Titel: Stargate: Babylon (aka. Stargate: Unlimited)
Serie: SGB (?)
Genre: Sci-Fy....
Charaktere: Selbst gestaltete bis auf eine Hand Nebencharaktäre.
Wörter: mal sehen...
Prolog
124 v.C
Babylonien
Tempel Esagila
Dritte Kolonie des Marduk
Sonnenuntergang
„Es beängstigt mich.“, teilte Talin seinem größeren Bruder mit. Dieser überragte ihn nicht nur in Sachen Alter, sondern auch um mindestens einen halben Meter.
Eddin sah auf ihn herab, eine Geste die Talin stets verachtete, er diesmal jedoch selbst provozierte.
„WOVOR hast du Angst.“, ging dieser auf das Leiden seines Bruders ein.
Talin warf einen Blick auf die großen Steinmauern und die zahlreichen Malereien die ihren Gott darstellen sollten.
„Dem Eisentempel.“, gestand er nach kurzem zögern.
Eddin hob sein Kinn und ließ nun ebenfalls seinen Blick schweifen.
„Mein Talin! Wir befinden uns in einem brüchigen Tempel der uns jeden Moment auf unseren Kopf fallen könnte und du hast Angst vor dem Eisentempel!“, konnte er ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
Talin ballte die Fäuste.
„Musst du mich immer so von oben herab behandeln? Sind meine Einwände für dich nicht mehr als das Geschwätz eines Kindes?“, fragte er harsch.
Eddin betrachtete ihn einen Moment.
„Ich wollte dich nicht verärgern. Ich kann lediglich deine Angst nicht teilen. Stell dir vor, die eisernen Krieger kommen aus dem Eisentempel. Und selbst der große Marduk ist ihm entstiegen.“, schien Eddin keine Zweifel zu haben.
Talin schürfte den Sand unter seinen Füßen auf. Dies tat es immer wenn er nervös oder aufgeregt war.
„Aber Marduk und die eisernen Krieger entstammen auch dem Himmel! Unseren Augen wurde mehr als einmal vorgeführt was geschieht wenn der eiserne Tempel in den Himmel entschwebt. Bedeutet das nicht Marduk plant uns in den Himmel mitzunehmen? Wäre das für uns nicht eine Art Tod?“, sprach es Talin aus.
Eddin gab ein schallendes Gelächter von sich.
„Mein kleiner Bruder wie er leibt und lebt. Talin, wir sind einige der wenigen Auserwählten. Und wohin sonst als in den Himmel? Wäre es dir lieber in die finsteren Abgründe der Schattenwelt eintauchen? Soll Nergal seine Hände um dich legen anstelle unseres gelobten Marduks? Und außerdem…“, brach Eddin nach dem letzten Satz kurz ab und starrte zum Eingang von Esagila.
„Außerdem war Vater in der zweiten Kolonie.“, endete er den Satz.
„Und wir haben nie etwas von ihm vernommen.“, wand Talin sofort ein.
Eddin atmete hörbar aus.
„Bis heute. In einigen Tagen, wenn uns der eiserne Tempel in den Himmel davonträgt werden wir Vater wiedersehen.“, sagte er zuversichtlich.
Talin schwieg für einen Moment.
„Du wirst dich Marduks Armee anschließen, nicht wahr?“, fragte er und zog damit Eddins Überraschung auf sich.
„Ich habe dich letzte Nacht gehört. Wie du mit einem der eisernen Krieger gesprochen hast.“, teilte ihm Talin mit.
Eddin nickte nur und setzte sich anschließend.
„Mein kleiner Bruder sorgt sich um mich. Ich hatte erwartet dies würde erst eintreffen wenn wir die neue Welt erreicht hätten und dort ohnehin alles auf den Kopf stehen würde.“, entgegnete er lächelnd.
Doch Talin ließ sich durch den Scherz seines Bruders nicht befriedigen.
„Nur weil Vater einer von Marduks Dienern ist? Er war ein Held aber es gibt keinen Grund in seine Fußstapfen zu treten nur weil wir seine Söhne sind.“, sagte er bestimmt.
Eddin schüttelte den Kopf.
„Es war ganz allein meine Entscheidung. Ich tue es nicht für Vater, ich tue es für Marduk. Und ich tue es für mein Volk. Diese Kolonien die Marduk anlegt haben eine Bestimmung. Babylonien ist alt, es wird vielleicht nicht die Zeit überstehen. Marduk ist weise und bringt unsere Kunde deshalb an ferne Orte. Talin, uns, den Auserwählten wurde auferlegt ein neues Babylon zu gründen. Marduk vertraut uns diese ehrenvolle Aufgabe an.“, erklärte er seinem kleinen Bruder der den Wunsch nicht nachvollziehen konnte.
„Doch wenn wir eine neue Stadt bauen oder gar Landwirtschaft betreiben, wozu dann noch Krieger?“, wand er ein.
Eddin strich seinem Bruder liebevoll über den Kopf.
Normalerweise verabscheute Talin auch dies, doch diesmal war er wirklich in Sorge.
„Es könnte dort Feinde geben wohin wir gehen. Ich werde Krieger um für die Sicherheit meines Volkes zu garantieren.“, sagte er.
„Aber was ist mit den eisernen Kriegern? Was ist mit Marduk?“, ließ Talin nicht von seinem Willen ab.
Eddin stand wieder auf und trabte langsam zu seiner Schlafstelle.
„Wir können uns nicht immer auf Marduk verlassen. Und jetzt lege dich schlafen wir haben morgen einen anstrengenden Tag. Oder bist du bereits einmal mit dem eisernen Tempel geflogen?“, lachte er und begann sich Schlafen zu legen.
Talin gelang es jedoch nicht. Er schlich noch einmal zum Ausgang des Tempel und sah in den klaren Nachthimmel. Unglaube stieg in ihm auf als er realisierte, dass er am morgigen Tag tatsächlich den weiten Weg zu den Sternen auf sich nehmen würde. Seit er ein Kind war hatte er nach oben geblickt und sich gefragt wie es da wohl sein würde. Doch nichts desto trotz hätte er erwartet jemals diesen langen Weg auf sich zu nehmen. Bis heute. Voller Furcht aber auch voller Sehnsucht erwartete er den morgigen Tag und dem es endlich soweit sein würde.
Teil 1 - Ankunft
Stargate Center
„Ihre erste 8?“, wurde Logan unsanft aus seinen Gedanken gerissen.
Unwirsch starrte er den Soldaten neben sich an.
Eddison und er bekleideten den selben Rang, doch Logan konnte seine Aufdringlichkeit manchmal beileibe nicht ausstehen.
„Ich hab gefragt ob das Ihre erste 8 ist.“, wiederholte Edison seine Frage.
Doch noch immer schien Logan nicht die spur zu kriegen.
„Man haben Sie während dem Breefing gepennt? Ich frage ob es Ihre erste 8-Chefron Reise ist.“, wurde Eddison deutlicher.
Logan nickte abwesend und gab ein Murmeln von sich.
„Schon klar, aber ich habe keine Ahnung wie sich das von einer normalen unterscheidet.“, gab er zurück.
Eddison unterdrückte ein Lachen.
„Dann reden wir auf der anderen Seite weiter.“, schlug er vor und ließ anmerken, dass es im Gegensatz zu Logans nicht seine erste ‚8’ war.
„Eddison, Blake seien Sie nicht zu stürmisch, dies ist lediglich eine Erkundungsmission.“, wies sie ein Mann der vor ihnen stand zurecht.
Seine Haare begannen zu ergrauen und seiner Uniform nach bekleidete er den Rang eines Colonel.
„Wann ist das denn nicht der Fall…“, grummelte Eddison ohne, dass sein Vorgesetzter es hören konnte.
„Hey Prof haben Sie Ihre Plastikbecher dabei?“, wollte er von einem Mann erfahren, der direkt neben dem Colonel stand.
Er wirkte auf den ersten Blick etwas ungepflegt und schien unter starkem Bartwuchs zu leiden.
Der Mann, den Eddison mit Professor angesprochen hatte starrte ihn wirsch an.
„Ihr meinte Ihre Kanülen Professor Travis.“, half ihm Logan auf die Sprünge.
Der Professor nickte eifrig.
„In der Tat ich kann es kaum erwarten wie Fauna und Flora von P4X-5645 genauer unter die Lupe zu nehmen.“, sagte er enthusiastisch.
„Colonel Griff, Ihr Team hat die Freigabe das Tor zu passieren.“, drang es aus einem Lautsprecher.
Der Colonel nickte und gab seinen Leuten ein Zeichen ihm zu folgen.
Der Professor eilte ihm sofort begierig nach und auch Eddison und Logan betraten den Torraum.
Seargent Walter Harriman begann in diesem Moment die neue Adresse anzuwählen, welche Logans Team zu dem neuen, bisher von keinem Menschen der Erde erforschten Planeten führen sollte. Als der Seargent bei 7 angekommen war, packte Eddison Logan an der Schulter, als wäre dies ein besonderer wichtiger Moment.
Harriman kam zur 8 und der Ereignishorizont des Tors öffnete sich.
„Atemberaubend oder?“, fragte Eddison und Logan tat ihm den Gefallen und nickte.
Er hatte dieses Spektakel bereits ein Dutzend Mal gesehen seit er vor 3 Monaten SG-2 beigetreten war.
„Ich weiß nur diese Achterreisen eine Menge Energie verschlingen sollen.“, gab er an.
Nun mischte sich Professor Travis ein und schüttelte den Kopf.
„Nein nein, dank der ZPMs welche die Atlantis-Expetition in der Pegasus-Galaxie sicherstellen konnte, wird uns die Möglichkeit zu vielleicht hunderten so genannten „Achterreisen“ wie es unter den Soldaten heißt geboten.“, erklärte.
Logan nickte, obwohl gar nicht dermaßen viele Details wissen wollte.
„Professor, Lieutenants wenn ich bitten darf.“, erklang es von Colonel Griff der den Anfang machte und durch das Wurmloch schritt.
Der Professor folgte ihm auf dem Fuße und Logan wollte Eddison den Gefallen nicht tun und als letztes gehen nur um auf der anderen Seite dumm angeglotzt zu werden. Ein weiteres Mal trat er durch das Stargate und wartete darauf auf der anderen Seite anzukommen.
Dort angelangt atmete Logan erstmal tief ein. Während er die Erfahrung gemacht hatte bei ersten Torreisen noch eine gewisse Kälte zu spüren, wurde er an diesem Ort von großer Hitze eingehüllt.
„Was meinen Sie Professor? 40 Grad?“, wollte Griff wissen.
Travis schien die Frage als Befehl anzusehen und öffnete seinen Koffer.
Den hatte Travis stets dabei und scheinbar schien sich auch alles darin zu befinden was das Team gerade brauchte. Eddison hatte sogar einmal gemeint, es könne sich sogar eine aufblasbare Frau darin befinden. Travis hatte ein Gerät herausgeholt mit der er scheinbar die Temperatur maß.
„41,62 Grad.“, korrigierte er.
Eddison der den Satz gehört hatte seufzte.
Logan sah sich um. Das Stargate schien sich auf einer Lichtung zu befinden die umgeben von Wald war.
„Soviel zu meiner ersten 8.“, entkam es ihm.
„Was hatten Sie erwartet? Beim ersten Mal gleich eine versunkene Stadt zu finden.“, ächzte Eddison.
Logan erwiderte nichts darauf und zog sich sein Capy über den Kopf.
„Trotz der Temperatur haben wir hier einen Job zu erledigen.“, rief ihnen Colonel Griff ins Gedächtnis.
Der Professor und die Soldaten nickten gehorsam.
„Professor, Sie bleiben am besten in Tornähe, ich schätze hier können Sie die Flora genauso gut untersuchen wie weiter vorne.“, schlug er vor.
Travis nickte und sah wieder zu seinem Koffer.
„Ich habe alles dabei was ich benötigte um Proben der Pflanzen und des Bodens zu nehmen.“, erwiderte er. Keine seiner Teamkameraden wirkte als hätte es ihn überrascht.
„Was ist mit der Fauna?“, warf Eddison ein.
Dies schien ein Stichwort für den Colonel gewesen zu sein.
„Guter Einwand, Sie sehen sich im Wald etwas um. Aber entfernen Sie sich maximal einen Kilometer vom Tor und bleiben Sie in Funkkontakt.“, wies er den Lieutenant an.
„Für den Fall dass es hier Löwen gibt?“, fragte Eddison vorsichtig, aber auch halb ernst.
„Sollte Ihnen etwas suspekt vorkommen, kehren Sie zu Professor Travis zurück.
Blake, Sie und ich sehen uns etwas genauer um. Ich habe dort vorne einen Pfad entdeckt, überprüfen wir ob es hier Anzeichen von Leben oder zumindest irgendwelcher Bauten gibt.“, wies er Logan an.
Dieser nickte und machte sich Abmarschbereit.
„Es ist jetzt 15.00, wir treffen uns in zwei Stunden, also Punkt 17.00 wieder hier, verstanden?“, wollte er von seinen Leuten wissen. Travis und Eddison nickten.
Während sich diese vorbereiteten schritt Colonel Griff voran und Logan folgte ihm auf dem Fuß.
Er wusste, dass genauso gut er für die Erforschung des umherliegenden Torraums hätte ausgewählt werden können. Doch da er recht neu war, hatte der Colonel ihn unter seine Pfidiche genommen, wofür Logan sehr dankbar war. Aber vielleicht irrte er sich einfach und Eddison ging Griff manchmal genauso auf den Geist wie ihm.
Beide schlenderten gerade einen kahlen Pfad entlang als Logan inne hielt. Griff drehte sich zu ihm um und sah wie der Lieutenant zu einer Stelle neben einem hohen Felsen trat.
Er ging in die Hocke und schien sich etwas genauer anzusehen.
Griff hatte es auf den ersten Blick erkannt.
„Das kann auch natürlich entstanden sein.“, erwiderte er als er das Gebilde aus gestapelten Steinen sah.
Logan gab ein Brummen von sich das nicht unbedingt nach Zustimmung klang.
„Wir haben bisher noch keine Spuren von Leben feststellen können. Nur Vegetation soweit das Auge reicht.“, meinte der Colonel und versuchte dabei nicht allzu entmutigend zu klingen.
Widerwillig raffte sich Logan auf und ließ den kleinen Turm hinter sich. Vielleicht war er wirklich nur eine Laune der Natur gewesen, abgebrochene Steine die zufällig ein Muster ergeben hatten.
Je tiefer sie in den Wald vortragen desto dichter und dunkler wurde es.
„Sir dort vorne ist es.“, wies er auf den Schatten hin der sich ihnen von Norden her erstreckte.
Griff nickte, nahm seine Taschenlampe zur Hand und leuchtete durch die Bäume hindurch.
„Eine Mauer.“, stellte er fest.
Logan legte seine Waffe beiseite und begann damit auf einen Baum direkt vor sich zu klettern.
„Brechen Sie sich nichts Lieutenant.“, riet ihm Griff zur Vorsicht.
Logan hangelte sich von Ast zu Ast bis er auf der Krone angekommen war. Er vergewisserte sich genügend Halt zu haben und blickte dann über das Gestrüpp.
„Verdammt…“, kam es ihm.
Griff hatte diese Worte natürlich gehört, und hackte nach was Logan gesehen hatte.
„Sir, das ist nicht nur eine einfache Mauer.“, gab er zurück.
„Eine Felswand?“, wollte Griff wissen, der bereits befürchtete ihr Weg würde hier enden.
Doch Logan verneinte.
„Es ist eindeutig ein Gebäude. Ich sehe überall bröckligen Stein, doch ich erkenne ein gewölbtes Dach, dass sich mehrere Hunterd Meter nach hintern erstreckt. Weiter sehe ich auch nicht.“, sagte und kletterte dann wieder hinab.
„Soviel zum Thema Lebensformen…“, murmelte Griff als Logan wieder unten war.
„Sehen wir es uns an?“, wollte dieser wissen, der die Antwort aufgrund Griffs neugieriger Natur jedoch bereits erahnte.
„Mit Vorsicht ja. Auch wenn das Teil alt ist, wissen wir nicht ob sich darin noch Einheimische befinden.“, warnte er.
Logan gab ihm recht und packte seine Waffe mit beiden Händen.
Nicht umsonst hatte er von Eddison und anderen in der Offiziersmesse bereits von gefährliche aliens gehört, die sich in Galaxien außerhalb der Milchstraße herumtrieben. Von mächtigen aufgestiegenen Wesen wie die Ori, zu vampirähnlichen Kreaturen wie den Wraiths bis zu der anphibischartigen Spezien die der Destiny begegnet waren. Bereits beim Lauschen dieser Geschichten verging Logan die Lust zu seiner ersten ‚8’ und somit auch solchen Außerirdischen zu begegnen.
Dennoch kämpften er und Griff sich bis zum Ende des Waldstückes vor.
Als sie vor der großen steinigen Wand standen beruhigten sich Logans Nerven merklich.
An der Wand entlang waren mehrere Schriftzeichen sowie Bilder eingeritzt und teilweise gemalt worden.
„Travis hätte doch mitkommen sollen.“, murmelte Griff und begann dann die Mauer entlang zu gehen.
Logan musste ihm zustimmen. Professor Miles Travis war nicht nur ein ausgezeichneter Biologe, sondern auch ein Altertumsforscher.
Logan erinnerte sich an seinem ersten Tag im Stargate-Center. Travis hatte mit einem Kollegen, einem gewissen Dr. Daniel Jackson gesprochen, einem Veteran des Stargate-Programms. Er war beiden vorgestellt worden, bis diese jedoch über alguistische Sprachen und Hyroglyphen zu sprechen begannen. Logan war sich recht dämlich vorgekommen und hatte nur dastehen und Lächeln können.
„Blake!“, rief ihm Griff zu und der Lieutenant eilte zu ihm.
„Ist das eine Tür, Sir?“, fragte er obwohl er sich die Frage bald selbst beantworten konnte.
Es war mehr der Umriss eines Eingangs. Große, lange Linien zeichneten sich im Stein ab die zu einem Rechteck verliefen. Etwas was einer Klicke ähnlich sah gab es nicht.
„Wir sollten vermutlich zurück und Professor Travis sich das ansehen lassen.“, schlug Logan vor.
Der Colonel gab ihm recht und klopfte nochmal beiläufig gegen das Rechteck. Er stutzte als seine Hand den Stein einfach nach hinten schieben konnte.
„Was zum…“, stutzte er, bis er es endlich begriff.
Das Rechteck hatte gar aus Stein bestanden sondern aus einem Stoff, der nur die selbe Farbe seine Umgebung besaß.
„Sollen… wir uns trotzdem drin umsehen?“, fragte Logan seinen vorgesetzten Offizier.
Griff schien sich unsicher zu sein.
„Das Ding wirkt alt, ich will nicht, dass uns die Bude auf den Kopf fällt. Aber wir werden in zwei Stunden im Stargate-Center zurückerwartet, ich schlage deshalb vor wir gehen rein und schießen ein paar Bilder, damit Travis zumindest eine Hausaufgabe hat. Vielleicht lohnt es sich und wir unternehmen noch einen Abstecher hierher.“, entschied er.
Logan nickte folgsam und streifte den Stoff zur Seite, damit er und Griff ins Innere konnten.
Es roch stickig und war kalt. Logan kam sich im ersten Moment wie in einer Pyramide vor. Griff leuchtete den Gang ab in dem sie sich befanden. Logan entging nicht, dass sich dieser mehrere Male verzweigte.
„Wo gehen wir lang?“, wollte er wissen.
Griff schnaufte kurz.
„Immer gerade aus, ich habe keine Lust nachher nicht mehr zurückzufinden.“, gab er an und setzte sich in Bewegung.
Logan tat es ihm nach, leuchtete jedoch statt ihm die Wände und Seitengänger des Gemäuers ab. Die Hyroglyphen im Inneren unterschiedne sich nicht von denen draußen. Sofern es überhaupt Hyroglyphen waren. Wenn sich Logan irrte und dieses Wort vor Travis verwendet hätte, hätte dieser vermutlich sofort für dessen Versetzung gesorgt.
Logan leuchtete gerade in einen Gang der nach links verlief, als er stockte. Er hatte bereits wieder zur Seite geschwenkt machte dann aber kehrt. Sofort setzte er sich in Bewegung und lief in den Gang.
„Hey!“, rief ihn Griff zurück, doch Logan hörte nicht.
Er war sich sicher, sich nicht getäuscht zu haben. Er hatte jemanden gesehen, eine Gestalt, die in einem der Gänge gekauert hatte. Logan rannte immer weiter, hielt dann aber inne, als er keine schritte hörte die sich entfernten. War die Person barfuss unterwegs?
„Verdammt, Blake was an den geraden Weg nehmen verstehen Sie nicht?“, wirkte Griff nun etwas aufgebracht.
„A… Aber Sir, da war gerade ein Mädchen!“, rechtfertigte sich Logan hastig.
Der Colonel sah ihn unwirsch an und leuchtete den Gang entlang.
„Ein Mädchen?“, fragte er ungläubig nach.
Logan nickte heftig.
„Vielleicht 10, 11, maximal 12 Jahre alt.“, versicherte er.
Er kannte den Zweifel in Griffs Gesicht beinahe spüren.
„Und hat dieses Mädchen auch diesen Steinturm von vorhin fabriziert?“, hakte er nach.
Logan zuckte mit den Schultern. Woher sollte er das wissen?
„Es war keine Einbildung, Sir!“, sagte er schnell, doch Griff hatte sich bereits wieder umgedreht.
„Na schön, gehen wir einmal davon aus. Wir folgen noch etwas dem Gang und Sie schießen Bilder für den Prof.“, trug ihm Griff auf.
Logan nickte und packte den Apparat aus, den er in seiner Tasche mit sich trug. Er war klein und handlich. Logans stellte ihn auf Infrarot ein und die Zeichen an den Wänden deutlich zu digitalisieren. Dennoch drehte er sich mehrmals um, nur um sicherzugehen, dass ihm dieses Mädchen nicht folgte. Logan war beinahe kein Angsthase. Und obwohl er der Neuling war, bildete er sich bestimmt nichts ein. Er hatte dieses Mädchen gesehen, auch wenn er sich nicht erklären konnte wohin sie verschwunden war.
„Lieutenant.“, machte ihn Griff auf etwas Aufmerksam.
Der Colonel hatte gerade wieder umkehren wollen, als ein Lichtstrahl auf das vermeintliche Ende des Ganges fiel. Die beiden Soldaten wagten sich näher heran, bogen einmal um die Ecke und fanden sich schließlich in einer großen Halle wieder. Beide sahen nach oben und konnten sich das Licht aufgrund eines dicken Risses in der Decke erklären.
„Ok, Blake schießen Sie von allem ein Bild was Sie hier finden. Danach wird es Zeit zum Tor zurückzugehen.“, befahl Griff und sah sich ebenfalls um.
Logan folgte und begann auch die Zeichen an den Wänden des Saals abzufotographieren. Diese wirkten größere und stachen mehr aus der Mauer heraus.
„Den Kumpel hier auch.“, rief ihn Griff und Logan eilte zu ihm.
Erst jetzt war ihm der große Statue aufgefallen, die in der Mitte der Halle stand. Sie wurde teilweise nicht vom Licht des Deckenrisses erfasst und war ihnen somit entgangen.
„Travis wird sich sicher freuen. Scheinbar irgendeine Art Gottheit dieser Einheimischen.“, spekulierte er.
„Marduk.“, half ihm Griff auf die Sprünge.
Logan sah ihn verdutzt an.
Griff hatte sich hingekniet und starrte auf den Sockel auf dem die Statue prangte.
„Sie können das lesen?“, fragte Logan skeptisch. Er traute seinem vorgesetzten Offizier eine Menge zu, aber dennoch war Travis der Sprachenexperte.
Griff schüttelte den Kopf.
„Ich habe die Zeichen zufällig wieder erkannt.“, antwortete er.
Das überraschte Logan noch mehr.
„Woher? Wo haben Sie sie schon mal gesehen?“, wollte er es genauer wissen.
Griff seufzte einen Moment. P2X-338, eine Mission die SG-1 vor etwa 10 Jahren bestritt. Ich habe den Bericht gelesen.“, entgegnete er.
Logan sah nun klarer.
„Marduk… war das nicht der Name eines dieser Goa'uld?“, fragte er zaghaft.
Griff nickte bedächtig.
„Warten Sie mal, wollen Sie damit sagen, dass hier ist von den Goa'uld erbaut worden?“, fragte Logan und umklammerte seine Waffe noch fester.
Seine Ruhe war von ihm gewichen.
Doch Griff wollte sich nicht festlegen.
„Wie gesagt, machen Sie weiter Bilder. Travis wird uns sagen können welcher Art diese Schrift…“, befahl er, endete aber mitten im Satz.
Plötzlich dämpfte sich das Licht in dem großen Saal und der Fleck, der den beiden Soldaten Licht spendete schrumpfte.
„Was ist hier los? Die Sonne kann noch nicht untergehen, es ist gerade mal 16 Uhr.“, entkam es Logan.
Ein kühler Blick seitens Griffs reichte bis er verstand.
Er hätte sich Ohrfeigen können. Dies war sein dreizehnter Planet, und noch immer hatte er sich an die verschiedenen Zeiten nicht gewöhnt. Eddison hatte es einmal den schlimmsten Jetlag überhaupt genannt.
„Wir gehen zum Tor zurück.“, beschloss Griff und Logan hatte keine Einwände. Im Gehen fasste sich Griff an sein Funkgerät und versuchte Travis bescheid zu geben. Dieser musste das mitgebrachte ZPM einsetzen, damit das Team auch genügend Energie besaß um auch wieder die Heimreise anzutreten.
Griff versuchte es mehrere Male, doch Travis antwortete nicht.
„Verzeihung Sir, aber was haben Sie hier drin erwartet?“, warf Logan ein.
Griff nickte und beschleunigte seinen Schritt. Trotzdem versuchte er nun auch Eddison anzufunken und war umso überrascht, dass dieser sich meldete.
„Eddison, Sie haben vermutlich wahrgenommen dass es bereits dämmert. Egal wo Sie stecken, kehren Sie zum Tor zurück.“, trug er dem Lieutenant auf.
„Habe verstanden Sir.“, erwiderte Eddison gelassen.
Scheinbar hatte er keine bedeutsamen Funde machen können.
„Ach und Eddison? Können Sie Travis per Funk erreichen?“, bat er den Mann.
Eddison bat ihn um eine Sekunde und unterbrach den Funkkontakt. Nach etwa weiteren 20, erklang wieder seine Stimme.
„Nein, keine Antwort Sir.“, kam es von ihm.
Logans Stirn zog sich in Falten.
„Aber weshalb geht er nicht ran? Wir sind doch diejenigen die ab abgeschiedensten sind, nicht er.“, gab er zu bedenken.
Eddison schien darin kein Problem zu sehen.
„Sie kennen den Professor doch Sir. Wenn er mal eine hübsche Blume oder einen außergewöhnlichen Käfer gefunden hat, vergißt er ganz die Zeit.“
Griff schien diese Möglichkeit doch nicht zugefallen. Zugegeben Griff war wirklich manchmal abwesend, doch auch er musste den stetigen Einbruch der Dunkelheit inzwischen wahrgenommen haben.
„Egal wir treffen uns in 20 Minuten am Tor.“, wiederholte Griff und unterbrach dann den Kontakt.
Als er Logans besorgtes Gesicht sah klopfte er ihm auf die Schultern.
„Keine Sorge, er wird schon nicht von einer gigantischen Venusfliegenfalle gefressen worden sein.“, versuchte er witzig zu klingen.
Logan zwang sich zu einem Lächeln. Als sie das Gemäuer endlich verlassen hatte war ihm gleich viel wohler. Sofort schritten sie ihm Eiltempo zum Ausgangspunkt zurück.
Professor Miles Travis beschrieb sich selbst als sehr gewissenhaft, auch wenn ihn viele Kollegen als zerstreut ansahen. Natürlich war ihm der Einbruch der Nacht nicht entgangen. Er hatte sämtliche Proben die er bis dahin hatte in seinen Koffer gepackt und dann vorsichtig den Behälter mit dem ZPM herausgeholt. Travis wusste wie wichtig diese kleine, aber gleichzeitig gigantische Energiequelle doch war. Denn sie sicherte die Heimkehr des Teams. Er öffnete eine kleine Metallabdeckung des DHDs und machte sich an den Organen, wie er der Gewirr von Kabeln gerne nannte zu schaffen. Bald hatte er die Batterie des uralten Antikergeräts mit der externen Energiequelle verbunden erhob er sich stöhnend und ächzend. Nichts sollte ihrer sicheren Rückkehr nun mehr im Wege stehen.
Plötzlich hörte er eine Stimme und sah sich erschrocken um. War noch jemand in dieser, inzwischen düsteren Nacht unterwegs? Erleichternd stellte er fest, dass es sich um das Funkgerät handelte dass er immer bei sich trug. Nunja, fast immer. Aufgrund der unerträglichen Hitze hatte er e sich ein paar Kleidungsstücke und Habseligkeiten entledigt um nicht an Dehydrierung zu sterben. Das Funkgerät lag einige Meter neben dem Koffer und der Professor marschierte los um es zu holen. Er konnte sich bereits denken was der Colonel von ihm wollte. Der Abreisetermin hatte sich vorverschoben und Travis sollte sich zum Abmarsch fertig machen. Griffs Interventionen waren unnötig, auch wenn Travis zugeben musste ein paar mal nicht rechtzeitig mit seiner Arbeit fertig gewordne zu ein. Als er es auf dem halbe Weg erreicht hatte, stutzte er für einen Moment. Er vernahm ein starkes Schnaufen und Keuchen. Zugebenen, seine Ausdauer rund Kondition hatte in den letzten Jahren stark nachgelassen, doch so eine heftige Reaktion?
Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass diese Geräusche nicht von ihm stammten.
Als er sich umdrehte und auf das Dickicht starrte dass ihm gegenüberlag war es bereits zu spät.
Zuerst war es für den Professor nur ein Schatten der auf ihn zugeprescht kam. Dann die grausige Erkenntnis. Das Ding, was immer es auch war griff nach dem Bein des Mannes.
Travis verlor den Halt und stürzte nach hinten. Er schrie auf als sich etwas in seinen Schenkel bohrte. Das Ding, was immer es auch war schien Krallen zu besitzen, die es jetzt wieder herauszog. Dafür ergriff ein weiterer Arm das Bein des Professors und zog ihn zu sich. Er trat mit seinem anderen nach der Kreatur, doch diese wurde ebenfalls gepackt. Travis erinnerte sich für so einen Fall stets eine Waffe dabei zu haben. Doch wo befand sich diese? Er warf seinen Kopf nach hinten und es wurde ihm bewusst. Sie befand sich wie die meisten anderen Gegenstände die ihm jetzt hätten helfen können im Koffer. So sehr er auch strampelte, es war ihm unmöglich an ihn heranzukommen. Nicht einmal für das Funkgerät reichte es mehr aus.
In seinen letzten Sekunden dachte er daran, dass es ihm ohnehin nicht einmal mehr etwas gebracht hätte um Hilfe zu schreien. Die Kreatur beugte sich über ihn und stieß seine Pranken und Krallen in das Fleisch des Mannes. Travis Kopf fiel zur Seite und sein Blick war starr zu dem noch geöffneten DHD gerichtet. Würden es wenigstens seine Teamkameraden schaffen den Planeten unbeschadet zu verlassen? Als sich die Kreatur auf ihn warf und etwas das auf den Professor wie Speichel oder Geifer wirkte, tropfte wurde ihm bewusst, dass er selbst diese Chance verspielt hatte.