Hier nun meine neue Geschichte, die zum Glück schon fast fertig geschrieben ist. Ich denke mal, dass ich sie, wenn ihr es wünscht, in einem wöchentlichen Rhythmus posten werde. Viel Spaß beim Lesen!


Titel: 1981
Autorin: zona
Kategorie: Zeitreise-Abenteuer
Charaktere: John, Rodney und Elisabeth
Spoiler: 2. Staffel
Staffel: Mitte der 2. Staffel
Review: erwünscht
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1981

Kapitel 1

Die Daedalus war weg. Endlich konnte nun der normale Rhythmus in Atlantis wieder einkehren. Elisabeth Weir saß in ihrem Büro und überflog die neuesten Nachrichten von der Erde. Nach dem sie mit der Seite fertig war, stellte sie fest, dass sie sich gar nicht darauf konzentriert hatte. Mit einem leichten Seufzer legte sie die Neuigkeiten beiseite. Eine Atlantis-Interne Sache lenkte ihre Gedanken ab. Der miliätrische Leiter und ihr Chef-Wissenschaftler lagen im Clinch miteinander. Wie alles begann, konnte Elisabeth nicht sagen. Eines war aber sicher, es fing an ein ernsthaftes Problem zu werden.

Bei der gestrigen Besprechung kam ein völlig genervter John Sheppard zu spät und begann auf Rodney loszugehen. Wäre Ronan nicht dazwischen gegangen, hätte es schlecht für McKay ausgesehen. Elisabeth überlegte, dass sie John bisher nur einmal so wütend gesehen hatte. Und das war als er von dem Retro-Virus infiziert wurde und sich in einen Wraith verwandelte. Was auch immer zwischen den Beiden nicht stimmte, Elisabeth mußte einen Weg finden, wie sie sich wieder vertragen konnten.

Lautes Gelächter aus dem Kontrollraum ließ sie aufblicken. Rodney kam in ihr Büro gestürmt – mit blauen Haaren. Zu den Leuten im Kontrollraum gewandt, brüllte er völlig frustriert:

„Ha, ha. Witzig nicht wahr. Wie wäre es, wenn sie sich mehr um ihre Arbeit und weniger um meine Haare kümmern würden. Vielleicht gäbe es dann weniger für mich zu tun und ich müßte nicht bei der nächstbesten Gelegenheit wieder ihrer aller Leben retten.“

Das Gelächter verstummte und zurück blieb eine unangenehme Stille. Rodney schloß die Tür und fuhr, weil er sowieso gerade in Fahrt geraten war, mit seiner Tirade fort:

„Es reicht. Elisabeth. Ich verlange auf der Stelle, dass dieser... dieser... Idiot von einem Soldaten zur Rechenschaft gezogen wird. Sehen sie, was er mir angetan hat. Das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre, ein Angriff auf meine Persönlichkeit. Er hat mich zum Gelächter der ganzen Stadt gemacht. Ich weigere mich, länger mit ihm zusammenzuarbeiten. Entweder er verläßt Atlantis oder ich gehe.“

Mit großen Augen, wahrscheinlich selber darüber erschrocken, was er eben gesagt hatte, blickte er Elisabeth nach Luft ringend an.

„Moment mal Rodney. Nicht so schnell. Sie wissen nicht, ob Colonel Sheppard für ihre blauen Haare verantwortlich ist.“

„Ich weiß es. Das ist für die kalte Dusche, die er gestern nehmen mußte.“

Um eine weitere Tirade zu verhindern, stand Elisabeth hoch und antwortete mit hochgezogener Stirn, in der Hoffnung, dass sie damit signalisieren konnte, dass sie genug von diesem Kindergarten hatte:

„Doktor McKay. Ich rate ihnen erst einmal, das Blau aus ihren Haaren zu waschen und wieder an ihre Arbeit zu gehen. Ich rede mit Sheppard und dann werden sie sich beide aussprechen und ihre Probleme klären. Und damit wir uns richtig verstehen, dass ist kein Vorschlag.“

Irritiert sah Rodney zu Elisabeth. Oh, die hochgezogene Stirn. Aus Erfahrung wußte er, dass mit der Leiterin der Expedition in dieser Situation nicht zu spassen war. Offenbar hatte er den Bogen wirklich etwas überspannt.

