Titel:They do as I wish! But is that, what I really want?
Autor:Kris
Fandom: Marvel's Jessica Jones
Genre:Thriller, Horror, Erotik
Charakter(e)/Pairing(s):Zebediah Kilgrave, Jessica Jones
Rating/Warnings: NC-17
Staffel/Spoiler:Staffel 1
Anmerkung des Autors: Ich habe die Story aus einer spontanen Eingebung heraus geschrieben, auch wenn ich nicht weiß, ob sie wirklich gut ist, denn ich denke, es ist ein sehr schwieriges Unterfangen aus der Sicht von Kilgrave zu schreiben, seinen doch sehr interessanten Charakter zumindest in Andeutungen zu erfassen.
Deshalb betrachtet es einfach als reinen Versuch von mir, und urteilt selbst, ob und wie gut es mir überhaupt gelungen ist, aus der Sicht eines Bösewichts wie ihm zu schreiben. Die Story wird sich übrigens auf drei Teile belaufen. Angesiedelt ist sie übrigens VOR der Serie.
Kurzinhalt: Ich nenne mich Zebediah Kilgrave. Ein Wort von mir und die Menschen sind mir zu Gefallen, in allem, was ich von ihnen verlange. Nicht einmal Todesangst kann meinen Zwang über sie brechen. Und doch befriedigt mich diese Macht nicht immer, denn da wühlt ein dunkles, ein heftig wütendes Feuer in mir, ein Verlangen, das ich bis heute nicht stillen kann …
First Chapter
Just do it! For my fun!
„Oh ja, Baby. Du bist so feucht und eng …“, stöhnte ich kehlig. „Du willst es doch genau so wie ich, das spüre ich.“
Sex bedeutete für mich nicht Liebe, sondern Frustabbau und Zeitvertreib, den ich mir immer dann gönnte, wenn mir danach war. Denn anders als andere Menschen musste ich mich nicht sonderlich anstrengen, um jemanden ins Bett oder auf die Couch zu bekommen, den beiden Orten, wo ich es am liebsten trieb.
Wenige Worte genügten. Manchmal nur eines. „Komm!“ Das hatte auch bei der Frau gewirkt, die mir nun leidenschaftlich ihr Becken entgegen hob. „Bitte!“, flüsterte sie, auch wenn in ihrer Stimme ein Hauch von Angst mitklang.
Aber das turnte mich nur noch mehr an, überwog doch noch das ungestillte Verlangen, das ich in ihr geweckt hatte.
Und inzwischen, nach Jahrzehnten der Übung, wusste ich, wie ich mein Gegenüber dazu auffordern musste, mir wenigstens kurzfristig die Illusion zu vermitteln, das geschähe bei den anderen zum Teil aus freiem Willen, vielleicht sogar aus echten Gefühlen heraus. Über das Geflüster dabei konnte ich allerdings nur lachen, denn „Liebe“ war für mich nicht mehr als eine hohle Phrase, nichts was wirklich für mich existierte!
Denn Zuneigung das war so eine Sache für sich, besaß ich doch die Gabe, jeden in meiner Umgebung allein durch meine Stimme dazu zu bringen, mir zu gehorchen. Sie hatten keine andere Wahl, meine Befehle, oder sollte ich es netter ausdrücken - „Wünsche“ buchstäblich zu erfüllen, egal ob sie ihre Hand auf eine heiße Herdplatte legen oder von der nächsten Brücke springen mussten.
Allerdings hatte ich anfangs schmerzhaft lernen müssen, dass ich mit der Wahl meiner Worte vielleicht etwas sorgfältiger umgehen sollte, denn es kam schon eine ziemliche Sauerei dabei heraus, wenn ich jemanden anwies, sich „ins Knie zu ficken“ oder gar „mich am Arsch zu lecken“ … gerade weil sich letzteres als recht unangenehm und ärgerlich für mich erwiesen hatte.
Oh ja, ich konnte Dutzende von Leuten um mich scharen, die mit völlig ergeben waren und alles für mich tun würden, wenn ich sie in meiner Nähe behielt und alle paar Stunden beeinflusste, aber inzwischen nach Jahrzehnten in denen mir die Gewohnheit in Fleisch und Blut übergegangen war, schmeckte das nur noch schal, so ekelhaft wie abgestandenes amerikanisches Bier.
Es war langweilig geworden, nur mit dem Finger schnipsen zu müssen, um andere Menschen für das, was ich von ihnen wollte, herum zu kriegen.
