knapp einen tollen Beta abzuliefern. Ohne sie würde der Story einiges fehlen - vor allem in den hinteren Teilen, wo mir die Zeit fehlte genauer zu überarbeiten, bevor ich sie ihr schickte! Alle restlichen Fehler gehören allein mir. Wer darauf besteht, kann sie aufzeigen, muss aber damit rechnen, dass ich sie der Kreativität halber behalte.

    Für alle, die auf eine Fortsetzung meiner anderen FF warten: ich habe die Story nicht vergessen, nur hatte mir das RL es unmöglich gemacht, irgendwas zu schreiben. Und in all dem Stress war mir irgendwann die Muse abhanden gekommen. Für diese neue Geschichte hier, die im Rahmen einer Fanart/Fanfiktion-Challenge enstanden ist, hatte ich jedoch ein Abgabedatum einzuhalten. Und irgendwie im Laufe dieses "Schreiben müssens" habe ich die Lust daran wieder gefunden. Ich werde sehen, wie viel Zeit ich haben werde, aber das nächste Projekt wird definitv die Beendigung der angefangenen FF sein.

    Und ja, die Story hier ist bereits fertig und komplett! Ich werde sie in 8 Teilen alle zwei bis drei Tage posten. Viel Spaß!

    Fanart: Ein tolles Wallpaper von Antares, bei dem ich immer noch fasziniert bin, wie sie es geschafft hat, die beiden Ebenen der Story einzufangen, obwohl sie mit nichts als einer Kurzzusammenfassung gearbeitet hat. Und als sie 3 Tage vor der Abgabe dann auch noch mit einem genialen Cover ankam, war ich restlos glücklich! (Bilder sind im Spoiler!)

    Spoiler 







    Dunkle Abgründe



    Ein Junge weint nicht! Ein Junge beißt
    Sich auf die Zunge, auch wenn das Herz reißt.
    Das musst du wohl noch lernen?!

    Gerhard Schöne – Ein Junge weint nicht



    ***

    In dem mit modernster Präsentationstechnik ausgestattetem Auditorium, welches sich im Curie-Gebäude der physikalischen Fakultät einer kleinen im mittleren Westen der USA gelegenen Privatuniversität befand, war es dunkel und stickig. Doch noch immer folgten die etwa zwanzig Anwesenden wie gebannt der Vorführung, die auf dem Podium stattfand. Dort war Dr. Rodney McKay gerade dabei, in seinem üblichen „Ich-weiß-alles-und-ihr-nichts“-Tonfall die Funktionsweise der auf der großen Projektionswand gezeigten Schaltpläne zu erklären. Während die Geschwindigkeit, in der er sprach, jeden Normalbürger längst zur Verzweiflung getrieben und dafür gesorgt hätte, dass ihm keiner mehr folgen konnte, schien hier niemand Probleme damit zu haben.

    Niemand, außer mir vielleicht, stellte John Sheppard leicht amüsiert fest. Ich hätte mich wahrscheinlich doch nicht in die letzte Reihe setzen sollen.

    Er hatte beinahe laut aufgelacht, als ihm die Sitzordnung in dem nach hinten hin ansteigenden Raum das erste Mal so richtig bewusst geworden war. In der ersten Reihe saßen die, die man eigentlich nur als Anhänger bezeichnen konnte. Dicht gedrängt, hingen sie an jedem einzelnen Wort. Sie würden ohne zu zögern alles glauben, was Rodney ihnen erzählte. Dahinter kamen zwei bis drei Reihen Zweifler. Sie bildeten momentan noch die größte Gruppe und waren bisher mehr oder weniger neutral oder skeptisch eingestellt. McKay würde es bis zum Ende seiner Präsentation jedoch problemlos schaffen, mindestens die Hälfte von ihnen noch auf seine Seite zu ziehen, sie sozusagen zu bekehren. Mit ein wenig Abstand kamen dann die beiden Ungläubigen. Kein Beweis auf der Welt konnte sie von Rodneys Genie überzeugen. So weit wie möglich auseinander sitzend machten sie sich eifrig Notizen, um Rodney am Ende die scheinbar entdeckten Fehler nur so um die Ohren zu hauen. Allein Sheppard saß noch weiter hinten, sozusagen als neutraler Beobachter.

    Auch wenn es sicherlich eine Rolle spielte, dass er der einzige Nichtwissenschaftler im Raum war, lagen seine Verständnisprobleme wohl eher daran, dass er sich von Anfang an nicht wirklich Mühe gegeben hatte, Rodneys Ausführungen zu folgen. Vielmehr hatte sich John damit begnügt, den Wissenschaftler zu beobachten.

    Die Normalität, die McKay ausstrahlte, während er seinen Kollegen sein Genie vorführte, faszinierte Sheppard. Es war, als wären die letzten zwei Wochen nie gewesen und für einen seltenen Augenblick lang konnte auch John sie – nicht vergessen, aber zumindest in den hintersten Winkel seines Bewusstseins verdrängen.

    Hier war niemand, der John besorgt beobachtete, so als ob er darauf warten würde, dass er zusammenbrechen würde, nur weil das eine verständliche Reaktion nach einem Tag in der Hölle wäre. Niemand, der ihm hinterher schlich, aus Angst, dass er wieder verschwinden könnte. Niemand, der ihn dazu zwingen wollte, über das Vorgefallene zu reden, nur weil es besser sei, nicht alles in sich hineinzufressen. Niemand, der ihn missbilligend anblickte, nur weil er sich wieder bis zur Erschöpfung verausgabt hatte, um wenigstens eine Nacht mal zu müde zum träumen zu sein. Nicht, dass dies je funktioniert hätte.

    Nur die Stimme eines Freundes, die einen Hauch von überlegener Arroganz nicht unterdrücken konnte, als sie neue Wege der Energieeffizienz aufzeigte.

    Mit einem leisen Lächeln breitete John die Arme über die benachbarten Stuhllehnen aus und rutschte, die Beine ausstreckend, in eine bequeme Pose - nun, zumindest so bequem, wie es die harten Holzstühle zuließen. Entspannt wie schon lange nicht mehr setzte er seine intensive Beobachtung von Rodney fort.

    ***

    Schmerz.

    Nie zu enden scheinende Folter.

    Weißglühende Agonie.


    Hilflosigkeit.

    Nicht glauben können, dass es wirklich geschah.

    Ohnmächtiges Zerren an den Fesseln.


    Wut.

    Wut auf Gefängniswärter, die sich nicht zu schade waren, einen gemeinsamen Feind als Folterinstrument zu benutzen.

    Wut auf den Mitgefangenen, der zu abgestumpft schien, um sich gegen sein Schicksal aufzulehnen.


    Hände, die sich ihm entgegenstreckten.

    Und wieder Schmerzen, unerträgliche Schmerzen.

    Ohne den Knebel hätte er sich wahrscheinlich längst heiser geschrieen.


    Ein Kaleidoskop aus Bildern und Gefühlen, die ihn in einem immerwährenden Strudel gefangen hielten - und zwischen allem Kolyas zu einer grinsenden Fratze verzogenes Gesicht.

    „Sheppard…“


    ***

    Sheppard…

    „JOHN!“

    Der besorgte Ausruf seines Namens brachte Sheppard in die Wirklichkeit zurück. Ein einziger Blick nach unten auf das Podium zeigte ihm Rodneys hilflos aufgerissene Augen. Das reichte aus, um auch die letzte Illusion von Normalität zerplatzen zu lassen. Nervös um sich schauend wurde John bewusst, dass alle Augen im Raum auf ihn gerichtet waren.

    Oh Gott, er war doch nicht etwa eingenickt und hatte im Schlaf geschrieen?

    Unbewusst wanderte Johns Hand zu seinem Hals, um seine trockene Kehle zu massieren. Auch ohne sich in einem Spiegel sehen zu können, war ihm klar, dass der Versuch eines beschwichtigenden Lächelns kläglich scheiterte und sein Gesicht viel eher einer Grimasse ähneln musste, die ihn erst recht durchgeknallt erscheinen ließ.

    „Äh … Hi! Sorry für die Unterbrechung.“

    Ob es nun daran lag, dass die Wissenschaftler einfach nur exzentrisches Verhalten von ihren Kollegen gewöhnt waren, oder daran, dass er vielleicht doch keinen völligen Idioten aus sich gemacht hatte, wusste er nicht. Jedenfalls begannen sich die ersten Köpfe bereits wieder dem Podium zuzuwenden. Allein Rodneys Aufmerksamkeit war noch immer voll und ganz auf John gerichtet.

    Für einen Moment trafen sich ihre Augen und Sheppard konnte in McKay deutlich den Kampf widersprüchlicher Gefühle lesen. Hilflosigkeit angesichts des Unvermögens einem Freund helfen zu können. Der Wille es trotzdem zu versuchen, auch wenn das bedeuten würde, Johns Wunsch nach mehr Freiraum zu ignorieren. Und Mitleid.

    Oh, wie er das Mitleid hasste!

