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Thema: [Reverse Bang] Daniels Passion

  1. #21
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Das war eine sehr interessante Fortführung der Geschichte - mit der ich auch überhaupt nicht gerechnet hätte. Tolle Beschreibungen und ein Twist - sowohl was die Zeit angeht, zu der er dorthin gelangt, als auch wen er dort trifft - der völlig überraschend kommt.

    Auf jeden Fall war es gut auf sein "Selbst" gehört zu haben, sonst hätte er sicherlich den ersten Ärger bekommen. Lassen wir uns also überraschen, wie Daniel damit umgeht, dass Imhotep sich anscheinend fleissig einmischt...

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  2. #22
    Major General Avatar von Kris
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    So, nun werde ich auch endlich auf die Kommentare antworten. Das Posten des nächsten Teils muss ich allerdings auf morgen verschieben, da ich ihn mir noch mal durchlesen muss, weil ich mir bei ein oder zwei Sachen nicht ganz so sicher bin.

    Erst einmal aber vielen Dank an diejenigen, die geschrieben haben und die Knöpfchendrücker.



    @ Jolinar: Was soll ich noch sagen - der Kandidat erhält 100 Punkte. Genau das habe ich mir nämlich auch gedacht.

    @ Zeson: Auch du liegst da richtig, wie genau, das wird im nächsten Kapitel noch deutlicher (hoffe ich jedenfalls). Ja, es war mir ansonsten wichtig, Daniel auch noch einmal in seiner alten Obsession zu zeigen.

    @ Jonathan J. O´Neill: Na ja, wie diese Springerei möglich ist, kannst du in den Kommentaren vor dir lesen. Aber das ist einfach eine Spielerei für mich gewesen, die sich anbot.

    @ John's Chaya: Sagen wir mal so, die Spielerei mit gewissen Vorfällen in Ägypten mussten einfach sein, auch wenn ich dabei natürlich weit vorgegriffen und Ereignisse einer späteren Staffel aufgriff. Aber die Zeit lässt sich auch gut dehnen. Und das mit Imhotep musste einfach sein.

    @ TinaS: Ja genau das dachte ich mir auch. Wo sonst hätte Daniel hingehen sollen, denn die ägyptische Geschichte war ja auch irgendwie seine erste Liebe, das hat man immer wieder gemerkt.

    Dakimani: Bei Imhotep hatte mir einfach gedacht, dass hinter diesen großen Lehrern der Geschichte doch auch immer noch Leute stecken, die der Menschheit wohlgesonnen sind. Und das hatte ich damit ausdrücken wollen.

    Valdan:Ja, das war auch beabsichtig, ein Ereignis aufzugreifen, dass sich erst in der achten Staffel ereignet. Aber wie ich schon meinte, in diesem Fall lässt sich die Zeit gut biegen. Und gerade das Beispiel mit Imhotep zeigt ihm, dass die Antiker sich doch irgendwie schon immer eingemischt haben auf die eine oder andere Weise.


    So weit so gut und vielen Dank noch einmal für eure Meinungen. Der nächste Teil kommt auf jeden Fall morgen und ich harre der Dinge, die dann noch kommen werden. Vielleicht hat ja noch jemand Lust in die Geschichte zu schauen.

    Ein kleiner Ausblick auf die kommenden Ereignisse: Für Daniel wird es noch verwirrender und dann hat Oma Desala einen Wunsch an ihn, nicht ahnend, was sie damit los tritt...
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

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  3. #23
    Major General Avatar von Kris
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    Um es kurz zu machen, hier nun wie versprochen das dritte Kapitel der Geschichte.

    Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen, auch von denen, die letztes Mal geschwiegen haben oder auch einfach nur still mitlesen, denn ich weiß ja nicht, wie die Geschichte allgemein ankommt, außer von denen, die Feedback geben und die Geschichte auch reflektieren, da sie so ganz anders ist, als die anderen RB-Stories und vermutlich auch kein sonderlich beliebtes Thema behandelt.

    Das Kapitelbild stammt wieder von TinaS.




    +++o+++o+++o+++o+++o+++
    Drittes Kapitel
    Steine eines Mosaiks
    +++o+++o+++o+++o+++o+++




    Daniel folgte dem Mann, den die Geschichte als Imhotep kannte, schon seit Stunden, nun, zumindest kam es ihm so vor. Der Baumeister und Gelehrte schien keinen Schlaf zu brauchen oder war einfach ein Nacht“mensch“, der erst zu Höchstleistungen auflief, wenn die anderen in seinem Haushalt schliefen.

    Nachdem der Gelehrte mit seinen Berechnungen fertig gewesen war, hatte er sich in einen anderen Raum begeben, der ganz von einem Modell der Anlage ausgefüllt wurde, die er scheinbar zu errichten gedachte ... oder besser gesagt: auf viel älteren Ruinen zu erbauen gedachte. Unter einigen Papyri auf dem breiten Tisch blitzte etwas hervor, dass Daniel ebenfalls stutzig machte, denn das sah ganz und gar nicht nach einer Strichzeichnung aus, sondern eher nach einem Foto.
    Aber er wagte nicht einmal einen Windstoß zu erzeugen, um sich das genauer anzusehen.

    Denn Imhotep war ein aufmerksamer Mann. Immer wieder hob er den Kopf, während er seine Berechnungen mit Feder und Tinte auf einen Papyrus übertrug.
    Er sah sich um oder runzelte die Stirn und hielt kurz in seiner Beschäftigung inne. Gelegentlich murmelte er sogar etwas in einer Sprache, die mehr wie eine fremdartige und altertümliche Form des Latein als das Altägyptisch seiner Epoche klang und schien danach wieder für Minuten in seinen Gedanken oder Erinnerungen zu versinken.

    Daniel war somit der Lösung des Rätsels um Imhotep noch kein Stück näher gekommen, als bei seiner Ankunft in diesem Haus. Er wusste durch die seltsame Tafel, die sich als archaische Form eines Tablet-PC herausgestellt hatte, und die Schriftzeichen, die der Mann benutzte, dass dieser nicht von der Erde stammte, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Außerirdischer war, aber weitere Beweise außer dem unter Papyri liegenden Foto hatte er bisher nicht gefunden.

    Aber er wusste aus seiner Forschungsarbeit, dass Antworten schwer erkämpft werden mussten und viel Geduld forderten. Und hatte er nicht alle Zeit der Welt? Konnte er sie nicht sogar ein wenig verbie....

    In diesem Moment tat die Umgebung um ihn herum einen Sprung von tiefster Nacht in die Dämmerung. Daniel schrak zusammen und stellte fest, dass Imhotep den Raum verlassen hatte. Nein ... er war es gewesen, der in einem Augenblick viele Stunden übersprungen hatte ohne zu wissen, wie er das eigentlich getan hatte.

    „Wer bist du?“, riss ihn plötzlich eine warme und sanfte Stimme aus seinen Gedanken und verwirrte ihn noch mehr. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du von Moros geschickt wurdest, um mir auf die Finger zu schauen. Dazu bist du zu jung ... und unerfahren und ich habe dich noch nie gesehen weder auf Atlantis noch hier ...“

    Daniel zuckte heftig zusammen und wirbelte herum. „Du bist kein Mensch!“, unterbrach er den anderen.

    „Nein, das bin ich nicht, das siehst du richtig.“ Imhotep stand im Raum und sah genau in seine Richtung. Es schien so, als würde sein Bild von einem zweiten überlagert. Daniel blinzelte, aber der Eindruck wollte nicht schwinden. „Es ist für mich sehr anstrengend, durch astrale Projektion mit dir in Verbindung zu treten, weil ich noch lange nicht so weit bin wie du ... scheinbar“, sagte er. „Aber eines haben wir beide ganz offensichtlich gemeinsam ... wir gehören nicht in diese Zeit...“
    „Wieso ...“
    „Dein astraler Leib trägt Kleidung von einem Schnitt und aus einem Material, die ich nur einmal zuvor gesehen habe. Ebenso wie die Schriftzeichen, da an deinem Hosenbund. So vertraut wie du dich einerseits hier bewegst und die Hieroglyphen liest, andererseits aus dem Staunen nicht mehr heraus kommst, kannst du eigentlich nur ein Mensch sein und kein Wirt oder Diener der Goa’uld.“
    Daniel blickte an sich hinunter. Die einfachen Gewänder eines Wüstenbewohners aus grob gewebtem Leinen waren verschwunden und durch einen weißen Pullover und eine helle Hose - ersetzt worden.
    „Danke für diese genaue Analyse. Und wer bist du? Woher stammst du?“, versuchte er von sich abzulenken. Imhotep hatte einen guten Blick für Details.
    „Nun, die gleiche Frage könnte ich dir stellen... Und ist es nicht höflicher, wenn sich zunächst der Gast vorstellt?“, konterte sein Gegenüber.
    „Da hast du recht, ich entschuldige mich deshalb auch für dieses Benehmen“, gab der Archäologe zu. „Ich bin Daniel Jackson ...“

