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Thema: Das Licht in der Dunkelheit

  1. #1
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Meine FF beginnt mit meiner Version von 02x14 Grace Under Pressure. Diese FF besteht aus 6 Teile, die ich nun unter dem Titel "Das Licht in der Dunkelheit" für dieses Forum zusammengefasst habe. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen. Ob ich die gesamte Story poste hängt von euch ab


    Kapitel 1: Schönheit in den Tiefen


    Shortcut: Nach einem Unglück liegt der Jumper, in dem sich Rodney befand auf den Grund des Meeres. Erlebt die verzweifelten Versuche des Wissenschaftlers sich zu retten und nicht dem Wahnsinn zu verfallen.
    Spoiler: 2x14 Grace Under Pressure
    Character: Dr. Rodney McKay, Colonel Samantha Carter…
    Kategorie: Angst, Crossover, UST, Open End.
    Authors Note: Hier meine erste FF. Ich glaube sie ist nicht wirklich gut. Freue mich auf euer Feedback.
    Widmung: Für DraQla, die mich tatkräftig bei meinem ersten Werk unterstützt hat.
    Disclaimer: Alles gehört MGM Television Entertainment. Obwohl: „Die Fische nicht!“



    Diese Schmerzen. Sie brachten ihn fast um. Sie schienen überall zu sein. Langsam öffnete Dr. Rodney McKay die Augen.
    „Was ist passiert?“, fragte sich der Wissenschaftler während er sich aufrichtete. Und zugleich bereute er es, da die Schmerzen in seinen Kopf plötzlich an Stärke zunahmen. Er saß auf dem Pilotensitz eines Puddle Jumpers. Entsetzt blickte der Astrophysiker ins Freie und sah nichts weiter als Wasser!

    Wasser so klar und rein wie er es schon lange nicht mehr gesehen hatte. Von der Oberfläche drang das Sonnenlicht langsam in die Tiefe und gab den Blick auf eine wunderschöne Unterwasserlandschaft preis. Korallen, Fische und auch Wundersame Lichter, die der Wissenschaftler selbst noch nie gesehen hatte, boten ein Spektakuläres Schauspiel. Doch diese Schönheit war trügerisch.

    „Die Flugkontrollen!“, schrie Rodney und griff zu den Steuerknüppeln vor ihm. Doch nichts geschah. Die Armaturen blieben tot. „Oh, das ist nicht gut“, murmelte der Wissenschaftler und fing an zu überlegen. Und da war er wieder, der Schmerz in seinem Kopf. Er griff sich an die Schläfe und bemerkte etwas Warmes. Etwas Schmieriges. Rodney sah sich die Hand an, die von seinem Blut fast komplett bedeckt war. Erst jetzt bemerkte er, wie auch die Armaturen der Flugkontrolle teilweise mit Blut besudelt waren.

    Er stand auf und ging zu dem Erste-Hilfe Kasten. Zum Glück hat Dr. Beckett alle SG-Teams darin geschult Verbände anzulegen. Trotzdem war es schwierig unter den gegebenen Umständen das erlernte Wissen auch anzuwenden. Denn genau wie die Armaturen reagierten die anderen Systeme auch nicht. Es war fast völlig dunkel nur die Strahlen der Sonne, die sich an der Meeresoberfläche brachen, gaben dem Doktor ein wenig Licht.
    Als er sich ein paar Bandagen umgelegt hatte und ein paar Medikamente gegen die Schmerzen genommen hatte, begab sich der Wissenschaftler wieder in das Cockpit.
    „Nun gut. Hoffen wir, dass die Systeme jetzt regieren.“ Doch als hätte Rodney es nicht schon geahnt leuchtete keine Schalttafel auf, die er berührte. Nicht einmal die für die einfacheren Systeme, wie das Gravitationssystem oder die Lebenserhaltung. Sofort kniete er sich nieder zu einer Abdeckung vor ihm und begann sie zu öffnen. Und im diesem Moment strafte sich Rodney, da wieder ein heftiger Schmerz durch seinen Kopf schoss.
    „Ok. Das nächste Mal ein wenig langsamer.“

    Was er unter der Abdeckung sah erfreute ihn keinesfalls. Es war alles in Ordnung. Nichts war beschädigt. „Was wenn… Nein das kann nicht sein“. Er sprang so schnell auf, wie er konnte und bemerkte dass die Medikamente halfen. Er spürte keine Schmerzen mehr. Der Wissenschaftler machte sich auf dem Weg in den hinteren Teil des Jumpers und öffnete eine Abdeckung am Boden.
    „Mhh…“ knurrte Rodney während er auf die Energiequelle des Jumpers starrte. „Das kann nicht sein! Wie ist das möglich?“ Nichts war defekt. Die Komponenten schienen alle an der Richtigen Stelle zu sein.
    „Wieso lieferst du keine Energie?“, fragte er ruhig, aber doch mit ein wenig Angst in der Stimme. Ohne Strom konnte der Doktor keine Systemanalyse durchführen und was seine technische Ausrüstung anging, so lag diese noch auf dem Festland bei den Athosianern.
    „Was für ein Tag!“, stöhnte Rodney mehr, als er es sprach. Er wollte nur eine Bewässerungsanlage reparieren und war gerade auf den Weg zu Atlantis um Ersatzteile zu besorgen als… Ja, was ist eigentlich passiert? Er konnte sich nicht mehr erinnern und hatte also anscheinend einen Filmriss ab dem Zeitpunkt wo er mit dem Jumper gestartet war. Der Wissenschaftler ließ sich auf einer der Bänke im hinteren Teil des Jumpers nieder. Seine Gedanken kreisten um die Optionen, die ihm blieben.


    Erschrocken stellte er fest, dass es keine für diese Situation gab. Seine Atmung beschleunigte sich während er nach draußen sah. Hinaus, in das fast endlos scheinende Blau. Er, Dr. Rodney McKay, saß am Meeresgrund fest, mit nur einem endlichen Sauerstoffvorrat.

    Die Stunden vergingen. Rodney saß immer noch auf der Bank und grübelte. „Hoffentlich haben meine Leute den Absturz bemerkt!“ dachte er immer und immer wieder. So wollte er einfach nicht sterben.

    Der Wissenschaftler errechnete schnell, wie viel Zeit ihm noch blieb. Aufgrund des Volumens des Jumpers waren das nur ungefähr 10 Stunden. Rodney zitterte am ganzen Leib und hielt es schließlich nicht mehr auf der Bank aus. Er stand auf und ging ein paar Schritte hin und her, um sich die Beine zu vertreten.
    „Bitte beeilt euch!“, ging es ihm durch den Kopf. Noch nie war er in seinem ganzen Leben so hilflos gewesen. Der Doktor setzte sich wieder auf die Bank. Plötzlich erinnerte sich Rodney an einen weiteren Lehrkurs von Dr. Beckett. Das Thema war die Stabilisierung von Personen gewesen, die unter Schock standen. Sofort legte er sich auf die Bank und versuchte sich zu beruhigen, damit Puls und Atmung sich verlangsamten. Er dachte an Kanada, mit seinen schönen Hügellandschaften und er dachte an seine Katzen, die von seiner ebenfalls schönen Nachbarin gepflegt wurden.
    „Am besten wäre es wenn ich schliefe.“ Doch er konnte nicht. Zwar würde der Schlaf seinen Kreislauf weiter verlangsamen und seine Überlebenschancen verbessern, doch er konnte einfach nicht völlig zur Ruhe kommen.
    „Sie werden kommen. Sie werden ganz bestimmt kommen. Die Athosianer werden sich bestimmt fragen, wo ich bleibe und in Atlantis nachfragen.“ Endlich hatte er es geschafft. Seine Atmung verlangsamte sich spürbar.

    Er wusste nicht wie lange er einfach nur dalag ohne eine Bewegung zu machen. Nach einer Weile entschloss er sich auf seine Uhr zu sehen. 4 Stunden und 30 Minuten. Solange war er schon hier. Sein Herzschlag beschleunigte sich und Angst übernahm wieder die Kontrolle über sein Denken.
    „Fast die Hälfte meiner Zeit“, fuhr es erstickt aus seinem Mund.
    Tatsächlich viel ihm jetzt auch die Wärme innerhalb des Jumpers auf, die mit der Zeit immer schlimmer wurde.
    2 Stunden später, die Rodney für eine Ewigkeit hielt, zeigten sich die ersten Anzeichen von Sauerstoffmangel. Sein Brustkorb hob und senkte sich schneller als gewohnt, um den letzten Rest Sauerstoff aus der Luft zu holen. Rodney litt bereits an Konzentrationsstörungen. Zwar versuchte er an seine Nachbarin und seine Katzen zu denken, aber es gelang ihn kaum. Er spürte Tränen in seinen Augen. Er machte keine Bemühungen sie zurück zu halten. Zu groß war seine Angst vorm Tod. Doch als er anfing in Tränen auszubrechen durchzog ein heftiger Schmerz seine Brust. Er wusste dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.

    Der Wissenschaftler schloss die Augen. Seine Wangen waren feucht und er schwitze, aber er kümmert sich nicht darum. Ihm war schwindelig und er hoffte sich nicht auch noch übergeben zu müssen.
    „Wachen Sie auf Rodney!“, hörte er plötzlich eine Frau sagen. Die Stimme klang vertraut. Langsam öffnete er seine Augen und sah sich um. Er war immer noch im Jumper. Da war immer noch das Wasser mit den Korallen und Fischen. Und dann sah er sie.
    Colonel Samantha Carter saß genau vor ihm auf der anderen Bank.
    „Sie sind eingeschlafen“, sagte sie sanft.
    „Ja… ja das bin ich wohl.“ Rodney setzte sich wieder. Seine Kopfschmerzen waren wieder da weswegen er seine Hand zur Schläfe führte.
    „Ich habe alle Systeme noch mal überprüft aber nichts gefunden“, informierte Samantha ihn. „Ich weiß. Wir können absolut nichts tun“, sagte Rodney mit einem verbitterten Unterton in der Stimme. „Wenigstens werde ich nicht alleine sterben“, dachte Rodney. Er sah zu Sam, die anscheinend über etwas nachdachte. „Sie ist wunderschön wenn sie nachdenkt“, bemerkte der Doktor und lächelte.
    „Ach verdammt!“, schrie Sam plötzlich und stand auf. Sie ging rüber zum Cockpit und spähte hinaus ins Freie. Die Sonne stand jetzt im Zenit, wodurch das meiste Licht den Meeresboden erreichte. Rodney sah sie an. Auch ihr war die Angst anzusehen.
    „Wollen wir reden?“, fragte Rodney plötzlich.
    „Was? Worüber wollen wir denn jetzt reden? Wir werden vielleicht sterben, da werde ich doch jetzt keinen Smalltalk halten!“
    Rodney konnte sie verstehen. Sam war jemand der nie aufgab. Alles versuchte sich und andere zu retten. Er allerdings war das genaue Gegenstück zu Sam.
    „Sie haben Recht“, sagte Rodney woraufhin Sam mit einem „Nein, das habe ich nicht.“ antwortete. Sie kam zurück in den hinteren Teil des Jumpers und setzte sich auf die Bank gegenüber von Rodney. Der Doktor war ganz verwirrt. Noch nie hatte er Sam so deprimiert gesehen.
    „Wie geht es ihren Katzen Rodney?“, fragte Sam mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Gut. Ich hoffe nur das Dr. Weir ihnen genügend zu Essen geben wird falls, nun ja, Sie wissen schon.“
    Sam nickte nur und sah zu Boden. Sie schwiegen lange. Er spürte weiter die Schmerzen an seiner Brust und in seinem Kopf. Die Hitze war auch nicht gerade das angenehmste Gefühl, das er sich momentan vorstellen konnte. Er legte sich wieder auf die Bank. Sam tat es ihm gleich und Beide sahen sich in die Augen. Rodney hatte das Gefühl das hier etwas nicht stimmte. Irgendwas bereitete ihm ein ungutes Gefühl in der Magengegend. War es Hunger? Nein sicherlich nicht. Rodney brach das Schweigen schließlich mit einer Frage.
    „Wieso kamen Sie mit nach Atlantis? Sie waren immerhin die führende Wissenschaftlerin im SGC und hatten auch noch einen Freund.“
    „ Ich weiß nicht genau warum ich hier bin. Zunächst wollte es Jack mir verbieten und auch Daniel und Teal´c hätten mich liebend gern abgehalten, aber irgendwas zog mich durch das Tor.“

    Dies klang überhaupt nicht nach Sam. Sie würde sich nie Befehle widersetzen auch wenn sie ihr nicht gefielen. Langsam bekam Rodney den Eindruck, dass Sam der Grund für sein ungutes Gefühl in der Magengegend war. Er versuchte sich zu erinnern, wie die Ankunft auf diesen Planeten abgelaufen war. Rodney ging alle Mitglieder des Teams durch in der Reihenfolge, wie sie durch das Tor schritten. Die letzte Person war der Colonel. „Nein. Irgendwas stimmt nicht“, dachte Rodney. Und dann sagte er etwas zu Sam das ihm selbst unglaublich klang, aber es konnte nicht anders sein.
    „Sie sind nicht wirklich hier.“
    „Was?“
    „Entschuldigung, es tut mir Leid, das war eine blöde Frage. Ich denke ich verliere langsam den Verstand.“ Rodney setzte sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Wieso hasst du das getan? Du Idiot!“, dachte er und wollte sich nochmals entschuldigen. Doch dazu kam er nicht.
    „Sie sind kein Idiot Rodney. Sie haben Recht ich bin nicht wirklich hier“, sagte Sam in einem ruhigen Tonfall. Rodney sah auf und blickte Sam nur ungläubig an.
    „Oh mein Gott ich halluziniere schon“, sprach Rodney und stand auf. Er wusste was das zu bedeuten hatte. Es war das letzte Stadium in dem er sich befand bevor sein Körper wegen Sauerstoffmangels den Dienst quittierte.

    Er versuchte Sam nun zu ignorieren. Wieso sollte er auch mit ihr sprechen?
    „Rodney, warum ignorieren Sie mich? Ich entstand aus Ihren Gedanken. Ich bin zum Teil Sie. Ich kann ihnen helfen, mit dem Leben abzuschließen.“
    Rodney traute seinen Ohren nicht. Diese Halluzination versuchte tatsächlich ihn ein Gespräch zu verwickeln. Aber er wusste auch, dass die unechte Sam Recht hatte. Der Wissenschaftler setze sich wieder hin. Er musste sich auf das Schlimmste gefasst machen und so konnte er wenigsten seine Seele von ein paar Lasten befreien.
    „Niemand wird mich suchen“, begann Rodney mit Tränen in den Augen. „Niemand mag mich besonders. Ich bin oft nur ein Klotz am Bein und bin eigentlich nur ständig dabei etwas zu reparieren oder zu aktivieren.“
    „Sie wissen das das nicht stimmt, Rodney.“ „Doch natürlich! Ich bin Arrogant und Zynisch. Oft tut es mir Leid, etwas zu jemanden gesagt zu haben. Irgendwie hab ich die Fähigkeit verloren, mit anderen Personen umzugehen. Schon als Kind fühlte ich mich ständig allein. Meine Mutter starb früh und meine Schwester verließ das Haus, als ich noch jung war. Tja und mein Vater arbeitete ständig.“
    Tränen begannen über seine Wangen zu fließen. So viele Erinnerungen. Erinnerungen, an die er eigentlich nie wieder denken mochte.
    „Jetzt reicht es!“, schrie Sam und stand auf. „Rodney sie haben Freunde! Ja, Sie sind oft Arrogant, aber während der Zeit auf Atlantis haben sie sich gebessert!“
    „Nein das hab ich nicht.“ Als er diese Worte aussprach packte ihn Sam am Kragen und zog ihn auf die Beine. Wie war das möglich? Sam existierte nicht. Und dann fiel es ihm ein. Er war bereits bewusstlos und das hier waren seine Träume!
    In diesem Moment veränderte sich Sam. Sie wurde größer und ihr Gesicht veränderte sich in das eines Mannes. Sie wurde zu Rodney! Der Wissenschaftler sah in das wutverzerrte, sein wutverzerrtes Gesicht.
    „Du bist nicht so! Reiß dich zusammen! Was in deiner Kindheit geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern, aber glaub mir, du hast dich verändert.“
    Weitere Träne rannen über Rodneys Gesicht, während er sich wieder setzte. Die Halluzination indessen nahm erneut die Gestalt von Sam an. Sie setzte sich wieder auf die Bank. Rodney schluchzte, was ihn Schmerzen in der Brust bereitete. Er legte sich wieder hin darauf hoffend, dass sie nachlassen würden. Obwohl es nur ein Traum sein musste, spürte er die Schmerzen als wären sie real.