    Nichts wollte er nach den letzten zwei Wochen mehr entfliehen als dem mitleidigen Ausdruck in den Augen derjeniger, die wussten, was geschehen war. So als ob sie glaubten verstehen zu können, wie er sich fühlen musste. Armer, gebrochener Colonel Sheppard.

    Ein unsicherer Schritt von Rodney in seine Richtung brach den Bann und ließ John aufspringen. Durch seine Adern floss noch immer das durch den Alptraum erzeugte Adrenalin und trieb ihn mit nur wenigen Schritten durch die Tür des nahe liegenden oberen Ausgangs. In dem Moment als er hindurch war, schob er sie auch schon wieder zu und lehnte seinen Kopf gegen die glatte Holzoberfläche.

    Mit pochendem Herzen versuchte er nach Geräuschen aus dem Inneren zu lauschen. Flehend murmelte er leise vor sich hin: „Bitte, lass ihn nicht hinter mir her rennen … bitte Rodney, versuch diesmal nicht ein guter Freund zu sein und lass mich einfach für einen Moment allein … bitte …“

    ***

    Kaum hatte sich John von dem Wraith abgewandt und den Jumper betreten, hob das kleine Fluggerät auch schon ab und machte sich auf den Weg nach Atlantis. Nur Sekunden später war er von seinem Team umringt. Sheppard war sich bewusst, dass sie ihn seit ihrer Wiedervereinigung kaum aus den Augen gelassen hatten, doch bis auf die anfänglichen Fragen hatten sie ihn bisher größtenteils in Ruhe gelassen. So als ob die Anwesenheit des Wraith wie eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen gestanden hätte.

    Mit einem Mal redeten alle gleichzeitig.

    „Wie ist das möglich?“

    „Er sieht wirklich jünger aus, Carson!“

    „Kommen Sie, Colonel. Setzen Sie sich hin, damit ich Sie kurz durchchecken kann.“

    Ein wenig überwältig, ließ sich John widerstandslos zu einer der Bänke des Jumpers dirigieren. Mit dem Abliefern des Wraith schien ihn alles Adrenalin plötzlich verlassen zu haben und ihn die Ereignisse des letzten Tages schließlich doch noch einzuholen. Müde ließ er sich auf die Bank fallen.

    Teylas Hand lag unvermittelt wie ein schweres Gewicht auf seinem Arm und auch wenn die Geste sicherlich beruhigend gemeint war, brachte die Berührung seine Haut zum Kribbeln. Als auch Rodney seine Hand ausstreckte, wie um sich zu vergewissern, dass er wirklich real war, konnte John ein instinktives Zurückweichen nicht verhindern. Um dem verletzten Ausdruck in Rodneys Blick zu entkommen, schloss er, ohne die Erschöpfung vortäuschen zu müssen, seine Augen. Es war noch gar nicht so lange her, da war Sheppard überwältigt und unglaublich erleichtert gewesen, dass seine Freunde aufgetaucht waren, doch jetzt war zu müde, um auch nur zu versuchen, ihnen mit seinem üblichen Grinsen zu versichern, dass es ihm gut ging.

    Es fiel ihm immer schwerer, den Worten um ihn herum zu folgen. Nach und nach verschwamm alles zu einem einheitlichen Gemurmel, dass direkt über ihm zu hängen schien.

    ***


    Fortsetzung folgt ...


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.

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  2. Danke sagten:


  3. #2
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Dann will ich jetzt mal die Gelegenheit zu ausführlichen Kommentaren beim Schopf ergreifen:
    Toller Anfang! Mir gefällt, dass du gleich ohne lange Erklärung wie und warum sie dorthingekommen sind, am Ort des Geschehens bist. Denn die kurze Erwähnung in der Inhaltsangabe reicht als Info für den Leser zu diesem Zeitpunkt völlig aus.
    Ich mag, wie du John hier darstellst, seine Überlegungen, seine Ängste - trifft seinen Charakter sehr gut. Es passt auch, dass er es als entspannend empfindet, einfach dazusitzen und Rodney reden zu hören, (die Stimme eines Freundes - schöne Formulioerung!) an einem Ort wo ihn keiner kennt und auch nichts von ihm erwartet wird.
    Dann der Schock, des Albtraums und Johns Unsicherheit (und die des Lesers), was er jetzt gerade getan hat. Kein Wunder, dass er erstmal die Flucht ergreift.

    Der Übergang zu der Szene im Jumper ist dir sehr gut gelungen - ich wusste sofort, wo in Zeit und Raum (sozusagen *G*) wir uns gerade befinden und dass wieder, ohne dass du es erklären musstest.

    Deinen Schreibstil mag ich einfach. Treffende Formulierungen und abwechslungsreiche Wortwahl. Das macht richtig Spaß!

  4. #3
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Ich kann mir Rodney auch so richtig vorstellen, wie er das dozierend vorne steht und alle zu beeindrucken versucht. Auch Johns Beobachtung, wie die Sitzreihen gegliedert ist, ist prima geworden!

    Und: "McKay würde es bis zum Ende seiner Präsentation jedoch problemlos schaffen, mindestens die Hälfte von ihnen noch auf seine Seite zu ziehen, sie sozusagen zu bekehren."
    -----Das glaube ich auch!!

    Und dass es nach dem eher heiteren Einstieg dann bedrohlicher weitergeht, hält das Ganze sehr schön spannend.

  5. #4
    Alpha Avatar von Avarra
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    Toller Stil, der sofort fesselt, Kompliment.

    Ich mag Geschichten, die durch sprachlichen Feinschliff hervorstechen und nach dem Anfang zu urteilen, gehört deine definitiv dazu.
    Es ist nicht leicht, in der Fülle der FFs verschiedener Fandoms, die Perlen herauszufischen und ich bin jedes Mal hocherfreut, wenn ich wieder eine gefunden habe.

    Der Inhalt ist sofort fesselnd und es gelingt dir fabelhaft, die Sprünge von locker-Fluffigem Erzählen zu schmerzhaften Erinnerungen und tief-emotionalen Beschreibungen zu schaffen, ohne dabei im Erzählfluss zu stocken.

    Neben der sehr gelungenen Darstellung von Sheppards Innenleben (die Aufarbeitung eines derartigen Traumas ist schwierig genug zu schreiben), ist auch McKay ganz hervorragend geworden.
    Seine Arroganz Fremden gegenüber, die in ehrliche Sorge um einen Freund umschlägt und gleichzeitig in Hilflosigkeit mündet, denn der Umgang mit Menschen ist für diesen fast ein wenig autistisch anmutenden Charakter kaum zu bewerkstelligen.

    Ich bein gespannt, wohin du uns in deiner Geschichte noch führst und werde auf jeden Fall weiterlesen.

    es grüßt
    Avarra
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  6. #5
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Mein FB hast Du ja schon bekommen. Aber ich habe erst hier dieses Wallpaper gesehen.

    Das ist wirklich ganz große Klasse. Genauso wie das Cover auch.

  7. Danke sagten:


  8. #6
    Senior Master Sergeant Avatar von Hyodea
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    Hi Lorien,
    nun bin ich auch hier gelandet und find klasse was Du da vollbracht hast!

    Klasse geschrieben! Spitze!
    Superschön die Charaktere beschrieben, auf sie eingegangen.

    Super wie Du beschrieben hast, wie sie im Hörsaal sitzen und wie John aufschlüsselt welche Hörer wo sitzen, konnte es mir bildlich vorstellen, und McKay vorne am dozieren und erzählen ...(ich saß wohl auch ganz hinten )

    Und dann, Johns Traum...Und wie McKay reagiert und dann Johns Gedanken/Ängste...was war passiert...
    Und die Gedanken, das er nicht möchte, das die anderen ihn so mitleidig anstarren...
    Kann verstehen, das er da fliehen will und es tut, und Angst davor hat, das Rodney ihm folgt...
    Klasse beschrieben!

    Und dann Schnitt, Szene im Jumper..
    Super!
    Ich hab mich auch ehrlich gesagt immer gefragt, wie muss es da wohl gewesen sein....
    Wie haben die anderen John behandelt und was hat John gemacht, gesagt, getan...

    Kurzum, ich bin begeistert von dem ersten Kapitel und freu mich schon auf die Fortsetzung!

    Das Wallpaper und das Cover sind super geworden!
    Klasse!

    Vielen Dank und Liebe Grüße, Hyo
    "Was immer Du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an"
    Johann Wolfgang von Goethe


  9. #7
    Major Avatar von Lorien
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    @Sinaida:
    Danke für dein nettes "Detail-FB"! Deinen letzten Satz würde ich dir übrigens ohne zu Zögern sofort zurückgeben!

    @Antares:
    Danke auch dir. Uh ja, ich konnte doch nicht alles düster und drohend machen. Zumal so ein netter, lockerer Einstieg das Kommende noch bedrohlicher erscheinen lässt.

