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Thema: The hope never dies - Teil 2

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  1. #1
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard The hope never dies - Teil 2

    Autor: Cindy
    Inhalt: Action / Humor
    Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben.
    Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.

    Feedback: Wäre schön.


    Kurzer Rückblick:

    John und sein Team landeten 11.000 Jahre in der Vergangenheit auf Atlantis.
    Dort erlebten sie viele Abenteuer und lernten neue Freunde kennen, doch nun sind sie wieder zurück.

    Und nun die Fortsetzung
    ===================

    Kapitel 1

    Zwei Wochen waren sie nun schon wieder in ihrer Zeit.
    Monoton war das Geräusch der Pumpen zu hören die unaufhaltsam das Wasser in die riesigen Behälter beförderten und es lag ein muffiger und abgestandener Geruch in der Luft.
    Die Beleuchtung war spärlich und deshalb hatte man provisorisch ein paar Lampen an den Decken befestigt.
    Überall hingen die Kabel herum und wenn man nicht aufpasste, hatte man sich in einem verfangen.
    Emsig waren die Leute damit beschäftigt, sie zu befestigen.

    „Verdammt noch mal, muss man denn hier alles selber machen?“, rief John aufgebracht.

    „Ich bin kein Elektriker!“
    „Ich auch nicht! Aber Sie werden doch wohl im Stande sein, so ein paar Kabel zu befestigen!“

    John nahm ihm den Hammer aus der Hand, nahm sich noch ein paar Krampen und befestigte damit das Kabel an der Wand.
    „So geht das … und nicht anders!“ Anschließend drückte er dem jungen Mann den Hammer wieder in die Hand.

    John war ziemlich gereizt, seit Tagen hatte er nur noch nasse Füße und diesen moderigen Geruch in der Nase.
    Jedes Mal, wenn sie glaubten, das Wasser wäre weg, kam es an einer anderen Stelle wieder herein – es war wie verhext.

    „Singer, was ist mit dem Raum nebenan?“
    „Das gleiche wie auch hier, Sir! Er läuft jedes Mal wieder voll.“

    John überlegte kurz, dann lief er über den nassen Boden in den anderen Raum hinein, aber auch hier stand er mit den Füßen im Wasser.
    Er sah sich alles an, seine Gedanken rasten, wie auch in den Tagen zuvor, aber es war aussichtslos – sie bekamen das Wasser einfach nicht unter Kontrolle.
    Nachdenklich ging er zur Wand und glitt dort mit der Hand entlang, sie fühlte sich klamm und feucht an. Anschließend schüttelte er resignierend den Kopf.

    „Colonel Sheppard! Hier McKay.“
    „Was gibt es, Rodney?“
    „Es hat keinen Zweck, wir können die Anlage nicht retten.“

    John seufzte. „Konnten Sie denn wenigstens ein paar ZPMs finden?“

    „Zwei … aber ich weiß nicht, ob die in Ordnung sind. Vielleicht sind sie beschädigt oder sogar leer.“

    „Na gut, dann fliegen Sie mit Lorne schon mal zurück, ich komme gleich nach! … Singer? Packen Sie Ihre Sachen ein und fliegen auch Sie mit Ihren Männern zurück.“

    „Aye, Sir.“

    „Sheppard? Es war einen Versuch wert“, meinte Ronon.
    „Ja … ja das war es.“

    Diese Anlage verbarg noch sehr viele Geheimnisse und Techniken, die sie sicher hätten gebrauchen können, aber das Salzwasser der Zeit nagte an den Wänden und John wusste, dass sie nichts dagegen tun konnten.
    Resigniert drehte er sich um. „Kommen Sie, Ronon, gehen wir, hier können wir nichts mehr tun.“

    Langsam machten sie sich auf den Weg, als sie plötzlich ein dumpfes Geräusch hörten und stutzten.

    „Was war das?“, fragte John und drehte sich um. „Oh Mist! Ronon, weg hier!“

    Noch während sie losrannten, betätigte John seinen Funk: „Singer? Sind Sie mit Ihren Leuten schon im Jumper?“

    „Ja, Sir! Wir wollten gerade starten.“
    „Los haut ab! Die Anlage stürzt ein!“

    Gemeinsam rannten sie die Korridore entlang. Das Dröhnen und Rauschen wurde immer lauter, dennoch trauten sie sich nicht, sich umzudrehen, denn hinter ihnen brach alles zusammen und eine riesige Wassermenge raste auf sie zu.

    McKay und Lorne waren schon an der Wasseroberfläche, als sie den Funkspruch vom Colonel hörten.
    Kurze Zeit später tauchte Singer auf. Gemeinsam warteten sie nun darauf, dass auch John auftauchen würde.
    Die Minuten vergingen, aber von Jumper 1 war immer noch nichts zu sehen.

    „Wir müssen noch mal runter!“

    Lorne schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich.“

    „Sie verstehen nicht, vielleicht brauchen sie unsere Hilfe!“, rief Rodney hektisch.
    „Wenn da unten alles zusammenbricht, können wir auch nichts mehr tun! Der Colonel muss da alleine rauskommen.“

    „Major Lorne, hier Dr. Weir“, hörte Evan plötzlich über Funk. „Was ist los bei euch? Wir haben gerade eine riesige Erschütterung auf dem Meeresboden erfasst und der Colonel antwortet nicht auf unsere Rufe.“

    „Ma´am, wir haben die Befürchtung, dass die Anlage einstürzt ist! Sergeant Singer und ich warten noch auf Colonel Sheppard.“

    „Habe ich Sie gerade richtig verstanden? Sie warten noch auf den Colonel?“, kam es entgeistert über Funk.
    „Ja Ma´am, er ist noch mit Ronon da unten!“

    °°°°

    John und Ronon rannten so schnell sie konnten in Richtung Ausgang, als plötzlich die Decke über ihnen einstürzte. In letzter Sekunde konnten sie sich noch vor den herabfallenden Trümmern retten.
    „Verdammt!“, rief John und sprang zur Seite.

    „Gibt es noch einen anderen Weg zum Jumper?“, fragte Ronon.
    „Nein, das ist der einzige Weg!“

    „Dann müssen wir da wohl durch.“
    „Ja, da bleibt uns wohl nichts anderes übrig.“

    Sie drehten sich noch einmal kurz um – das Wasser kam immer näher.
    Überall flogen Trümmer von den Decken und Wände stürzten ein, dann rannten sie los.