    Imhotep hob eine Augenbraue und dann die Hand. „Das reicht mir schon, mehr muss ich nicht wissen“, sagte er mit einem hintergründigen Lächeln. „Ich glaube, ich kann deinen Namen ein einordnen, auch wenn es mich erstaunt, dass du aufgestiegen bist.“Er verstummte wieder und schien über etwas nachzudenken. Dann sah er Daniel scharf an. „Was mich betrifft ... so denke ich, dass es besser ist, wenn du mich weiterhin nur als der kennst, der ich an diesem Ort und in dieser Zeit bin. Ich befürchte, sonst könnte ich dir nur unnötig Flausen in den Kopf setzen. Und das ist nicht gut – für uns beide.“
    „Wieso kommst du jetzt darauf? Was weißt du über mich?“
    „Ein bisschen, eigentlich nur das, was mir eine sehr nette und tapfere Frau deines Volkes erzählt hat. Sie deutete an, dass es überhaupt erst dir zu verdanken sei an den Ort zu gelangen, an dem ich sie getroffen habe...“
    Der Gelehrte zuckte mit den Schultern und grinste spitzbübisch, als er Daniels Stirnrunzeln bemerkte.„Nun sei einmal ehrlich: Ist es gut, immer gleich alles und sofort zu erfahren? Ich habe ohnehin das Gefühl, dass du deinen eigenen Weg finden und allen möglichen Geheimnissen auf den Grund kommen wirst, auch denen, die dir jetzt noch nicht einmal bewusst sind. Und ich will dir den Spaß nicht nehmen, sie selbst zu entdecken.“

    Daniel horchte auf. Sein Gegenüber schien wirklich mehr zu wissen, als er zugeben wollte. Aber damit wollte er sich nicht zufrieden geben. „Warum? Hast du etwas zu verbergen?“, hakte er deshalb mit kritischem Blick nach und fügte nach einer kurzen Pause forscher hinzu: „Hast du etwa gewisse Regeln gebrochen?“

    Sein Gegenüber machte keine Anstalten, die Frage zu verneinen oder sich gar zu verteidigen. Stattdessen lächelte er nur noch geheimnisvoller.
    „Wer weiß? Vermutlich ja, auch wenn ich noch nicht in den Geschmack gekommen bin, in eine andere Daseinsform aufzusteigen.“
    Er seufzte und schien einen Moment in sich zu gehen, ehe er weiter sprach. „Was ich getan habe und wie ich es getan habe, das werde ich immer gegenüber mir selbst zu verantworten haben. Selbst, wenn ich eines Tages den Weg gehen werde, dem du scheinbar gefolgt bist.“
    Dann sah er Daniel nachdenklich an an. „Ich hoffe,

    Der Archäologe zog erstaunt eine Augenbraue hoch.

    Dieser Spruch hätte von Jack O’Neill oder General Hammond stammen können.
    Und wie oft hatten sie sich nicht sogar in den letzten Jahren genau mit dieser Aussage aus den Schwierigkeiten mit Politikern wie Senator Kinsey heraus geredet, wenn SG-1 offen gegen einen Befehl verstoßen hatten, um wieder einmal die Menschheit zu retten und ihr Chef sie gedeckt hatte, weil für ihn mehr das Ergebnis zählte als der Weg?

    Doch ließ sich diese Vorgehensweise auch auf seine neue Daseinsform übertragen? Waren die Konsequenzen in seinem Zustand nicht ungleich drastischer und gefährlicher für alle Beteiligten ... oder redete er es sich jetzt nur ein? Als Mensch hatte er immer die Option gehabt, einer ausweglosen Situation durch den Tod zu entfliehen, jetzt aber würde nur eine Ewigkeit ...

    Sein Gegenüber schwankte leicht und hielt sich im nächsten Moment am Kartentisch fest. Die Konturen seiner Gestalt waren jetzt wieder klar und deutlich zu sehen und nicht mehr so verschwommen wie am Anfang.

    Daniel schloss den Mund wieder, den er eben geöffnet hatte, um eine Frage zu stellen, denn er spürte, dass der andere ihn nicht mehr hören würde, weil sein Geist in den Körper zurückgekehrt war.

    Dennoch hob Imhotep den Kopf und blickte in die Richtung, in der er Daniel noch immer vermutete. Sein Gesicht wirkte angespannt und erschöpft.„Entschuldige, aber ich kann mich nicht länger konzentrieren.“
    Dann blickte er kurz in eine andere Richtung, schien etwas zu überlegen und sprach nachdenklich weiter: „Ich kann dir nur eines mit auf den Weg geben: Erkunde das unbekannte Terrain. Bilde dir immer dein eigenes Urteil und taste dich langsam vor, dann wirst du die Grenzen dessen, was erlaubt ist, erkennen. Dann kannst du dir immer noch neue Vorgehensweisen ausdenken, um das Problem anzugehen. So habe ich es jedenfalls immer gehalten ...“

    Dann wandte er sich ab, straffte die Schultern und wechselte ins Altägyptische, während er mit steifen Schritten zur Tür ging und damit ganz in seine Realität eintauchte. „K’nem! Makit nebra bakit.“, scheuchte er seinen Haushalt mit lauter Stimme auf und verschwand ganz aus dem Raum und damit auch Daniels Blickfeld.

    Der Archäologe ging zu einem der Fenster und rieb sich nachdenklich das Kinn. Auch diese Begegnung hatte ihn ins Mark getroffen, aber zugleich nach der Erschütterung wieder beruhigt und gestärkt.
    Er hätte sich gerne noch länger mit Imhotep unterhalten, aber er verstand den Mann nur all zu gut. Andererseits blieb er ein Rätsel, denn auch wenn er keines der Lichtwesen war, erinnerte vieles an seinem Verhalten und seinen Worten fatal an Oma Desala. Diese abgehobene Weisheit und die väterliche Art mit ihm zu sprechen, als sei er ein unerfahrenes Kind, die Rätsel und Andeutungen, die er nicht bis ganz zum Ende ausgeführt hatte ... und doch war er anders, weitaus offener und nicht ganz so ernst, was gewisse Dinge betraf...

    Das schürte in ihm einen ersten Verdacht, den er noch durch den Tablet-PC und die Schriftzeichen bestätigt sah.. Zwar hatte er noch keine hieb- und stichfesten Beweise, aber einen ersten deutlichen Hinweis auf das große Geheimnis bekommen, dass Oma Desala umgab.
    Konnte es sein, dass sie einst auch als sterbliches Wesen durch das Universum gestreift war und ihr Volk mehr getan hatte, als nur zu beobachten?

    Der Forscher in ihm brannte darauf, mehr zu erfahren und sah sich noch einmal in dem Raum um. Diesmal hatte er keine Scheu, die Papyri beiseite zu schieben und die Luftbilder zu betrachten, die auch nicht aus dieser Zeit stammten.
    Er schmunzelte. Kein Wunder, dass die Menschen Imhotep als Magier betrachteten. Denn wenn er über solche Wunder gebot ... dann musste er ihnen wie ein göttliches Wesen erscheinen - aber wie eines, dass ein Freund der Menschheit war.

    Daniel hob wieder den Kopf. Ein letztes Mal blickte er über den Nil, ließ sich vom weißen Leinen eines der Segler einfangen und hinauf zu den Wolken und der Sonne tragen. Sein Geist tauchte in die Unendlichkeit ein und kehrte zurück zu den Ursprüngen, genauer dorthin wo alles für ihn ein paar Jahre zuvor angefangen hatte...


    +++o+o+o+++o+o+o+++


    Der Tempel von Kheb stand immer noch so unberührt in der Nähe des Sternentores, wie er ihn das erste Mal gesehen hatte. Oma Desala - oder diejenigen, die ihr folgten, hatten die Spuren des letzten Angriffs beseitigt und es waren neue Schüler zu ihnen gestoßen, die diese Arbeiten als erste Prüfung ihrer Geduld und Demut verrichtet hatten.
    Daniel sah sich um, doch er konnte kein bekanntes Gesicht unter den Anwesenden entdecken. Nicht einmal der junge Mönch, der SG-1 und Bra’tac damals empfangen hatte, war zu sehen. Vielleicht hatte auch er es inzwischen geschafft, die irdische Existenz aufzugeben.

    Dann trat eine Lichtgestalt, unsichtbar für menschliche Augen so wie er, aus einer Tür des weitläufigen Gebäudes, die er nur zu gut kannte.

    „Daniel!“ Oma Desala empfing ihn mit einem Lächeln und ausgestreckter Hand, die der Archäologe aber nicht berührte. So ließ sie diese wieder sinken und wurde ein wenig ernster. „Du wirkst so nachdenklich. Brauchst du meinen Rat?“
    „Ja. Ich habe ein wenig über die Regeln nachgedacht, die du mir bei unserem Abschied mit auf den Weg gegeben hast“, erwiderte er ruhig und sah sie nachdenklich an. „Auf der einen Seite ist es für euch Lichtwesen so immens wichtig, euch nicht einzumischen, auf der anderen ...“ Er holte tief Luft. “...hilfst du Menschen aufzusteigen? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Mischt du dich nicht auch in die Belange und die Evolution der Sterblichen ein, wenn du das tust?“

    Oma Desala gab nicht sofort Antwort. Ihr Gesicht wurde zu einer Maske. „Du bist nicht der Erste, der mir diese Frage stellt“, sagte sie erst nach einer ganzen Weile. „Und die Antwort ist schwierig, denn du und ich - wir bewegen uns auf sehr dünnem Eis. Du, weil du dich erst noch bewähren musst, und ich, weil ich ...“
    Sie hielt plötzlich inne und wechselte abrupt das Thema, als sei ihr ein Eingeständnis unangenehm. Stattdessen kam sie auf den Anfang zurück.
    „Die Regel, sich nicht einzumischen, ist hart. Ich weiß das sehr wohl, denn du bist nicht der einzige meiner Schüler, der damit hadert und einige Kämpfe mit sich ausgefochten hat.
    Wer einmal sterblich gewesen ist, kann seine Bindungen und seine Gefühle nicht so einfach aufgeben. Es braucht Zeit und Geduld, sich vom seinem irdischen Dasein zu lösen. Du weißt selbst, welche Probleme durch das alles entstehen können, wenn du nur ein einfacher Sterblicher bist und du dich all zu sehr von ihnen leiten lässt. Doch stelle dir erst einmal vor, wie es ist, mit der Macht eines Aufgestiegenen zu handeln und dann Fehler zu begehen.“

    Daniel nickte bedächtig. Das klang fast schon so wie das Eingeständnis einer eigenen Schuld und beschloss weiter in sie zu dringen. „Daswird vermutlich fatale Folgen haben, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, welche Auswirkungen das noch hat. Schließlich kenne ich durch Shifus Vision nur die Fehler, die ich begehen würde. Deine Aussage bleibt deshalb für mich sehr schwammig. Hast du vielleicht noch ein Beispiel, damit ich dich besser verstehe?“

    Oma Desala antwortete wieder nicht sofort, was Daniel noch misstrauischer machte und die Ahnung vertiefte, dass er ganz offensichtlich auf etwas gestoßen war, was das Lichtwesen zutiefst beschämte. Wenn sie selbst schon einmal einen solchen Fehler begangen hatte, dann war sie ganz offensichtlich nicht bereit dazu, ihm davon erzählen - aus welchen Gründen auch immer.

