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Thema: Stargate: Battlestar Galactica - Elysium -

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  1. #1
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Standard Stargate: Battlestar Galactica - Elysium -

    Stargate: Battlestar Galactica - Elysium -

    Titel: Stargate: Battlestar Galactica - Elysium -
    Autor: Jonathan J. O´Neill
    Beta: Liljana
    Rating: FSK 12/ teilweise FSK 14
    Crossover: aus den Serien BSG/SG1/SGA mit den bekannten Charakteren, sowie eigene Charaktere
    Pairings: eigene, und die aus den Serien

    Anmerkungen:

    1. Alle Rechte von Stargate SG-1 und Atlantis sind Eigentum von MGM und alle Rechte von Battlestar Galactica sind Eigentum von Universal.

    2. Ich schreibe diese FF nur zum Spaß, und nicht um Geld damit zu verdienen.

    3. Die Geschehnisse sind frei erfunden und verlaufen anders als in den Serien. Ereignisse aus beiden Serien fließen aber in die FF zu einem besseren Verständnis mit ein.

    4. Diese FF ergänzt meine andere FF: Stargate: Battlestar Galactica. Die Handlung spielt zum Größtenteil in der Vergangenheit (Bei SG-1 vom Zeitpunkt der dritten bis nach der achten Staffel, und bei BSG vor über zwei Jahren vor den Fall der 12. Kolonien, und parallel zur Serie), und verläuft parallel bis zu Folge 2.11 von Stargate: Battlestar Galactica, wo dann die Handlungsfäden beider FF’ schließlich ab Folge 2.12 in Season 2.2 von Stargate: Battlestar Galactica zusammengeführt werden.

    Erstmal ein Danke an Liljana fürs Betan, und an Major Lee Adama, der mir bei einigen Fragen geholfen hat. Es ist so weit, und kann nun heute nach einen guten halben Jahr Vorbereitung und Umsetzung das erste von 10. Kapiteln (weitere befinden sich noch in Arbeit - müssen also noch geschrieben und gebetat werden) posten.
    Viel Spaß beim Lesen


    Stargate: Battlestar Galactica - Elysium -

    1. Apocalypse


    Vor 5 Jahren + 4 Monaten,
    2 Jahre + 4 Monate vor dem Fall der 12 Kolonien von Kobol
    Andromeda-Galaxie
    Picon, Hauptquartier der Kolonialen Flotte


    Commander William Adama öffnete die Tür zum Büro von Admiral Corman, welcher ihn schon erwartete. Adama salutierte vor seinem Vorgesetzten: “Sie wollten mich sprechen, Admiral Corman.”
    “Ja, Commander Adama. Schließen Sie bitte die Tür und setzen Sie sich doch.”
    William ahnte, dass nun nichts Gutes auf ihn wartete, nahm aber das Angebot an und setzte sich in einen der zwei Ledersessel. “Danke, Sir.”

    Corman atmete noch einmal tief durch, dann schlug er eine der Akten auf, die auf seinem Schreibtisch lagen: “Commander, ich habe mich mit der Admiralität ausführlich beraten, über das, was auf der letzten Mission passiert ist. Wir hoffen alle, dass Sie es nicht persönlich nehmen werden. Und für den Dienst, den Sie uns geleistet haben, danken wir Ihnen, war gewiss nicht leicht.“ Er hielt kurz inne, bevor er dann mit Bedauern in der Stimme fortfuhr: „Doch wir mussten eine Entscheidung treffen … Commander William “Husker” Adama: Sie werden Ihres Kommandos über den Kampfstern Valkyrie enthoben und mit sofortiger Wirkung beurlaubt. In dieser Zeit von zwei Monaten können Sie sich entscheiden, ob Sie dann das Kommando über den Kampfstern Galactica bis zu Ihrem Ruhestand übernehmen oder doch lieber einer Beschäftigung als Zivilist und Bürger der Kolonien nachgehen wollen.”

    Adama hörte stirnrunzelnd dem zu, was ihm sein Vorgesetzter mitteilte. Er senkte kurz den Kopf, um nachzudenken und fragte dann: “Bitte um Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen, Admiral?” Corman nickte: “Erlaubnis gewährt! Sprechen Sie!”

    “Ich bin also der Sündenbock in dieser Geschichte geworden.“ Adama presste die Lippen zusammen und nickte dann mit dem Kopf: „Ich werde mir das Angebot überlegen, Admiral.”

    “Es tut mir außerordentlich leid, dass es ausgerechnet Sie trifft, Adama. Darum auch dieses Angebot von uns. Sie dürfen natürlich, wenn Sie sich für die Galactica und dessen Kommando entscheiden, Ihre eigene Crew zusammenstellen.”

