Zitat von
Jolinar
Ich freue mich für Shirin, daß das Dreigestirn ihr so vertraut und durch die ihre Beförderung ein geheimes Abkommen getroffen wird. Und Shirin freut sich, daß sie weiterhin auf der Enterprise ihren Dienst tun kann, zumal ihre Aufgaben jetzt wachsen.
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Captain jetzt ab und zu ein Auge auf sie wirft - um dem Geheimnis der Frauen auf den Grund zu gehen
Ich hoffe, du berücksichtigst in deinem Epilog auch das Gespräch zwischen Pille und Oa, denn das würde mich brennend interessieren, wie der Arzt mit dem Fähnrich das Hühnchen rupft...
Deinen Wunsch konnte ich leider nicht erfüllen, aber ich hoffe, es ist auch so in Ordnung. Was Kirk und Shirin angeht, nun ja, das könnte schwierig und gefährlich werden, vor allem für ihm.
Sagen wir mal so, ich halte es für logisch und passend, ihr diese Stellung zu geben und meine immer, das könnte auch zu den Enterprise-Leuten passen.
Aber nun will ich dich nicht länger warten lassen. Hier ist nun der abschließende Teil der Story. Ich hatte eigentlich noch einiges geplant ...
Epilog
+o+o+o+o+o+o+
„Du solltest endlich aufhören, der Vergangenheit nachzutrauern, mein Sohn“, erklang eine alte, brüchige Stimme an seinem Ohr, eine faltige Hand legte sich im gleichen Moment auf seine Schulter. Der junge Mann fuhr heftig zusammen und blickte von dem holografischen Bilderrahmen hoch, der die Aufzeichnung einer prächtigen Zeremonie vor exotischem Umfeld zeigte.
Hastig deaktivierte er das Gerät, nicht ohne noch einmal einen Blick auf das Bild einer jungen Schönheit zu werfen, die wie eine Prinzessin aus „Tausend-und-Einer-Nacht“ gekleidet war und ihm fröhlich ins Gesicht lachte.
„Ich weiß wie groß der Verlust für dich ist, Deeprak, doch du kannst und darfst ihr nicht länger nachtrauern und dich an diesen Bildern festklammern. Du musst akzeptieren, dass sie tot ist ... oder es sein wird, wenn sie doch noch überlebt hat und wir sie jemals wiederfinden sollten.“
„Ehrwürdiger Ältester Sanjeev ...“, erwiderte der Angesprochene. „Ja, ich kenne die Traditionen und meine Pflichten, aber es gibt viele Tage, da singt sie immer noch in meinem Blut. Sie war für mich bestimmt, wir sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, einander für den Rest unseres Lebens anzugehören ... und wir haben uns wirklich geliebt, als es so weit war. Sie einfach zu vergessen, das ist für mich unmöglich.“
„Und doch muss es sein. Wir brauchen dich und deine Stärke. Du musst an der Seite der ehrwürdigen Ältesten Anjali stehen, sie beschützen und die Achtung der jüngsten Generation, auf sie lenken. Bedenke, du bist schon jetzt ein Vorbild für die Jünglinge. Nur deshalb hat Anjani dafür gesorgt, dass dich zu Hause eine neue Braut erwarten und auch dein Leben als Vater des Clans weiter gehen wird.
Du weißt genau, ihr müsst dem Treiben Rahul Sharmas entgegen wirken und die Traditionen der Familie erhalten, denn ich sehe nichts Gutes in seinen Forderungen, sondern nur Gefahr für alle unseres Blutes. Aber er gewinnt leider immer mehr Zuspruch unter den anderen, die er mit seinem listigen Worten umgarnt und bindet ...“
Der Greis verstummte plötzlich und krampfte seine Hand in die Schulter. Für einen Moment schwankte er leicht, dann ließ er sich auf den Sitz neben dem jungen Mann in der Beobachtungslounge der privaten Jacht nieder und sprach mit fester Stimme weiter, so als sei eben nichts geschehen. „Nur deswegen habe ich dich auf diese lange Reise mitgenommen und dich in alles eingeweiht, was du über uns wissen musst, auch wenn du weit davon entfernt bist, ein Ältester zu sein. Denn du bist eine meiner größten Hoffnungen.“
Der jüngere nickte, ließ den Bilderrahmen zu einem kleinen Würfel zusammenfahren und steckte ihn wieder ein. Erst dann wandte er sich dem Greis ganz zu. Sein Blick wirkte jetzt eher besorgt als sehnsüchtig. „Ehrwürdiger Ältester ... was ist mit euch los? Ich merke doch, dass etwas mit euch nicht stimmt.“
„Mein Junge ... ich muss etwas von dem Essen nicht vertragen haben, diesen exotischen außerirdischen Speisen, die der Koch heute auftischte. Das wird schon wieder werden“, bekam er zur Antwort.