    Jedenfalls ging sie auf dieses Thema nicht weiter ein, sondern wandte sich ihm wieder zu. Ihr Lächeln wirkte zwar freundlich, blieb jedoch sehr distanziert. „Ich spüre den Odem des Winds der Zeiten auf dir. Du hast eine lange Reise gemacht. Willst du mir nicht von ihr erzählen?“

    „Was gibt es da zu erzählen? Ich bin meiner Neugier als Forscher gefolgt und habe heraus gefunden, dass all meine Theorien, für die man mich verlacht hat, der Wahrheit entsprechen“, entgegnete Daniel mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme.
    „Ich habe die Pyramiden des Ra auf dem Plateau von Gizeh gesehen und beobachtet, wie sehr er meine Rasse damals versklavt hat. Jetzt weiß ich, wie wenig ich in meinen Vermutungen falsch gelegen habe, dass die Pyramiden - oder zumindest Teile davon - wesentlich älter sind, als alle anderen Historiker vermuten.“

    Er grinste schief, als sie die Stirn runzelte und ihn prüfend musterte. Dann fügte er gehorsam hinzu: „Ich habe mich bewusst darin geübt, nur Beobachter zu sein und nicht einzugreifen, so gerne ich es auch gewollt hätte.“

    Dass er nahe daran gewesen war, einer Welle impulsiven Zorns zu folgen und es doch zu tun, dass er nur durch einen anderen Umstand davon abgehalten worden war, verschwieg er allerdings - ebenso wie die interessante Begegnung mit Imhotep.
    Denn wenn sie Geheimnisse vor ihm hatte, dann war es auch sein Recht, ihr nicht alles erzählen zu müssen, wenn er es überhaupt vor ihr verbergen konnte. Das war eine Lektion in seinem jetzigen Dasein, die er bereits gelernt hatte.

    „Das freut mich. Du bist auf dem richtigen Weg.“ Omas Gesicht hellte sich wieder ein wenig auf. Sie hakte tatsächlich nicht weiter nach, was ihm wieder ein wenig mehr Vertrauen in ihre Absichten und ihr Wesen gab, auch wenn er wachsam blieb.

    „Es ist wichtig, wenn du an diesen Prüfungen wächst und lernst Verantwortung zu tragen, denn damit beweist du, das auch Vertreter junger Rassen ein großes Potential haben. und wir uns auf sie verlassen können“, schien sie sich gegenüber jemandem zu rechtfertigen, der sich Daniel wieder einmal nicht offenbarte. Nach einer Weile stummer Zwiesprache mit diesem Unsichtbaren, wandte sich Oma Desala ihm wieder zu.

    „Nun musst du nur noch lernen, dein früheres Leben ganz loszulassen und deinen Frieden mit ihm zu machen, damit du ganz in diese Ebene des Daseins eintauchen kannst.“
    „Was bedeutet das?“ Daniel runzelte die Stirn.
    „Es bedeutet nicht mehr und nicht weniger als dich noch einmal deinen Freunden zu stellen und der Versuchung zu widerstehen, ihnen helfen zu wollen, wenn sie sich in Not befinden“. erklärte die das Lichtwesen.

    Der Archäologe horchte auf. „Tun sie das? Befinden sich Jack und die anderen in einer Zwangslage?“ fragte er besorgt.
    Denn das war eine ziemlich klare Andeutung.
    Oma Desala seufzte, als sie seiner Gefühlsregung gewahr wurde. „Ich glaube, das wird eine sehr schwere Hürde für dich werden.“

    Dann hob sie eine Hand und richtete die Finger auf die Tempelmauer. Auf der Wand des Tempels erschien das verschwommene Bild eines an ein Gitter geketteten Mannes, in dessen Brust bereits ein Dolch steckte. auch wenn die Verwundung nicht tödlich war, so musste sie ihm doch erhebliche Schmerzen zufügen.
    Ein zweiter Dolch flog - geführt von der Hand eines dunkel gekleideten Goa’uld und bohrte sich in das Fleisch des Gefangenen, der voller Schmerz aufschrie. Daniel hatte den Systemlord schon einmal gesehen - damals auf der Versammlung, die er als persönlicher Sklave von Lord Yu aufgesucht hatte.

    „Oh mein Gott, Jack!“ stieß der Archäologe entsetzt aus. Alles in ihm drängte danach, dem anderen sofort zur Hilfe zu eilen und ihn zu retten, wo auch immer er sich befand.
    Sein Freund war in Gefahr, in tödlicher Gefahr!
    Er konnte nicht einfach so dastehen und beobachten, wie er starb, sondern musste ihn da sofort heraus holen! Und doch stürmte er nicht gleich los, wie es Jack vermutlich im umgekehrten Fall getan hätte, sondern zwang sich zur Ruhe und Geduld, blickte Oma Desala stattdessen fragend an.
    „Was ist mit den anderen? Wo sind Sam und Teal’c?“, fragte er beherrscht und wusste zugleich doch, dass er sich nicht mehr zurückhalten können würde, wenn auch diese beiden in der Gewalt des Goa’uld waren.

    „Deine anderen Freunde sind in Sicherheit. Sie befinden sich auf der Erde.“ Das war es, was Daniel hatte hören wollen. Es verschaffte ihm gleichzeitig Erleichterung und Hoffnung. Dennoch würde er nicht hier bleiben und einfach nur abwarten, sondern...
    Er wandte sich abrupt von Oma Desala ab.
    Ihre Hand ging ins Leere, als sie ihn zurückhalten wollte, weil er zügigen Schrittes in Richtung des Tores ging, auch wenn er dessen jetzt nicht mehr bedurfte. „Nein, warte! Tu das nicht, denn damit machst du alles zunichte, was du bisher geleistet hast!“

    Daniels Geist bebte vor Anspannung, denn er rechnete jeden Moment damit, dass sie ihn auf- und festhalten würde, um ihn zu maßregeln wie ein kleines Kind.
    Doch das geschah nicht.
    Stattdessen schickte sie nur eine eindringliche Botschaft hinter ihm her: „Denk an meine Worte, höre auf sie: Beherzige die Regeln! Sie sind deine wichtigsten Gebot. Brichst du sie, dann kann auch ich dir nicht mehr helfen...“

    Doch Daniel wollte nicht hören, verschloss seine Ohren vor ihrer Bitte, denn Gefühle, die er immer noch nicht verleugnen konnte, tobten in seiner Brust und stellten eines klar: Wir lassen niemanden im Stich. Niemals!


    - to be continued -
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  4. #24
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    jaaaaaa, Fortsetzung
    ohha...Imotep spricht zu Daniel und noch dazu in den gleichen Rätseln wie Oma - komische Gleichsamkeit...
    nein, nicht....nicht schon wieder diese Folter-Szene mit Jack Daniel, du wirst das schaffen udn hoffentlich das richtige tun..

    frue misch schon wenns weiter geht Kris...

  5. #25
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ja, so ist unser Daniel, immer neugierig.... das muss sogar Imhotep erfahren.
    Das ist aber auch ein sehr geheimnisvoller Kerl... schon merkwürdig.
    So, da ist Daniel also mal wieder auf Kheb, und Oma Dessalla hält ihm mal wieder einen ihrer Vorträge.
    Dabei wissen wir doch, das nützt bei Daniel nicht viel.
    Sind seine Freunde in Gefahr will er helfen, aber sich auch natürlich ein wenig an die Regeln der Aufgestiegenen halten.
    Aber Jack da so leiden zu sehen, von Ba´al gequält, nee da kann er sich nicht zurückhalten.

    Bin ja mal gespannt, ob Daniel auch in Deiner Geschichte so allerhand Regeln missachtet.

    Hmmm... bin ja mal sehr interessiert zu erfahren, was Daniel als nächstes anstellt.
    Geändert von John's Chaya (31.08.2011 um 16:26 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  6. #26
    Grace Sherman Avatar von Helen Magnus
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    typisch Daniel fragt immer nach und will alles wissen

    klar, dass er nicht zu schauen kann, wenn seine Freunde (in dem Fall Jack) gefoltert werden und unbedingt helfen will...

    Tolles Kapitel ich freu mich auf mehr

    lg Sandra

  7. #27
    Major General Avatar von Kris
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    Weil ich im Moment völlig verunsichert bin, will ich auf jeden Fall einmal auf eure beiden Kommentare antworten. Mit den "Danke" hadere ich dagegen ziemlich, weil ich absolut nicht mehr weiß, wie ich diese deuten soll und das Schlimmste vom Schlimmsten annehme, nämlich "nett aber nicht weiter nennenswert".
    Ich war schon beim Schreiben nicht von der Geschichte überzeugt, und habe lange gebraucht, um mich mit ihr zu wirklich versöhnen, jetzt aber frage ich mich wieder, ob mein erstes Gefühl nicht doch recht hatte und ich sie nicht gleich in die Mülltonne hätte kloppen sollen.