Natürlich wusste ich die Tatsache immer noch zu schätzen, dass ich mich nicht abmühen und plagen musste, um meinen Lebensunterhalt zu sichern, dass ich tun und lassen konnte, was ich wollte, weil mir immer jemand ermöglichen würde, in Luxushotels abzusteigen oder seinen Wagen zu benutzen, dass ich nur etwas sagen brauchte, um an Geld zu kommen. Auch in die Staaten war ich einfach so gekommen – an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.
Auf der anderen Seite verabscheute ich es allerdings abgrundtief, einem anderen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, so wie in meiner Kindheit. Dieser Schatten meiner Vergangenheit hing immer noch wie eine düstere Wolke über mir, machte mich rasend, wenn ich nur einmal das Gefühl hatte, jemand würde mir die Kontrolle entreißen wollen.
Einmal und nie wieder … ich war in meiner Kindheit zu sehr missbraucht worden, um noch einmal zuzulassen, dass ich jemandem unterlegen war, dass ich jemandem gehorchen sollte. Allein der Gedanke daran machte mich rasend.
Und doch … dann gab es die kurzen Momente, in denen ich die Herausforderung und den Kampf mit dem Willen der anderen vermisste. Oder mich gar dabei ertappte, mich plötzlich einsam zu fühlen, weil ich niemals würde unterscheiden können, ob mich ein Mensch auch akzeptieren oder gar lieben würde, ohne dass ich ihn oder sie dazu brachte.
Spoiler
Ich nahm mir die Zeit, zu duschen, meine Kleidung aus dem Trockner zu fischen und mich in der Küche dann auch noch am Kühlschrank und der Haushaltskasse zu bedienen. Als ich mir einen Toast schmierte, erklang ein Schuss.
Ich hob kurz den Kopf und aß dann weiter. „Gut. Das wäre schon mal erledigt“, meinte ich dann und verzichtete darauf, noch einmal im Schlafzimmer nachzusehen. Denn ich wusste, welches Bild mich dort erwarten würde, hatte ich die „klassische Ehetragödie“ doch selbst inszeniert.
Ich lachte böse auf.
Spoiler
Ein lakonisches Grinsen erschien in meinem Gesicht.
Nun dem armen Mann hatte das natürlich so sehr das Herz gebrochen, dass er keinen anderen Ausweg gewusst hatte, als zu seiner Waffe im Nachttisch zu greifen.
Gelassen beseitigte ich allzu auffällige Spuren in der Küche und schnappte mir dann die auf dem Schuhschrank liegenden Autoschlüssel. In Eile war ich nicht. Wozu auch – das Haus lag abgelegen im Wald, die nächsten Nachbarn lebten weit genug entfernt …
Das hatte ich gestern Abend festgestellt, als mich der Mann bei strömendem Regen auf der einsamen Landstraße aufgesammelt und kurzerhand mit sich nach Hause genommen hatte, nachdem ich seinen ganzen Wagen voll getropft hatte. Der Beifahrersitz fühlte sich tatsächlich immer noch feucht an.
Ich grinste schief und betätigte den Anlasser. Für einen Moment hatte mich seine gutmütige Freundlichkeit tatsächlich angenehm überrascht, aber das hatte nur einen kurzen Augenblick angehalten, denn er war so weich wie Wachs in meinen Händen gewesen, noch leichter formbar als andere, die ich meinem Willen unterworfen hatte.
Nun ja, jetzt würde ihn niemand mehr manipulieren können und seine Frau auch nicht. Und ich selbst kam meinem Ziel mit dem Wagen schon wieder ein Stück näher, so dass wir alle etwas favon hatten.
Denn ja, es gab immer noch eine Sache, die mich vorantrieb. Ein Verlangen, dass so lodernd wie der Hass in mir brannte und bis jetzt noch nicht gelöscht werden konnte.
Mein Blick verfinsterte sich.
Sie mochten all die Jahre vor mir davon gelaufen sein, aber jetzt endlich war ich ihnen so nahe, wie seid meiner Jugend nicht mehr. Die, die mich zu dem gemacht hatten, der ich war, diejenigen, die allein mein Geheimnis kannten und etwas dagegen unternehmen konnten.
Ich würde nicht zulassen, dass sie mir noch einmal entkamen und wenn ich dafür eine ganze Stadt umkrempeln musste.
- Fortsetzung folgt -