    “Die Galactica wäre dann also mein Gnadenbrot, aber zumindest ein Gutes …“, bemerkte Adama zynisch, bevor er aufstand und wieder dienstlich wurde: „Bitte nun um die Erlaubnis, mich zurückziehen zu dürfen.”

    “Erlaubnis erteilt! Gehen Sie zuerst einmal ruhig nach Hause, Commander Adama, und überlegen Sie es sich reiflich. Aber bitte nicht vergessen, wir brauchen Ihre Antwort in spätestens zwei Monaten”, erklärte Admiral Corman, der bei seinen letzten Worten ebenfalls aufgestanden war und damit seinen Commander entließ.


    Milchstraße
    Erde, SGC, Besprechungsraum


    Doktor Daniel Jackson beendete nun langsam seinen Vortrag, den er gemeinsam mit Major Samantha Carter und Teal’c über Toradressen hielt, die Colonel Jack O’Neill vor rund einem Jahr in den Rechner eingegeben hatte. O’Neill stand damals unter dem Einfluss einer Technologie der Antiker, als eine Datenbank auf P3R-272, die das gesamte Wissen dieses Volkes beinhaltete, in sein Gehirn heruntergeladen wurde.

    “… leider sind einige der Adressen, Daten und Informationen unvollständig und durcheinander. Aber ich vermute, dass es sich um eine Art Sicherheitsmaßnahme handelt, sollte doch jemand Unbefugtes Zugang zu diesem Wissen erlangen, wie zum Beispiel die Goa’uld. Darum würde ich gerne mit Major Carter weiter an diesem Projekt arbeiten, um die Rätsel zu lösen”, bat Daniel, als er endlich am Ende angelangte. Teal’c hatte die ganze Zeit über die Hände gefaltet vor dem Bauch gehalten. Der Colonel hatte seinen Kopf mit dem linken Arm abgestützt.

    “Ich würde sehr gerne Daniel dabei helfen, Sir”, nickte Sam ihrem Vorgesetzten zu.
    “Ich bitte darum, Major! Sie dürfen dann alle wegtreten, bis auf den Colonel!”, legte General Hammond schließlich fest.

    “Um was geht es denn, General?”, fragte Colonel O’Neill, als die anderen drei Teammitglieder von SG-1 den Besprechungsraum verlassen hatten.
    “Sie schulden mir immer noch einen Missionsbereicht, Colonel.”
    Colonel Jack O’Neill seufzte leise; hatte er das doch glatt vergessen - doch General George Hammond nicht - zu seinem Leidwesen. So versprach er, den Bericht in spätestens 24 Stunden nachzureichen.


    Vor 5 Jahren, 2 Jahre vor dem Fall der Kolonien von Kobol
    Andromeda-Galaxie
    Galactica, Orbit von Caprica


    Commander Adama ging durch die Korridore der Galactica, er kam gerade vom Steuerbordhangardeck, wo er einen Streit schlichten musste. William hatte es bisher nicht bereut, wieder in den aktiven Dienst zurückgekehrt zu sein.

    Er betrat das CIC seines Kampfsterns, nickte seinem XO Colonel Tigh kurz zu und wandte sich dann an seinen Taktikoffizier: “Lieutenant Gaeta. Sprung nach Picon vorbereiten!”

    Picon, Hauptquartier der Kolonialen Flotte

    “Meine Damen, meine Herren. Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen. Aus Sicherheitsgründen findet diese Besprechung nur in einem kleinen Kreis statt. Wie Sie alle aus der Akte ersehen können, war Commander Adama vor über einem Jahr damit beauftragt worden, in der Nähe der Waffenstillstandslinie nach dem Rechten zu sehen, das war zumindest die offizielle Version, wie Sie wissen. Er hatte Signale auf dem DRADIS entdeckt, die nicht kolonial waren, sondern von den Zylonen stammen mussten. Daher will ich heute von Ihnen erfahren, wie die streng geheimen Projekte vorangehen. Mister White?”, eröffnete Admiral Nagala das Briefing und wandte sich an einen Commander, der links von ihm saß.

    “Die einzelnen Module und Plattformen sind so gut wie fertig. Wir können in ungefähr einem Monat damit beginnen die einzelnen Sektionen zusammenzusetzen. Und in 10 Monaten sollten wir soweit sein, die einzelnen Module und Segmente der Nyx-Station zusammenzufügen, damit sie als Prototyp in 16 Monaten einsatzbereit ist”, berichtete der Commander, worauf der Admiral zufrieden nickte, aber dann noch einwarf: “Versuchen Sie dennoch, die Arbeiten zu beschleunigen! Und in der Zwischenzeit können wir für die Battlestar Groups 96 bis 98, das Personal zusammenstellen, denn ich will keine Verzögerungen in Kauf nehmen!” Um seine Worte zu unterstreichen, blickte er entschlossen White an, faltete seine Hände zusammen, als wolle er beten, und legte sie auf dem Tisch ab.