    Schützend legten sie ihre Arme über den Kopf und schmerzhaft machten sie Bekanntschaft mit kleineren Gesteinsbrocken.
    Sie hetzten den Gang entlang und sprangen über Trümmer hinweg, als plötzlich eine Säule quietschend und mit lautem Getöse vor ihnen zusammenbrach.
    John konnte gerade noch zur Seite springen, doch der Satedaner wurde von ihr getroffen und fiel zu Boden.

    Entsetzt bemerkte Sheppard es und eilte zurück. „Ronon!“

    Benommen versuchte Dex sich aufzurichten, jedoch lagen kleinere Säulenreste auf ihm. So schnell wie er konnte schaffte John sie beiseite und half ihm hoch.
    „Sind Sie verletzt?“

    „Nein, alles in Ordnung!“
    „Okay, dann weiter!“

    Immer wieder sprangen sie über Trümmer hinweg und wichen herabfallenden Steinen aus, als sie endlich, völlig durchnässt den Jumper entdeckten.

    Er war noch ungefähr 200 Meter entfernt, als John stolperte, sich jedoch fangen konnte und weiterrannte.
    Völlig außer Atem erreichten sie den Jumper. Sofort aktivierte John den Schutzschild und schloss die Heckluke. Nicht eine Sekunde zu spät, denn schon waren sie von Wassermassen umgeben.

    „Puh, das war knapp“, meinte Sheppard und holte erstmal Luft.

    „Ja, das war es.“
    „Also, da ist ein Sprint durch Atlantis gar nichts gegen.“

    „Wir können ja das nächste Mal ein paar Hürden aufbauen, was halten Sie davon?“, entgegnete Ronon leicht grinsend.

    „Aber nur, wenn Sie die wieder abbauen.“ Den Blick zum Fenster gerichtet, sprach John weiter: „Ich glaub wir sollten los. Schade um die Anlage, da hätte man sicher noch was draus machen können.“

    „Wieso haben wir damals eigentlich keine ZPMs mitgenommen, die haben doch genug davon gehabt?“
    „Haben Sie daran gedacht? Ich nicht.“
    „Nein, ich auch nicht.“

    „Hm, Rodney hat ja zwei, vielleicht funktionieren die ja“, meinte John und startete den Jumper.

    Für den Weg nach oben brauchten sie ungefähr fünf Minuten, als sie plötzlich eine heftige Druckwelle spürten.
    Die ZPM-Anlage, ein Vermächtnis der Antiker, war nun vollends in sich zusammengebrochen.

    „Colonel Sheppard! Bitte kommen“, rief McKay nervös über Funk.

    „Hier Sheppard … wir sind unterwegs.“
    „Gott sei Dank.“

    Nachdem Jumper 1 die Wasseroberfläche durchbrochen hatte und man schon sehnsüchtig auf sie wartete, flogen sie gemeinsam zurück nach Atlantis.
    Ronon nutzte die Gelegenheit allein mit John zu sein, denn nun konnte er ihn das fragen, was er schon seit längerem tun wollte.

    „Sheppard? Wie kommen Sie eigentlich damit zurecht?“
    „Womit?“
    „Mit Teyla und mir. Sie haben noch nie etwas dazu gesagt, auch jetzt nicht, wo wir wieder zurück sind.“

    In Johns Gesicht zuckte es leicht, ehe er Ronon ansah.
    „Solange es unsere Missionen nicht beeinflusst, habe ich nichts dagegen.“

    Nachdenklich nickte Ronon. „Das wird es nicht.“
    „Dann ist’s ja gut.“


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:15 Uhr)

  2. #2
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi!!

    Hurra, es gibt eine Fortsetzung! Schön, dass du dich doch entschlossen hast, eine zu schreiben!

    Der Anfang war super und es ging gleich richtig los.

    Hat mir schon wieder super gefallen, auch das du die Anlage, auf die sie in der Vergangenheit aufmerksam geworden sind, wieder miteingebracht hast, fand ich klasse.

    Verspricht ja noch interessant zu werden! Bin auf jeden Fall wieder mit dabei!
    Freue mich schon auf die Fortsetzung!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  3. #3
    Second Lieutenant Avatar von 23-down
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    Dem kann ich nur zustimmen.

    Geniale Einführung in den zweiten Teil deiner bahnbrechenden FF.

    Ich freue mich sehr, sowohl die Fortsetzung wie auch hoffentlich, vieler weiterer Fortsetzungen.

    mfg 23-Down
    .....Lang Lebe Stargate.....

  4. #4
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Bin auch wieder mit an Bord!

    Ich hoffe, du wirst auch zwischendurch wieder ein paar Tagebucheinträge aus der Vergangenheit mit einbauen, die sich John durchliest.

  5. #5
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Wieso haben wir damals eigentlich keine ZPM´s mitgenommen, die haben doch genug davon gehabt?“
    „Hast du dran gedacht? Ich nicht.“
    „Nein ich auch nicht.“


    Also, wie konnten sie so was nur vergessen? Tss, Tss!

    Aber wieder ein spannender Anfang der Story. Bin gespannt, auf was es hinausläuft. Noch ist das ja nicht ersichtlich. Also, Fortsetzung erwünscht.
    Atlantis forever

  6. #6
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Danke für euren Lob.

    Freut mich, dass ihr wieder dabei seid.
    Ich hoffe, dass euch diese Geschichte genauso gut gefallen wird, wie der erste Teil.

  7. #7
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    meine güte, was tust du mir an?? *hechel* gleich im ersten teil so ein chaos zu schaffen

    aber jetzt erst mal, schön, dass du weiter schreibst, ich bin wieder mit dabei, und bin gespannt, wies weiter geht.
    es ist wirklich schade, dass sie nicht an die ZPM's gedacht hatten und die anlage gleich eingebrochen ist.

    also bis nächstes mal, lg megana

  8. #8
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 2

    Schon ziemlich nervös warteten Elizabeth und Teyla im Hangar auf die Jumper und erleichtert atmeten sie auf, als die drei gelandet und alle wohlauf waren.