    @Avarra:
    Herzlich willkommen bei meiner Geschichte! Freut mich, dass dir der Anfang gefallen hat und du gerne weiter mitliest. Ja, das mit dem "sprachlichen Feinschliff" kenn ich. Ich mag auch keine FFs, wo die Rechtschreib- und Grammatikfehler (oder Ausdruck) so sehr stören, dass sie den Lesefluss stören. Um so mehr freut mich dann natürlich dein Kompliment. Danke!

    @stargatefan74:
    Ja, tolle Fanart, nicht wahr?! Bei so etwas musste man einfach motiviert sein, die dazugehörige Story so gut wie möglich zu machen!
    Und ja, ich werde "Zwischen den Fronten" beenden, irgendwann... Aber auf jeden Fall, bevor ich ein neues Projekt beginne.

    @Hyodea:
    Auch dir ein herzliches Willkomen! Freut mich, dass du hierher gefunden hast und es dir gefällt.
    Ich weiß, dass in so einer Serie so gut wie nie Zeit dazu ist, um sich mit längerfristigen Auswirkungen dessen zu beschäftigen, was sie ihren Hauptfiguren zumuten. Doch dass die Geschehnisse in "Common Ground" eigentlich nie wirklich wieder aufgegriffen wurden, hat mich schon immer gestört. In der nächsten Folge wirkten alle einfach nur so, als wäre nie etwas gewesen. Und das finde ich einfach nur unglaubwürdig! Allerdings hatte ich nie vor, selbst einen Tag dazu zu schreiben. Dazu hatte ich zu viele gute englische FFs zu dem Thema gelesen. Tja, meistens kommt es doch anders als man denkt...



    Und nun zur Fortsetzung:



    ***

    Müde. Er war so müde.

    Wann war das letzte Mal gewesen, das er eine Nacht hatte durchschlafen können?

    Als klar war, dass ihm Rodney nicht folgen würde, drückte sich John mit einer kraftlosen Bewegung von der Tür ab und drehte sich um. Für einen Moment fehlte ihm die Orientierung, als ihn die durch die Fenster einfallenden Sonnenstrahlen blendeten.

    Ein Blinzeln brachte den langen Flur, an dessen einem Ende John sich befand, wieder in den Focus. Hinter dem Treppenaufgang rechts von ihm gingen von dem lichtdurchfluteten Gang in regelmäßigen Abständen immer wieder Türen ab, die zu weiteren Unterrichtsräumen führten. Die nach Süden ausgerichtete linke Seite war dagegen mit einer großzügigen Glasfront ausgestattet.

    Unsicher, was er jetzt machen sollte, gaben die warmen Sonnenstrahlen auf Johns Gesicht schließlich den Ausschlag. Er stieg die Treppe hinab und wandte sich eine Etage tiefer der nächstliegenden nach draußen führenden Tür zu. Entschlossen betrat er den mit weitläufigen Grünanlagen gestalteten Campus, um den sich die Gebäude der kleinen Universität gruppierten. Mit langen Schritten steuerte er direkt auf eine in der Sonne stehende leere Bank zu.

    Auch wenn es die Kraft der Sonne nicht schaffte, alle in seiner Seele lauernden Schatten zu vertreiben, versuchte John für den Augenblick einfach nur so viel Licht wie möglich in sich aufzusaugen. Er konnte ein zufriedenes Seufzen nicht ganz unterdrücken, als er sich auf der Bank niederließ und sein Gesicht der Sonne entgegenreckte. Trotz geschlossener Augen verhinderten seine durch das Sonnenlicht in einem hellen Rot leuchtenden Lider, dass John wieder in die Dunkelheit abrutschte.

    Für einige Minuten war das alles, was er brauchte. Das Licht und die beruhigenden Geräusche der ihn umgebenden Natur. Das leise Rascheln der sich in einer sanften Brise bewegenden Blätter eines nur ein paar Meter entfernt stehenden Baumes, das unbekümmerte Zwitschern von Vögeln und in der Ferne das vertraute Brummen eines Rasenmähers.

    Eine Klingel störte schließlich Johns Ruhe. Nur kurze Zeit später begannen Stimmen den Hof zu füllen. Widerwillig öffnete er seine Augen und beobachtete, wie Studenten aus den verschiedenen Gebäuden strömten, um ihre Pause dazu zu nutzen, den schönen Tag zu genießen. Immer mehr Gruppen von jungen Leuten ließen sich auf dem Rasen nieder, um zu essen, sich zu unterhalten oder einfach nur in der Sonne zu liegen.

    Das Bild des Friedens und der Unbekümmertheit, das sich John bot, ließ ihm schmerzhaft bewusst werden, dass so gut wie niemand auf der Erde auch nur ahnte, welche Gefahren 3.1 Millionen Lichtjahre entfernt lauerten. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er so etwas wie Neid in sich aufsteigen.

    Und doch, trotz allem was er in den letzten Jahren gesehen und erlebt hatte, oder vielleicht auch gerade deswegen, würde John sein Leben gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen. Erst recht gegen nichts, was es auf dieser Welt gab.

    Er würde sich eben etwas mehr anstrengen müssen, um die Sache mit Kolya in den Tiefen seines Bewusstseins zu vergraben, damit er endlich wieder seinen Pflichten als militärischer Leiter von Atlantis nachkommen konnte. So sehr er sich auch von Elizabeth verraten fühlte, weil sie ihn gezwungen hatte „Urlaub“ auf der Erde zu machen, musste er zugeben, dass er in den letzten Wochen irgendwie neben sich gestanden hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Handlungen und Reaktionen waren wie die eines Fremden gewesen. Vieles von dem was er gesagt oder getan hatte, hatte er meist noch im gleichen Moment bereut und doch hatte er sich nicht stoppen können. Und je mehr er versucht hatte seine irrationale Seite zu unterdrücken und so zu tun, als wäre nichts passiert, desto schlimmer war es geworden.

    Mit einer müden Bewegung rieb sich Sheppard über das Gesicht und durch die Haare. Ich werde mich wohl bei ein paar Leuten entschuldigen müssen, dachte er resigniert. Und beginnen kann ich gleich mit Rodney.

    Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass gerade mal fünfzehn Minuten vergangen waren, seit er den Hörsaal fluchtartig verlassen hatte. McKay würde wahrscheinlich immer noch mitten in seinen Ausführungen stecken, so dass es kein Problem sein dürfte, sich unauffällig zurückzuschleichen. Und doch war John abgeneigt, den strahlenden Sonnenschein erneut gegen das stickige Auditorium einzutauschen.

    In Gedanken schon bei dem Abendessen, zu dem Rodney ihn zuzusagen als Belohnung für sein Mitkommen ‚eingeladen’ hatte, gab er sich noch fünf Minuten, bevor er wieder zurückgehen würde.

    ***

    „Colonel Sheppard!“

    Eine eindringliche, mit schottischem Dialekt sprechende, Stimme holte John aus seinem Halbschlaf zurück.

    „Es tut mir leid, Sie wecken zu müssen, Colonel. Je schneller wir die Untersuchungen hinter uns bringen, desto schneller kann ich Sie weiterschlafen lassen.“

    Überrascht wurde John bewusst, dass er sich auf einer Bettkante sitzend in der Krankenstation wiederfand. Er war zwar noch vollständig bekleidet, doch jemand hatte ihn bereits von seiner Weste und den Waffen befreit. Sheppard war sich nicht sicher, ob er beunruhigt sein sollte, dass er keinerlei Erinnerung daran hatte, wie er vom Jumper hierher gekommen war, entschied dann aber, dass er zu müde war, um sich Sorgen zu machen. Auch dass die Anderen auf einmal verschwunden waren und sich außer Carson und einer Krankenschwester niemand in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten schien, war John nur recht.

    Er war schon wieder dabei wegzudriften, als er plötzlich eine Hand an seiner Schulter spürte. Obwohl er fast im gleichen Moment noch erkannte, dass es Beckett war, der da direkt neben ihm stand, konnte John erneut ein instinktives Zurückzucken nicht mehr ganz unterdrücken.

    Um den für ihn peinlichen Moment zu überspielen, stieß Sheppard das erste hervor, was ihm in den Sinn kam. „Es geht mir gut! Wirklich! Der Wraith hat alles rückgängig gemacht. Vielleicht sogar besser. Wie neu!“

    „Aye, so sieht es aus. Doch wissen wir nichts darüber, was der Prozess in ihrem Körper angerichtet haben könnte. Gar nicht …“

    „Carson.“ John war sich schmerzhaft bewusst, dass seine Stimme einen flehenden, fast weinerlichen Beiklang hatte.

    „Gar nicht zu reden davon, was für einen Stress die wiederholten Nährungen für Ihren Körper bedeuten müssen.“ Das ‚und für ihre Seele’ sprach der Arzt zwar nicht extra aus, es klang aber deutlich mit. Genauso wie der verständnisvolle Blick nicht zu missverstehen war.