    Milchstraße
    Erde, SGC, Büro von General Hammond


    Major Carter und Doktor Jackson konnten erste Erfolge verbuchen und hatten diese General Hammond in einem Bericht vorgelegt.
    “… es ist eine Art Silbenrätsel der Antiker gewesen. In den Simulationen mit dem Computer sah alles gut aus. Aber um eindeutige Ergebnisse zu erzielen, müssten wir die Adressen in den Wahlcomputer eingeben und anwählen, Sir”, berichtete Sam in einer kurzen Zusammenfassung, was man herausgefunden hatte. Daniel bestätigte mit einem Nicken den Bericht. Hammond lehnte sich kurz zurück und stellte dann klar: “In Ordnung. Bereiten Sie alles vor Major. Und sagen Sie jetzt bitte Colonel O’Neill und Teal’c Bescheid, dass ich SG-1 in einer Stunde zur Missionsbesprechung nach Kelowna erwarte, um die diplomatischen Beziehungen mit der dortigen Regierung auszubauen!”

    Vor 4 Jahren + 6 Monaten, 1 Jahr + 6 Monate vor dem Fall der Kolonien
    Erde, SGC, Ebene 18 - Labor von Jonas Quinn


    Sam betrat diesen Raum immer mit gemischten Gefühlen, wenn sie sich auf dieser Ebene des Stützpunktes befand. Es war nun ungefähr ein halbes Jahr her, als sie und alle anderen Daniel verloren hatten. Nun arbeitete Jonas Quinn in diesem Labor und der junge Mann wühlte sich mal wieder durch die Aufzeichnungen von Doktor Jackson, um dessen Forschungen weiterzuführen, weil er die Meinung vertrat, es ihm schuldig zu sein.
    “Hey, Jonas. Was machst du denn da?”, fragte Major Carter neugierig, als sie neben ihn trat.
    “Hallo Sam. Ich arbeite mich gerade durch die Aufzeichnungen, die Doktor Jackson zu der Antikerdatenbank angefertigt hatte. Es geht da um diese Stargateadressen. Leider ist es für mich sehr schwer, seinen Gedankengängen zu folgen. Es ist sehr bedauerlich, dass er nicht mehr da ist, um uns zu helfen.”

    Sam nickte traurig. “Oh ja. Aber da wir sehr wenig Zeit haben, werden die bisher ermittelten Adressen gespeichert, und wenn es der Zeitplan zulässt und General Hammond genehmigt, angewählt. Der General schickt mich, ich soll dir sagen, dass wir in einer Stunde eine Besprechung haben.”


    Andromeda-Galaxie
    Picon, Hauptquartier der Kolonialen Flotte


    “Admiral Corman. Sie haben mir berichtet, dass Commander O’Hara meldete, dass die ersten FTL-Tests positiv verlaufen sind. Ebenso sind die Fertigungs- und Produktionsanlagen für Viper, Raptor, Waffen und Munition, die Werften für jeweils ein Schiff der Galactica-Klasse, der Mercury-Klasse, der Valkyrie-Klasse und der Berzerk-Klasse fertig, es kann aber immer nur jeweils ein Schiff eines Typs andocken, auch die Tyliumraffinerie, und weitere Anlagen. Wir haben also bereits die Nyx-Station größtenteils in Betrieb genommen. Nun will ich, dass Sie die Crews für die neuen Battlestar Groups 96 bis 98 zusammenstellen! Doch halten Sie sich an die Vorgaben, die Sie von mir erhalten haben! Sie haben zwei, maximal drei Monate Zeit dafür. Bis dahin sollten die Mannschaften zusammengestellt sein!”, forderte Admiral Nagala und Corman nickte bejahend und erklärte nach einer kurzen Pause: “Ich kann Ihnen die erfreuliche Nachricht übermitteln, dass ich bereits schon vor einigen Monaten angefangen habe, mir Personalakten anzusehen, und hier in dieser Mappe schon einige Vorschläge zum Besetzen der Posten gemacht habe. Außerdem sollten nach der geplanten Stilllegung der Galactica einige erfahrene Offiziere und Mechaniker zur Verfügung stehen.”
    Während Corman sprach schob er diese Mappe über den Tisch, Admiral Nagala zu.

    Der Admiral nickte zufrieden, als er sich die Akten der vorgeschlagenen Offiziere ansah: “Gute Arbeit. Ich werde es noch einmal prüfen lassen. Doch sieht alles auf den ersten Blick sehr gut aus, was Ihre Auswahl betrifft, Admiral Corman.”