    „Wenigstens sehe ich eine hübsche Person, wenn ich sterbe“, sagte er scherzhaft an Sam gewand. Sam sah ihn nur an. Er sah aus wie ein Haufen Elend, das seine letzten Atemzüge machte. „Ich habe Samantha Carter immer bewundert, nein, ich habe sie geliebt und bin froh das ich mir noch mal ihr Gesicht ansehen kann, bevor ich…“
    Er hustete. Die Schmerzen wurden immer schlimmer.
    „Das mag sein, aber ich sollte nicht hier sein“, sagte der Colonel ruhig.
    „Was?“, fragte Rodney darauf bedacht seinen Husten zu unterdrücken.
    „Ich bin nicht mehr die Person, an die sie ständig denken.“
    „Natürlich sonst wären Sie doch nicht hier!“
    „Sie wissen genau was ich meine. Ich bin schon lange nur noch ein Mittel, um sich vor der Wahrheit zu verstecken.“
    Es stimmte, was sie sagte. Es gab eine andere Person, die ihn immer zum Lachen brachte. Zwar stritten sie sich oft, aber das hinderte Rodney nicht daran, diese Person zu bewundern. Tränen rannen erneut über sein Gesicht.
    „Ich werde jetzt gehen“, sagte Sam. Woraufhin Rodney sie ansah mit Angst in den Augen.
    „Nein! Auch wenn Sie nicht echt sind, ich will das jemand bei mir ist.“
    „Sie sind nicht allein Rodney“, sprach Sam, lächelte ihn an und ging auf die Ausstiegsluke zu, um kurz davor zu verschwinden. Ungläubig guckte der Wissenschaftler auf die Stelle, wo Sam grade noch gestanden hatte. Ein heftiger Schmerz durchzog seinen Körper, woraufhin er kurz die Augen schloss. Etwas Warmes ergriff seine Hand. Es war die Hand einer anderen Person. Rodney drehte seinen Kopf und öffnete seine Augen. Er blickte in die himmelblauen Augen von Dr. Carson Beckett. Er brach erneut in Tränen aus.
    „Ruhig ich bin da“, sprach der Arzt zu Rodney und streichelte ihm mit der freien Hand über die Wange.
    „Ich will noch nicht sterben. Es gibt so Vieles, was ich dir sagen wollte.“
    „Ich weiß.“ Carson umarmte den Wissenschaftler, worauf dieser aufhörte Tränen zu vergießen.
    „Carson ich sehe dich nicht mehr!“
    „Ganz ruhig schließe deine Augen und denk an mich.“ Rodney schloss die Augen und sah noch mal seine gemeinsamen Momente mit Carson. Er sah, wie er sich manchmal zur Krankenstation begab und eine Krankheit vortäuschte, nur um bei dem Arzt zu sein.

    Und plötzlich wurde alles Schwarz um ihn herum. Er fiel in eine unendliche Leere. Seine Schmerzen verblassten und die unangenehme Hitze wich angenehmer Kälte.

    The End?

  2. #2
    John´s wife Avatar von JohnnysGirl
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    Das is echt super gut. Hoffe doch, das es weiter geht!


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    Stolzes Mitglied im Wraith - Knuddel - Club!

  3. #3
    Major Avatar von Mac248
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    Hab den 3.Teil von dir schon gelesen, will endlich weiter lesen.

  4. #4
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Danke fürs lob. Ja es stimmt in einem anderen Forum sind bereits Teil 2 und 3 erschienen. Die anderen Teile müssen noch durch die Beta. Musst dich also noch gedulden Mac. Sorry.

  5. #5
    Major Avatar von Mac248
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    Musst dich also noch gedulden Mac. Sorry.
    Naja ich werds überleben, denk ich ma.

  6. #6
    Lieutenant Colonel
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    Dafür, dass es deine erste FF ist, sehr gut! Auch wenn der Stil ganz am Anfang etwas holprig war, hast du den Stil gegen Schluss wirklich verbessert. Schreib auf jeden Fall weiter!

  7. #7
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Da meine FFs jetzt in einem FF-Archiv veröffentlicht wurden werde ich nun die Links zu Kapitel 2 und 3 posten. So erspare ich mir jetzt die Text-Formatierung . Der Rest folgt in den nächsten Wochen. Bin schon gespannt auf euer Feedback.

    Kapitel 2: Die Rettung
    Kapitel 3: Als der Schuss sich löste,...

  8. #8
    Lieutenant Colonel
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    Gut! Sehr gut! Guter Stil, gute Story. Poste bitte bald Kapitel 4 !

  9. #9
    Wraith-Elite Avatar von Kuang-Shi
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    Originally posted by NewAtlanter@04.09.2005, 20:45
    Gut! Sehr gut! Guter Stil, gute Story. Poste bitte bald Kapitel 4 !
    kann ich mich nur anschließen

  10. #10
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Für Teil 2 und 3 folgt den Links weiter oben.

    Danke für euer liebes Feedback! Und nun der 4. Teil. Viel Spaß

    Kapitel 4: ...sollte sich alles verändern.

    Short-Cut: Carson blickt dem Tod ins Gesicht.
    Fortsetzung von: „Schönheit in den Tiefen”, „Die Rettung“ und „Als der Schuss sich löste,…“
    Spoiler: 2x14 Grace Under Pressure. Außerdem Anspielungen auf: The Storm/The Eye, Brotherhood und Duett.
    Charakter: Dr. Rodney McKay, Dr. Carson Beckett, Dr. Kate Heightmeyer,
    Dr. Elizabeth Weir u.a (Wie auf einem Ärztekongress ^^)
    Kategorie: Friendship, Open End, Slash
    Author’s Note: Mit dem 4. Teil meiner Serie gehe ich nun langsam dem Ende der Story entgegen. Ich hoffe, euch gefällt auch dieser Teil. Für Kritik und Lob habe ich immer ein offenes Ohr .
    Disclaimer: MGM Television Entertainment



    Was ein kleines Stück Metall alles anrichten kann. Es zerfetzt Arterien und Venen, zerreißt Bänder und Sehnen und zerbricht Knochen zu kleinen, mosaikartigen Fragmenten. Carson hätte nie gedacht, dass er eines gewaltsamen Todes sterben würde. Der Arzt lebte in einem ruhigen Dorf bei seiner Mutter und hatte deswegen nie Kontakt mit Verbrechen. Tatsächlich war die Chance von einem Blitz getroffen zu werden in seinem Heimatort sicherlich größer, als einer Gewalttat zum Opfer zu fallen. Was die Expedition anging: Er wusste, das es gefährlich sein würde, doch er musste einfach mitgehen. Und nun blickte er in das Gesicht von Kolya, der gerade den Schuss abgefeuert hatte, der ihm sein Leben kosten sollte. Aber dann geschah etwas, was er sich nie vorgestellt hätte. Eine Person trat zwischen ihn und Kolya. Die Person zuckte leicht, als die Kugel in ihrem Körper eindrang, blieb aber trotzdem stehen. Es war Rodney. Der Wissenschafter hatte tatsächlich die Kugel abgefangen. Aber was für einen Preis würde er für diese Tat zahlen?

    Rodney schluckte leicht. Die Kugel hatte sich in seine rechte Schulter gebohrt. Schmerzen spürte er noch keine, was wahrscheinlich an seinem erhöhten Adrenalinpegel in seinem Blut lag, doch konnte er seinen Arm nicht mehr bewegen. Mit wutverzerrtem Gesicht sah er Kolya an. Wenn er eine Waffe gehabt hätte, dann hätte der Wissenschaftler zweifelsohne den Kommandanten der Genii ein schönes Muster in die Uniform geschossen. „Was? Nein!“, schrie Kolya, als er sah, wie Rodney sich demonstrativ vor Carson stellte. „Oh doch, Kolya.. Sie lassen ihn in Ruhe, sonst bekommen Sie es mit mir zu tun.“ Rodney wusste, dass diese Drohung nicht sehr überzeugend klang. Tatsächlich spürte er, wie seine Stärke seinen Körper mit seinem Blut verließ. Bei jedem Pulsschlag trat Blut aus der Wunde und er verlor in diesem Rhythmus Kraft und Stärke. „Sie Idiot. Würden Sie tatsächlich lieber sterben?“ „Oh ja, Kolya… das würde ich.“ Nie hätte Rodney gedacht, dass er sich für einen anderen Menschen opfern würde. Selbst für Sam hätte er es nicht getan. Der Kommandant hielt immer noch die Waffe im Anschlag, bereit, noch mal zu feuern. „Sie werden mich jetzt begleiten. Ein kleines Verhör wird sicherlich ihre Zunge lockern.“ Kolya trat einige Schritte auf die beiden Männer zu. Plötzlich ertönte eine Salve von Schüssen, was Kolya sofort zum Stillstand bewegte. Mit leerem Blick sah Kolya Rodney an, bevor er zur Seite kippte und tot auf dem Boden liegen blieb. Mindestens ein Dutzend blutiger Wunden säumten den Rücken des Genii. Manche Schüsse schienen die Wirbelsäule getroffen zu haben. Rodney blickte in die Richtung, woher die Schüsse gekommen waren und John stand mit erhobener Waffe zwischen zwei Bäumen. Auch Teyla und Ronan waren da, aber sie spähten mit gezogenen Waffen in den Wald hinein. „Ich sagte ihnen, Kolya, das Sie sich von uns fernhalten sollen!“, schrie Sheppard voller Wut, während er sich mit seinem Team den Männern näherte. Die Blicke des Soldaten vielen sofort auf Rodney. Der Wissenschaftler blutete stark, was auch Carson nun bemerkte. „Rodney? Kannst du laufen?“, fragte der Arzt und sah besorgt auf die Wunde. Rodney wollte schon mit einem Ja antworten, als eine unglaubliche Schwäche seinen Körper heimsuchte und seine Beine unter seinem eigenen Gewicht nachgaben. „Oh Gott! Rodney!“, schrie John, der sogleich nach vorne sprang, um den Wissenschaftler aufzufangen, doch Carson kam ihm zuvor. Der Arzt verhinderte noch gerade, dass Rodney auf den steinigen Boden aufschlug und griff sofort nach seinen Verbänden, die sich in seiner Weste befanden und drückte sie gegen die Schusswunde. „Er muss sofort nach Atlantis“, informierte Carson den Colonel und erhöhte den Druck auf dem Verband. Der Arzt fühlte den Puls des Wissenschaftlers. Er war viel zu schnell. Rodney blieb nicht viel Zeit, weswegen Carson entschloss, auf einen Druckverband zu verzichten und weiter manuell Druck auf die Wunde auszuüben „Gut, ich werde einen Jumper holen.“ „Nein, das dauert zu lange. Wir werden ihn tragen müssen.“ Kaum hatte Carson den Satz beendet trat Ronan vor und hob Rodney hoch, als wäre er ein Fliegengewicht. „Ronan, schaffen Sie das alleine?“, fragte Teyla sichtlich überrascht. „Natürlich. Dr. Beckett, halten Sie sich an mich und versorgen Sie die Wunde.“ Das Team machte sich auf in Richtung Stargate. Sie mussten das Tempo an Carson anpassen, da es für ihn schwierig war Druck auf die Wunde auszuüben und gleichzeitig auf die Landschaft, die sie durchquerten, zu achten.

    „Guten Tag, Dr. Weir.“ Mit diesen Worten betrat Colonel Caldwell das Büro von Elizabeth, die sich gerade eine Tasse von ihrem Lieblingstee gönnte. „Guten Tag, Colonel“, erwiderte Dr. Weir. „Bitte setzen Sie sich.“ Der Colonel kam der Aufforderung nach und setzte sich auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch von Elizabeth standen. „Ich wollte Sie darüber informieren, dass wir in ungefähr zwei Stunden aufbrechen werden.“
    „Wann wird die Daedalus wieder in Atlantis eintreffen?“ Elizabeth fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass das einzige Kriegsschiff, was Atlantis verteidigte, für eine lange Zeit nicht im Orbit kreisen würde, aber sie fühlte auch ein wenig Freude, da Caldwell ebenfalls nicht anwesend sein würde. „Ich schätze, dass wir in ungefähr 48 Tagen wieder hier sein werden, zusammen mit neuer Ausrüstung und Proviant“, sprach Caldwell weiter.
    Dr. Weir nickte und griff in die Schublade ihres Schreibtisches. „Könnten Sie diese CD an General Landry weiterleiten?“
    „Sicher. Was befindet sich auf der CD?“, fragte er, als er Elizabeth die CD abnahm. „Ein paar Dokumente, die gerade eben erst von Dr. Zelenka aufgezeichnet wurden. Sie betreffen den Absturz von Dr. McKay.“ „Wird erledigt. Also, dann mache ich mich auf den Weg. Und das Atlantis noch steht, wenn ich wiederkomme.“ Ein leichtes Grinsen breitete sich auf Caldwells Gesicht aus und Dr. Weir hätte sich am liebsten sofort übergeben.

    Ein stechender Schmerz durchzog Rodneys Schulter, seitdem sie unterwegs waren. Am liebsten hätte er bei jeder Bewegung von Ronan laut geschrieen, aber er konnte einfach nicht. Dafür war er längst zu schwach. Wie in Trance blickte er zu Carson, der neben Ronan herlief. Er konnte den Arzt kaum sehen, weil ihm ab und an schwarz vor Augen wurde und er auch so nur alles verschwommen wahrnahm. „Bald ist alles vorbei.“, dachte der Wissenschaftler und freute sich schon auf die Finsternis. Er kannte das Gefühl, kurz vor dem Tod. Und langsam schien dieses Gefühl in ihm zu wachsen. Wenigstens ein Wusch würde heute in Erfüllung gehen. Bald würde er von all seinen Sorgen befreit sein.

    „Halte durch, Rodney. Wir sind gleich Zuhause.“ Carson sah in Rodneys Gesicht, das von Teilnahmslosigkeit geprägt schien. Zum ersten Mal vielen dem Arzt die wundervoll, dunkelblauen Augen des Wissenschaftler auf, die allerdings momentan nur ins Leere zu blicken schienen. Carson überprüfte erneut die Lebenszeichen von Rodney. Es stand schlecht um ihn, was der jetzt schwache Puls verriet. Schließlich erreichten sie das Stargate und mit einer beinahe quälenden Langsamkeit begann der Wählvorgang.