    @ Dakimani: Danke für deinen lieben Kommentar. Ich habe so einiges um die entsprechende Folge herum geschrieben, wie du im kommenden Kapitel sehen wirst. Auf jeden Fall wird Daniel nicht ganz so ruhig sein wie er sich nach außen hin gibt, nicht ganz so vergeistigt. das fängt ja hier schon an.
    Ich denke auch Imhotep wird ihn weiter gründlich irritiert haben. Aber so sind gewisse Antiker eben ... befürchte ich.


    @ John´s Chaya:
    Och Imhotep ist gar nicht so geheimnisvoll, er scheint es nur zu lieben, die Menschen zu necken. Aber er hat sie auf jeden Fall gerne, sonst würde er nicht so nett zu Daniel sein.
    Na ja, Oma Desala ist derzeit der einzige Halt für Daniel, da die anderen Aufgestiegenen ja nicht in Erscheinung treten. Aber so ist das, sie versucht ihn zu biegen und auf die andere Daseinsform einzustimmen, aber ob und wie weit ihr das gelingen wird ... die nächsten Kapitel werden es zeigen.

    Daniel wird auf jeden Fall einiges anstellen - nur ich muss mich dabei an die Serie - also die Fanfiction-Regeln halten


    @Sandra721: Ja, das ist wohl Daniels Art, alles wissen zu wollen. Aber dann wäre er nicht er, und das erlaubt ihm auch nicht, alles so hinzunehmen!


    Ansonsten kann es sein, dass es diesmal vielleicht etwas länger dauert. Geschrieben habe ich die Kapitel ja schon, ich werde sie auch posten, ich muss nur sehen wann ich dazu komme, weil meine Mutter morgen operiert wird und ich nicht weiß, wie es morgen um diese Zeit aussehen wird. Daher habt bitte Verständnis, sollte es zu einer Pause kommen.
    Vielleicht bin ich auch deswegen ein wenig nervöser und angeschlagener als in den Tagen zuvor. Meine Mutter wird 78, da nimmt man vieles nicht mehr so auf die leichte Schulter.
    Geändert von Kris (31.08.2011 um 17:52 Uhr)
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  8. Danke sagten:


  9. #28
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Warum bist du immer verunsichert, wenn es "nur" ein Danke ohne Kommentar gibt? Für mich heißt das Danke, daß ich weiter an der Geschichte interessiert bin und auf die Fortsetzung warte. Dabei schaffe ich es nicht immer, noch ein Kommentar abzugeben, weil a) mir gerade nicht die richtigen Worte einfallen (ein einfaches "tolles Kapitel, weiter so" finde ich auch zu wenig oder b) ich nur das alles noch wiederholen würde, was meine Vorschreiber gesagt haben oder c) mir schlicht und einfach die Zeit fehlt [Okay, c) ist eine sehr lahme Entschuldigung ]

    So, und nun zum letzten Kapitel:

    Das ist Daniel, wie er leibt und schwebt. Die Neugierde treibt ihn voran und mit rätselhaften Antworten kann er (und wir ) nichts anfangen.

    Auch Oma hilft ihm nicht sehr. Im Gegenteil - sie zeigt ihm Jack in Not und verlangt, er soll sich nicht einmischen. Wie soll er das tun? Das kann er einfach nicht. Mir kommt das wie eine Prüfung vor, ob er die Regeln auch einhalten wird...

    Auf das nächste Kapitel freue ich mich auch wieder.

  10. Danke sagten:


  11. #29
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Es geht weiter mit Daniel und seinen Erlebnissen als Aufgestiegener

    Übrigends wieder ein schönes Fan-Art

    Der Imothep ist mir nach wie vor ein Rätsel.

    Daniel unterhält sich mit Oma, und muss mitansehen, was mit Jack geschieht - muss das weh tun
    Unserer Forscher tut gut daran nicht alles zu erzählen - Leute ohne Geheimnisse... , da Oma ja auch etwas zu verheimlichen hat, wie es aussieht

    Mal sehen, was Daniel nun anstellt, um zu helfen

    lg JJO

  12. #30
    Major General Avatar von Kris
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    Ehe ich nachher weg muss, um nach einer Mutter zu sehen, will ich doch noch mal kurz auf eure Kommentare antworten. Mir ist immer noch sehr unwohl und ich mache mir viele Gedanken.


    @ Jolinar: Sagen wir offen - ich fühle mich einfach wohler mit Kommentaren, auch wenn dann letztendlich nur drinsteht, dass sich der Leser den Vorpostern anschließt, oder auch nur ein Satz "Gefällt mir" drinsteht.
    Ein "Danke" kann dagegen alles und nichts aussagen, das habe ich schon sehr oft erlebt, auch im negativen Sinne. Glücklicherweise ist das Bewertungssystem ja ausgeschaltet. Auch haben viele zwar Zeit sich stundenlang auf der Spielwiese zu bewegen, aber offensichtlich keine, den Autoren ein paar Worte zu schreiben, und das macht mich auch immer nachdenklich und traurig.
    Wie gesagt, ich suche dann aber auch immer den größeren Fehler bei mir. Schreibe ich zu wenig massenkonform, weil zu kompliziert und behäbig? Schreibe ich viel zu lange Kapitel? Sollte ich mich knapper halten und einiges mehr zusammenfassen, weil ich sonst zu langatmig werde. Zu langweilig, weil ich nicht wirklich hemmungslos shippe, slashe und um jeden Preis auf ein Happy End abziele? Oder weil ich mit der Action und dem Humor haushalte und beides da einsetze wo es für mich passt und wo ich es selbst (für mich) glaubwürdig schreiben kann? Oder suche ich mir auch die falschen Themen aus?
    Aber lassen wir das. Du gehörst natürlich nicht dazu.

    Zur Geschichte: Ja, das was auf Daniel zukommt ist auch eine Prüfung. Und das merkt er auch in seinem Ringen um Jack. Ich hatte bei der Folge immer das Gefühl, dass Daniel sich zu sehr zurücknimmt, dass er vieles eigentlich nicht so meint, wie er es sagt. Ich denke schon, das Oma Desala die jungen Aufgestiegenen auch weiter führen muss, damit sie sich von dem was war lösen. Und wenn es schmerzhaft ist.
    Na ja, und Imhotep alias J... will es ihm ja nicht all zu einfach machen, deshalb diese frechen kryptischen Anmerkungen.


    @ Jonathan J. O´Neill: Ja, Tina hat noch weitere schöne Fan-Arts gemacht, die ihr auch noch alle zu sehen bekommt. Na ja, Imhotep will auch ein Rätsel bleiben. Wirklich begegnen wird Daniel seinen Hinterlassenschaften ja auch nicht auf der Erde und viele Jahre später, und da erinnert er sich leider nicht mehr so gut daran.
    Und was Jack angeht - du wirst im nächsten Kapitel sehen, wie das laufen wird und wie er mit sich ringt, um eine Lösung zu finden. Aber genau das soll ihn dann auch auf das Ende vorbereiten.


    So weit so gut. Wann das nächste Kapitel online geht, weiß ich noch nicht, aber es wird vermutlich eher am Sonntag sein, weil ich nicht weiß, wie die anderen Tage dazwischen verlaufen werden.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

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  13. Danke sagten:


  14. #31
    Airman
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    Standard Weitermachen!!

    Hallo Kris,

    habe mich, obwohl bisher nur langjähriger stiller Mitleser, extra angemeldet, um dir Mut für das Thema Deiner Geschichte und die Geschichte selbst zuzusprechen. ( den Button für " Danke" hab ich bis jetzt nicht gefunden-fühle ihn gedrückt!!)

    Ich finde es mutig, ein SG1 Thema - und dazu noch eines, welches, soweit mir bekannt, bisher fast oder gar nicht behandelt wurde, aufzugreifen und daraus eine gut geschriebene phantasievolle Story zu machen. Die Länge stört mich überhaupt nicht, je länger umso besser. Nur wenn eine lange Story dann irgendwann ohne Ende verhungert, bin ich als Leser sehr enttäuscht, und deswegen lese ich bevorzugt Storys von Autoren, von denen man sicher sein kann, dass sie ihre Geschichte beenden.
    Also mach weiter so!!! Daniels Passion kann noch lange und noch viele Kapitel haben- ich bin auf jeden Fall bis zum Ende dabei.
    Bin äußerst gespannt, was dir noch einfällt....? Es ist -wenn man mit der Zeit spielen kann- ja soviel möglich.

    Hoffentlich geht mit deiner Mutter alles klar!

  15. Danke sagten:


  16. #32
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Spoiler 
    Zitat Zitat von Kris Beitrag anzeigen
    [I]

    @ Jolinar: Sagen wir offen - ich fühle mich einfach wohler mit Kommentaren, auch wenn dann letztendlich nur drinsteht, dass sich der Leser den Vorpostern anschließt, oder auch nur ein Satz "Gefällt mir" drinsteht.
    Ein "Danke" kann dagegen alles und nichts aussagen, das habe ich schon sehr oft erlebt, auch im negativen Sinne. Glücklicherweise ist das Bewertungssystem ja ausgeschaltet. Auch haben viele zwar Zeit sich stundenlang auf der Spielwiese zu bewegen, aber offensichtlich keine, den Autoren ein paar Worte zu schreiben, und das macht mich auch immer nachdenklich und traurig.
    Wie gesagt, ich suche dann aber auch immer den größeren Fehler bei mir. Schreibe ich zu wenig massenkonform, weil zu kompliziert und behäbig? Schreibe ich viel zu lange Kapitel? Sollte ich mich knapper halten und einiges mehr zusammenfassen, weil ich sonst zu langatmig werde. Zu langweilig, weil ich nicht wirklich hemmungslos shippe, slashe und um jeden Preis auf ein Happy End abziele? Oder weil ich mit der Action und dem Humor haushalte und beides da einsetze wo es für mich passt und wo ich es selbst (für mich) glaubwürdig schreiben kann? Oder suche ich mir auch die falschen Themen aus?
    Aber lassen wir das. Du gehörst natürlich nicht dazu.

