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Thema: Das Erbe von Magmentari

  1. #21
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Holla die Waldfee, da muss ja noch was wirklich schlimmes vorgefallen sein, wenn Lorne sich da übergeben muss und selbst ein O'Neill erschüttert ist.

    Eigentlich hatte ich mir ja vorgestellt, dass Lornes Team hinter den Büschen wartet und John dann mal eben betäubt und mitnimmt, aber das wäre wohl zu einfach gewesen.

    Ob John wirklich beim Gate ist? Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht!

  2. Danke sagten:


  3. #22
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hallo alle zusammen

    Danke für die lieben FBs über die ich mich wieder sehr gefreut habe, und danke fürs Danke drücken.
    Morgen gibt es schon das nächste Kapitel, denn ich weiß nicht, ob ich am Mittwoch Zeit habe und ich möchte euch ungern bis Donnerstag warten lassen.


    Valdan:
    Das wird es allerdings. *g* John wird sie ganz schon an der Nase rumführen und so ein paar Leuten einige Kopfschmerzen bereiten.

    claudi:
    Lorne ist ja eigentlich der ruhigere Typ – pflichtbewusst und loyal John gegenüber, doch das was er sich ansehen durfte, (ich frage mich gerade, ob ich einen Hang fürs dramatische entdeckt habe…) ließ sein Gewissen und seinen Magen ganz schön rebellieren.

    John’s Chaya:
    Yep, das waren nicht gerade schöne Videoaufzeichnungen die Lorne da gesehen hat.
    Er, als Johns XO, hätte es normalerweise verhindern müssen, doch er hatte genau das Gegenteil getan.

    TinaS:
    Sorry für die Teilchen, *g* aber sie fügen sich nach und nach zusammen, und irgendwann in Kapitel sowieso *fg* klärt es sich dann auf.

    Larrin:
    Denn ein Col. John Sheppard verlässt nicht einfach so Atlantis!
    Ich wollte mal eine Geschichte schreiben, die nicht immer nur von Friede, Freude, Eierkuchen handelt, sondern mal komplett aus dem Rahmen fällt. Okay, vielleicht nicht komplett, aber wann hat John jemals freiwillig Atlantis verlassen, oder sogar seinen Job gekündigt?
    Zwei Leute haben mich dazu inspiriert (wenn auch indirekt *g*) und ich hoffe, dass sie sich so entwickelt, wie ich es mir vorstelle.

    Ailya:
    Wenn man es genau nimmt, müsste es die 5.Staffel sein, denn Teyla hat ja schon ihr Kind. Allerdings ist Carter in dieser Geschichte immer noch der leitende Offizier und Woolsey, na ja, der sitzt immer noch auf der Erde rum.
    Immerhin ist er es ja immer gewesen, der meinte, dass niemand zurückgelassen wird.
    Das stimmt. Deshalb haben sie ihn ja gesucht, auch wenn er sich jetzt selbst quer stellt.

    Liljana:
    Ich hoffe sehr, du bringst noch eine wirklich gute Erklärung für das alles, denn irgendwie kann ich mich mit diesem Verhalten von John einfach nicht anfreunden
    Ich hoffe die Erklärung, die allerdings nicht auf einmal kommen wird, ist ausreichend. *schulterzuck*
    PS: Ich dachte eigentlich immer, man kann die letzte gewählte Adresse nicht herausfinden, zumindest nicht in dieser kurzen Zeit - wurde das nicht in irgendeiner Folge mal erwähnt?
    Jetzt wo du es sagst... *ebenfalls grübel* Also, ich habe mir jetzt noch mal ein paar Folgen angesehen, aber nichts dergleichen gefunden. Ich bin aber der Meinung, man kann die erste Adresse herausfinden, auch wenn’s etwas länger dauert.
    Rodney wurde dann eben von Johns Auffinden angespornt und hat halt ein paar Knöpfe schneller gedrückt. *g*

    Saffier:
    Teyla ist nicht mitgegangen. Sie befindet sich im Moment noch nicht einmal auf Atlantis, weil sie andere Aufgaben hat. Ob sie John allerdings überzeugen könnte zurück zu kehren … eventuell. *schulterzuck*
    Na hoffentlich gelingt es Lorne, Ronon und Rodney, John davon zu überzeugen wieder zurück zu kommen.
    Das dürfte etwas schwierig werden…

    stargatefan:
    Eigentlich hatte ich mir ja vorgestellt, dass Lornes Team hinter den Büschen wartet und John dann mal eben betäubt und mitnimmt
    Ich hatte mir da schon so einiges zurecht gesponnen, denn am Anfang sollte es tatsächlich so ablaufen. *g* Aber dann kam es mit dem nicht mehr hin, was da noch so alles passierte und noch passieren wird.
    Geändert von Cindy (21.02.2011 um 14:39 Uhr)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  4. Danke sagten:


  5. #23
    Captain Avatar von Evaine
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    Zitat: 1. Liljana und 2. Absatz Cindy:
    PS: Ich dachte eigentlich immer, man kann die letzte gewählte Adresse nicht herausfinden, zumindest nicht in dieser kurzen Zeit - wurde das nicht in irgendeiner Folge mal erwähnt?

    Jetzt wo du es sagst... *ebenfalls grübel* Also, ich habe mir jetzt noch mal ein paar Folgen angesehen, aber nichts dergleichen gefunden. Ich bin aber der Meinung, man kann die erste Adresse herausfinden, auch wenn’s etwas länger dauert.
    Rodney wurde dann eben von Johns Auffinden angespornt und hat halt ein paar Knöpfe schneller gedrückt. *g*
    Das Ganze ist bei SG-1 als sie mit "Merlin" zusammen sind, und alle paar Stunden der Planet/ die Umgebung wechselt... mit Adria und dem Goa-uld...

  6. Danke sagten:


  7. #24
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 3

    Nachdenklich kniff John die Lippen zusammen und warf einen Blick zum Himmel, als sich die ersten Gewitterwolken entluden. In zwei Stunden würde die Nacht hereinbrechen und normalerweise wollte John um diese Zeit schön längst wieder in Nador sein.

    Vorsichtig linste er um den Baum, blinzelte zum Gate und fluchte. Fünf Atlanter konnte er am Gate ausmachen, und durch die Gewitterwolken wurde es immer dunkler.
    Wollte er nicht Gefahr laufen entdeckt zu werden, oder seine ehemaligen Freunde erschießen, musste er die Nacht wohl oder übel hier verbringen oder einen günstigeren Zeitpunkt abwarten. Stöhnend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und schloss für einen Moment die Augen … was sollte er tun?

    Schwer seufzend warf er noch einmal einen Blick auf die fünf Atlanter, schob sich den Kragen seines Mantels nach oben und entfernte sich vom Gate.

    Immer wieder entluden sich einige Blitze und einer schlug gerade mal zehn Meter neben ihn im Boden ein. Erschrocken zuckte er zusammen und hörte plötzlich seinen Namen brüllen.
    Instinktiv glitt Johns Hand zur Waffe, doch dann biss er sich auf die Lippen. Er konnte nur hoffen, dass die Dunkelheit ihn verschluckte und rannte los.

    Durch Matsch, Wasserpfützen, Gestrüpp und über Felsigengestein trugen ihn seine Füße, sein Atem raste und er hatte echt Probleme in dieser Dunkelheit etwas erkennen zu können. Fluchend stolperte er über eine Baumwurzel, trat mit dem rechten Fuß auf einen glitschigen Stein und fand sich im gleichen Moment auf dem Boden wieder. Keuchend rappelte er sich auf, ignorierte den Schmerz in seinem rechten Knöchel und rannte humpelnd weiter, als erneut ein Blitz den Himmel erhellte.

