Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 30

Thema: [VOY] The Beginning

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard [VOY] The Beginning

    Titel: The Beginning
    Autor: Col.Carter
    Fandom: Star Trek Voyager
    Genre: Allgemein, Romanze
    Charakter(e)/Pairing(s) Janeway, Chakotay
    Rating/Warnings: P -13
    Beta: Xella Sky
    Anmerkung des Autors: Ich wollte mal eine FF schreiben, die vom Anfang der Serie handelt, das ist sogesehen meine Version.
    Kurzinhalt: Maquis, fremde Sitten und ein Pro-forma-Ehemann... damit muss sich Captain Janeway herumschlagen. Nur warum? Kaum im Alpha-Quadranten angekommen, gibt es neue Probleme, die die zwei Crews meistern müssen. Lest selbst.
    Disclaimer: Paramount gehört die Serie und alle Charaktere, ich leihe sie mir nur aus.


    Kapitel 1 - Beginn der Reise

    Captain Janeway stand in ihrem Bereitschaftsraum und betrachtete die Sterne, wie immer wenn sie nachdachte und eine Entscheidung treffen musste.
    Sie dachte darüber nach, was sie in der Ausbildung über solche ausweglosen Situationen gelernt hatte. Es war ihr erstes Kommando und sie hatte schon einige Leute verloren, darunter ihren Ersten Offizier Lt. Commander Cavit.
    Nun hatte sie keinen Ersatz, bis sie wieder auf die Erde kommen würden, es sei denn, sie würde ihrem alten Freund Tuvok diese Position anbieten.
    Ja, dieses, ihr erstes Kommando sollte sie schon vor einige schwierige Entscheidungen stellen. Eine davon war, ob sie diese Maquis wirklich in die Sternenflottenbesatzung integrieren sollte.

    Zur Zeit saßen die Maquis noch in den Arrestzellen, die allerdings auch einiges an Energiereserven der Voyager beanspruchten, also sollte sie sich möglichst schnell etwas einfallen lassen.

    Der Türmelder riss sie jäh aus ihren Gedanken. Sie schaute zur Tür und rief: "Herein!".
    Tuvok trat, mit seinem typisch nichtssagenden, vulkanischen Gesichtsausdruck, ein.
    "Tuvok, gut, dass Sie da sind. Ich ernenne Sie hiermit zu meinem Ersten Offizier.", überfiel sie ihren Freund, ohne lange Vorrede. Der Vulkanier nahm dies mit einem gelassenen Nicken zur Kenntnis. Offenbar hatte er mit dieser Entscheidung gerechnet.
    "Was haben Sie für mich?", fragte sie, erst jetzt erkennend, dass er ja aus einem anderen Grund gekommen war.
    "Captain, ich habe hier den Energiebericht, den Sie von Lt. Carey angefordert haben."
    Janeway lächelte und streckte die Hand aus.
    Dies würde ihr vielleicht bei ihrer Entscheidung helfen.
    Er reichte ihr das Pad. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und schaute sich die Daten an.
    "Mhm...", grübelte sie und vergaß beinahe, dass Tuvok immer noch da stand und auf neue Instruktionen wartete.
    "Sie können wegtreten.", meinte sie knapp. Der Vulkanier kehrte daraufhin auf die Brücke zurück.

    Der Captain stand auf, ging an den Replikator und orderte eine weitere Tasse Kaffee – wohl die fünfte an dem heutigen Tag.
    Sie setzte sich dieses Mal aufs Sofa und grübelte, während sie das schwarze Elixier ihres Lebens trank.

    Chakotay saß in seiner Zelle gegenüber von B´Elanna. Diese Zellen waren für echte Verbrecher – ausbruchssicher und so konzipiert, dass man das Kraftfeld nicht komplett ausschalten musste, um den Gefangenen die Mahlzeiten zu reichen.
    Es wurde nur ein Loch im Feld erzeugt, wodurch sie ihre Mahlzeiten bekommen konnten.

    Der Maquiscaptain grübelte darüber nach, wie lange sie wohl noch hier drinnen bleiben mussten. Darüber hinaus beschäftigte ihn aber noch eine viel wichtigere Frage. Eine Frage, die sich jeder Maquis hier stellte: Was würde mit ihnen passieren, wenn sie wieder zurück auf der Erde waren? Dieser Gedanke verfolgte die festgesetzte Crew Tag und Nacht.

    *****

    Neelix, ein Talaxianer, den die Voyager im Delta-Quadranten aufgegabelt hatte und der nun der Koch des Sternenflottenschiffes war, war damit beauftragt worden, die Maquiscrew mit Essen zu versorgen.
    Momentan war er dabei, das Essen zu verteilen, na ja, wenn man dieses undefinierbare Zeug so nennen konnte. Es roch fürchterlich und sah aus wie Hafergrütze.
    Neelix war fröhlich, wie meistens wenn man ihn sah.
    Er wünschte auch noch jedem einen guten Hunger, was den Sicherheitsoffizier, der neben ihm ging, um bei jeder Zelle das Kraftfeld zu konfigurieren, zum Schmunzeln brachte.

    *****

    Es war inzwischen Nacht auf der Voyager geworden, was man daran merkte, dass die Beleuchtung in allen Räumen und Gängen gedimmt worden war. Nur noch vereinzelt liefen Offiziere und Crewmitglieder durch die Gänge des Schiffes, die meisten hatten sich bereits in ihre Quartiere zurückgezogen und einige wenige saßen noch gemütlich im Casino beisammen.

    Der Captain der Voyager saß in seinem Quartier auf dem Sofa, mit einer Tasse Kaffee.
    Dies war kaum anders zu erwarten gewesen, obwohl das Problem mit der Energieversorgung immer schlimmer wurde.
    Sie mochte momentan einfach noch nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten, denn das Zeug, das Neelix als schwarzes Gold bezeichnete, konnte man ja nun nicht wirklich trinken.
    Wenn das Problem allerdings noch größer wurde, musste sie natürlich als Kommandantin mit gutem Beispiel vorangehen und, wie alle anderen auch, auf den Replikator verzichten.
    Sie seufzte und dachte weiter nach, dann nahm sie erneut das Pad mit dem Energiebericht in die Hand.
    Eines stand fest – sie konnten sich diese Zellen nicht leisten...zumindest nicht auf Dauer. Nach einiger Zeit schlief sie auf dem Sofa, über dem Pad grübelnd, ein.

    TBC
    Geändert von Col. Carter (30.09.2013 um 16:45 Uhr)

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Captain Avatar von Takaia
    Registriert seit
    17.09.2010
    Beiträge
    413

    Standard

    Na das klingt ja schon mal nicht schlecht bin mal gespannt ob die gefangenen weiter
    Leolawurzeleintopf
    essen müssen

    Es gibt Gedanken, die sind klüger als die Leute, die sie haben
    Robert Lembke


  4. Danke sagten:


  5. #3
    Lieutenant General Avatar von Antares
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    4.809
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Bevor ich zu Stargate kam, war Voyager und Voyager FFs meine große Leidenschaft! *g*

    Es ist eine nette Idee, eine FF zu schreiben, die erklärt, wie alles begann. Da gibt es sicher noch viele nicht bekannte Ereignisse. *g*

    Noch ist alles etwas sprunghaft und ein Betaleser wäre eine wirklich gute Idee.
    Geändert von Antares (06.01.2012 um 13:02 Uhr)

  6. Danke sagten:


  7. #4
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Vielen Dank an Takaia und Antares für die Kommentare.
    @ Antares: Ich habe einen Beta, die meine Schreibfehler korregiert, aber ansonsten nichts.

    Have Fun!

    Kapitel 2 - Streik!