    John war der Letzte, der den Jumper verließ. „Tja, die Anlage konnten wir nicht retten, aber McKay hat zwei ZPMs“, meinte er, während er sich durch sein nasses Haar strich.

    „Ja, schade, aber wenigstens etwas“, entgegnete Elizabeth. „McKay? Überprüfen Sie die ZPMs, ob sie funktionieren.“
    „Das wollte ich jetzt sowieso tun.“

    „Ich werde mich dann wohl mal umziehen“, meinte John und verließ ohne noch ein weiteres Wort zu sagen die Jumperbucht. Nachdenklich blickte Elizabeth ihm hinterher.

    „Das werde ich dann wohl auch tun“, warf Ronon ein und Teyla folgte ihm.

    „Singer? Räumen Sie mit Ihren Leuten noch die Geräte aus den Jumpern, dann können Sie auch gehen.“
    „Ja, Ma’am.“

    Nachdem John sich geduscht und ein paar saubere Kleidungstücke angezogen hatte, ging er zur Kantine, denn er hatte einen Mordshunger. Unterwegs traf er Elizabeth.
    „John? Kann ich Sie begleiten?“

    „Warum nicht“, antwortete er mit einem Lächeln, während er sich die Ärmel von seinem Hemd hochkrempelte und Weir die Schürfwunden an seinem Arm bemerkte.
    „Wäre es nicht besser, wenn Sie erst damit zu Carson gehen würden?“

    Überrascht schaute er seine Arme an. „Ach das, ist halb so wild.“

    Gemeinsam nahmen sie sich etwas zu Essen und zu Trinken und setzten sich an einen Tisch. Eine Zeit lang sagte keiner etwas, bis John das Schweigen brach.
    „Hoffentlich funktionieren die beiden ZPMs.“

    „Ja, hoffentlich, denn gebrauchen können wir sie. Hat Rodney eigentlich schon eine alternative Quelle für den Laserstrahl entdeckt?“
    „Nein, es funktioniert nur mit einem ZPM.“

    Schwer seufzend rührte sie in ihrem Teller herum. John bemerkte, dass es sie bedrückte, denn auf eine Art war die Anlage ihre letzte Hoffnung gewesen.
    „Hey, wir werden es schaffen“, meinte er und legte vorsichtig seine Hand auf die ihre.

    „Sicher? Wir haben es noch nie mit so vielen Wraith zu tun gehabt.“

    „Elizabeth, wir haben es doch bisher immer geschafft, wieso sollte es denn dieses Mal anders sein? Wenn die ZPMs funktionieren, werde ich den Laser in Gang kriegen und dann können die Wraith ihr blaues Wunder erleben.“

    Er wollte ihr etwas die Angst nehmen, obwohl er selbst wusste, dass die Sache aussichtslos war, würde der Laserstrahl nicht funktionieren.

    „Ja, Sie haben vielleicht recht. Nur es lässt mir keine Ruhe, denn in zwei Wochen werden die hier sein …“

    „Ach hier sind Sie!“, hörten beide plötzlich McKay rufen, der sich genervt an den Colonel wandte: „Unsereiner zerbricht sich den Kopf, wo Sie eventuell stecken könnten, und was machen Sie? Sie sitzen hier rum!“

    „Ich sitze hier nicht rum, ich bin am Essen und außerdem hätten Sie auch einfach den Funk benutzen können, McKay.“

    „Sehr witzig! Was meinen Sie wohl, was ich die ganze Zeit versucht habe? … Aber Sie haben es ja gar nicht nötig sich zu melden.“

    Erst jetzt bemerkte John, dass er sein Headset in seinem Quartier liegen gelassen hatte.
    „Oh … also, was ist denn nun so wichtig, dass Sie mich überall suchen?“

    „Es geht um die beiden ZPMs. Sie funktionieren, nur eins davon ist halb leer.“
    „Und um mir das zu sagen, haben Sie mich gesucht?“

    „Ja, äh … nein, denn da gibt es noch ein kleines Problem“, erwiderte er etwas zögernd.

    Nachdenklich runzelte John die Stirn. „Wir haben zweieinhalb ZPMs zur Verfügung, warum sollte es da ein Problem geben?“

    „Reichen die denn nicht?“, fragte Elizabeth nun ebenfalls skeptisch.

    „Nicht annähernd“, erwiderte Rodney und setzte sich hin. „Für den Laserstrahl alleine brauchen wir schon ein ZPM und für den Schutzschild? … Na ja, und da wären wir schon bei unserem kleinen Problem, denn wir wissen nicht, wie lange wir den Wraith standhalten müssen! Je länger es dauert, desto eher sind die ZPMs erschöpft! … Mal so ’ne Frage nebenbei, Colonel“, wandte sich Rodney nun direkt an John.
    „Hat Talessa Ihnen vielleicht verraten, wo wir noch ein paar ZPMs finden können, oder vielleicht ein paar antikische Waffen, die wir noch nicht entdeckt haben?“

    „Nein, bis jetzt noch nicht.“

    „Dann würde ich an Ihrer Stelle aber schleunigst weiterlesen, da gibt es sicher noch irgendetwas, das uns helfen könnte!“

    John kniff kurz seine Augen zusammen. „Rodney, das lassen Sie mal meine Sorge sein!“

    „Ach kommen Sie, Colonel! Wir haben es noch nie mit zwölf Basisschiffen zu tun gehabt und in zwei Wochen werden die hier sein. So viel ich weiß haben es die Antiker damals geschafft, so viele Schiffe zu besiegen, da muss …“

    „McKay!“, zischte John.

    „Was? Wir werden es nicht allein mit den ZPMs schaffen, die wir haben! Wir brauchen noch mehr oder etwas anderes!“

    „Dann lassen Sie sich etwas einfallen!“, erwiderte John wütend.