    John spürte, wie mit einem Schlag alle Farbe aus seinem Gesicht wich und sich ein dicker Knoten in seinem Magen bildete. Oh Gott, die gesendeten Übertragungen! Wie viele hatten wohl gesehen, was passiert war? Er hatte geschrieen, oder? Da war ein Knebel gewesen – und doch konnte er sich an Schreien erinnern. Mit nervösem Schlucken versuchte John die aufsteigende Übelkeit in den Griff zu bekommen.

    Als er schließlich den Kampf mit seinem Magen verlor, hatte Beckett längst die Zeichen gedeutet und hielt eine Schale vor Sheppards Gesicht. Nur, dass kaum etwas kam und ihn vorwiegend trockene Krämpfe schüttelten. Die Zeit schien sich ins Endlose zu ziehen, während John über der Schale hing. Beckett versuchte ihn mit einer kreisenden Handbewegung auf dem Rücken zu beruhigen, doch Johns Magenmuskeln zogen sich immer wieder krampfhaft zusammen und ließen ihn in den Pausen zitternd zurück.

    Als die Krämpfe endlich aufhörten, war er so erschöpft, dass ihn nur noch Carsons Hand an der Schulter aufrecht hielt. Nachdem die bisher im Hintergrund gebliebene Krankenschwester die Schale weggenommen hatte, half Beckett John dabei, sich auf dem Bett auszustrecken.

    „So ist es gut, Colonel. Lassen Sie mich einfach machen.“

    Völlig ausgelaugt lag John mit geschlossenen Augen da. Noch während er Carsons Bewegungen lauschte, fing er wieder an zu dösen.

    „He!“ Diesmal hatte ihn ein Stechen in seinem linken Handrücken geweckt. Unwillkürlich versuchte er seine Hand wegzuziehen, doch mit einem festen Griff und geübten Bewegungen hatte Beckett blitzschnell die Infusion fixiert.

    „Das ist nicht nötig“, beschwerte sich John. „Es geht mir gut, ich brauche nur etwas Ruhe. Und Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich die hier in der Krankenstation niemals finden werde.“

    Doch Beckett schaute ihn nur unbeeindruckt an. „Ihr Elektrolythaushalt ist nicht überraschend ein wenig durcheinander und die Infusion ist der schnellste Weg dagegen vorzugehen. Denn seien Sie ehrlich, es ist doch schon ein Weilchen her, dass sie das letzte Mal etwas getrunken haben, Colonel. Oder etwas gegessen haben.“

    „Keine Ahnung“, kam es kaum wahrnehmbar zurück. In Wahrheit wusste er es genau: das Frühstück, kurz bevor sie durch das Stargate gegangen waren, vor ... Sheppard wurde bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wie viel Zeit eigentlich genau vergangen war. Sicherlich mehr als ein Tag. Und doch verspürte er weder Hunger oder Durst. Es war, als ob der Wraith ihm nicht nur die Lebensenergie zurückgegeben hatte, sondern ihn irgendwie auch ‚genährt’ hatte. Konnten Menschen eigentlich auf diese Weise überleben, wenn sie einen Wraith hatten, der bereit war, sie mit zu ‚ernähren’?

    Mit einem Schaudern erinnerte sich John daran, woher diese Energie jedoch kommen müsste und ihm wurde klar, dass er lieber sterben würde, als sich auf die Art am Leben zu halten. Und trotzdem war er froh, dass er sein Leben zurück erhalten hatte. Er konnte auch damit leben, dass dafür einige von Kolyas Männern hatten sterben müssen. Schließlich hatten sie ihn zuerst angegriffen und er hatte sich letztendlich nur gewehrt. Indem er sich mit einem Wraith zusammengeschlossen hatte ... Ein weiteres Schaudern ging durch Johns Körper. Durch einen Wraith das Leben ausgesaugt zu bekommen, war etwas, das Sheppard – vor allem nachdem er es am eigenen Leib erfahren hatte – nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschen würde.

    Eines schwor er sich, Kolya würde eine weitere Begegnung nicht überleben.

    „John!“

    Sheppard blinzelte in Carsons besorgtes Gesicht. Der Arzt musste schon seit einem Weilchen versucht haben, ihn anzusprechen.

    „Sorry, Doc, war wohl mit meinen Gedanken ganz woanders.“

    Und da war er wieder, dieser verständnisvolle und Mitleid verströmende Blick. John bis die Zähne zusammen, um die auf der Zunge liegende sarkastische Bemerkung zurückzuhalten. Er konnte nicht jedes Mal, wenn jemand Mitleid zeigte, auf Konfrontationskurs gehen. Es war klar, dass so gut wie alle in Atlantis wussten, was passiert war, entweder weil sie die Übertragungen gesehen hatten oder dank der gut funktionierenden Gerüchteküche. Ständige Konfrontation würde in den nächsten Tagen nicht nur seine Beziehungen zu den anderen Expeditionsmitgliedern belasten, sondern ihn auch unnötige Kräfte kosten. Er würde ihnen auf einem anderen Weg klarmachen müssen, dass er kein Mitleid und erst recht keine Schonbehandlung wollte. Am Besten wäre es, wenn alles seinen gewohnten Gang gehen würde.

    „Ich habe die Untersuchungen erst einmal abgeschlossen. Wir müssen natürlich noch abwarten, was die Bluttests ergeben, aber es sieht so aus, als ob es Ihnen angesichts des Geschehenen überraschend gut gehen würde“, berichtete Carson mit einem freundlichen Lächeln.

    „Okay, wann kann ich hier raus?“

    „Sollten Sie noch wach sein, wenn die Infusion durchgelaufen ist, können wir noch einmal darüber reden.“ Damit wandte sich der Arzt zum Gehen und Sheppard blieb nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen. Auch wenn er sich fest vorgenommen hatte, wach zu bleiben, war er innerhalb von nur wenigen Minuten eingeschlafen.


    ******************************


    Fortsetzung folgt ...


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.

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  10. #8
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hi Lorien!
    Ich bin auch noch da!

    Da sitz ich da so mit meinem Kaffee, klapp den Laptop auf und was fällt mir ins Auge? Ich hab gedacht ich sehe nicht richtig … Eine neue FF und dann noch von dir! Die konnte ich mir ja nun nicht entgehen lassen. Und nun muss ich feststellen, dass ich schon ein Kapitel verpasst habe. *grummel*

    Also, erstmal zum Wallpaper: Das ist ja wohl spitzenmäßig! Weißt du, wie Todd da drauf aussieht? Brrr, wie der lebende Tod ... und das morgens um 5:30 Uhr. Naja, der Kaffee schmeckt trotzdem noch. *g* Und das Cover ist auch super geworden!

    Aber nun zu deiner FF. Dein Schreibstil ist ja so, wie ich ihn kenne – einfach nur fantastisch!
    Allein, wie du Johns Gedanken, seine Ängste und Zweifel beschrieben hast, sind dir super gelungen. Und die Szene im Jumper … man, die hätte ich gerne in der Folge gesehen.
    Ich habe mir übrigens „Common Ground“ die Tage noch mal angesehen und da zog sich bei mir immer noch alles zusammen. Eigentlich habe ich auch gedacht, die gehen da irgendwie noch mal drauf ein, aber war wohl nichts, schade.

    Okay und nun zum nächsten Kapitel:
    Oh Gott, die gesendeten Übertragungen! Wie viele hatten wohl gesehen, was passiert war?
    Da fehlen mir echt die Worte – und dann muss er sich auch noch übergeben …
    Nur gut, dass Carson bei ihm ist und er auf seine Art mit John redet.

    Du hast Johns Charakter so klasse beschrieben … man, der tut mir so leid. Und Carson hast du auch super getroffen.

    Wirklich zwei tolle Kapitel und ich freue mich auf mehr.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  11. #9
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    John tut mir hier so leid. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es für ihn das Erlebte an sich schon schlimm genug ist, aber die Vorstellung, dass seine Freunde auf Atlantis ihn so hilflos gesehen haben, macht ihm bestimmt stark zu schaffen. John ist nicht gerne hilflos - er tut sich ja schon schwer damit zuzugeben, dass er mal Kopfschmerzen hat. Und Mitleid ist das letzte was er will. Und genau das hast du hier sehr anschaulich und zum Charakter passend rübergebracht.

    Das Bild des Friedens und der Unbekümmertheit, das sich John bot, ließ ihm schmerzhaft bewusst werden, dass so gut wie niemand auf der Erde auch nur ahnte, welche Gefahren 3.1 Millionen Lichtjahre entfernt lauerten.
    Das trifft genau mein Gefühl, wenn ich Folgen sehe, in denen das Team (oder ein Teil davon) auf der Erde sind. Eine völlig andere Welt, nicht nur, weil's ein anderer Planet ist. Wie sich John und Co da erst fühlen müssen, wenn' s mir als Zuschauer schon so geht?

    Übrigens - ich habe mal im McShep-Clan etwas "Werbung" u.a. für deine Story gemacht.