    „Unplanmäßige Aktivierung des Stargates, Dr. Weir“ ertönte es plötzlich aus dem Head-Set von Elizabeth. „Schild aktivieren. Ich bin auf dem Weg.“ Elizabeth erhob sich von ihrem Stuhl und schritt schnell aus ihrem Büro. Es dauerte nicht lange, bis sich das Wurmloch aufbaute. „Wir empfangen das Signal von Colonel Sheppards Team.“, informierte ein Techniker und Weir nickte. „Schild deaktivieren und Wachen aufstellen“, befahl Elizabeth, worauf einige Soldaten Stellung bezogen und der Schild sich auflöste. Einige Sekunden später durchschritt das Team das Stargate. „Rodney!“ schrie Dr. Weir entsetzt auf, als sie den Wissenschaftler sah, der von Ronan getragen wurde. Bis auf John reagierte das Team nicht auf den Aufschrei. Stattdessen liefen alle weiter in einen Gang, der zur Krankenstation führte. „Elizabeth, wir brauchen ein medizinisches Team. Und zwar schnell!“, schrie John und folgte der Gruppe, die schon einige Meter entfernt war. Elizabeth informierte sofort das medizinische Personal und setzte sich in Bewegung, um Rodney beizustehen.

    Auf halbem Weg zur Krankenstation entdeckte Carson seine Assistenzärzte und Krankenschwestern, die mit einer Trage dem Team entgegenliefen. Hoffnung keimte in ihm auf, jetzt gab es Chancen für Rodney zu überleben. Schnell, aber vorsichtig legte Ronan den Wissenschaftler auf die Trage. Carson betrachtete nochmals die Wunde, die immer noch stark blutete. Der Verband war mittlerweile ganz rot eingefärbt und auch an Carsons Händen klebte bereits das Blut. „OP vorbereiten“, sprach der Arzt, woraufhin die Schwestern zurückliefen, das Team folgte mit schellen Schritten. Im OP wurden gerade die ersten Lampen und Geräte eingeschaltet, als die Assistenzärzte Rodney hinein fuhren und ihn auf den OP-Tisch legten. Mit einer Handbewegung deutete Carson dem SG-Team, dass sie warten mussten, bevor er eintrat und die Tür hinter sich schloss.

    Rodney fühlte sich immer schlechter. Er sah das Licht, das von den Lampen abgegeben wurde, sowie verschwommene Gestalten, die um ihn herum liefen. Kaltes Metall berührte seine Haut. Er spürte, wie ihm seine Kleidung mit einer Schere aufgeschnitten wurde, damit die Wunde freilag. Auch wurden Geräte zur Überwachung seiner Lebenszeichen an ihm befestigt, die zum Teil von den Antikern stammten. „Narkose vorbereiten. Und er braucht unbedingt neues Blut. Blutgruppe B.“ Die Stimmen klangen wie ein Echo. Sie waren leise und kaum zu vernehmen. Und dann wurde ihm schwarz vor Augen. „Kammerflimmern!“, waren die letzten Worte, die er vernahm, bevor ihn wieder die Finsternis mit ihrer kalten Umarmung willkommen hieß.

    Wenn Rodney hier einen Körper besessen hätte, hätte er sicherlich nur gelächelt. Er war endlich in Frieden mit sich selbst. Keine negativen Erinnerungen konnten ihn hier quälen und die Kälte, die er zuvor gespürt hatte, war bereits einer angenehmeren Temperatur gewichen.
    „Ob Ich noch immer im OP liege?“, dachte der Astrophysiker, obwohl es ihm ziemlich gleichgültig war. Er wusste nicht, wie die Zeit hier verstrich. Vielleicht war er schon längst in Kanada begraben worden. Kaum dachte er an sein Heimatland, sah er auch schon die Landschaften, so gestochen scharf vor seinem inneren Auge, als wäre er wirklich da. Rodney gab sich völlig den Bildern hin. Früher hatte er gedacht, dass sein Leben dank seiner Erfolge im Beruf das Beste war, was ihm je passieren konnte. Doch jetzt wusste er, dass sein Leben im Gegensatz zum Tod kaum etwas zu bieten gehabt hatte und nur ein steiniger Weg zum Glück gewesen war. Rodney beobachtete gerade zwei Bären, die an einem Fluss Lachse jagten, als ein heller Blitz ihn blendete. Kurze Zeit später verschwand das helle Licht und er konnte die Bären wieder sehen. „Was war das?“ Und wieder erhellte ein Blitz die Umgebung für einen kurzen Moment. Diesmal kam neben dem Blitz noch ein Gefühl von Hitze. „Was… Was geschieht hier?“ Der Wissenschaftler blickte sich nervös um. Beim letzten Mal war ein vergleichbares Licht aufgetaucht, als er kurz davor war aufzuwachen.

    „Drei…Zwei…Eins…“ Rodneys Körper zuckte zusammen und erhob sich einen kurzen Moment. Carson sah besorgt zu dem Bildschirm, wo normalerweise die Herzschläge aufgezeichnet wurden. Doch jetzt war Nichts zu sehen außer einer geraden Linie, die den Bildschirm durchzog. Die Ärzte hatte bereits intubiert, um Rodney besser beatmen zu können und sie hatten bereits drei Mal versucht, sein Herz mit einem Defibrillator wieder zum Schlagen zu bringen, aber nichts hatte die Situation verbessert. „Noch mal laden“, bat Carson eine Schwester. „Bitte Rodney. Mach nicht schlapp.“ Das surren des Gerätes ertönte. Carson setzte die Pads an die richtigen Stellen von Rodneys Körper. „Drei…Zwei…Eins…“ Und wieder erhob sich der Körper von Rodney ein Stück. Doch das Ergebnis blieb dasselbe wie zuvor. „Nein, bitte nicht. Schwester, noch mal laden.“ „Aber Doktor. Er ist T..“, widersprach die Schwester, wurde aber von Carson unterbrochen. „Tun Sie es!“ Und wieder ertönte das leise Summen. Dr. Beckett legte die Pads an und entlud diesmal ohne etwas zu sagen, da die anderen anwesenden Ärzte bereits zur Seite gewichen waren. Carson blickte zu dem Monitor. Noch immer war kein Herzschlag zu entdecken. „Oh Gott, nein, bitte nicht!“ Und dann, wie durch ein Wunder, verformte sich die Linie des Monitors. Sie bildete einen Graphen, der Carson beinahe in Tränen ausbrechen ließ. Rodneys Herz schlug und Carson musste nun alles daran setzten, dass es auch so bliebe.

    Unterdessen warteten John, Teyla, Ronan und Elizabeth vor dem OP-Saal. Die Zeit verstrich für sie nur im Schneckentempo. Dr. Weir war so nervös, dass sie nicht einmal in der Lage war, auf einem Stuhl zu sitzen und deswegen schon seit einer halben Stunde auf und ab schritt. „Elizabeth, ich bitte Sie. Setzen Sie sich. Sie machen mich noch wahnsinnig“, sagte John ruhig und sah schier zum 5000sten Mal auf seine Uhr. Dr. Weir musterte ihn kurz und folgte schließlich seinem Wunsch ohne Protest. Teyla zitterte leicht. Sie war froh, dass Ronan neben ihr saß und ihre Hand hielt, sonst wäre sie sicherlich nicht so ruhig geblieben. Und dann kam ihr ein Einfall. Sie wusste nicht, ob Dr. McKay dem zustimmen würde, da sie seinen Glauben nicht kannte, aber es würde sie wenigstens beruhigen. „Mein Volk glaubt, das in Zeiten größter Not die Stärke des Einzelnen nichts ist im Vergleich zu der Stärke von Vielen.“ „Daran glauben wir auch“, antwortete John. „Ich würde gerne eine Zeremonie abhalten, um Dr. McKay beizustehen.“ Teyla erhob sich von ihrem Stuhl.
    „Ich bin sofort wieder da.“ Mit diesen Worten rannte sie aus der Krankenstation, um die nötigen Materialien zu holen. Einige Zeit später, die die Anderen für eine Ewigkeit hielten, betrat Teyla erneut die Station mit einem kleinen Beutel in der Hand. Teyla stellte einige Kerzen auf den Fußboden, woraufhin die Anderen sich erhoben und sich um die Kerzen setzten. „Lasst uns unsere Hände reichen, als Zeichen für unsere Verbundenheit.“ Teyla ließ einige Kräuter in die Flammen der Kerzen fallen, woraufhin sich ein leicht süßlicher Geruch ausbreitete. Sie gaben sich die Hände und Teyla atmete noch einmal tief durch, bevor sie fortfuhr. „Denken wir an den Mann, der in großer Not ist und mögen diese Gedanken ihm Kraft geben.“ Teyla schloss die Augen und der Rest tat es ihr gleich. Sie saßen noch eine lange Zeit so auf dem Boden, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Teyla stimmte noch einige traurige Lieder ihrer Vorfahren an und beendete dann die Zeremonie. Die junge Athosianerin fühlte sich gleich viel besser und sie wusste, dass es den Anderen auch so ging.

    Weitere Stunden vergingen. Die Anwesenden in der Krankenstation waren geschafft von dem langen Warten, doch keiner wollte sich von dem OP entfernen, obwohl es ihnen eine Krankenschwester geraten hatte. Plötzlich öffnete sich die Tür zum OP und Dr. Beckett betrat den Saal. Sofort sprangen sämtliche Anwesenden von ihren Stühlen auf. „Carson, wie geht es Rodney?“, fragte Elizabeth besorgt. „Wir konnten die Kugel entfernen, sowie die Blutungen stoppen. Zwischendurch kam es zu Komplikationen, weswegen wir ihn sogar wiederbeleben mussten.“ „Wird er es überstehen?“ Johns Stimme war gedämpft. „Das kann ich noch nicht sagen. Die nächsten 48 Stunden werden es zeigen. Jetzt sollten sie aber schlafen gehen. Wir werden ihn auf die Intensivstation verlegen und dann können wir eh’ nur noch abwarten und hoffen.“ Teyla, Ronan, John und Elizabeth sahen sich an und bewegten sich dann langsam auf den Ausgang zu. Eine Gute Nacht wünschten sie sich nicht, da sie sich sicher waren, dass keiner der Anwesenden schlafen würde. Und so hielten sie es für besser, einfach nur zu schweigen.

    „Dr. Beckett? Sie sollten vielleicht gehen und sich ausruhen.“ Dr. Anderson, eine junge Ärztin, die Nachtdienst hatte, beäugte den Arzt besorgt. Er saß nun schon seid einer langen Zeit neben Rodneys Bett. „Nein. Das ist nicht nötig. Ich möchte lieber hier bleiben.“ Dr. Anderson schüttelte den Kopf und verließ die Intensivstation.
    „Wieso hast du das nur getan? Ich sollte getroffen werden, nicht du.“ Eigentlich kannte er die Antwort auf seine Frage und als er das realisierte, überschlugen sich seine Gedanken. Er ergriff Rodneys Hand und Tränen begannen über seine Wangen zu fließen. „Es tut mir Leid. Ich wollte nicht wegrennen…“ Carson hatte ihn verletzt und es schmerzte ihn, dass es das Letzte war, woran Rodney vielleicht gedacht hatte, bevor die Kugel ihn getroffen hatte.

    Die Tage vergingen. Zur Freude von ganz Atlantis besserte sich Rodneys Zustand von Tag zu Tag. „Wann können Sie ihn aufwecken, Carson?“ Dr. Weir sah zu Rodney. Der Tubus konnte schon vor zwei Tagen entfernt werden, weswegen der Anblick des Wissenschaftlers nun nicht mehr so schockierend war. „Ich wollte gleich damit anfangen, das künstliche Koma zu beenden. Ab jetzt sollten einfache Schmerzmittel reichen. Sein Arm wird er wohl einige Zeit nicht benutzen können und er wird eine Therapie benötigen, um seine Muskeln wieder aufzubauen.“
    Dr. Weir nickte und lächelte in Carsons Richtung. „Das wird er auch noch überstehen. Anscheinend kann diesem Mann Nichts in diesem Universum umbringen.“ „Aye. Er ist wirklich zäh. Wirklich der mutigste Kerl, den ich kenne.“ Carson entfernte eine Kanüle aus Rodneys rechtem Arm, wodurch die Zufuhr eines Medikamentes gestoppt wurde. „Er wird bald aufwachen. Ich gebe Ihnen Bescheid.“ Elizabeth nickte und verabschiedete sich von Carson, ehe sie die Krankenstation verließ.

    Carson entschied, in seinem Büro einige Akten zu sortieren und traf auf dem Weg dorthin überraschend Dr. Heightmeyer. „Guten Morgen, Carson“, grüßte die Psychologin lächelnd. „Guten Morgen“, grüßte Carson zurück.
    „Könnte ich vielleicht kurz mit Ihnen sprechen?“
    „Sicher. Gehen wir in mein Büro.“ Carson setzte sich hinter seinen Schreitisch und musterte Kate, die sich ebenfalls gesetzt hatte. „Also, was haben Sie für ein Problem?“ „Oh nein, Sie verstehen das falsch. Mir geht es gut. Ich bin nur hergekommen, um nach Ihnen und Rodney zu sehen, da ich im Bericht gelesen habe, was vorgefallen ist.“ Carson lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte an Kate vorbei. „Er wollte mich retten“, murmelte er dann gedankenverloren.
    „Ja, das wird der Grund gewesen sein.“
    „Oh Gott. Wegen mir wäre er beinahe gestorben. Ich habe Kolya die Stirn geboten, woraufhin er geschossen hat.“ Seine Augen wurden feucht, als er daran dachte.
    „Und was Sie vielleicht nicht wissen, wir haben uns gestritten. Ich wollte mit ihm über diese eine Nacht sprechen und dann ist er ausgerastet. Er sagte, ich wüsste nicht, wie er sich fühlt und dass er von hier weg will.“ Kate runzelte die Stirn. „Er ist wirklich unglücklich. Aber weglaufen wird ihm nichts nützen. Unter diesen Umständen würde ich es begrüßen, dass Sie nicht anwesend sind, wenn er aufwacht. Ich möchte zuerst noch ein wenig mit ihm reden“, meinte Kate vorsichtig und gleichzeitig auch einfühlsam.
    „Aye. Ich werde Dr. Anderson beauftragen ihm beim aufwachen zu helfen.“ „Gut. Dann werde ich wieder gehen.“ Kate erhob sich. „Sie sollten wissen, dass es nicht ihre Schuld ist.“ „Aye, aber das ist schwer zu glauben.“

    Rodney stöhnte leise auf. Sein rechter Arm fühlte sich taub an und ihm war schwindelig. „Warum bin ich wieder hier? Können sie mich nicht einfach ruhen lassen?“ Das Letzte woran sich Rodney erinnerte war ein Bär, der gerade einen Lachs verspeiste und dieses grelle Licht, welches ihn blendete. Vorsichtig öffnete der Wissenschaftler seine Augen. Die Beleuchtung des Raumes war unerträglich, genauso wie das Licht in der Leere. „Ruhig, Rodney. Ich bin Dr. Anderson“, sagte die junge Ärztin, die zusammen mit einer Krankenschwester den Aufwachraum betrat. „Geht es ihnen gut? Ist ihnen vielleicht schlecht?“ Rodney antwortete nicht auf die Fragen. „Wo bin ich?“
    „In Atlantis.“ Die Ärztin überprüfte schnell den Puls des Wissenschaftlers. „Mir ist…“ Rodney würgte, als ihm plötzlich eine Welle der Übelkeit überkam. Hurtig zogen die beiden Frauen ihn nach oben und hielten ihm einen Eimer hin. Nach einigen Minuten verging das Gefühl der Übelkeit. Rodney dachte schon, es würde nie aufhören. Nachdem sich Rodney beruhigt hatte und er wieder lag, erklärte ihm Dr. Anderson, was mit ihm geschehen war und wie die weitere Therapie aussah. „In 3 Tagen, schätze ich, können Sie dann wieder die Station verlassen. Allerdings werden Sie weiterhin viel Ruhe benötigen und wir werden ihren Arm ruhig stellen müssen, damit die Wunde wieder heilt. Zwar wurden keine Knochen in der Schulter beschädigt, aber einige Muskeln. Der Wiederaufbau der Muskulatur wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Dr. Weir wurde bereits informiert.“ Rodney nickte nur. Ihn interessierte sein Wohlbefinden nicht im Geringsten.