    „Das tue ich ja, aber Sie könnten auch mal in Ihrem Computer nachsehen, ob da irgendetwas ist, das uns helfen könnte!“

    Scharf sog John die Luft in sich ein.
    „Sie müssen mir nicht sagen, was ich tun soll!“

    „Meine Herren, bitte!“, mischte sich Elizabeth ein. Sie bemerkte, wie das Gespräch zwischen den beiden anfing zu eskalieren. „McKay? Sie versuchen mit Zelenka noch etwas anderes zu finden …“

    „Und was soll das sein?“

    „Lassen Sie sich etwas einfallen! Sie sind doch hier das Genie … Und John? Er hat recht. Überprüfen Sie noch einmal das Tagebuch, vielleicht ist da ja noch irgendetwas, was uns von Nutzen sein könnte.“

    Für einen Augenblick hielt er den Atem an und mit zusammengepressten Lippen beobachtete er, wie der Kanadier die Kantine verließ.

    „John, Sie wissen ich hätte Sie nie darum gebeten, aber Rodney hat leider in der Beziehung recht. Es ist zu wichtig, als dass man es einfach ignorieren könnte.“

    „Elizabeth, ich weiß, in welcher Gefahr wir uns befinden, und in den fünf Monaten, in denen ich dort war, gab es keine anderen Waffen.“

    „Aber vielleicht haben sie ja später welche entwickelt. Sie haben es ihnen doch gesagt, wie es in der Zukunft aussieht.“

    Seufzend nahm sich John einen Schluck Wasser und nach kurzem Zögern fuhr sie bedächtig fort:
    „Ich könnte es Ihnen befehlen oder den Computer beschlagnahmen lassen.“

    Entgeistert sah er sie an. „Das würden Sie nicht wagen!“

    „Doch, wenn es um die Sicherheit von Atlantis geht, schon!“

    Wut, Unglauben und Enttäuschung über ihre Antwort spiegelten sich für den Bruchteil einer Sekunde in seinen Augen. Leicht neigte sich sein Kopf zur Seite
    „Meinen Sie nicht, das geht jetzt ein bisschen zu weit? Ich lese ja auch nicht Ihre Briefe!“

    „Da steht ja auch nicht drin, wie man Atlantis beschützen könnte, aber vielleicht in dem Tagebuch.“

    John hob einen Zeigefinger und sah sie dabei durchdringend an. „Niemand … niemand rührt es an, damit das klar ist!“, zischte er wütend und stand auf.

    „John, bitte!“ Kurz schloss sie ihre Augen und schüttelte leicht den Kopf. „John? Bitte setzen Sie sich … Ich will doch gar nicht wissen, was da alles drin steht, das geht mich auch gar nichts an. Nur bitte lesen Sie weiter. Wenn uns etwas helfen kann, müssen wir es wissen!“

    Eine Zeit lang sah Sheppard sie an. Er wusste, dass Sie recht hatte, doch niemals hätte er gedacht, dass sie so weit gehen würde.
    Zu sehr war er aufgewühlt, er wusste selbst, was auf dem Spiel stand – das musste man ihm nicht auch noch sagen – deshalb antwortete er in einem etwas härteren Ton, als er eigentlich wollte:
    „In Ordnung! Wenn ich etwas finde, werde ich mich melden!“

    °°°°

    „Hast du ihn darauf angesprochen?“
    „Ja.“
    „Und was hat er gesagt?“

    „Du kennst ihn doch, solange wir es nicht übertreiben, ist es ihm egal. Teyla, ich glaube, ihn bedrückt etwas, kannst du nicht mit ihm reden? Du bist die Einzige, der er sich anvertraut.“

    „Ronon, er braucht eine Zeit, um darüber hinwegzukommen, es war nicht leicht für ihn und außerdem stehen die Wraith vor der Tür. Wenn dies alles vorbei ist, werde ich mit ihm reden.“

    Teyla hasste es, Ronon ihm Unklaren zu lassen, denn sie wusste, was wirklich in John vorging. Aber sie hatte ihm versprechen müssen, niemandem etwas davon zu sagen.
    Nur allzu gut konnte sie sich noch daran erinnern, wie er letzte Woche bei ihr vorbeigekommen war und es ihr erzählt hatte. Zuerst hatte sie nicht gewusst, wie sie darauf reagieren sollte, denn so hatte sie den Colonel noch nie erlebt.
    Wie gern hätte sie ihm geholfen, aber sie konnte es nicht.

    °°°°

    Erneut saß John nun vor seinem Computer, den er in seinem Quartier aufgestellt hatte. Dort hatte er wenigstens Ruhe und wurde nicht alle naselang von jemandem gestört, der gerade rein zufällig vorbeikam.
    Dass letzte Mal, als er ihn angemacht hatte, war vor einer Woche. Seitdem hatte er ihn nicht mehr berührt.
    Tief atmete er noch einmal durch, bevor zögernd seine Hand das Display berührte und es wie durch Geisterhand ansprang – genau an der Stelle, wo er aufgehört hatte zu lesen.

    268. Eintrag.

    … Gilbon ist sehr gut zu mir.
    Ich weiß, dass er dich niemals ersetzen wird, aber Vivien braucht einen Vater.
    Ihm macht es auch nichts aus, dass es nicht sein Kind ist, er kümmert sich hinreißend um sie, und obwohl sie erst einen Monat alt ist, ist sie schon unser aller Liebling …


    John lehnte sich seufzend zurück, legte beide Hände auf den Kopf und schloss die Augen.
    Was würde er darum geben, es nur einmal in die Armen nehmen zu dürfen, es zu halten, zu spüren – seine Tochter. Und nun sollte er lesen, wie sein Kind ohne ihn aufwuchs? Elizabeth wusste gar nicht, was sie von ihm verlangte.

    „Oh Elizabeth, du weißt gar nicht, was du mir damit antust.“
    Nach einer Weile holte er noch einmal tief Luft und las weiter.

    … Vier Jahre sind es nun schon her, als du bei mir warst. Aber ich sehe dich täglich vor mir, denn Vivien sieht dir ziemlich ähnlich.
    Die Gesichtszüge und die wirren Haare hat sie von dir, obwohl sie etwas länger sind als deine … denn schließlich ist sie ja ein Mädchen …


    Das reichte ihm, ziemlich aufgewühlt stand John auf und lief von einer Ecke zur anderen, als plötzlich unverhofft jemand den Türsensor betätigte.

    Unentschlossen, ob er sie öffnen sollte, starrte er sie nur an. Nachdem er allerdings ein zweites Mal den Sensor hörte, öffnete er sie zögernd und blickte in Teylas Gesicht.
    „Kommen Sie rein.“ Anschließend drehte er sich seufzend um und setzte sich niedergeschlagen aufs Bett.