  12. #10
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ich befürchte ja, dass ich mich in jeder Fanfiction von Dir wiederhole. Aber ich finde es immer wieder beeindruckend, wie bildlich Du die einzelnen Szenen beschreibst.
    Hier z. B.:
    Für einige Minuten war das alles, was er brauchte. Das Licht und die beruhigenden Geräusche der ihn umgebenden Natur. Das leise Rascheln der sich in einer sanften Brise bewegenden Blätter eines nur ein paar Meter entfernt stehenden Baumes, das unbekümmerte Zwitschern von Vögeln und in der Ferne das vertraute Brummen eines Rasenmähers.
    Ich finde das echt klasse!

    Die ganzen Szenen, die direkt nach Commom Ground spielen, sind so realistisch geschrieben, dass ich mir wünschte, wir hätte das wirklich so noch in der nächsten Folge zu sehen bekommen.
    Naja, war leider nicht so, dafür haben wir ja jetzt Dich.

    Freue mich schon auf den nächsten Teil.

  13. #11
    Chief Master Sergeant Avatar von Manu
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    Hallo Lorien,

    was kann ich jetzt noch schreiben, da meine Vorredner eigentlich all das bereits angeführt haben,was mir auch gefallen hat.

    Deine Beschreibung der Gefühle von John-einfach gut verständlich und nachvollziehbar.

    Ich hätte mir ebenfalls gewünscht,dass die Autoren die Situation Danach in der Serie aufgegriffen hätten.Sie hätten viel mehr daraus machen können und hätte das Gesamtbild besser oder überhaupt abgerundet.

    Außerdem freue ich mich,dass ich wieder etwas von dir lesen kann.

    LG Manu

  14. #12
    Second Lieutenant Avatar von Atlantis Mary
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    So nachdem ja Werbung gemacht worden ist für deine FF bin ich auch hier.
    Also ich mus sagen respekt, ich weiß garnicht was ich noch schreiben soll nachdem ja viele schneller waren als ich.
    Die zwei Kapitle fand ich super, ist teilweise irgendwie richtig traurig und man kann mitleiden, aber beim ersten Kapitel als es zur Einteilung von Rodney's Zuhörern kam musste ich auch lachen. ;-)
    Also mach weiter so freu mich schon auf's nächste Kapitel.

  15. #13
    Alpha Avatar von Avarra
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    Huiii, es geht weiter!
    Dann mal fix einen Kaffee geholt und losgelesen...

    Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich direkt beim Lesen kommentiere. Das ist so eine Angewohnheit von mir *g*. Oft stelle ich dann Fragen oder merke etwas an, das sich später im Kapitel von selber erledigt, aber ich mag es einfach, direkt meine Gedanken zum Gelesenen aufzuschreiben.
    Wirkt manchmal etwas wirr, leider.
    Manche Autoren stören sich sehr daran, ich hoffe, das ist bei dir nicht der Fall.

    Deine Beschreibungen der Örtlichkeiten am Anfang sind sehr bildlich und lassen einem die Szene vor Augen erstehen. Das ist großartig, so versetzt man sich regelrecht in die Szene hinein. Ich genieße es sehr, solche Beschreibungen zu lesen.

    Auch wenn es die Kraft der Sonne nicht schaffte, alle in seiner Seele lauernden Schatten zu vertreiben, versuchte John für den Augenblick einfach nur so viel Licht wie möglich in sich aufzusaugen.
    Sehr schön formuliert. Eine Erfahrung, wie die, die John machen musste ist extrem traumatisch und hinterlässt tiefe Spuren in der Psyche. Es ist toll, dass sich jemand der Problematik angenommen hat, dieser Aspekt fehlte in der Serie völlig.

    Das Bild des Friedens und der Unbekümmertheit, das sich John bot, ließ ihm schmerzhaft bewusst werden, dass so gut wie niemand auf der Erde auch nur ahnte, welche Gefahren 3.1 Millionen Lichtjahre entfernt lauerten. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er so etwas wie Neid in sich aufsteigen.
    Ja, Unwissenheit kann ein Segen sein. Oder wie einer meiner Chefs immer gerne sagt: "Zu viel Wissen kann auch belasten."
    Was für ein Chaos würde es geben, wenn die Menschen wüssten, was da draußen los ist. Da ist es besser, sie leben ihre Leben und genießen den Moment.

    So sehr er sich auch von Elizabeth verraten fühlte, weil sie ihn gezwungen hatte „Urlaub“ auf der Erde zu machen,
    Sehr klug von ihr. Und zwar nicht nur ihre Sorgfaltsplicht ihm gegenüber, sondern auch seinen Kollegen gegenüber.
    Sie hätte eigentlich noch einen Schritt weitergehen müssen und ihm eine Therapie verordnen sollen, aber dazu wäre er wohl kaum bereit gewesen. Und ohne seine Mitarbeit hätte das nichts geholfen, schätze ich.
    Andererseits sind Opfer von Folter seltenst in der Lage, alleine ihren Platz in der normalen Welt wieder einzunehmen.

    „Aye, so sieht es aus. Doch wissen wir nichts darüber, was der Prozess in ihrem Körper angerichtet haben könnte. Gar nicht …“
    Nicht nur dort... *seufz*

    Fantastisch, wie du die Gedanken und den inneren Kampf beschreibst.
    John ist hin- und hergerissen und verabscheut das Mitgefühl, das ihm entgegengebracht wird.
    Wie unsinnig eigentlich, denn ist doch die Fähigkeit, mit anderen Wesen mitzufühlen die wahrscheinlich menschlichste Eigenschaft, die wir haben.
    Ich verstehe selten, warum sich Menschen so sehr dagegen wehren, wenn andere Mitgefühl mit ihnen haben, nachdem sie etwas Schreckliches erlitten haben. Es macht sie doch nicht kleiner, wenn andere Anteil nehmen.
    Ich glaube, viele Menschen denken, dass Mitgefühl und Respekt unvereinbar sind und denken, wenn man mit ihnen mitfühlt, würde man sie nicht mehr respektieren. Dabei kann gerade die Fähigkeit mitzufühlen den Respekt für eine Person, die etwas Schweres überstanden hat, deutlich anheben.

    Er würde ihnen auf einem anderen Weg klarmachen müssen, dass er kein Mitleid und erst recht keine Schonbehandlung wollte. Am Besten wäre es, wenn alles seinen gewohnten Gang gehen würde.
    Das ist irgendwie eine so kindliche Haltung. "Wenn ich die Augen zumache, dann siehst du mich nicht." Wenn man etwas ignoriert, dann ist es nicht mehr da. *seufz*
    Und dabei vergibt er sich die Chance, aus dem Schrecklichen noch etwas Positives herauszuziehen, nämlich daran zu wachsen und daraus zu lernen. Aber das geht eben nur, wenn man das Geschehene wirklich verarbeitet.
    Deine Darstellung passt ganz hervorragend zu dem John, den man aus der Serie kennt. Kompliment für den gelungenen Blick in sein Innenleben!

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

    es grüßt
    Avarra
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
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    Bekennende McShepperin

  16. #14
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    @Hyodea, Stargatefan74 und Cindy:

    Da ich nicht weiß, wo ich es sonst anbringen soll:
    Vielen herzlichen Dank für die tollen Kommentare zum Wallpaper und zum Cover!

  17. #15
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Zitat Zitat von Antares Beitrag anzeigen
    @Hyodea, Stargatefan74 und Cindy:

    Da ich nicht weiß, wo ich es sonst anbringen soll:
    Vielen herzlichen Dank für die tollen Kommentare zum Wallpaper und zum Cover!
    Bitte gern geschehen! So eine tolle Arbeit muß ja auch gelobt werden.

  18. #16
    Alpha Avatar von Avarra
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    Du liebe Güte, die tollen Fanarts zur Geschichte habe ich ja auch noch gar nicht gelobt. *asche auf mein haupt*

    Wirklich, die sind klasse, sowohl das Cover, als auch das Wallpaper.
    Sie machen richtig Appetit auf die Geschichte.
    *schnüff* Wenn ich doch auch sowas Tolles machen könnte für meine Geschichte.

    es verneigt sich
    Avarra
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  19. Danke sagten:


  20. #17
    Major Avatar von Lorien
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    @Cindy:
    Hi Du! *strahl* Freut mich total, dass du wieder mitliest! Vielen lieben Dank wie immer für dein tolles FB. Das ist auch noch genauso, wie ich es in Erinnerung habe! Ich werde mir Mühe geben, auch weiterhin deine Erwartungen zu erfüllen.
    Aber die Geschichte ist ja im Grunde genommen auch nur entstanden, weil ich mich jedes Mal, wenn ich "Common Ground" geschaut habe, über den Punkt ärgerte, an dem die Folge endete.

    @Sinaida:
    Na wenigstens hast du da auch gleich mit Werbung für deine eigene Geschichte gemacht! Aber vielen Dank dafür - genauso wie wieder für dein Detail-FB.

    @stargatefan74:
    Ach, mach dir keine Gedanken über Wiederholungen - ich les mir eure FBs auch gern noch zum 100sten Mal durch! Also, wieder vielen lieben Dank dafür!