    Ein neuer Tag begann und die Alphaschicht löste die Gammaschicht in ihrem Dienst ab.
    Die Beleuchtung der Voyager war vom Nacht- auf den Tagmodus umgesprungen, der einzige Hinweis auf den Tag, denn die ewige Nacht des Weltalls blieb immer gleich dunkel.
    Diese vom Computer gesteuerten Lichtsignale waren für die Crew lebensnotwendig.
    Ohne sie würde der Biorhythmus der Menschen an Bord vollkommen kollabieren, denn im All ging jegliches natürliches Zeitempfinden verloren.
    Im Falle eines Notfalls wurde deshalb auch immer Energie für die Notbeleuchtung aufgebracht, denn ansonsten war man auf einem Raumschiff bald arbeitsunfähig.

    Obwohl der Morgen noch jung war, herrschte reger Betrieb an Bord, denn beinahe die komplette Besatzung war auf den Beinen.
    Chakotay teilte sich seit kurzem mit B´Elanna eine Zelle.
    Warum?
    Weil der Captain beschlossen hatte, die Energiekosten für die Zellen zu halbieren und jede doppelt zu belegen. Sie hatte Tuvok mit dieser Aufgabe beauftragt und er hatte die Angelegenheit sofort gewissenhaft geregelt.
    Die zweite Hälfte der Zellen wurde gerade abgeschaltet und die Energie in die wichtigeren Schiffssysteme umgeleitet.

    Harry Kim saß im Casino beim Frühstück und betrachtete Neelix Kreation auf seinem Teller verdrossen.
    ‚Was auch immer das sein soll...es riecht schrecklich‘, dachte sich der junge Fähnrich.
    Er stoppte den quirligen Talaxianer, als dieser gerade an seinem Tisch vorbeikam.
    „Neelix, was ist das?"
    Neelix betrachtete Fähnrich Kim freundlich und gab ihm bereitwillig Auskunft: „Leolawurzeleintopf mit Kräutern."
    „Ähm…danke, Neelix."
    ‚Wenn ich das immer essen muss, dann streike ich!‘
    Genau das, was Harry dachte, passierte zur selben Zeit im Arrest.

    *****

    „Sagen Sie mal, wollen Sie uns umbringen? Das Zeug gibt es seit einer Woche, dreimal am Tag...das nehme ich nicht an, essen Sie es selbst.", meckerte Tom Paris.
    "Stellen sie sich vor, im Casino gibt es genau dasselbe zu essen.", konterte der Sicherheitsoffizier.
    Ein Aufruhr ging durch den Arresttrakt und alle Maquis begannen "STREIK!" zu rufen. Schüsseln flogen mitsamt dem Inhalt gegen das Energiefeld, welches sowohl Wand als auch Tür ersetzte.
    Der Anblick beim Aufprall am Energiefeld war kurios, denn das Essen blieb daran nicht haften, sondern prallte ab und ging zu Boden.
    Chakotay war das Gebrüll seiner Mannschaft nicht recht, er vermochte es jedoch nicht, sie zu übertönen.
    Die Sicherheitsoffiziere zogen sich zurück und riefen Tuvok, um ihm von der Situation zu berichten. Dieser gab, in seiner vulkanisch nüchternen Art, zur Auskunft, dass er die Sache mit dem Captain bereden würde.

    Sogleich ging Tuvok zum Bereitschaftsraum von Janeway und betätigte den Türmelder.
    Nach kurzer Zeit hörte er ein "Herein" und er trat ein.
    "Captain, wir haben ein Problem.", kündigte der Vulkanier, ohne vorherige Begrüßung, an.
    ‚Bitte nicht noch eins, das wird langsam zum Höllentripp!‘, dachte sie bei sich.
    "Was für ein Problem, Mister Tuvok?", fragte sie, um sich Klarheit zu verschaffen.
    "Unsere Gefangenen streiken.", erläuterte der Vulkanier vollkommen emotionslos.
    Kathryn drehte sich zu ihm um und schaute ihn ungläubig an.
    "Weswegen streiken die Gefangenen?"
    "Sie haben wohl genug vom Leolawurzeleintopf, wie mir von einem der Sicherheitsoffiziere mitgeteilt wurde."
    Die Kommandantin musste bei dieser Aussage schmunzeln.
    "Isst die gesamte Besatzung nicht dasselbe wie unsere Gefangenen?"
    "Ja Captain, dem ist so."

    Janeway ging an Tuvok vorbei, ohne ein weiteres Wort fallen zu lassen, über die Brücke, wo munter getuschelt wurde, zum Turbolift.
    Dort befahl sie dem Computer, sie auf das Deck zu befördern, auf dem die Arrestzellen untergebracht waren und der Lift setzte sich in Bewegung.
    Als der Turbolift anhielt, stieg der Captain der Voyager aus und ging auf direktem Weg dorthin.
    Man konnte die Gefangenen bereits von draußen hören.
    Sie waren wirklich laut und wollten wohl einen kleinen Aufstand proben.
    Kathryn ging hinein, schritt den Gang einmal komplett entlang, drehte sich am Ende um und ging wieder zum Ausgang.

    Dort blieb sie stehen.

    TBC
    Geändert von Col. Carter (30.09.2013 um 16:45 Uhr)

  8. Danke sagten:


  9. #5
    Systemlord Avatar von Toth
    Registriert seit
    29.05.2009
    Ort
    Ein Kaff nahe Berlin
    Beiträge
    262
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Jippie, eine Star-Trek-FF!

    Da bin ich dabei (zumal es in dieser offenbar nicht ausschließlich darum geht, wie Kirk und Spock es miteinander treiben )!

    Interessanter Ansatz bisher, Hungerstreik wegen Verstoß gegen die Genfer Konventionen. Tzz... Leolawurzel-Folter hätte ich Sisko zugetraut, aber nicht Janeway.

    Das Ende lässt in seiner knappen Chaotik einige Fragen offen: Warum gab es überall einen Stromausfall? Ein Angriff!? Und Chakotay will das Schiff übernehmen? Wie stellt der sich das vor, die ganze Voyager mit gerade mal drei Dutzend Mann steuern zu können? Und vor allem: Wie reagiert Janeway, die ja direkt vor Chakotay stand. Wie können die Maquis dann zum Ausgang gehen, ohne sich mit den bewaffneten Wachposten herumzuplagen. Der Ausbruch dürfte die ja nicht gerade freuen...

    Bin jedenfalls gespannt, wie's weitergeht
    MfG
    Toth

  10. Danke sagten:


  11. #6
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Hey Toth.

    Das mit dem Break war ja auch Pure absicht. ^^
    ich denke mal deine Fragen werden im nächsten Kap beantwortet.
    ich schreibe meistens nur Voyager FFs.. oder Aber Enterprise mit Stargate gemischt.

    Das Paaring was es hier gibt ist auch mein Bevorzugtes.

    lg

  12. #7
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    So, das wird das letzte kap vor meinem Urlaub, in 3 Wochen geht es weiter.

    Kapitel 3 - Der Deal

    Es wurde still in dem Arresttrakt und alle Gesichter der Anwesenden blickten sie an.
    "Der Grund für diesen Aufstand ist vollkommen sinnlos. Die gesamte Voyager-Crew, Sie alle eingeschlossen, bekommen dasselbe Essen aus dem Casino, welches uns unser Koch Neelix zubereitet."
    Alle Maquis schauten daraufhin erwartungsvoll zu Chakotay, da sie gespannt waren, was er darauf kontern würde.
    Dieser registrierte gelassen die Blicke seiner Crew und schaute seinerseits wiederum zum Captain.
    Ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, das natürlich bei seinen Grübchen sehr raffiniert wirkte.
    "Wenn dieses Zeug einer ihrer Leute freiwillig isst, dann werde ich Ihnen höchstpersönlich das beste Essen zubereiten, das Sie jemals hatten.", versprach ihr der Indianer selbstbewusst und in leicht provokantem Ton.
    "Okay, der Deal gilt.", erwiderte Janeway, die dieses Angebot zwar ungewöhnlich, aber durchaus interessant fand.
    Sie ging auf die Schalttafel zu und konfigurierte das Feld von Chakotays Zelle so, dass ein kleines Loch entstand.
    Danach kehrte sie zu dieser zurück und streckte ihre Hand hindurch. Der Indianer schüttelte diese als Bestätigung ihrer Wette.
    Janeway lächelte und nahm dann ihre Hand zurück. Sie ließ das Kraftfeld von einem Sicherheitsoffizier wieder schließen und verließ den Arrest.