    Zwei Monate vergingen, dann trafen die Admiräle und einige Kommandeure wieder am selben Ort zu einer Besprechung zusammen. Admiral Corman legte die vorläufigen Mannschaftslisten vor.

    Nagala überflog die Listen; nach einer Weile wandte er sich dann an den Commander der Nyx-Station: “Na schön, Commander O’Hara. Sie behalten, wie vorgesehen, das Kommando über die Nyx-Station.”
    “Danke Sir.”
    “Es wird aber dennoch einige Zeit dauern, bis alle Schiffe für die drei Verbände zur Verfügung stehen. Denn bisher haben wir nur, wie vorgesehen, die fünf Kampfsterne der Valkyrie-Klasse und vier Schiffe der Berzerk-Klasse für die Nyx-Station zusammen. Und außerdem fünf Kampfsterne der Valkyrie-Klasse und vier des Berzerk-Typs zur Verfügung”, warf Corman ein, und gestand damit, dass es bei der Fertigung etwas Verzögerung gibt.

    “Wie dem auch sei.“ Nagala trommelte mit den Fingern ungeduldig auf dem Tisch. „Regeln Sie das, Corman! Also die Kronos, ein Kampfstern der Galactica-Klasse, ist bereits fertig gestellt und wird unter dem Kommando von Commander Alexander Nash stehen. Die Kronos bildet dann mit drei Kampfsternen der Valkyrie-Klasse, sowie fünf Schiffen der Berzerk-Klasse die BSG 96. Die Heracles, ein Kampfstern der Mercury-Klasse, ist noch nicht ganz fertig gestellt, verfluchte moderne Technik“, schimpfte er zwischendurch, „wird unter dem Kommando einer jungen Frau, Commander Diana McBride, stehen. Die Heracles wird mit zwei Kampfsternen der Valkyrie-Klasse und drei Schiffen der Berzerk-Klasse, die BSG 97 bilden“, verkündete Admiral Nagala. „Und nun fragen Sie sich sicher alle, was mit der BSG 98 ist.” Er machte eine kurze spannende Pause, bevor er fortfuhr: “Diese wird, aber dann nur im Ernstfall, von der Nyx-Station und den BSG 96 und 97 gebildet.”

    “Und wer wird zum Admiral dieser BSG ernannt, Sir?”, fragte ein anderer Admiral.

    Nagala antwortete entspannt: “Das wurde noch nicht entschieden. Diese Entscheidung steht noch aus, wird aber noch bekannt gegeben; spätestens in sechs bis neun Monaten.”


    Vor 3 Jahren + 1 Monat, 1 Monat vor dem Fall der Kolonien
    Milchstraße
    Erde, SGC, Torraum


    Colonel Jack O’Neill ging wortlos die Rampe herunter und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf, als General Hammond ihn ansprach: “Colonel?!”

    “Abydos existiert nicht mehr, Sir“, fing Jack an, schüttelte aber wieder mit dem Kopf. „Wir konnten nur noch einmal das Gate anwählen, um uns zu verabschieden.”.
    Der General war irritiert: “Wie soll ich denn das verstehen?”
    Major Carter antwortete an seiner Stelle: “Allen Bewohnern von Abydos wurde von der Antikerin, die Daniel zum Aufstieg verholfen hat, ebenfalls der Aufstieg ermöglicht. Und - so wie ich es beurteilen kann - wurde alles auf eine andere Ebene der Existenz versetzt.”
    “Allerdings gibt es keine Spur von Daniel, denn Skaara hat ihn nach seinem Aufstieg nicht gesehen”, fuhr Jack fort.
    Teal’c nickte bestätigend, ebenso auch Jonas Quinn.
    General Hammond überlegte kurz, und ordnete dann an: “Besprechungsraum!”


    Vor 3 Jahren
    Tag des Falls der 12. Kolonien von Kobol
    Andromeda-Galaxie
    Virgon, Helios Beta System, Cyrannus Sternsystem


    Der achtjährige Lucas saß gemeinsam mit 13 anderen Kindern in seiner Klasse, darunter auch seine Zwillingsschwester Tabita. Sie alle mussten heute einen Aufsatz über die Götter von Kobol schreiben. Er hasste dieses Thema und verfluchte innerlich seine Eltern, die ihn und zwei seiner Geschwister in diese Privatschule auf Virgon gesteckt hatten. Er hasste zwar die Schuluniform nicht so sehr, wie sein zwei Jahre älterer Bruder Ryan, der dieselbe Schule besuchte, aber die meisten Vorschriften gingen ihm doch oft zu weit. Hinzu kam, dass sich noch zwölf Schüler der zehnten Klasse, die sich auf eine ihrer vielen Abschlussprüfungen vorbereiteten und die ihn und seine Klasse früher oft schikaniert hatten, ebenfalls in diesem Unterrichtsraum befanden. Zum Glück war einmal der älteste Bruder von Lucas und Tabita zu Besuch in der Schule gewesen, der auf Leonis die Militärakademie seit seinem zwölften Lebensjahr besuchte.