    „Sagen sie, Doktor, wie geht es ihm?“ Dr. Anderson war gerade aus dem Aufwachraum gekommen und stand jetzt vor Dr. Weir und Dr. Heightmeyer. „Er ist wach und ist bereit Besuch zu empfangen. Aber ich rate dazu, nur eine Person gleichzeitig zu ihm zu lassen.“ Dr. Weir nickte und blickte dann zu Kate. „Wollen Sie zuerst?“ „Nein, bitte gehen Sie zuerst. Ich glaube, mein Gespräch wird ein wenig länger ausfallen“, wehrte Kate ab und ließ Weir den Vortritt. „Ich verstehe. Also dann…“ Elizabeth machte sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg.

    Rodney vernahm ein leichtes Klopfen. Ein Blick zur Tür verriet ihm, dass Elizabeth anwesend war. „Guten Morgen, Rodney.“ Elizabeths Stimme war leise und sanft. „Morgen, Elizabeth.“ Sie ließ sich auf das Bett am Fußende nieder und nahm seine Hand. „Sie sind ein richtiger Held, Rodney.“ Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ach ja? Mhh mag sein.“ Rodney hatte sich abgewandt und blickte aus dem Fenster. Er wollte über dieses Thema nicht sprechen und anhand seiner Reaktion erkannte das auch Dr. Weir. „Ok…,“ eine ungemütliche Stille trat ein. Elizabeth überlegte, wie sie sich aus der Situation retten konnte und entschloss, schnell ein anderes Thema anzusprechen. „Ihr Team wird Sie sicherlich auch bald besuchen kommen. Allerdings ist es gerade mit Dr. Zelenka auf einer Mission.“
    „Wohin?“ McKay hörte nur wenig von der Antwort. Irgendwas von einem unbewohnten Planeten war die Rede. Seine Gedanken waren immer noch bei seinen Erlebnissen in der Leere. „Und wie fühlen Sie sich?“ Rodney zuckte zusammen und wendete sich wieder Elizabeth zu. Sie hatte das Thema gewechselt und er hatte es gerade noch rechtzeitig gemerkt. „Mir ist noch ein wenig schlecht und mein Arm fühlt sich taub an. Aber sonst geht es mir gut.“ Und wieder log er sie an. So sehr er Dr. Weir mochte, seine Gefühle gingen mittlerweile Niemanden mehr etwas an und erst Recht nicht der zivilen Befehlshaberin der Expedition. Rodney versuchte, sich auf den Rest des Gesprächs zu konzentrieren, denn er wollte nicht, dass Elizabeth sich Sorgen machte und gleich wieder Dr. Heightmeyer rief. Er bekam von Dr. Weir Sonderurlaub, bis zur „vollen Genesung“. Er wusste, dass sie damit nicht nur auf seinen Arm anspielte.

    „Irgendetwas stimmt mit Rodney nicht. Er hat mich offensichtlich angelogen, als er sagte, es würde ihm gut gehen. Aber das kann ich mir nach alldem, was vorgefallen ist, nicht vorstellen. Wissen Sie vielleicht, was ihm fehlt, Dr. Heightmeyer?“ Natürlich wusste Kate ganz genau, was los war, allerdings durfte sie Nichts sagen, weswegen sie nur den Kopf schüttelte. „Ich werde mit ihm reden.“ „Sie wissen ganz genau, warum er sich so verhält? Richtig?“ Dr. Weir grinste leicht. Sie besaß eine gute Menschenkenntnis und diese sagte ihr nun, dass die Psychologin den Grund für Rodneys merkwürdiges Verhalten kannte. Kate war in einer Zwickmühle. Anscheinend hatte sie sich zu auffällig verhalten. „Ja, Sie haben Recht. Ich weiß mehr als Sie, aber ich kann Ihnen nichts sagen, Tut mir Leid“, sagte sie entschuldigend. Dr. Weir nickte. „Das verstehe ich natürlich. Ich habe Rodney beurlaubt. Er wird erst wieder arbeiten, wenn Sie es ihm erlauben. Ich hoffe, Sie haben dagegen keine Einwände?“ „Ganz und gar nicht. Es wird das Beste sein.“ Die Frauen verabschiedeten sich, woraufhin Dr. Weir die Station verließ und ihre Arbeit wieder aufnahm. Was Kate anging: Sie wendete sich der Tür zum Aufwachraum zu. Sie wusste nicht, was für ein Gefühlschaos sie erwartete.

    „Verschwinden Sie!“ Rodneys Schreie klangen gedämpft. „Rodney? Was ist los?“ Kate war entsetzt darüber, was ihre Anwesendheit ausgelöst hatte. Rodney war die personifizierte Wut. „Sie… Sie haben alles zunichte gemacht!“ „Bitte, Rodney, beruhigen Sie sich“, bat die Psychologin und lief eilig zu dem Bett des Wissenschaftlers.
    „Mich beruhigen? Wozu denn? Damit wir reden? Nein, vergessen Sie es! Und jetzt darf ich Sie bitten zu gehen, Dr. Heightmeyer.“ Der letzte Satz klang anders als die Anderen zuvor. Er war ruhig und mit einem befehlenden Unterton. „Danke, aber mir gefällt es hier.“ Mit diesen Worten setzte sich Kate, schlug die Arme vor der Brust zusammen und legte ein Bein über das Andere. „So einfach wirst du mich nicht los.“ „W.. Was?“, fragte Rodney, überrascht über Kates Verhalten. „Warum sind Sie so wütend auf mich?“ Der Wissenschaftler seufzte. Er musste anscheinend darauf antworten. Er war sich sicher, andernfalls würde Kate den Befehl für eine Sitzung von Dr. Weir einholen. „Sie haben gesagt, ich solle mit Carson reden. Und er ist weggerannt. Er hat nicht einmal etwas geantwortet. Sie haben unsere Freundschaft auf den Gewissen!“ Seine Stimme wurde bei jedem Wort lauter. „Ruhig, Rodney. Carson war an diesem Abend bei mir. Es tut ihm Leid, dass er weggerannt ist. Er war einfach sprachlos. Verstehen Sie?“
    „Es tut ihm Leid?“ Rodneys Wut gegenüber Dr. Heightmeyer wich schlagartig. „Ja. Glauben Sie mir, Rodney. Er will ihr Freund sein. Weisen Sie ihn nicht zurück.“ Rodneys Gedanken in diesem Moment waren konfus. Er wollte sich darüber freuen, dass Carson sein Freund sein wollte, allerdings ging es aus irgendeinem Grund nicht. Einige Sekunden herrschte Stille. „Ich werde Atlantis verlassen. Gleich mit dem nächsten Transport der Daedalus.“ „Und wieso wollen Sie das tun?“
    „Wegen Carson. Ich denke, ich halte es nicht in seiner Nähe aus.“ Rodney verzog sein Gesicht zu einem unglücklichen Grinsen. „Was für eine Ironie. Kaum entschließe ich mich wegzugehen, werde ich angeschossen und muss jetzt mindestens drei Monate warten.“ Kate nahm eine etwas andere Position auf ihrem Stuhl ein. Ihre aggressive Haltung schien jetzt fehl am Platz. „Denken Sie, das wird helfen?“ „Nein, sicherlich nicht. Ich werde Carson immer in meinen Gedanken sehen. Aber so laufe ich ihm wenigstens nicht mehr über den Weg.“ Rodney überlegte kurz.
    Er wusste, dass es einen Ort gab, wo alles in Ordnung war und er sehnte sich für einen kurzen Moment danach dort zu sein. Schnell vergrub er diese Gedanken wieder und wendete sich Kate zu. „Sagen Sie mir, dass dieser Schmerz nachlässt.“ Kate konnte sehen, wie sich Tränen in Rodneys Augen bildeten. Schnell ergriff sie seine Hand. „So Leid es mir tut. Ich kann es nicht.“ Kate schloss den Wissenschaftler in ihre Arme. Sie hörte kein Geräusch, was eigentlich darauf schließen ließ, dass er nicht weinte, doch sie spürte die Feuchtigkeit seiner Tränen, die ihre Kleidung benetzte.

    „Carson, wir müssen reden.“ Dr. Heightmeyer schritt schnell auf den Arzt zu und zog ihn am Arm in seinem sein Büro. Carson konnte die verwunderten Blicke seiner Assistenten förmlich auf sich spüren. Nachdem die Tür geschlossen war fing Kate auch schon an zu reden. „Sie müssen sich von Rodney fernhalten. Wenigstens für die nächsten Wochen.“ „Ist es so schlimm?“, fragte der Arzt bestürzt. „Natürlich, Carson. Er ist in Sie verliebt und Ihre bloße Anwesenheit bereitet ihm schon Schmerzen.“ Beckett schluckte, als hätte er einen dicken Kloß im Hals. Kate bemerkte, wie Carson anfing zu überlegen, was an der gerunzelten Stirn nicht zu übersehen war. „Keine Sorge. Mit der Zeit wird er sich besser fühlen und dann können Sie auch wieder mit ihm sprechen.“

    Die nächsten drei Tage vergingen wie im Flug. Rodney hatte nicht viel Besuch bekommen, was sicherlich an seinem Verhalten lag. Er dachte oft an die Leere und so sah man ihn meistens nur mit leerem Blick aus dem Fenster starren. Diesmal konnte er sich besser an die Gefühle innerhalb der Finsternis erinnern, als damals bei dem Absturz. In der Leere herrschte Wärme, Fröhlichkeit und die Tatsache, dass nur seiner Vorstellungskraft Grenzen gesetzt war. „Guten Morgen, Rodney.“ Dr. Anderson trat ein, dicht gefolgt von Dr. Heightmeyer. „Es wird Zeit, dass Sie sich wieder unter Leute wagen.“ Dr. Anderson lächelte ihn an und schob einen Rollstuhl zu Rodneys Bett. „Kate, würden Sie mir kurz helfen?“, fragte die junge Ärztin die Psychologin.
    „Sicher.“ Die beiden Frauen halfen den Wissenschaftler aufzustehen. Seine Beine zitterten und er wäre sicherlich wieder zusammen gebrochen, wenn er sich nicht sofort auf den Stuhl gesetzt hätte. „Na dann wollen wir mal los.“ Kate schob Rodney vorsichtig zum Ausgang. „Sollten Sie Probleme haben, schicken Sie ihn bitte zu mir“, bat Dr. Anderson und wendete sich wieder ihrer Arbeit zu.

    Es war ein kalter Morgen. Die Gänge waren gefüllt von tausenden von Menschen, so schien es jedenfalls für Rodney. Kate steuerte sein Quartier an. Im Stillen hoffte sie, dass er um einen Ausflug bat, allerdings schwieg Rodney die ganze Zeit über. Selbst die ihm grüßenden Personen beachtete er kaum. Sie waren schon fast bei seinem Quartier angekommen, als plötzlich Dr. Zelenka um die Ecke bog. „Ahh, Rodney. Schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen. Mehr oder weniger. Ach, Sie wissen, was ich meine.“ Radek strahlte über das ganze Gesicht. „Guten Morgen, Radek.“ „Sie wissen gar nicht, was wir alles auf einem unbewohnten Planeten gefunden haben. Wenn Sie Interesse haben, könnten wir uns schnell meine bisherigen Ergebnisse ansehen.“ „Nein, jetzt bitte nicht. Ach, wissen Sie was? Schicken Sie mir die Ergebnisse und meine restliche Arbeit per E-Mail.“ Radek sah besorgt zu Dr. Heightmeyer. „Na schön. Ich werde Ihnen ihre Unterlagen schicken, aber ich hoffe, Sie kommen uns trotzdem besuchen.“ „Ja, mal sehen“, antwortete Rodney ausweichend.
    „Okay, ich muss los. War nett, mal wieder ein paar Worte mit Ihnen gewechselt zu haben, Rodney.“ Und dann schritt er auch schon davon. Radek hatte gemerkt, dass Rodney mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders war.

    „Da sind wir.“ Kate schob Rodney langsam in sein Quartier und in Richtung Bett. „Wieso haben sie Radeks Angebot nicht angenommen?“, fragte sie, als sich die Tür hinter ihnen schloss.
    „Ich will meine Ruhe haben.“ „Ja, Ruhe werden Sie demnächst bekommen, denn Dr. Zelenka wird Ihnen nichts schicken. Laut Dr. Weirs Anweisung sind Sie beurlaubt und ich werde dafür sorgen, dass Sie nicht arbeiten.“
    „Schön dann werde ich halt nicht arbeiten. Mir ist das alles eh ´egal.“ Rodney richtete sich auf. Es war schwer die Balance zu halten, aber schließlich schaffte er es und bewegte sich zu seinem Bett. „Ich möchte schlafen.“
    „Aber, Rodney, es ist doch früh am Morgen.“
    „Trotzdem.“ Kate atmete geräuschvoll aus. „Na schön. Ich werde später noch Mal vorbeikommen.“ Kate ging aus dem Quartier. Rodney war zweifelsohne der schwerste Fall ihrer bisherigen Laufbahn und sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte.

    Weitere Tage vergingen. Rodney verließ sein Quartier nur selten. Wenn er es verließ, dann nur um Essen zu holen, mit Dr. Heightmeyer einen nicht ganz freiwilligen Ausflug zu unternehmen, oder sich in der Krankenstation bei Dr. Anderson zu melden. Sein Arm bekam langsam wieder Gefühl. Er konnte ihn noch immer nicht bewegen, was größtenteils am Muskelriss lag, aber auch die unangenehme Schiene tat ihr übriges. Und so lag er wieder in seinem Quartier und vegetierte vor sich hin. Seine Gedanken kannten immer noch nur zwei Themen: Die Leere und Carson. Es waren Zwei so unterschiedliche Gedanken und genauso unterschiedliche Gefühle lösten sie aus. Rodney betrat sein Bad und schaute in den Spiegel. Er sah jämmerlich aus. Der Wissenschaftler hatte sich seit vier Tagen nicht mehr rasiert und unter seinen Augen hatten sich mittlerweile dunkle Ringe gebildet. „Ahh. Das bin also ich. Dr. Rodney McKay.“ Rodney grinste leicht „Das wohl perverseste Arschloch in dieser und vieler anderer Galaxien. Eine jämmerliche Schwuchtel und ein arroganter Asozialer, der nicht den Mumm hat, seiner Existenz ein Ende zu setzen, auf dass es seinen Mitmenschen besser geht.“ Rodneys Selbsthass war unermesslich groß. Er hatte viel Zeit für seine Überlegungen gehabt und war zu dem Schluss gekommen, dass er der einzige Auslöser für sämtliche Vorkommnisse war und dass er seinen Mitmenschen nur eine Last war. Er wollte keine Last mehr sein. Soviel stand fest. Es klopfte an der Tür und Rodney überlegte. Sollte er aufmachen? Und dann vernahm er Kates Stimme. Es musste also sein. Er begab sich aus dem Bad und öffnete die Tür.