    Zwanzig Minuten rannte Ronon schon hinter Sheppard her, ehe er ihn plötzlich aus den Augen verlor. Wütend fuhr er sich mit der Hand über die Dreadlocks und schaute in alle Richtungen, wobei er hoffte irgendetwas erkennen zu können. „Verdammt!“ Fluchend stampfte er mit dem rechten Fuß auf und schaute sich erneut um. Er wusste, dass Sheppard in der Lage war seine Verfolger abzuschütteln, oder sie in die Irre zu leiten – doch Ronon war immer in der Annahme gewesen, dass er besser sei. Ärgerlich kniff er die Lippen zusammen und überlegte, wo er nun lang laufen sollte, als plötzlich ein greller Blitz den Nachthimmel durchzuckte und ziemlich weit hinten links, die Silhouette eines groß gewachsenen Mannes offenbarte, welcher ihm sehr wohl bekannt vorkam.

    „Sheppard?!“

    Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Ronon, ob er seinen Stunner ziehen sollte, ließ ihn jedoch im Holster und sprintete seinem Freund hinterher.

    Grimmig hörte John den Satedaner hinter sich brüllen und legte noch einen Zahn zu, was seinem Knöchel überhaupt nicht gefiel. Mit zusammengebissenen Zähnen, lief er links, rechts, geradeaus und dann wieder links, in der Hoffung Ronon abschütteln zu können, als er einen schmalen Fluss entdeckte, den er ohne zu zögern überquerte.

    Völlig durchnässt und nach Atem ringend, erreichte er die andere Seite und schließlich einen Felsvorsprung, welcher für eine vorläufige Deckung optimal wäre. Allerdings vergaß er nicht, wer hinter ihm her war, und dass dieser ein exzellenter Spurenleser war.

    Keuchend stützte er die Hände auf seine Knie, atmete ein paar Mal tief durch und spürte schmerzhaft seinen pochenden Knöchel, sowie die Rippe, die Ronon ihm vor drei Monaten gebrochen hatte und die ihm seitdem einige Probleme bescherte. Vorsichtig legte er seine linke Hand darauf, humpelte weiter und suchte sich ein anderes Versteck.

    Nach fünfzehn Minuten entdeckte er schließlich einen großen Busch, wo er sich ziemlich entkräftet drunter legte und kurze Zeit darauf einschlief.

    °°°°

    Mürrisch wischte sich Evan die Regentropfen aus dem Gesicht, nachdem er Seilers Team erreicht hatte und warf anschließend einen Blick aufs Gate. „Lieutenant? Irgendeine Spur von Sheppard oder Ronon?“

    „Nein , Sir. Hier hat sich noch keiner von denen blicken lassen. Ich vermute mal, dass der Colonel sich irgendwo einen Unterschlupf gesucht hat und den Regen abwartet.“

    Leicht kniff Evan die Augen zusammen. „Colonel Sheppard ist nicht aus Zucker.“

    „Das weiß ich, Sir. Aber bei diesem Sauwetter …“ Fröstelnd rieb er sich über den nassen Ärmel. „Ich an seiner Stelle würde mir etwas suchen.“

    „Nicht, wenn Ronon hinter Ihnen her wäre“, entgegnete Lorne und schaute nebenbei auf die Uhr. „Wird Zeit, dass wir Atlantis anwählen.“

    „Ja, Sir“, nickte Wilson der neben dem DHD stand und die entsprechenden Symbole eingab.

    „Atlantis? Hier ist Lorne.“

    „Major? Haben Sie Colonel Sheppard schon gefunden?“

    „Noch nicht Ma’am. Er befindet sich aber noch auf diesem Planeten und Ronon verfolgt ihn gerade.“

    Sam stutzte. „Alleine?“

    „Ja, Ma’am. Vor knapp einer Stunde haben wir erfahren, dass der Colonel das Dorf verlassen hat. Und irgendwie hatte Ronon auf einmal etwas im Hintern … oder was auch immer. Auf jeden Fall ist er wie ein Berserker losgerast und wir haben seine Spur bei diesem Sauwetter verloren.“

    „Und was ist mit Funkkontakt?“

    „Hab’ ich schon versucht, er geht nicht dran. Ich schätze mal, er hat ihn ausgeschaltet, um seine Position nicht an Sheppard zu verraten.“

    „Ja, das klingt einleuchtend.“ Plötzlich hörte Carter Rodney im Hintergrund niesen. „McKay, bist du in Ordnung?“

    „Nein, ich bin völlig durchnässt! Sogar meine Socken sind schon nass und mit Sicherheit werde ich mich jetzt auch noch erkälten!“ Niesend bestätigte er seine Vermutung. „Oh nein, ich habe mich schon erkältet!“

    Augenrollend verzog Evan das Gesicht. „Colonel? Könnten Sie uns eventuell Regenkleidung durchschicken? Ich befürchte, dass wir noch etwas länger hier bleiben werden, eventuell die ganze Nacht.“

    „Kein Problem Major. Bleiben Sie jetzt alle am Gate, oder …?“

    „Nein, Ma’am. Ich werde mit meinem Team noch einmal zurück ins Dorf gehen. Vielleicht ist der Gastwirt ja diesmal etwas gesprächiger und wir erfahren mehr über Colonel Sheppard. “

    „Okay, melden Sie sich dann in sechs Stunden wieder. Carter Ende.“

    °°°°

    Erschrocken zuckte John zusammen, als das Geräusch eines brechenden Astes ihn aus seinem leichten Schlaf riss. Den Atem anhaltend umschlossen seine Finger den Griff der Beretta, welche auf seiner Brust lag und lauschte in die Dunkelheit.

    Nicht einen Millimeter rührte er sich und spürte sein Herz bis zum Hals schlagen, als er plötzlich Ronons Füße gerade mal einen Meter neben sich sah. John biss sich auf die Lippen und schloss die Augen. Er versuchte nicht an den Satedaner zu denken, was allerdings verdammt schwierig war, denn der Kerl war gut – verdammt gut. Sieben Jahre als Läufer hatten Ronons Instinkte geschärft, das hatte er schon des Öfteren bewiesen und John war damals echt froh gewesen, dass Ronon nicht sein Feind war – Feind? Eine kleine Falte bildete sich auf Johns Stirn. War er jetzt sein Feind? … Er wusste es nicht.
    Langsam öffnete er die Augen, blickte auf Ronons Füße und anschließend auf den Boden. Für einen Moment war er gewillt es herauszufinden, doch dann schüttelte er innerlich den Kopf. Feinde mochten sie vielleicht nicht sein, aber auch keine Freunde mehr.

    Erleichtert und auch verbittert atmete John auf, als sich Ronon endlich bewegte und sich von ihm entfernte. Für eine Weile blieb er noch in seiner sicheren Deckung, ehe er einen Blick auf die Uhr warf, aufstand und zurück in Richtung des Gates lief, wobei er grummelnd vor den Fluss stehen blieb, den er wieder einmal überqueren musste. „Toll John, jetzt warste fast trocken und wirst wieder nass!“ Fluchend spürte er auf der anderen Seite des Ufers seinen pochenden Knöchel und brauchte eine Stunde, bis er das Tor erreichte, wo er fünf Leute erkennen konnte.

    Drei schliefen eingemümmelt unter einer wärmenden Thermodecke und zwei standen am Gate. Vorsichtig schlich er sich an die beiden heran und schlug sie mit einem gezielten Schlag nieder, wobei er jeden Einzelnen behutsam zu Boden gleiten ließ und sie entwaffnete.

    Sämtliches Ersatzmagazin, sowie die Berettas stopfte er in seine Manteltaschen, schnappte sich die P-90s und eilte zum DHD. Anschließend warf er noch einmal einen Blick auf die drei Schlafenden und wählte das Gate an.

    „Sheppard?!“

    Kurz zögerte John, doch dann lächelte er verschmitzt. Er konnte Rodneys ängstlichen Blick förmlich auf seinen Rücken spüren und schaute den Kanadier über die Schulter her an, ehe er das letzte Symbol eingab. „Keine Chance“, klirrte Johns Stimme kühl, während sich das Wurmloch etablierte, er die Beretta in Rodneys Hand ignorierte und mit einem Hechtsprung in den Ereignishorizont sprang.