    Natalie Faust, seine Klassenlehrerin, saß vor ihm auf ihrem Platz und passte auf, damit auch ja keiner betrog. Sie schaute auf die Uhr und nickte kurz, dann sah sie Lucas an, der gerade seinen Krawattenknoten gelockert hatte, und schüttelte missbilligend den Kopf. Der Junge fühlte sich ertappt, als er aufschaute und seine Lehrerin ihm geradewegs in die Augen blickte.
    “Entschuldigung”, meinte der Achtjährige nur, während die Frau nur mit einem Nicken andeutete, was er nun tun sollte. Lucas löste den Knoten vollkommen und erneuerte seine Krawatte ordentlich.
    Natalie Faust schaute sich das Resultat zufrieden an, und fragte schließlich leise: “Wo steckt eigentlich dein Bruder Ryan? Er sollte doch jetzt hier die Physikarbeit nachschreiben. Er schwänzt wohl schon wieder - stimmt’ Lucas?”
    Der Angesprochene senkte betreten den Kopf.
    Dann folgte schon die nächste Frage: “Hat er etwas gegen mich?”
    “Nein, nein. Miss Faust“, beeilte er sich zu sagen und gestand im Flüsterton: „Ryan legt wohl alles daran, von dieser Schule zu fliegen.”
    Die Lehrerin nickte bedauernd, wusste sie doch, dass Ryan – ebenso wie seine beiden Geschwister – zwar ein netter Junge, aber ansonsten das genaue Gegenteil von Tabita und Lucas war.

    Die Klassenlehrerin stand langsam auf. Sie ging zur Tür des Klassenzimmers, steckte leise, und von allen unbemerkt den Schlüssel hinein, und schloss ab. Dann ging sie - einmal durch den Raum laufend - wieder an ihren Platz zurück. Nun öffnete Natalie ihre Tasche; darin lagen neben Papieren, Büchern und anderen Sachen, die eine Frau benötigte, auch drei geladene 9-mm Pistolen sowie drei Ersatzmagazine.

    Ein grelles Licht zerriss plötzlich die Stille im Klassenzimmer.
    “Verflucht, was war das denn?”, murmelte einer der Zehnklässler und schaute neugierig aus dem Fenster.
    In der Ferne waren mehrere, schnell aufeinanderfolgende Blitze zu sehen.

    “Die Zeit ist um”, sagte die blonde Klassenlehrerin laut, nahm mit diesen Worten dann in jede Hand eine Pistole und fing an, auf die Schüler aus der zehnten Klasse zu schießen.
    Die Schüler aus der Klasse von Lucas sprangen zum Teil sofort entsetzt und schreiend auf, rannten zur Tür, um zu entkommen - doch diese war zugesperrt. Manche suchten zwischen den Sitzreihen nach Schutz und duckten sich, die anderen kamen nun hinzu und taten es ihnen gleich. Die Schreie hallten durch den ganzen Raum, die von den getroffenen und sterbenden Zehnklässlern, und den verängstigten Drittklässlern kamen. Lucas hatte seinen Oberkörper über den Tisch gebeugt und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu.
    Es brach ein unsäglicher Tumult aus. Schüler fingen an zu schreien und einige rannten panisch zur Tür – doch diese Zuflucht war versperrt. Andere suchten zwischen den Sitzreihen Schutz und duckten sich. Hilferufe von den verängstigten Kindern und markerschütterndes Stöhnen von den getroffenen Zehntklässern hallten durch den Raum. Lucas hatte seinen Oberkörper über den Tisch gebeugt und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu.

    Leonis, Helios Beta System, Cyrannus Sternsystem

    Zur selben Zeit war die neue Militärakademie der Kolonialen Flotte von den Angriffen der Zylonen bislang noch verschont geblieben. Doch man entdeckte nun auf den DRADIS, dass sich mehrere Flugobjekte dem Gelände näherten, denn die Zylonen planten, zunächst diesen Komplex zu erobern, um ihn als Basis für ihre Operationen nutzen zu können.

