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Thema: Verloren

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Standard Verloren

    Titel: Verloren
    Autor: Jadzia
    Serie: Stargate Atlantis, Anfang Season 3
    Spoiler: Keine
    Charaktere: Lt. Col. Sheppard, Dr. McKay, Teyla, Ronon, Dr. Weir, Major Lorne, Col. Caldwell, Dr. Beckett
    Kategorie: Drama
    Rating: PG-13
    Länge: 15 Kapitel
    Inhalt: Vieles kann verloren gehen. Und manchmal kann es erschreckend sein herauszufinden, was man selbst im Begriff ist zu verlieren. Abgründe offenbaren sich nicht immer sofort...
    Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved.

    Author's Note: Dies ist mein Erstlingswerk in der Welt der FanFiction! Es hatte mich einfach in den Fingern gejuckt selbst einmal den Stift in die Hand zu nehmen. Und diese Story ließ mich einfach nicht mehr los! Ich hoffe, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.
    Vielleicht eine Warnung am Rande, wie so einige andere gehe auch ich nicht ganz so freundlich mit Sheppard um. Auf die eine oder andere Art und Weise.
    Feedback: Sehr gerne!
    __________________________________________________ _________________________________________


    Verloren


    by Jadzia



    Prolog

    Weißes Licht fiel durch ein Fenster und gab dem Raum ein ungewohnt helles Leuchten. Er saß auf einem Stuhl, die Wände um ihn herum konnte er nur erahnen. Irgendwie war sein Blick getrübt. Er versuchte die gegenüberliegende Wand zu fokussieren, doch es gelang ihm nicht. Sein Geist war träge und benommen, als ob er noch nicht wirklich wach wäre.

    Wie lange er schon dort saß wusste er nicht. Bei genauerer Überlegung wurde ihm klar, dass er auch nicht mehr wusste, wie er hier her gelangt war. Die logische Konsequenz folgte einen Moment später und gelang nur schwerlich aus seinem trägen Geist. Wo war dieses hier überhaupt?
    Allerdings entglitt ihm dieser Gedanke wieder, wie ein Fisch der kurz an die Oberfläche kommt, nur um einen Augenblick später wieder in der dunklen Tiefe zu verschwinden.

    „Wie geht es Ihnen Heute, John?“ Ein freundlich lächelnder Mann, so um die fünfzig Jahre, blickte durch eine runde Brille auf ihn hinab. Er schien einfach aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.

    „Ich denke mir, wir sollten unser letztes Gespräch wieder aufnehmen. Nun, Sie erwähnten bei Ihrer Einlieferung einem Ort namens Atlantis.“ Während dieser Worte setzte sich der fremde Mann ihm gegenüber an einen Schreibtisch, es schien also doch kein gänzlich leerer Raum zu sein.

    Atlantis. Schemenhafte Bilder schossen an Johns innerem Auge vorbei, ungeordnet und ohne Sinn. Er versuchte sie festzuhalten, seinem Geist einen Punkt zum ansetzten zu geben. Doch sein Denken war einfach zu benommen.
    „Wer... wer sind Sie?“ Träge schwang seine Stimme durch das helle Zimmer.

    „Oh, aber das hatten wir doch schon! Es scheint mir, als wenn Sie Heute nicht ganz auf der Höhe wären. Allerdings kann man den Pflegern keinen Vorwurf machen, nachdem was Sie letzte Nacht angestellt haben.“ Johns Gegenüber klang leicht tadelnd, verlor aber nicht seine freundliche Ausstrahlung.

    „Ich verstehe nicht...“

    „Ich bin Doktor Kustain. Wir haben uns Gestern kennen gelernt, als man Sie in diese Heilanstalt eingewiesen hat. Sie waren ziemlich verwirrt.“

    „Eingewiesen? Aber...“

    Das konnte nicht sein, da stimmte etwas nicht. Doch sein Kopf tat sich noch immer schwer damit einen klaren Gedanken zu fassen.

    „Ja, ihre Nachbarn haben sich Sorgen gemacht, als Ihr Verhalten immer merkwürdiger wurde. Sie gingen nicht mehr zur Arbeit und nahmen an keinen der Freizeitlichen Aktivitäten mehr teil. Sie fingen an unser Volk vor einem Wraithangriff zu warnen und behaupteten, dass die Wraith sich sogar schon unter uns befänden.

    Nun, Sie verstehen sicher das man nur Ihr Bestes im Sinn hatte, als man Sie in unserer renommierte Heilanstalt untergebracht hat. Die Wraith sind eine ständige Bedrohung und das ist uns allen bewusst. Doch ist es nicht gut eine Panik auszulösen.“

    Dr. Kustain seufzte. „John, ich möchte Ihnen helfen. Erzählen Sie mir von sich. Woran können Sie sich erinnern?“

    Doch in John begann etwas langsam wieder einzurasten. Der Dunst vor seinen Augen schien sich zu lichten, ebenso wie die Benommenheit seines Geistes.
    „Ich kenne Sie nicht und weiß auch nicht wovon Sie sprechen!“ Seine Stimme klang fest und leicht aufgebracht.

    „Aber, aber! Sie sollten sich nicht aufregen, dass ist nicht gut für Sie.“ Die Freundlichkeit war aus Dr. Kustains Gesicht gewichen. Genau wie sein Lächeln. „Ich bitte Sie ruhig zu bleiben. Wir wären sonst gezwungen Ihnen erneut ein Beruhigungsmittel zu verabreichen.“

    „Sie wollen mir ein Beruhigungsmittel verabreichen? Was soll das hier, warum werde ich hier festgehalten?“ Je mehr John sich aufregte, desto klarer wurde sein Denken.

    „Hören Sie John. Sie leiden unter Paranoia. Das ist ein Teil Ihrer Wahnvorstellungen. Ich versuche Ihnen zu helfen. Sie stellen in diesem Zustand eine Gefahr für sich und andere da und Sie sollten...“

    „Nein, Sie sollten die Mätzchen lassen! Ich möchte verdammt noch mal wissen, was zur Hölle hier vor sich geht!“ Bei diesen Worten versuchte er aufzustehen, schaffte es aber nicht. Was auch immer man ihm verabreicht hatte pulsierte noch zu sehr in seinem Organismus. Und ein nun leise einsetzender Kopfschmerz sagte ihm, dass er sich besser nicht hätte bewegen sollen.

    Dr. Kustain hatte inzwischen einen Knopf eines kleinen Gerätes, das auf seinem Schreibtisch stand, gedrückt. Augenblicke später öffnete sich die Tür zum Zimmer und zwei recht grobschlächtig aussehende Männer traten ein. Mit ihrer weißen Kleidung fügten sie sich ideal in den hellen Raum.

    „Ich fürchte John hat wieder einen Anfall.“ Kaum hatte Dr. Kustain seinen Satz beendet, als die beiden Männer schon neben John standen und ihn grob an den Armen fest hielten. Der brutaler aussehende der beiden schein erst kürzlich ein Veilchen abbekommen zu haben.

    Als er Johns Blick bemerkte grinste er und deutete auf sein blaues Auge. „Noch mal wirst du das nicht schaffen!“ John konnte sich beim besten Willen nicht an diesen Vorfall erinnern, vermutete aber das diese hübsche Verzierung des Mannes wohl bei seinem „Anfall“ der letzten Nacht passiert sein musste.

    „Wir werden sehen!“
    Doch er bekam nur einen gemeinen Blick als Antwort, wenn man davon absah, dass er langsam das Gefühl in seinem rechten Arm verlor.
    Eines war klar. Er musste hier raus. Was immer diese Leute vor hatten konnte nichts gutes sein. Wenn er nur eine Nachricht an jemanden senden könnte, sicher suchte man bereits nach ihm.

    Dr. Kustain hatte sich indes mit einer Spritze vor ihn gebeugt. John versuchte sich zu wehren, aber es war aussichtslos. Als er endlich wieder losgelassen wurde dachte er schon nicht mehr an Flucht. Er dachte an überhaupt nichts mehr. Sein Geist wurde wieder träge und benommen.
    „Es scheint als wenn Lt. Colonel Sheppard härtere Maßnahmen benötigen würde. Ihr wisst was zu tun ist, kümmert euch um ihn.“

    Die beiden Männer nickten dem Arzt zu, packten John und führten ihn zur Tür. Doch zu diesem Zeitpunkt nahm John schon nichts mehr von dem wahr, was um ihn herum passierte.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  2. #2
    Herrscher über Raum und Zeit Avatar von Timelord
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    Nicht übel, sprach der Dübel... aber da sganzeerinnert mich irgendwie an die Folge wo Weir in der heilanastalt war... aber mal sehen was du noch daraus machst.
    ***

    "Wir sind alle Menschen dieses Planeten, egal, welche Religion, Hautfarbe und Herkunft wir aufweisen!"
    Perry Rhodan, Neo Band 2

    ***

  3. #3
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Uih, das klingt aber echt interessant (genauso wie deine Androhung des "Shep-whumpings ... *gg*) und wenn du so weitermachst, hast du mich als Leser auf jeden Fall gewonnen ...

    Bin echt mal gespannt, warum John in der Heilanstalt ist, warum man ihn ganz offensichtlich aus dem Verkehr ziehen wollte??

    An manchen Stellen muesstest du ein wenig auf die Gross- und Kleinschreibung achten, aber das tut deiner FF sicher keinen Abbruch ...

    Freue mich schon auf das naechte Kapitel.

  4. #4
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    John wird womöglich gequält? Da bin ich dabei *hihi*

    Klingt schon mal interessant der Anfang, auch wenns n bissl wie "Real World" rüber kommt. Aber ich les auf jeden Fall weiter mit!

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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  5. #5
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @The Colonel: Ja, stimmt schon, bis hier gibt es ein paar Paralellen. Ich weiß nicht warum, aber Geschichten die an solchen Orten spielen faszinieren mich! Schätze mal, das ich deshalb da angesiedelt habe!

    @Chayiana: Tja, das warum und wie ist eine interessante Frage!
    Groß- und Kleinschreibung... Irgendetwas übersieht man ja immer!

    @Kathi90: Ich denke, das es sich sehr schnell von diesen Paralellen entfernen wird. Abwarten!

    Danke für euer tolles Feedback! Das bestärkt doch auf diesen für mich neuen Terrain!

    Kapitel 1

    „Dr. Weir? Wir erhalten eine Nachricht von Major Lorne.“
    „Stellen Sie ihn durch.“
    „Hier Lorne. Wir haben die Gegend nochmals gründlich durchsucht. Es gibt keine Spuren von ihnen. Ronon und Teyla befragen noch einmal die Stadtbewohner und Dr. McKay sieht sich den Jumper noch einmal an. Aber ich fürchte das es uns nicht helfen wird.“

    Das war nicht die Nachricht die sich Elizabeth erhofft hatte. Knapp einen Tag war es nun schon her. Und sie wusste das sie die vermissten Männer nicht mehr auf PS3-782 finden würden, sonst hätten sie es schon längst getan. Das ließ nur noch eine mögliche Schlussfolgerung zu, doch daran wagte sie nicht zu denken.

    „Sobald wir hier fertig sind werden wir Jumper One mitbringen. Vielleicht ergibt sich ja in Atlantis noch etwas.“
    Elizabeth glaubte nicht daran, ließ aber trotzdem ein zuversichtlich klingendes „Wollen wir es hoffen“ durch die Comm klingen.

    Sie sah wie sich das Stargate abschaltete. Sie hatte nicht mehr mit guten Nachrichten gerechnet und doch hatte sie die Hoffnung nicht aufgegeben Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor zu finden. Fast einen Tag war es erst her, doch schien es viel länger gewesen zu sein.