    Zur Geschichte: Ja, das was auf Daniel zukommt ist auch eine Prüfung. Und das merkt er auch in seinem Ringen um Jack. Ich hatte bei der Folge immer das Gefühl, dass Daniel sich zu sehr zurücknimmt, dass er vieles eigentlich nicht so meint, wie er es sagt. Ich denke schon, das Oma Desala die jungen Aufgestiegenen auch weiter führen muss, damit sie sich von dem was war lösen. Und wenn es schmerzhaft ist.
    Na ja, und Imhotep alias J... will es ihm ja nicht all zu einfach machen, deshalb diese frechen kryptischen Anmerkungen.


    Okay, dann werde ich ab sofort versuchen, einen Kommentar abzugeben, damit du mit dem Grübeln und Zweifeln aufhören kannst

  17. #33
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Hallo Kris, natürlich musst Du weitermachen, Du bist doch ein sehr gute Autorin und Deine Geschichte ist so schön.
    Es muss doch nicht immer nur mit Action, Sex oder sonst irgendwas zu tun haben.
    So schöne Geschichten, die zum Nachdenken anregen, sind doch mal etwas anderes.
    Und eine angenehme Abwechslung zu all den anderen FFs.
    Mach weiter!!!

    Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles erdenklich Gute!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  18. #34
    Major General Avatar von Kris
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    So, dann will ich auch endlich mal zum antworten kommen. Meine Mutter hat ihre Operation gut überstanden, jetzt will ich nur hoffen, dass die Nachuntersuchung des entfernten Gewebes nicht noch was Schlimmes ergibt. Aber ich bin auch erleichtert und damit etwas gelassener und nicht mehr ganz so verunsichert.

    Aber ich grüble in der letzten Zeit wieder viel zu viel, was auch daran liegt, dass ich außer dem Schreiben nicht viel habe und die Zukunft kaum Perspektiven zeigt. Andererseits kann sich auch in den nächsten Monaten etwas daran ändern und es sieht dann vielleicht besser aus.



    @enna: Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anmeldung. Das gibt mir dann doch die Hoffnung und den Mut etwas zurück. Ich war mir bei der Story die ganze Zeit sehr unsicher, selbst beim Schreiben und habe mich erst nach und nach mit ihr versöhnen können. Das sage ich jetzt nicht so, das ist wirklich so gewesen. Eines ist wohl wichtig - dass ich nicht immer so nach den anderen schielen sollte und mich mit ihnen vergleichen, denn letztendlich ist vieles nicht miteinander vergleichbar.
    Das Thema war auch kein leichtes, was ich mir da ausgesucht habe, das stimmt. Ich hadere auch jetzt noch mit manch einer Textstelle, weil ich nicht ganz so damit zufrieden bin. Aber vielleicht gehe ich da auch wieder zu streng mit mir um.
    Um so mehr fange ich dann an wieder zu glauben, wenn so nette Worte wie die deinen kommen.


    @ Jolinar: Ich würde mich freuen, weil es mir auch weiter hilft. So oft poste ich ja jetzt in der letzten Zeit auch nichts mehr und vielleicht kann ich das alles auch irgendwann etwas gelassener sehen.

    @ John's Chaya:
    Danke auch für deinen Zuspruch. Ich bin mir in der letzten Zeit einfach nicht mehr sicher gewesen, zumal ich das Gefühl nicht loswurde, dass im Moment wieder mehr Beziehungen angesagt wären, daher hatte ich mich ja auch an der ein oder anderen Sache versucht.
    Wie gesagt, ich denke auch die Sorge um meine Mutter hat mich überempfindlich gemacht, oftmals war ich da ziemlich am Zittern und durch den Wind.


    So weit so gut. Den nächsten Teil gibt es morgen in der Mittagszeit, und wenn ich es schaffe, dann werde ich auch zusehen, dass ich in den nächsten zwei Wochen auch einen neuen "Solitary Man" Teil hochstelle, damit es da weiter geht. Nur muss ich mich da erst einmal wieder richtig einlesen.
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  19. Danke sagten:


  20. #35
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So nun möchte ich mich doch auch mal zu Wort melden.

    Auf jeden Fall solltest du weiter machen.
    Diese Story ist zu gut um sie einfach so unbeendet in der Versenkung verschwinden zu lassen und du bist eine der wenigen wirklich guten FF-Autoren die ich bisher kennenlernen durfte.

    Ich kenne niemanden, der soviel Herzblut und Gefühl in einen Text bringen kann und ihn ihn dadurch zum "Leben" bringt.
    Du schaust hinter die Kulissen und in die Herzen und Gedanken der Protagonisten und kurbelst so das Kopfkino an. Ich möchte deine Storys nicht missen.

    Andererseits kann ich gut nachvollziehen mit welchen Gedanken und Zweifeln du dich rumschlägst. Mir geht es im Moment zum großen Teil nicht anders und auch ich hadere mit meinen Storys.
    Im Moment ganz besonders mit Healing Memories.

    Da hilft nur eines: Hin und wieder einfach mal den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und mal faullenzen und Abstand gewinnen. Und an einem anderen Tag mit frischen Wind und neuen Mut wieder an die Sache ran gehen. Aber auf keinen Fall aufgeben.
    Mal läuft es nicht so gut und mal läuft es wie am Schnürchen, aber niemals aufgeben und vezagen.

    Ich bin und bleibe ein treue Leserin deiner Storys!
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  21. #36
    Major General Avatar von Kris
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    So, einen Tag später als ich wollte, aber hoffentlich nicht zu spät (mein Kreislauf wollte gestern nicht so wie ich), will ich endlich das nächste Kapitel posten. Aber zuvor liebe Grüße an die Knöpfchendrücker und an Tina.

    @ TinaS: Du machst mich wirklich jetzt verlegen, und das ist ernst gemeint. Aber auf der anderen Seite macht es mir auch Mut, immer weider zu machen und nicht aufzugeben, auch wenn es manchmal dauert, so wie bei Solitary Man. Und wie du selbst schreibt, dir geht es ja nicht anders. Und da hast du recht - es ist einfach wichtig, dann Abstans zu gewinnen und dann wieder weiter zu machen.

    Und dir möchte ich auch noch einmal sehr für die schönen Kapitelbilder danken!


    So wie bei Daniel, der in diesem Teil sehr mit sich zu kämpfen hat. Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen! Wie ihr seht, habe ich diesmal um etwas herum geschrieben. Aber ich denke, dies ist - zumindest was Daniels Aufstieg angeht - eine der Schlüsselfolgen der sechsten Staffel, die einfach nicht fehlen durfte!





    +++o+++o+++o+++o+++o+++
    Viertes Kapitel
    Die schwerste Prüfung
    +++o+++o+++o+++o+++o+++






    Wenn jemand herausfinden konnte oder vielleicht schon wusste, wo Jack gefangengehalten wurde , dann waren es Sam und Teal’c!

    Aus diesem Grund kehrte Daniel auf die Erde zurück und streifte nicht auf eigene Faust durch die Weiten des Alls. Als er in die Gewölbe des SGC eintauchte, wurde er sichtlich ruhiger.

    Er suchte nach den vertrauten Seelen und fand sie schließlich im Besprechungsraum über dem Stargate, zusammen mit General Hammond und ... Jonas Quinn.

    Daniel war erstaunt den jungen und aufrichtigen Wissenschaftler, der ihn auf Kelowna überhaupt erst auf das Experiment aufmerksam gemacht hatte, dass letztendlich sein Leben gekostet hatte, an der Seite seiner Freunde zu sehen. Ganz offensichtlich hatte er seine Stelle eingenommen, als wolle er etwas wieder gut machen.

    Die vier diskutierten aufgeregt miteinander, aber ganz offensichtlich hatten sie bisher noch keine Lösung gefunden. Alles hing mit einer Mission der Tok’ra zusammen und Geheimnissen, die diese nicht preisgeben wollten.
    Das war nichts ungewöhnliches, denn sie arbeiteten schon eine ganze Weile mit den abtrünnigen Goa’uld zusammen, die eine wahre Symbiose mit ihren menschlichen Wirten eingegangen waren und sie nicht als Sklaven sondern Gefährten betrachtete.

    Was aber selbst Daniel in Erstaunen versetzte, war die Tatsache, dass es der Freund zugelassen hatte, eine der „Schlangen“ in seinen Körper aufzunehmen. Was war ihm zugestoßen, dass er seine eigenen Prinzipien gebrochen hatte?

    Denn der Archäologe wusste zur Genüge, dass Jacks Verhältnis zu den Tok’ra auch nicht ganz ungetrübt war, was man immer sehr deutlich an seinen zynischen Sprüchen oder bissigen Bemerkungen ihnen gegenüber gemerkt hatte. Einzig Jacob Carter und Selmak schien er um Sams Willen halbwegs zu akzeptieren.

    Was hatte seinen Freund aber wirklich dazu gebracht, einen der abtrünnigen Goa’uld namens Kanan in seinen Körper zu lassen, damit er ihn heilen konnte? Eine schwere Verletzung oder vielleicht sogar der drohende Tod?

    Als die vier Anwesenden darin überein kamen, ihre Verbündeten um jeden Preis dazu zu bringen, ihnen Rede und Antwort in Form der letzten Missionsberichte dieses Tok’Ra Kanan zu stehen, machte sich Daniel auf seine eigene Suche.

