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Thema: [SGA] Von Haustieren und ihren Haltern

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Standard [SGA] Von Haustieren und ihren Haltern

    Titel: Von Haustieren und ihren Haltern
    Autor: Jadzia
    Serie: Stargate Atlantis
    Zeit: Mitte Season 3 , vor „The Return“
    Spoiler: Bis Mitte Season 3, sind aber nicht viele
    Charaktere: Lt. Col. Sheppard samt Team und Major Lorne
    Kategorie: General, Hurt/Comfort
    Rating: PG-13
    Länge: 12 Kapitel
    Beta: Manu - Sie hat wieder eine hervorragende Arbeit geleistet (hier noch mal ein dickes Dankeschön ) und alles was noch an Fehlern übrig geblieben ist geht auf mein Konto
    Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved.

    Inhalt: Das seltsame Verschwinden von Lornes Team ruft Sheppards Leute auf den Plan. Nur diesmal sind ihre Rollen vertauscht und es liegt an John das Team zu finden, bevor es zu spät ist. Allerdings gestaltet sich das schwieriger als angenommen und eine fremde, dem Glauben verfallene, Kultur ist erst der Anfang ihrer Schwierigkeiten...

    Author's Note: Diese FF entstand als reines Füllmaterial für eine andere, schon lange von mir angefangene Story (dessen Ende immer noch nicht in Sicht ist). Doch sie war viel zu komplex um noch dorthin zu passen. Also habe ich sie überarbeitet und kann nun sagen, nach langem hin und her und so mancher Langstrecke, dass ich sie fertig habe! Ich hoffe, dass ich mit dieser etwas Action- und Spannungsorientierten Story einige von euch glücklich machen werde!

    Feedback: Immer her damit!
    __________________________________________________ _______________

    Von Haustieren und ihren Haltern

    by Jadzia


    Kapitel 1:
    Spurensuche

    Hell erstrahlte das Sonnenlicht durch das dichte Blätterdach, das an die Tropen, in einer seltsamen Paarung mit einem typisch Nordamerikanischen Wald, erinnerte. Pflanzen rankten sich am Boden entlang mit Blüten so groß, üppig und wohlriechend, dass sie die Fantasie so manchen Künstlers sicher anregen würde, diesen Augenblick in einem Bild für die Ewigkeit einzufangen.

    Alles war von Leben erfüllt, fremde Tiere ließen ihre Laute erklingen und füllten mit dem sanften Wind, der durch das Blätterdach wehte, den Frieden, der mit dieser Landschaft in Koexistenz zu leben schien.

    Doch John Sheppard merkte wenig von diesem Anblick, als er zusammen mit seinem Team, den Sergeants Lambrick und Grafton und Lt. Jarrell, durch die Landschaft von M55-812 schritt. Sein Kopf war mit seiner Aufgabe beschäftigt, die ihn immer wieder die Umgebung sondieren ließ. Tatsächlich entbehrte die Situation nicht einer gewissen Ironie, war es doch meist Lorne und sein Team, das sie aus der Klemme holte.

    Doch nicht dieses Mal. Heute war es an ihnen, dem Major Hilfe zu leisten. Nur wobei, das war die Frage. Die offizielle Betitelung eines Such- und Rettungseinsatzes gab wenig an Informationen zu der aktuellen Lage her.

    Grimmig spähte John in das Blätterdach über ihnen, wo ein vogelartiges Tier soeben einen sonderbar klingenden Laut von sich gegeben hatte.

    Trotz seiner gewohnten Art lässig im Auge einer ernsten Situation zu agieren, fiel es John heute etwas schwer diese Norm aufrecht zu erhalten.

    Es war erst sechs Tage her. Elizabeth, Ronon, Teyla, ja sogar McKay hatten ihm gesagt, dass es nicht seine Schuld gewesen wäre. Dass er sich nichts vorwerfen könne. Und doch nagten die Ereignisse an ihm. Und diese Mission hier trug nicht gerade dazu bei, ihn auf andere Gedanken zu bringen.

    „Hier müsste es sein“, holte ihn McKay aus den dunklen Erinnerungen, die sich ungewollt wieder vor seinem inneren Auge auftun wollten.

    Eine Art Lichtung hatte sich vor ihnen aufgetan, gerade groß genug, um einem Puddlejumper eine Parkmöglichkeit zu bieten. Aber nur einem, weshalb John dazu gezwungen gewesen war, ihren eigenen etwas weiter entfernt abzustellen. Aber von Lornes Jumper war nichts zu sehen.