    Col. Sheppards Team hatte PS3-782 besucht um Beziehungen zu dessen Bevölkerung zu knüpfen. Es handelte sich um ein einfaches Volk, das sich selbst Pastiser nannte. Doch es hatte sich herausgestellt, das die Bewohner früher einmal einen weitaus höheren technischen Entwicklungsstand hatten und es noch alte Aufzeichnungen aus dieser Hoch-Zeit gab. Und somit war Sheppards Team in zwei Jumpern mit einem zusätzlichen Wissenschaftsteam nach 782 zurückgekehrt um diese genauer in Augenschein zu nehmen.

    Doch schon kurze Zeit später wendete sich diese harmlose Mission in ein Desaster. Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor wurden seit dem vermisst. Und die Aussicht auf das, was mit ihnen passiert sein könnte, war für Elizabeth nur schwerlich zu akzeptieren.

    ****

    Es war einer dieser Tage an denen eine schlechte Nachricht die nächste jagt. Kurz nach der Rückkehr des Untersuchungsteams von PS3-782 ging eine leichte Erschütterung durch die Stadt. Das Zentrum war schnell gefunden, es war die Deadalus die gerade vom Ost Pier abheben wollte. Es hatte an Bord eine Explosion gegeben worauf hin sich das Schiff, das gerade ein paar Meter über dem Pier schwebte, viel zu schnell wieder dem Boden näherte.

    Col. Caldwell tauchte etwas später angespannt in Elizabeth Büro auf.
    „Dr. Novak kann sich nicht erklären wie es zu diesem verheerenden Kurzschluss kommen konnte. Sie vermutet, dass es etwas mit der ständigen Belastung des Hyperraumfluges zu tun hat und es sich um Leitungsrisse handelt, die bei der letzten Inspektion auf der Erde wohl übersehen wurden. Genaueres werden wir wohl erst bei den Reparaturen herausfinden. Wir können froh sein, dass es nur leichte Verletzungen gab, einzig Sergeant Stubon hat etwas schwerer Blessuren davon getragen.“ Man sah Caldwell an, dass die Ereignisse nicht spurlos an ihm vorüber gezogen waren.

    Elizabeth wusste nur zu gut, wie er sich wohl gerade fühlte. „Falls Sie ein paar Leute für die Reparaturen benötigen sollten...“
    Caldwell unterbrach sie. „Das wird wohl vorerst nicht nötig sein. Wir wissen noch nicht wie groß der Schaden ist. Meine Leute verschaffen sich gerade einen ersten Überblick.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Eins ist klar, so schnell wird die Deadalus nicht mehr zur Verfügung stehen.“

    Es war deutlich, dass Caldwell nicht sehr froh über diese unglückliche Wendung war. Elizabeth war zu Ohren gekommen, dass es ein paar Streitigkeiten mit einzelnen Crew Mitgliedern auf der Deadalus gab. Es waren wohl die Art von Zwischenmenschlichen Problemen die überall dort auftreten, wo Menschen über einen längeren Zeitraum zusammen gepfercht leben müssen. Gerüchten zur folge sollte es der letzte Ausflug für ein paar von ihnen werden.
    Unwillkürlich musste sie an Kavenagh denken.

    „Falls wir sonst noch etwas für Sie tun können lassen Sie es mich wissen.“ Mit diesen Worten erhob sich Elizabeth von ihrem Schreibtisch.
    Mit einem kurzen Nicken in ihre Richtung verließ Caldwell das Büro.

    ****

    „Sie scheinen sich ja wirklich sicher in dieser Hinsicht zu sein!“ Major Lorne schien Rodneys Ansichten nicht hin nehmen zu wollen. „Wo sind denn Ihre Beweise? Wo sind Ihre Augenzeugen?“
    „Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir nichts der gleichen gefunden haben! Was denken Sie denn, was passiert ist? Sollen sie sich einfach in Luft aufgelöst haben?“

    Es war Elizabeth klar, dass es eine unangenehme Besprechung sein würde. Immerhin vermissten sie drei Expeditionsmitglieder, wovon eines ihr Militärischer Leiter war. Aber so kamen sie nicht weiter.

    Sie versuchte daher das Gespräch wieder in sinnvollere Bahnen zu lenken. „Teyla, Sie haben sich umgehört. Haben Sie noch etwas herausfinden können?“

    „Die Bewohner der Stadt konnten uns leider nicht weiterhelfen. Sobald die ersten Wraithjäger auftauchten flüchteten sie in ihre Häuser. Wir haben Martan, unseren Führer aus den Hallen der alten Aufzeichnungen gesprochen. Er war mit Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor als letzter aus den Hallen geflohen. Dort haben sie sich getrennt, Martan wollte seine Familie in Sicherheit bringen. Er sah noch wie die sie über die leeren Straßen in Richtung der Jumper davon liefen.“

    „Sie müssen es noch zu dem Jumper geschafft haben, die Heckrampe war geöffnet.“ Lorne sah McKay fast schon herausfordernd an.

    „Ja, was aber nicht heißen muss, das sie es in den Jumper geschafft haben. Womöglich haben sie die Rampe schon vorher geöffnet.“
    Rodney wandte sich nun Elizabeth zu. „Sie können es soweit verdrängen wie sie wollen, doch es gibt nur eine Möglichkeit. Die Wraith haben sie. Und es bringt überhaupt nichts wenn wir den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen!“

    Keiner am Tisch sagte etwas. Elizabeth betrachtete ihre Gegenüber. Alle schienen sie bedrückt. Selbst Rodney schien über seine gewohnt herablassende Art durchaus betroffen zu sein. Major Lorne jedoch sah, wie auch Ronon, wütend aus. Doch seine Wut schien sich gegen etwas anderes als die Situation zu richten. „Wir hätten schneller reagieren müssen. Hätten wir nicht gezögert als wir keinen Kontakt zu Jumper One bekamen, hätten wir sie vielleicht retten können.“

    Elizabeth verstand nur zu gut das Lorne sich selbst die Schuld für das Geschehene gab. Sie selbst würde ebenso reagieren. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte hatte Rodney schon das Wort ergriffen. „Und was hätten Sie dann getan? Es alleine mit zehn Wraithjägern aufgenommen? Mit einem Jumper? Und selbst wenn Sie die Jäger abgeschossen hätten wären Sheppard und die Anderen ebenso draufgegangen!“

    Rodneys Logik war bestechend, doch trotzdem sah Lorne nicht besser aus.

    „Major, McKay hat Recht. Sie hätten nichts tun können. Geben Sie sich nicht die Schuld.“ Doch ein Blick auf Lorne zeigte, dass Elizabeth Worte keine Wirkung erzielten.

    Resigniert stellte sie eine andere Frage: „Wo kamen die Jäger überhaupt her? Col. Sheppards Aussage zufolge befanden sich keine Basisschiffe in der Gegend.“

    „Sie sind durch das Gate gekommen.“ Es war das erste was Ronon zu dieser Besprechung beizusteuern hatte.

    Teyla fuhr fort. „Es scheint als wenn die Wraith ihre Nahrung aufstocken wollten. Ich sah so etwas schon viele male als die Wraith noch nicht erwacht waren.“

    Ein Volk von den Wraith dezimiert zu sehen war niemals ein schöner Anblick. Und das Wissen, dass nun drei ihrer eigenen Leute als Nahrung für die Wraith würden herhalten müssen...

    „Wir haben die Adresse überprüft. Sie gehört zu einem Spacegate in der Umlaufbahn eines öden Planeten. Von den Wraith keine Spur mehr. Es sieht so aus als wären sie nach der Rückkehr ihrer Jäger weiter gezogen. Wir hatten keine Möglichkeit mehr ihre Spur aufzunehmen.“ Lorne zögerte kurz. „Wir konnten sie nicht verfolgen.“

    Und genau das war der Punkt der so an Major Lorne zu nagen schein. Als Militärangehöriger hatte er schon früh gelernt, dass man seine Kameraden nicht zurück lässt. Er selbst hatte erlebt wie Col. Sheppard alles in Bewegung setzte um seine Leute aus üblen Situationen zu befreien. Doch dieser Fall hier schien aussichtslos. Sie hatten keine Möglichkeit die Wraith zu verfolgen. Sie konnten nur noch darauf hoffen, dass Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor die Flucht gelingen würde. Und selbst das schien unwahrscheinlich.

    Elizabeth blickte bedrückt auf den leeren Platz des Colonels. „Also können wir...“

    „Nein, wir können nichts mehr tun!“ Rodney brachte es auf den Punkt. „Die Wahrscheinlichkeit das sie überhaupt noch am Leben sind ist schwindend gering. Wir sollten uns damit abfinden dass sie nicht wieder kommen werden.“

    tbc
    Geändert von Chayiana (23.02.2008 um 14:26 Uhr) Grund: Doppelpost
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
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  6. #6
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Standard

    Wow, ganz ehrlich ... das liest sich echt klasse. Genau wie in einer richtigen Folge mit den ganzen Szenenwechseln und auch dem dazugehoerigen Teaser aus deinem Prolog. Das ist wirklich erstmal ein toller Aufbau.

    Aber auch dein Schreibstil gefaellt mir sehr gut, mal von der Handlung ganz zu schweigen ... die verspricht naemlich wirklich spannend zu werden!

    Ich muss gestehen, dass mir das Kapitel eben fast ein wenig kurz war ... was aber nur beweist, wie sehr du mich selbst mit diesem doch eher "Erklaerungskapitel" fesseln konntest!

    Freue mich schon sehr auf mehr!

  7. #7
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    „Die Wahrscheinlichkeit das sie überhaupt noch am Leben sind ist schwindend gering. Wir sollten uns damit abfinden dass sie nicht wieder kommen werden.“
    Oh man. Das klingt nicht sehr gut, aber man weiß ja irgendwie, das John lebt, oder?

    Ich finds sehr spannend.

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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  8. #8
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    WOW , ich habe gerade beide Kapitel gelesen und bin schwer beeindruckt.

    Ich kann mich in Prinzip Chayianas Aussage nur anschließen und freue mich schon riesig auf die Fortsetzungen.

    Einfach große Klasse. Kaum zu glauben, dass das deine erste FF ist.

    Weiter so!

  9. #9
    Major General Avatar von Kris
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    So, nun stoße ich auch endlich dazu und kann nur sagen, wow, der Auftakt zu deiner Geschichte ist spannend und macht Lust auf mehr. Wenn John gequält wird, bin ich doch immer dabei. Man merkt, dass du dir Gedanken gemacht hast, der Bogen ist verdammt gut geschwungen und lässt noch auf so einiges hoffen! Prima!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  10. #10
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Chayiana: Wollte die ganze Story auch wie eine Folge, oder ein Buch, aufbauen. Naja, das gelingt einem auch sehr gut, wenn man die ganze Story von Anfang bis Ende komplett im Kopf hat (bis auf die Ausbauarbeiten! )
    Freut mich, das ich dich so fesseln konnte! Aber wenn du das jetzt schon bist, wie wird das erst später werden??

    @Kathi90: Ja, es scheind eindeutig zu sein, das er lebt. Aber alles andere...

    @stargatefan74: Freut mich, das ich dich so beeindrucken konnte! Tja, ist wirklich meine erste FF. Wahrscheinlich kommt da die Leseratte bei mir raus!