    „Verdammt McKay! Wieso haben Sie ihn nicht aufgehalten?“, schrie Seiler und rannte zum Gate, als es sich auch schon abschaltete. Wütend hob er die Arme und drehte sich im Kreis. „Haben Sie sich wenigstens die Symbole gemerkt?“

    Sichtlich geschockt starrte Rodney auf seine Beretta. „Nein.“

    „Dann finden Sie sie heraus!“ Immer noch wütend, aktivierte Seiler seinen Funk und beugte sich über die beiden bewusstlosen Marines. „Major Lorne? Hier Seiler! Colonel Sheppard konnte entkommen!“

    Für einen Moment herrschte Funkstille. „Wie bitte?“

    „Der Colonel hat uns … überrumpelt, während McKay, Miller und ich schliefen. Mark und Torrin sind bewusstlos. McKay checkt gerade die Symbole.“

    „Wir sind unterwegs!“

    Kopfschüttelnd atmete Seiler aus, wobei er mit verengten Augen Rodney musterte. „Wieso haben Sie ihn nicht aufgehalten?“

    „Ich …“ Wie ein heißes Eisen, ließ McKay seine Waffe fallen. „Was hätte ich denn tun sollen? Ihn etwa erschießen?!“, schrillte Rodneys Stimme eine Oktave höher.

    „Nein, aber Sie hätten ihn wenigstens in den Arm oder ins Bein schießen können …“

    Entsetzt weiteten sich McKays Augen. „Sind Sie wahnsinnig? Hat Sheppard nicht schon genug durchgemacht? Mit Gewalt werden wir nie erreichen, dass er zurück nach Atlantis kommt!“

    „Wer sagt denn, dass das SGC ihn überhaupt zurückhaben will? Major Lorne ist jetzt militärischer Leiter und das IOA will Sheppard nur, weil er durch sein Wissen eine Gefahr für die Erde darstellt.“ Seiler ging einen Schritt auf ihn zu. „Verstehen Sie McKay. Der Colonel braucht nur an die verkehrten Leute geraten und schon ist die Erde gefährdet.“

    Vor Wut schnaubend und mit hochrotem Kopf starrte Rodney ihn an. „Auf wessen Seite stehen Sie eigentlich?“, schrie er zornig. „Sie wissen genauso gut wie ich, dass Sheppard niemals die Erde verraten würde! Weder die Genii noch die Wraith konnten jemals eine Koordinate aus ihm rausquetschen …“

    „Das weiß ich, aber es gibt immer ein erstes Mal. Und ich möchte nicht verantwortlich dafür sein, dass die Wraith plötzlich in der Milchstrasse auftauchen, nur weil Sie nicht dazu in der Lage waren ihn aufzuhalten …!“
    Urplötzlich traf ein harter Schlag seinen Hinterkopf und ließ ihn augenblicklich zu Boden gehen.

    „Verräter“, grummelte Miller abfällig und steckte seine Waffe zurück in den Holster, wobei Rodney ungläubig und nach Fassung ringend auf den bewusstlosen Seiler starrte.


    Fortsetzung folgt
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


  8. #25
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    na da hatte Sheppard aber Glück, das Ronon ihn nicht aufgespürt hat. Ist er vielleicht doch besser als der Sateder? *g*
    Nach fünfzehn Minuten entdeckte er schließlich einen großen Busch, wo er sich ziemlich entkräftet drunter legte und kurze Zeit darauf einschlief.
    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das er mit Ronon im Nacken sich hinlegt und schläft. *zwinker*

    Aber du hast es ihm ganz schön leicht gemacht, durchs Gate zu entkommen. Aber was hätte Rodney auch tun sollen? Auf ihn schießen, das wäre sicher ins Auge gegangen, bei Rodneys Schießkünsten.

    „Sheppard?!“

    Kurz zögerte John, doch dann lächelte er verschmitzt. Er konnte Rodneys ängstlichen Blick förmlich auf seinen Rücken spüren und schaute den Kanadier über die Schulter her an, ehe er das letzte Symbol eingab. „Keine Chance“,
    *Gänsehaut* ausgerechnet auf McKay muss er hier treffen, ich hab die Szene direkt vor Augen, hat mir gut gefallen.

    Na mal sehen, ob McKay die Adresse rausfindet. Aber sicher ist er gleich weiter gereist, so schnell werden sie ihn wohl nicht finden.
    Jetzt heißt es wieder eine Woche warten. *seufz* Freu mich aber schon.
    LG

  9. Danke sagten:


  10. #26
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Oh, nu is'er wieder weg. Rodney wird aber bestimmt die Koordianten rausbekommen, allerdings werden sie ja normal nicht in der zuletzt gewählten Reihenfolge gespeichert und wenn Sheppard direkt wieder den Planeten wechselt, dann kommt da noch ein Haufen Arbeit auf Rodney zu und es können noch Monate ins Land ziehen, bis sie Sheppard wieder einmal finden.
    Mal sehen, wie sie ihn nun wiederfinden.

    Das Kapitel hat mir wieder gut gefallen. Ich möchte Ronon auch nicht unbedingt auf den Fersen haben, schrecklicher Gedanke.

    Seiler kriegt sich hoffentlich wieder ein, geht ja gar nicht. Schön, dass Miller da kurzen Prozess mit ihm macht.

    Warte gespannt auf das nächste Kapitel.

  11. Danke sagten:


  12. #27
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Ich glaube Sheppard hatte früher einiges von Ronon abgucken und lernen können, sonst hätte Ronon ihn schon leicht schnappen können.

    Und ausgerechnet Rodney hätte John stellen können, nur gut das dieser eben schnell gedacht hat.
    Auf Sheppard zu schießen, auch wenn es nur ein Warnschuss gewesen wäre (Rodney und ein Ziel treffen? Na ich weiß nicht) wäre wohl mächtig nach hinten los gegangen.
    Was immer zwischen den Freunden passiert ist... kommt jetzt einem Eiertanz gleich. Gut dass er es nicht getan hat.
    Auch wenn es schwer ist, jetzt ist Vorsicht angesagt und es verlangt nach Samthandschuhen. Auch wenn Shepp hart im Nehmen ist.

    Vielleicht macht John sich ja noch Gedanken und er merkt dass sich einiges (wieder zum guten) geändert hat.

    Aber ich frage mich was mit diesem Seiler ist. Steht er vielleicht noch immer neben sich, so wie die anderen es vorher mussten?

    Tolles Kapitel, gut geschrieben! Weiter so!
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  13. Danke sagten:


  14. #28
    space nomad Avatar von Larrin
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    Ich mag Geschichten die von Col. John Sheppard erzählen und
    Deine, die ist wirklich toll.
    Dieses 3. Kapitel gefällt mir wieder sehr gut.
    Beim Lesen hab ich das Gefühl, ich bin mittendrin im Geschehen.
    John und Ronon in action! Das ist einfach genial.
    Und Rodney, der hat ganz recht! Niemals würde John auch nur eine Koordinate
    verraten!
    Geschieht diesem Seiler ganz recht, dass Miller ihm eine verpasst hat.

    Ich freu mich schon auf Kapitel 4.
    LG Larrin

  15. Danke sagten:


  16. #29
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Wieder ein sehr tolles Kapitel, da bin ich ganz einer Meinung mit Larrin.
    Und auch ich liebe, wie mein Name schon sagt, alle Geschichten von John und natürlich auch Rodney, denn die beiden sind ein tolles Team, so oder so.

    War klar das Ronon John fast, aber auch nur fast aufspürt, schließlich ist John nicht auf dem Kopf gefallen und hat ja auch einiges von Ronon abgeschaut und weiß wie der denkt und handelt.

    Man, ich wußte gar nicht das Seiler so ein.... (sorry) ist, den Schlag auf den Kopf hat er verdient, ist immerhin John über den er so herzieht, der hat ja wohl oft genug bewiesen das er eher sterben würde, als die Erde, Atlantis oder Freunde zu verraten.

    Und Rodney könnte niemals auf John schießen, niemals, aber er wird ihn bestimmt finden. Er bekommt die Koordinaten raus, ist ja schließlich Rodney über den wir hier reden.