    Auf der Brücke angekommen, machte sie sofort einen Abstecher zu ihrem Bereitschaftsraum um sich einen frischen Kaffee zu holen und zu überlegen, wer denn nun freiwillig Leolawurzeleintopf essen würde.
    Aber auf Anhieb fiel ihr nicht wirklich einer ein. Dieses Zeug schmeckte einfach zu scheußlich.
    Oder doch‘, sie lachte in sich hinein, sie wusste da doch jemanden: ‚Neelix‘.
    Der Talaxianer würde das Gericht ohne zu zögern freiwillig essen, schließlich war es seine eigene Kreation…und Chakotay hatte schließlich nicht gesagt sie solle ein Menschen suchen, der das isst.
    Kathryn nippte überaus zufrieden an ihrem Kaffee und machte sich auf den Weg zur Brücke.

    Jetzt brauchte sie nur noch einen guten Plan, wie sie Neelix dazu bekam, seine eigene Kreation vor Chakotays Augen zu essen, dachte sie sich.
    Zielstrebig ging sie über die Brücke. Das einzige was sie zur Brückencrew sagte, war: "Tuvok, Sie haben die Brücke."
    Damit war sie im Lift verschwunden.

    Wenig später betrat Kathryn Janeway das Casino. Der quirlige Talaxianer empfing sie sogleich mit einem freundlichen: "Captain, was kann ich für Sie tun?"
    Kathryn schmunzelte innerlich über den für menschliche Verhältnisse klein gewachsenen Mann.
    "Sie könnten mit tatsächlich helfen, indem sie unseren Gefangenen zeigen, wie schmackhaft ihr Leolawurzeleintopf ist."
    "Mit Vergnügen, Captain. Wann soll die Aktion stattfinden?"
    "In einer Stunde im Arresttrakt. Seien Sie pünktlich und bringen Sie einen Teller vom Mittagessen mit.", instruierte sie Neelix.
    Dieser nickte und ging wieder an seine Arbeit. Kathryn war zufrieden und verließ das Casino.

    *****

    Die eine Stunde, die Kathryn auf der Brücke verbracht hatte, war unglaublich schnell vergangen, fast wie ein Wimpernschlag.
    Neelix war unterwegs zum Arrest. Die Kommandantin war bereits dort und wartete gespannt auf sein Erscheinen.
    Die Maquis hatten sich alle am Eingang ihrer Zellen versammelt, um dem Schauspiel so gut es ging zusehen zu können.

    Der Talaxianer betrat den Arresttrakt und ging direkt auf seinen Captain zu.
    Der Indianer begann zu schmunzeln. ‚Sie ist wirklich raffiniert. Das ist wohl wirklich das einzige Lebewesen auf diesem Schiff, welches den Eintopf freiwillig isst., dachte er sich.
    Die zierliche Frau legte Neelix den Arm um die Schulter und führte den Koch zu einem gut sichtbaren Platz in der Mitte des Raumes, wo er mit der Demonstration beginnen sollte.
    Alle schauten dem kleinen Mann dabei zu, wie er genüsslich aß.
    Der Captain der Maquis musste innerlich schmunzeln, immerhin würde er dank der verlorenen Wette ein paar Stunden Freiheit genießen können.
    Captain Janeway drehte sich zu einem der anwesenden Sicherheitsoffiziere um.
    "Fähnrich, lassen Sie Mister Paris heraus, er hat seine Woche abgesessen."
    Der Fähnrich nickte und ging zu der Zelle, ließ Tom raus und aktivierte das Feld wieder.
    Tom verschwand so schnell er konnte. Janeway ging zu der Zelle des Anführers als Neelix fertig war.
    "Ich habe wohl unseren Deal gewonnen. Wir sehen uns, wenn Sie für mich kochen.", sagte sie lächelnd und verließ den Arrest.

    TBC
    Geändert von Col. Carter (30.09.2013 um 16:46 Uhr)

  13. #8
    Systemlord Avatar von Toth
    Registriert seit
    29.05.2009
    Ort
    Ein Kaff nahe Berlin
    Beiträge
    262
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    0.o

    Ok, dass das so friedlich von statten ging, verwundert mich nun schon ein bissl.

    Zitat Zitat von Col. Carter Beitrag anzeigen
    Tom verschwand so schnell er konnte. Janeway ging zu der Zelle des Anführers, als Neelix fertig war.
    Das Licht flackerte und nach wenigen Sekunden ging es ganz aus. Der Arrest war vollkommen dunkel und schwarz. Die Insassen runzelten die Stirn, aber nahmen die Gelegenheit wahr und gingen aus ihren Zellen. Dann ging der Notstrom an und sie konnten Umrisse ihrer Umgebung wahrnehmen.
    Alle schauten zu Chakotay, ihrem Anführer. Dieser ging los Richtung Ausgang.
    TBC
    Da das der letzte Abschnitt mit Janeway war, bin ich nun dabon ausgegangen, dass sie zum Zeitpunkt des Stromausfalls im Arrest anwesend war. Außerdem bin ich der Überzeugung dass, wenn schon nicht nicht die Brückencrew, zumindest das Wachpersonal im Arrest, die Sicherheitsoffiziere und Tuvok bewaffnet sind und die Maquis davon abgehalten hätten, unabhängig von ihrer Intention, durchs Schiff zu stromern.

    Versteh mich nicht falsch, ein Blutbad hätte ich mir nicht gewünscht, doch mir kam das ganze ein wenig zu... belanglos rüber.

    Themenwechsel:

    Die Szenen zwischen Janeway und Chakotay sind in ihren mehr oder minder dezenten Sticheleien/Einschätzungen finde ich richtig gut und frage mich natürlich, wie weit du sie in deiner Geschichte gehen lässt. Neben Janeways Aversion gegen Beziehungen mit Untergebenen kommt ja noch der Fakt hinzu, dass sie so kurz nach ihrer Havarie noch davon ausgeht, dass zu Hause ein Mann auf sie wartet.

    MfG
    Toth

  14. #9
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Mhm.. Da ich im urlaub war. muss ich mir also, für dich neue kapitel ausdenken, weil du die Maquis zu belanglos findest. das kann allerdings ein wenig dauern.

    lg

  15. #10
    Systemlord Avatar von Toth
    Registriert seit
    29.05.2009
    Ort
    Ein Kaff nahe Berlin
    Beiträge
    262
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Oh, nein, nein!

    So hab ich das doch überhaupt nicht gemeint! Belanglos fand ich nur die Art des Ausbruches des Maquis aufgrund der Ohnmächtigkeit der Sternenflotte, sie daran zu hindern, nicht die Handlung an sich. Die Grundidee ist doch richtig gut... ...also ignorier einfach meine grantige Haarspalterei und mach so weiter, wie es deine eigentliche Intention war!

    Ich entschuldige mich hiermit, da meine Kritik offenbar falsch angekommen ist, muss mich wohl klarer ausdrücken

    MfG
    Toth

  16. #11
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Aber mit dem Satz, den du Kritisiert hast, hast du recht. ich hab noch nen Stückchen gefunden ^^

    Sie Stand Vor der Zelle. und betrachtete ihn.
    "Ich hab gewonnen." lächelte sie
    "Ich halte, mein Versprechen" erwiederte er
    "Das Will ich auch hoffen. So nun muss ich wieder Arbeiten." meinte sie und verliess den Arrest.
    Sie ging zum Turbolift und fuhr zur Brücke.
    Die sicherheitsoffiziere, gingen alle bis auf 2 in Das Sicherheitsbüro.
    So. aber leider ohne Beta.

  17. #12
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Update: Story wird überarbeitet.