    Kate war geschockt. Der Mann, der vor ihr stand sah ganz und gar nicht Rodney ähnlich. Neben dem verwilderten Gesicht war auch seine Kleidung ungewöhnlich. Rodney trug Schwarz. Nichts weiter. Schwarze Schuhe, schwarze Hose, schwarzer Pullover. „Rodney. Was willst du nur damit sagen?“ „Guten Morgen, Dr. Heightmeyer.“
    „Guten Morgen, Rodney. Wollen Sie vielleicht mit mir Frühstücken?“, fragte die Psychologin.
    „Nein.“ Rodney wollte sich schon abwenden, als Kate ihn an seinem gesunden Arm festhielt. „Rodney! Sie werden mitkommen und reden. Andernfalls werde ich dafür sorgen, dass ihr Quartier geräumt wird und Sie auf dem Flur schlafen müssen. Und ich schwöre Ihnen, spätestens dann müssen Sie mit anderen Leuten reden.“ Rodney schnaubte vor Wut und schritt dann an Kate vorbei. Er steuerte geradewegs die Kantine an, die sich auf einem Balkon befand, dicht gefolgt von Dr. Heightmeyer. In der Kantine herrschte reges Treiben und Rodney sah sein Team, Dr. Zelenka und Dr. Weir an einem Tisch sitzen. Kate deutete in die Richtung, aber Rodney wendete sich ab und setzte sich an einen leeren Tisch in der Ecke. „Schön. Ich bin hier. Was wollen Sie wissen?“, fragte er unfreundlich.
    „Nun zunächst, warum haben Sie sich nicht zu ihren Freunden gesetzt?“
    „Sie wollen mich nicht bei sich haben, dass weiß ich.“
    „Woher wollen Sie das wissen? Komm Sie, wir werden sie fragen gehen.“
    „Nein!“ Kate zuckte zusammen. Auch wenn er nicht laut geschrieen hatte, so war doch seine Wut und Aggression zu hören. „Ok Ok. Dann werde ich jetzt etwas zu Essen holen. Was möchten Sie?“, bot Kate beschwichtigend an.
    „Einen Kaffee und ein Sandwich. Den Kaffee bitte schwarz.“ Kate machte sich auf den Weg zur Vitrine. Sie brauchte unbedingt Zeit, um zu überlegen und deswegen ließ sie einige Personen innerhalb der Schlange vor. Rodneys Gedanken waren überall, nur nicht in der Kantine. Immer und immer wieder kamen seine Gedanken zu Carson zurück. Dieser wundervolle, weiße Engel mit den himmelblauen Augen und dieser einfühlsamen Stimme. Rodney wehrte sich gegen diese Gedanken und versuchte, an etwas schöneres als Carson zu denken. Das Einzige, was ihm einfiel war die Finsternis. Er musste dorthin zurück. Koste es, was es wolle. Und so stand er auf und bewegte sich auf das Geländer des Balkons zu.

    Carson kam von der Nachtschicht und wollte noch etwas essen, bevor er zu Bett ging. Er hatte die Kantine schon fast erreicht, als er entsetzte Schreie vernahm. Sofort beschleunigte der Arzt seine Schritte und bog um die Ecke. Was er sah, ließ seinen Atem stocken. Alle Anwesenden waren aufgesprungen und sahen zu Rodney. Der Wissenschaftler war über die Brüstung geklettert und stand jetzt auf dem schmalen Sims. „Rodney, was tun Sie da? Bitte kommen Sie zurück.“ Dr. Heightmeyers Stimme spiegelte ihr Entsetzen wieder. „Rodney, machen Sie keinen Fehler“, sprach John Sheppard und bewegte sich langsam auf Rodney zu. „Stehen bleiben!“ Rodney schrie mit all seiner Kraft, doch der Schrei klang eher wie ein Flüstern. Tränen rannen über sein Gesicht. Der Wissenschaftler blickte in die Tiefe. Das rauschende Wasser brandete gegen die Stadt und war bereit ihn willkommen zu heißen. „Bitte, Rodney. Lass uns reden. Ich bin sicher, es gibt für alles eine Lösung“, bat Dr. Weir und hob ihre Hände, um Rodney zu beruhigen. „Das hier ist die Lösung, Elizabeth. Die Lösung für alles und gleichzeitig die Einzige.“ Rodney grinste.
    „Was? Das soll die Lösung sein? Sich in den Tod zu stürzen?“ „Ja, die Finsternis wird mir alles geben, was ich brauche.“ Rodney streckte seinen gesunden Arm aus und machte sich bereit, sich nach vorne fallen zu lassen. „Nein, warte!“ John entfernte sich wieder einige Schritte von der Gruppe und ging dann ebenfalls einige Meter über die Brüstung. „Was… Was tun Sie da?“ Rodney war verwirrt. Was hatte der Colonel nur vor? John streckte seine Arme aus, genau wie Rodney es mit seinem beweglichen Arm getan hatte. „Sie haben Recht, Rodney. Mir geht es auch nicht gut in letzter Zeit. Habe ständig Kopfschmerzen. Ich denke, ich sollte mit Ihnen springen. Ich bin schon gespannt auf die… wie nannten Sie es noch gleich? Ach ja, Finsternis.“ John ließ seinen Blick kurz zu seinen Kollegen wandern.
    „Ich glaube, ich werde auch gehen. Mein Volk glaubt, ich würde es nicht mehr richtig führen, also kann ich auch gleich zu meinen Vorfahren wechseln.“ Teyla bewegte sich auf John zu und stellte sich ebenfalls auf den Sims. „Und ich konnte die Datenbank der Antiker immer noch nicht ganz entschlüsseln. Warten Sie einen Moment.“ „Meine Verhandlungen mit dem SGC sind zurzeit ein wenig zu komplex. Ich glaube, mich hält hier auch nichts mehr.“ „Und was mich angeht, ich sehne mich nach Abwechslung.“ Mit diesen Worten stiegen Dr. Zelenka, Dr. Weir und Ronan Dex ebenfalls über die Brüstung und breiteten ihre Arme aus. Rodney sah nur geschockt zu diesen wohl wahnwitzigen Personen. Die Gründe, die sie aufzählten waren lächerlich. „Aber wisst ihr, Leute, was ist mit unseren Familien und Freunden?“, fragte John plötzlich. „Die? Die sind mir egal. Sie werden trauern und sich die Seele aus dem Leib heulen. Wir werden ihr Leben ruinieren, aber ich bin mir sicher, Rodney hat uns nicht zuviel versprochen, was die Finsternis angeht“, antworte Elizabeth sofort und blickte zu dem Wissenschaftler. Nein, er konnte nicht diese Menschen mit in den Tod reißen. Dazu war er nicht fähig. Weitere Tränen rannen über sein Gesicht und er konnte sehen, dass Elizabeth ebenfalls mit sich kämpfte. Langsam drehte sich der Wissenschaftler um und lehnte sich über die Brüstung. Sofort ergriffen ihn Kate und ein Soldat und zogen ihn wieder auf den Balkon. Rodney brach augenblicklich in Kates Armen zusammen und weinte. Weinte so stark, wie niemals zuvor. Und dann fiel sein Blick auf Carson, der immer noch in der Tür stand. „Nein, geh weg!“ Rodney fuchtelte wild mit seinem Arm. „Gehen Sie, Carson!“, schrie Kate und versuchte, den Wissenschaftler fester in die Arme zu nehmen, was schwierig war, da er sich wehrte. Carson drehte sich sofort um und rannte aus der Kantine, ohne auf die anderen Leute im Flur zu achten. Als er in seinem Quartier angekommen war, lief er sofort ins Bad. Ihm war speiübel. Nachdem er sich ein paar Mal übergeben hatte, ließ sich Carson auf dem Boden nieder. Der Arzt zitterte am ganzen Leib. „Dr. Weir hatte unrecht. Ihn kann doch etwas umbringen. Wenn es keine Kugel ist, dann seine Gefühle für mich.“

    „Wie geht es ihm?“ Carson trat zu Dr. Weir, die vor einigen Monitoren stand. Auf ihnen war zusehen, wie ein nervöser Dr. McKay auf und abschritt und mit Dr. Heightmeyer sprach, die auf seinem Bett saß. „Das fragen Sie? Es sollte wohl klar sein.“ Es war spät am Abend. Carson konnte trotz Nachtschicht nicht schlafen und hatte sich deswegen schon einen Tag frei genommen, in der Hoffnung, dass seine Angst um Rodney nachließ. „Hat man sein Quartier sicherer für ihn gemacht?“ „Ja, Carson. Wir haben Rasierklingen, Gürtel und jede Menge andere Sachen entfernt, aber jetzt sagen Sie mir Bitte…“ Dr. Weir wendete sich von den Bildschirmen ab. „Warum hat er so panisch auf Sie reagiert?“ Carson schluckte. Sollte er es ihr sagen? Er entschloss sich, es zu tun, da er glaubte, dass diese Situation es erforderte. Elizabeth lauschte den Erklärungen des Arztes. Zunächst dachte sie, er würde sie anlügen, doch sein Gesichtsausdruck sagte ihr etwas anderes.

    Zwei Stunden später ließ sich Carson in sein Bett fallen. Er hatte sich erst von Rodneys Quartier entfernt, als man ihm versichert hatte, das Rund um die Uhr jemand die Monitore vor dem Quartier überwachte. Langsam glitt der Arzt in einen traumlosen Schlaf. Er bemerkte nicht das weiße Licht, das durch das Schlafzimmerfenster hindurchglitt und in seinen Körper eindrang.
    Kurze Zeit später zuckte er leicht, als würde ihm jemand Stromstöße verpassen. Und dann blieb sein Herz stehen und seine Atmung setzte aus.

    Fortsetzung folgt…

  11. #11
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    Geniale Storie mit sehr viel Gefühl "sniff"

    Aber irgendwie kapier ich den letzten Absatz nicht

    Egal, werde ihn schon irgendwann verstehen....

    Schreib schnell weiter
    Der Vorteil der Intelligenz ist - man kann sich dumm stellen!

  12. #12
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Originally posted by Anlashok Ka@06.09.2005, 18:21
    Geniale Storie mit sehr viel Gefühl "sniff"

    Aber irgendwie kapier ich den letzten Absatz nicht

    Egal, werde ihn schon irgendwann verstehen....

    Schreib schnell weiter
    Danke. Ja den letzten Absatz versteht man erst völlig wenn man den nächsten Teil gelesen hat.

  13. #13
    Wraith-Elite
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    Na denn, nur her damit
    Der Vorteil der Intelligenz ist - man kann sich dumm stellen!

  14. #14
    Lieutenant Colonel
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    Der Inhalt von diesem einzigen Kapitel wäre genug für drei!
    Du hast die Gefühle sehr gut beshrieben. Poste schleunigst as nächste Kapitel!

  15. #15
    Major Avatar von Mac248
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    Wow klasse du machst es ganz schön spannend hoffe das es bald weiter geht.

  16. #16
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Danke Leute! Und hier schon der nächste Teil.

    Kapitel 5: Das Geschenk

    Short-Cut: Carsons Erlebnisse nach dem Tod beantworten viele ungelöste Fragen.
    Fortsetzung von: „Schönheit in den Tiefen”, „Die Rettung“, „Als der Schuss sich löste,…“ und „…sollte sich alles verändern.“
    Spoiler: 2x04 Duett, 2x13 Critical Mass und 2x14 Grace Under Pressure. (Anmerkung: Wurde vor der Ausstrahlung von 2x13 und 2x14 geschrieben. Die Story ist deswegen nur an diesen Folgen angelehnt, gemäß den Informationen die ich bis zur dieser Zeit hatte, und entsprechen nicht den tatsächlichen Erlebnissen der Charaktere innerhalb der Episoden.)
    Charakter: Dr. Carson Beckett u.a
    Author’s Note: Nachdem Teil vier wohl der deprimierenste Teil war, verspreche ich nun hochheilig, dass sich ab jetzt die Stimmung wieder heben wird.
    Disclaimer: MGM Television Entertainment
    Feedback: Ja bitte! Ich brauche es





    Carson spürte etwas Warmes im Gesicht. Langsam öffnete der Arzt seine Augen. Die aufgehende Sonne schien durch das Glas eines Fensters und verteilte ihre angenehme Wärme im ganzen Raum. Ein Lächeln breitete sich auf Carsons Gesicht aus, als er die Person, die neben ihm lag, spürte.
    „Guten Morgen Liebling“, flüsterte Carson, als er merkte, das die Person wach war.
    „Morgen“, antwortete die Person schlaftrunken und lächelte Carson an. Es war Lt. Laura Cadman.
    „Carson, wollen wir frühstücken?“
    „Nein, tut mir Leid. Ich muss zur Arbeit. Es ist schon ziemlich spät.“ Der Arzt gab Laura einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. Er beobachte das Wasser und ließ für einen kurzen Moment die Sonne auf seinen nackten Oberkörper scheinen bevor er sich vom Fenster abwendete und begann sich anzuziehen.
    „Immer bist du am arbeiten. Nimm dir doch mal frei. Ein paar Tage Urlaub würden dir sicherlich gut tun, genauso wie mir.“ Laura grinste hämisch.
    „Das geht leider nicht. Ich habe viel zu tun. Du weißt doch, dass ich an dem Retrovirus arbeite. Wenn ich ihn fertig stellen kann, wird er die ultimative Waffe gegen die Wraith ohne auch nur einen einzigen umbringen zu müssen. Also dann, bis nachher.“ Carson schritt auf die Tür zu. Allerdings kam er nicht weit. Die Tür blieb einfach verschlossen.
    „Mhh. Muss wohl defekt sein.“ Der Arzt griff nach der Steuerung und betätigte die Taste zum manuellen Öffnen. Doch nichts geschah.
    „Schatz, ich glaube wir haben ein Problem. Reichst du mir bitte dein Funkgerät.“ Carson wandte sich zum Bett und musste verwundert feststellen das Lt. Cadman nicht mehr anwesend war.
    „Was zum…?“ Er schritt schnell zum Bad um zu sehen, ob Laura sich vielleicht dort anzog. Aber auch hier war sie nicht. „Was ist hier nur los?“ Carsons Gedanken waren wirr. „Träume ich? Wie kann das möglich sein?“ Erst jetzt fielen dem Mann die Details in seinem Zimmer auf, die eigentlich unmöglich waren. Die Sonne schien nur abends in sein Quartier und die Möbel standen auch an den falschen Plätzen. Carson lief schnell zur Kommode und riss die erste Schublade auf. Mit Entsetzen stellte er fest, das sie vollkommen leer war. Normalerweise bewahrte er hier sein Funkgerät auf, sowie ein paar Werkzeuge für Notfälle. Carson ließ sich auf sein Bett nieder. Er war ratlos. „Das hier ist bestimmt nur ein Traum. Ganz sicher.“
    „Glauben Sie das wirklich Dr. Beckett?“, erklang plötzlich eine tiefe Stimme. Carson sprang sofort auf die Beine und blickte sich um.
    „Wer ist da? Zeigen Sie sich!“ Und dann erschien ein grelles Licht. Es war so hell, dass Carson seine Augen zu kleinen Schlitzen verengte und mit seinen Händen ein wenig Licht abschirmen musste um nicht vollkommen geblendet zu werden. Kurze Zeit später verschwand das Licht auch schon wieder. Carson stellte fest, dass er nicht mehr allein im Raum war. Vor ihm stand ein weiß gekleideter Mann Mitte 40. Er war groß, hatte schwarze Haare, sowie grüne Augen, die sogar ein wenig zu glühen schienen.
    „Wer sind Sie?“ Carson ergriff ein Gefühl von Angst. Was immer dieses Wesen auch war, dass es sich teleportieren konnte und ihn in diese Welt gezerrt hatte, war sicherlich nicht ein Zeichen für Schwäche.
    „Wir sind das, was eure Leute die Antiker nennen.“
    Carson stockte der Atem. Warum sollte ein Antiker mit ihm reden wollen? „Was wollen Sie von mir? Ich kann sicherlich nichts für ihre Rasse tun. Ich behandle nur Wesen mit einem Körper.“
    Der Antiker hob seine Hand um den Redefluss von Carson zu stoppen. „Keine Sorge. Wir sind hier um mit Ihnen zu reden nichts weiter.“
    Carson sah ihn verwundert an. „Reden? Worüber?“
    „Über das hier.“ Der Antiker schwenkte kurz seine Hand. Der Raum begann sich zu drehen. Carson wurde schwindelig, woraufhin er die Augen schloss. Kurze Zeit später hörte das merkwürdige Gefühl auf und ein bekannter Geruch strömte in seine Nase. Es war der Geruch von verschmortem Gummi. Der Arzt öffnete seine Augen. Er befand sich in einem Labor in Atlantis. Ein zerstörter Wraith-Dart lag in der Halle. Neben ihm und dem Antiker waren noch viele Wissenschaftler anwesend. Auch Rodney und Dr. Zelenka.