    Man, bin ich gespannt wie es weiter geht, mach bitte ganz schnell....!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  17. Danke sagten:


  18. #30
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Mahlzeit

    Was habe ich mich wieder über eure FBs und die vielen Dank-Sager gefreut. Was mich auch regelrecht angespornt hat Kapitel 16 fertig zustellen.
    Puh, was habe ich daran rumgefeilt … Einige Sätze gefielen mir überhaupt nicht, also wurden sie kurzerhand gelöscht, aber das gefiel mir wiederum auch nicht, denn gewisse Sachen mussten ja darein. *grummel* Also wieder den Kopf anstrengen und neu schreiben… Nun ist es aber fertig und ich hoffe, es gefällt euch. *g*
    PS: Das nächste Kapitel gibt es morgen.

    claudi:
    Ist er vielleicht doch besser als der Sateder? *g*
    Besser als Ronon würde ich nicht sagen. John hat in den Jahren ne Menge dazugelernt. *g*
    Aber du hast es ihm ganz schön leicht gemacht, durchs Gate zu entkommen.
    Diesmal wollte ich mich nicht solange am Gate aufhalten, aber dafür woanders. Wenn Rodney auf ihn geschossen hätte, dass wäre wirklich nicht gut gewesen. Schließlich wollen die Atlanter ja, das John zurückkommt, und Gewalt wäre da wohl die schlechteste Lösung.
    *Gänsehaut* ausgerechnet auf McKay muss er hier treffen,
    Wie recht du doch damit hast … Rodney muss bei John sowieso aufpassen; denn zwischen den beiden ist etwas vorgefallen *schluck* … dazu aber später.

    stargatefan:
    Oh, nu is'er wieder weg.
    Yep, das ist er.
    Monate wird es zwar nicht dauern, bis sie ihn finden werden, aber es wird schon einige Nerven kosten. *g*
    Rodney stell ich erstmal etwas in den Hintergrund, denn wie ich schon bei claudi gesagt habe, ist zwischen den beiden etwas vorgefallen … und außerdem wollen die anderen ja auch mal etwas zu sagen haben. *g*

    TinaS:
    Du hast ja so recht mit deinen Vermutungen: Samthandschuhe, das ist das richtige Wort.
    Aber jetzt müssen sie ihn ja erstmal wieder finden, und wer weiß was dann passiert.
    Was immer zwischen den Freunden passiert ist... kommt jetzt einem Eiertanz gleich. Gut dass er es nicht getan hat.
    *zustimmend nicke* Auch wenn es nur ein Streifschuss gewesen wäre, der Schuss wäre nach hinten losgegangen.

    Larrin:
    John und Ronon in action! Das ist einfach genial.
    Obwohl Ronon ziemlich schweigsam ist, schreibe ich gerne über ihn. *g* Vor allem, wenn er wütend wird, sich zusammenreißen muss, oder es mal nicht so funktioniert wie er gerne möchte.
    Bisher war es ja John gewesen, der ihn immer zurückgehalten hat, aber jetzt ist er ja nicht mehr da – und auf McKay wird er wohl schlecht hören. *g*

    John’s Chaya:
    John hat tatsächlich ne Menge von Ronon gelernt, aber damals war er ja schon in Afghanistan und in andere Länder, wo er ein paar Geheimaufträge erledigen durfte.
    den Schlag auf den Kopf hat er verdient, ist immerhin John über den er so herzieht, der hat ja wohl oft genug bewiesen das er eher sterben würde, als die Erde, Atlantis oder Freunde zu verraten.
    Seiler ist ein Fall für sich. *kopfschüttel* Eventuell hat er es ja auf sich selbst bezogen, denn er würde vielleicht schwach werden und die Erde und alle anderen verraten.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  19. Danke sagten:


  20. #31
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 4

    Drei Tage später …

    „Mein Gott! Wie viele Gates hat Sheppard denn noch angewählt?“ Frustrierend schaute Sam auf die Menge von verschiedenen Symbolen, die sich noch auf ihrem Laptop offenbarten.

    „Keine Ahnung, Ma’am … sechs, sieben?“, erwiderte Chuck schulterzuckend.
    Dass Sheppard es ihnen nicht einfach machen würde, wusste jeder, aber sie hatten eher damit gerechnet, dass er sich auf irgendeinem Planeten verstecken würde.

    Seufzend warf Sam Lorne einen Blick zu, der gerade von einer ergebnislosen Suche zurückkam. Sechs Teams, 25 Planeten und keine Spur von Sheppard. Der Colonel war wieder einmal wie vom Erdboden verschlugt und sie bezweifelte, dass das SGC sich diesmal damit zufrieden geben würde.

    Als ob Evan ihre Gedanken lesen konnte, wandte er sich an ihr: „Colonel, lassen Sie es uns weiter versuchen. Seiler ist in der Arrestzelle – niemand würde etwas erfahren und falls doch, könnten wir es ja als einen Außenmission darlegen.“

    „Major, ich möchte Colonel Sheppard ebenso wie Sie finden. Aber wenn wir dem SGC oder dem IOA keine Erfolge aufweisen können … die werden Truppen schicken, uns überrennen und sämtliche Planeten anwählen.“

    „Ich weiß, deshalb lassen Sie es uns weiter versuchen, wenigstens noch einen Tag! Ma’am, das sind wir dem Colonel schuldig.“

    Tief durchatmend nickte sie. „Okay … einen Tag. Länger kann ich sie aber nicht hinhalten. Welcher Planet ist der nächste?“

    „M4R-582. Technisch gesehen könnte man die Einwohner mit den Genii vergleichen. Allerdings sollen diese Leute ziemlich friedfertig und mit einem Volk namens ‚Anthuriner’ befreundet sein … und das schon seit tausenden von Jahren.“

    „Anthuriner?“ Skeptisch runzelte Sam die Stirn. „Steht davon irgendetwas in der Datenbank?“

    Kopfschüttelnd verneinte Chuck es. „Nur der Name.“

    „Und wie heißt das Volk von 582?“

    „Nador.“

    Nachdenklich neigte Ronon seinen Kopf etwas zur Seite: „Nador … Teyla war schon mal dort. Sie könnte uns eine Hilfe sein.“

    „Leider befindet sie sich aber noch zwei Tage auf PX7-468. Und ich kann sie unmöglich dort abziehen.“

    „Kein Problem Colonel, das kriegen wir auch so hin. Zur Not kann ich ja immer noch Teylas Namen benutzen, falls man uns misstrauen sollte“, meinte Lorne zuversichtlich. „Und ehrlich gesagt, bin ich verdammt neugierig, wer diese Anthuriner sind.“

    Entschlossen stimmte sie Evan zu. „Ich auch … Chuck, wählen Sie die Koordinaten und Major? Nehmen Sie den Jumper …“

    „Das geht nicht“, warf Ronon ein. „Das Gate befindet sich direkt am Wald.“

    „Okay Major, dann gehen Sie zu Fuß. Nehmen Sie aber diesmal Ronon, McKay und Sergeant Miller mit. Ihr Team braucht auch mal ’ne Pause.“

    „Ja, Ma’am.“

    °°°°

    „Oh, man! Was ist denn hier passiert?“ Perplex starrte Miller auf zig entwurzelte Bäume, die keine dreißig Meter vom Gate entfernt lagen. „Ist hier ein Tornado durchgebraust?“

    Leise wandte Rodney sich an den Satedaner: „Hat Teyla eventuell gesagt, wie weit das Dorf entfernt ist?“

    „Wieso?“

    „Nun ja, der Wald steht ja nicht mehr, zumindest nicht ganz. Und mit nem Jumper wären wir wesentlich schneller …“

    „Nö.“

    Irritiert schaute Rodney ihn an. „Was nö? Meinst du jetzt nö in Bezug auf den Jumper, oder nö für die Entfernung?“

    „Beides.“

    „Woher willst du das wissen, wenn du nicht weißt wie weit das Dorf entfernt ist. Und außerdem wird es gleich dunkel, so wie das aussieht!“

    „Dann musst du eben ein bisschen schneller laufen.“

    „Das tue ich!“

    „Seit wann?“

    Protestierend verschränkte Rodney die Arme vor der Brust. „Immer schon!“

    „Klar, vom Labor bis zur Kantine.“

    „McKay, Ronon? Wo bleibt ihr?“, rief Lorne von Weitem, der mit Miller schon vorgelaufen war.

