Titel: Scherben bringen Glück?
Wort (Nummer): zerbrochen (83)
Serie: SGA
Genre: Humor
Charakter: Rodney McKay
Rating: P6
Anmerkung des Autors: Ursprünglich war das Ganze als Idee für die „Glas“ Drabble-Challenge gedacht. Da sich der Plot aber einfach nicht in 100 Wörter bringen lassen wollte, dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit, um mal wieder einen kurzen [100]er zu schreiben.
Wartend standen Teyla, Ronon und John im Gaterium. Eigentlich wollten sie bereits seit ein paar Minuten auf M5X-666 sein, doch noch immer fehlte Rodney.
„Rodney? Wo steckst du verdammt noch mal?“, fragte John über das Headset, erhielt jedoch keine Antwort.
Kurzentschlossen machte er sich auf den Weg zu den Laboren. Es war noch früh am Morgen, so dass ihm in den Gängen kaum ein Mensch begegnete. Bestimmt hatte sich der Wissenschaftler am gestrigen Abend so sehr in seine Aufgabe vertieft, dass er mal wieder alles um sich herum vergessen und sich die Nacht um die Ohren geschlagen hatte oder sogar an seinem Arbeitsplatz eingeschlafen war.
Tatsächlich entdeckte er McKay in seinem Labor. Ungewöhnlich war jedoch, dass dieser weder mit seinem Kopf auf der Tastatur lag, noch auf seinen Laptop starrte und immer wieder neue Befehle eingab. Stattdessen stand er alleine mitten im Raum und rührte sich keinen Millimeter.
Sein Blick war auf den Boden geheftet, so dass er nicht einmal mitbekam, wie John das Labor betrat.
„Was ist los Rodney? Wir warten schon eine halbe Ewigkeit auf dich!“, erkundigte John sich ein wenig ratlos.
„Jetzt sag nicht, du hast vergessen, dass wir heute nach M5X-666 wollten. Das war doch sogar deine Idee dort hinzugehen, weil da eventuell ein Antikerstützpunkt versteckt sein könnte.“
Was war nur mit seinem Freund und Teamkollegen los?
„Ich kann nicht mitkommen! Das geht einfach nicht!“
Entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen sah Rodney kurz zu John auf, ehe sein Blick sich wieder auf den Boden heftete.
John folgte dem Blick und entdeckte, dass Rodney inmitten eines Haufens voller Scherben stand. Wie lange er schon so dastand, wusste er nicht, aber es schien so, als hätte er sich noch nicht wieder bewegt, seit ihm – was auch immer – heruntergefallen war und es sich auf dem Laborboden verteilt hatte.
Das erklärte aber noch immer nicht Rodneys merkwürdiges Verhalten.
„Wie wäre es, wenn du die Scherben jetzt wegfegst und dann mit mir mit kommst? Ronon und Teyla warten noch immer.“
„Aber verstehst du denn nicht? Hast du dir die Scherben denn noch nicht genau angeschaut? Ich kann nicht mitkommen, ohne das etwas schreckliches passieren wird!“, klagte Rodney verzweifelt.
Endlich schaute John genauer hin. Zunächst glaubte er, es handelte sich um Glasscherben, doch dann stellte er fest, dass es nicht irgendwelche Glasscherben waren. Sie stammten von einem zerbrochenen Spiegel.
Zwar wusste er nicht, warum Rodney in seinem Labor einen – der Menge an Scherben zu urteilen – so großen Spiegel hatte, doch verstand er nun das Dilemma und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ich würde dich ja jetzt gerne Beruhigen und erzählen, dass Scherben Glück bringen, aber wie war das Sprichwort noch gleich? Wenn man einen Spiegel zerbricht, wird man sieben Jahre lang von Pech verfolgt? Ich wünsche dir viel Glück Rodney, du wirst es brauchen, denn das wird eine lange Zeit.“
Noch immer grinsend drehte er sich um und machte sich auf den Weg zurück zu Teyla und Ronon. Mit Rodney würde in den nächsten Tagen nichts anzufangen sein und John hatte nicht vor, ihn in naher Zukunft darüber aufzuklären, dass es sich dabei lediglich um Aberglauben handelte und nichts daran wahr war. Denn die derzeitige Situation würde ihm die nächsten Tage mit Sicherheit einige lustige Dinge bescheren.
Hinter sich konnte er noch die empörten Rufe seines Teamkollegen und Freunds hören.
„Sheppard? Hey Sheppard! Du kannst mich hier doch jetzt nicht einfach alleine lassen! Hey! Hast du mich gehört? Sheppard!!“