    “Alle Kadetten zur Waffenkammer, zur Kantine – verflucht: Sammelt alles ein, was wir brauchen! Die Akademie wird evakuiert! Ich wiederhole, die Akademie wird evakuiert!”, ordnete der Commander, der die Leitung über die Einrichtung inne hatte, per Lautsprecheranlage an. Er hoffte, dass die unterirdischen Hangars von den angreifenden Zylonen nicht bemerkt wurden.
    “Die Banditen werden in einer Stunde hier sein”, teilte ein Offizier mit.
    Commander Junus nickte: “Die Leute haben 45 Minuten Zeit, dann verschwinden wir von hier! Machen Sie eine entsprechende Durchsage, Mister Iden!”
    “Jawohl, Sir.”

    Die Zeit drängte; auch ein junger Kadett beteiligte sich eifrig und packte mit einigen seiner Kameraden die Transportkisten. “Beeil Dich, John. Wir müssen hier in 10 Minuten raus sein!”
    “Bin gleich fertig, Paul. He, Sara halte doch bitte mal die Tasche auf.”

    Nach neun Minuten verließen diese drei und fünf weitere Kadetten das Lager und eilten im unterirdischen Tunnel auf einen der Hangars zu, wo zwei Kampfsterne von der Valkyrie-Klasse und ein Schiff der Berzerk-Klasse vorhanden waren, die eigentlich nur als Schulungsobjekte dienen sollten, aber das Entscheidende war, dass diese einsatzbereit waren.
    Commander Junus verließ als einer der Letzten das Hauptgebäude, stieg mit einigen seiner Offiziere in einen wartenden Raptor und meinte: “Bei den Göttern, nun aber schnell weg hier! In fünf Minuten geht die Bombe hoch.”

    Beim letzten Satz drehten einige den Kopf zu Junus herum. “Verflucht noch mal”, murmelte eine Frau entsetzt.
    “Das ist Vorschrift, dass im Falle des Falls des Stützpunktes, alles zerstört wird”, entgegnete der Commander, während der Raptor auf einen der schon abhebenden Kampfsterne zusteuerte.

    Kaum war der Raptor im Landedeck, ordnete der Raptorpilot, wie vom Commander befohlen, an: “Hier Raptor CA-D132. Wir sind an Bord. Anordnung vom Commander: „Sofort den FTL-Sprung durchführen!”

    Die drei Schiffe der Kolonialen Flotte verschwanden in einem Überlichtblitz, und gerade als die ersten Raider und schweren Jäger der Zylonen das Gelände erreicht hatten, detonierte der von Junus aktivierte Nuklearsprengsatz und riss die Gebäude und die sich nahenden Flugobjekte in viele große und kleine Trümmerteile auseinander.


    Milchstraße
    Erde, SGC, Ebene 18


    Zur selben Zeit hatte man in einer benachbarten Galaxie ganz andere Sorgen. Die Zeit drängte, denn die Goa’uld würden wohl bald unter der Herrschaft von Anubis nach der Erde greifen.
    Daniel Jackson war nun seit knapp zwei Wochen wieder auf der Erde, nachdem er von den Aufgestiegenen zurück war; besser gesagt, von der Antikerin Oma Desala, die auch einen Teil seines Gedächtnisses gelöscht hatte. Doch das Gute war, dass er bereits seine erste Mission mit SG-1 erfolgreich abgeschlossen hatte.

    Jack betrat das Labor von Daniel. Dort traf er auf den Archäologen, Sam, Teal’c und auch auf den General, die bereits auf ihn warteten. O’Neill war immer noch etwas irritiert. Zunächst einmal konnte sich Jackson an eine Tafel der Antiker erinnern, und konnte dazu noch die Schrift ohne Probleme lesen, aber dass er sich ausgerechnet nicht mal mehr an ihn erinnern konnte, hatte den Colonel doch etwas gewurmt, wenngleich er es niemals öffentlich zugegeben hätte.
    ‘Liegt vermutlich daran, dass er an dieser Antikeramnesie gelitten hat. Zumindest ist das jetzt vorbei’, dachte er und fragte dann in die Runde: “Also, was gibt es Neues?”

    “Doktor Jackson und Major Carter haben interessante Fortschritte gemacht”, begann Hammond und wandte sich dann an Sam: “Major, fangen Sie bitte an!”

    Major Carter holte kurz Luft, dann begann sie mit ihrem Vortrag, indem sie aufführte, dass es sich um dreizehn mögliche Stargate-Adressen handeln würde und General Hammond bat, diese zu überprüfen. Der Kommandeur des Stargate-Centers willigte ohne lange zu überlegen ein. Sam erklärte kurz, dass sie allerdings noch ein paar Berechnungen machen müsse.
    “Und ich werde mich an die Übersetzungen machen, um weitere Informationen über die Planeten zu bekommen, da es auf dem Planeten, wo ihr mich gefunden habt, es einige Inschriften der Antiker gab”, erklärte Daniel.

    Hammond nickte zustimmend: “Major Carter, Doktor Jackson, Ihnen stehen alle Ressourcen dieser Basis zur Verfügung!”