    @Manu:
    Ist doch nicht so schlimm, du kannst auch gerne wiederholen. Ich freu mich, dass du dir trotzdem die Mühe gemacht hast, ein FB abzugeben! Und vielen Dank auch noch für deine Danksagung zum ersten Kapitel!

    @Atlantis Mary:
    Herzlich Willkommen! Freut mich, dass du hierher gefunden hast und vielen Dank für dein FB!

    @Avarra:
    Wow! Danke für das genial umfassende FB! Das mit dem während des Lesens Schreiben ist kein Problem - im Gegenteil, bei längeren Sachen mach ich das oft auch so! Dann werd ich mal versuchen, auf jeden Punkt einzugehen.
    - Freut mich, dass dir die Beschreibungen gefallen. Ich habe meist genaue Bilder in meinem Kopf und versuche die auch immer zu vermitteln, befürchte jedoch oft, dass ich zu langweilig damit werden könnte. Aber dafür ist ein Beta wirklich gut, der warnt einen schon davor - genauso, wenn man zu wenig beschrieben hat.
    - Tja, Neugier liegt in der Natur des Menschen. Doch nur weil der Mensch zu rationalem Denken fähig ist, bedeutet es noch lange nicht, dass er mit so einer Wahrheit rational umgehen kann. Ich hab schon einige interessante AU-FFs gelesen, wo sie das Stargate Programm veröffentlicht haben - das endete nicht selten in mehr oder weniger Chaos.
    - Zu dem Thema, dass es Elizabeths Sorgfaltspflicht ist und das Problem Therapie, kommt auf jeden Fall noch mal was. Zu eine großen teil, gleich jetzt in der Fortsetzung.
    - Mitgefühl... Ich weiß, dass das für viele nicht verständlich ist, aber es kann wirklich ein Problem sein. Manche können nicht damit umgehen. Es ist weniger, dass sie es nicht wollen, sondern dass sie nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen, haben es nie gelernt. Vielleicht, weil sie es als Kinder nie erlebt haben. Es ist nicht einfach, die Dinge, durch die man geprägt wurde, als Erwachsener hinter sich zu lassen, sich zu sehr zu ändern. Doch bevor ich aus dem hier jetzt eine psychologische Diskussion mache, poste ich lieber den nächsten Teil.


    Hier jetzt die Fortsetzung:


    ******************************

    Manchmal zahlte es sich echt aus, ein Genie zu sein. So hatte Rodney keinerlei Probleme damit, seinen Vortrag zu halten, gleichzeitig unauffällig Sheppard im Auge zu behalten und seine Gedanken wandern zu lassen. Zugegeben, das Thema seiner Präsentation war im Vergleich zu den Dingen, mit denen er sonst in Atlantis beschäftigt war, nicht gerade hochkompliziert. Aber immerhin durfte er im Gegensatz zu Colonel Carter und Dr. Lee vor nicht allzu langer Zeit etwas vorstellen, das tatsächlich funktionierte. Und wer weiß, vielleicht schaffte es seine eher zufällige Entdeckung – während er gerade mal wieder dabei gewesen war, zwei Galaxien gleichzeitig vor dem Untergang zu bewahren – der Steigerung der Effizienz bei der Gewinnung erneuerbarer Energien eines Tages die Welt zu verbessern. Zumindest so lange, bis es ihnen gelang ein Lager mit voll geladenen ZPMs zu finden – oder noch besser, bis er irgendwann eine Möglichkeit erfinden würde, sie selbst herzustellen.

    Trotzdem, wäre es nicht für den Mann gewesen, der gerade in der hintersten Reihe des Auditoriums herumlungerte, hätte sich Rodney nie dazu herabgelassen, den Vortrag zu halten. Er hoffte nur, dass Sheppard diese Geste zu schätzen wusste, immerhin könnte McKay die Zeit auch nutzen, um etwas wirklich Wichtiges zu erfinden.

    Rodney stoppte seine wandernden Gedanken mit einem innerlichen Schnauben. Wem versuchte er hier eigentlich etwas vorzumachen? Das Ganze war schließlich seine eigene Idee gewesen. Möglichst beiläufig riskierte er einen weiteren Blick in Sheppards Richtung und stellte überrascht fest, dass der nicht nur drei Stühle auf einmal beanspruchte, sondern auch zum ersten Mal seit Wochen mehr oder weniger entspannt wirkte. Da er nur aus dem Augenwinkel heraus schielte, konnte er sich nicht ganz sicher sein, doch es sah so aus, als ob Sheppard sogar ein leichtes Lächeln im Gesicht hatte.

    Das war definitiv ein Fortschritt. Erleichtert und mit mehr Elan als bisher, setzte Rodney seine Erläuterungen fort. Er konnte es kaum noch erwarten fertig zu werden, um zum angenehmeren Teil des Tages zu kommen. Auch wenn er sich eher die Zunge abschneiden würde, als es laut auszusprechen, freute er sich auf das Abendessen, zu dem er Sheppard als Ausgleich für die Teilnahme an dieser kleinen Konferenz ‚eingeladen’ hatte.

    Während er sich zur Projektionswand drehte und auf Besonderheiten in den gezeigten Gleichungen hinwies, kalkulierte er in Gedanken, wie lange die Präsentation noch etwa dauern würde. Wenn er ein wenig schneller redete, vermutlich nicht länger als etwa 30 bis 35 Minuten. Das funktionierte aber nur, wenn die hier sitzenden so genannten Wissenschaftler alles sofort verstanden hatten und nicht anfangen würden, ihn endlos mit dummen Fragen zu nerven.

    Und nicht während seines Vortrags schlafen würden! Er konnte es nicht fassen, doch die Geräusche, die hinter seinem Rücken aus dem Auditorium zu kommen schienen, waren unmissverständlich. Schnarchen! Da wagte es doch tatsächlich jemand zu schnarchen!

    Mit unverhohlener Missbilligung wandte sich Rodney seinem Publikum zu. „Wer nachts nicht schlafen kann, sollte die Güte haben, meine kostbare Zeit nicht damit zu vergeuden, dass er das hier nachholt. Sie bezeichnen sich alle als ambitionierte Wissenschaftler, da sollten Sie ein wenig Schlafmangel verkraften können. Ich habe einmal …“

    Die Worte blieben Rodney im Halse stecken, als er erkannte, woher die Laute gekommen waren. Noch vor zwei Wochen wäre Sheppard einer bissigen Bemerkung des Wissenschaftlers nicht entkommen, doch jetzt war dieser viel zu erleichtert, seinen Freund überhaupt schlafen zu sehen. Auch wenn dessen Haltung nicht gerade bequem aussah. So tief wie der Kopf auf der Brust hing, war es ein Wunder, dass Sheppard überhaupt Luft bekam.

    Und obwohl er es beinahe versucht hätte, konnte McKay seine Präsentation mit der Ablenkung im Hintergrund nicht wirklich beenden. Schweren Herzens entschied er sich dazu, Sheppards Nickerchen zu beenden.

    „Sheppard!“ Der Ausruf ergab keine sichtbare Reaktion.

    „Sheppard!“, versuchte er es noch etwas lauter.

    Plötzlich wurde der Schlaf des Piloten unruhig und er begann rastlos auf dem Stuhl herumzurutschen. Ein scheinbar tief aus dem Inneren kommendes Stöhnen jagte eine Gänsehaut über Rodneys Rücken. Mittlerweile hatte sich der gesamte Saal umgedreht und alle Augen waren auf Sheppard gerichtet. Als aus dem Stöhnen ein Wimmern wurde, blieb Rodney nichts anderes übrig, als zu handeln. Er wusste wie sehr Sheppard es hasste im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Der Mann zeigte nie auch nur ein bisschen von dem was tatsächlich in ihm vorging und würde immer noch behaupten, dass alles in Ordnung wäre, wenn er schon verblutend am Boden liegen würde. Da würde Sheppard sicherlich nicht wollen, dass ein ganzer Raum voller fremder Leute ihn bei einem Alptraum beobachten konnte.

    Rodneys laut gerufenes „JOHN!“ hallte dank der guten Akustik durch das gesamte Auditorium.

    Diesmal konnte man das Ergebnis fast schon als spektakulär bezeichnen, als Sheppard mit einem halb in der Kehle stecken gebliebenem Schrei aus dem Schlaf aufschreckte. Für einen Moment schaute er sich unsicher um, bevor er mit einem wackligem Lächeln versuchte die Stimmung aufzulockern.

    „Äh … Hi! Sorry für die Unterbrechung.“

    Doch Rodney erkannte genau, wie gequält das Lächeln war. Was sollte er jetzt machen? Er konnte doch nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre und mit seinen Gleichungen und Schaltplänen fortfahren. Auch wenn das sicherlich genau das war, was Sheppard wollte. Zaghaft machte Rodney einen unbewussten Schritt in dessen Richtung.