    @Kris: Danke! Bei all dem Lob hier wird man ja ganz verlegen! Ja, das mit dem Quälen... Das lieben wir doch alle irgendwie, oder?
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


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    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
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    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  11. #11
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Kapitel 2

    Helles Licht waberte um ihn. Er konnte sehen wie es auf ihn zukam um schließlich wieder an ihm vorbei zu ziehen. John konnte sich nichts faszinierenderes vorstellen, als immerzu dieses sonderbare Licht zu betrachten. Wenn er genau hinsah konnte er alle Farben des Regenbogens erkennen.

    Er wusste nicht wie lange er schon in den Genuss dieser Erfahrung kam, nur, dass das Licht seine Richtung zu ändern schien. Am Anfang, als es noch nicht so leuchtend war, kam es von seiner linken Seite. Inzwischen sandte es seine Strahlen von direkt vor ihm aus. Allerdings verlor es langsam seine Intensität. Erst ganz allmählich, doch zu einem gewissen Zeitpunkt musste John feststellen das es seinen Zauber verloren hatte. Das seltsame daran war, dass es trotzdem noch genauso aussah wie zuvor.

    John wusste nicht woran es lag, aber er fühlte sich als ob er nach einem Traum wieder zu sich kommen würde. Ein Blinzeln verriet ihm, dass sein Blick sehr verschwommen war.

    Als er es geschafft hatte seine Augen ausreichen zu befeuchten konnte er erkennen, dass er sich direkt vor einem Fenster befand. Und eine leichte Bewegung seines Kopfes sagte ihm noch zwei weitere Dinge. Erstens, dass er vor diesem Fenster auf einem Stuhl saß und zweitens, dass er wohl schon länger unbeweglich dort gesessen haben musste, da sein Hals völlig steif war.

    Träge erhob er seine Hand um seinen Nacken zu bearbeiten. Dabei sah er sich um. Er befand sich in einer Art Aufenthaltsraum. Zahlreiche Tische, Stühle und Menschen waren in ihm verteilt. John versuchte sich zu erinnern wie er hier her gekommen war. Doch sein ganzer Kopf war eine einzige Nebelsuppe.

    Sein Blick durch den Raum musste bemerkt worden sein, den ein großer Kerl mit einem blauen Auge kam auf ihn zu. „Oh, du bist wieder klar! Dachte schon, dass du gar nicht mehr zu dir kommen würdest!“

    John hatte keine Ahnung was hier eigentlich vor sich ging. Und doch hatte er Schwierigkeiten sich lange genug zu konzentrieren um eine Frage zu formulieren. „Wer sind Sie?“

    „Hatte mir schon gedacht das du mich nicht mehr erkennst. Macht aber nichts, ich behalte dich trotzdem im Auge! Typen wie du tun gerne schwach um dann zu zuschlagen. Jedenfalls, ich bin Kestan. Pfleger in dieser Anstalt.“

    Die Worte des Mannes ergaben keinen Sinn für John, aber das Wort ‚Anstalt‘ hatte er deutlich herausgehört. „Was für eine Anstalt?“

    Kestans Blick schien seinen Gegenüber abzuschätzen. „Eine Heilanstalt. Dir geht es nicht sehr gut. Aber keine Sorge, wenn es einer schafft dich wieder richtig ticken zu lassen dann Dr. Kustain!“

    Es gelang John immer noch nicht die Worte des Pflegers zu verstehen. Das musste dieser auch mitbekommen haben, denn mit einem wissenden Blick in Johns Gesicht meinte Kestan: „Ich denke du brauchst noch etwas um wieder den Durchblick zu kriegen. Ich werde dir etwas zu essen holen und später wird Dr. Kustain dich dann sehen wollen. Bis dahin solltest du dich wieder besser fühlen.“

    Fragend blickte John dem Pfleger hinterher. Was hatte dieser gerade gesagt? Bald wird er sich wieder besser fühlen? Das hörte sich gut an. Vielleicht ergab sich ja dann die Gelegenheit für John festzustellen was hier eigentlich los war.

    ****

    „Ich weiß nicht ob Sie sich noch an mich erinnern können John, ich bin Dr. Kustain, ihr behandelnder Arzt.“

    Man hatte John in ein sehr helles Zimmer geführt, dass wohl diesem Arzt gehörte. Irgendwie schien es ihm leise bekannt vor zu kommen, doch mit seinen Erinnerungen war es zur Zeit eher mehr eine Glückssache. Ihm fiel es schwer sich auch nur eine Stunde zurück zu besinnen.

    „Sie werden sich bestimmt schon über Ihren derzeitigen Gesundheitszustand gewundert haben,“ setzte Dr. Kustain freundlich lächelnd fort. „Ihr Zustand ist leider sehr ernst, wir mussten eine Medikamentöse Behandlung starten.“

    John wollte zu einer Bemerkung ansetzten, doch irgendwo auf dem Weg zu seinem Mund ging sie ihm verloren und ihm kam eine dringendere Frage in den Sinn. „Was fehlt mir?“

    „Sie leiden unter schwersten Wahnvorstellungen. Wie es scheint sind Sie schon längere Zeit davon betroffen, aber erst jetzt sind Sie ihnen völlig erlegen. Wir können nur vermuten was die Gründe dafür sein könnten. Fest steht auch das es sich um eine erbliche Krankheit handeln könnte. Da jedoch keine Ihrer Verwandten mehr am leben ist, können wir dies bezüglich keine weiteren Nachforschungen anstellen.“

    ‚Meine Verwandten?‘ Diese Aussage traf John, mehr als er vermutet hätte. Vor einer Minute wusste er nicht einmal das er Angehörige gehabt hatte. Das ganze versetzte ihm einen Stich und doch wusste er nicht wieso.
    „Was ist mit ihnen passiert?“

    Dr. Kustain sah John bedächtig von seinem Schreibtisch aus an. „Es ist noch zu früh um darüber zu reden. Nein, das wäre Ihrer Verfassung nicht zuträglich,“ setzte er hinzu, als John schon den Mund offen hatte um darauf zu bestehen. „Wir sollten es ruhig anfangen. Nun, Sie haben sich in eine eigene Welt zurück gezogen die Sie ‚Atlantis‘ nennen.“

    Die Worte des Arztes überraschten John.

    „Sie hatten es mir gegenüber schon zuvor erwähnt. Und durch die Aussagen Ihrer Mitmenschen, die mit Ihnen in letzter Zeit noch Kontakt hatten, konnten wir schon einiges über Ihr ‚Atlantis‘ herausfinden.“ Dr. Kustains Gesicht deutete ein Lächeln an als er John Zeit gab um seine Aussage zu verarbeiten.

    Atlantis. Ja, durch die Nebelschwaden seines Geistes konnte er eindeutig sehen, dass er nach Atlantis gehörte. Er sah die Stadt vor sich, wie sie von sanften Wellen umspielt wurde. Das sollte nicht real sein? Nur ausgedacht? Das konnte nicht sein.

    Sein Gesicht musste diese Schlussfolgerung deutlich zeigen, den sein Gegenüber ergriff erneut das Wort. „Sie glauben mir nicht. Das ist nicht verwunderlich und ich hatte es auch nicht erwartet. Nichtsdestotrotz ist es die Wahrheit. Ich werde mich bemühen Ihnen dabei zu helfen aus dieser Welt auszubrechen, so dass Sie wieder ein normales Leben führen können!“

    Dr. Kustain konnte doch nicht wirklich erwarten das er das glauben sollte? „Das kaufe ich Ihnen nicht ab. Da müssen Sie sich schon etwas besseres einfallen lassen.“

    Der Gedanke war einfach zu absurd. Und je mehr er darüber nachzudenken begann desto mehr begann sein Kopf zu schmerzen.

    „Nun, dann erzählen Sie mir doch von Ihrem Leben dort! Was machen Sie an diesem Ort? Mit welchen Menschen haben Sie zu tun?“ Die freundlich Stimme des Arztes schien allgegenwärtig in diesem Gespräch zu sein.

    Für John war klar das er diesem Mann keine Antworten auf diese Fragen geben würde. Und doch, als er begann darüber nachzudenken wurde ihm klar, das er die Antworten gar nicht wusste.

    Eben noch hatte alles so klar und deutlich vor ihm gelegen, doch nun schien sich alles in einem dicken Nebel aufgelöst zu haben. So, als ob man sein Spiegelbild in einem stillen Wasser anfassen wollte nur um festzustellen, dass es sich in Wellen auflöst.
    Es war irritierend für ihn die Antworten so nah zu sehen und doch nicht auf sie zugreifen zu können.

    In Johns Schweigen hinein stellte Dr. Kustain eine weitere Frage. „Wie lautet Ihr vollständiger Name, John?“

    „Mein Name ist John ...“

    ‚Verdammt! Ich weiß nicht einmal mehr meinen eigenen Namen?‘ Das konnte nicht sein. Der Schmerz in seinem Kopf pochte unangenehm gegen seine Schläfen. Er gehörte zur Atlantis-Expedition, er war mit vielen anderen dort stationiert. Andere, die auch so wie er waren. Die Soldaten waren! Und Soldaten trugen Uniformen, Waffen und Hundemarken! Erleichterung machte sich in ihm breit. Seine Hundemarke! Auf ihr würde zumindest mal sein Name und Rang stehen. Sein Blick ruhte für einen Moment auf seiner weißen Kleidung bevor er mit seinen Händen nach ihr suchte.

    Nichts.

    Auch an seinem Hals war nicht die Spur einer Kette zu finden. Doch das konnte nicht sein. Wie jeder Soldat legte John seine Hundemarke nie ab. Aber vielleicht hatte man sie zusammen mit seinen Sachen weggelegt als er in diese Anstalt kam.

    „Haben Sie mir meine Hundemarke abgenommen?“

    Der Arzt schien nicht zu begreifen was John wollte. „Ihre was bitte?“

    „Meine Hundemarke. Eine Kette mit meinem Namen, Rang und ...“

    Doch allein Dr. Kustains fragender Blick machte ihm klar das es sinnlos war weiter zu fragen. „Ich verstehe das nicht,“ setzte John an. „Wie kann sie weg sein? Vielleicht habe ich sie verloren...“
    Mehr an sich selbst als zu dem Arzt hatte er diese Worte gerichte. Fast schien es ihm als hätte ihm jemand den Boden unter den Füssen weggezogen. Er wusste von Atlantis, spürte das er dort hin gehörte. Und doch gleichzeitig wusste er fast nichts weiters von diesem Ort. Wer waren die anderen Bewohner dieser Stadt? Er wusste das er sie kannte und doch war es, wie so vieles, nicht greifbar für ihn. Wie lebte er dort? Was war seine Aufgabe? Sein Gefühl sagte ihm das sie wichtig war, dass er vieles zu entscheiden hatte. Und doch... Tatsächlich wusste er nicht einmal mehr seinen eigenen verdammten Namen! Und der Verlust seiner Hundemarke verdeutlichte ihm nur noch mehr sein Dilemma.

    „Ich sehe das Sie etwas Zeit zum nachdenken brauchen. Wir werden uns Morgen wieder sprechen. Pfleger Stavus wird Sie auf Ihr Zimmer begleiten. Bis Morgen, John!“ Und mit einem Nicken verabschiedete er sich von einem sehr verwirrten John.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  12. #12
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, die Fortsetzung zu lesen. Auch diese hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Du hast einen tollen Schreibstil, wo man richtig in die Geschichte versinken kann.

    Der letzte Teil hat schon der Folge mit Elisabeth in Staffel 3 geähnelt, aber ich denke mal, dass deine Geschichte in den nächsten Teilen seine eigene Richtung einschlagen wird.

    John, seine Gedankengänge und Gefühle hast du sehr gut rübergebracht.

    Freue mich weiter auf die Fortsetzung!