    „McKay“, forderte Sheppard Rodney auf.

    Mit einem überheblichen Grinsen in Johns Richtung steckte McKay seinen Lebenszeichendetektor weg und fingerte an der Fernsteuerung ihres eigenen Jumpers herum, bis sich ein Gefährt gleicher Art vor ihnen materialisierte.

    „Bitte sehr, ein Jumper!“

    „Lambrick, Jarrell, Ronon, Sie sehen sich in der näheren Umgebung um. Teyla, Grafton, vielleicht findet sich ja um den Jumper herum etwas.“

    Mit einem Kopfnicken von Teyla und ein paar „Ja, Sir“ s machten sich alle an ihre Aufgaben.

    John betrat mit McKay an seiner Seite Lornes Puddlejumper. Das Inventar war vollzählig, nichts deutete auf ein hastiges Hervorholen von medizinischen Materialien oder zusätzlichen Waffen hin. Das war nicht sonderlich überraschend, bedachte man, dass sie den Jumper getarnt vorgefunden hatten.

    „Haben Sie etwas entdeckt?“, fragte John McKay, als er zu diesem in das Cockpit trat.

    „Nein. Sie haben einen Rundflug über die nähere Umgebung gemacht und den Planeten gescannt. Praktisch genau dasselbe, das wir bei unserer Ankunft hier getan haben. Und sie sind zu den gleichen Ergebnissen gekommen.“

    „Sie können immer noch nicht ihre subkutanen Peilsender erfassen?“

    „Nein, Colonel, wie ich Ihnen schon vorhin mitgeteilt habe, lässt die üppige Vegetation mit ihren vielen, fröhlich vor sich hin existierenden Lebensformen nicht zu, vier einzelne Punkte in dem Wust an Signalen auszumachen. Aber falls Sie mich immer noch nicht verstanden haben sollten, kann ich es vielleicht noch einmal ganz simpel für Sie erklären.“

    Als Antwort schickte John McKay nur einen ‘Ich-bin-nicht-in-der-Stimmung-für-so-etwas’ Blick, welcher das leicht herablassende Grinsen schnell aus Rodneys Zügen verschwinden ließ.

    Die Lage war ernst. Lornes Team hatte den morgendlichen Check-In mit Atlantis verpasst und antwortete nicht auf ihre Rufe. Ihr letzter Kontakt war am Abend zuvor gewesen, wo Lorne mitgeteilt hatte, dass er die Nacht auf M55-812 verbringen wolle. Das war genug Zeit, um in eine miese Lage zu geraten, aus der man sich nicht mehr herausboxen konnte.

    Und gelegentlich mussten es nur ein paar Augenblicke sein, um das schlimmste aller Ergebnisse zu erzielen und in einem Desaster zu enden.

    Doch diesen Gedankengang wollte John nicht verfolgen. Nicht jetzt und wenn es nach ihm ging, dann auch nicht später. Vor dem Jumper gesellte sich Sheppard zu Teyla, die mit dem dunkelhäutigen Sergeant Grafton nach Spuren eines Kampfes gesucht hatte.

    Sie hatten nichts finden können, was John nicht im Geringsten verwunderte.
    Ebenso gestaltete es sich mit Ronon, Sergeant Lambrick und Lt. Jarrell. Auch sie hatten nichts außer einem schmalen Pfad gefunden, der nicht weit entfernt im Dickicht dieses Waldes lag.

    „Wie es aussieht müssen wir Lornes Team wohl auf die harte Tour finden.“

    Und hätte John zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass seine Worte näher an der Wahrheit lagen, als jedem von ihnen lieb sein konnte, hätten die Dinge vielleicht einen anderen Verlauf nehmen können.

    ooOoo

    Eine gute halbe Stunde waren sie nun schon in diesem Urwald unterwegs, der an jeder Ecke mit der Drohung einer allergischen Reaktion aufwartete. Pollenverströmende Ungetüme, genannt Riesenblüten, gefolgt von kleineren Vertretern mit weitaus stärkerem Duft, säumten farbenfroh ihre Wege und ließen Rodney McKay sich dreimal fragen, ob er auf einen Notfall vorbereitet war.