  18. #13
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 4 - Die Flucht

    Das Licht begann zu flackern und nach wenigen Sekunden war es komplett ausgefallen.
    Das ganze Schiff war vollkommen schwarz und dunkel, es blinkten nur die roten Leuchten für die Notenergie.
    Die Insassen des Arresttraktes runzelten die Stirn, aber nahmen die Gelegenheit wahr und entstiegen ihren Zellen.
    Alle schauten zu ihrem Kommandanten, dieser ging ohne zu zögern Richtung Ausgang.
    Bevor sie ausschwärmen konnten gab er seinen Kameraden noch einige Anweisungen:
    "Ayala, Sie nehmen fünf Leute und sehen sich auf dem Schiff um. B´Elanna, Sie nehmen sich ebenfalls fünf Leute und sehen im Maschinenraum nach dem rechten. Der Rest folgt mir auf die Brücke."
    Alle nickten und strömten wenig später aus.

    *****

    Kathryn saß in ihrem Stuhl auf der Brücke und fragte sich momentan, was jetzt schon wieder los war.
    Währenddessen saß Lieutenant Carey im Maschinenraum und versuchte zu ergründen, wieso der Warpkern offline gegangen war, was, wie er befürchtete, heftige Schwierigkeiten für das Schiff bedeuten konnte.
    "Mhm...", grübelte er, als ein Warnzeichen auf der Schaltkonsole aufblinkte.
    "Carey an Captain Janeway."
    Wie gut, dass wenigstens die Com noch funktionierte.
    "Janeway hier.", meldete sie sich mit leicht angespanntem Tonfall.
    "Captain, kennen Sie ein Werftprotokoll zwei Alpha Gamma Epsilon?"
    Janeway dachte nach und ging in ihren Bereitschaftsraum. ‚Ich hab davon gelesen.‘
    "Warten Sie einen Moment, Mister Carey, ich muss recherchieren."
    "Aye, Captain."
    Sie ging zu ihrem Schreibtisch und suchte ein ganz bestimmtes Pad, welches sie auch nach kurzem Wühlen in dem Stapel fand.
    Mit diesem kehrte sie auf die Brücke zurück. Zur selben Zeit trafen auch die Maquis um Chakotay dort ein.
    "Lt., das Werftprotokoll hat den Warpkern abgeschaltet. Suchen Sie es im Hauptcomputer und löschen Sie es. Danach müssten wir den Warpkern wieder hochfahren können.“
    "Verstanden Captain!", antwortete Carey und schloss den Comkanal.

    Der stolze Krieger, der sich während des Gesprächs zwischen Captain und Lt. noch im Hintergrund gehalten hatte, ging nun auf den Captain zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Janeway erhob sich aus ihren Stuhl, so dass sie sich Auge in Auge gegenüber standen.
    "Wir haben nicht die Absicht, Ihnen etwas zu tun. Wir wollten Ihnen nur helfen, das Schiff zu beschützen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass Sie sich selbst ausknocken würden."
    Über diese Tatsache musst er schmunzeln, was seine unglaublichen Grübchen zum Vorschein brachte.
    "Sie haben also einfach so die Gelegenheit des Energieausfalls ergriffen um auszubrechen?!",
    hakte Janeway nach und schaute ihn dabei ernst an.
    Der Anführer der Maquis hob abwehrend die Hände.
    "Wie gesagt, wir hatten nur friedliche Absichten, niemandem ist etwas geschehen. Oder meinen Sie, sonst würden wir hier einfach so rumstehen und uns unterhalten?!", stellte er provozierend die Gegenfrage.
    Janeway kam nicht dazu, ihm direkt zu antworten, denn in diesem Moment meldete sich erneut der Maschinenraum:
    "Carey an den Captain. Wir haben Maquis im Maschinenraum!"
    Die Stimme des Lieutenants klang leicht panisch.
    „B´Elanna ist da unten, mit ein paar meiner Leute. Wie ich bereits sagte, ich dachte, uns drohe Gefahr. Deshalb habe ich meine Leute auf dem Schiff verteilt. Wenn Sie sie lassen, dann könnte B‘Elanna ihrem Chefingenieur helfen.“
    ‚Uhh... das klingt ja echt nobel, aber kann und soll ich ihm trauen? Der Kerl hat eine verdammt charismatische Ausstrahlung und kann vermutlich die Leute zu so ziemlich allem bewegen. Aber andererseits vermittelt er durch seine Art auch, dass man ihm vertrauen kann. Tja, Kathryn. Jetzt musst du dich entscheiden.‘

    "Mister Carey, Captain Chakotay versicherte mir, dass seine Leute nur da sind, um Ihnen behilflich zu sein, falls Sie ihre Arbeitskraft benötigen sollten. Behalten Sie die Maquis vorläufig bei sich. Janeway Ende."
    Die anderen Maquis, die ihrem Anführer gefolgt waren, standen auf der Brücke herum und behielten alles im Auge, um im Notfall ihren Captain beschützen zu können, obwohl sie keinerlei Waffen bei sich hatten.

    Torres stand wenig später im Maschinenraum an einer Konsole und löschte das störende Element aus der Datei, danach speicherte sie diese.
    "Hey Carey, ich habe die Systemdatei korrigiert. Wir müssten den Kern jetzt starten können."
    Der junge Chefingenieur trat zu ihr hinzu. "Gut, dann legen wir mal los.", sagte er und gab einige Befehle in die Konsole ein.

    *****

    Der Warpkern war wieder bei einhundert Prozent Leistung, alle Systeme funktionierten innerhalb normaler Parameter und das Schiff erstrahlte in voller Beleuchtung.
    "Janeway an Maschinenraum."
    "Carey hier."
    "Schicken Sie mir die Maquis auf die Brücke."
    "Aye, Captain."
    Die Halbklingonin hörte das Gespräch mit an und machte sich ohne Umschweife mit ihren Leuten auf den Weg.

    Als sie auf der Brücke eintrafen blickten ihnen sämtliche Anwesende, Brückenoffiziere wie Maquis, entgegen.
    ‚Ob das so klug war, sie alle auf die Brücke zu rufen? Ich hoffe ja sie bleiben friedlich!‘,
    dachte sich Janeway.
    B´Elanna ging auf Chakotay zu, blieb vor ihm stehen und lachte ihn an. Dabei blitzten ihre Augen verdächtig launisch auf.
    "Was ist los B´Elanna? Sie sehen so schadenfroh aus."
    "Nun ja, ich weiß zwar nicht, wo er gesucht hat, aber ich hatte die Datei in fünf Minuten gefunden. Irgendwie fand ich es ja ein wenig umständlich, was er da angestellt hat, aber nun ja…! Was machen wir jetzt?"
    "Wir warten ab und schauen, was der Captain jetzt im Sinn hat."
    Captain Janeway, die aufmerksam zugehört hatte, nahm dies als Stichwort und wandte sich nun Chakotay zu:
    "Captain Chakotay, folgen Sie mir. Mister Tuvok, haben Sie ein Auge auf unsere Gäste."
    Sie stand auf und ging direkt auf ihren Bereitschaftsraum zu. Chakotay folgte ihr.

    Im Büro bot Janeway ihm einen der Besucherstühle an und setzte sich selbst auf ihren Platz hinter dem Schreibtisch. Sie bevorzugte diesen Platz immer dann, wenn sie Autorität ausstrahlen wollte und um ihren Besuchern direkt ins Gesicht sehen zu können. Am Minenspiel ihrer Gegenüber ließen sich die besten Beobachtungen machen.

    ‚Was hat diese Frau nur mit ihrem Beobachten? Meint sie, sie könnte Gedanken lesen?! Wahrscheinlich geht sie gerade sämtliche Sternenflottenstandardraster durch, was körpersprachliche Signale angeht. Eigentlich kann man sie dann doch auch ein wenig ärgern, oder?‘, ging dem Indianer durch den Kopf.
    "Gefällt Ihnen, was Sie sehen?", fragte er dreist und schaute sie dabei eindringlich an.
    ‚Wie kann man nur so unmöglich und dabei so charmant sein.‘, dachte Kathryn.
    Chakotay blickte in ihre wunderschönen blauen Augen und verlor sich darin, als wäre es ein Ozean, so groß wie der Atlantik.