    Um Jack wirklich gezielt helfen zu können, musste er erst herausfinden, was eigentlich vorher geschehen war. Er dankte dem Umstand, dass die Missionsberichte der einzelnen SG-Teams nicht nur auf elektronischem Wege aufbewahrt, sondern auch immer noch ausgedruckt wurden.

    Richtig ... sie lag sogar noch ganz zuoberst auf einem der Stapel, auch wenn sie bereits den „Abgeschlossen“-Stempel trug und vermutlich bald ins Archiv verfrachtet wurde.

    Mit der Macht seines Geistes, schlug Daniel den Pappdeckel zurück und überflog die Zeilen, die von einer unerwarteten Entdeckung in der Eiswüste der Antarktis berichteten. Unweit von dem Fundort des zweiten Sternentores - das sich mittlerweile die Russen unter den Nagel gerissen hatten, wie er wusste - war eine kleine Forschungsstation aufgebaut worden, um nach weiteren Spuren zu suchen.

    Dabei hatten die anwesenden Wissenschaftler nach Monaten ohne irgend einen weiteren Hinweis oder Erfolg schließlich ein geheimnisvolles Objekt aus dem ewigen Eis geschnitten, dass sich als Frau entpuppt hatte. Als jemand, der nach vielen ... Jahrmillionen ... wieder wie aus einem Kälteschlaf erwacht war.

    Die stille und zurückhaltende Ayiana entpuppte sich schon bald als Angehörige des Volkes der Sternentorerbauer, die einen sehr alten Dialekt von deren Sprache benutzte. Jonas hatte die ersten Worte, die eine deutliche Warnung gewesen waren, nicht verstanden - Daniel aber konnte sie ohne Schwierigkeiten übersetzen.
    Ayiana hatte die Viren einer Krankheit in sich getragen, die nicht einmal die besten Ärzte ihres Volkes heilen konnten und immer mehr von ihnen dahin raffte. Sie war ganz offensichtlich von den letzten noch nicht infizierten Angehörigen ihres Volkes zum Sterben zurückgelassen worden.

    Die Seuche, die die Frau aus der fernen Vergangenheit mitgebracht hatte, war auch in der Gegenwart wieder erwacht und hatte zu vielen Kranken geführt.
    Nur die Tatsache, dass der Virus nicht so schwere Auswirkungen das Gehirn der meisten Menschen hatte, und die Heilerfähigkeiten, die Ayiana schließlich unter Einsatz und Aufgabe ihres Lebens gezeigt hatte, rettete die noch lebenden Erkrankten. Nur bei einem war ihr das nicht gelungen, weil sie die Kraft verlassen hatte - vielleicht auch, weil die Krankheit bei ihm am schwersten wütete und . Sie war gestorben bevor sie auch Jack hatte heilen können.
    So hatte es schließlich nur noch einen Weg gegeben ihm zu helfen. Die Tok’ra hatten ihn sogar von sich aus angeboten, da derzeit einer ihrer Symbionten ohne Wirt war. Und Jack hing offensichtlich inzwischen mehr an seinem Leben als früher, denn Sam hatte ihn nicht erst lange überreden müssen.

    Aber warum war dem so? Warum war Jack schwerer erkrankt als die anderen?

    Wieder tauchte der Archäologe in seine eigenen Erinnerungen ein und fand einen Stein, der das Mosaik erweiterte. Von dem Archiv, in dem sie auch Ernest Littlefield wiedergefunden hatten, wanderten seine Gedanken zu der Welt, auf der er ähnliche Schriftzeichen an einem seltsamen Gebäude gefunden hatte.
    Ein unheimlicher Metallarm war damals aktiv geworden, hatte Jack an sich gezogen und sein Gesicht an eine trichterförmige Öffnung gepresst. Danach hatte er angefangen, immer mehr in einer anderen Sprache zu reden und schließlich ein seltsames Gerät zu bauen ...
    Die Asgard hatten ihm schließlich geholfen und den Freund mit kryptischen Worten von einer „fünften Spezies“ zurückgeschickt, die die Menschen in ihren Augen verkörpern würden. Und in seinem Freund hatten sie ein ganz besonderes Potential gesehen.

    Daniel atmete auf. ’Also ist auch Jack von Bedeutung. Das ist ein wichtiges Argument, dass ich gegenüber den anderen Aufgestiegenen anführen kann. Selbst hätte ich keine Rechtfertigung gebraucht, um ihm zu helfen’, dachte er und kehrte zu seinen Freunden zurück, die sehr zufrieden wirkten, weil sie wohl das bekommen würden, was sie brauchten.
    Das gab ihm zusätzliche Kraft, denn er wusste sie nicht nur sicher und beschäftigt, sondern auch, dass sie über kurz oder lang einen Plan haben würden.

    So konnte er nun seinem Herzen folgen und Jack aufsuchen.

    Wieder staunte er über die ihm innewohnenden Kräfte, denn bereits der nächste Schritt führte ihn in eine kleine aber trutzig wirkende Festung inmitten eines dichten Waldes.
    Tiefe Scharten im Stein verbargen mächtige Waffensysteme, und auf den Gängen, die er durchquerte patrouillierten unzählige Wachen der Jaffa.
    Selbst in der Nähe des Sternentores hielten Männer verborgen Wache. Das ernüchterte Daniel, denn eine Rettungsmission zu diesem waffenstarrenden Ort würde ein Selbstmordkommando sein.

    Wenn man sterblich war...

    Für ihn stellte das alles kein Hindernis da. Er würde Jack mit wenigen Handbewegungen befreien und nach Hause zurückbringen können, wenn er nur wollte. Aber etwas ließ ihn zögern. Waren es Oma Desalas letzte eindringliche Worte gewesen? Ihre eindeutige Warnung, sich nicht zu sehr auf das dünne Eis hinaus zu wagen?
    Oder ermahnte ihn sein Verstand, umsichtig zu handeln und nach einem anderen Weg zu suchen, jetzt wo er wusste, dass Jack bedeutsamer war als er gedacht hatte. Wieder huschten Bilder durch seinen Geist, Gedankenfetzen und Worte:

    Um Jacks Willen ... greife nicht ein ...

    Regeln sind dazu da, ausgelegt zu werden. Erkunde die Lage, ehe du eine Entscheidung triffst. Ich bin mir sicher, du findest eine Lösung für deine Probleme. ohne Ärger zu bekommen ...


    Daniel kehrte in die Gegenwart zurück und stand im Thronraum der Festung. An den Zeichen auf der Stirn der Jaffa, die dort den Eingang flankierten, erkannte er, mit wem er es zu tun hatte - Ba’al.
    Leider war dieser für die Menschen bisher noch ein unbeschriebenes Blatt, einer der Systemlords, die ihre Ränke im Verborgenen schmiedeten und nicht laut heraus posaunten und bisher noch nichts gegen die Einmischung der Erde unternommen hatte.

    Daher wüsste er ihn absolut nicht einzuschätzen, auch wenn er für einen Moment erwog historische Quellen zu Rate zu ziehen. Doch er hatte das Gefühl, die würden ihm nur bedingt weiter helfen - denn dieser Goa’uld war anders als seine Rassegenossen. Viel heimtückischer, gerissener und vor allem anpassungsfähiger.

    Andererseits benahm sich Ba’al dann aber auch nicht weniger überheblich als Apophis, Sokar, Kronos oder der Rest der Bande. Mit der Arroganz eines Gottes befahl er seinen Jaffa den leblosen Körper von Jack in den Sarkophag zu schaffen.

    „Erweckt ihn wieder zum Leben. Ich werde ihn mir später noch einmal vornehmen!“, sagte er. „Und dann wollen wir sehen, ob dieser jämmerliche Wirt eines armseligen Tok’ra nicht doch erzählt, was ich wissen will: Was er hier wollte, und warum er mit meiner Sklavin davon gelaufen ist....“


    +++o+o+o+++o+o+o+++


    Der nächste Schritt führte Daniel in eine Gefängniszelle. Jack erkundete die Mauern und blickte dann für einen Moment nach oben. Er wirkte im ganzen noch etwas benommen und desorientiert, aber das war auch kein Wunder.
    Schließlich war er gerade eben erst wieder zum Leben erweckt worden. Die Energie des Sarkophages drang auch für Daniels Augen unsichtbar, aus all seinen Poren, aber dennoch war sie deutlich zu spüren.

    Er wich unwillkürlich einige Schritte zurück, denn er hätte nicht gedacht, dass diese Energie so faulig und verkommen stinken würde und ihm selbst als aufgestiegenes Wesen sozusagen „den Atem“ raubte.
    So ließ er sich, fast erschlagen von der verdorbenen Aura, auf eine der Steinbänke sinken und beobachtete seinen Freund noch einige Augenblicke, als wolle er den besten Moment abwarten, um sich bemerkbar zu machen.

    Eine Idee entstand in seinem Geist, die sich immer mehr verfestigte und schließlich so weit stärkte, dass er den Mund öffnete und im gleichen Moment auch für menschliche Augen sichtbar wurde.

    Er hatte für sich selbst entschieden, das eines sicher kein Regelbruch war: Mit dem Freund zu sprechen, ihm Trost zu spenden und Mut zu machen und auf den Fluchtweg vorzubereiten, der ihm auf jeden Fall blieb, konnte kein Verstoß sein.
    Denn damit würde er nicht anders handeln als Oma Desala selbst. Auch sie hatte Daniel den Aufstieg nur angeboten als er sterbend in der Krankenstation lag und geduldig auf seine Entscheidung gewartet, ihn aber nicht dazu genötigt, sie zu treffen.

    „Hi Jack“, machte er sich dann mit einer lockeren Begrüßung bemerkbar.

