Titel: Der Adventsmörder
Kategorie: Krimi
Feedback: Wäre schön
Disclaimer: Es gehört (fast) alles MGM
Anmerkung: Man merkt vielleicht das diese FF länger ist als normal, ich habe mir diesmal richtig Mühe gegeben.
Der Adventsmörder
Eine Gestalt hastete durch die neblige Gasse. Ihre Schritte riefen ein hohles Echo hervor, das von den Häusern zurückgeworfen wurde. Gehetzt sah der Mann zurück. Gut, sie waren ihm nicht in die Seitenstraße gefolgt. Er drückte sich in einen Hauseingang und fummelte hastig in seinen Taschen herum. Aus der Ferne hörte er die Uhr des House of Parliament 12 mal schlagen. Endlich hatte er den Haustürschlüssel in seinen klammen Händen. „Da hinten in der Gasse ist er!“ rief ein Mann.
John King war mit einem ganz anderem Problem beschäftigt: Er fragte sich, ob Athosianerinnen lieber Nelken oder Rosen mochten, oder besser gesagt Nakka oder Roka, wie ihre Pendants aus der Pegasus-Galaxie laut der Atlantis-Datenbank hießen.
Er seufzte und replizierte sich einen Strauß Rosen. Ja, es hatte schon Vorteile Wissenschaftler auf der Atlantis-Mission zu sein. Durch dieses Vorrecht konnte er den Replikator bedienen, ohne vor jemanden Rechenschaft abzulegen, außer natürlich seinem direkten Vorgesetzten, Zelenka.
Dr. Weir saß in ihrem Büro und grübelte über große Probleme nach: Sollte sie zur Weihnachtsfeier in Atlantis ihr rotes Kleid anziehen, oder doch leger kommen, in ihrem alltags Outfit? Eine richtige Gala-Uniform zu der Atlantis-Uniform gab es gar nicht, sie war ja noch nicht einmal eine Soldatin. Immerhin, kam fast der gesamte Stab des SGC zu Besuch, inklusive den Generälen O’Neill und Hammond.
Während Elisabeth entschied das rote Kleid zu tragen, ging John King zum Fahrstuhl. Angetan in Jeans und Hemd und bewaffnet mit einem Strauß roter Rosen, gab er als Fahrtziel den höchsten Turm von Atlantis an. Vor einigen Tagen hatte er bei Erkundungsarbeiten den Balkon an der spitze des Turms entdeckt. Er war hoch gelegen, man konnte in der Nacht die Sterne beobachten und was am wichtigsten war, er war weit weg vom Trubel der Stadt.
King zündete ein paar Kerzen an, rückte die Picknick–Decke zurecht und drapierte die Rosen. Ein leises Geräusch ertönte. King blickte unwillig auf, sie konnte noch nicht hier sein. Er hatte sich erst um 11 Uhr mit ihr verabredet, denn sie arbeitete lange. „Hallo?“, rief der Wissenschaftler. Er nahm eine Kerze, die nicht genug Licht verströmte um den gesamten Raum auszuleuchten. „Hallo? Ist da jemand?!“ King kam sich allmählich blöd vor, in dem höchsten Turm der Stadt zu stehen und Gespenstern nachzujagen. Wahrscheinlich waren es nur ein paar andere Wissenschaftler, die gelauscht hatten, wie er und Arnea geturtelt hatten. Nun waren sie hier oben und versuchten ihn zu erschrecken. Aber nicht mit ihm. John King drehte sich demonstrativ um und ging zum Balkongeländer. Leise Schritte. John bekam ein Gänsehaut. „Hört zu, das ist nicht mehr lu…“ King erstarrte. Eine Hand hatte sich auf seinen Rücken gelegt.
Als Arnea ankam, waren die Kerzen schon lange erloschen…
Dr. Weir wachte auf, sie fühlte sich erfrischt und tatendurstig, trotzdem blieb sie noch einen Moment liegen und hing nostalgischen Gedanken nach. Früher hatte sie immer den ersten Advent im Kreise ihrer Familie gefeiert, später dann mit ihrem Mann zusammen. Aber nun war die Crew von Atlantis ihre Familie. Elisabeth stand auf und streckte sich. Danach nahm sie ein Feuerzeug und zündete die erste Kerze auf ihrem Adventskranz an. Jaja, die alten Zeiten… Weir wurde durch ein heftiges Klopfen in ihren Überlegungen gestört. Hastig zog sie ihren Morgenmantel an. Allerdings hatte sie hier in Atlantis kaum Privatsphäre. „Ja, herein?“
Teyla und Colonel Caldwell kamen fast gleichzeitig in den Raum. Bevor Caldwell Teyla anraunzen konnte, das sie draußen bleiben solle, unterbrach Weir ihn und bedeutete Teyla als erste zu sprechen.
„Vor einer halben Stunde ist Arnea, eine Freundin von mir, weinend bei mir aufgetaucht und hat gesagt das sie und ihr Freund John King ein romantisches abendessen geplant haben. Sie habe sich verspätet und als sie beim Treffpunkt war, gab es keine Spur von ihm. Nur ein paar erloschene Kerzen und ein Strauß Rosen, die auf einer Decke lagen.“
„Vielleicht hat er sich’s anders überlegt, oder er hat sich im Turm verlaufen, der ist ja bis jetzt kaum erforscht.“
„Arnea hat die ganze Nacht nach ihm gesucht, weil sie nicht glaubt das er sie absichtlich versetzt hat. Ich meine, das ein erfahrener Wissenschaftler zumindest sein Funkgerät mitgenommen hätte.“
„Hm.“, meinte Weir. Colonel Caldwell verschränkte die Arme und meinte: „Falls sie eine Suchaktion einleiten wollen, können sie sich die sparen Dr. Weir. Dr.Beckett kratzt ihn gerade von der Deadalus.“
Für diese Aussage erntete Caldwell schockierte Blicke. Erklärend fuhr er fort: „Anscheinend hat jemand den Mann, den der Doktor als King identifiziert hat vom Turm gestoßen, die Höhenwinde haben ihn dann direkt auf die angedockte Daedalus fliegen lassen.“ „Gestoßen? Er wurde also ermordet?“, fragte Teyla. „Für Einzelheiten müssen sie schon Doktor Beckett fragen, aber von alleine ist er da bestimmt nicht hinuntergesprungen.“, meinte Caldwell trocken.
„Also ein Adventsmörder.“, meinte Mckay , einen Schokoriegel kauend. Er war unbemerkt in die Tür getreten als die Drei geredet hatten.
Die harten Winde jaulten um die Stadt, die schon viel miterlebt hatte. Es war kalt geworden auf Atlantica.