  13. #13
    Troublemaker Avatar von iolanda
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    Spannend!

    Ich habe gestern die ersten drei Teile gelesen und du hast auf jeden Fall einen neuen Mitleser gefunden! Bin gespannt wie es weitergeht!!

  14. #14
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @stargatefan74: Schön, das es dir so gut gefällt! Noch ist es eher etwas ruhig, aber ich denke das man bald sehen wird, das es sich in eine andere Richtung entwickeln wird!

    @iolanda: Freut mich eine neue Leserin gewonnen zu haben! Ich hoffe mal, das ich deine Spannung noch steigern kann! Aber noch ist es ruhig. Noch...

    So, dann mal zur Fortsetzung!
    __________________________________________________ ___________

    Kapitel 3

    Die Stadt war nach den letzten Vorfällen seltsam bedrückt. Schnell hatten die Neuigkeiten, oder eher der Mangel an selbigen, die Runde durch Atlantis gemacht. Drei ihrer Leute waren von den Wraith verschleppt worden.

    Noch immer konnte es Rodney nicht fassen. Und er ertappte sich bei der Frage ob er für den Sergeant, Doktor und Colonel hoffen sollte das sie einen schnellen Tod hatten. Denn die Alternative, als Wraith Nahrungsvorrat langsam das Leben ausgesaugt zu bekommen hörte sich für ihn weitaus schlimmer an. Oder hatten sie es vielleicht geschafft zu fliehen? Sheppard war doch immer für einen verrückten Plan zu haben!

    Leise Hoffnung keimte in Rodney auf. Aber der Teil von ihm der Pessimist war und das war der deutlich größere Teil, wusste das falls sie es geschafft haben sollten zu fliehen sie schon längst etwas von ihnen gehört haben müssten.

    Verdammt, das war einfach nicht fair!

    Abwesend sah Rodney auf den Bildschirm, der eines seiner Projekte zeigte. Nach der Besprechung vor einigen Stunden hatte er sich in sein Labor zurückgezogen um sich mit seiner Arbeit abzulenken. Doch das hatte nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Tatsächlich kam er kaum voran. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab.

    Sicher, er selbst hatte bei der Besprechung Klartext geredet. Und doch wünschte er sich, dass noch ein Wunder geschehen würde.

    Es war schwer für ihn es sich selbst gegenüber einzugestehen, aber mit Sheppard hatte er einen guten Freund verloren. Dieser jungenhafte Pilot war von Anfang an sehr viel besser mit seiner Art ausgekommen als viele andere. Die meisten anderen, wenn Rodney ehrlich zu sich selbst war.

    Und nun war er fort, von den Wraith verschleppt. Vielleicht wäre es einfacher wenn sie Gewissheit über das Schicksal der vermissten Männer haben würden. Rodney war durch seine Arbeit gewöhnt mit Fakten zu arbeiten, sie in Berechnungen einzubauen und dadurch, in den meisten Fällen, ihrer aller Hintern zu retten. Doch gerade hier war es eben nicht so einfach. Als wenn es das überhaupt jemals gewesen wäre!

    Sie wussten, dass die Wraithjäger Sheppard, Taylor und Forres aufgesammelt hatten. Sie wussten, dass diese mit ihrer Beute durch das Stargate entkommen sind. Und sie wussten, dass am anderen Ende des Gates ein Wraith Basisschiff die Jäger erwartet hatte. Aber mehr wussten sie nicht.

    Vielleicht waren sie ja noch gar nicht tot? Vielleicht hatte man sie eingelagert und in diese Kokons gesteckt um sich später an ihnen gütlich zu tun? Hieße das etwa das sie noch Zeit hatten um sie zu retten?

    Aber das war das andere große Problem. Gesetz dieses unwahrscheinlichen Falles, wo sollten sie dieses Basisschiff finden? Die Pegasus Galaxie war zwar im Vergleich zur Milchstraße klein, doch immer noch viel zu groß um ein einzelnes Schiff ausfindig zumachen. Zumal sie durch den Unfall der Deadalus auch kein Schiff für eine solche Aktion zur Verfügung hatten.

    Nein, das war wirklich nicht fair!

    Als Rodney sich endlich eingestand das es wohl sinnlos wäre weiter zu arbeiten, da er sich doch nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte, betrat ein Crew Mitglied der Deadalus sein Labor.

    „Dr. McKay? Col. Caldwell lässt anfragen ob Sie etwas Zeit hätten. Wir könnten Ihre Hilfe auf der Deadalus gebrauchen.“

    Überrascht sah Rodney in das junge Gesicht des Mannes. „Was denn, Ihr ‚Super-Asgard‘ hat doch nicht etwa Probleme bei denen er Hilfe braucht?!“

    Der recht jung wirkende Mann schien Sarkasmus nicht gewohnt zu sein, oder Rodneys typische Art, denn er sah ihn irritiert an. „Äh...“

    „Ja, schon gut, ich komme!“

    Das würde ihn sicher ablenken. Und vielleicht ergab sich ja sogar die Möglichkeit Hermiod einen Fehler nachzuweisen. Einen Versuch war es jedenfalls wert.
    Seine Jacke vom Stuhl nehmend folgte er dem jungen Mann.

    ****

    „Nein, nein, nein! Auf diese Weise wird Ihnen der Stromkreis gleich um die Ohren fliegen! Ein Wunder das hier noch nichts explodiert ist!“

    Seit Rodneys Ankunft auf der Deadalus hatte er wieder einmal feststellen müssen wie inkompetent einige Leute doch sein konnten. Speziell Techniker die mit ihrem begrenzten Wissen und Erfahrung meinten es besser zu wissen als er. Ignoranten.

    „So müsste es funktionieren. Versuchen Sie es jetzt!“ Halb in einem schwer beschädigten Schott verschwunden richtete Rodney seine Worte an eine Technikerin, die direkt neben der ehemals Lochlosen Wand an einer Kontrolltafel stand.

    „Ja, es funktioniert, wir können nun einen internen Scan des Hyperantriebes starten!“

    Rodney kam wieder in den von Technikern wimmelnden Raum zurück gekrochen. Schnell machte ihm die Technikerin Platz als auch er die Daten studieren wollte. Wenigstens hatte sie in der letzten Stunde damit aufgehört ihm im Weg zu stehen.

    „Das sieht nicht gut aus!“ Rodney hatte seinen eigenen Tablet PC an die Schnittstelle angeschlossen und verglich seine Daten mit den Scans. „Das wird Caldwell nicht gerade begeistern.“

    ****

    Rodney fand Col. Caldwell bei Hermiod, der gerade einen Statusbericht über die Schäden am Schiff beendete. „Die meisten Systeme wurden durch den Sturz des Schiffes in Mitleidenschaft gezogen. Das volle Ausmaß konnten wir jedoch erst jetzt erfassen. Die Scans zeigen uns, dass unsere ersten Schätzungen fehlerhaft waren. Die Schäden sind vielseitig und die Reparaturen werden umfangreich und zeitintensiv sein. Allerdings bildet der Hyperantrieb das größte Problem...“

    „Es scheint als habe es tatsächlich einen Haarriss an der Leitung des Hyperantriebes gegeben.“ Rodney nahm sich nicht die Zeit einer Begrüßung und kam wie immer direkt zum Punkt. „Durch die Belastung des Startes vergrößerte er sich und breitete sich aus bis die Leitung komplett riss. Diese hübsche kleine Explosion hat das Schiff auf Atlantis zurück stürzen lassen. Die gute Nachricht ist, dass es repariert werden kann. Die schlechte, dass es einige Zeit brauchen wird den immensen Schaden wieder zu beheben. Also, falls Sie einen Termin auf der Erde haben sollten würde ich den schon mal absagen!“

    Caldwells Gesicht sah nicht gerade begeistert aus. „Wie lange wird es Ihrer Meinung nach dauern?“

    „Falls wir auf keine unerwarteten Überraschungen stoßen würde ich zwei Wochen schätzen, wenn wir Personal aus Atlantis mit einbeziehen.“

    „Gut, ich werde mit Weir darüber reden.“

    „Worüber müssen Sie mit mir reden?“ Genau in diesem Moment war Elizabeth in den Raum getreten.

    Die Überraschung stand Caldwell ins Gesicht geschrieben. „Dr. Weir, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs?“

    Elizabeth trat zu den Männern. „Ich hatte versucht Sie über Funk zu erreichen, aber wie es scheint ist ihre Kommunikation noch nicht wieder funktionsfähig. Wie kann ich Ihnen helfen?“

    Bevor Caldwell ansetzen konnte, hatte Rodney schon das Wort ergriffen. „Die Schäden der Deadalus sind doch umfassender als der erste Blick vermuten ließ.“ Dabei richtete er seinen Blick auf Hermiod, der allerdings wieder mit seiner Arbeit beschäftigt war und Rodneys Wort entweder nicht hörte, oder wahrnehmen wollte. „Die Reparaturen werden Zeit brauchen und...“

    „Und deshalb wollte ich Sie bitten mir Personal zur Verfügung zu stellen um die Deadalus schnellst möglich wieder einsatzbereit zu bekommen,“ beendete Caldwell den Satz.

    „Natürlich! Rodney? Da Sie ja schon mit der Arbeit begonnen haben schlage ich vor das Sie sich um diese Sache kümmern.“

    Anstatt zu antworten nickte Rodney nur und war kurz darauf in seinen Tablet PC vertieft um einen Arbeitsplan zu erstellen.

    „Col. Caldwell, weshalb ich Sie sprechen wollte.“ Elizabeth Stimme war ernst geworden. „Nun da Colonel... Nun da Atlantis keinen Militärischen Leiter mehr hat wollte ich Sie fragen ob Sie den Posten vorläufig übernehmen könnten. Selbstverständlich nur bis uns ein Ersatz zugeteilt wird.“

    Elizabeth Worte ließen Rodney für einen Moment seine Arbeit vergessen. Es war ihr deutlich anzusehen das auch sie noch ihre Probleme damit hatte das Geschehene zu verarbeiten.

    Einen Augenblick lang sah sie Rodney in die Augen, fast so, als wolle sie ihn um Verzeihung bitten. Natürlich musste sich Elizabeth um einen Ersatz für Sheppard kümmern. Und doch gab es ihm einen kleinen Stich.

    „Ich weiß das Sie zur Zeit mit Ihrem Schiff mehr als genug Arbeit haben.“

    Auch Caldwell schien Elizabeth Blick bemerkt zu haben. „Natürlich Dr. Weir. Sobald wir das Schlimmste hier hinter uns haben stehe ich Ihnen zur Verfügung.“

    „Danke Steven.“

    Und mit einem letzten flüchtigen Blick auf Rodney verließ Elizabeth den Raum.

    tbc
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  15. #15
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Kapitel 4

    Der Pfleger namens Stavus hatte John durch einen weißen Gang in ein kleines Zimmer geführt. An ihn hatte er ein tonloses “Gute Nacht“ gerichtet und war verschwunden bevor John überhaupt seine Worte richtig verstanden hatte. Es dauerte eine Weile bis er merkte das er sich auf ein Bett direkt neben der Tür gesetzt hatte.

    Irgendetwas stimmte nicht und zwar ganz und gar nicht. Sein Kopf fühlte sich an als ob er zuviel schwere Schläge hatte einstecken müssen. Und außerdem war sein Denkvermögen immer noch träge und diesig, als wenn sein Geist nicht mehr in gewohnten Bahnen arbeiten würde.