    „Das ist auch eine beachtliche Strecke!“, entgegnete McKay mürrisch und ignorierte somit Lornes Ruf.

    „Aber nur, wenn der Transporter ausfällt. Und das ist er schon seit Ewigkeiten nicht mehr“, grinste Dex fies.

    Eingeschnappt schaute Rodney ihm hinterher. „Es kann ja nicht jeder ein Marathonläufer sein!“

    °°°°

    Nach ungefähr 15 Minuten erreichten sie das Dorf, oder das was man noch als Dorf bezeichnen konnte; denn einige Häuser waren dem Erdboden gleichgemacht und andere befanden sich im Rohbau.

    „Hier muss wirklich ein Tornado geherrscht haben“, meinte Miller.

    „Oder ein Erdbeben“, vermutete Evan, wobei er unterschiedliche Risse im Boden erkennen konnte und die Rohbauten genauer betrachtete. „So wie’s aussieht, werden die Häuser wieder aufgebaut.“

    „Ja, dann muss das Erdbeben vor einer längeren Zeit stattgefunden haben.“

    „Vor genau zwei Monaten“, meldete sich plötzlich ein älterer Mann hinter ihnen. Erschrocken griffen die Atlanter zu den Waffen, schnellten herum und blickten in vier fremde Gesichter.

    „Ähm, Entschuldigung“, stotterte Evan und senkte seine P-90. „Wir äh, haben nicht bemerkt, dass jemand hinter uns steht.“

    „Kein Problem“, entgegnete der Grauhaarige, wobei er die vier aufmerksam musterte. „Reagiert ihr immer so übervorsichtig?“

    „Meistens … das hängt aber mit unserem Job zusammen.“

    Kurz nickte er. „Und was sucht ihr hier?“

    „Oh“, verlegen ruhte Evans Hand auf seine P-90. „Ich bin Major Lorne und das sind Sergeant Miller, Dr. McKay und Ronon Dex. Wir sind hier um Handel zu treiben und eventuell Verbündete gegen die Wraith zu finden.“

    „Nun, da kommt ihr aber zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Wie ihr seht, gibt es nicht mehr viel zum Handeln.“

    „Ja, das haben wir auch schon bemerkt. Habt ihr hier eigentlich öfter Erdbeben?“

    „Normalerweise nicht, die letzte Aufzeichnung war vor knapp 150 Jahren … Ich bin übrigens Vayden und das sind Lorenz, Taran und Mirel.“

    Nun war es Evan der nickte und Vayden aufmerksam musterte. Lorne schätzte ihn so an die 60 Jahre. Er hatte kurzes, ergrautes aber dennoch sehr kräftiges volles Haar, markante Gesichtszüge und grau-grüne Augen, die Evan schwer einschätzen konnte.
    Zuerst schien es ihm, als ob Vayden ihn mit seinem Blick durchbohrte, aber dann, von einer Sekunde auf die andere, strahlten seine Augen eine Wärme aus, die ihn wiederum sympathisch erscheinen ließ.
    Selbst Ronon hatte Probleme diesen Mann einzuschätzen, obwohl sein Gefühl ihm sagte, dass Vayden mehr als nur ein Anführer dieses Dorfes war.

    Taran schien im gleichen Alter wie Vayden zu sein, während Lorenz und Mirel so an die 40 Jahre sein müssten.

    „Sir?“ Leicht neigte Lorenz seinen Kopf in Vaydens Richtung. „Die ersten Rettungstruppen sind zurückgekehrt.“

    „Verletzte?“

    „Einige. Sechs von uns sind verschüttet. Zwei Teams sind dort geblieben und versuchen sie zu bergen.“

    Tief durchatmend wandte Vayden sich an die Atlanter. „Entschuldigt mich, aber ich muss weg!“

    „Können wir helfen?“, fragte Ronon plötzlich dem Vaydens Aufregung nicht entgangen war.

    „Wie?“

    „Sagen Sie es uns.“

    Kurz zögerte Vayden. „Vorgestern gab es in einem Nachbardorf ein zweites Erdbeben. Es befindet sich ungefähr zweihundert Kilometer von hier entfernt und wurde völlig zerstört! Wir versuchen die Verletzten und Toten zu bergen. Wenn ihr immer noch helfen wollt …?“

    „Klar“, mischte sich Lorne ein. „Ich kann auch noch mehrere Leute und schweres Gerät besorgen, was wir speziell für Verschüttete benutzen. Ich muss nur eben meinen Boss bescheid sagen und bin in knapp vier Stunden wieder hier.“

    „Gut, tun Sie das. Sie finden mich dann bei Loras dem Bürgermeister oder in einem der zahlreichen Unterkünfte.“

    „Ronon, McKay? Ihr bleibt hier! Miller, Sie begleiten mich!“

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, teilten sie sich auf und Lorne wusste, dass wenn er zurückkehren würde, es schon dunkel sein würde.

    °°°°

    Eine Stunde liefen sie schon untätig durchs Dorf. Packten mal hier und dort mit an, aber meistens standen sie nur unnütz rum, denn die wirkliche Hilfe wurde woanders benötigt. Wütend und genervt kickte Ronon einen Stein beiseite, denn er war alles andere als gewillt hier blöd rumzustehen und auf Lorne zu warten. Er wollte helfen und selbst McKay lief schon wie auf heißen Kohlen, zumal sie ja auch noch wegen etwas anderem hier waren.

    „Mir reichts! Ich gehe jetzt zu Vayden!“

    „Und tust was?“

    Wütend blitzte Dex ihn an. „Helfen und zwar dort, wo man gebraucht wird!“

    Trotzig verschränkte Rodney die Arme vor seiner Brust. „Hast du etwa vergessen warum wir überhaupt hier sind? Und außerdem hat Vayden doch gesagt, dass wir auf Lorne warten solln!“

    „Er kommt aber erst in drei Stunden, und bis dahin ist es stockdunkel!“

    „Gut, dann warten wir eben bis morgen früh! Bei Tageslicht kann man sowieso mehr erkennen.“

    Eine plötzliche Hektik in der Nähe des Lazaretts, unterbrach die beiden und ließ ihre Köpfe herumschnellen. Viele Ärzte sowie Zivilisten stürmten mit rollbaren Liegen in Richtung einer Gasse, wo sie auf völlig erschöpfte und verletzte Soldaten trafen. Kurz warfen die beiden sich einen Blick zu und rannten ebenfalls dorthin.

    „Was ist passiert?“, fragte Ronon.

    „Ein Rettungstrupp ist zurückgekehrt! Leider gab es wieder Verletzte … Oh man, dahinten muss die Hölle los sein!“

    Ronons Blick fiel auf einen der verletzten Soldaten und plötzlich ahnte er, wo Sheppard sich aufhalten könnte, falls er sich hier in Nador befand. „Vayden?!“ Ohne auf Rodney zu achten, sprintete er in Richtung Loras’ Büro, riss ohne anzuklopfen die Tür auf und stürmte wie ein Berserker hinein. „Ich muss zum Nachbardorf!“

    Erschrocken schaute der grauhaarige ihn an. „Können Sie nicht anklopfen?!“

    „Keine Zeit! Bringen Sie mich zur Unglückstelle!“

    „Das kann ich nicht.“

    Grimmig verengten sich Ronons Augen. „Wieso nicht? Gerade kam wieder ein verletzter Rettungstrupp zurück!“

    „Ich weiß, aber die Jungs die hier sind, haben alle eine 48 Stunden Schicht hinter sich. Sie sind verletzt, müde und ausgelaugt. Ich werde niemanden aufwecken, nur weil Sie dorthin wollen.“

    „Dann geben Sie mir einen Zivilisten!“

    Seufzend rieb sich Vayden übers Gesicht. „Das kann ich nicht. Es treten immer wieder Nachbeben auf und in dieser Dunkelheit ist es einfach zu gefährlich.“

    Schnaubend fuhr sich Dex durch seine Dreadlocks.