    Tatsächlich war er kurz davor Colonel Sheppard zu fragen, doch bei einem genaueren Blick in dessen Richtung überlegte er es sich noch einmal. Es wäre nicht das erste Mal an diesem Tag das Rodney nur einen dieser ‘Blicke’ als Antwort bekäme. Er wusste, woran es lag und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann konnte Rodney verstehen warum Sheppard ungewohnt ernst an diese Mission heranging.

    Und wen wunderte es, lud dieser Auftrag doch gerade dazu ein, Parallelen zu den Ereignissen auf M11-853 zu ziehen. Vollkommen sinnlose Parallelen, denn diese beiden Dinge waren so verschieden wie Tag und Nacht. Aber Rodney würde es tunlichst vermeiden den Colonel darauf hinzuweisen.

    Das Thema schnitt man in seiner Nähe besser nicht an, es sei denn man wollte Wände schneller hochfahren sehen, als Bauarbeiter Gebäude mit der Abrissbirne einreißen konnten. Nein, schlafende Hunde sollte man besser nicht wecken. Also schritt Rodney stumm neben dem Colonel her und versuchte sich besser nicht auszumalen, was es hier für Insekten geben musste, wenn es Blüten solchen Ausmaßes gab.

    „Glauben Sie, dass die Dorfbewohner etwas mit dem Verschwinden von Lornes Team zu tun haben, Sir?“, durchbrach Lt. Corey Jarrell die Stille, die sich zwischen ihnen auf ihrem Weg ausgebreitet hatte.

    Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck antwortete ihm Sheppard. „Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir nichts ausschließen. Allerdings sollten wir keine voreiligen Schlüsse ziehen. Laut Lornes Bericht sind die Einheimischen friedliche, einfache Menschen mit einer starken Verbindung zu den Antikern.“

    „Es ist nicht unüblich, dass Völker mit besonders ausgeprägter Nähe zu den Vorfahren friedliche Menschen sind, die Gewalt ablehnen“, schaltete sich Teyla in das Gespräch mit ein.

    Rodney schnaubte vernehmlich. „Sie können so friedlich tun wie sie wollen, unter der äußeren Fassade sind sie auch nur Menschen. Und diese haben bekanntlich einen Hang zu irrationalem, spontanem Verhalten, das sich oftmals durch seine Gewalttätigkeit auszeichnet.“

    „Heißt das, dass wir alle keinen inneren Frieden finden können?“ Sheppard hatte sich zu ihm gewandt und sah ihn fragend an.

    „Ich sage nur, dass es nicht natürlich ist.“

    Das gab dem Colonel zu denken und sein Gesicht nahm einen nicht zu deutenden Ausdruck an.

    „Wenn die Dorfbewohner nichts mit dem Verschwinden von Lornes Team zu tun haben, was könnte dann die Ursache sein?“, kam Lt. Jarrell wieder zurück zu ihrem eigentlichen Thema, während er ein Insekt verscheuchte, das offenbar von seinem braunen Haar magisch angezogen wurde.

    „Lornes Aufgabe war es, einen Antikeraußenposten zu untersuchen, der laut Datenbank hier zu finden ist. Offensichtlich hat er diesen gefunden und für wertlos erachtet. Durchaus möglich, das er sich dabei geirrt hat. Wäre nicht das erste Mal, dass das passieren würde.“

    „Entgegen Ihrer irrigen Annahme sind nicht alle Soldaten unfähig solche Dinge zu beurteilen“, kam es von Sheppard zurück, der Rodneys Spitze offensichtlich nicht so stehen lassen konnte.

    „Nun, es mag Ausnahmen geben.“ Ein paar, aber nicht viele. Soldat und Hirn schloss sich in Rodneys Augen einfach von vornherein aus. Und selbst nach zweieinhalb Jahren in Atlantis hatte sich diese Meinung kaum geändert. Oder vielleicht war er bis jetzt einfach auch nur auf eine einzige Strähne von Hohlköpfen in Uniform gestoßen.

    „Aber wir reden hier von Antikertechnologie. Ein freudiges Antikergen hier, eine unbedachte Berührung da und schon haben wir alles was man braucht, um ein Unglück herauf zu beschwören.“ Dabei ließ Rodney seinen Blick zu Sheppard wandern, der aber nichts erwiderte.