    Was hatte Dr. Kustain gesagt? Sie hatten ihm Medikamente verabreicht. Medikamente. Warum überhaupt? Hatte eigentlich irgendjemand mal erwähnt wofür die gut sein sollten? Abgesehen von diesen sehr konfusen Auswirkungen auf seinen Körper hatte er nicht das Gefühl das so etwas von nöten sei.

    Doch, Dr. Kustain hatte den Grund ihm gegenüber erwähnt. Wahnvorstellungen. Irgendwie beschlich John das Gefühl das es nicht normal war das er sich so ruhig in seine Situation fügte. Tatsache jedoch war das er sich immer noch hoffnungslos darin überfordert sah seine Situation überhaupt zu erfassen. Er wusste weder wie er hier her gekommen war, wie lange er schon hier war, oder überhaupt irgendetwas von dem stimmte was man ihm gesagt hatte. Das einzige von dem er meinte sich sicher sein zu können war die Tatsache das Atlantis kein Hirngespinst sein konnte.

    Eine Hand an seinen schmerzenden Schädel gedrückt, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Es war ein sehr kleines Zimmer und enthielt nur das Bett auf dem er gerade saß. Eine dicke, weiße Stahltür mit einem kleinen Fenster bildete den einzigen Eingang. Direkt der Tür gegenüber befand sich ein kleines Außenfenster. Es hing direkt unter der hohen Decke und war somit nicht dazu geeignet die Aussicht zu genießen. Das einzige Licht in dem Zimmer kam von einer Deckenleuchte die weißes, kaltes Licht verbreitete.

    Weiß. Das schien hier die vorherrschende Farbe zu sein. Alles war in diesem kalten Weiß gehalten. Die Wände, die Kleidung, die Möbel, kurz einfach alles was John bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte. Dieses nicht vorhanden sein von Farben gab diesem ganzen Ort etwas seltsam surreales. Fast schon als wenn dies alles gar nicht wirklich wäre. Doch der noch immer stetige von seinem Kopf ausgehende Schmerz sagte ihm, dass es kein Traum sein konnte.

    Johns umherschweifender Blick war an dem Fenster hängen geblieben. Es war dunkel draußen. Und hatte der Pfleger ihm nicht gerade eine gute Nacht gewünscht? Aber das konnte nicht sein. Es war noch helllichter Tag gewesen als er Dr. Kustain verlassen hatte. Und er war sich relativ sicher das er sich noch im selben Gebäude befand. Es konnte nicht all zuviel Zeit vergangen sein um hier her zu gelangen.

    Mit einem lauten „klack“ wurde es plötzlich dunkel um John. Die Deckenlampe hatte sich ausgeschaltet. Nur ein einsamer Lichtstrahl fiel noch durch das kleine Fenster der Tür.

    John erhob sich um in den Gang zu spähen. Er sah zwei Männer die gerade an seinem Zimmer vorbei gingen. Der eine war Stavus, den anderen kannte er nicht. Als die beiden außer Sichtweite waren versuchte John seine Tür zu öffnen. Doch er konnte keinen Griff finden. Und das nur sehr spärliche Licht war auch keine große Hilfe für ihn.

    ‚Vielleicht hätte ich das tun sollen, als das Licht noch an war‘, sagte er zu sich selbst.

    Doch Fakt war das er nicht daran gedacht hatte. Wieder hatte er das Gefühl, dass dieses Verhalten ihm ganz und gar nicht entsprach.

    Nach einem weiteren Versuch gab John schließlich auf. Er meinte vor ein paar Minuten noch einen wichtigen Gedanken gehabt zu haben, doch ein rigoroses Brummen seines Schädels veranlasste ihn dazu sich erst einmal auszuruhen.

    ****

    Ein Krachen ließ John aus seinem Schlaf schrecken. Orientierungslos sah er sich um. Ihm war, als hätte er sich gerade noch in Atlantis befunden. Aber ein Blick durch das Zimmer verriet ihm das er sich noch immer an diesem seltsamen Ort befand.

    Man hatte seine Tür geöffnet. Daher also war das Krachen gekommen. Helles, strahlendes Licht fiel durch das Fenster unter der Decke. Es musste Morgen sein.

    Schwerfällig erhob er sich und trat auf den Flur. Überall wurden die Türen aufgeschlossen und die Insassen der Zimmer marschierten genauso träge wie er sich fühlte in Richtung einer großen, weit offen stehenden Glastüre. Ohne groß nachzudenken folgte John den anderen. Unterwegs ließ er seinen Blick in die Zimmer schweifen, die er auf seinem Weg passierte. Die meisten sahen aus wie sein eigenes, nur ein paar waren etwas größer und beinhalteten zwei Betten.

    John hatte gehofft das sich sein nebulöser Geist Heute besser anfühlen würde. Doch das einzige was er für sich verbuchen konnte war, dass seine Kopfschmerzen aufgehört hatten.

    Die Glastür führte in den Aufenthaltsraum in dem er Gestern schon gewesen war.

    „Guten Morgen.“ Der Pfleger Stavus hatte ihn gerade ausgemacht und kam auf ihn zu. „Da du neu bist erkläre ich dir mal wie das bei uns so läuft. Deine Mahlzeiten nimmst du hier ein. Wenn du nicht in Behandlung bist kannst du dich entweder hier, oder in deinem Zimmer aufhalten. Extratouren gibt es nicht. Noch Fragen?“ Stavus Stimme war deutlich anzumerken das er diese Wort schon zu oft hatte sagen müssen.

    Ohne John die Möglichkeit einer Antwort zu geben fuhr er fort. „Wunderbar. Dadrüben kannst du dir etwas zu Essen holen. Und es ist zum essen da und nicht um damit die Tische zu beschmieren!“

    Bei diesem letzten Satz hatte der Pfleger seine Aufmerksamkeit auf einen älteren Mann gerichtet, der mit einem hocherfreuten Grinsen seinem staunenden Tischnachbarn demonstrierte wie man sein Frühstück großzügig auf der Tischplatte verteilt.

    John jedoch war nicht nach essen zumute. Er wollte sich lieber etwas umsehen.

    Der Aufenthaltsraum schien nicht viel mehr zu enthalten als er Gestern schon gesehen hatte. Die Menschen hier hatten sich wohl schon mit der Tristesse abgefunden. Oder sie waren alle so ruhig gestellt das es sie nicht mehr interessierte.

    Seine Schritte hatten ihn wieder vor das Fenster geführt vor dem er Gestern zu sich gekommen war. Der Ausblick erstaunte ihn. Er hatte einen weiten Blick über eine große Stadt die ihm aber gänzlich unbekannt war. Die meisten Gebäude die er erkennen konnte hatten mindesten fünf Stockwerke und liefen nach oben hin oval zusammen. Die Fassaden schimmerten metallen in der Morgensonne. Die Straßen wurden von vielen Fußgängern bevölkert und seltsam fünfrädrige, ovale Fahrzeuge fuhren auf ihnen an den Passanten vorbei. Weiter entfernt konnte John ein auffälliges Gebäude ausmachen. Es war das größte und prunkvollste weit und breit. Über seiner Kuppel hatte es einen hohen Turm der dem Design der Antiker ähnlich war, aber eindeutig nicht von ihnen stammte. Vielleicht hatte man ihn als geschichtliche Referenz errichtet.

    Seltsamerweise waren nirgends irgendwelche Pflanzen oder Bäume zu sehen. John erinnerte sich an Städte die auch in ihren Zentren ohne einen grünen Bereich auskamen. Wo er allerdings solche Orte gesehen hatte wusste er nicht mehr.

    Eines war jedoch deutlich. Die Aussicht die sich ihm bot unterschied sich nicht sehr von dem was er in diesem Gebäude gesehen hatte. Hier drinnen war alles kalt und weiß, dort draußen alles kalt und grau. Er hoffte das es sich nicht um ein Augenproblem bei ihm handelte. Der Mangel an Farben war einfach irritierend.

    „Ah, da bist du ja.“ Stavus war zu John an das Fenster getreten. Mit seinen Augen folgte er Johns Blick. „Ja, hübsch ist sie, nicht wahr?“

    „Was ist hübsch?“

    „Na unsere Stadt, Lema! Man, wenn du dich bei allem so anstellst wirst du wohl noch lange hier bleiben! Jedenfalls komme ich um dich zu Dr. Kustain zu bringen. Ein neuer Tag, eine neue Sitzung!“

    John wusste nicht wie er auf diese „heitere“ Aussage reagieren sollt und beschloss Stavus einfach still zu folgen. Wenn dieser Arzt versuchen sollte irgendetwas über Atlantis aus seinem schwammigen Schädel zu ziehen würde er lange warten müssen. Denn so wenig John auch das was hier um ihn herum passierte verstand, eines wusste er genau. Er würde Atlantis verteidigen, gegen wen oder was auch immer.

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  16. #16
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Das waren ja drei tolle Kapitel. Ich finde es klasse, dass du im Prinzip immer abwechelnd schreibst, also mal Atlantis und dann wieder John. So merkt man, dass du keinen der Handlungsstraenge aus den Augen verlierst.

    Und die triffst vor allem die Situation auf Atlantis haargenau ... mit all den Unwaegbarkeiten, die eine Suche verhindern bzw gar nicht erst aufkommen lassen. Toll beschrieben! Vor allem Rodney gefaellt mir richtig gut. Seine Art, sein Sarkasmus ... einfach spitze! Sehe ihn immer direkt vor mir ... *gg*

    Was John betrifft ... wow, da merkt man auch genau, in was fuer einem Dilemma er steckt. Man spuert quasi seine Unsicherheit und die Ungewissheit, dieses wattige Gefuehl in seinem Kopf.

    Ich bin ja jetzt wirklich mal gespannt, wer ihn da eigentlich gekidnapped hat. Ich meine, die anderen denken ja, es seien die Wraith gewesen, aber irgendwie hoert sich das nicht wirklich nach den Wraith an, oder?

    Eine kleine Sache, die mich ein wenig irritiert hat, war, als John sich diese Stadt ansieht und den Vergleich zu der Bauweise der Antiker zieht ... aber wenn er sich doch nur wage an Atlantis erinnern kann, woher weiss er so klar von den Antikern bzw ihrer Bauweise von Gebaeuden? Ich meine, du erzaehlst doch in dem Moment aus seiner Sicht, right?

    Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf die Fortsetzung ...

  17. #17
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Chayiana: Danke für dein Lob! Freut mich doch, wenn es dem Leser gefällt!
    Tja, wer hat John gekidnappt? Eine sehr gute Frage! Vielleicht bietet ja das nächste Kapitel einen Hinweis!
    Was John betrifft. Das mit seinem Erinnerungsvermögen ist eher eine schwammige Angelegenheit und nichts, was man als konstant bezeichnen könnte. Es auch so das er es auch nicht bewusste mitbekommt wenn er sich an etwas erinnert. Könnte noch zu Problemen führen...

    So, dann mal zur Fortsetzung!
    __________________________________________________ _____________

    Kapitel 5

    Teyla konnte sich in letzter Sekunde noch ducken bevor sie der Schlag auf den Boden befördert hätte. Und das war nicht das erste mal an diesem Morgen gewesen das ihre Reaktion fast zu langsam gewesen wäre.

    „Vielleicht sollten wir aufhören.“ Ronon war schnell nach Beginn ihres Trainings aufgefallen, dass Teyla nicht ihre gewohnten Leistungen zeigte. Doch als er sie daraufhin angesprochen hatte meinte sie, dass sie nur etwas Zeit bräuchte um warm zu werden. Das war vor einer halben Stunde gewesen.

    „Ja, vielleicht haben Sie recht.“ Sie wandte sich ab um ihre Wasserflasche zu holen, die auf einer Bank am Kopfende des Trainingsraums stand.