    Der Freund sah sich irritiert um, blickte wieder nach oben, nur nicht in die Richtung, aus der Daniel gerufen hatte. Er war tatsächlich noch ziemlich neben der Spur und brauchte eine Weile, bis er ihn entdeckte. Jacks Augen weiteten sich unmerklich. Unglauben, Verwirrung und Misstrauen zeichneten sich auf dem von Erschöpfung gezeichneten Gesicht ab.

    „Kaum bin ich verschwunden, steckst du in enormen Schwierigkeiten“, begrüßte ihn Daniel ein zweites Mal, um die Situation zu entspannen. Aber er spürte, dass er noch einiges an Überzeugungsarbeit würde leisten müssen, denn für den anderen schien er zunächst nicht mehr als eine fiebrige Halluzination zu sein.

    Der Freund blieb weiterhin skeptisch und wollte einfach nicht glauben, was er sah. Deshalb ließ er sich erst einmal auf die Bank ihm gegenüber sinken und musterte ihn kritisch. Daniel sah nicht voraus, dass er sogar einen Schuh auszog und nach ihm warf, ehe er wirklich bereit war ihn als existent anzuerkennen. Und selbst dann blieb er weiterhin misstrauisch.

    Damit begann ein sehr anstrengendes und aufwühlendes Gesprächs, denn sein Freund war der geblieben, der er war, auch wenn er in der letzten Zeit viel durchgemacht hatte - ein ganz dem irdischen Dasein und seinem eigenen Ehrenkodex verhafteter Mensch.


    +++o+o+o+++o+o+o+++


    „Verdammt richtig! Ich hätte dich rausgeholt, dieses Rattennest zur Hölle gebombt und dafür gesorgt, dass dieser Scheißkerl leidet!“

    Daniel schloss mit einem leisen Stöhnen die Augen und machte sich bittere Selbstvorwürfe geboren aus der Wut auf sich selbst, denn der Freund hatte ihm in einer hitzigen und leidenschaftlichen Art einen Spiegel vorgehalten und Argumente an den Kopf geworfen, die er weder verneinen, noch entkräften konnte.
    Ja, Jack hätte das für Daniel getan - egal, was für Konsequenzen das für ihn gehabt hätte. So war er eben - jemand, der für seine Freunde einstand, egal was er war, was er sein würde.

    ‘Und doch bin ich nicht er! Auch wenn Jack in den letzten Jahren - so ärgerlich das für manche sein könnte - viel zu sehr auf mich abgefärbt hat, habe ich noch immer meinen eigenen freien Willen Entscheidungen zu treffen. Dennoch kann ich nicht leugnen, dass er mit einigen seiner Vorwürfe recht hat ... die Regeln der Aufgestiegenen oder meine eigenen moralischen Vorstellungen hin oder her’
    , musste Daniel zugeben und spürte mit jedem Funken seines Geistes, wie es ihm brodelte, wie seine Gefühle immer mehr verlangten, etwa zu unternehmen und Jacks Leiden zu beenden.

    Bei jedem Mal, da er ihn holen ließ, schien Ba’al perfidere Methoden zu ersinnen, den Freund zu quälen, sei es nun mit Giften oder anderen chemischen Substanzen, Lasern, Tieren... Denn es gab ja den Sarkophag, mit dem er all diese physischen Verletzungen schnell und narbenlos wieder heilen lassen konnte.

    Das machte Daniel jedoch am meisten Sorgen. Bei jeder Wiedererweckung durchtränkte die Energie des Sarkophages Jacks Zellen mehr mit ihrer abartig stinkenden Substanz und begann nicht mehr nur zu heilen, sondern auch zu zerstören. Er konnte erste Veränderungen im Geist des Freundes spürten, weil sich Botenstoffe zwischen den Synapsen des Gehirns veränderten.
    Schon bald würden diese kleinen physischen Auswirkungen auch auf Jacks Seele übergreifen und seine positiven Seiten auslöschen. Dann würde er nicht mehr er selbst sein, sondern so skrupellos und selbstsüchtig wie die Goa’uld, ohne Moral und Ehre.

    Was also, hielt ihn, Daniel, wirklich davon ab, die Festung mit der Kraft seines Geistes aus den Fundamenten zu heben oder Blitze auf den Systemlord und seine Schergen zu schleudern, um Jack endlich aus seiner Zelle zu holen?
    Nur die Tatsache, dass er kein Kämpfer, sondern ein Mann des Geistes war?
    Nein, das war es nicht allein!
    Sicher, er hätte auch mit dem Systemlord verhandeln und ihm einen Handel anbieten können - aber dazu kannte er ihn zu wenig und wusste nicht, was Ba’al überhaupt interessierte. Auf der anderen Seite wäre auch das wieder eine Einmischung gewesen, die vermutlich ebenfalls Konsequenzen gehabt hätte...

    „Oder habe ich schlichtweg Angst vor den Strafen, die mich erwarten könnten?“ fragte er in die Dunkelheit der Sterne.

    Er hatte die Festung nach dem letzten Gespräch mit Jack fluchtartig verlassen, um in der Einsamkeit des Waldes die widerstreitenden Teile seines aufgewühlten Geistes zur Ruhe zu bringen und über einen anderen Weg nachzudenken, als dem Freund nur gut zuzureden und zu versuchen, ihn zum Aufstieg in eine andere Daseinsform zu überreden.

    Doch auch die Stille und Einsamkeit herum schenkte ihm nicht den Frieden, den er sich erhoffte. Stattdessen kreisten die Vorwürfe von Jack nur noch lauter und eindringlicher durch seinen Geist, machten ihn wütend und traurig zugleich.
    Daniel fühlte sich schuldig.
    Er wusste, dass er mit jeder Minute, die verstrich, seinen Freund mehr und mehr verriet - das tiefe und blinde Vertrauen, das sich in den letzten fünf Jahren zwischen ihnen ausgebildet hatte, die innige Verbindung, die wahre Freundschaft auszeichnete. Bisher hatten sie sich immer aufeinander verlassen können. Aber jetzt...

    War das die Prüfung, von der Oma Desala gesprochen hatte? Das Problem, an dem er lernen musste, das los zu lassen, was ihn in seinem irdischen Leben so viel bedeutet hatte. War er wirklich bereit dazu, diese Bindungen ganz und gar zu kappen?

    Er mochte es Jack gegenüber behauptet haben, aber in Wirklichkeit erschienen ihm diese Worte von Mal zu Mal hohler und leerer, konnte er immer weniger an sie glauben. Es half nichts - er konnte Jack nicht zu etwas zwingen, was dieser niemals tun wollen würde. Er konnte nur bei ihm bleiben, bis es auf die ein oder andere Art vorbei war.

    Noch einmal flutete verzweifelte Wut bis zu den Rändern seines Geistes und verlangte danach auszubrechen, doch er hielt sie im Zaum.
    Am Besten, er vergaß einfach alle Regeln und tat das, was Jack vorgeschlagen hatte: Er holte den Freund mit Blitz und Donner aus der Festung und trat dem Systemlord gehörig in den Arsch, egal was danach passieren würde.

    Dann jedoch machte sich plötzlich Ernüchterung breit und ließ seinen Zorn mit einem Mal in sich zusammenfallen. Daniel seufzte. Konnte er sich wirklich nicht denken, was in dem Moment passieren passieren würde, in dem er eingriff?

    Sie würden ihn schlichtweg daran hindern, über die Stränge zu schlagen und mit Lichtblitzen oder anderem um sich zu werfen. Sie würden nicht erlauben, dass er Jack befreite und nach Hause brachte. Stattdessen würden sie ihn einfach wegzerren und den Menschen seinem Schicksal überlassen.

    Er brauchte nur an die stumme, kalte Warnung zu denken, die er kurz nach seinem Aufstieg gespürt hatte - und Omas Einlenken. Ihr energisches Pochen auf die Regeln und die wortlose Bitte, einzulenken.
    Ihr Schweigen, als er ihr eine ganz bestimmte Frage gestellt hatte.

    Schließlich wusste Oma Desala jetzt auch, wo er sich aufhielt, weil sie ihn selbst darauf aufmerksam gemacht hatte. Bestimmt beobachtete sie ihn und sein Verhalten. Und wenn nicht sie, dann vielleicht einer der anderen.
    ‘Es war also schlichtweg sinnlos, das Schicksal herausfordern zu wollen, denn damit ist keinem von uns beiden geholfen’, dachte er voller Bitterkeit und Fatalismus. Er konnte nach dem Willen der Lichtwesen also nichts anderes tun, als Jack gut zuzureden und abzuwarten, wie dieser sich veränderte und schließlich sterben würde.

    Nein, das stimmte nicht ganz.

    Schließlich waren sie beide nicht ganz alleine. Auf der Erde versuchten ihre gemeinsamen Freunde sicher alles, um die Rettung für den Freund in die Wege zu leiten. Vielleicht hatten sie bereits einen Weg gefunden, um ihrem Teamleader zu helfen - und davon konnte er Jack erzählen, um ihm neuen Mut zu machen.


    +++o+o+o+++o+o+o+++


    Teal’cs Idee, andere Systemlords von der geheimen Basis wissen zu lassen brachte den gewünschten Erfolg. Lord Yu hatte voller Zorn den Stützpunkt seines Rivalen angegriffen und so für genug Ablenkung, Chaos und einen kurzzeitigen Stromausfall gesorgt, so dass Jack ohne große Probleme und das Eingreifen seines Teams aus seiner Zelle und von der Welt auf die Alpha-Site entkommen konnte, von wo aus er dann nach Hause gebracht wurde.

    Doch nachdem Daniel in der Krankenstation des SGC noch einmal nach dem Freund gesehen und kurz mit ihm gesprochen hatte, kehrte er still und in sich gekehrt in den Tempel Oma Desalas zurück.

    Dort setzte er sich auf eine Bank und vergrub den Kopf in den Händen.