    „Ronon, gestern Nacht lief schon einer dorthin, weil er jemanden vermisste. Heute Morgen fand man ihn tot in einer Spalte.“

    „Ich pass schon auf!“

    „Das mag sein, aber der Tote kannte die Gegend und liegt nun in einem Leichensack.“ Langsam schob Vayden seinen Stuhl zurück und erhob seine müden Knochen. „Ich weiß Ihren Enthusiasmus zu schätzen, aber es ist einfach zu gefährlich! Bitte warten Sie noch acht Stunden. Legen Sie sich schlafen, ich zeige Ihnen auch gerne persönlich Ihre Unterkunft.“

    Dex war normalerweise niemand der einfach so nachgab. Meistens setzte er das durch, was er wollte – und gerade jetzt, wollte er zur Unglückstelle. „Dann geh ich eben allein!“

    „Ronon? Das kann ich nicht zulassen … Seien Sie doch vernünftig! Ihr Team kommt in drei Stunden zurück, warten Sie bis morgen!“

    Tief durchatmend verschränkte Dex die Arme ineinander und erinnerte sich daran, was Sheppard mal zu ihm gesagt hatte: „Man muss nicht immer seinen Dickkopf durchsetzen, sondern auch mal nachgeben – auch wenn es manchmal schwer fällt.“
    Sheppard war bisher der einzige gewesen, auf den er je gehört hatte … Seufzend schaute er zur Tür. ‚Man muss auch mal nachgeben…’ Knurrend drehte er sich um und bemerkte die dunklen Ränder unter Vaydens Augen. „Wie lange sind Sie schon auf?“

    „Genau solange. Allerdings bin ich nicht mehr der jüngste.“

    Mürrisch nickte er schließlich. „Na schön, dann zeigen Sie mir meine Unterkunft.“

    °°°°

    Vier große Zeltlager gab es, die von Innen großzügig aufgeteilt waren, was Ronon eine Augenbraue heben ließ, denn von Außen wirkten diese Unterkünfte ziemlich bescheiden.
    Neben jedem Bett standen ein Nachtschrank und ein Spinnt und der Abstand zum Nachbarn entsprach mindestens drei Meter.

    „Sehen alle Unterkünfte so aus?“

    „Ja, Ihres befindet sich allerdings in einem anderen Zelt.“

    Ronons Blick schweifte über die schlafenden Männer, als seine Augen auf einen wirren dunklen Haarschopf fielen. Skeptisch runzelte er die Stirn, neigte seinen Kopf etwas zur Seite, um von diesem schlafenden Soldaten mehr erkennen zu können.
    Als sich dieser plötzlich bewegte und seine rechte Hand über die Bettdecke legte, hielt Ronon schlagartig, mit geweiteten Augen den Atem an.
    Allein dieser wirre dunkle Haarschopf war schon einzigartig in dieser Galaxie, aber zusammen mit diesem schwarzen Band, was dieser Mann um sein rechtes Handgelenk trug, ließ keinen Zweifel übrig, dass dieser Soldat „John Sheppard“ war.

    Vayden bemerkte Ronons aufgeregtes Verhalten und wunderte sich. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Als er jedoch keine Antwort bekam, folgte er Ronons Blick. „Das ist John. Er kam vor zwei Monaten zu uns. Ein guter Mann mit sehr viel Erfahrung.“

    Dex war die Bewunderung in Vaydens Stimme nicht entgangen und ebenso, wie er ihn vertraut beim Vornamen nannte, worauf er einen schmerzhaften Stich im Herzen spürte.
    Schluckend wäre er am liebsten sofort zu Sheppard gerannt, konnte sich jedoch zurückhalten und musterte stattdessen seinen ‚ehemaligen Freund’ mit einem langen Blick. ‚Zwei Monate? Hatte er nicht zu Evan gesagt, er sei an keinen festen Ort?’

    „Kommen Sie?“ Vayden berührte Dex kurz am Arm und verließ das Zelt, ehe er ihm anschließend in einem anderen, seinen Schlafplatz zeigte. „Ich hoffe es stört Sie nicht, dass Sie vorübergehend hier schlafen.“

    „Nein, ist schon okay“, entgegnete Ronon, wobei er McKay überraschend in einem der Betten schnarchen hörte.

    „Ihr Freund scheint seinen Platz wohl schon gefunden zu haben.“

    Dex nickte und legte sich hin. Schlafen konnte er allerdings nicht, denn immer wieder drifteten seine Gedanken zu Sheppard, der nur ein paar Meter entfernt, in einem der anderen Zelte schlief.


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (28.02.2011 um 14:54 Uhr)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


  21. #32
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Schön, das Du so relativ schnell weiter gepostet hast, dankeschön.

    Man ist das spannend, toll, dass Ronon sogar noch in Johns Abwesendheit auf seine Ratschläge hört. Hätte er das nicht getan, hätte er John nicht gefunden, oder nicht so schnell gefunden. Vielleicht wär er ja auch in eine Felsspalte gefallen!

    Bin ja mal gespannt wie John reagiert, wenn er merkt das er gefunden wurde und Rodney erst, der wird ganz aus dem Häuschen sein.
    Und wie Lorne wohl reagiert, denn der hat ja auch so einiges gut zu machen. Falls das überhaupt möglich ist, genauso wie Ronon und einige Andere.

    Schreib bitte schnell weiter , ist so toll Deine Geschichte zu lesen, so spannend und auch so detail getreu. Außerdem handelt sie ja auch von meinem Lieblingscharakter - John!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  22. Danke sagten:


  23. #33
    space nomad Avatar von Larrin
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    Hi,
    als nur FF-Leser, finde ich, dass dieses Kapitel wieder richtig gut geworden ist.
    Diesen Satz z.B., der gefällt mir:

    Allein dieser wirre dunkle Haarschopf war schon einzigartig in dieser Galaxie, aber zusammen mit diesem schwarzen Band, was dieser Mann um sein rechtes Handgelenk trug, ließ keinen Zweifel übrig, dass dieser Soldat „John Sheppard“ war.

    Und Ronon tut mir schon leid, jetzt findet er John und kann nicht zu ihm.
    Was wird John tun, wenn er wach wird?
    Wie wird das Aufeinandertreffen werden?
    Ich bin echt gespannt, was Du Dir ausgedacht hast.

    LG Larrin

  24. Danke sagten:


  25. #34
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Oh klasse, da haben sie John ja endlich gefunden. Wie gut, dass Ronon doch mal nachgegeben hat. Nun heißt es ihn dazu bewegen zu können, wieder mit nach Atlantis zu gehen.
    Ich hoffe nur, dass John nicht von Rodney quäkender Stimme aufwacht und sich gleich wieder aus dem Staub macht. Allerdings glaube ich, dass John diese Leute niemals im Stich lassen würde, dafür hat er ein zu gutes Herz.

    Mir hat das Kapitel auch wieder gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

  26. Danke sagten:


  27. #35
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Sodele, jetzt habe ich beide Kapitel gelesen und finde sie sehr gut. Du erzählst die Geschichte sehr spannend und ich bin jetzt sehr froh, dass sie Sheppard gefunden haben.

    Ich bezweifele allerdings, dass er so einfach mit ihnen gehen wird. Ich bin bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  28. Danke sagten:


  29. #36
    Major Avatar von claudi70
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    Hey,
    fast hätte ich übersehen das du weiter geschrieben hast. Wieder ein klasse Kapitel.

    Hoffentlich schläft Ronon nicht ein und John geht ihm wieder durch die Lappen. Falls nicht, bin ich gespannt wie das Aufeinandertreffen abläuft. Ich hopffe John wird froh sein, das sie Unterstützung von Atlantis bekommen, auch wenn wer weiß was vorgefallen ist. Im Moment steht die Rettung der Leute an erster Stelle, zumindest hat das Sheppard immer so gehalten.