    Nach einem stillen Augenblick ergriff Ronon erneut das Wort. „Hey, wenn Sie jemanden zum zuhören brauchen...“

    Mit einem ernsten Blick drehte sich Teyla zu ihm um. „Ich muss das Geschehene erst einmal selbst begreifen. Das ganze passierte so plötzlich und unvorhergesehen.“

    „Ich weiß was Sie meinen.“

    „Trotzdem danke!“ Und mit einem schwachen Lächeln ließ Teyla Ronon alleine in dem Trainingsraum zurück.

    ****

    Ein kühler Wind kam ihnen von dem bewölkten Himmel entgegen als sie den Jumper verließen. Teyla, Ronon, Major Lorne und die Wissenschaftler Dr. Svenson, Dr. Simmons und Dr. Paulsen waren erneut auf PS3-782 zurück gekehrt. Doch diesmal waren sie nicht hier um Leute zu befragen oder die Gegend abzusuchen. Sie waren hier um sich der eigentliche Mission wieder zu widmen. Bis jetzt hatten sie nur einen kurzen Blick in die alten Aufzeichnungen der Pastiser werfen können. Und nun wollten sie diese genauer unter die Lupe nehmen.

    Die Stimmung war bedrückt. Jeder der Anwesenden war sich nur zu genau dessen bewusst was das letzte mal auf diesem Planeten passiert war.

    Teyla erinnerte sich noch gut an die morgendliche Besprechung, die dieser Mission vorausgegangen war. Dr. Weir hatte eindringlich zu ihnen gesprochen und die Mission zu etwas wichtigem erklärt. Teyla hatte das Gefühl gehabt das Elizabeth versuchte ihre Aufgabe zu gewichten, alleine deshalb, damit ihre Leute nicht für etwas Belangloses hatten sterben müssen. Falls sie den tot waren.

    Der rationale Teil von Teyla wusste das es aussichtslos war weiterhin zu hoffen. Aber noch war sie nicht bereit dazu den Verlust zu akzeptieren.

    Immer mehr Wolken zogen über ihnen auf als sie die Hallen der alten Aufzeichnungen erreichten. Martan, ein Mann mittleren Alters mit schwarzen Haaren und leicht stechenden Augen, erwartete sie am Eingang.

    „Seit gegrüßt. Habt ihr etwas über den Verbleib eurer Freunde in Erfahrung bringen können?“
    „Nein.“ Major Lornes Blick zeigte Entmutigung als er sprach. „Wir sind hier um unsere ursprünglichen Nachforschungen wieder aufzunehmen.“

    „Dann tretet ein. Falls ihr etwas brauchen solltet stehe ich euch gerne zur Verfügung.“

    ****

    „Das ist ja phänomenal! Wer hätte gedacht das diese schlichte Kultur einst so hoch entwickelt war!“

    Dr. Paulsen war die Vertretung für Dr. McKay, der sich gerade um die Reparaturen der Deadalus kümmerte. Er war das erste mal auf diesem Planeten und schien wie viele seiner wissenschaftlichen Kollegen überaus euphorisch zu reagieren sobald er etwas technisch viel versprechendes in den Händen hielt.

    „Wenn ich das richtig sehe, dann hatte es dieses Volk sogar geschafft erste Raumschiffe zu bauen! Eine interessante Frage wäre sicherlich ob die Antiker Einfluss auf diese Kultur genommen haben, oder ob sie es selbst schafften an diesen Punkt zu gelangen.“

    Sie alle hatten sich in einen der vielen großen Räume zurück gezogen indem sich Pergamente, Bücher und alte Datenaufzeichnungsträger in hohen staubigen Regalen türmten. Teyla konnte von ihrem Platz aus den Tisch der Doktoren sehen und bemerkte Major Lornes etwas gequälten Blick. Seit Sunden hatten sich seine Tischnachbarn von einer „phänomenalen“ Entdeckung zur nächsten gehangelt. Auf seine Frage hin, ob sich auch etwas nützliches für sie finden ließe, hatten die Doktoren eher ausweichend reagiert. Das alles sei für ein solches Volk erstaunlich, meinten sie und geschichtlich betrachtet ungemein spannend. Auf die klare Antwort seiner Frage wartete der Major allerdings immer noch.

    Sichtlich entnervt gesellte er sich schließlich zu Teyla und Ronon an den Tisch. „Sobald Wissenschaftler im Rudel zusammen arbeiten sollte man so schnell es geht aus ihrem Dunstkreis ausbrechen! Jedenfalls wenn man die Wahl hat und nicht wie ich auf so eine Horde auch noch aufpassen muss!“

    Ihr verstehendes Lächeln zeigte Lorne das er mit dieser Ansicht nicht alleine war.

    „Ich bin nur froh das McKay nicht mitkommen konnte. Keine Ahnung wie Sheppard es schafft mit ihm auszukommen.“
    Es dauerte weniger als eine halbe Sekunde bis dem Major bewusst wurde was er gerade gesagt hatte.

    Eine drückende Stille breitete sich aus, die im starken Kontrast zu den lachenden Doktoren am Nebentisch stand.

    „Ich denke, ich vertrete mir mal die Beine.“ Und schon hatte sich Lorne erhoben und verschwand in einer Reihe mit überfüllten Regalen.

    Dieser abrupte Abgang des Majors glich mehr ein Flucht als etwas anderem. Teyla wusste das er sich noch immer schuldig fühlte. Doch sie wusste nicht wie sie ihm helfen sollte zu begreifen das er es nicht hätte verhindern können.

    Dieses Verhalten der Atlantis-Expedition war ihr schon ganz zu Beginn ihres Kennenlernens aufgefallen. Wenn eine Situation ausweglos erschien und kaum noch Hoffnung bestand, dann gaben diese Menschen nicht auf. Sie suchten nach eine Lösung bis sie eine gefunden hatten. Ihr eigenes Volk war in dieser Hinsicht ganz anders. Sie fügten sich manchmal allzu schnell in ihr Schicksal ohne überhaupt einen Versuch zu unternehmen etwas an diesem zu ändern.

    Daher hatte sie das Verhalten der Atlantis Bewohner stark beeindruckt. Doch Major Lorne zeigte ihr hier ganz deutlich die Kehrseite solch einer Hartnäckigkeit. Falls sie doch einmal nicht in der Lage dazu waren eine schwierige Situation doch noch zu einem guten Ende zu bringen, dann gaben sie sich selbst die Schuld dafür. Und das mir der gleichen verbissenen Sturheit die sie auch für eine Lösung verwendet hatten.

    Teyla wechselte einen Blick mit Ronon bevor sie sich wieder in ihren eigenen Aufzeichnungen über die Vorfahren vertiefte.

    ****

    Es war Nachmittag als Teyla beschloss ein wenig frische Luft zu schnappen. Wie ab zu sehen war, begleitete sie Ronon. Das Durchforsten alter, staubiger Dokumente schien keine besonders befriedigende Aufgabe für den ehemaligen Läufer zu sein. Teyla konnte es ihm nicht verübeln. Auch ihr waren die letzten Stunden lang vorgekommen.

    Vor den Hallen der alten Aufzeichnungen genoss sie die frische, kühle Luft. Das Wetter hatte sich nicht geändert, noch immer hingen dicke, graue Wolken am Himmel.

    Kaum waren sie ein paar Schritte gegangen als ihnen Enos begegnete. Sie hatten ihn während ihres letzten Besuches auf 782 kennen gekernt. Der kleine Mann war vorzeitig ergraut, er selbst hatte dazu gemeint, dass er wohl zu tief in den verschlüsselten Pergamenten der Hallen gebrütet hätte. Wie Martan arbeitete auch er als Behüter der alten Aufzeichnungen. Allerdings beschäftigte er sich nur mit einem speziellen Themengebiet; er entschlüsselte verschiedenste Texte. Noch hatte Enos nicht herausgefunden wieso ein beträchtlicher Teil überhaupt verschlüsselt worden war. Doch mit einem spitzbübischen Grinsen hatte er ihnen erklärt, dass er auch diese Information aus den alten Aufzeichnungen in Erfahrung bringen würde. Irgendwann jedenfalls.

    Heute wirkte der stets fröhliche Mann ernster als sonst.

    „Teyla, Ronon. Es tut mir leid was mit euren Freunden passiert ist. Ich hatte für euch gehofft und die Vorfahren um Beistand gebeten. Doch wie meine eigene Kultur deutlich beweist ist den Wraith nicht viel entgegen zu setzten.“ Enos Blick trübte sich kurz bevor sein Gesicht freundlich lächelte. „Ich weiß was euch jetzt gut tun würde! Eine schöne Tasse Tee! Ich lade euch ein. Ich kenne da ein sehr gutes Teehaus, ihr werden begeistert sein!“

    Teyla konnte sich nicht helfen, die gute Stimmung des Mannes war einfach ansteckend. Gemeinsam folgten sie ihm in die Stadt.

    ****

    Enos hatte nicht übertrieben, der Tee war wirklich ausgezeichnet. Gemeinsam hatten sie sich einen Tisch in dem gemütlichen Bauernhaus gesucht. Getreidegaben, die von der Decke hingen, gaben dem Raum eine ländliche Atmosphäre.

    Enos unterhielt sie gerade mit der langen zurück reichenden Geschichte der Stadt. Einst war sie prächtiger und prunkvoller gewesen, bis die Wraith kamen.

    „Es war verheerend. Seit dem großen Ausdünnen unserer Hoch-Zeit war kein Angriff mehr so zerstörend. Sie holten die Hälfte unserer Bevölkerung und zerstörten alles was auf ihrem Weg lag. Das ist jetzt drei Generationen her. Uns blieb nichts anderes übrig als alles neu zu errichten. Seit dem ist unsere Stadt nur noch halb so groß wie zuvor.“

    „Es muss schwer für Sie sein zu wissen das Ihr Volk einst so fortschrittlich war und dieses Wissen nun verloren hat.“ Teylas eigenes Volk hatte ähnliche Erfahrungen machen müssen, doch nicht in einem so großen Rahmen.

    „Ja, für diejenigen von uns die in den Hallen arbeiten kann es schon recht frustrierend sein. Wir haben so viele hinterlassene Texte und Informationen. Doch das meiste davon können wir einfach nicht anwenden! Dazu fehlt es uns an zu vielen Dingen. Ich denke es ist wie mit der Arbeit auf unseren Feldern. Ohne Werkzeuge zu haben, die wir benötigen um die Saat auszubringen, können wir nicht unsere Erntemaschinen benutzen, um eine Ernte einzufahren.“

    Enos Blick ruhte für einen Moment auf seiner Teetasse bevor er weitersprach. „Wir können froh sein das wir bis jetzt wenigsten nur mit kleinen Angriffen der Wraith zutun hatten. Seit dem letzten großen Angriff waren ihre Überfälle nicht viel größer als jener, den ihr mit erleben musstet.“

    „Und doch muss es schlimm sein zu sehen wie alles zerstört wird was Ihr Volk immer wieder aufgebaut hat. Wie Freunde und Familie aus einander gerissen werden.“

    „Natürlich! Niemand sagte je das es leicht wäre. Vor zwei Jahren bei einem Angriff verlor ich meine Schwester mit ihren Kindern. Das war ein schwerer Schlag.“ Es war ihm anzusehen, dass ihn der Verlust immer noch schmerzte.

    „Sie haben unser Mitgefühl, Enos.“ Teyla war sich nur zu bewusst wie er sich fühlen musste. Sie selbst kannte kaum einen der nicht jemanden durch die Wraith verloren hatte, sie selbst eingeschlossen. Und gerade jetzt hatte sie wieder einen Namen der die Liste der Opfer erweitern würde.