    Andromeda-Galaxie
    Virgon, Helios Beta System, Cyrannus Sternsystem


    Natalie Faust ging auf die Zehnklässler zu, nachdem sie ihre Waffen nachgeladen hatte, um zu überprüfen, ob die zwölf Schüler auch wirklich tot waren. Sie stellte fest dass einige der Jugendlichen noch lebten - noch.
    Wenige Minuten später hatte die Zylonin Gewissheit, dass von diesen keiner mehr am Leben war - bis auf einen, der gerade auf den Lehrertisch zugekrochen kam. Sie ging langsam auf ihn zu und beobachtete mit kaltem Blick, wie er versuchte, an die eine Waffe zu gelangen, die auf dem Tisch lag. Wie eine Katze näherte sie sich langsam ihrem Opfer, das nun versuchte, abzudrücken - doch nichts außer einem leisen Klicken war dabei zu hören.
    Natalie lächelte boshaft: “Das Magazin in dieser Waffe ist leer geschossen, und das letzte habe ich.” Dann drückte sie ab.

    Lucas, der immer noch wie erstarrt an seinem Platz saß, zuckte bei dem lauten Knall zusammen und hob den Kopf. Er sah, wie sich seine Lehrerin nun ihm zuwandte. Sie zielte auf ihn, drückte aber noch nicht ab. Der Junge senkte den Kopf wieder, hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu, und wartete nun auf den Schuss und den kurz darauf eintretenden Schmerz.

    Während dessen - im Orbit des Planeten und der Kolonie Virgon - hatte nun Nagala, der durch den eingetretenen Ernstfall zum Flottenadmiral geworden war, mit Mühe eine Flotte aus mehreren Kampfsternen zusammengezogen, um zu einem Gegenschlag gegen die Armada der Zylonen auszuholen.

    Admiral Nagala hatte selber das Kommando an Bord der Atlantia übernommen und plante nun nach den Angriffen der Zylonen, zumindest das Helios Beta System zu halten, da dies nur zwei der zwölf Kolonien beherbergte.
    Außer dem Kampfstern Atlantia, eines Schiffes der Mercury-Klasse, und drei weiterer dieser Klasse, waren außerdem noch zwei Kampfsterne des Galactica-Typs und zwei des Valkyrie-Typs versammelt, um den Kampf gegen die Zylonen aufzunehmen.
    Nachdem man einen Basisstern von der Zylonischen Flotte mit vereinter Feuerkraft zerstören und ein weiteres beschädigen konnte, schien sich das Blatt zu Gunsten der Menschen zu wenden. Doch tauchten plötzlich vier weitere Basisschiffe der Zylonen auf, kurz nachdem der Basisstern zerstört worden war.

    Die Atlantia selbst wurde auch wiederholt getroffen. Nagala beobachtete den DRADIS-Bildschirm über sich und bemerkte, dass von seiner kleinen Flotte immer mehr Schiffe zerstört wurden. Zu allererst traf es die Kampfsterne des Valkyrie-Typs; die meldeten, sich nicht mehr lange halten zu können. Ein Entkommen war unmöglich geworden, da die Zylonen die FTL-Antriebe ausgeschaltet hatten.

    Nach einer knappen halben Stunde erbitterten Kampfes war nur noch die Atlantia übrig. Nagala ahnte nun, dass es so gut wie aus war. Voller Wut und Zorn ballte er die Hände zu Fäusten: ”Die Kolonien wurden überrannt, die Hauptstadt: Caprica-City zerstört, das Hauptquartier auf Picon genauso; unsere Flotte ist so gut wie vernichtet. Wir haben den Krieg verloren. Mister Beck! Informieren Sie alle verbliebenen Raptoren. Sie sollen so viele von den jüngeren Leuten mit sich nehmen, wie sie können - ebenso Vorräte - und sich zur Nyx-Station begeben!”

    Sein XO nickte: “Jawohl, Sir.”
    “Doch es bleiben noch drei Evakuierungsraptoren hier, bis auch von der Atlantia einige die Möglichkeit hatten, zu entkommen!”

    Nun meldete sich sein Taktikoffizier zu Wort: “Admiral. Wir sind von acht Basisschiffen umstellt. Die Zylonen versuchen, uns zu entern. Ich befürchte, sie werden mit Hilfe eines Computervirus unsere Systeme in kurzer Zeit ausschalten.”