    „Elizabeth sagte mir, dass Sie hier sind.“

    „Teyla, ich kann das nicht. Die hat doch gar keine Ahnung … die weiß doch gar nicht, was da drin steht!“
    „Wie sollte sie denn auch, Sie erzählen ihr doch nichts.“

    Langsam setzte sie sich neben ihn und legte eine Hand auf seinen Arm.
    „Ist es so schlimm?“

    Tief durchatmend sah er sie an und blickte anschließend zu Boden.
    „Sie ist jetzt vier Jahre und sieht mir sehr ähnlich. Teyla ich … wieso hat Talessa mir nichts gesagt? Ich hätte mich gefreut, ich hätte alles für sie getan, wenn ich es gewusst hätte!“, gab er verzweifelt von sich.

    „Vielleicht genau deshalb. Sie hatte vielleicht die Befürchtung, dass Sie dort bleiben würden.“

    Flüchtig warf er ihr einen Blick zu. „Sie hätte mich gebraucht … beide hätten mich gebraucht, ich hätte für sie da sein sollen!“

    „Ich weiß, John. Aber sie wollte es so, sonst hätte sie Ihnen sicher etwas gesagt.“

    „Vielleicht hätte sie es tun sollen!“, antwortete er wütend und stand auf. „Wie konnte sie mir nur so etwas antun?“

    „John, ich weiß, Sie sind jetzt im Moment verärgert, aber …“

    „Teyla, ich hätte eine Familie haben können, das, was ich mir immer gewünscht habe. Ich habe von meinem Vater nie etwas gehabt, er war nie für mich da … und eins hatte ich mir geschworen. Wenn ich jemals ein Kind haben würde, dann würde ich dafür da sein, komme was wolle. Und was jetzt? Es hat mich noch nicht einmal gesehen, es kennt mich gar nicht! Und da soll ich nicht wütend sein? In der Sache, bin ich nicht einen Deut besser als mein Vater!“

    Entsetzt sprang sie auf. „Das ist nicht wahr! Wenn Sie die Möglichkeit gehabt hätten, wenn Sie es gewusst hätten … dann wären Sie der beste Vater geworden, den sich ein Kind nur hätte vorstellen können. John? Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen!“

    Langsam ging Teyla auf ihn zu. Er hatte noch nie über seine Vergangenheit geredet und schon gar nicht über seine Familie. Sie spürte, wie aufgewühlt er war und wie sehr musste er darunter gelitten haben, dass sein Vater nie für ihn da gewesen war.
    Sie wollte ihm helfen, ihm tröstende Worte sagen. Aber wie sollte sie es anfangen, ohne ihn zu verletzen?

    „John, es tut mir so leid. Sie wird ihren Grund dafür gehabt haben … glauben Sie mir.“

    Lange sah er sie an und nach einer Weile meinte sie: „Sollen wir einen Kaffee trinken?“

    Kaum merklich schüttelte John den Kopf. „Nein … wir müssen eine Waffe gegen die Wraith finden“, sagte er und setzte sich wieder vor dem Computer.
    Teyla wollte schon gehen, als er leise fragte: „Bleiben Sie hier?“

    „Gerne“, lächelte sie sanft, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben ihn.

    … Heute haben wir mit der Achilles einen Planeten der Replikatoren überwacht.
    Sie haben schon eine ganze Stadt aufgebaut – eines muss man denen ja lassen, sie sind verdammt schnell.
    John, sicher fragst du dich, was jetzt die Achilles ist. Nun, es ist das Forschungsschiff, das du damals gesehen hattest, sie ist endlich fertig. Obwohl, als Forschungsschiff kann man sie nicht mehr bezeichnen. Sie ist ein Schmuckstück, sag ich dir, du wärst begeistert, was die alles kann.

    Die Achilles, sie ist wie eine riesige Stadt.
    Vater meinte, man sollte noch diverse Verteidigungsanlagen einbauen, für alle Fälle, obwohl es schon so vieles hat.
    Aber Vater hat sich daran erinnert, was du ihm gesagt hattest, und das lässt ihm keine Ruhe.

    Also, wenn du mal Schwierigkeiten haben solltest oder Atlantis in Gefahr ist, geh und such die Achilles.
    Der Code lautet YM 287. Es akzeptiert auch deine DNS, denn ich habe darauf bestanden.
    Sie wird dir helfen, falls du sie finden solltest und du sie brauchst …


    Teyla hatte John stillschweigend beim Lesen beobachtet und merkte plötzlich, wie aufgeregt er wirkte. „John, was ist los?“

    „Die Achilles!“

    „Die Achilles?“

    „Ja, sie ist fertig …Teyla, das Forschungsschiff, es ist fertig!“, entgegnete er aufgeregt und aktivierte den Funk. „Elizabeth? Lassen Sie in der Datenbank nach einem Forschungsschiff namens Achilles suchen! Es wird uns helfen, wenn es noch existiert!“

    „Achilles?“

    „Ja! Ich bin schon auf dem Weg!“ Sofort sprang er vom Stuhl auf und wollte schon los, als er sich noch einmal kurz umdrehte und das Display erlosch. „Danke, Talessa.“


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:23 Uhr)

  9. #9
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    Hallo ihr drei.
    Freut mich, dass es euch wieder mal gefallen hat.

    Teleia: Nee, das war er wirklich nicht. Und es wird mit Sicherheit kein Zuckerschlecken werden, denn…Mehr werd ich nicht verraten.

    Major Lorne: Freu mich dass du auch dabei bist.
    Ob sie alle dort heil, oder überhaupt wieder herauskommen werden. Tja, dazu werde ich nichts sagen.
    Denn sonst ist ja die ganze Spannung futsch.

    Megana: Alles habe ich erfunden. Außer Personen und Namen die uns bekannt sind.
    Und die Barbaren sind von Natur aus so aggressiv, deshalb nannte John sie auch so.

  10. #10
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    „John, Sie sind nicht Han Solo, kommen Sie wieder…“
    Da kam John auch schon schreiend zurück. „Rückzuck zum Jumper!“


    Das ist cool. Endlich wird John nicht immer mit Ekel Kirk verglichen.