Deeprak schüttelte den Kopf. „Nein Ehrwürdiger ... das glaube ich nicht. Ihr habt schon viel schlimmere Vergiftungen mit einem Lächeln überstanden“, sagte er ernst und sah dem älteren Mann tief in die Augen.
Der wich dem Blick aus. „Es gibt Wichtigeres als mein Zustand, mein Sohn. Du weißt, was wir gefunden haben ist mehr als wichtig für den Erhalt unseres Clans und muss so bald wie möglich zur Erde gebracht werden, damit Anjali es genau studieren kann. Rahul darf es nicht in die Finger bekommen, schütze es deshalb mit jeder Faser deines Seins. Allein deswegen habe ich mich auf diese Forschungsmission eingelassen und damit eine weitere Tradition seit den Tagen der Ahnen gebrochen“, sagte er mit einem nachdenklichen Klang in der Stimme und lächelte müde.
„Normalerweise sind wir zu sehr mit dem festen Boden unserer Welt verwurzelt und ich habe das immer gut geheißen ... aber jetzt habe ich zumindest erkannt, dass das vielleicht ein Fehler war.“ Seine Gedanken schienen einen Moment abzuschweifen. „Du weißt, wir hätten schon längst den suchen können, auf den wir den Legenden nach warten, nicht um Rahul entgegen zu kommen, der dies seit seiner Jugend fordert, sondern um mit den Mythen aufzuräumen und Wahrheiten zu schaffen ...“
„Ich weiß das nur zu genau. Er hat ... Sh.... sie und mich davon zu begeistern versucht, als er unser Lehrer war“, erwiderte Deeprak nachdenklich und verbittert, wenn auch seine Gedanken jetzt mehr dem alten Mann galten.
Zwar hatte er die Ausbildung zum Eugeniker nicht zu Ende geführt, als deutlich geworden war, dass seine Talente in einem anderen Bereich der Wissenschaften lagen und sich dann der Astrophysik und Technik zugewandt, aber dennoch hatte er ein paar Monate unter der Fuchtel des strengen, herrischen Verwandten verbracht und anders als Shirin auch dessen grausame und dunkle Seite kennen und fürchten gelernt.
Für einen Moment presste er die Lippen aufeinander, wusste er doch nur zu genau, warum er Rahul Sharma abgrundtief hasste und nicht nur in der stolzen Art verachtete, wie es die ehrwürdigen Ältesten Sanjeev Khan und Anjali.
Seiner Gefährtin hatte er nie erzählen können, wessen Stimme das vernichtende Urteil über ihr gemeinsames Kind gefällt, und wer mit eigenen Händen dafür gesorgt hatte, dass es den Tag nicht überstand ... und vielleicht gerade durch seine Feigheit und sein Unvermögen damals dafür gesorgt, dass das schreckliche Geheimnis sein ganzes Glück zerstört hatte, denn Shirin ...
Dann zwang er sich dazu, sich nicht länger auf diese alten Gefühle einzulassen, die an etwas gebunden waren, das er ohnehin nicht mehr hatte verändern können. Tief atmete er ein und aus, dachte an ein Mantra, mit dem er die Erinnerungen wieder in den hintersten Winkel seines Bewusstseins verbannte.
Oh ja, der alte Mann neben ihm hatte Recht. Nur Anjali allein durfte in den Besitz dessen kommen, was sie gefunden hatten – Proben, die er von einem leblos wirkenden Steinbrocken geborgen hatte, während er eigentlich etwas anderes hatte nachmessen sollen und wollen, diesen seltsamen Spuren von Leben, die Älteste Sanjeev in Ruhe in dem kleinen Labor an Bord untersucht hatte, da sich die drei anderen Wissenschaftler nur wenig für sein Fachgebiet interessierten, weil sie als Xenohistoriker, einem Astronomen und einem Geologen anderes im Kopf hatten.