    TBC

  19. #14
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 5 - Kathryn und Emotionen

    Sie sah ihn an und schmunzelte bei seinem Anblick. Wie er auf dem Stuhl saß, vollkommen entspannt und sie anschauend.
    Eigentlich müsste es ja etwas Beunruhigendes haben, aber es war eher eine angenehme Stille, schon fast vertraut, so unglaublich das auch klang.
    Sie wollte und konnte diesen kostbaren Augenblick nicht zerstören. Sie genoss den friedvollen Moment inmitten diesem Ungewissen, in dem sie gestrandet waren.

    Die Maquis auf der Brücke hatten sich inzwischen, aus Ermangelung anderer Tätigkeiten, auf den Boden gesetzt und warteten.
    Die restlichen paar fanden in der Zwischenzeit das Casino und tranken dort das schwarze Gebräu, das Neelix als Kaffee ausgab.
    Zur Beruhigung der Crew saßen einige Sicherheitsoffiziere dabei.

    Chakotay starrte kurz den leeren Stuhl vor ihm an, bis er bemerkte, dass Kathryn aufgestanden war. Daraufhin folgte ihr sein Blick.
    "Könnte ich ein Tee bekommen, wenn Sie schon da oben stehen?", sah er sie fragend an.
    "Warum kommen Sie nicht hoch und holen sich selbst einen?", erwiderte sie und setzte sich mit ihrer Tasse aufs Sofa.
    Er schmunzelte, stand auf und ging ebenfalls nach oben.
    "Kräutertee.", befahl er dem Replikator und nach ein paar Sekunden erschien eine dampfende Tasse.
    Chakotay nahm die Tasse aus dem Fach, roch daran und stellte sie dann auf dem kleinen Glastisch ab.
    "Darf ich mich setzen?", fragte er lächelnd.
    "Natürlich, setzen Sie sich.", antwortete sie und nippte an ihrem Kaffee.
    Chakotay setzte sich neben sie und streckte seine Beine aus.
    "Als Captain haben Sie es wirklich bequem hier.", kommentierte er die im Vergleich zur Val Jean luxuriöse Einrichtung.
    Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und entspannte sich.
    Janeway drehte sich zu ihm um und musste schmunzeln als sie ihn ansah.
    Er strahlte eine vollkommen ruhige Aura aus, welche, mit seinem Lächeln zusammen, sicher Polkappen zum Schmelzen bringen konnte.
    Sie nippte erneut an ihrem Kaffee und schaute dann hinaus zu den Sternen, die an ihnen vorbeizogen und wie winzige Punkte aussahen.

    *****

    Chakotay war, während der Zeit, in der Kathryn die Sterne bewundert hatte, auf dem Sofa eingeschlafen.
    Als sie sich ihm wieder zuwandte brachte sie es nicht über sich, ihn zu wecken.
    Deshalb ging sie möglichst lautlos auf die Brücke zurück. Dort angekommen sah sie, dass immer noch die ganzen Maquis anwesend waren.
    "Mister Tuvok, was machen die noch alle hier?"
    "Nun Captain, die Maquis warten hier alle auf Befehle ihres Captains. Sie haben sich nicht bewegt, seit Sie in ihr Büro gegangen sind."
    Kathryn nahm noch einmal alle Anwesenden in Augenschein und wandte sich dann an die gesamte Gruppe:
    "Entweder Sie wecken ihren Captain, der in meinem Büro eingeschlafen ist, oder Sie lassen sich alle ein Quartier zuweisen und wir sehen morgen weiter. Ich hoffe für Sie, dass Sie sich an unsere Regeln halten, sonst werden Sie ohne zu zögern erneut in den Arrest gesperrt. Wenn es sein muss mit Gewalt. Verstanden?"
    Einer der Maquis nickte, wahrscheinlich der Ranghöchste unter Captain Chakotay.
    "Mister Tuvok, geben Sie unseren ‚Gästen‘ Quartiere bis morgen."
    Innerlich seufzte sie auf.
    Die Maquis erhoben sich und folgten Tuvok in den Turbolift.
    Kathryn sank in ihren Kommandosessel und rieb sich die Schläfe.

    *****

    Nach Dienstschluss saß Kathryn in ihrem Quartier auf ihrem Lieblingssessel und hatte sich ausnahmsweise mal einen Tee gegönnt.
    Ihre Nerven hatten heute genug zu verarbeiten gehabt. Sie seufzte, als sie an den morgigen Tag dachte, der auch nicht leichter werden würde.

    *****

    Chakotay wachte nach einigen Stunden ruhigen Schlafes auf und als er sich umschaute, musste er feststellen, dass er sich noch an derselben Stelle wie gestern befand.
    Nach seinen schmerzenden Gliedmaßen zu urteilen, war er wohl eingeschlafen und hatte ziemlich lange in dieser Position verharrt.
    ‚Na warte Kathryn Janeway, das zahle ich dir heim. Mich hier einfach schlafen zu lassen.‘
    Er stand auf, streckte und reckte seine Knochen und Muskeln, gerade als sie in ihr Büro kam und anscheinend vergessen hatte, dass er noch da war.
    Die sonst so taffe Kathryn Janeway schrak zusammen, als sie etwas knacken hörte.
    Sie sah nach oben und dort stand er. Fa fiel es ihr schlagartig wieder ein. Sie hatte ihn ja hier schlafen lassen.

    "Guten Morgen." begrüßte sie ihn.
    "Guten Morgen? Soll das ein Scherz sein? Mir tut alles weh! Im Sitzen zu schlafen ist wirklich nicht das Wahre."
    Kathryn überlegte fieberhaft, was sie ihm darauf erwidern sollte.
    ‚Ich kann ja schlecht sagen, dass ich ihn nicht wecken wollte, weil er so friedlich aussah. Das würde einen vollkommen falschen Eindruck vermitteln. Also Kathryn, lass dir was Gutes einfallen.‘

    ****

    Einige Zeit später stand Janeway mitten in ihrem Büro, mit dem Blick zum Fenster, als sich der Türsummer meldete und sie den Besucher mit einem forschen "Herein." hineinbat.
    Der Captain der Maquis betrat den Raum. Er sah nicht gerade glücklich aus.
    „Sie haben mich belogen, Captain. Das hat mir einer meiner Leute erzählt. Sie haben meiner Crew gestern offen berichtet, dass ich eingeschlafen bin und ihnen die Wahl überlassen, mich zu wecken oder sich ein Quartier zuteilen zu lassen. Natürlich sind sie alle lieber in ein Quartier gegangen!"
    Langsam ging er auf sie zu. Dafür, dass seine Stimme eher bedrohlich klang, war seine Körpersprache der reinste Kontrast dazu.
    Er wirkte so ruhig, wie schon am Vortag.

    Chakotay stand nun genau hinter ihr, sie hatte sich noch nicht zu ihm umgedreht.

    TBC
    Geändert von Col. Carter (12.10.2013 um 22:41 Uhr)

  20. #15
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 6 - Das Abendessen

    Er betrachtete die Frau vor ihm einige Minuten schweigend und als sich immer noch nichts tat, ergriff er sie an den Schultern und drehte sie herum.
    Ihm fiel etwas ihn ihren Augen auf, so als wäre sie tief in Gedanken und hätte ihn gar nicht bemerkt.
    Da ergriff er die Initiative und küsste sie auf ihre Lippen. Daraufhin schrak sie so gewaltig zusammen, dass sie ihm eine hörbare Ohrfeige verpasste.
    Der Schwung ließ ihn fünf Schritte zurückweichen und wortlos aus dem Büro fliehen.

    ‚Was war das denn jetzt?‘, fragte sie sich und seufzte. Perplex blieb sie stehen und schaute ihm nach.
    Sie berührte ihre Lippen mit den Fingern, da sie den kurzen Kontakt noch immer spüren konnte.