    Admiral Nagala verzog verärgert das Gesicht und wandte sich an einen Major: “Major O’Brien! Sie sorgen persönlich dafür, dass die Informationen, die wir sammeln konnten, und die nötigen Anweisungen bei Commander Samuel O’Hara, dem Kommandanten der Nyx-Station, ankommen! Und nun gehen Sie!“ Dann fügte er noch barsch hinzu: „Ihr da, Sie und Sie dort auch! Los! Macht, dass ihr hier rauskommt! Wir werden uns solange es geht zur Wehr setzen.”
    Die angewiesenen Offiziere eilten aus dem CIC.
    Commander Beck seufzte: “Lange halten wir aber nicht mehr durch.”
    “Ich weiß.”

    Nyx-Station, Irgendwo im Cyrannus Sternsystem

    Die eintreffenden Berichte sorgten für Trauer und Wut auf der Station. Eine junge Offizierin wandte sich an O’Hara: “Commander. Sir. Admiral Nagala ist soeben an Bord der Atlantia gefallen.”
    “Oh, ihr Götter”, stöhnte ein weiterer Offizier, während Commander O’Hara fieberhaft überlegte, was er tun sollte.

    “Wie lauten ihre Befehle Sir?”, fragte sein XO.
    “Na schön, wie ist der Status der Kronos und der Heracles? Obwohl ich mich schon ernsthaft frage, was wir mit den Kampfsternen, die wir noch haben, gegen eine solche Übermacht von dieser Größe ausrichten sollen?”, grübelte Samuel O’Hara.

    Nun meldete sich sein Kommunikationsoffizier zu Wort: “Bericht von der Heracles - sie wird noch betankt. Die Kronos ist einsatzbereit, genauso wie drei Kampfsterne der Valkyrie-Klasse.”
    “Das reicht nicht”, brummte Commander O’Hara unwirsch.
    “DRADIS Kontakt! … Glück gehabt Sir, es sind zwölf koloniale Raptoren und zwei Kampfsterne der Valkyrie-Klasse sowie ein Hilfsschiff der Berzerk-Klasse”, meldete sein Taktikoffizier mit leichter Verzögerung.
    “Sie sollen sich identifizieren!”, ordnete der XO an.

    Virgon, Helios Beta System, Cyrannus Sternsystem

    Die zylonische Agentin senkte ihre Waffe. Der Junge hob verwundert den Kopf und blickte der Frau in die Augen. Natalie schaute ihn an, hob wieder die Waffe hoch und zielte. Doch nach wenigen Sekunden senkte sie erneut die Pistole.
    ‘Was ist nur los? Wieso kann ich es nicht? Liegt es vielleicht daran, dass ich diese Kinder seit rund zwei Jahren jeden Tag vor mir habe’, dachte sie verwundert, hob wieder die Waffe und zielte nun langsam auf die anderen Kinder, die völlig verschreckt und ängstlich auf ihre Lehrerin blickten.
    Sie schüttelte mit dem Kopf. Nein - sie konnte es einfach nicht, und dachte: ‘Gott kann doch nicht wollen, dass ich Kinder umbringe, und diese haben mir nichts getan. Schön, viele Eltern dieser Kinder sind beim Militär, aber ist es ein Grund, sie auszulöschen.’

    Wieder sah sie Lukas an, der immer noch still an seinem Platz saß. Natalie blickte ihm in die Augen - der Junge hatte Angst, das konnte sie sehen, genauso wie die anderen Kinder in diesem Raum.

    Die blonde Zylonin senkte ihren Arm und traf schließlich eine Entscheidung, für die sie womöglich von den anderen hart bestraft werden würde. Natalie ging zur Tür, holte den Schlüssel hervor und schloss sie auf, öffnete sie und ging wieder an ihren Platz zurück. Die Kinder schauten ihre Lehrerin verwundert an. “Los! Packt eure Sachen und verschwindet!”, forderte sie ihre Schüler auf. Dann setzte sie sich auf ihren Stuhl und zog ein Blatt aus ihrer Tasche heraus. Dabei beobachtete sie aus den Augenwinkeln das Verhalten der Kinder, die nun schleunigst ihre Schulsachen packten. Dabei war es fast unvermeidlich, keinen Blick auf die blutüberströmten Leichen zu werfen. Ein verzweifeltes Schluchzen stieg vielen in der Kehle hoch und sie verließen fluchtartig den Raum.

    Bis auf Tabita, die Schwester von Lucas, waren die anderen Kinder bereits weg. Bevor die beiden hinausstürzen konnten, packte Natalie Lucas am Arm und schaute ihn noch einmal eindringlich und mit traurigen Augen an. Unbemerkt steckte sie dem Jungen eine Notiz zu.

    “Los, verschwindet endlich!”, forderte sie die zwei auf, die ihr noch einen letzten entsetzten Blick zuwarfen, und dann aus dem Klassenzimmer rannten, um Hilfe zu suchen.


    tbc
    Geändert von Jonathan J. O´Neill (12.04.2020 um 22:23 Uhr)


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