    Aber sag mal, da muss wohl was in der Luft liegen, auf dem Planeten oder im Essen, dass die so aggressiv sind. Da sollten sie sich aber vorsehen und sich beeilen, das ZPM einzusammeln.
    Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht.
    Atlantis forever

  11. #11
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Danke auch dir Selana.

    Die Szene fand ich damals einfach nur cool, als er schreiend durch die Gänge lief.
    Und da dachte ich mir, die passt hier sehr gut rein.

    Ich mag es auch nicht, wenn sie ihn mit Kirk vergleichen.
    Zumal, da ist überhaupt kein Vergleich, nicht im geringsten.

  12. #12
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 5

    „Wie weit ist es noch bis zum ZPM?“, fragte Lorne.

    John sah angestrengt durch den Nebel. „Dort hinten, ungefähr einen Kilometer entfernt, müsste ein kleiner Berg mit einer Höhle sein, wo das ZPM verschüttet wurde.“

    „Dann ist es ja gar nicht mehr weit“, meinte Fischer.

    „Nein, Luftlinie nicht. Aber wir können nicht einfach geradeaus gehen, denn vor uns liegt der Sumpf. Das heißt, dass wir im großen Bogen herumgehen müssen und zwar durch das Gebiet der Golak.“

    „Sind das nicht diese Tiere von denen Sie uns erzählt haben?“

    „Ja.“

    Irgendwie fühlte sich Fischer gar nicht wohl in seiner Haut – wäre er doch nur im Jumper geblieben oder gar auf Atlantis. Eigentlich gehörte er ja noch nicht einmal zu Lornes Team, denn er war für Parker eingesprungen, weil dieser krank wurde.

    „Keine Sorge, ich werde Sie beschützen“, meinte Ronon trocken und klopfte Fischer auf die Schulter.

    „Hatten Sie das etwa zu Ewert und seinen Leuten auch gesagt? Wenn ja, dann hat es ja nicht viel gebracht“, gab er ängstlich von sich.
    Obwohl er es nicht zeigen wollte, sah man ihm dennoch an, wie nervös und ängstlich er im Grunde genommen doch war.

    Skeptisch warf John ihm einen Blick zu. „Wir werden hier für drei Stunden Rast machen.“ Anschließend aktivierte er sein Funkgerät: „Singer?“
    „Ja, Sir?“
    „Wir sind jetzt bei den Sümpfen. Ich denke, dass wir im Morgengrauen bei den Höhlen sein werden, dann melden wir uns wieder.“
    „Okay, Sir.“

    Nach drei Stunden ging es weiter. Sie kamen an einem Fluss vorbei, den sie vorsichtig durchquerten. Lorne glaubte unterhalb der Wasseroberfläche etwas gesehen zu haben und stand für einen Moment still. „Colonel? Ich glaube hier ist etwas.“

    Mit gekräuselter Stirn, suchte John das Wasser ab – konnte aber nichts entdecken. „Sind Sie sicher, dass Sie …“ Plötzlich schrie Lorne auf – irgendetwas hatte sich an seinem Bein festgekrallt und versuchte ihn mit sich zu ziehen. „Colonel?!“

    Hektisch versuchte John etwas zu erkennen, aber er fand nichts – das Wasser war einfach zu trüb. „Verdammt, ich sehe nichts!“ „Es ist … meine Beine!“ Immer noch konnte John nichts entdecken und schoss daraufhin einfach ins Wasser.

    „Helft mir, es zieht mich weg!“ Lorne fand keinen Halt mehr und wurde ein paar Meter mitgezogen, verzweifelt schrie er auf.

    John und Ronon rannten hinter ihm her und mit einem Hechtsprung warf Sheppard sich auf Lorne und versuchte ihn festzuhalten. Ronon zog sein Schwert und schlug damit ins Wasser, um Lornes Beine herum. Plötzlich hörten sie ein lautes Gekreische. John konnte Lorne gerade eben noch zur Seite ziehen, als ein schlangenähnliches Vieh auf der Wasseroberfläche sichtbar wurde und sich im Kreis schlängelte. „Raus hier!“

    So schnell sie konnten rannten sie ans andere Ufer, dort angekommen fragte Teyla entsetzt: „Was war das?“

    „Keine Ahnung! Major, sind sie verletzt?“
    „Nein, Sir. Ich hatte noch einmal Glück …“

    „Sheppard, Vorsicht!“, schrie Ronon plötzlich und warf sich mit Fischer, der neben ihm stand, zur Seite.

    John, der noch neben Lorne kniete, konnte nicht so schnell reagieren. Er spürte, wie ihn etwas umriss und fiel zu Boden.
    Evan schrie auf, rollte sich zur Seite und schoss. Teyla zog ebenfalls ihre Waffe und schoss auf das Biest.

    Vor Schmerzen aufschreiend, nahm John wahr, wie sich etwas Spitzes in seinen linken Arm bohrte. Unfähig seine Waffe zu ziehen, starrte er in ein paar gefährlich rote Augen, dessen Gier nach Fleisch unersättlich zu sein schien. Doch ehe das Vieh richtig zubeißen konnte, fiel es von Kugeln getroffen zu Boden. Und John glaubte, sein Oberarm würde in Fetzen herunterhängen.

    Lorne der näher an seinem Vorgesetzten war, rannte sofort zu ihm und zog den toten Golak von ihm weg. Anschließend betrachtete er sich den Arm. Vier tiefe Wunden waren zu sehen und bluteten stark.
    „Das sieht nicht gut aus, Colonel. Das müsste desinfiziert und genäht werden.“

    Ronon, Teyla und Fischer kamen ebenfalls angerannt.

    „Ähh, das sieht aber böse aus“, gab Fischer schluckend von sich. „Haben wir denn etwas zum desinfizieren?“

    „Ja, im Jumper“, stöhnte John schmerzverzerrt. „Binden Sie es ab, es wird auch so gehen müssen.“

    Lorne verzog das Gesicht. „Das würde ich aber nicht tun, Sir. Das ist viel zu gefährlich, nachher entzündet es sich noch.“

    „Er hat recht, Sheppard. Das ist nicht gut.“

    John merkte, wie sein Arm langsam taub wurde und kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
    Stöhnend griff er in seine Westentasche, holte ein Feuerzeug hervor und hielt es Ronon entgegen. „Brennen Sie es aus!“

    „Oh Gott, das ist nichts für mich … ich glaub’ mir wird schlecht“, meinte Fischer würgend und musste sich übergeben.