    *****

    Einige Stunden später saßen die beiden Captains zusammen in Janeways Quartier. Kathryn hatte beschlossen, dass es jetzt an der Zeit war, die gewonnene Wette einzulösen und Chakotay kochen zu lassen.
    Das Essen roch schon köstlich. Chakotay rührte in den Töpfen herum und probierte das ein oder andere zwischendurch.
    Plötzlich begann er zu grinsen, da er sich ja noch an ihr rächen wollte. Kathryn saß währenddessen auf dem Sofa und schaute ihm zu.

    Auf dem kleinen Glastisch, neben dem Sofa stand eine Flasche mit gelblichen Inhalt und zwei Sektgläsern. Das Geheimnis hierbei war, dass in der Flasche wirklich Alkohol war und kein Synthehol.
    Dies war seine Rache, die er sich ersinnt hatte. Es war zwar nichts grandioses, aber immerhin bedeutete es eine kleine Genugtuung für ihn, sie angeheitert zu sehen.
    "Wieso grinsen Sie?", fragte Kathryn, ihn anschauend.
    „Nun, ich bin ein glücklicher Mann, weil ich für so eine hübsche Frau kochen darf.", umschmeichelte er sie.
    Kathryns Gesichtsfarbe nahm eine rötliche Tönung an und sie lächelte, winkte dann aber ab. "Ich hab doch nur eine Wette gewonnen, sonst nichts."
    "Machen Sie sich doch nicht schlechter, als Sie sind, Captain. Sie sind im Grunde ein bezaubernder Mensch hinter ihrem viel zu harten Ego.", erwiderte er sehr direkt.
    Im Innersten freute Kathryn sich unglaublich über das Kompliment, doch zugleich ärgerte es sie ein wenig, dass er ihr ihre Art, in der Öffentlichkeit aufzutreten als hartes Ego bezeichnete.
    Sie war hin und hergerissen, ob sie ihn dafür tadeln oder einfach den Komplimentteil genießen sollte. So, wie sie sich im Moment fühlte, war ihr eher danach, sich als Privatmensch und Frau zu geben und die kleine Provokation nicht so ernst zu nehmen.

    Sie sah hinaus zu den Sternen, während er die Teller mit Essen füllte und es anrichtete. Er stellte sie auf den Tisch und legte Besteck bereit, zog sich die Schürze aus und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber.
    Sie begannen in Ruhe zu essen und redeten währenddessen nicht miteinander. Kathryn beobachtete ihn aber unauffällig und wusste immer noch nicht so wirklich, was sie von ihm halten sollte.
    Das einzige, das sicher war, war, dass er eine beeindruckende Ausstrahlung hatte.
    Sie beendeten das Essen und Chakotay begann mit dem Aufräumen, während sie es sich auf dem Sofa mit ihrem Glas bequem machte, welches noch halb voll war.

    Auf dem restlichen Schiff war es ruhig, nur die Maquis saßen in einem der Mannschaftsquartiere beieinander und diskutierten lebhaft.
    "Sie werden uns niemals akzeptieren, wir werden auch die nächsten 70 Jahre die bösen Rebellen sein, wegen denen das Schiff in diesem Quadranten festsitzt.“
    „Sie werden uns nicht akzeptieren, weil wir besser sind als sie. Wir sind Überlebenskünstler, fähig auch in schwierigen Situationen durchzukommen. Und jetzt werden wir eingeschränkt von Regeln und Protokollen. Wie lange werden wir wohl mit der ach so heiligen Sternenflottenmoral überleben?!", warf ein groß gewachsener, muskulöser Mann in die Diskussion ein.
    "Ich glaube an Chakotay. Er wird das schon regeln, dass wir gute Plätze in der Crew bekommen. Immerhin waren die meisten von uns mal auf der Akademie gewesen. Auch wenn wir diese nicht beendet haben, so wissen wir doch, wie alles ablaufen soll.", meinte B´Elanna und war überzeugt von ihrer Aussage.
    "B´Elanna hat Recht! Unser Captain würde uns niemals vergessen. Wir müssen nur an ihn glauben und ihm vertrauen, wie wir es immer getan haben.", äußerte sich nun auch Ayala.

    Tom Paris saß in seinem Quartier und fragte sich momentan, was er die nächsten 70 Jahre auf diesem Schiff tun würde, da er ja eigentlich nur als Beobachter und Berater in Maquisfragen an Bord gelangt war.

    *****

    Der Weckalarm riss die Kommandantin der Voyager aus ihrem Schlaf.
    "Computer Weckalarm deaktivieren.", nuschelte Kathryn.
    Wieso lag sie auf etwas drauf, das sich hob und senkte und warum konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wie sie ins Bett gekommen war?
    Sie schaltete das Licht auf 20 Prozent, um zu sehen, wer sich unter ihr befand. Aber als sie in das schlafende Gesicht eines Mannes blickte, bekam sie einen Schreck.
    Sofort war sie hellwach und sprang aus dem Bett. Dabei bemerkte sie, dass sie nur Pants an hatte und sie stieß einen lauten Schreckensschrei aus.
    Sie fing an nachzudenken, aber ihr Gehirn verweigerte den Dienst. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie in diese Situation geraten war.
    Von ihrem Geschrei wachte der Mann auf, der bis eben noch geschlafen hatte. Er sah sie an, wie sie da im Raum stand.

  21. #16
    Senior Master Sergeant Avatar von Miranda
    Registriert seit
    23.10.2013
    Ort
    Sachsen
    Beiträge
    108
    Blog-Einträge
    2

    Standard

    Das ist eine böse Stelle, um den Leser auf das nächste Kapitel warten zu lassen. Ich muss zugeben, ich kenn nur vereinzelt Folgen von Voyager, trotzdem finde ich, dass du die Charaktere gut getroffen hast, vor allem Chakotays Ausstrahlung. Die Kussszene mit Janeway find ich sehr interessant und die Idee sie betrunken zu machen ist gemein.

    Bin gespannt wies weiter geht.
    A new gate will open. A lost city will rise again.

  22. #17
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 7 - Schock und dessen folgen

    Durch den Schrei, den Kathryn ausstieß, erwachte der Mann und sah sie leicht irritiert an. "Warum schreist du so am frühen Morgen?", fragte er verschlafen.
    Kathryn warf ihm einen total perplexen Blick zu und brachte kein Wort heraus. Stattdessen ging sie ins Badezimmer.
    Der Maquis-Captain sank in sein Kissen zurück und hielt sich den Kopf.

    Kathryn genoss die Dusche und hüllte sich danach in ein Handtuch. Allerdings war sie so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie sie, noch immer nur das Handtuch tragend, ihr Quartier verließ.
    Als sie in den Turbolift stieg, erntete sie erstaunte Blicke von einigen Ensigns, die ebenfalls darin waren, doch niemand wagte, sie darauf anzusprechen.
    Auf der Brücke angekommen, ging sie zu ihrem Kommandosessel, als wäre alles vollkommen normal.
    Tuvok zog seine Augenbrauen bei ihrem Anblick bis zu den Haarspitzen hoch und Harry konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    Kathryn stand nach kurzer Zeit wieder auf und ging auf ihren Bereitschaftsraum zu. "Tuvok, Sie haben die Brücke."
    Sie verschwand in den Raum und replizierte sich dort erst einmal eine Tasse Kaffee. Als sie sich auf das Sofa setzte, kam es ihr merkwürdig kalt vor, wie vorhin schon auf ihrem Stuhl.
    Die zierliche Frau erschrak, als die Kälte zunahm. Sie schaute an sich hinunter und war sofort hellwach, wobei ihr aber die Kaffeetasse aus der Hand fiel.
    Sie befahl dem Computer, sofort einen Ort-zu-Ort-Transport in ihr Quartier durchzuführen.

