Am 11. September 2001 war ich mit der Durchführung einer sehr großen mehrtägigen Konferenz aller Chefs einer (bundesweiten) Behörde beschäftigt. Diese fand in Lutherstadt - Eisleben statt.
Am Vormittag des 11. Septembers ging ich in der Hotellounge an einem großen Fernseher (Ton war ausgeschaltet) vorbei.
Flüchtig sah ich auf den Bildschirm. So traurig es ist, mein erster Gedanke war, jetzt schon - um diese Uhrzeit - werden Actionfilme gezeigt?
Niemand im Hotel hatte mitbekommen, was da passiert war.
Mein Chef hat zwei Töchter. Eine Tochter lebte zu dieser Zeit in New York. Die zweite war zu Hause. Als wir später im Auto saßen, erhielt mein Chef einen Anruf seiner (zweiten) Tochter. Diese war wegen ihrer Schwester sehr in Sorge und entsprechend aufgeregt.
Da erinnerte ich mich daran, was ich in der Lounge des Hotels gesehen hatte. Ich bat den Fahrer, das Radio einzuschalten. Obwohl ich den Moderator nur hören konnte, hatte ich die Bilder vom Hotelfernseher vor Augen.
Ich habe noch den gesamten Spätnachmittag die Berichterstattung von RTL gesehen. Gegen 22:00 Uhr rief mich mein Chef an (Ich hatte ihn bei unserer Ankunft darum gebeten.). Seiner Tochter ging es gut.
Obwohl ich diese junge Frau nicht persönlich kannte, fühlte ich mich sehr erleichtert. Nach so viel Leid - tat diese Nachricht gut.
Das Lied von Enya höre ich heute noch gern und heule dabei. Heulen tue ich sowieso immer. Ich habe ziemlich nah am Wasser gebaut. Bei diesem Lied ist das etwas anders. Ich sehe immernoch Menschen laufen, schreien und weinen. Die Bilder sind bei diesem Song sofort wieder da.