    Aber irgendwas stimmte nicht. Keine der Personen bewegte sich.
    „Was soll das?“
    „Wissen Sie, wo wir uns befinden oder besser noch welches Datum wir schreiben?“
    „Natürlich. Dr. Zelenka und Dr. McKay versuchen gerade Lt. Cadman zu retten, die mit Rodney den Körper teilt.“
    „Ja richtig. Und jetzt schauen Sie zu.“ Plötzlich begann das Schauspiel des Antikers. Sämtliche Personen bewegten sich. Rodney war gerade dabei Dr. Zelenka letzte Anweisungen zu geben, als Dr. Weir, John Sheppard und, wie Carson entsetzt feststellen musste, er selbst, den Raum betraten. Die Personen sprachen aber man hörte kein Wort.
    Es war ein stummes Schauspiel. Carson konnte sich an diesem Moment aber haargenau erinnern.
    „Gleich wird uns Dr. Zelenka bitten ein paar Schritte zurück zu gehen“, informierte Carson den Antiker, obwohl er eigentlich wusste das es überflüssig war. Und tatsächlich. Radek machte einige Gesten, woraufhin die 3 gerade eingetroffenen Personen zurücktraten. Dr. Zelenka wollte schon die Technologie der Wraith in gang setzten um Rodney zu dematerialisieren und somit die zwei Personen wieder trennen, als Rodney plötzlich den rechten Arm hob und zu dem Carson aus der Vergangenheit blickte. Radek hielt sofort inne. Mit schnellen Schritten lief Rodney in Richtung Carson. Er griff ihm am Kragen und zog ihn zu sich, um ihm einen Kuss zu geben. In diesem Moment fror die Szene wieder ein. Alle verharrten in dieser Position bis auf Carson und der Antiker. Der Arzt betrachtete sein Ebenbild und Rodney.
    „Was soll das? Wieso zeigen Sie mir das? Lt. Cadman hat mich geküsst.“
    „Ja das mag sein aber wieso kam es dazu? Schließlich hätte Dr. McKay es verhindern können.“
    „Wollen Sie mir etwa zeigen, dass Rodney in mich verliebt ist? Nur zur Information: Ich weiß es bereits! Natürlich hat Rodney sie nicht aufgehalten. Wieso auch?“
    „Nein, Dr.Beckett. Ich will Ihnen nicht zeigen, dass er in Sie verliebt ist.“
    „Was dann?“ Und wieder begann der Raum sich zu drehen. Der Arzt musste erneut seine Augen schließen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Einige Sekunden später roch er frische, salzige Luft. Carson blickte sich um. Er war in Atlantis auf einen Balkon und sah nur einige Meter entfernt sein Ebenbild und Lt. Cadman.
    Er erlebte anscheinend sein erstes Date mit Laura. Und wieder begannen auf einer Handbewegung des Antikers sich die Personen zu bewegen. Auch hier war kein Geräusch zu hören.
    Carson beobachtete die Szene genau, darauf hoffend, dass er bemerkte worauf der Antiker anzuspielen versuchte. Carson kannte die Szene anscheinend in und auswendig. Dieses Date hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Kurz zuvor war eine Bombe in Atlantis detoniert und hatte mehrere Soldaten getötet. Danach hatte man natürlich versucht den Täter zu finden.
    Lt. Cadman gehörte zu den Verdächtigen, da sie Sprengstoffexpertin war und somit um das Wissen verfügte, allerdings konnte sie entlastet werden. Alle hielten sie somit für unschuldig.
    Alle bis auf Dr. Rodney McKay. Und da passierte es auch schon. Rodney betrat den Balkon und schritt zu den beiden Anderen. Ein Streit entbrannte nicht, doch versuchte Rodney mit Andeutungen Carson zu warnen.
    „Einfach lächerlich. Ich verstehe nicht, was Sie mir damit sagen wollen.“
    „Was denken Sie, hat Rodney hier versucht?“
    „Er wollte mich unnötigerweise vor Laura warnen.“
    „Ja, dass wird ein Grund gewesen sein. Aber schauen Sie nochmal hin.“ Carson trat näher und sah sich Rodneys Gesicht genau an. Erst jetzt beim erneuten Betrachten des Gesprächs viel ihm der Schmerz auf den er empfunden haben muss. Carson konnte das in seinen Augen sehen.
    „Aye. Ein erneuter Beweis, dass er mich liebt. Nichts weiter. Das er eifersüchtig ist kann ich mir ja denken.“
    „Wir werden uns jetzt den wichtigeren Ereignissen zuwenden“, sprach der Antiker plötzlich. „Wenn Sie gestatten werde ich nun die Geschehnisse ein bisschen schneller vorantreiben.“
    Der Antiker hatte nicht untertrieben. Carson wurde förmlich von einem Ereignis zum anderen geschleudert. Er sah sich und Rodney in der Krankenstation, wo sie sich unterhielten und laut lachten, auf einen anderen Planeten, wo sie auf einem Markt köstlichen Wein probierten und er sah sich und Rodney in einem Jumper, wo sie von Colonel Sheppard Flugstunden bekamen und sich gegenseitig Mut machten.
    Und dann wichen die fröhlichen Ereignisse wieder den Düsteren. Carson stand plötzlich in Rodneys Quartier. Es war die Nacht, in der der Arzt einen Fehler gemacht hatte. Einen Fehler, den er bereute und den er nie wieder gut machen konnte. Sein Ebenbild rannte an ihm vorbei. Raus aus dem Quartier. Carson sah sofort nach Rodney. Er kauerte auf dem Bett und schien zu schluchzen. Rasch bewegte sich Carson zu Rodney und wollte ihm in seine Arme schließen. Doch er konnte nicht. Nicht das er nicht wollte, sondern seine Arme glitten durch Rodney hindurch, als wäre er nur ein Geist.
    „Rodney… Es tut mir so leid.“ Tränen rollten über seinen Wangen. Er sah sich um. Der Antiker war nicht zu sehen. „Hören Sie auf damit!“ Und wieder drehte sich alles. Jetzt stand er in einem Wald und blickte auf ein grausiges Schauspiel, das sich dieses Mal allerdings nur in Zeitlupe abzuspielen schien. Er erlebte noch einmal, wie Rodney angeschossen wurde. Der Arzt sah, wie sich langsam die Kugel aus der Kolyas Waffe löste, wie sich Rodney vor sein Ebenbild schmiss und wie sich die Kugel in seinen Arm bohrte. Carson schrie auf. Er konnte diesen Anblick nicht ertragen. Und wieder ein Szenenwechsel. Er war im OP und blickte auf Rodneys leblosen Körper herab. Niemals im seinem Leben hatte er mehr Angst einen Patienten zu verlieren, als an diesem Tag.
    Nein, er hatte Angst Rodney zu verlieren! Und wieder drehte sich der Raum um ihn herum. Er war in der Kantine und sah in die entsetzten Gesichter seiner Kolleginnen und Kollegen, die allesamt Rodney anstarrten.
    „Nein! Schluss jetzt!“ Carson blickte zu Rodney, der gerade von einem Soldaten und Kate über die Brüstung gezogen wurde. „Bitte ich will das nicht sehen.“ Carson konnte nur noch flüstern. Zu mehr war er nicht mehr fähig. Und dann zog ihn etwas nach hinten. Er verlor den Boden unter den Füßen und für einen kurzen Moment wurde alles Schwarz um ihn herum und dann landete er auf etwas Weichem. Es war sein Bett. Sofort richtete sich der Arzt auf. Vor ihm auf einem Stuhl saß der Antiker, dessen Gesichtsausdruck vollkommene Neutralität zeigte. Kein Lächeln, keine Trauer und auch kein Mitleid waren zu sehen. Es war bereits Nacht geworden, weswegen sein Quartier hell erleuchtet war.
    „Sie herzloses Wesen! Wieso tun Sie so etwas?“
    „Um Ihnen die Augen zu öffnen. Nichts weiter.“
    „Die Augen zu öffnen? Was meinen Sie damit?“
    „Zeigen Sie es mir.“ Der Antiker schwenkte kurz seine Hand, woraufhin sich die Tür öffnete und ein sichtlich erschöpfter Rodney eintrat. Carson zuckte leicht zusammen.
    „Man war das ein Tag.“ Rodney schritt schnell auf Carson zu. „Hallo, Liebling“, sagte der Wissenschaftler und küsste Carson sanft auf den Mund. Zu Carsons Überraschung empfand er keinen Ekel und wich deswegen auch nicht zurück. „Ich werde nur schnell duschen gehen und dann haben wir den ganzen Abend für uns Zeit. Versprochen.“
    Carson lächelte leicht. Rodney wendete sich ab und ging ins Bad. Das Geräusch von plätscherndem Wasser begann aber nicht. Anscheinend war Rodney wieder verschwunden. Carsons Kopf schien zu explodieren, so intensiv waren seine Gedanken. „Sehr beeindruckend. Genau das wollte ich sehen.“
    Carson blickte verwirrt zu dem Antiker. „Ich … Ich…“
    „Schon gut. Dieses Gefühl war schon all die Zeit da. Nicht wahr?“
    „Ja… Nein. Ich weiß nicht.“
    Der Antiker erhob sich und lächelte. Es war die erste Reaktion im Gesicht, die Carson wahrnahm. „Gehen Sie zu ihm und sein Sie zusammen mit ihm glücklich. Glauben Sie mir. Es ist das Richtige.“ Carsons Gedanken drehten sich nur noch um Rodney. Der Wissenschaftler war tatsächlich schon immer sein bester Freund gewesen, seit er ihn kannte. Aber da war auch ständig ein anderes Gefühl. Carson hatte es nie beachtet und einfach weitergelebt. Jetzt wusste er, was dieses Gefühl war und er konnte es kaum erwarten es Rodney mitzuteilen. Damit würde dieser schreckliche Alptraum der letzten Wochen sicherlich aufhören. Carson sah zu dem Antiker. Warum half ihm dieses Wesen? Diese Überlegungen drängten sich in den Vordergrund.
    „Nun, da gibt es eine einfache Erklärung.“ Carson war geschockt. Konnte dieser Mann vielleicht seine Gedanken lesen? „Sehen Sie es als eine Art Geschenk. Sie haben unsere Stadt vor den Wraith beschützt und Sie werden es noch viele Jahre tun und Sie werden noch viele Feinde zurückschlagen müssen. Feinde, die noch viel mächtiger sind, als alles was Ihnen bisher begegnet ist. Deswegen entschieden wir, dass wir Ihnen ein Geschenk machen. Nicht nur Ihnen. Sondern jedem auf Atlantis. Manche erfahren unsere Anwesenheit, so wie Sie. Andere halten ihr Geschenk nur für eine glückliche Fügung des Schicksals. Und was ihre Vermutung mit dem Gedankenlesen angeht, die Sie gerade hatten. Ja ich bin dazu fähig. Aber nur in dieser Welt.“
    „Wo befinden wir uns?“
    „Wir sind hier in der Ebene zwischen Leben und Tod. Diese Ebene durchwandert jeder.“
    Carson überlegte. Er musste die Worte erstmal auf sich Ruhen lassen aber seine Anwesenheit ließ nur einen logischen Schluss zu. „Bin ich etwa Tod?“
    „Ja. Momentan schon. Aber keine Sorge. Wir werden Sie in den alten Zustand versetzten, indem Sie sich befanden bevor wir eintraffen.“ Der Arzt war geschockt und dann fiel ihm ein, was Rodney über dem Absturz erzählt hatte. Sofort keimte Zorn in ihm auf.
    „Sagen Sie, sind Sie für den Absturz verantwortlich?“
    „Ja das sind wir.“ Carson konnte sich nicht mehr halten. Er verachtete alles, was Menschen verletzte und tötete. Der Arzt schritt schnell auf den Antiker zu. Er konnte seine Wut nicht mehr zügeln. „Sie verdammter…“ Carson holte weit aus, doch kam er nicht mehr dazu den Schlag auszuführen. Der Antiker hob schnell seine Hand, woraufhin Carson davon geschleudert wurde und an der gegenüberliegenden Wand hängen blieb. Er schwebte in der Luft und versuchte sich zu wehren aber es ging nicht.
    „Dieses Erlebnis war für Dr. McKay unvermeidlich. Er hätte sonst seine Gefühle nie eingestanden, dafür war Dr. McKay zu logisch in seinem Denken.“
    Carson fing an zu lachen. „Ihr seid so erbärmlich. Ihr seid nicht besser, als die Wraith oder die Ori. Ich verachte euch, da ihr auch über Leichen geht genau wie Sie. Diese schrecklichen Ereignisse habt ihr verursacht, nur aus dem Grund, weil wir manchmal zu emotional oder zu logisch agieren. Sie sollten wissen: Wir sind nicht perfekt, doch solltet ihr es zur Abwechslung mal mit einem normalen Gespräch versuchen.“
    „Eines Tages werden wir uns wider sehen und dann werden Sie uns verstehen.“ Ein helles Licht erhellte plötzlich den Raum dessen Quelle Carson nicht ausmachen konnte. Es blendete ihn und er musste seine Augen schließen. Und dann wurde er bewusstlos.

    Carsons Körper zuckte leicht. Das helle Licht verließ seinen Körper und bewegte sich auf das Fenster zu. Es durchglitt das Glas mit Leichtigkeit und machte sich wieder auf dem Weg in die Tiefe zu den Korallen und Fischen des Meeres. Carson lag noch eine Weile so da bevor seine Atmung wieder einsetzte und sein Herz wieder begann in seinem gewohnten Rhythmus zu schlagen. Nur diese Mal schlug es nicht nur für ihn selbst, sondern auch für einen gewissen Wissenschaftler, dessen Liebe für den Arzt schier grenzenlos war.

    Fortsetzung Folgt…

  17. #17
    Major Avatar von Mac248
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    Man schreib bloss schnell weiter, liest sich echt super und so spannend.