    Auch wenn ihm Jack vielleicht ein wenig verziehen hatte - Daniel spürte doch den Keil den dieser Vorfall zwischen sie getrieben hatte. Er vermochte dem Freund gerade jetzt nicht mehr in die Augen zu sehen.
    Denn obwohl er ihm die erlösende Botschaft von dem bevorstehenden Angriff gebracht und bis zuletzt an Jacks Seite ausgeharrt hatte, fühlte er sich doch schuldig, weil er nicht mehr getan hatte als zu reden. Damit hatte er genau das verleugnet und verraten, was der Freund ihn all die Jahre durch sein Beispiel gelehrt hatte, und seither auch zu seinem moralischen Kodex gehört hatte -bis heute: Wir lassen niemandem im Stich und tun alles, um ihn aus seiner Zwangslage zu holen, Wir wenden uns niemals von ihm ab!

    Plötzlich spürte er einen warmen Hauch neben sich und hob langsam den Kopf, um zu der Lichtgestalt an seiner Seite aufzublicken. Oma Desala legte ihre Hand an seine Wange, wie es seine Mutter getan hatte, als er noch klein gewesen war, als wolle sie ihn zu trösten.
    „Du musst dir keine Vorwürfe machen. Du hast richtig und vor allem sehr weise gehandelt. Ich bin sehr stolz auf dich.“

    „Nein.“ Daniel schüttelte den Kopf und rückte von ihr ab. Also hatte sie ihn die ganze Zeit im Auge behalten und alles mitbekommen.
    Dann konnte er ja auch offen sprechen. „Habe ich das wirklich?“, fragte er zweifelnd. „Ich empfinde nicht als richtig, was ich getan habe, denn letztendlich verriet ich mit meinem Verhalten meine Ideale!“
    „Das waren menschliche Ideen, deren Wert und Güte ich dir nicht absprechen möchte“, sagte Oma begütigend. „Aber du bist jetzt einer von uns und das bringt eine viel höhere Verantwortung mit sich als du glaubst!“
    „Und was soll das für eine sein?“ Daniel spürte wie sein Zorn wieder hoch kochte und aus ihn heraus brach. „Sollten diese Regeln der Moral und Ethik nicht auch für höhere Wesen gelten? Sollten sie ihre Kräfte nicht gerade für die Schwachen und Unschuldigen einsetzen?“

    „Haben wir das Recht, Leben zu nehmen und Völkern wie den Jaffa oder Goa’uld eine Weiterentwicklung zu verwehren, auch wenn wir ihre Methoden verurteilen?“ warf Oma Desala ein. „Ich verstehe dich sehr gut, und ich spüre, wie sehr du mit dir selbst haderst, aber die Gerechtigkeit ist ein zweischneidiges Schwert. Und wer entscheidet darüber, was richtig und was falsch ist. In diesem Falle war dein Freund - wenn auch nicht freiwillig ein Eindringling und ein Dieb. Ba’al hat ihn nur gefangen genommen und befragt. Würdet ihr anders handeln, wenn es umgekehrt wäre?“
    „Unsere Methoden wären anders. Er hat ihn gefoltert und umgebracht und schlimmer noch - seine Seele vergewaltigt!“

    „Das mag alles sein - aber angenommen, du hättest deinen Freund befreit und mit deinen Kräften eine Bresche geschlagen. Wie viele Leben wären dabei ausgelöscht worden? Wie viele Seelen zerstört, die eigentlich unschuldig sind?“
    Daniel nickte verhalten. Dennoch wollte er sich nicht mit diesem Argument zufrieden geben und konterte: „Und was ist mit deinem Verhalten hier, auf Kheb? Sind durch deine Einwirkung nicht auch viele Männer gestorben, die nur den Befehlen ihrer Herren, ihrer Götter gefolgt sind und selbst vielleicht ...“
    „Ich habe sie nicht getötet“, gab Oma Desala nun endlich zu. „Ich habe ihnen nur die Erinnerung an das,. was sie waren genommen, und, von ihrer Last befreit, an einen fernen Ort geschickt. Es ist etwas, was nun einmal Zeit kostet und Kraft, zumal ich für die Überlebenden erst den Schein der Drohung aufrecht erhalten musste.“
    „Dennoch hast du diese Jaffa aus ihrem Leben gerissen“, sagte Daniel ruhiger, aber immer noch kritisch. „Fort von ihren Familien und Freunden. Von Teal’c weiß ich , wie viel ihnen ihn der Zusammenhalt bedeutet. Es ist oft der einzige Halt, den sie in ihrem Leben haben, vor allem, wenn sie bereits an ihrem Gott zweifeln.“

    Dann runzelte er die Stirn und seufzte. „Alles hat seinen Preis und seine Schattenseiten. Ist es das, was du mir sagen willst?“
    „Das meinte ich mit dem schmalen Grad oder dem dünnen Eis auf dem du und ich uns bewegen“, bestätigte Oma Desala. Ihr Gesicht wirkte traurig. „Jede unsere Entscheidungen kann schreckliche Folgen für ein anderes Wesen oder eine ganze Gruppe von ihnen haben. Hilfst du den einen, fügst du den anderen Schmerz zu. Deshalb können wir nicht mehr so impulsiv handeln, wie als Sterbliche.“ Sie seufzte, „Ich weiß, das ist schwer zu verstehen.“

    „Sehr schwer“, entgegnete Daniel, „und ich weiß nicht, ob ich mich jemals damit abfinden kann und können werde.“

    „Du musst es lernen. Denn dazu gibt es die zweite Regel - den Kontakt mit den Sterblichen zu meiden, damit du gar nicht erst wieder in Versuchung geführt wirst. Noch sieht man es dir nach, dass du dich zu ihnen hingezogen fühlst, da du noch nicht all zu lange aufgestiegen bist, aber es kommt eine Zeit, in der du dich ganz von der materiellen Welt abwenden musst.“

    „Auch das ist etwas, was ich mir nicht vorstellen kann, denn welchen Sinn hätte mein Dasein dann noch?“

    „Ja, das sehe ich in deinem Geist ebenfalls mehr als deutlich“, seufzte Oma. „Aber ich habe das Gefühl, du kannst es dennoch lernen, so wie andere vor dir. Du hast gute Voraussetzungen, den ersten Schritt in diese Richtung zu tun ...“
    Wieder huschte ein seltsamer Schmerz über ihr Gesicht.
    „Vielleicht hilft dir das: Du bist im Begriff ein wichtiger Teil einer großen Aufgabe zu werden“, lenkte sie erneut ein. „Ich werde eines Tages deine Hilfe benötigen und dann musst du stark und erfahren genug für alles sein, was ich dir aufbürden werde.“

    „Was für eine Aufgabe meinst du?“ Daniel sah sie irritiert und dann neugierig an, denn bisher war noch kein Wort in eine solche Richtung gefallen Dann zog er doch wieder skeptisch eine Augenbraue hoch. Wollte sie ihn mit diesen Worten vielleicht nur von dem eigentlichen Problem ablenken?

    Doch Oma Desala schien es ernst zu meinen. Ihr Blick verriet es. Sie erhob sich von der Bank und strich ihm noch einmal sanft über die Wange.

    „Ich werde dich einweihen, wenn es so weit ist. Doch im Moment musst du noch eine Menge über dich und deine Kräfte lernen. Deshalb habe ich eine Bitte an dich: Ich will dich zunächst auf eine Reise schicken.“


    - to be continued -
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles


  22. #37
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich kann mich gut an meine eigenen Gefühle erinnern, als ich diesen Teil zum ersten Mal gesehen hatte.
    Ich konnte beim ersten Mal auch nicht verstehen warum Daniel Jack nicht geholfen hat.
    Aber beim nächsten Mal konnte ich es.
    Es ist, als wenn man einen Stein ins Wasser wirft, die Welle wird immer größer und kann andere Ereignisse auslösen.
    Hätte Daniel eingegriffen könnte er ein anderes Mal, wo es vielleicht noch wichtiger ist, nicht mehr eingreifen.
    Die Anderen hätten ihn dann schon längst zurückgefiffen.
    Auf jede Action erfolgt eine Reaktion, die wiederum eine andere Reaktion hervorruft.
    Und so geht es immer weiter.
    Ich schätze, Daniel hat es jetzt begriffen.
    Ein schönes Kapitel, das lust auf mehr macht.
    Geändert von John's Chaya (05.09.2011 um 20:54 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  23. #38
    Grace Sherman Avatar von Helen Magnus
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    Du hast die Folge sehr schön aus Daniels Sicht dargestellt und auch gut dargestellt warum er nicht eingegriffen hat

    Tolles Kapitel, ich freu mich aufs Nächste!


    lg Sandra

  24. #39
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Als ich die Folge gesehen habe, fragte ich mich auch, warum Daniel nur geredet hat anstatt zu handeln. Andererseits gehört Reden ja zu seinem Handwert - er versuchte immer zuerst, Konflikte mit Sprache anstatt mit Waffen zu lösen.

    Dank deinem letzten Kapitel ist mir jetzt bewußt, warum Daniel gerade so gehandelt hat.

    Welche große Aufgabe hat denn Oma für Daniel? Hat es zufällig mit dem Auge des Ra zu tun?

  25. #40
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Ein sehr schönes Kapitel

    Daniel sammelt erst Informationen, in Prinzip das, was bei dieser SG-1-Folge auf einer "höheren Ebene" stattgefunden hat.
    Nachdem Jack in Sicherheit war kehrt er nach Kheb zurück, und unterhält sich mit Oma Desala, die im noch einmal die hohe Verantwortung darlegt.

    Bin gespannt, was es für eine Aufgabe und Reise ist

    Mach bitte weiter so, denn der Stil gefällt mir

    lg JJO

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