    „Ich danke euch! Aber noch schwerer hatte es Martan. Er hatte sich daraufhin Wochenlang zurück gezogen.“

    „Martan? Der Hüter der Hallen?“ Irritiert wechselte Teyla einen Blick mit Ronon.

    „Ja, er hatte mit meiner Schwester den Bund der Ehe geschlossen. Es hat lange gedauert bis er mit dem Verlust zurecht kam.“

    „Wenn Martan keine Familie mehr hat...“
    Ronon beendete Teylas Gedanken: „Wohin ist er dann bei dem Angriff verschwunden?“

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  18. #18
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Standard

    So, ein neues Kapitel! Ich hoffe mal, dass es einige zu einem Kommentar veranlasst! Würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
    Viel Spaß!
    __________________________________________________ ______________

    Kapitel 6

    Wraith.
    Aus dunklen Schatten beugten sie sich zu ihm.
    Viele Wraith.
    Ihr gieriges Grinsen war ihm zugewandt. Das Licht reichte gerade aus um die schreckliche Szenerie zu beleuchten. Angst stieg in ihm auf. Er wollte nur weg, fort von diesem Ort. Doch sein Körper war wie gelähmt und rührte sich nicht.
    Leise schlichen sie um ihn herum, wie um ihn, ihre Beute, zu belauern.
    Dieses schreckliche Grinsen.
    Keiner von ihnen blinzelte auch nur ein einziges mal.
    Verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, frei zu kommen von diesen hungrigen Blicken.
    Sein Herz raste und doch war sein Körper zur Bewegungslosigkeit verbannt. Er konnte seiner kalten Liege nicht entkommen.
    Ein plötzlicher Stich in seinen Arm ließ seinen Kopf herumfahren. Einer von den Wraith hatte ihm etwas Nadelähnliches in seine Haut gerammt. Er fühlte wie sich etwas in ihm ausbreitete und durch seinen Körper zu pulsieren begann.
    Er konnte sehen wie die hungrigen Blicke der Wraith langsam Erregung wichen.
    Noch einmal versuchte er in seiner Angst zu fliehen, sein Leben zu retten.
    Doch es gab kein Entkommen.
    Kein Entkommen von diesen grinsenden Feinden, die ihm einen schrecklichen Tod bereiten würden.
    Sie hatten ihr Lauern beendet und wie auf ein Zeichen hin begannen sie auf ihn zu zukommen. Über ihn gebeugt blieben sie stehen.
    Auge in Auge mit seinem Schicksal wandte er letztendlich seinen Blick ab und schloss seine Augen.
    Es gab keinen Ausweg.
    Er spürte wie die Wraith ihm gierig sein Hemd vom Körper rissen. Und er fühlte ihre kalten Hände auf seiner nackten Haut als sie damit begannen ihm sein Leben auszusaugen.


    Schreiend und schweißgebadet fuhr John aus dem Schlaf. Verzweifelt kämpfte er sich aus seiner Decke und stolperte aus seinem Bett. Seine Flucht wurde jedoch schon nach wenigen Schritten gestoppt als er gegen die ihm gegenüber liegende Wand prallte. Orientierungslos versuchte er auszumachen wo er sich befand, bis er ein kleines, erleuchtetes Fenster in einer Tür wahrnahm.

    Es war sein Zimmer. In dieser Heilanstalt.

    Langsam ließ er sich an der Wand zu Boden gleiten. Mit zitternden Händen fuhr er sich durch sein Gesicht.

    ‚Es war ein Traum. Nur ein Traum.‘ Das Problem war nur, dass es sich nicht so anfühlte. Viel zu real hatte es gewirkt. Und noch immer meinte er die vielen kalten Hände auf seiner Haut zu spüren.

    Plötzlich ging das Licht in dem kleinen Zimmer an. Sofort sprang John wieder auf die Füße, das Adrenalin pulsierte noch zu sehr in ihm um ruhig zu bleiben. Ein Schlüssel wurde gedreht und mit einem Krachen öffnete sich die Tür.

    Das, was sie John offenbarte, ließ sein Herz erneut bis zu seinem Hals schlagen. Ein Wraith stand lauernd in der Tür mit einem noch viel zu vertrauten Grinsen im Gesicht. Langsam begann er auf ihn zu zugehen. Doch John zögerte nicht und begann sich auf seinen Feind zu stürzten und ihm einen Schlag in seine Magengegend zu versetzten. Als sich sein Gegner nach vorne krümmte schaltete John ihn mit einem gezielten Schlag in den Nacken aus. Besinnungslos sackte der Wraith in sich zusammen.

    Wie konnte das sein? Wo kam dieser Wraith her? Und gab es hier noch mehr von der Sorte?
    Eins war klar, er musste hier so schnell es ging verschwinden.

    In einem plötzlichen Gedanken wurde John auf einmal klar das sich sein Geist zum ersten mal, seit er an diesem Ort war, völlig klar anfühlte. Der Schleier der sein Denken so erschwert hatte war endlich verschwunden.

    Man hielt ihn hier gefangen, das war offensichtlich. Und man wollte ihn mit Medikamenten und Drogen ruhig halten und gefügig machen. Vielleicht war er in ein grausiges Experiment der Wraith hinein geraten. Das würde jedenfalls diese hässlichen Bettvorleger zu seinen Füßen erklären.

    Vorsichtig spähte John in den Flur. Alles wirkte ruhig. Eine schnelle Durchsuchung seines ko geschlagenen „Freundes“ brachte ihm zwar keine Waffe ein aber einen Schlüsselbund.

    Leise schloss er hinter sich die Türe ab und folgte dem Gang in entgegen gesetzter Richtung zum Aufenthaltsraum. Vorsichtig um die nächste Ecke spähend sah er eine Glastür und einen kleinen Wachraum, der aber verlassen war. Mit seinem Schlüsselbund hatte John schnell dieses Hindernis überwunden.

    Wenn er sich recht erinnerte führte die sich ihm nun bietende linke Abzweigung zu Dr. Kustains Büro. Doch dieser Weg hatte auf ihn nicht so gewirkt, als ob er einen Ausgang für ihn parat hielt. Also entschied er sich für die einzige andere Möglichkeit und folgte dem Gang weiter geradeaus.

    Auf seiner Flucht fragte sich John wie er eigentlich hier gelandet war. Er erinnerte sich daran in Atlantis gewesen und mit seinem Team in einem Jumper durchs Stargate geflogen zu sein. Alles weitere wirkte verschwommen. Wahrscheinlich wurden sie von Wraith entführt.

    Sorge breitete sich in ihm aus. Was war mit den anderen? Konnten sie entkommen? Oder wurden sie etwa auch hier festgehalten?

    Unschlüssig blieb John stehen. Er konnte unmöglich zurück und nach ihnen suchen. Er hatte keine Waffe und das Risiko entdeckt zu werden war einfach zu groß. Nein, er musste versuchen zu fliehen. Wenn es ihm gelang Atlantis zu kontaktieren konnten sie mit Verstärkung eine gut organisierte Rettungsmission durchführen, falls überhaupt eine nötig sein sollte.

    Entschlossen setzte John seinen Weg fort. An einer Tür mit einer großen Glasscheibe blieb er unvermittelt stehen. Er konnte eine Art Krankenzimmer ausmachen. Nur eines der Betten war belegt und in diesem lag Sergeant Forres.

    Leise betrat John den Raum. Er konnte Stimmen aus dem angrenzenden Zimmer hören. Das waren bestimmt die Nachtwachen die sich unterhielten.

    Leise schlich er zu dem belegten Bett. Sergeant Forres sah nicht gut aus. Infusionen ragten aus seinem Arm und er wirkte blass und ungesund. Vorsichtig versuchte John ihn wach zu rütteln.

    „Sergeant Forres! Wachen Sie auf!“ Johns Stimme war nur ein Flüstern um niemanden auf sie aufmerksam zu machen.

    Langsam öffneten sich die Augen des Sergeants. „Col. Sheppard! Wie kommen Sie hier her? Holen Sie mich hier raus, Sir?“ Seine Stimme klang schwach, doch die Aussicht hier raus zukommen schien ihm wieder etwas Kraft zu geben.

    „Ja, wir werden von hier verschwinden!“ Johns Zuversicht musste ansteckend sein, denn so gut es ging befreite sich Forres von seinen Infusionen und stand langsam auf. Ohne Johns Hilfe hätte er sich jedoch nicht lange aufrecht halten können.

    „Sergeant, wissen Sie ob noch jemand hier festgehalten wird?“

    „Nein Sir. Bis Sie hier auftauchten dachte ich das ich alleine hier wäre.“

    Sie waren in den noch immer ruhigen Flur getreten, als der Sergeant John mit einem fragenden Blick bedachte. „Colonel? Wo ist die Verstärkung? Und wieso tragen Sie auch diese weiße Kleidung, Sir?“

    „Wissen Sie, dass mit der Verstärkung könnte noch etwas dauern, ich kam noch nicht dazu sie anzufordern. Und was meine Kleidung betrifft. Ich dachte mir einfach das es mal an der Zeit für ein neues Outfit wäre!“

    Forres stützend machten sie sich auf den Weg.

    „Sie sind auch ein Patient.“

    „Ja, aber das wird mich nicht daran hindern von hier zu verschwinden!“

    Sie näherten sich einer Treppe der sie langsam nach unten folgten. John wusste zwar nicht ob sie das einem Ausgang näher bringen würde, aber irgendwo würden sie sicher landen. Da diese Flure einen erschreckenden Mangel an Fenstern aufwiesen, konnte er sich nicht zu einem Punkt hin orientieren. Das gestaltete diese Flucht schwieriger, als er zuerst vermutet hätte.

    Nach einem kurzen Augenblick fragte er: „Was haben die mit Ihnen gemacht?“

    „Sie haben mir irgendwelche Drogen verabreicht. Aber sie wirkten wohl nicht wie gewollt auf mich, denn ich bin von ihnen krank geworden. Seit dem versuchen sie mich wieder hinzu kriegen.“

    „Wundervoll.“

    Sie passierten eine weitere Tür am Ende der Treppe.

    „Das geht auf das Konto der Wraith. Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem von ihnen und konnte so fliehen.“

    „Wraith? Ich habe bis jetzt noch keinen gesehen, Sir.“

    „Ich denke...“

    Plötzlich hörten sie Schritte auf sich zukommen. Sie konnten hinter der nächsten Tür in Deckung gehen bevor jemand im den Flur biegen konnte. Es war ein verstaubtes Patientenzimmer, dass mit altem Gerümpel gefüllt war.

    Vorsichtig lugte John nach draußen. Zwei Wraith passierten ihr Versteck. Als sie außer Sicht waren, flüsterte er: „Wir sollten aufpassen, da waren wieder zwei von ihnen. Wer weiß wie viele es hier noch gibt.“

    Irritiert sah der Sergeant seinen Vorgesetzten Offizier an. „Aber Colonel, da waren...“

    Doch schon hatte John die Tür wieder geöffnet und gebot Forres Stille.
    Vorsichtig folgten sie dem Flur als sie plötzlich leise Rufe wahrnehmen konnten.

    „Verdammt, sie müssen unsere Flucht bemerkt haben!“ Das fehlte John gerade noch, ein Haufen wütender Wraith der sie aufhalten wollte.