  18. #18
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Standard

    Irgendwann muss es ja ein Ende geben.

    Kapitel 6: Schönheit in seinen Armen


    Short-Cut: Normalerweise schreibt man hier ja einen kleinen Spoiler. Aber Heute denke ich, ist dieser Satz vollkommen zutreffend und ausreichend: „All good things must come to an end.“
    Fortsetzung von: „Schönheit in den Tiefen”, „Die Rettung“, „Als der Schuss sich löste,…“, „…sollte sich alles verändern.“ und „Das Geschenk“.
    Spoiler: 2x04 Duett, 2x13 Critical Mass und 2x14 Grace Under Pressure. (Anmerkung: Wurde vor der Ausstrahlung von 2x13 und 2x14 geschrieben. Die Story ist deswegen nur an diesen Folgen angelehnt, gemäß den Informationen die ich bis zur dieser Zeit hatte, und entsprechen nicht den tatsächlichen Erlebnissen der Charaktere innerhalb der Episoden.)
    Charakter: Dr. Carson Beckett, Dr. Rodney McKay, Dr. Elizabeth Weir, Dr. Kate Heightmeyer u.a
    Kategorie: Slash, Friendship
    Author’s Note: Mit diesem Teil geht nun die Story zu Ende. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas schreiben könnte (damit meine ich nicht das ich als Mann über eine homosexuelle Beziehung geschrieben habe, sondern eher, dass ich zuvor noch nie jemals eine FF geschrieben habe^^.). Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Ich habe versucht die Geschichte komplex zu gestalten. Ist mir das gelungen? Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Vielleicht könnt ihr mir die Frage beantworten. Auch würde ich gerne wissen, welcher Teil eurer Meinung nach der Beste war und natürlich warum. Ich freue mich über das kommende Feedback. Egal ob schlecht oder gut.
    Widmung: Für Xily, Nin, Uroborus und DraQla für ihre inspirierenden FFs und ihre tatkräftige Unterstützung während der gesamten Produktion, der Serie. (Mädels, ihr seid die Besten&#33
    Disclaimer: MGM Television Entertainment
    Feedback: Immer gern gesehen


    „Wachen Sie auf Dr. Beckett.“ Ein stechender Schmerz durchzog seinen Kopf. Sofort öffnete Carson die Augen und schnellte in die Höhe. Kalter Schweiß klebte auf seiner Stirn. Carson blickte sich um. Er hatte die Stimme des Antikers vernommen, allerdings war das Wesen nirgends zu sehen. Zur Sicherheit ließ er nochmals seinen Blick durch den Raum schweifen. Alle Möbel standen an den richtigen Plätzen und die Sonne schien an diesem Morgen nicht in sein Fenster. Carson stand auf und zog sich an. Er wollte sofort zu Rodney. Ihm sagen, was er empfand und so sein Leiden beenden. Der Arzt hatte Schwierigkeiten beim Anziehen, da er vor Nervosität zitterte, doch schließlich schaffte er es und begab sich mit schnellen Schritten zur Tür. Der Arzt betrat den kalten Flur und wendete sich sofort dem Gang zu, der zu Rodneys Quartier führte. Sein Herz pochte vor Aufregung, so stark, dass er es hören konnte. Carsons Schritte beschleunigten immer weiter, bis er schließlich anfing zu rennen.

    „Dr.McKay? Sie werden im Konferenzraum erwartet.“ Ein junger Soldat stand in der Tür und wartete darauf, dass Rodney antwortete. Rodney allerdings stand im Bad und betrachtete seinen verletzten Arm. Nur war sein Arm nicht mehr verletzt. Aus irgendeinem Grund konnte er ihn wieder bewegen und von der Schusswunde war nur noch eine Narbe übrig. „Wie kann das sein? Ja ich komme gleich!“ Er entschied später die Krankenstation aufzusuchen und zog sich schnell seine Sachen an, die immer noch Schwarz wie die Nacht waren. Er konnte sich die Heilung einfach nicht erklären. Rodneys Augen fielen einen kurzen Moment zu. Er hatte wenig geschlafen, da er bis spät in die Nacht hinein mit Dr. Heightmeyer gesprochen hatte. Diese Gespräche mit Kate waren für den Wissenschaftler eine Qual gewesen. Zwar hatte er noch immer das Bedürfnis in die Finsternis zurückzukehren, doch unternahm er keinen erneuten Versuch. Er wollte seine Freunde nicht verletzten, auch wenn er sich nach der Ruhe der Leere sehnte. Jetzt war es anscheinend das Beste den Anweisungen des Personals zu folgen. Rodney verließ das Bad und begann den Soldaten zu folgen. Kurze Zeit später erkundigte sich Rodney: „Was soll ich im Konferenzraum?“
    „Das weiß ich nicht, Sir.“
    „Na Toll…“

    Laute Schritte hallten in den Gängen von Atlantis wieder. Das Echo übertönte fast Carsons Atem. Der Arzt war noch immer auf dem Weg. Und dann erreichte er nach schier einer Ewigkeit endlich Rodneys Quartier. Sofort fiel sein Blick auf die Monitore. Rodney war nicht zu sehen.
    „Kann ich Ihnen helfen, Sir?“
    Erst jetzt bemerkte Carson einen jungen Lt., der auf einem Stuhl vor Rodneys Quartier saß.
    „Ja ich hoffe es. Wo ist Rodney?“, antwortete Carson sichtlich außer Puste.
    „Dr. Weir hat ihn in den Konferenzraum beordert. Er wurde gerade abgeholt.“
    Carson drehte sich sofort um und rannte wieder los. Er vergaß sogar sich zu bedanken. Noch als er um die Ecke bog viel ihm das auf, aber er kümmerte sich jetzt nicht um seine gute Erziehung. Es gab Wichtigeres zu erledigen. Nach einiger Zeit begannen sich die Gänge immer mehr zu füllen. Ein sicheres Zeichen, dass er bald im Gateraum angelangt war.
    „Carson. Was ist los?“ Carson blieb stehen und blickte sich um. Lt. Cadman stand in der Nähe eines Quartiers und sah besorgt zu dem Arzt.
    „Nichts, Laura. Es ist alles in Ordnung.“
    „Na wenn das so ist,“ Laura bewegte sich auf Carson zu und nahm seine Hand. „könnten wir ja zusammen den Tag verbringen. Wie ich gehört habe hast du frei.“
    Carson lächelte leicht. Hätte sie einen Tag früher gefragt hätte er sicherlich dieses Angebot angenommen. „Laura hör mir zu. Es ist sicherlich nicht gut, dass wir uns weiter treffen. Es hat sich in letzter Zeit viel verändert.“ Lt. Cadman sah ihn nur verwundert an. „Bald wirst du es verstehen.“ Mit diesen Worten wendete sich Carson wieder ab und begann erneut zu rennen. Er blickte nicht zurück, da er den verletzten Gesichtsaudruck von Laura nicht sehen wollte.

    Rodney hatte Schwierigkeiten einen Fuß vor den Anderen zu setzen. Die Müdigkeit schien ihm fast zu erdrücken. Der Wissenschaftler betrat den Gateraum und blickte hoch zum ersten Stock. Dr. Heightmeyer unterhielt sich gerade mit Dr.Weir und Colonel Sheppard. Auch Teyla und Ronan waren anwesend, aber sie standen bereits vor dem Eingang zu dem Konferenzraum. Rodney wollte gerade die Treppe hinaufgehen, als er laute Schritte vernahm.

    Carson ließ die Tür zum Gateraum hinter sich. Sein Herz machte einen leichten Sprung, als er Rodney erblickte, der zur Treppe gewendet stand.
    „Rodney!“
    Der Wissenschaftler drehte sich langsam um. Sein Blick viel auf Carson. Rodney konnte plötzlich nicht mehr klar denken. Die Person die er am liebsten aus seinem Gedanken streichen wollte, stand wieder vor ihm. Augenblicklich schritt Rodney einige Zentimeter zurück.
    „Rodney, ich möchte dir etwas sagen.“
    Dr. Heightmeyer betrachtete mit Entsetzen das Geschehen. Carson durfte nicht hier sein.
    „Carson! Gehen Sie! Sie dürfen nicht mit ihm reden!“, schrie Kate. Aber Carson ließ sich nicht aufhalten.
    „Bitte Rodney. Rede mit mir.“
    „Nein ich kann nicht. Bitte geh.“
    Carson sah, wie sich Tränen in Rodneys Augen bildeten.
    „Na gut dann werde ich es dir eben zeigen müssen, wenn du schon nicht Reden willst.“ Mit schnellen Schritten trat Carson auf Rodney zu. Der Wissenschaftler versuchte zurück zu weichen, doch war er nicht schnell genug. Und dann zog Carson Rodney an sich und gab ihn einen flüchtigen wenn auch intensiven Kuss. Es herrschte Stille im Raum. Jeder blickte zu den beiden Männern. Langsam löste Carson seine Lippen von Rodney. Der Wissenschaftler hatte den Kuss nicht erwidert, aber das hatte Carson auch nicht erwartet. Der Arzt sah Rodney ins Gesicht und in die wundervoll blauen Augen. Der Wissenschaftler war sprachlos. Was war da gerade geschehen? Als er es endlich realisierte, brach er in Tränen aus. Es waren aber keine Tränen der Trauer und des Schmerzes. Nein. Diesmal waren es Tränen der Freude. „Ich bin da, Rodney.“ Carson umarmte den Wissenschaftler sanft und strich mit einer Hand über seinen Rücken, während er mit der anderen Rodneys Kopf hielt. Die Anwesenden waren erstaunt über das, was sie sahen. Dr. Heightmeyers entsetzter Gesichtsausdruck war einem Lächeln gewichen. Und auch Dr. Weir grinste leicht. Anders sah es bei dem Rest des Teams aus. Colonel Sheppard stand nur mit offenem Mund da und auch Teyla war sichtlich überrascht, was ihre weit aufgerissen, zu den Männern starrenden Augen verrieten. Was Ronan anging: Ihn ließ der Anblick völlig kalt. Auf seinen Heimatplaneten waren derartige Beziehungen mit normalen Beziehungen gleichgestellt gewesen und waren alltäglich. Carson küsste kurz Rodneys Nacken und löste dann die Umarmung. Rodney weinte noch immer. „Hey… ist gut.“, versuchte der Arzt Rodney zu beruhigen. Vorsichtig wischte er die Tränen aus seinem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Zur Freude von Carson beruhigte sich der Wissenschaftler tatsächlich. Er fing sogar ein wenig an zu lächeln. Dr. Weir trat einige Schritte vor und räusperte sich, so dass alle im Raum es hören konnten. „Es wird wohl an der Zeit wieder an die Arbeit zu gehen, meine Damen und Herren.“ Die Schaulustigen entfernten sich. Elizabeth wusste genau, dass sie sofort die Nachricht von dem, was sie gerade gesehen hatten, verbreiten würden. „Also dann werde ich auch gehen. Auf Wiedersehen.“ Kate drehte sich um und schritt auf einen Korridor zu. Dr. Weir hielt sie aber sofort auf. „Kate, wo wollen Sie hin?“ „Sie sagten doch wir sollten uns wieder unserer Arbeit widmen. Und hier gibt es für mich nichts mehr zu tun, glauben Sie mir. Carson ist ein mehr als ausreichender Ersatz.“ Kate lächelte und sah noch einmal zu den beiden Männern, die sich gerade leise über etwas unterhielten, bevor sie den Gateraum verließ. Am liebsten wäre sie vor Freude in die Luft gesprungen.

    „Rodney, dein Arm. Er ist…“ „Vollkommen gesund. Ja. Ich kann es mir auch nicht erklären.“ Carson wusste genau welche Wesen dafür verantwortlich waren, was ihm ein kleines Lächeln entlockte. „Meine Herren. Wir wollen mit der Besprechung beginnen. Also wenn ich bitten dürfte“, sprach Dr. Weir, während sie abwechselnd Rodney und Carson musterte.

    Im Besprechungsraum war es unangenehm kühl, so kam es Rodney jedenfalls vor. Vielleicht schien es auch nur so, da er sich gerade in den Armen von Carson befunden hatte. Alle setzten sich an ihren gewohnten Platz, bis auf Dr. Beckett. Er ließ sich neben Rodney nieder und keiner nahm ihm das übel. Es sollte zwar eine Besprechung werden, doch trat zunächst ein langes Schweigen ein. Dr. Weir lächelte immer noch und sah sich die beiden Männer an, die sich nun die Hand hielten und wie in Trance anstarrten. John hatte eine Augenbraue hochgezogen und musterte die Männer. „So So. Also ihr beide“, sprach der Colonel plötzlich und fing an zu grinsen. „Colonel!“ ging Teyla sofort dazwischen und sah ihn wütend an. Der Colonel sah sofort ein, dass er unhöflich gewesen war. Aber Teyla hätte gar nichts sagen brauchen, denn Rodney setzte sofort zu einem Kommentar an. „Ja Colonel wir beide. Wenigstens kann ich jemandes Hand halten. Und wie sieht es bei Ihnen aus?“ Der Wissenschaftler blickte zu John, darauf achtend, keine Miene zu verziehen. Die Retourkutsche klang nicht aggressiv, sondern eher wie eine Feststellung. John brach augenblicklich in Gelächter aus genau wie alle anderen im Raum. Es war ein befreiendes Lachen, das beinahe alle Vorkommisse der letzten Wochen vergessen ließ. Tatsächlich fühlte Rodney, wie die Finsternis aus seinem Gedanken wich und wie ein helles Licht diese Stelle einnahm, wie Carson diese Stelle einnahm. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, schlug Dr. Weir ihre Mappe auf, um zu signalisieren, dass die Besprechung begann.