„Gut, ich bin in meinem Labor.“

Und er stürmte aus ihrem Büro. Elisabeth überlegte kurz und entschloß sich, sofort mit John zu reden. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass er sich nun gerade beim Training seiner Marines befinden sollte.

Vor dem Sportraum angekommen, holte sie noch einmal für das vorstehende anstrengende Gespräch Luft. Die Türen öffneten sich und tatsächlich erblickte sie John. Er überwachte gerade die Nahkampfübungen mehrerer Soldaten. Als er Elisabeth sah, kam er mit einem Lächeln im Gesicht zu ihr herüber.

„Hallo Doktor Weir.“

Mit einem Nicken erwiderte sie seinen Gruß. Nun kam der schwierige Teil.

„Colonel Sheppard. Könnte ich mit ihnen unter vier Augen sprechen?“

Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und anstelle dessen erschien eine verunsicherte Miene. Gemeinsam verliessen beide den Trainingsraum und gingen auf den Flur. Elisabeth blieb als erste stehen und hoffte auf ein vernünftiges Gespräch.

„John, ich hatte gerade eine etwas seltsame Unterhaltung mit Rodney...“

John fiel ihr ins Wort:

„Was auch immer er behauptet, ist nicht wahr. Sie kennen McKay, er neigt zu Übertreibungen.“

„Da ist er nicht der Einzige. War es wirklich notwendig, seine Haare blau zu färben?“

„Yep. Er mußte einmal in seine Schranken gewiesen werden.“

„Das ist nicht ihre Aufgabe, Colonel. Und dieses kindische Verhalten werde ich nicht länger hinnehmen. Ihr Streit, worum auch immer er sich dreht, fängt an, ihre Aufgaben hier in Atlantis zu beeinflussen. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn sie als Team auf eine Aussenmission gehen.“

„Nichts wird passieren, dieses selbstverliebte, ignorante, ich-weiss-alles-Besser Möchtegern-Genie war die längste Zeit in meinem Team. Es wird uns viel Ärger ersparen, wenn er nicht mehr dabei ist.“

Elisabeth war schockiert. Sie hatte keine Ahnung, dass die Kluft zwischen John und Rodney bereits so tief geworden war. Vielleicht sollte sie doch Kate Heightmeier einschalten. Doch zuerst würde sie es noch mit einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit den Beiden versuchen. Jetzt musste sie nur Sheppard in Rodneys Labor bekommen.

„So einfach ist das nicht, Colonel. Sie wissen, dass ich mich in die Teamzusammensetzung nicht einmische, aber die Erfahrungen der letzten Zeit haben ergeben, dass es besser ist, einen Wissenschaftler dabei zu haben. Dieses gilt gerade für mein Flagteam.“

„Gut, dann nehme ich Zelenka oder Beckett... okay streichen sie letzteren. Irgendeinen Ersatz für McKay wird es schon geben.“

„John, haben sie mit Rodney einmal in Ruhe über alles gesprochen.“

Sheppard schüttelte den Kopf und gab mit traurigem Unterton in der Stimme zu:

„Wir reden nicht mehr miteinander.“

Elisabeth fragte mehr sich selber als ihr Gegenüber.

„Warum habe ich nichts gemerkt? Wie ist es soweit gekommen? Sie haben sich doch immer prächtig verstanden.“

„Okay, sie haben gewonnen. Ich rede mit ihm. Gleich nach dem Mittagessen. Versprochen.“

John wollte sich zum Gehen umdrehen, erkannte aber an dem Gesicht von Elisabeth, dass dies nicht das war, was sie hören wollte. Irgendwie wollte er sie nicht enttäuschen. Schlimm genug, dass es mit Rodney so aus dem Ruder gelaufen war. Also fragte er sie unsicher:

„Oder ich rede sofort mit ihm?“

Elisabeth hatte gehofft, dass er vernünftig reagieren würde. Ihre Hoffnung wurde nicht enttäuscht, so dass sie ihm mutmachend zulächelte:

„Gut und ich komme mit.“

Beide machten sich auf den Weg ins Labor.

***Fortsetzung folgt***