    „Was auch immer passiert ist, wir werden es herausfinden“, sagte Ronon schließlich, als in der Ferne die ersten Anzeichen eines Dorfes zu erkennen waren.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  2. #2
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Hallo!

    Ein schönes erstes Kapitel, mir gefällt es wie ausführlich du den Planten beschrieben hast , man konnte richtig diese idylische Stimmung einfangen.
    Die aber scheinbar nur lug und drug ist, wenn wir an das verschwinden von Lornes Team denken. Dieser Planet sieht friedlicher aus als er tatsächlich ist...

    Außerdem find ich es toll das du mal Sheppard und Co suchen lässt und sie nicht diejenigen sind die in schwierigkeiten stecken, zumindest noch nicht.

    Was wohl Lornes team zugestoßen ist...
    Sind Menschen bzw andere intelligente Lebewesen dafür verantwortlich?
    Oder hat die Antikerstation etwas damit zutun?
    Aber wahrscheinlich ist es etwas ganz anderes

    Ich warte gespannt auf deine Fortsetzunng
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  3. #3
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Schon den ersten Absatz fand ich wunderschön geschrieben – die Beschreibung der tropischen Pracht dieser Welt. Und dann noch eine spannende Handlung, ein verschwundenes Team (nicht Sheppards, diesmal *g*), ein verlassener Jumper und solch Unheil ankündigenden Sätze
    Und hätte John zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass seine Worte näher an der Wahrheit lagen, als jedem von ihnen lieb sein konnte, hätten die Dinge vielleicht einen anderen Verlauf nehmen können.
    - das macht richtig Lust auf die Story.
    Rodneys Sicht auf die Natur, ist typisch Rodney. Klar, dass er Allergien fürchtet und beim Anblick großer Blüten in erster Linie über die Größe der dazugehörigen Insekten spekuliert.
    Soldat und Hirn schloss sich in Rodneys Augen einfach von vornherein aus.
    Dann nehme ich mal an, dass Sam Carter und John zu den erwähnten Ausnahmen zählen, denn an deren Intelligenz zweifelt Rodney ja nicht.
    Die Dialoge haben mir auch gut gefallen, sie klingen natürlich und es macht Spaß sie zu lesen.
    So, dann lass ich mich mal überraschen wie es weiter geht.

  4. #4
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @John Shepp.: Du hast recht, mit dem Planeten kann etwas nicht koscher sein, sonst gäbe es ja nichts weiter zu berichten! Und man kann schließlich davon ausgehen, das Lorne und sein Team durchaus fähige Menschen sind, die nicht direkt über den erstbesten Stein stolpern.
    Außerdem find ich es toll das du mal Sheppard und Co suchen lässt und sie nicht diejenigen sind die in schwierigkeiten stecken, zumindest noch nicht.
    Wie wahr! Es ist so oft gerade anders herum, da musste dringend mal eine Ausnahme her!
    Deine Annahmen was passiert sein könnte sind schon mal nicht schlecht. Aber wie nah und ob sie überhaupt nah dran sind, wird sich erst zeigen müssen...

    @Sinaida: Tja, genau mit deinem gewählten Zitat wollte ich eine etwas dunkle Vorahnung in dieses doch recht ruhige erste Kapitel bringen. Und Gott weiß, diese Ruhe wird nicht all zu lange anhalten...
    Dann nehme ich mal an, dass Sam Carter und John zu den erwähnten Ausnahmen zählen, denn an deren Intelligenz zweifelt Rodney ja nicht.
    Oh, ich denke, die fasst Rodney schon lange nicht mehr mit in diese Kategorie mit ein. Er denkt da viel mehr an all diejenigen, von denen er nicht mal im Ansatz einen Namen kennt. Ist halt einfach sie über einen Kamm zu scheren, wenn man sich nicht die Mühe macht, genauer hin zu sehen...
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  5. #5
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Kapitel 2:
    Der Antikeraußenposten


    Verschiedenste Hütten waren wie Pflanzenkeimlinge harmonisch zwischen die vereinzelt stehenden dicken Bäume in dieser relativ freien Ebene verteilt. Die runden Hütten waren offensichtlich den Bäumen nachempfunden. Das fein gearbeitete Holz, aus denen sie bestanden, war mit verschiedensten Ornamenten und Pflanzen nachempfundenen Gebilden geschmückt. Und als Teyla ihren Blick in die Baumwipfel hob, sah sie dort oben Baumhäuser, die sich fast in den Schatten der Blätter verloren.