    „Ich habe diese Konferenz einberufen, da mir und wie ich mittlerweile feststellen musste, auch John, etwas Merkwürdiges widerfahren ist. Wir hatten beide jeweils eine Begegnung mit einem Antiker.“ Dr. Weir betrachtete die Gesichter der Anwesenden. Carson, Ronan und Teyla schien es nicht zu überraschen, nur Rodney schien verwirrt zu sein. „Ronan und ich hatten auch eine, Dr. Weir“, sprach Teyla, woraufhin sich Elizabeth in ihren Stuhl zurück lehnte. „Ich ebenso“, ergänzte Carson.
    „Hätte mich auch gewundert, wenn wir die Einzigen gewesen wären, Elizabeth.“ John fuhr sich durchs Haar und sah dann einmal in die Runde. „Na toll. Mich scheinen die Antiker nicht zu mögen. Ich wollte schon immer mal mit einem über die Technologie sprechen, aber nein…“ Rodney schmollte. „Glaub mir, Rodney. Das ich eine Begegnung hatte, war vollkommen ausreichend.“ Carson lächelte leicht und drückte die Hand des Wissenschaftlers kurz ein wenig fester. Rodney betrachtete den Arzt und dankte schon jetzt den Antikern. Für Carson verzichtete er gern auf ein Gespräch. „Also nehme ich an, das mit meinem Arm war auch ihr Werk.“ „Ja ich glaube schon, Rodney.“ Der Wissenschaftler war mit dieser Antwort zufrieden und wand sich wieder von Carson ab. Er wollte nicht, dass Elizabeth dachte, dass er nicht aufpasste. „Nun ja. Ich hatte da auch noch ein Wörtchen mitzureden“, gestand Dr. Weir. „Ich habe den Antikern klar gemacht, dass es das mindeste war, was sie für dich nach all dem Leid tun konnten.“ Ein weiteres Schweigen trat ein. Kurze Zeit später meldete sich Teyla wieder zu Wort. „Mich erschreckt ihre Macht. Ich hätte nie gedacht, dass die Vorfahren in der Lage wären, uns zu töten, um dann mit uns zu reden und uns anschließend wiederbeleben.“ „Aye. Ich kann diese Methode bis heute nicht gutheißen. Ich hoffe, sie wählen das nächste Mal einen etwas weniger direkten Weg.“ Sie fuhren damit fort, ihre Geschichten miteinander zu vergleichen. Ihre „Geschenke“ erwähnten sie allerdings nicht. Was die Konversationen mit den Antikern anging: Jeder wurde von einer neuen Gefahr gewarnt. „Wir können uns nicht auf etwas Unbekanntes vorbereiten.“ John vergrub kurz die Hände in sein Gesicht, um anschließend zu Dr. Weir zu sehen. „Da haben Sie Recht, John und deswegen werden wir auch niemanden etwas verraten.“ Elizabeth zerknüllte den Zettel, auf dem sich gerade ihre Notizen befunden hatten und warf ihn in einem hohen Bogen in den Papierkorb. „Aber eins würde mich doch sehr interessieren, bevor wir die Sitzung beenden.“ Auf Johns Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Was war euer Geschenk?“ „Sind Sie nicht der Meinung, dass es vielleicht jeder für sich behalten will?“, antwortete Dr. Weir und schüttelte nur den Kopf. „Um ehrlich zu sein: Ich hätte das Thema sowieso angesprochen Dr. Weir. Ich würde gern einige Zeit das Team verlassen. Die Antiker zeigten mir, dass mein Volk meine Führung braucht und ich kann das nicht vernachlässigen. Deswegen möchte ich zum Festland und dort verweilen“, sprach Teyla, woraufhin Dr. Weir sie ansah und nickte. Teyla war genauso eine Anführerin wie sie, und deshalb konnte Elizabeth sie gut verstehen. „Ich werde euch auch einige Zeit verlassen. Die Antiker gaben mir Hoffnung, dass ein Teil meiner Familie möglicherweise den Angriff durch die Wraith auf Seteda überlebt hat. Und ich verspüre den Drang, sie zu suchen.“ Jeder im Raum konnte die Entschlossenheit in Ronans Augen sehen. „Ok… Mit Bestürzen muss ich feststellen, dass mein Team gerade den Bach runter geht. Aber wen interessiert das schon? Nun, ich werde mal fortfahren. Mir zeigten die Antiker ein wunderschönes System mit einem Asteroidenfeld. Perfekt, um einige Flugübungen mit dem Jumper zu machen.“ „Das ist alles? Mehr zeigten sie Ihnen nicht?“ Dr. Weir sah John nur verblüfft an. „Nun ja. Ich bin halt ein glücklicher Mensch“, antwortete John breit grinsend. Und wieder brach Gelächter aus. Sie wussten ganz genau, dass das Personal, welches draußen arbeitete, sie langsam für verrückt hielt. „Dann wäre die Sitzung ja beendet.“ Dr. Weir klappte ihren Ordner zu. „Nein das glaube ich nicht, Elizabeth. Was Carson angeht können wir uns denken, was die Antiker gesagt haben, aber Sie haben uns noch nicht Ihr Geschenk verraten.“ Elizabeth atmete geräuschvoll aus. „Colonel. Beruhigt Sie es, wenn ich Ihnen sage, dass die Antiker mir halfen, etwas loszulassen und mir somit die Gelegenheit gaben, mich neuen Dingen zuzuwenden?“ „Ja, vollkommen.“ „Schön. Dann würde ich gerne noch mal alleine mit Carson und Rodney reden. Teyla. Ronan. Bitte sagen Sie Bescheid bevor Sie aufbrechen. Ich bin mir sicher, dass viele Leute auf Wiedersehen sagen wollen.“ Das Team verabschiedete sich schnell und verließ den Raum. Übrig blieben Carson, Rodney und Elizabeth, die kurz warteten, bis die Türen sich erneut geschlossen hatten. „Ich freue mich, dass es Ihnen schon sichtlich besser geht Rodney.“ Dr. Weir lächelte ihn an und zur großen Freude erwiderte er die Geste. „Es wird nicht leicht sein, denn sicherlich ist schon gesamt Atlantis über Ihre Beziehung informiert. Wann immer Sie beide etwas brauchen oder es Probleme gibt, wenden Sie sich an mich oder John. Es gibt für alles eine Lösung. Und bevor ich es vergesse: Auf meiner Anweisung hin sind Sie beide ab jetzt eine Woche beurlaubt. Lassen Sie es sich gut gehen.“ Freude breitete sich auf den Gesichter der Männer aus. „Danke.“ „Aye. Danke, Elizabeth.“ „Carson, wir müssen in mein Quartier. Ich möchte mich dringend umziehen und rasieren.“ Rodney stand auf und blickte nochmals nach Dr. Weir. „Das haben Sie auch nötig, Rodney. Diese Kleidung steht Ihnen ganz und gar nicht.“ Elizabeth war froh über diese Wandlung. Sie konnte noch immer die Bilder von dem versuchten Selbstmord in ihrem Kopf sehen und hoffte, dass sie bald verschwanden. Rodneys jetziger fröhlicher Anblick würde sicherlich dabei helfen. Carson erhob sich und ging mit Rodney auf die Türen zu. Kurz davor blieben die beiden Männer stehen und drehten sich nochmals zu Dr. Weir um. „Bevor Sie beide gehen, wollte ich Ihnen noch sagen, dass sie wirklich ein schönes Paar sind.“ Rodney blickte sofort auf seine Füße. Er konnte Wärme in seinem Gesicht spüren, was darauf schließen ließ, dass er rot wurde. Carson und Elizabeth bemerkten dies sofort und lachten für einen kleinen Moment. Carson nahm schnell die Hand seines Freundes. „Komm Rodney, wir gehen.“

    Die beiden Männer konnten förmlich die Blicke des Personals auf sich spüren. Aber es machte ihnen nichts aus und so schlenderten sie gemächlich und Hand in Hand zu Rodneys Quartier. Der Wissenschaftler wollte Carson am liebsten nie mehr loslassen. Er brauchte seine Nähe so sehr. „So Rodney, wir sind da.“ Die beiden Männer blieben vor der Tür stehen. „Warte kurz hier. Es dauert nicht lang.“ Rodney musste sich zusammen reißen, um Carsons Hand loszulassen und nur mit Mühe schaffte er es. Einige Minuten später trat der Wissenschaftler wieder auf den Flur. Er war ein neuer Mensch. Seine Kleidung bestand nun aus einer Jeans und einem hellen T-Shirt und sein Gesicht war dank einer Rasur wieder glatt. Carson lächelte sanft. „Jetzt wird es dabei auch nicht mehr so kratzen.“ „Kratzen? Wobei soll es nicht mehr kratzen?“, fragte Rodney sichtlich verwirrt. „Bei dem hier.“ Carson beugte sich vor und gab Rodney einen Kuss. Diesmal erwiderte der Wissenschaftler den Kuss, was ihn viel intensiver machte. Kurze Zeit später lösten sie sich wieder voneinander. Es fiel sichtlich schwer, das konnten sie nicht abstreiten. „Wo möchtest du gerne hin, Rodney? Wollen wir vielleicht einen Ausflug aufs Festland machen?“ Rodney schüttelte den Kopf. „Nein, heute nicht. Ich würde gern noch mal in mein Labor. Radek hat mich gebeten mal vorbeizuschauen und ich möchte nicht, dass er beleidigt ist.“ „Na schön. Alles, was du willst.“

    Funken sprühten durch das Labor und einige Sekunden später hörte Rodney schon Radeks tschechische Flüche durch den Raum hallen, die er zur Genüge kannte. „Hovno! Zatracený* !“ „Was ist hier los?“ Rodney schritt schnell durch den Raum und betrachtete die Parameter auf einem Display. „Rodney. Schön, Sie zu sehen.“ „Ja bin auch froh wieder hier zu sein. Aber Radek, wenn sie das nächste mal vorhaben Atlantis in die Luft zu jagen, sagen Sie mir doch bitte vorher Bescheid.“ Rodney versetzte Radek einen stechenden Seitenblick und reichte ihm das Display. „Dort gehört ein Komma hin. Es sollten 3,00 Zyklen sein, nicht 300.“ „Oh ja. Mist. Danke, Rodney.“ Carson, der das Geschehen bisher nur aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, trat nun näher. „Dr. Beckett. Hallo.“ Mehr sagte Radek nicht, aber sein Grinsen und die Blicke, die von dem Arzt zu Rodney und wieder zurück schweiften, sagten bereits alles Nötige. „Wie ich sehe, geht ohne mich die Forschung zu Grunde. In einer Woche werde ich wohl eher ein Besen in die Hand nehmen müssen anstatt einer Computer-Maus“, meinte Rodney schnell bevor Dr. Zelenka einen Kommentar zu Carsons Anwesenheit machen konnte. „Wie mir scheint, sind Sie wieder ganz der Alte. Ich versichere Ihnen, dass sie Ihr Labor in einem Stück zurückbekommen.“ „Das will ich doch stark hoffen.“ Rodney grinste. Er mochte die Gespräche mit Zelenka. Sie kabbelten sich oft. „Ich werde dann auch wieder gehen. Es gibt… noch genug zu tun.“ Rodney deutete auf den Ausgang und bemerkte kurz danach, wie lächerlich sich das angehört haben musste. Radek lachte kurz auf und beobachtete wieder die Männer. „Schon gut, Rodney. Genießen Sie Ihren Urlaub.“ Carson und Rodney verließen daraufhin das Labor. „So unbeholfen wie eh und je.“ „Was soll das schon wieder heißen?“ Carson lachte und legte dann seinen rechten Arm um Rodney. Der Wissenschaftler lächelte, denn er wusste das Carson Recht hatte. In dieser Hinsicht hatte er sich wohl nicht verändert.

    Sie schlenderten eine schier endlose Zeit durch Atlantis und erzählten sich viel über ihr Leben, ihre Interessen und ihre Träume. Carson blieb plötzlich stehen und sah auf die Uhr. Es war schon spät am Abend. „Oh. Mensch, wie die Zeit vergeht. Ich glaube ich weiß genau, was jetzt das Richtige wäre. Warte kurz auf mich. Ich bin gleich zurück.“ Carson rannte los und ließ einen sichtlich verblüfften Dr. McKay zurück. Einige Minuten später tauchte Carson auch schon wieder auf. In seinen Händen trug er einen Korb und eine Decke. „Ich dachte mir, etwas zu Essen wäre nicht schlecht.“ „Wem sagst du das. Ich verhungere beinahe.“ Sie gingen hinaus auf dem nahe gelegenem Balkon, woraufhin die salzige Meeresluft ihre Nasen durchströmte. Carson hatte ein wenig Fleisch und Salate aus der Kantine mitgebracht. Es war kein Festmahl, aber es genügte da sie sich kaum auf das Essen konzentrierten, sondern wieder in ihre Gespräche vertieft waren. „Und dann bekam ich mein Diplom in Astrophysik.“ „Interessant. Deine Zeit auf der Uni war sicherlich herausfordernd für dich.“ „Um ehrlich zu sein: Nicht wirklich.“ Rodney nahm einen Bissen und grinste frech zu Carson, der nicht wirklich überrascht war über die Antwort. „Rodney, kann ich dich etwas fragen?“
    „Natürlich.“
    „Als ich mit dem Antiker sprach, da habe ich Bilder aus der Vergangenheit gesehen.“ Rodney legte sein Besteck nieder. „Und?“ Carson wollte Rodney auf die Probe stellen und ihm die drei magischen Worte entlocken. „Als Lt. Cadman in deinem Körper war und mich geküsst hat, hasst du da versucht, es zu verhindern?“ Carson konnte ein Lächeln nicht verkneifen. Rodney wurde rot im Gesicht. „Nein. Natürlich nicht. Es war auch sehr schwer, nachher den Angewiderten zu spielen. Aber wieso willst du das wissen?“ „Mich hat es nur interessiert. Ich habe noch eine Überraschung für dich.“ Carson kramte in dem Korb und hielt kurze Zeit später Rodney ein Stück Schokoladenkuchen hin. „Hier. Der ist für dich.“ „Danke Carson.“ Rodney freute sich wie ein kleines Kind und begann langsam und genüsslich, den Kuchen zu essen. Als Rodney fertig war legte er den Teller bei Seite und betrachtete Carson einen Moment. Der Arzt lag auf der Decke und sah zu ihm auf. Die himmelblauen Augen blickten in die ozeanblauen Augen, was die beiden Männer sichtlich beruhigte und nicht ganz sittliche Gedanken aufkommen ließ. „Du weißt, dass ich dir als Arzt sagen muss, dass zuviel Schokolade ungesund ist.“ „Ach wirklich?“ „Ja, aber dagegen lässt sich bestimmt was machen. Ich kenne eine gute Methode, um Kalorien zu verbrennen.“ Carson richtete sich auf und verband sich mit einem Kuss mit Rodney. „Ich glaube, dafür würde ich sogar auf Schokolade verzichten. Ich liebe dich, Carson.“ Es war schwer, den Kuss zu unterbrechen und zu reden. „Ich liebe dich auch.“ Mit sanftem Druck schob Rodney Carson zurück, so dass dieser wieder lag. „Aber was ist mit den Anderen. Ich habe Angst vor dem, was sie sagen werden. Nicht alle werden so verständnisvoll sein wie Radek und Elizabeth. “ Carson legte eine Hand auf Rodneys Wange. „Rodney, was immer auch passieren wird, wir werden zusammenhalten. Und sollte jemand dich belästigen, bekommt er es mit mir zu tun.“ Rodney hatte keine Zeit zu antworten, da Carson ihn bereits wieder zu sich gezogen hatte. Sie lagen eine ganze Weile da, bevor Rodney wieder den Kuss löste. „Wie wäre es, wenn wir woanders hingehen, wo uns auch ganz bestimmt keiner stört.“ Carson lächelte. Er musste sogar ein Lachen unterdrücken, da er solche Worte von Rodney nicht gewohnt war. Sie verließen den Balkon und machten sich auf den Weg zu Carsons Quartier. Immer wieder mussten sie stoppen, da sie sich wie zwei Magneten gegenseitig anzogen.

    In Carsons Quartier war es noch angenehm hell. Die Sonne durchbrach das Fenster und verteilte ihr warmes Licht im ganzen Raum. Die beiden Männer machten sich sofort daran, die störende Kleidung zu entfernen, als sie das Bett erreichten. Sie achteten aber darauf, sich nicht zu lange von dem jeweils anderen zu trennen. In einer tiefen Umarmung fielen sie in das Bett.

    Es war ungewohnt und neu für die beiden Männer, doch bereuten sie keine Sekunde dieser schlaflosen, wenn auch zur kurzen Nacht. Sie wussten, dass ihr neues, glückliches Leben mit dem Tod begonnen hatte. Ein Leben im Licht, fernab der Finsternis und in den Armen des anderen.


    The End

  19. #19
    Major Avatar von Mac248
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    Ohhhhhhh wie schön *umfall* Ich leibe Happyends.

  20. #20
    Master Sergeant Avatar von Cliff
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    Danke Mac. Wenigstens interessiert sich eine Person für meine FFs und schreibt auch Feedback anstatt nur zu lesen. Na ja was solls. Ich bin froh, das es dir gefallen hat. Ich arbeite außerdem mit einem anderen User dieses Forums an einem Sequel. Ich werde die FFs natürlich auch hier veröffentlichen .

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