    Kathryn materialisierte sich in ihrem Wohnraum, wo gerade der Mann frühstückte, der für das alles verantwortlich war.
    "Sagen Sie jetzt nicht, Sie waren wirklich in diesem Aufzug vor der Tür!", schmunzelte er.
    Kathryn Janeway drehte sich zu ihm um und schaute ihn scharf an. "Was machen Sie noch hier?"
    Sie war sich jedoch vollkommen bewusst, dass sie sich für dieses Gespräch eigentlich besser etwas anziehen sollte.
    "Ich frühstücke, oder was meinen Sie, nach was das aussieht?!", fragte er charmant zurück und sah ihr nach.
    Sie verschwand, ohne ihm zu antworten, ins Schlafzimmer, um sich etwas anzuziehen und ging danach ins Bad, um ihre Frisur herzurichten.
    ‚Diese Frau ist wirklich so stur wie ein Eisblock, aber auf eine Art und Weise auch wieder süß‘, dachte der Indianer.
    Als sie nach einigen Minuten wiederkam, räumte er gerade das Frühstück weg.
    "Mir bieten Sie nichts an, wenn sie schon in meinem Quartier essen?!", schaute sie ihn durchdringend an.
    "Mhm... Ehrlich gesagt dachte ich, Sie frühstücken gar nicht. Deswegen wollte ich es wegräumen." Er drehte sich um und lächelte sie an.
    "Ich bin eben ein sehr beschäftigter Mensch, da denke ich meistens nicht ans Frühstück."
    "Na dann setzen Sie sich hin und ich bringe Ihnen eins."
    "Ich müsste aber eigentlich schon längst meiner Arbeit nachgehen.", entgegnete sie.
    "Wie wollen Sie bitte mit leerem Magen arbeiten? Das geht doch überhaupt nicht.", konterte er.
    Die Frühstücksdiskussion ging noch eine Weile so weiter...

    *****

    Währenddessen auf der Brücke:

    Tom Paris betrat die Brücke und schaute sich um. "Ist der Captain schon da?"
    "Sie befindet sich in ihrem Bereitschaftsraum.", antwortete Tuvok monoton.
    Paris ging auf den Raum des Captains zu und betätigte den Türmelder. Nichts passierte.
    Er probierte es noch einmal, doch wieder passierte nichts. Tom schaute zu Tuvok. Der zog nur eine Augenbraue hoch.
    "Computer, lokalisiere Captain Janeway."
    "Captain Janeway befindet sich in ihrem Quartier.", antwortete die monotone Computerstimme.
    "Nun, dann probiere ich dort eben mein Glück.", meinte Tom, ging zum Turbolift und stieg ein.

    Der Türmelder ihres Quartiers ertönte und die Kommandantin rief: "Herein."
    Um ihren Besucher zu empfangen stand sie auf und stolperte dabei über Chakotays Fuß, der sehr ungünstig stand.
    Das Bild, das sich dem überraschten Besucher bot, würde Tom niemals vergessen. Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde er es nicht glauben können.
    Captain Janeway saß auf dem Schoss des Maquis-Anführers und wurde anscheinend von diesem festgehalten.
    Tom war sprachlos und das Bild brannte sich regelrecht in sein Gedächtnis ein.
    Der Captain wollte sofort wieder aufstehen, aber sie wurde von Chakotays starken Armen festgehalten.
    "Sie müssen was essen, Sie wären eben fast umgefallen!", kommentierte der muskulöse Mann hinter ihr gut gelaunt.
    Tom bekam nach einigen Schrecksekunden seine Sprache wieder: "Ich komme später noch einmal."
    Er war so schnell weg, dass sie gar nicht dazu kam, zu antworten.
    "Ich werde etwas essen, wenn Sie mich loslassen."
    "Mhm, sobald ich mir sicher bin, dass Sie laufen können, werde ich es tun."
    Ihr Blick änderte sich und wurde verärgerter: "Toll, jetzt verliere ich einen Ruf, den ich noch nicht einmal hatte."
    "Weißt du, du siehst attraktiv aus, wenn du so böse schaust.", lächelte er und zeigte seine Grübchen.
    Kathryn riss sich von ihm los, stellte sich vor ihn hin, baute sich in ihrer vollen Größe auf und stemmte die Hände in die Hüften.

  23. Danke sagten:


  24. #18
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 8 - Diskussionen

    "Ich wusste gar nicht, dass wir uns duzen!“, brachte die Kommandantin der Voyager aufgebracht vor und fuhr sogleich fort: „Vor allem spielt meine Attraktivität keine Rolle für meinen Posten als Captain."
    "Nun denn, großer Captain“, Chakotay erhob sich, während er ihr antwortete, „dann werde ich Sie nicht weiter mit meiner Gegenwart belästigen.“
    Ohne zu zögern ging er an ihr vorbei und war aus dem Raum verschwunden. Janeway seufzte innerlich. Sie wusste, dass sie das Richtige tat, aber es fühlte sich falsch an.

    Wenig später verließ auch sie ihr Quartier und betrat den Turbolift Richtung Brücke. Sie war Captain der Voyager und hatte wichtigeres zu tun, als sich Sorgen um ihre Gefühle zu machen.
    Auf der Brücke angekommen, setzte sie sich in ihren Sessel und verlangte nach dem morgendlichen Bericht. Tuvok reagierte sogleich auf ihren Befehl: "Alle Stationen melden Status grün. Die Maquis benehmen sich nach unsern Parametern friedlich."

    Chakotay war inzwischen bei seinen Maquis-Kameraden angekommen und setzte sich zu ihnen. Innerlich seufzte er auf.
    "Leute, ich glaube wir passen nicht hier her. Wir sollten den nächsten Klasse-M-Planeten anstreben, um uns dort abzusetzen. Dieser Captain ist einfach zu stur, um zu erkennen, dass sie uns gebrauchen könnte."
    B´Elanna, die neben ihm saß, sah ihn kritisch an. "Hat deine Meinung über sie etwas damit zu tun, was wir im Casino gehört haben?"
    "Was haben Sie denn gehört?", fragte er, nun neugierig geworden.
    "Nun, Sie sollen Captain Janeway auf Ihrem Schoss festgehalten haben. Tom Paris hat Sie beide in ihrem Quartier gesehen, zog es dann aber vor zu flüchten.", gab sie das umlaufende Gerücht wieder.
    "Stimmt. Paris sah uns und ist dann wieder sehr schnell gegangen. Er war wohl ein wenig überfordert mit dem, was er sah."
    "Oh… okay und jetzt ist sie sauer?! Verstehe." B´elanna schmunzelte. Wie eine Frau nur alleine so viel anstellen konnte, war ihr unbegreiflich.
    "Dann suchen wir uns eben einen Planeten.", meinte einer der Rebellen.
    "Wir geben ihr noch ein wenig Zeit, vielleicht ändert sich ja noch was.", meinte Chakotay, da seine Planeten-Idee eigentlich nur ein halbherziger Vorschlag gewesen war.

    *****

    Chakotay lag auf dem Bett in seinem Quartier und dachte über die vergangenen Wochen nach. Es war ziemlich viel passiert, vor allem die Zusammenarbeit der beiden so unterschiedlichen Crews war vorangekommen.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Maquis und Sternenflottenmitglieder endgültig aneinander gewöhnt hatten. Momentan sah es ganz gut aus, denn die Maquis-Angehörigen hatten Aufgaben auf der Voyager zugeteilt bekommen, so dass die beiden Mannschaften zusammenarbeiten mussten und es würde sicher bald erste Freundschaften geben.

    B´Elanna Torres war dem Maschinenraum zugeteilt worden und half dort Lieutenant Carey mit wertvollen Tipps, was allerdings auch die eine oder andere Kontroverse zur Folge hatte, da B’Elanna grundsätzlich ihre Lösung für die bessere hielt und dank ihres klingonischen Erbes auch nicht besonders kompromissbereit war.
    Trotz allem hatte sie sich bisher insoweit im Griff gehabt, dass sie noch keine Schlägerei mit ihm angefangen hatte.
    Tom Paris wurde von Janeway zum Piloten des Schiffes ernannt und mit dem Rang eines Lieutenant Junior Grade ausgestattet.