    Rodney muss bei John sowieso aufpassen; denn zwischen den beiden ist etwas vorgefallen *schluck*
    Jetzt hast du mich noch neugieriger gemacht, als ich sowie so schon bin. *seufz* Warte gespannt auf den nächsten Teil.
    LG

  30. Danke sagten:


  31. #37
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Guten Morgen alle zusammen

    John’s Chaya:
    Danke für das tolle Lob.
    Vielleicht wär er ja auch in eine Felsspalte gefallen!
    So eine Felsspalte kann ganz schön tückisch sein, vor allem bei einem Erdbeben. Da sollte man wirklich nicht allein im Dunkeln rumlaufen, auch wenn’s Ronon ist.
    Wie John und die Atlanter reagieren werden, erfährst du morgen. *g* Eine Willkommensparty wird’s aber nicht geben, oder doch? *fg*

    Larrin:
    Auch dir danke ich für das tolle Lob.
    John hat aber auch Haare, da würde ich liebend gern mal durchwuscheln.
    Letztens auf der Fedcon hat’s mich echt in den Fingern gejuckt Joe danach zu fragen, aber ich glaube davon wäre er gar nicht begeistert gewesen.
    Und Ronon tut mir schon leid, jetzt findet er John und kann nicht zu ihm.
    Er wird wohl ne schlaflose Nacht gehabt haben …

    stargatefan:
    Oh klasse, da haben sie John ja endlich gefunden
    Ging doch schneller als erwartet, oder?
    Yep, Rodneys quäkende Stimme. *g* John hat eh so einen leichten Schlaf – mal sehen wie er reagieren wird, wenn er sie hört. *g* Und falls John doch die Fliege macht … Ronon würde davon gar nicht begeistert sein.
    Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Morgen gibt’s Nachschub. *g*

    Valdan:
    Ich bezweifele allerdings, dass er so einfach mit ihnen gehen wird.
    Da müssen die sich wirklich etwas einfallen lassen, denn nur einfach gut zureden wird nicht funktionieren.
    Auch dir danke ich für das Lob, und es freut mich, dass es dir gefallen hat.

    claudi:
    Hoffentlich schläft Ronon nicht ein und John geht ihm wieder durch die Lappen.
    Hast du schon mal einen wildgewordenen Satedaner gesehen? Denn das würde wohl passieren, wenn John jetzt abhaut. *g*
    Normalerweise lässt John auch niemanden im Stich, zumal er sich ja nicht erst seit gestern in diesem Dorf aufhält und die Leute kennengelernt hat, mit denen er jetzt zusammenarbeitet.
    Warte gespannt auf den nächsten Teil.
    Kommt morgen.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  32. #38
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 5

    „McKay?“ Grob schüttelte Ronon ihn an der Schulter. „Wach auf!“

    „Was …“, erschrocken öffnete der Kanadier seine Augen, „was ist passiert? Ist das Dach eingestürzt?“

    „Nein, Sheppard ist hier!“

    „Uh, ich hatte so einen schönen Traum … wie spät ist es?“

    „Sechs Uhr.“

    „Sechs?!“, quiekte Rodney schrill, worauf Ronon ihm sofort eine Hand auf den Mund legte. „Psst, leise!“

    „Bist du wahnsinnig?“, flüsterte McKay. „Wie kannst du mich um …“ Plötzlich realisierte sein verschlafenes Gehirn, was der Satedaner da eigentlich gesagt hatte. „Sheppard? Wie, wo?“

    „Nebenan, er schläft in einem anderen Zelt.“

    „Woher …“

    „Hab ihn gestern Abend gesehen. Wir müssen Lorne suchen.“

    McKay schmiss die Bettdecke zur Seite. „Ja, bevor Sheppard wieder verschwindet!“

    „Das wird er nicht. Er gehört zum Rettungstrupp.“

    „Tatsächlich?“

    „Ja! Komm, lass uns Lorne finden.“

    Leise huschten sie durch das Zelt, bis sie Evan und die Atlanter am anderen Ende fanden.
    „Major?“ Dex schüttelte Lorne kurz an der Schulter, worauf dieser sofort aufwachte.

    „Was ist los?“

    „Sheppard ist hier.“

    Verschlafen öffneten Miller und die anderen die Augen.

    „Wo?“

    „Nebenan. Hab ihn gesehen, er gehört zum Rettungstrupp.“

    Kurz fuhr sich Evan übers Gesicht und ohne ein Wort zu sagen, standen alle Atlanter auf.

    „Colonel Carter genehmigte die Aktion“, meinte Lorne, während er sich die Schuhe anzog. „Allerdings sollen wir uns alle zehn Stunden melden und sie versucht das IOA, auf Grund dieser Katastrophe, noch etwas länger hinzuhalten.“

    „Dann lassen Sie uns zu Vayden gehen.“

    „Aber erst frühstücken“, klagte Rodney, dessen Magen schon im Keller hing, ehe er den anderen folgte und fast in sie hineingelaufen wäre, weil sie draußen plötzlich wie angewurzelt stehen blieben. „Wieso bl…“ Mit weit aufgerissenen Augen, blieb ihm das restliche Wort im Halse stecken und starrte stattdessen auf die Person, die sie schon so lange verzweifelt suchten und nun keine dreißig Meter von ihnen entfernt, mit einem kleinen Jungen rumalberte.

    Lachend hob John den Knirps hoch und drehte sich schwungvoll mit ihm im Kreis, woraufhin der Junge vor Freude quietschte.
    „Sagst du mir jetzt, was du schon so früh hier machst?“ Erneut quietschte der Junge. „Mama schläft noch, aber ich wusste, dass du schon auf bist …“

    Niemand von den Atlanten konnte sich mehr daran erinnern, wann Sheppard das letzte Mal so gelacht hatte. Jedem wurde augenblicklich warm ums Herz – denn keiner von ihnen hatte vergessen, wie kinderlieb Sheppard doch war.

    Ronon wollte schon auf ihn zu gehen, doch Lorne hielt ihn mit einem warnenden Blick zurück.
    „Warten Sie! Er muss uns jetzt noch nicht sehen.“

    „Oh, nein! Er geht zur Kantine“, jammerte Rodney und schaute John wehmütig hinterher.

    „Ja, deswegen werden wir jetzt erst zu Vayden gehen und anschließend frühstücken.“

    °°°°

    Mit einem vollgepackten Tablett in den Händen, schwang Lorenz seine Beine über die Sitzbank, stellte das Tablett auf den Tisch und schaute John und den Jungen Kaffee schlürfend an.
    „Wenn du ihn weiterhin so mit Keksen voll stopfst, wird seine Mutter aber ganz schön ärgerlich werden.“

    Verschmitzt hob John eine Augenbraue und warf Miri einen seitlichen Blick zu. „Wird sie?“

    „Nö“, nuschelte der Junge mit vollem Mund.

    „Siehst du, sie wird nicht.“

    Augenrollend schüttelte Lorenz den Kopf. „Wenn sie es erfährt, dann doch. Was macht übrigens dein Fuß?“

    „Halb so wild.“

    „Warst du schon bei Clivia?“

    „Noch nicht …“ John beugte sich etwas nach rechts, schnappte sich grinsend zwei Kekse aus der Schale und drückte sie dem Jungen in die Hand. „Hier, für unterwegs. Jetzt geh aber nach Hause, bevor du doch noch Ärger bekommst.“

    Glucksend steckte sich der sechsjährige die Kekse in die Tasche und lief nach draußen.

    „Also, wann wolltest du zum Doc?“, wiederholte Lorenz seine Frage.

    „Nach dem Frühstück.“

    „Vielleicht solltest du den heutigen Tag mal aussetzen …“ John unterbrach ihn mit einem entsprechenden Blick. „… war nur so ein Gedanke“, fuhr Lorenz schnell fort. „Hast du übrigens schon gehört? Es sind neue Leute eingetroffen.“

    „Wirklich?“

    „Ja, sie sind bei Vayden. Er möchte dich übrigens im Besprechungszelt sehen.“

    Stöhnend rieb John seinen Nacken. „So früh?“, und nippte an seinem Kaffee, der diesmal besonders stark zu sein schien. „Wann lernt ihr hier endlich mal einen vernünftigen Kaffee zu kochen?“, murmelte er angeekelt, stellte die bittere Brühe beiseite und schaufelte sich ein paar Rühreier in den Mund. Anschließend nahm er sich einen Schluck Wasser, zog sich seinen Mantel über und schnappte sich das Tablett. „Wir sehen uns gleich?“

    Lorenz nickte und schaute John hinterher, wie er leicht humpelnd die Kantine verließ.