Er hatte ebenfalls nicht schlecht gestaunt, als ihm der Älteste aufgeregt erklärt hatte wie bedeutungsvoll sein Fund gewesen war, stimmte es doch exakt mit dem überein, was schon in den alten Aufzeichnungen des ‚Chrysalis’ Projekts bereits als „Metagenom“ bezeichnet worden war ...
* * *
Derweil quälte sich Sanjeev Khan mit ganz anderen Gedanken und Sorgen, während der durch die dick gepanzerte Scheibe der Aussichtslounge hinaus ins All blickte. Sie näherten sich nun mit Impulsgeschwindigkeit einem immer größer werdenden Punkt im All, der Sternenbasis 47, auch Vanguard genannt.
Er wusste, dies würde der letzte Ort sein, den er jemals sehen und betreten würde. Schon bald würde er Deeprak nicht mehr lange etwas vorspielen können, denn dieser hatte die Anzeichen schon richtig gelesen, auch wenn er selbst noch lange davon entfernt war, stand er doch in der Blüte seines Lebens. Ihm, Sanjeev, aber verblieben nur noch wenige Wochen, vielleicht sogar nur noch einige wenige Tage.
Und bis dahin musste er Deeprak nicht nur die Wahrheit über sich sagen, sondern auch in alles einweihen, was ihn hinaus ins All getrieben hatte, auch wenn Anjali ihn dafür verfluchen würde und andere aus dem Clan vielleicht sogar töten, wenn sie Wind davon bekamen. Aber deswegen musste er sich keine Gedanken mehr machen – jede Strafe würde ohnehin zu spät kommen. Er hoffte nur, dass Deeprak stark genug war die Last des Wissens zu tragen, gerade weil er eben wieder einmal gezeigt hatte, wie verletzlich er in einem Punkt war.
Sanjeev seufzte leise.
Weder er noch Anjali hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt Gedanken über das gemacht, was die Normalsterblichen als „Liebe“ besangen, war ihnen diese doch fremd geblieben, das Gefühl hatte sie niemals ergriffen. Und woran es gelegen hatte, dass diese Emotion gerade die beiden ersten Kinder der siebten Generation so prägte, das untersuchte die ehrwürdige Älteste noch heute und war ihnen eine Antwort bisher schuldig geblieben.
Er hoffte nur, dass es Deeprak nicht auf Dauer schwächte, nicht so in seinem Geist zerstörte wie den von Shirin, die Monate nach dem Tod ihres Kindes aus der Festung geflohen hatte, vermutlich in ihren Tod. Denn auch im 23. Jahrhundert war das Dach der Welt kein freundlicher Ort, schon gar nicht für ein unerfahrenes fünfzehnjähriges Mädchen, selbst wenn es zäher und stärker war als jede normale Sterbliche.
Bisher hatte er sich berechtigte Hoffnung machen können – denn auch wenn der junge Mann immer wieder seiner verlorenen Gefährtin nachtrauerte und sich weigerte, sie zu vergessen - so blieb er doch weiterhin stark und den Idealen der Familie treu, für die auch er, Sanjeev lebte und arbeitete.
Und es galt die Traditionen um jeden Preis zu bewahren – koste es was es wollte, denn es hatte einen triftigen Grund, warum er über seinen Schatten gesprungen war, warum er in seinem Alter noch den Schritt gewagt hatte, den festen Grund der Erde zu verlassen. Er musste Rahul Sharma zuvor kommen und dessen Verrat am Clan und an den Traditionen enthüllen.
Er musste verhindern, dass der jüngste der Ältesten seine geheimen Pläne wahr machte, indem er immer enger mit Kräften zusammenarbeitete, die er glaubte beherrschen und manipulieren zu können, weil er ihnen geistig und körperlich überlegen war.
Aber Sanjeev Khan hatte in den vielen Jahren seines Lebens eines gelernt – das alte menschliche Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“ traf auch auf seinesgleichen zu. Denn nicht nur die Geschichte des Ahnvaters und seine eigenen Erfahrungen hatten ihn gelehrt, dass die Normalsterblichen durch Masse wettmachten, was Augments als Klasse besaßen, und damit nicht unterschätzt werden durften.