    Daraufhin sprang Sheppard wie ein verschrecktes Tier auf und verschwand durch den Ausgang. Alles war so schnell gegangen, dass Rodney nicht einmal Zeit zum Blinzeln gehabt hatte. Sekunden verstrichen und er starrte noch immer wie vor den Kopf geschlagen auf den jetzt leeren Platz. Ein Räuspern aus dem Publikum löste schließlich seine Erstarrung.

    „Ja … also … Wo war ich stehengeblieben? Ach ja … Wie Sie hier sehen können, wenn Sie sich die Mühe machen würden genau zu schauen, kann man …“ Nicht wirklich mit seinem Herzen bei der Sache, fuhr Rodney in seinem Vortrag fort, während seine Gedanken eine ganz andere Richtung nahmen …

    ***
    Das konnte doch nicht wahr sein! Was dachte sich dieser schottische Voodoo-Künstler eigentlich dabei, sie hier alle vor der Tür warten zu lassen? Sie hatten ein Recht darauf zu sehen, wie es Sheppard ging, schließlich waren sie sein Team!

    Mehr pikiert als wirklich wütend stapfte Rodney zum wiederholten Male innerhalb von nur wenigen Minuten durch den kleinen Vorraum, um an der Tür auf jedwede Geräusche aus der dahinterliegenden Krankenstation zu lauschen. Dabei war es ihm egal, dass er mittlerweile allen Anwesenden auf die Nerven ging. Er hatte sich schließlich Mühe gegeben! Für geschlagene 41 Minuten hatte er stillgesessen - oder zumindest so etwas in der Art versucht - und geduldig darauf gewartet, dass Beckett herauskam, um sie über Sheppard zu informieren. Das war lang genug gewesen. Wie lange brauchte man schon, um einen scheinbar gesunden Mann zu untersuchen? Sie hatten doch alle gesehen, dass es Sheppard gut ging. Der Mann war sogar selbstständig zur Krankenstation gegangen! Zugegeben er wirkte dabei etwas weggetreten und war ein- oder zweimal falsch abgebogen, aber das war doch nichts wirklich Neues und damit auch kein Grund zur Sorge.

    Oder?

    Ohne es zu merken war Rodney auf seiner Wanderung wieder bei seinem Stuhl angekommen. Für einen Moment stand er unschlüssig da, bevor er sich mit einem theatralischen Aufseufzen setzte. Doch es dauerte kaum zwei Minuten, bis er aufsprang und seine Wanderung erneut aufnahm. Während Teyla Rodney nur verständnisvoll nachlächelte, sah Elizabeth aus, als ob sie etwas sagen wollte, sich dann aber doch anders entschied. Ronon dagegen zog eines seiner vielen Messer hervor und starrte McKay herausfordern an, während er demonstrativ damit herumspielte. Hätte Rodney auch nur für einen Augenblick innegehalten, um den Satedaner zu beobachten, hätte die drohende Geste vielleicht ausgereicht, um ihn für weitere fünf Minuten auf seinem Stuhl zu halten.

    Allerdings war sich McKay der Gefahr absolut nicht bewusst. Vielmehr wanderten seine Gedanken unvermeidlich zurück zu den Geschehnissen des letzten Tages. Die Verzweiflung, die er während der Übertragungen empfand, war in seiner Erinnerung noch genauso intensiv wie die Erleichterung und der Unglaube, als sie Sheppard unversehrt fanden.

    Von allen Menschen, denen Rodney je begegnet war, war Sheppard derjenige, bei dem es ihm am wenigsten überraschte, dass er einen Weg gefunden hatte, das zu überleben. Jeder sonst hätte nach der ersten Nährung aufgegeben und sich seinem Schicksal gefügt. Welcher Mensch, der halbwegs bei Verstand war, würde auch schon auf die Idee kommen, sich mit einem Wraith zu verbünden? Beziehungsweise, wer konnte es normalerweise überhaupt schaffen, einen Wraith auf seine Seite zu ziehen? Wer, außer Sheppard? Viel zu oft hatte Rodney nicht die leiseste Ahnung, was im Kopf seines Teamleiters vorging. Die Ideen, die unter dem verboten gehörenden Haarschopf entstanden, waren meist so verrückt, dass sie eigentlich niemals funktionieren dürften. Und doch schaffte es der Mann, jeder Logik zum Trotz, immer wieder zu überleben – und nicht selten auch alle anderen mehr oder weniger heil nach Hause zu bringen. Rodney hatte längst aufgegeben mitzuzählen, wie oft Sheppard schon dem scheinbar sicheren Tod gegenüber gestanden hatte, nur um ihm dann im allerletzten Moment von der Schippe zu springen.

    Irgendwann im Laufe der letzte drei Jahre hatte er sich daran gewöhnt, dass der Colonel immer da sein würde. Deshalb war es um so schwerer zu ertragen gewesen, als es diesmal so aussah, als ob Sheppard das Glück schließlich doch verlassen hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben wäre Rodney bereit gewesen, einen anderen Menschen kaltblütig zu töten. Und das machte ihn nervöser, als er bereit war zuzugeben. Er war Wissenschaftler und kein Soldat! Er sollte sich danach sehnen, so viel Zeit wie möglich in seinem Labor verbringen zu können und nicht das Bedürfnis verspüren, einem Psychopaten hinterher zu jagen, nur damit dieser nicht noch einmal auch nur in die Nähe von Sheppard gelangen konnte.

    Nach, wie es Rodney vorkam, Stunden öffnete sich endlich die Tür zur Krankenstation. Jetzt sprangen auch die anderen von ihren Sitzplätzen auf und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Beckett.

    „Wie geht es Sheppard?“

    „Können wir zu ihm?“

    „Warum hat das solange gedauert?“

    „Sind irgendwelche Nebenwirkungen zu erwarten?“

    „Nebenwirkungen? Was für Nebenwirkungen? Dass er jetzt jünger aussieht als zuvor?“

    „Carson?“

    Unbeeindruckt von den auf ihn einstürmenden Fragen führte der Arzt die kleine Gruppe ein Stück von der Tür weg, bevor er mit seinem Bericht begann.

    „Die vorläufigen Untersuchungen haben ergeben, dass es Colonel Sheppard so weit gut geht. Er ist ein wenig dehydriert und auch die letzte Mahlzeit ist schon ein bisschen her, doch das ist nichts, was man nicht mit einer Infusion ausgleichen kann. Wir werden sehen, was die Blutuntersuchungen ergeben, aber es sieht so aus, als ob das schlimmste seiner körperlichen Symptome eine schwere Erschöpfung ist.“

    „Können wir ihn sehen?“, fragte Teyla erneut.

    „Im Moment lieber nicht.“ Beckett schaute sie entschuldigend an. „Er war so erschöpft, dass er fast sofort eingeschlafen ist. Und es wäre besser, wenn er so viel ungestörten Schlaf wie nur möglich bekommt, da fast mit Sicherheit zu erwarten ist, dass der Colonel unter Alpträumen leiden wird. Niemand kann so etwas überleben und unberührt von den Ereignissen davongehen.“

    „Vielleicht sollten wir ihn dazu bringen, Sitzungen mit Dr. Heightmeyer zuzustimmen.“

    „Viel Glück dabei, Elizabeth“, warf McKay mit einem Schnauben ein. „Sheppard würde sich doch lieber mit einer Wraith-Queen anlegen, als freiwillig mit Kate Heightmeyer zu reden.“

    „Wenn es sein muss, kann ich es auch zu einer Vorraussetzung für die Wiederaufnahme seines Dienstes machen“, fuhr Weir, nicht wirklich von ihrem Vorschlag überzeugt, fort.

    „Ich stimme zu, dass wir versuchen sollten, Colonel Sheppard dazu zu bringen, über das Erlebte zu reden. Nur weiß ich nicht, ob es eine so gute Idee ist, ihn zum jetzigen Zeitpunkt dazu zu zwingen. Bei solchen Sitzungen sollte der Patient zumindest bereit sein es zu versuchen. Sheppard hat genug Erfahrungen mit Psychologen, dass ich befürchte, wenn er nicht reden will, dann wird ihn auch keiner dazu bringen. Wenn wir ihn zwingen, wird er sich wahrscheinlich nur noch mehr verschließen.“ Während er weiter sprach, nahm sich Carson die Zeit, mit jedem von Sheppards Team für einen Moment Blickkontakt aufzunehmen. „Vielleicht gelingt es uns aber auch, dass er sich seinen Freunden gegenüber öffnet. Mit irgendjemandem sollte er über das Erlebte reden. Er wird es nicht einfach ignorieren können. Auf jeden Fall würde ich vorschlagen, dass der Colonel seinen Dienst nicht sofort wieder antritt.“

    Ohne zu Zögern schloss sich Weir dem Vorschlag an. „Einverstanden, Carson. Geben wir ihm ein paar Tage alles zu verarbeiten.“

    „Ähm … Ich glaube auch hier nicht, dass ihm diese Idee gefallen wird.“

    „Ja, Rodney, das ist mir bewusst. Da ich nicht vorhabe, Sheppard Bettruhe zu verordnen, kannst Du ihn vielleicht ein wenig ablenken. Zeit mit ihm verbringen. Ihr alle. Seid einfach für ihn da. Und wir werden sehen, wie es sich weiter entwickelt, ob irgendwelche längerfristigen Probleme zu erwarten sind. Schon jetzt deutet sich an, dass Colonel Sheppard noch mehr Probleme mit Berührungen hat, als bisher.“

    „Wir werden diese Aufgabe gern übernehmen“, sagte Teyla mit einem leichten Neigen ihres Kopfes.