    °°°°

    Mit der rechten Hand schob Sheppard den Vorhang zur Seite und blieb wie vom Blitz getroffen am Eingang stehen.

    „John, komm rein. Ich möchte dir ein paar Leute vorstellen. Das sind Major Lorne, Sergeant Miller, Dr. Rodney McKay und Ronon Dex aus Atlantis. Sie haben uns ihre Hilfe angeboten.“

    „Ach, haben sie das?“, klang es abfällig.

    „Ja, deshalb schlage ich vor, dass sie dich begleiten.“

    Für den Bruchteil einer Sekunde weiteten sich Johns Augen. „Ich habe genug Männer, ich brauche sie nicht!“

    „Ähm …“ Rodney hob eine Hand, doch Johns kalter Blick traf ihn wie ein Schlag. Lorne realisierte wie bizarr die Situation war und machte einen Schritt nach vorn. „Wir …“

    „Nichts für ungut Major, aber ich brauche Leute denen ich vertrauen kann!“ Johns Stimme klirrte vor eisiger Kälte und wandte sich anschließend an Vayden: „Wenn das alles war, dann geh ich jetzt!“ Vayden jedoch hielt ihn zurück:

    „John, warte mal kurz. Major? Würden Sie uns bitte für einen Moment entschuldigen?“

    Nickend und zutiefst bestürzt über Johns Reaktion, verließen die Atlanter das Zelt, wobei ihnen Sheppard keinerlei Beachtung schenkte.

    „John, bitte setzt dich.“

    Wütend verschränkte Sheppard die Arme ineinander und starrte mit aufeinander gepressten Kiefern auf den Boden.

    „Setz dich“, wiederholte Vayden es diesmal energischer, worauf John ihn kurz ansah und der Auforderung mürrisch Folge leistete.

    „Du weißt, dass wir jede Hilfe gebrauchen können und über die Atlanter habe ich bisher nur Gutes gehört. Allerdings frage ich mich, warum du ihnen gegenüber so abweisend bist.“

    „Bin ich das?“

    „Ja.“

    „Wenn ich den Eindruck gemacht habe, tut es mir leid“, erwiderte er gereizt, weshalb sich Vaydens Augenbrauen zusammenzogen. Noch nie hatte er Sheppard so abfällig, wütend und aggressiv erlebt.

    „John, wir haben viele gute Männer verloren und sie haben uns ihre Hilfe angeboten, soll ich sie abschlagen?“

    „Wieso fragst du mich das?“

    „Weil ich das Gefühl habe, dass du sie kennst und sie dich kennen. Ich weiß, dass ich dir nichts befehlen kann, weil du keiner von uns bist. Aber soll ich ihre Hilfe verweigern, nur weil du etwas gegen sie hast?“

    Tief durchatmend kniff John die Lippen zusammen, schaute Vayden in die Augen und dieser sah für einen Augenblick den Schmerz und eine tief brennende Wut darin, die er sich nicht erklären konnte.

    „Was ist mit den Atlantern?“

    „Wie meinst du das?“

    „Du kennst sie, hab ich recht?“

    John zögerte. „Jeder kennt sie.“

    „Ich meinte aber persönlich. Was haben sie getan, dass du sie nicht leiden kannst?“

    Erneut zögerte er. Er wollte Vayden nicht anlügen, ihm aber auch nicht seine Geschichte erzählen. „Ich habe mal mit ihnen zusammengearbeitet.“

    „Und?“

    „Nichts und … Wenn du meinst, wir bräuchten ihre Hilfe, dann sollen sie sich für Lorenz bereithalten. In drei Stunden geht’s los“, wich er somit der Frage aus und hoffte, dass das jetzt erstmal erledigt war.

    °°°°

    Erwartungsvoll hoben die Atlanter ihre Köpfe, als Lorne mit den anderen drei die Kantine betrat.
    „Und? Wie ist es gelaufen?“

    Wütend knallte Ronon seinen Teller auf den Tisch, verschränkte seine Arme ineinander und starrte vor sich hin.

    „Er hat uns angesehen, als ob wir ihn fressen wollten“, schluckte Evan.

    „Wer? Vayden?“

    „Colonel Sheppard!“

    Verzweifelt schob sich Rodney die Rühreier in den Mund. „Er traut uns nicht. Er will uns nicht dabei haben.“

    „Am liebsten hätte er uns rausgeschmissen und zum Teufel gejagt.“ Millers Stimme klang genauso verbittert, wie der Kaffee schmeckte.

    „Was habt ihr denn erwartet? Dass er euch um den Hals fällt?“, meinte einer der Marines, worauf er von Ronon einen giftigen Blick erntete. „Er hasst uns“, knurrte Dex.

    „Nun ja, verdenken kann man es ihm nicht.“

    Ein schweres Seufzen ging durch das Team, wobei sich alle deprimiert anstarrten.

    „Was hat Vayden denn gesagt? Ich meine, ihr habt ihm doch gesagt, dass wir aus Atlantis sind, oder?“

    Evan nickte. „Ja … er war ziemlich überrascht.“

    „Und äh, was hat er über den Colonel erzählt?“

    „Nichts …“ Lorne schüttelte den Kopf. „Ich glaube, er weiß gar nicht, wer Sheppard wirklich ist.“

    Enttäuscht schob Miller seinen Teller zur Seite. „Und was jetzt?“

    Frustrierend nahm Lorne seine Tasse in die Hand. „Wir machen das, wofür wir hier sind. Wir helfen Vayden und vielleicht gewinnen wir dadurch Sheppards Vertrauen zurück.“

    „Das wird aber nicht einfach sein.“

    „Das habe ich auch nicht behauptet“, erwiderte Evan und schluckte angewidert den Kaffee hinunter, als plötzlich Taran die Kantine betrat und sich neben ihm stellte: „Major Lorne? Ich soll Ihnen von Vayden ausrichten, dass es in drei Stunden losgeht.“

    Überrascht schauten sich die Atlanter an. „In drei Stunden?“

    „Ja! Ihr werdet euch Lorenz anschließen.“

    Leicht bildete sich eine Falte auf Ronons Stirn. „Wird Sheppard auch dabei sein?“

    „Natürlich!“, kam es wie aus der Pistole geschossen, wobei er den Satedaner argwöhnisch musterte. „John würde niemals die Truppen alleine lassen! Und Vayden würde es auch gar nicht wollen, dass er hier bleibt!“

    „Das hat auch niemand behauptet“, mischte sich Lorne schnell ein, der spürte, dass der Nadoraner Ronons Frage missverstanden hatte. „Wir werden uns dann in drei Stunden bei Lorenz melden.“

    „Gut.“ Leicht nickend wandte sich Taran ab und warf Ronon noch einen misstrauischen Blick über die Schulter zu, ehe er die Kantine verließ.

    „Puh …“ Aufatmend schüttelte Miller den Kopf. „Was hat den denn auf einmal gebissen?“

    Nachdenklich schaute Lorne auf seine Männer und speziell auf Ronon, der im Moment wohl das gleiche wie er dachte …


    Fortsetzung folgt
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


  33. #39
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Na wenigstens ist John nicht abgehauen, aber da er was am Fuß hat, würde er auch nicht weit kommen. Da die Atlanter wohl so schrecklich zu ihm waren, ist es klar verständlich, dass er sie nicht in seinem Team haben will.
    Hmh, was denken Lorne und Ronon wohl?

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie John auf das Team in seiner Nähe reagieren wird. Irgendwie müssen sie ja wieder einen Weg zueinander finden.

  34. Danke sagten:


  35. #40
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Oh man, das tut einem in der Seele weh, das einst so toll befreundete Team, so zerstritten zu sehen.

    Der arme John, das war aber auch wirklich schlimm, was ihm seine einst besten Freunde angetan haben, da kann es ja niemanden wundern das er so reagiert.

    Ich hoffe es kommt alles wieder ins Reine, das wäre schön.

    Bin ja mal gespannt wie es weitergeht, hat John vielleicht doch über seine Probleme mit Vayden geredet??? Warum schaut Taran sonst so???

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  36. Danke sagten:


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