Der alte Mann lächelte müde und beobachtete, wie sie dem hellen Punkt im All immer näher kamen. Dann jedoch stutzte er und richtete sich auf, denn nun waren nicht nur immer mehr Details der Raumstation zu sehen, sondern eines der größten und neusten Raumschiffe der Sternenflotte.
Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken – eine Ahnung, die er nicht fassen konnte. Und auch Deeprak spannte sich an, als spüre er etwas, was mit diesem Schiff zusammenhing. Und wenn es nur die Tatsache war, dass sie gerade jetzt dem berühmtesten Schiff der Förderation begegnen mussten ...
* * * * * * * * * * * *
Ende
* * * * * * * * * * * *
© Oktober& November 2013 by Arielen/Kris
Nachbemerkung:
--------------------
Ich weiß leider noch nicht, ob es eine Fortsetzung geben wird, da mir einige Star-Trek-Fans an anderer Stelle sehr deutlich zu verstehen gegeben haben, dass ich weder die Figuren noch das Universum richtig getroffen habe. Vor allem sei meine Shirin "schlimmer als eine Mary-Sue".
Das hat mich leider ziemlich entmutigt und verunsichert, mir seit November die Lust am Weiterschreiben genommen, zumal auch mein RL in dieser Zeit einige Katastrophen bereithielt, die ich bis heute nicht verdaut habe.
Die Personen
Enterprise
James T. Kirk = Captain der Enterprise
Spock = Commander, erster Offizier
Leonard McCoy = Doktor, Chefarzt
Montgomery Scott = Lieuntnant-Commander, Chefingenieur der Enterprise
Nyota Uhura = Leutnant, Kommunikationsoffizier, Linguistin
Pavel Chekov = Wunderkind und Fähnrich
Doktor Carol Marcus = Tochter des verstorbenen Admiral Markus, Leutnant, Waffenspezialistin, Physikerin
Robert O’Hara = Chief, Leiter der Sicherheitsgruppe S18
Shirin Kazan = Petty Officer (Yeoman), Rettungssanitäterin, Lageristin/Sicherheit, Augment
Oa = Fähnrich, Biologische Abteilung
Hanna Reynolds = Erfahrene Krankenschwester
Doktor Giulio Gazetti = Assistenzarzt
Lieutnant Ruth Finlay = Sicherheit, Vorgesetzte von O’Hara
Chandra Patil = Crewman, arbeitet in der Wäscherei
Salvatore Camelli = Crewman, Kollege von Shirin
Admiral Thompson = Nachfolger von Admiral Marcus
Captain Smith = Captain der ‚U.S.S. Hope’
Enparos VII und Sternenflotte
Captain Jan Folkmers = Captain der U.S.S. Cross
Doktor Henry Grissen = Mediziner der Station
Tra’Kul= Crewman, Shirins Kollege
Velasquez = Chief, Chef von Shirin
Allison = Commander, Stationsleiter
Doktor Augur= Geologe
Ko’quaar = Assistentin des Geologen
Doktor An’la Tevari= Biologin
Commander Epps = Kommandant von Sternenbasis 2, im Daystron Institut von Khan getötet
(Lieutnant-)Commander Ellen Willington = derzeitige Leiterin von Sternenbasis 2
Shirins Vergangenheit
Khan Noonien Singh = einer der ersten genetisch aufgewerteten Menschen, Diktator im späten 20. Jh., floh mit dem Schläferschiff Botany Bay ins All und wurde im 23. Jh. wiedererweckt, Stammvater von Shirin und anderen Augments
Sanjeev Khan Singh = ehrwürdiger Ältester des Clans, 198 Jahre
Anjali Singh = erwürdige Älteste des Clans, 173 Jahre
Pradeep = Shirins Ur-Ur-Grossvater, verstarb vor 14 Jahren mit 200 Jahren
Rahul Sharma = Eugeniker, jüngster ehrwürdiger Ältester, 152 Jahre
Deeprak Singh = Shirins Gefährte, 30 Jahre
Sikrim = Sitarspieler und Straßenmusiker in Kalkutta, verstorben