    Ronon zückte sein Messer und hielt es unter die Flamme. Teyla suchte in der Zwischenzeit ein Stück Holz und gab es John. „Hier, beißen Sie darauf.“

    Während Lorne ihn an den Schultern festhielt, holte John noch einmal tief Luft und biss auf das Stück Holz.
    Kurz warf der Satedaner seinem Freund noch einen Blick zu. „Halten Sie still“, und drückte das Messer auf die Wunde.

    Sich vor Schmerzen aufbäumend, bohrten sich seine Zähne regelrecht in das Holz und krampfhaft krallten sich seine Finger in den sumpfigen Dreck.
    Viermal musste er es über sich ergehen lassen und der Schmerz raubte ihm fast die Sinne, bis Ronon endlich fertig war und Teyla ihm den Arm verband.

    „John, wie fühlen Sie sich?“

    „Fragen Sie mich das morgen“, brachte er erschöpft hervor.

    Kurz nickte sie und wandte sich anschließend an Ronon und Lorne. „Er hat leichtes Fieber. Wir sollten die Nacht über hier bleiben, es wäre zu riskant jetzt weiter zugehen.“

    „Sie haben recht. Ich werde Singer Bescheid sagen, was passiert ist. Ronon? Sie haben die erste Wache.“

    °°°°

    Relativ ruhig verlief die Nacht. Keines dieser Biester ließ sich blicken und früh am Morgen machten sie sich zum Aufbruch bereit.
    Teyla und Fischer knieten neben John, der immer noch schlief. Lorne und Ronon kamen hinzu.

    „Wie geht es ihm?“, fragte Evan besorgt.
    „Sein Fieber ist gestiegen, er kann unmöglich mit.“

    Seufzend biss sich Lorne auf seine Unterlippe und überlegte kurz. „Okay, das wird ihm zwar nicht gefallen wenn er aufwacht, aber es ist das Beste. Fischer? Sie bleiben beim Colonel und passen auf ihn auf, bis wir wieder zurück sind. Wir melden uns alle zwei Stunden.“

    „Ja, Sir.“

    „Lassen Sie ihn bloß nicht allein!“, meinte Ronon harsch. „Und benutzen Sie die hier!“, dabei drückte er ihm die P-90 in die Hand. Schluckend schaute Fischer den dreien hinterher und machte es sich auf einen umgestürzten Baum bequem, während er John beim schlafen beobachtete.

    „Ich werde nie so sein wie er, oder wie die anderen“, meinte er deprimierend zu sich selbst.

    Er war einfach nicht so mutig und für eine Außenmission, war er schon gar nicht geeignet. Dies wurde ihm spätestens jetzt, während dieser Mission bewusst, und deshalb beschloss er mit Dr. Weir zu reden, sobald er wieder zurück auf Atlantis ist.
    Eine ganze Weile grübelte er noch so vor sich hin, als sein Blick angewidert auf dem toten Golak hängen blieb.

    „Was für ein ekeliges Tier.“

    Es war ungefähr 1,50 Meter groß. Hatte ein schuppiges Fell und dort, wo normalerweise der Nacken war, trug es einen Panzer.
    An seinen Füßen befanden sich statt Hufe oder Zehe, jeweils drei scharfe Krallen.

    „Wie kann man damit nur laufen?“

    Der Kopf war ziemlich groß. Über den zwei roten Augen befanden sich Knochenplatten, die sich bis zum Kopfende hochzogen.
    Die Schnauze des Golaks, war etwas abgerundet, dort befanden sich vier scharfe, ungefähr 15 Zentimeter lange Zähne – zwei oben und zwei unten.

    Fischer überlegte, ob er den Golak nicht woanders hinziehen sollte, denn er befürchtete, dass es eventuell noch andere von seiner Sorte anlocken könnte. Aus seinen Gedanken gerissen, hörte er plötzlich ein Geräusch. Sofort nahm er sein Gewehr, ging in Deckung und sah einen zweiten Golak durchs Dickicht kommen.

    °°°°

    Vorsichtig bewegten sich Lorne, Ronon und Teyla durch den Morast und kamen den Höhlen immer näher, als sie plötzlich eine Horde Barbaren entdeckten, die einen Golak zerlegten und sich dabei auch noch sicher fühlten, denn sie waren alles andere als leise.

    Lorne wollte sich auf keinen Kampf mit ihnen einlassen, denn wie McKay schon sagte, sie waren Technologisch fortgeschritten. Vorsichtig schlichen sie also weiter, durch den mittlerweile knöcheltiefen Morast, als Ronon plötzlich stoppte.

    „Was ist?“, fragte Lorne.

    „Runter!“ Dex zeigte mit der Hand nach rechts und duckte sich – doch es war schon zu spät.

    Drei der Einheimischen kamen mit lautem Geschrei und riesigen Messern in den Händen – welche irgendwie an Schwerter erinnerten – auf sie zugerannt. Mit Leichtigkeit bewegten sie sich durch den Morast, während Lorne, Teyla und Ronon Schwierigkeiten hatten sich überhaupt fortzubewegen.

    Ehe sie sich versahen wurde sie auch schon von ihnen angesprungen und landeten rücklings im Morast. Niemals hätten die Atlanter diesen Einheimischen eine solche Kraft zugetraut und verzweifelt versuchten sie die Oberhand zu gewinnen. Nach einer gewissen Zeit schaffte es Ronon schließlich an sein Messer heranzukommen. Tief bohrte sich die Klinge in den Leib und röchelnd fiel der Barbar in den Schlamm. Sofort stampfte Ronon zu Teyla, riss den zweiten Barbaren von ihren Schultern, warf ihn in den Morast, wo er ihn so lange unter den Schlamm drückte, bis er sich nicht mehr rührte.
    In der Zwischenzeit eilte die Athosianerin zu Lorne und wollte ihm helfen, jedoch konnte er sich schon von dem dritten Barbaren befreien und stach zu.