    Chakotay hatte sich schon einige Zeit nicht mehr mit dem Captain unterhalten, da sie seiner Ansicht nach zu beschäftigt gewesen war. Der Indianer fragte sich allerdings, was sie eigentlich so oft allein in ihrem Büro tat.
    Angetrieben von seiner Neugier, stand er auf und verließ sein Quartier, mit einer schwarzen Hose und schwarzem T-Shirt bekleidet. Sein Weg führte ihn über den Korridor zum Turbolift, mit dem er auf direktem Weg zur Brücke fuhr.
    Dort angekommen ging er zu der Tür, die an der Seite war und zu ihrem Büro führte. Er betätigte den Türmelder, dabei schien der groß gewachsenen Mann die Blicke der Brückenoffiziere vollkommen zu ignorieren.

    Aus Kathryns Raum war ein "Herein" zu vernehmen und Chakotay betrat diesen. Er sah sich um und erblickte sie auf dem Sofa sitzend.
    "Sie haben auch immer eine Tasse in der Hand, wenn ich sie sehe.", neckte er sie und ging sogleich auf sie zu.
    Die zierliche, aber zugleich resolute Frau schaute von einem Pad auf: "Ja und? Was machen Sie eigentlich hier? Ich habe zu arbeiten!"
    Der Indianer ignorierte das eben gesagte, setzte sich neben sie und lächelte sie an.
    "Ich hab mich gefragt, was Sie den ganzen Tag hier in ihrem Raum machen."
    Kathryn Janeway nahm darauf ein Schluck aus der Tasse.
    "Ich lese Berichte, was sollte ich sonst hier tun?"
    "Mhm, entspannen? Was sonst! Danach sieht es aus.", schmunzelte Chakotay.
    "Aber sonst haben Sie keine Probleme?" Fragend zog sie eine Augenbraue hoch.
    "Nein, ich war nur neugierig, sonst nichts.", meinte er charmant.
    Sie lächelte und nippte ein weiteres Mal am Kaffee, gleichzeitig lehnte sie sich zurück und widmete ihren Blick den Sternen.
    Er sah ihr fasziniert dabei zu und war wie immer davon beeindruckt, was sie ausstrahlte, wenn sie so ruhig war.

  25. Danke sagten:


  26. #19
    Senior Master Sergeant Avatar von Miranda
    Registriert seit
    23.10.2013
    Ort
    Sachsen
    Beiträge
    108
    Blog-Einträge
    2

    Standard

    Schön geschrieben. Ich musste lachen, als Tom diese Szene mit ansehen musste, hatte das ganze bildlich vor Augen. Wieder hast du die Charaktere von Chakotay und Janeway getroffen, vor allem Kathryns Sturheit. Ich freue mich schon darauf, wenns weiter geht.
    A new gate will open. A lost city will rise again.

  27. #20
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
    Registriert seit
    01.08.2008
    Ort
    Rheinland - Pfalz
    Beiträge
    317

    Standard

    Kapitel 9 - der Fremde

    Kathryn fand Chakotays Anwesenheit sehr angenehm, wollte ihn das jedoch nicht wissen lassen. Sie war verblüfft, wie stark sich ein Drang in ihr meldete, sich an ihn zu lehnen.
    Nur dank ihrer Professionalität gelang es ihr, diesem Drang zu widerstehen. Es kostete sie jedoch einiges an Selbstbeherrschung.
    Sie klammerte sie sich an ihre Tasse und warf einen Blick hinein. Diese war schon wieder leer. Widerwillig stand Kathryn auf und ging an ihren Replikator: „Kaffee, schwarz.“
    Wenig später materialisierte sich eine neue Tasse vor ihr. Sie nahm diese aus der Ausgabe und nahm sofort einen Schluck.

    *****

    Es war Mittagszeit und im Casino war die Essensausgabe in vollem Gange. Eine größere Gruppe von Maquis hatte gemeinsam den Raum betreten und stand nun in der Ausgabeschlange an.
    Als die ersten von ihnen sahen, dass es schon wieder Leolawurzeln geben sollte, warfen sie sich gegenseitig verdrießliche Blicke zu und beschlossen wortlos, das Casino geschlossen wieder zu verlassen.
    Die anderen Anwesenden wunderte dieses Verhalten nicht wirklich, denn die Maquis hatten schon seit ihrer Ankunft auf der Voyager gegen die Leolawurzeln eine Abneigung entwickelt.
    Die Angehörigen der Sternenflotte ließen sich jeweils eine Portion von Neelix geben, obwohl ihnen das Zeug auch schon sprichwörtlich zu den Ohren herauskam. Ihnen war nur bewusst, dass es zur Zeit keine andere Möglichkeit gab, denn die Replikatorrationen waren begrenzt.

    *****

    B´Elanna gehörte nicht zu den eben genannten Maquis. Sie ließ das Essen absichtlich ausfallen, denn sie wusste, was auf dem Speiseplan stand. Momentan hielt sie sich im Maschinenraum auf und stand dort an der Hauptkonsole.
    Sie war dabei, einen Statusbericht zu schreiben und kontrollierte zu diesem Zweck den Fortlauf des Routinescans der Systeme. Carey stand nahe hinter ihr und schaute ihr dabei über die Schulter. Glücklicherweise konnte sie nicht sehen, dass er schmunzelte.

    Plötzlich ertönte der rote Alarm auf dem ganzen Schiff. Die Besatzung geriet in Aufregung und begann in Windeseile, alle Systeme und Stationen zu sichern.
    Auf der Brücke hatte Janeway wieder ihren üblichen Platz eingenommen, da Chakotay vor kurzem in sein Quartier zurückgekehrt war.
    Der Captain war hochkonzentriert und hatte bereits einen Bericht angefordert.

    Harry Kim meldete, dass ein Schiff unbekannter Bauart, etwa so groß wie ein Zerstörer, zehn Lichtjahre von ihnen entfernt aufgetaucht war, das Kurs in ihre Richtung aufgenommen hatte. Als es näher kam, aktivierte es seine Waffen.

    "Rufen Sie das Schiff, Mister Kim!", gab Janeway dem jungen Fähnrich ihre Anweisung.
    "Aye, Captain."
    Er tippte auf der Konsole herum und legte das Gespräch auf den Hauptschirm. Auf dem Schirm erschien ein Mann im mittleren Alter. Er schaute von seinen Sessel auf, musterte die Brücke der Voyager gründlich und lächelte dann.
    "Was hat Sie veranlasst, in mein Territorium zu fliegen? Lassen Sie mich raten, Ihr Kommandant ist gerade nicht da."
    Janeway stand auf und betrachtete den Mann.
    "Ich bin Captain Kathryn Janeway, Kommandantin des Schiffes.", erwiderte sie dann in dem ihr typischen Tonfall.
    Der Fremde begann zu lachen, was Kathryn etwas irritierte. Sie ließ sich jedoch äußerlich nichts anmerken. Nur Tuvok zog eine Augenbraue hoch.
    "Ich vermute mal, Ihr Mann schläft noch und Sie haben sich im Kurs geirrt. Ich melde mich später noch einmal."
    Der Kanal schloss sich, ohne dass Janeway noch die Chance auf eine Antwort gehabt hätte.
    Sie starrte auf den Schirm und wollte nicht glauben, was sich gerade abgespielt hatte.
    "Was war das?", entkam ihrer Kehle.
    Keiner der anwesenden Offiziere sagte etwas, sie starrten alle noch immer auf den inzwischen schwarzen Bildschirm.

    Der Captain der Voyager ging erst einmal in ihren Bereitschaftsraum zurück, um sich auf diesen Schock eine weitere Tasse Kaffee zu gönnen.
    Wie kommt der Kerl nur auf die Idee, ich hätte einen Mann? Sie zog die Stirn kraus. Möglicherweise haben die Frauen seines Volkes eine niedrigere gesellschaftliche Stellung und fliegen deshalb keine Raumschiffe. Wenn das zutrifft, dann könnte dieser Kontakt noch heikel werden.

  28. Danke sagten:


Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •