Oettinger und das Englisch

[Chayiana]

Ich bin gestern ueber das Video gestolpert, das den eher zweifelhaften Versuch des designierten EU-Kommissars Guenther Oettinger zeigt, englisch zu sprechen ... und ich muss gestehen, dass ich ziemlich unglaeubig und kopfschuettelnd davor sass!

Jemand, der Deutschland in der EU vertritt und selber sagt, dass *jeder* in Deutschland englisch koennen sollte, und dann so einen Auftritt abliefert? Yup, das war "Fremdschaemen hoch 3"!

Okay, mal abgesehen von dem wirklich peinlichen Auftritt , findet ihr, dass er englisch koennen muss oder nicht? Es gibt naemlich auch schon diverse Diskussion im Netz, wo Leute sagen, dass diejenigen, die ihn jetzt kritisieren, uebertreiben.

Ich persoenlich bin der Meinung, ja, er sollte zumindest einigermassen fliessend englisch sprechen koennen in seinem Beruf und in seiner Funktion als EU-Kommisssar. Ich denke nicht, dass jeder Deutsche unbedingt englisch koennen muss, wenn es fuer ihn nicht wichtig ist.

Was meint ihr?

Hier noch mal ein Artikel inkl. des "Beweis"-Videos:
http://www.welt.de/politik/deutschla...l#vote_5990285

[SG 2007]

Ich habe kein Wort verstanden...

[GdE]

Wozu gibt es Dolmetscher ...

Wen sie wollen das alle fließend Englisch sprechen können, sollen sie dafür Sorgen das Englisch die zweite Muttersprache wird. Den dann lernt man es bekanntlich am einfachsten.
Alles andere ist ein Witz, wenn man sich mal den Englischunterricht in den Schulen ansieht.

[Zero]

10 Sekunden Video haben mir gereicht.... da hab ich in schon Volksschüler besser englisch sprechen hören.

[iolanda]

Okay, mal abgesehen von dem wirklich peinlichen Auftritt , findet ihr, dass er englisch koennen muss oder nicht? Es gibt naemlich auch schon diverse Diskussion im Netz, wo Leute sagen, dass diejenigen, die ihn jetzt kritisieren, uebertreiben.

Ich persoenlich bin der Meinung, ja, er sollte zumindest einigermassen fliessend englisch sprechen koennen in seinem Beruf und in seiner Funktion als EU-Kommisssar. Ich denke nicht, dass jeder Deutsche unbedingt englisch koennen muss, wenn es fuer ihn nicht wichtig ist.

Was meint ihr?

Ich finde nicht, dass er Englisch können muss, wenn er seinen Job gut macht (was ich zum derzeitigen Stand nicht beurteilen kann). Nicht jeder in seiner Generation hatte die Chance Englisch zu lernen und das bis ins hohe Alter zu behalten, man merkt doch selbst, wie schnell man da ganz viel wieder vergisst, wenn man sich nicht ständig damit beschäftigt.

Was ich allerdings auch finde ist, dass das ein hochnotpeinlicher Auftritt war, dass er dazu stehen sollte, dass er es nicht kann, und dass er deshalb einen Dolmetscher bemühen sollte, der ihn übersetzt, auch wenn die Reden dann entsprechend länger dauern.

[Chayiana]

Ups, ich hab grad gesehen, dass da in dem Artikel ja gar nicht das schoene lange Video von Youtube drin ist ... *gg*

http://www.youtube.com/watch?v=OXPPu418C78

Naemlich das, wo er sagt, dass jeder in Deutschland englisch prechen koennen muss, da dies schliesslich eine Arbeitssprache wird.

Okay, ganz streng genommen, muss er natuerlich kein englisch koennen, er hat ja Glueck und lebt in Deutschland und spricht deutsch (sofern man schwaebisch als deutsch bezeichnen darf ) ... waere er Italiener saehe das Ganze schon wieder anders aus, da italienisch keine Arbeitssprache in der EU ist.

Auf der anderen Seite bin ich aber halt der Meinung, dass, wenn ich ein Land innerhalb der EU vertreten will, schon mehr als eine Sprache zumindest ein wenig beherrschen sollte. Und man kann das auch noch in seinem Alter lernen, dauert laenger, sicher, aber es geht (selbst mein Vater hat das einigermassen geschafft *gg*).

Und dann kommt halt dazu, dass ich der Meinung bin, dass ein Normalbuerger nie einen aehnlich gearteten Job bekommen haette, wenn er so gar kein Englisch kann. Da sieht man mal wieder, dass bei Politikern anders gemessen wird bzw. nicht so genau geguckt wird ... er hat wohl in seine Bewerbung zum EU-Kommissar geschrieben: Gute Englischkenntnisse. Und von sich selbst behauptet er, dass er sich gut in englisch unterhalten koenne ...
Wenn ich das machen wuerde und dann mit sowas ankomme, wuerde ich hochkant wieder fliegen ...

Es passt einfach alles nicht zusammen und zeichnet ein ziemlich armes Bild von Deutschland ... meine Meinung.

[Borealis]

Na ja, Manche in Deutschland und Österreich sollten mal halbwegs Deutsch lernen.^^

Für meine Generation ist es fast schon selbstverständlich, dass wir Englisch lernen.
(Ich habe allerdings manchmal das Gefühl, dass ich besser Englisch kann als unsere Lehrerin..... Wie auch immer.)

Mein Vater muss jetzt für die Arbeit (Er ist Lehrer) Englisch nachlernen. Man kommt sich schon ziemlich begabt vor, wenn der eigene Vater mein Buch aus der ersten Klasse nimmt^^

Ich dneke nicht, dass jetzt alle Englisch nachlernen müssen, aber die jetzige Generation sollte sich schon dahinterklemmen, dass sie ein oder zwei Fremdschprachen lernt.
Englisch ist halt am einfachsten zu lernen: In der Grammatik gibt es wenige Ausnahmen, die Vokabeln haben teilweise den gleichen Stamm wie im Deutschen und die Schrift ist auch die selbe. Nur bei der Aussprache kanns schwierig werden.

Wie gesagt, es soll niemand gezwungen werden.
Ich tippe auch mit dem 10-Finger-System (oder 8-Finger-System - Die Daumen benutzt man ja nicht wirklich) und das bringt mir halt einige Vorteile.
So ähnlich ist es auch mit Englisch, nur halt extremer. - Wer's nciht kann wird halt einige Nachteile haben (dafür werden sie wohl nicht dauernd "nciht" schreiben )

[Antares]

Ich denke nicht, dass er in seiner Position zwangsläufig Englisch können MUSS, ich sehe das wie iolanda - er kann auch eine gute Arbeit abliefern, wenn er auf Übersetzer und Dolmetscher zurückgreift. Hauptsache er versteht etwas von seinem Fach.

ABER: wenn ich in so einer öffentlichen Position bin wie er, und ich weiß, dass meine englische Aussprache zum Weglaufen ist, dann belasse ich es doch dabei, ein Grußwort auf Englisch zu sagen, das demonstriert meinen guten Willen, und dann mache ich auf deutsch weiter und lasse die Übersetzer ran.

Das ist doch völlig in Ordnung und niemand wird ihn deswegen weniger schätzen. Bei Auftritten dieser Art könnte das über kurz oder lang aber schon sein Ansehen beschädigen.

[Scout]

Ich bin der Meinung: Wenn man es nicht kann, soll man es lassen!

Wenn der gute Herr sagt, dass Englisch die Arbeitssprache ist und jeder es verstehen und sprechen können muss, dann sollte er bitte mit gutem Beispiel voran gehen. Das, was der sich da geleistet hat, ist noch peinlicher als der Auftritt von Berti Vogts und Lothar Matthäus!

In Zukunft spricht er besser Deutsch....DEUTSCH - nicht Schwäbisch - in seinem Amt und lässt sich von nem ordentlichen Dolmetscher übersetzen.

Aber sowas bitte nicht nochmal! Das gilt meiner Meinung nach auch für unseren Lieblingsaußenminister *würgs* G. Westerwave!

Ich biete übrigens den Politikern gerne Englischkurse an, aber mit einer Gefahrenzulage bitte! *lol* Da sprechen meine Schüler aber wirklich sowas von viel besser......*Kopfschüttel*

Aber Borealis hat Recht, bevor man Englisch spricht, wäre es ganz gut, die deutsche Sprache erst mal richtig zu beherrschen! Nein, nicht Schwäbisch....*gg*

Übrigens nennen sie Öttingers Englisch inzwischen Schwänglich *g*

[migrator]

Egal wo man hinschaut; überall braucht man einen TOEFL-Test, GRE-Test usw. um seine englischen Sprachkenntnisse nachzuweisen. Nur natürlich nicht in der Politik

[iolanda]

Egal wo man hinschaut; überall braucht man einen TOEFL-Test, GRE-Test usw. um seine englischen Sprachkenntnisse nachzuweisen. Nur natürlich nicht in der Politik

Das könnte unter Umständen natürlich daran liegen, dass Politiker nicht wirklich ein Ausbildungsberuf ist und viele Menschen, die als Politiker arbeiten, vorher einen anderen Beruf inne hatten, vielleicht sogar einen in dem man überhaupt kein Englisch braucht.

[-->Blunt<--]

Ups, ich hab grad gesehen, dass da in dem Artikel ja gar nicht das schoene lange Video von Youtube drin ist ... *gg*

http://www.youtube.com/watch?v=OXPPu418C78

Naemlich das, wo er sagt, dass jeder in Deutschland englisch prechen koennen muss, da dies schliesslich eine Arbeitssprache wird.

Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Center On Capitalism and Society nicht mehr verfügbar.

Aber gibt ja noch mehrere davon, hehe.

[migrator]

Das könnte unter Umständen natürlich daran liegen, dass Politiker nicht wirklich ein Ausbildungsberuf ist und viele Menschen, die als Politiker arbeiten, vorher einen anderen Beruf inne hatten, vielleicht sogar einen in dem man überhaupt kein Englisch braucht.

Wenn ich mich für einen Job entscheide, dessen Arbeitssprache Englisch ist, dann muss ich dieser Sprache mächtig sein. Jeder normale Arbeitgeber würde einen niemals einstellen, wenn er sehen würde welche Qualifikationen der Bewerber mit sich bringt.

Da es hier aber um Politikgeschachere geht (Deutschland verzichtet nämlich auf den Kommissionssitz Wirtschaft / Finanzen um Axel Weber als EZB-Präsident ins Rennen zu schicken), gelten normale Anforderungsbedingungen nicht.
Man stelle sich Barroso als Kommissionsvorsitzenden mit den Englischkenntnissen vor

Es ist eine Schande, das derjenige der BaWü so unbedingt als Bildungsland tituliert hat, selber mit der Weltsprache so unglaublich hadert. Aber naja, Oettinger war sowieso nicht sehr beliebt in BaWü