    Sergeant Forres war leider nicht besonders hilfreich als es darum ging ihr Tempo zu erhöhen. Eine weitere Tür versperrte ihnen den Durchgang. ‚Wieviele von diesen verdammten Dingern gibt es hier eigentlich?‘ Eindeutig zu viele für Johns Geschmack.

    Die Stimmen wurden lauter und gerade bevor der erste Verfolger in Sichtweite kam schlüpften sie durch die Tür.

    John war klar das sie nur Sekunden an Vorsprung hatten. Er konnte nur hoffen das sie es bald geschafft haben würden, den er spürte wie sein Körper langsam müde wurde. Doch der Anblick der sich ihnen nun darbot ließ John seine aufkommende Müdigkeit vergessen. Sie hatten den Ausgang erreicht. Eine hohe Fensterfront am Ende eines großen Foyers gab ihnen einen Blick auf die Freiheit.

    „Na endlich“, murmelte John.

    Sie hatten den Eingangsbereich gerade zur Hälfte durchquert als sie hinter sich ein Krachen hörten und die ersten Wraith auf sie zukamen und sie umzingelten. „Schön ruhig bleiben, dann wird keinem etwas passieren!“

    John konnte sich nicht im geringsten vorstellen das diese Wraith wirklich annehmen könnten, dass er ihnen diese Worte abkaufen würde. So kurz vor dem Ziel war er nicht gewillt aufzugeben.

    Mit einem wütenden Schrei preschte er mit Forres los und konnte so zwei der fünf Wraith durch den Überraschungsmoment zu Boden stoßen. Doch bevor John sich darüber wundern konnte warum noch keine Waffen gegen sie eingesetzt wurden, hörte er Sergeant Forres verzweifelte Stimme. „Colonel! Helfen Sie mir!“

    Keine zwei Schritte war er gekommen als er spürte wie der Sergeant von ihm gezogen wurde. Er bekam keine Gelegenheit ihm beizustehen, denn drei der Wraith hatten ihn umzingelt und gingen zum Angriff über.

    Bevor John reagierten konnte, hatten sie ihn grob an seinen Armen gepackt. Doch so lange er noch etwas Kraft hatte um sich zu wehren, würde er nicht aufgeben! Mit einem kräftigen Tritt brachte er den vor sich stehenden Angreifer zum staucheln. Die plötzliche Attacke überraschte seine beiden „Leibwächter“ und er konnte sich aus ihrem Griff befreien. Ein gezielter Schlag ließ einen der beiden Blut spucken.

    Ehe er sich aber dem anderen zuwenden konnte, hatte dieser schon mit seiner Faust gegen ihn ausgeholt. Durch die Wucht wurde John in die Knie gezwungen.

    „Du wirst mitkommen, ob du willst oder nicht!“

    Ein weiterer Schlag folgte diesen Worten und John fand sich auf dem Boden liegend vor.

    „Was immer ihr vorhabt, es wird nicht funktionieren! Ihr Wraith solltet euch lieber ein anderes Hobby suchen! Angeln zum Beispiel soll sehr beruhigend wirken!“

    Unsanft wurde er wieder hochgezogen und unangenehm in die Mangel genommen. Er konnte sehen das Sergeant Forres nichts weiter geschehen war. Auch er wurde von Wraith flankiert, aber eher um ihn aufrecht zu halten als um ihn an einer Flucht zu hindern.

    Wieder blickte er John irritiert an. „Colonel Sheppard, Sir? Hier sind keine Wraith. Nur die Pfleger. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Fragend betrachtete er John.

    Dieser war sich nicht sicher was er von dieser Aussage halten sollte. Natürlich waren das Wraith! Sie hatten zwar auf den Gebrauch ihrer Waffen verzichtet und wirkten ungewohnt schwach, aber warum sollte das nicht möglich sein? Immerhin gab es auch Wraith die einfach nicht sterben wollten. Warum sollte es also nicht auch deutlich schwächere Vertreter diese Spezies geben?

    Und doch bewog dieser besorgt-fragende Blick des Sergeants John dazu sich ihre Verfolger noch einmal genauer anzusehen.

    Er wusste nicht woran es lag, ob es etwas damit zutun hatte das er nun zum ersten mal einen ruhigen Moment hatte um einen Blick auf ihre Verfolger zu werfen. Oder ob ein kleiner Teil von ihm sich der Wahrheit die ganze Zeit über bewusst war. Jedenfalls hatte Forres recht. Da waren keine Wraith. Nur Pfleger in Weiß.

    Diese mussten mitbekommen haben das John ziemlich konfus über die Situation war, denn sie schienen keine Gegenwehr mehr von ihm zu erwarten und setzten sich mit ihm und Forres in Bewegung.

    „Sir, alles in Ordnung?“ fragte der Sergeant erneut, als man sie wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt führte.

    „Ja...“

    Doch noch immer war John mit seiner verdrehten Wahrnehmung beschäftigt.
    Wieso hatte er Wraith anstatt der Pfleger gesehen? Waren das alles noch Auswirkungen seines Alptraumes? Oder stand er etwa immer noch unter Medikamenteneinfluss, obwohl er sich endlich einmal von ihnen befreit fühlte?

    „Nein. Erst wenn wir hier wieder raus sind wird es mir gut gehen, Sergeant.“

    Sie waren vor dem Krankenzimmer stehen geblieben in dem John Forres gefunden hatte. „Hey, halten Sie die Ohren steif! Wir werden hier raus kommen!“ John hoffte das seine Worte Zuversicht ausdrückten. Zuversicht die er im Augenblick selbst nicht empfand, denn es sah nicht gut für sie aus.

    „Ja, Sir. Passen Sie auf sich auf!“

    Er sah den Sergeant in dem Zimmer verschwinden und hoffte das ihm nichts weiter passieren würde. Eines war ihm klar, sie würden Forres am Leben halten bis er nicht mehr von Wert für sie sein würde. Vorläufig blieb ihm nur die Hoffnung das dieser Zeitpunkt noch weit entfernt lag.

    Als man John weiter durch die Flure führte ging ihm der letzte Blick des Sergeant nicht aus dem Kopf. Er hatte deutliche Besorgnis ausgedrückt. Eine Besorgnis die John nur teilen konnte. Was hatte man nur mit ihm angestellt das er die Realität nicht mehr richtig wahrnahm?

    Sie waren stehen geblieben, unweit des Büros von Dr. Kustain. Und eben dieser stand mit einem weiteren Pfleger dort, als hätte er bereits auf sie gewartet.

    „Hallo, John!“ Das Lächeln des Arztes wirkte eine Spur zu freundlich. „Wie ich sehe haben Sie einen Fluchtversuch unternommen. Nun, ich hatte gehofft das Sie sich etwas kooperativer zeigen würden. Schließlich sind Sie ein kranker Mann!“

    Wut steig in John auf. „Was haben Sie mit Forres gemacht? Und was haben Sie mit mir gemacht?“

    Doch er erhielt nur ein breites Lächeln als Antwort.

    John verspürte den unwiderstehlichen Drang dem Arzt seine Freundlichkeit aus dem Gesicht zu schlagen. Doch noch immer wurde er von den Pflegern festgehalten.

    „Ihr Gesichtsausdruck verrät mir das Sie nicht einsichtig sind. Sie lassen mir keine andere Wahl. Vielleicht wird Ihnen das ja eine Lehre sein.“

    Der Pfleger neben Dr. Kustain reichte dem Arzt eine Spritze. Erst jetzt bemerkte John das es Kestan war.

    „Normalerweise greife ich nicht zu solchen Mitteln. Aber wenn Patienten so aufsässig wie Sie sind sehe ich mich leider dazu gezwungen.“ Der Gesichtsausdruck des lächelnden Arztes schien nicht ganz zu seiner gemachten Aussage zu passen.

    „Wenn Sie es nicht wollen können Sie ruhig darauf verzichten! Und bei der Gelegenheit könnten Sie mich auch gleich gehen lassen! Ihr Service hier ist gefällt mir nicht!“

    Doch seine Worte hatten den Arzt nicht von seinem Vorhaben abgebracht. Ein leichtes kribbeln setzte in Johns Arm ein als ihm Dr. Kustain die Spritze injizierte. Er konnte fühlen wie sich dessen Inhalt schnell auszubreiten begann.

    „Was ist das? Was haben Sie mir gegeben?“

    „Etwas das Sie hoffentlich lehren wird solch dumme Ideen lieber zu vergessen!“

    John merkte wie die Pfleger ihn los ließen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und sein Körper begann sich sonderbar schwer an zu fühlen.

    „In Zukunft werden wir Ihre Medikamenten Dosis wohl deutlich erhöhen müssen um solch hässliche Vorfälle zu vermeiden.“

    Die Pfleger und der noch immer dauer grinsende Dr. Kustain wandten sich zum gehen.

    „Oh, bevor ich es vergesse. Kestan wollte noch ein Wort mit Ihnen wechseln. Ich denke das es etwas damit zu tun hat, dass sie ihn Heute Nacht in ihrem Zimmer ko geschlagen haben. Viel Vergnügen!“

    Und damit verschwand er.

    John konnte fühlen wie sein Körper immer mehr auf die ihm gespritzte Droge reagierte. Er hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten.

    Kestan war inzwischen in aller Ruhe zur nächsten Tür getreten und hatte diese geöffnet.

    „Ich glaube du hast noch etwas das mir gehört.“ Und ehe John sich versah hatte Kestan wieder seinen Schlüsselbund an sich genommen.

    „So, das hätten wir schon mal geklärt. Ich erinnere mich das du mich schon wieder geschlagen hast. Ein drittes mal wird dir das nicht gelingen!“

    Und nach diesen Worten packte er John grob und verpasste ihm eine Reihe von Schlägen die ihn sicher zu Boden befördert hätten, wenn er nicht mit dem Rücken zur Wand gestanden hätte. Er konnte Kestan nichts entgegensetzten, er hatte nicht einmal mehr die Kraft um sich in eine schützende Position zu bringen.

    „Solltest du mich auch nur ein einziges mal schief ansehen wird dir das hier wie ein Picknick vorkommen!“ Und mit einem weiteren Schlag beförderte er John durch die offene Tür und schloss diese hinter ihm ab.

    Unsanft war John zu Boden gegangen. Was er von dem Raum erkennen konnte waren weiße Polsterungen, überall um ihn herum. Doch viel mehr bekam er von seiner Umgebung nicht mehr mit, den die Droge hatte angefangen seinen Körper mit haltlosen Krämpfen zu beuteln.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  19. #19
    Major General Avatar von Kris
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    Ich habe in den letzten Tagen nicht viel gemacht, weil es mir nicht so gut ging, jetzt komme ich aber endlich zum Nachlesen der Kapitel. du8 hast ja schon ganz schön viel weiter geschrieben.

    Mir gefallen vor allem die Teile um John. Dadurch, dass er selbst nicht so richtig weiß, was mit ihm los ist und was er ist, macht alles noch spannender und schwieriger, aber man merkt sdchon, das die anderen irgendwas mit ihm vor haben.

    Schön ist auch, dass du die anderen nicht vergisst und ihre Seite - die Hoffnung, die sie alle immer noch nicht aufgegeben haben!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  20. #20
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    So, ich habe nun auch endlich nachgelesen. Nicht sauer sein, wenn ich nicht regelmäßig antworte, ich gebe mein bestes.

    Im letzten Teil ging es ja jetzt richtig zur Sache. Muß zugeben, du hast mich am Anfang auch ziemlich verwirrt, wie John auf seiner Flucht nur Wraith gesehen hat. Da hat es ganz schön gerattert in meinem Kopf.
    Was haben die nur mit ihm angestellt?

    Freue mich weiter auf die Fortsetzungen.

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