    Völlig mit Schlamm übersät, gönnten sie sich eine kurze Atempause, und während sie versuchten sich den Dreck aus ihren Gesichtern zu entfernen, meinte Lorne: „Lasst uns weiter gehen, es ist nicht mehr weit.“

    °°°°

    Vom Geruch des toten Tieres angelockt, kam der Golak langsam aus dem Nebel hervor und schlich zum Kadaver. Immer wieder hob es seinen Kopf und sog die Luft tief in sich ein.
    John lag ungefähr 30 Meter entfernt und Fischer hoffte, dass das Biest ihn nicht entdecken würde. Er selbst war nur fünf Meter von John entfernt und konnte beobachten, wie der Golak den Kadaver zuerst beschnupperte, anschließend einen fürchterlichen Schrei ausstieß und zur gleichen Zeit die Zähne in den Kadaver rammte. Von dem Schrei aufgeweckt, stöhnte John auf.

    „Oh nein! Colonel nicht bewegen!“, flüsterte Fischer.

    Langsam öffnete Sheppard seine Augen und sah alles verschwommen. „Ronon?“
    „Schhhh. Colonel, seien Sie ruhig!“

    Fischer blieb fast das Herz stehen. Vorsichtig schlich er zu John rüber und beobachtete dabei, wie der Golak seinen Artgenossen verspeiste.

    „Was ist …“ Sofort legte er dem Colonel eine Hand auf den Mund.
    „Sir! Dort ist ein Golak! Seien Sie bitte ruhig!“

    Obwohl John Fieber hatte und sein Blick etwas verschwommen war, sah er wie durch eine Nebelwand das Tier. Mit der rechten Hand suchte er sein Gewehr. Schließlich fand er es neben sich liegen und in dem Moment meldete sich Lorne über Funk.

    „Mist! Nicht jetzt, Major!“, flüsterte Fischer leise in das Gerät, während sein Puls raste und seine Hände feucht wurden. „Ein Golak ist hier!“
    „Ein was?“

    Als ob das Tier sie gehört hätte, sprang es mit einem lauten Brüllen auf die beiden zu.

    „Scheiße!“, schrie Fischer und ließ vor Schreck das Funkgerät fallen.


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:45 Uhr)

  13. #13
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Zum Glück hat Fischer vorher geistesgegenwärtig die P90 John gegeben... somit werden sie sicher ein größere Überlebenschance gegen den Golak haben, auch wenn John vom Fieber geplagt wird

  14. #14
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    man, ist das ein mieser cliffhanger
    ich hoffe, fischer kommt zu seinem innendienst auf atlantis und stirbt nicht vorher.
    gut geschrieben, ich bin gespannt, wie es weiter geht.
    lg megana

  15. #15
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Das kann einem doch aufheitern.
    Hoffe ebenfalls dass Fischer zu seinem Innendienst kommt.
    Es hat doch nicht alzu viel Schlechtes wenn man kaum gehen kann, solange man solche FFs lesen kann.
    Hoffe das Lorne und die anderen das ZPM dennoch noch besorgen können.
    John wird ja wohl auch mit Fieber eine P90 bedienen können.
    Freue mich wie immer auf eine Fortsetzung.

    lg
    Dummheit ist die Abwesenheit von Intelligenz,
    die zu oft abwesend ist.

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  16. #16
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Jolinar: Schön das du wieder dabei bist.
    John fühlt sich doch einfach sicherer mit seiner P-90.

    Megana: Nun ja, Fischer ist ein fall für sich. Mal schauen, was dabei rumkommt.

    Mayor Lorne: Hast du dir den Fuß verstaucht? Oder warum kannst du kaum laufen.
    Lorne wird es auf jedenfall versuchen. Er wird sich doch nicht von so ein paar…???? aufhalten lassen.

  17. #17
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Keine Sorge ich werde Sie beschützen“, meinte Ronon und klopfte Fischer auf die Schulter.

    Typisch Ronon! Und dann lassen sie ausgerechnet Fischer bei John zurück? Na, wenigstens hat er John die P-90 gegeben. Echt mieser Cliffhanger! Aber so mach ichs meist auch
    Super spannend, freue mich auf die Fortsetzung.
    Atlantis forever

  18. #18
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    @Cindy: Nein, das wäre ja noch fast schön.^^
    Hab am Samstag was mit einer Sehne gemacht (unfreiwilliger Spagaht) und wahrscheinlich irgendwie einen Muskel gezerrt, geprellt oder sonst was.
    Gestern beim Turner das Trapez nicht gekriegt (man muss schon dumm sein) und beide Knie total aufgeschürft auf dem Hallenboden (man könnte ja nicht mal lange Turnhosen anziehen *mir selbst eins auf's Dach hau*)
    Ja soviel Pech muss man haben.

    lg
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  19. #19
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    Also Cindy, jetzt hab ich mir deine Story auch mal vorgenommen und da man natürlich immer bei Teil 1 beginnt, hat es auch etwas länger gedauert.
    Eigentlich wollte ich sie ja häppchenweise lesen, aber ich war total gefesselt. Hammermäßig deine Geschichte, du kannst wirklich stolz sein!
    Wahnsinns-Storyline, Charaktere perfekt getroffen, super Ausdruck, ich bin fasziniert.
    Mach einfach weiter so!
    Freue mich schon total auf die Fortsetzung (der Cliffhanger war echt grottenfies! )

    Phönix

    Spoiler 
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  20. #20
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Selana: Tja, eigentlich wollte Ronon ihn ja beschützen, aber nun??? Mal sehen.

    Teleia: Einen muss es ja erwischen und irgendwie neige ich dazu, es John anzuhängen, weiß auch nicht wieso.
    Klingt gemein, ne?

    Mayor Lorne: Um Himmelswillen, das war ja Filmreif was du da geleistet hast. Kein Wunder, wenn du nicht richtig laufen kannst.
    Wünsche dir auf jedenfall alles Gute und pass auf deine Beine auf.

    Phönix89: Ähm,… Danke. Also damit habe ich nun garnicht gerechnet.
    Bin echt sprachlos, jetzt machste mich total verlegen.
    Freut mich natürlich riesig, dass dir meine Geschichte gefällt.

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