    „Ich weiß. Doch genug für heute. Es ist spät und ich bin mir sicher, uns allen fehlt Schlaf. Kommt morgen früh wieder.“ Der müde Ausdruck in Becketts Gesicht unterstrich seine Worte nur noch.

    Widerstrebend löste sich die kleine Gruppe auf. Dabei konnte Rodney ein unangenehmes Gefühl nicht ganz unterdrücken und murmelte im Gehen „schlechte Idee, ganz schlechte Idee“ vor sich hin. Das Problem war nur, dass er selbst auch nicht mit Sicherheit bestimmen konnte, was so schlecht war.


    ******************************


    Fortsetzung folgt ...
    Geändert von Lorien (20.10.2008 um 06:44 Uhr)


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.

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  21. Danke sagten:


  22. #18
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Was mir an dem Teil hier so gut gefällt, sind Rodneys Gedankengänge, die auch so absolut nach Rodney klingen.
    Auch die Tatsache, dass er etwas *für Sheppard* tut, das aber so verpackt, als hätte er keine anderen als egoistische Beweggründe.
    Schön fand ich auch, dass du jetzt erst die Verbindung zum Anfang herstellst und diese Szene wieder aufgreifst, in der John dachte, einen Albtraum gehabt zu haben. Und wie du dieses kleine Rätsel löst - dass er einfach nur laut geschnarcht hat, nichts weiter - das ist klasse. Irgendwie wird so der Kontrast zwischen Johns Sicht auf sich selbst und wie ihn seine Umwelt wahrnimmt, deutlich.

    Dass Elizabeth John jetzt noch nicht zu einer Therapie zwingt kann ich verstehen, aber ich finde es wichtig, dass sie das quasi als letzte Möglichkeit in der Hinterhand hat, falls es nötig sein sollte. Wobei ich nicht weiß, ob es da nicht eine Art Standardprozedur gibt, also, dass er nach gewissen Erlebnissen von einem Psychologen durchgecheckt werden *muß*. Aber auf Atlantis und speziell bei Team Sheppard läuft das ja alles etwas anders.

    Und *diese* Variante - Rodney als Johns "Hüter" - ist mir natürlich viel lieber.

  23. #19
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ich sehe, Du bleibst Deinem Stil treu, das Geschehen aus mehreren Perspektiven zu zeigen, in diesem Fall, Johns Alptraum während dem Vortrag aus Rodneys Sicht. Das gefällt mir immer sehr gut, außer vielleicht, wenn es gerade mega spannend zugeht und ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

    Ich finde, Du triffst Rodney Charakter ungemein gut. Ich kann gar nichts genau rauspicken, aus diesem Kapitel, es war einfach wie immer sehr gut geschrieben. Liest sich toll und vor allem flüssig.
    Weiter so.

    Freue mich wieder auf den nächsten Teil.

  24. #20
    Alpha Avatar von Avarra
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    Es geht weiter...
    Dann will ich mich ja gleich mal draufstürzen.

    Kurz noch zu deinem Re-Review:
    Es ist weniger, dass sie es nicht wollen, sondern dass sie nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen, haben es nie gelernt.
    Das ist ein guter Gedanke.
    Es ist vielleicht schwierig, Dinge, die einen als Kind geprägt haben, zu verändern, aber dazulernen kann man ja trotzdem. Aber es ist natürlich ungleich schwieriger, etwas zu verändern/erlernen, das sich früher eingeprägt hat.
    Trotzdem glaube ich oft, dass die Ablehnung von Mitgefühl weniger die Unsicherheit ist, darauf zu reagieren, als viel häufiger das Gefühl, dadurch herabgesetzt zu werden. Stärke gilt noch immer als erstrebenswertes Attribut und Mitgefühl für etwas Erlittenes scheint oft damit assoziiert zu werden, dass man schwach ist. *seufz*

    Doch bevor ich aus dem hier jetzt eine psychologische Diskussion mache,
    *grins* Das liegt an der psychologischen Tiefe deiner Geschichte. Sie läd einfach dazu ein, sich Gedanken über psychische Mechanismen zu machen und darüber zu diskutieren.
    Selber schuld...

    Nun aber zum Kapitel:
    Der Einblick in Rodneys Gedanken und Gefühle ist absolut gelungen. Du führst den Leser unmerklich an der Hand und es ist unglaublich angenehm dir lesend zu folgen. Einerseits dein sehr fließender Stil, andererseits die komplexen Gedanken, die du dir um das Innenleben der Charaktere machst, machen eine Mischung aus, die unwiderstehlich ist für jemanden, der gerne Dinge liest, die mehr als nur ein bischen unter die Oberfläche gehen.

    Mit unverhehlter Missbilligung
    Hier ist mir ein kleiner Fehler aufgefallen. Das Adjektiv für das Verb "verhehlen" ist "verhohlen", es müsste also heißen: "Mit unverhohlener Missbilligung".
    Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich hier ein wenig Erbsenzählerei betreibe.

    Interesant, wie du die Situation hier aus der anderen Perspektive beschreibst. Nach Sheppards sich, die gleich vom schlimmsten möglichen Fall ausging (dass er durch einen Schrei in seinem Albtraum auf sich aufmerksam gemacht hat und nun jeder weiß, dass er einen an der Schüssel hat), sehen wir nun das, was wirklich geschah, durch McKays Augen. Und diese Version ist deutlich harmloser. Immer noch peinlich, aber für jeden irgendwie nachvollziehbar, ohne, dass irgendetwas über Johns Seelenzustand offenbart wird.
    Zumindest denke ich nicht, dass Wildfremde seine Laute richtig interpretieren können. Und ich schätze, Rodneys Sorge um ihn und seine Kenntnis von Johns Eigenheiten wird ihn daran hindern, John aufs Brot zu schmieren, wie nahe dran er war, sich öffentlich zu verraten.
    Toller Schachzug von dir, ich hoffe, wir lesen sowas noch öfter.

    Das konnte doch nicht wahr sein! Was dachte sich dieser schottische Voodoo-Künstler eigentlich dabei, sie hier alle vor der Tür warten zu lassen? Sie hatten ein Recht darauf zu sehen, wie es Sheppard ging, schließlich waren sie sein Team!
    Nö, haben sie nicht.
    Ich hatte das Thema ärztliche Schweigepflicht und Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ja schon in Sinaides FF und ich finde es gut, dass du die anderen hier aussperrst.
    Insgesamt ist der Rückblick unglaublich gelungen. Man erkennt jede Figur wieder, wie sie ihr typisches Verhalten an den Tag legen (naja, soweit ich Atlantis-Neuling das beurtielen kann... aber ich hole auf, bald bin ich da auch sattelfester) und die ganze Szene wirkt durch Rodneys Gedanken und Verhalten unheimlich dicht.

    Welcher Mensch, der halbwegs bei Verstand war, würde auch schon auf die Idee kommen, sich mit einem Wraith zu verbünden? Beziehungsweise, wer konnte es normalerweise überhaupt schaffen, einen Wraith auf seine Seite zu ziehen? Wer, außer Sheppard?
    O'Neill.
    Genauso ein Sturkopp und ebenso wenig bereit, aufzugeben, egal wie endgültig eine Situation zu sein scheint.

    Und es wäre besser, wenn er so viel ungestörten Schlaf wie nur möglich bekommt, da fast mit Sicherheit zu erwarten ist, dass der Colonel unter Alpträumen leiden wird. Niemand kann so etwas überleben und unberührt von den Ereignissen davongehen.
    Klasse, dass du das auch so siehst. Irgendwie wird bei Stargate insgesamt mit Folter recht locker umgegangen. Einerseits werden die Protagonisten in einer Wiese misshandelt, die gradezu erschreckend ist, andererseits tut man danach so, als wäre nichts gewesen und das Leben ginge weiter.
    Als Ba'al O'Neill in der Mangel hatte, war das genauso. Totgequält, wiederbelebt, wieder zu Tode gefoltert, wieder wiederbelebt....
    Und hinterher ging es relaitv munter wieder los zu neuen Missionen.
    *grummel*
    Ich weiß, eine Serie bietet nicht den Platz, das angemessen aufzuarbeiten, aber wenigstens in Ansätzen sollte das möglich sein. Oder man muss halt darauf verzichten, die Protagonisten derartig drastisch zu foltern. Sollte doch gehen...
    Aber wenigstens gibt es dann FFs, wie deine, die das Thema aufgreifen und angemessen behandeln. Danke dafür!

    es freut sich auf die Fortsetzung
    Avarra
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

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