    Wild umherstreunende Kinder liefen ihnen entgegen, als sie durch das Dorf schritten und wuselten in schneller Folge an ihnen vorbei, ohne sich von ihnen aus der Ruhe bringen zu lassen. Ihre unbeschwerten Rufe klangen noch eine Weile im sanften Wind nach, bis sie außer Hörweite waren.

    Grüßend bahnten sie sich ihren Weg in das innere des Dorfes. Die Bewohner, die Teyla zwischen den einzelnen Hütten sah, waren völlig in ihre Tätigkeit des Alltags vertieft und nahmen sie, Fremde in ihrem Dorf, nur am Rande wahr. Auch wenn Teyla so manche freudigen Blicke in ihre Richtung werfen sah.

    Sie trugen Kleidung aus leinenartigen Stoffen in verschiedensten Erdtönen, deren schlichte und einfache Art jedoch durch das handwerkliche Geschick ihrer Herstellung zu etwas besonderem wurde. Zierrat im Stoff und lederner Schmuck wie Bänder, Gürtel und Ketten rundeten ihre Kleidung ab. Eine dieser Ketten zeigte ein Symbol der Vorfahren und mit einem Blick auf die Menschen ihrer Umgebung bemerkte Teyla, das jeder dieses Symbol in irgendeiner Weise bei sich trug.

    „Warum wundert mich der Anblick dieser Menschen nicht?“, fragte McKay gerade laut, nur um sich im nächsten Moment selber zu antworten. „Oh, ja richtig, das ist ja die Standartvariante dieser Galaxie, einfache, simple Einheimische, die Technologie als wundersamen Zauber ansehen. Wir begegnen ihnen ja nur an jeder Ecke. Und seltsamerweise scheinen wir oft genug gegen irgendwelche ihrer Regeln zu verstoßen.“

    „Sie meinen wohl, dass Sie gegen irgendwelche Regeln verstoßen, McKay. Sei es die Weigerung an einem zeremoniellen Mahl teilzunehmen-“

    „Da waren Zitrusfrüchte drin!“, fuhr Rodney John dazwischen.

    Dieser ließ sich in seiner Aufzählung aber nicht beirren. „Sich gewissen zeitlichen Bedingungen zu fügen-“

    „Wo, bitte schön, besteht der Sinn darin, zwei Stunden zu warten, bevor man eine Tür öffnen darf!?“

    „Oder einfach nur mal den Mund zu halten.“ John versetzte seinen letzten Worten deutlichen Nachdruck.

    Teyla nutzte den Moment um McKay anzusprechen. „Standartvariante?“

    Rodney musste sich über das volle Ausmaß seiner vorherigen Aussage wohl gerade bewusst geworden sein, denn er nahm einen hilflosen Ausdruck an, als er versuchte, seine Worte unter ihrem stechenden Blick zu entschärfen. Dabei flatterte sein Augenmerk immer wieder von ihr zu John, der inzwischen nur still vor sich hin grinste.

    „Nun, uhm, jeder Standart hat Ausnahmen. Ich meine, wir haben schon einige Völker kennen gelernt, die technologisch entwickelt sind und, uhm, deren Wissen über Technologie vorhanden ist. Standartvariante ist vielleicht auch ein zu hoch gegriffenes Wort. Hoher- Wahrscheinlichkeits-Fall wäre besser, oder, uhm... eine fifty-fifty Chance...“ Es war Rodney anzusehen, dass er sich redlich abmühte, seine für die Bewohner dieser Galaxie kränkenden Worte wieder gut zu machen.

    „Schon gut, Rodney. Ich denke nicht, das es in Ihrem Sinne war mich oder mein Volk zu beleidigen.“

    Wie um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen, warf sie Rodney noch einen Blick zu, der deutlich machte, dass er es auch besser nicht wagen sollte. So verständnisvoll Teyla auch sein konnte, auf die Ehre ihres Volkes ließ sie nichts kommen.

    Als sie in die Mitte des Dorfes traten, kam ihnen ein Mann mittleren Alters entgegen. Er war etwa so groß wie Teyla, etwas rundlich, hatte leicht ergrautes Haar und ein offenes ehrliches Lächeln, was ihm ein liebenswertes Äußeres verlieh. Teyla kam er wie ein lebensfroher Mann vor, der sich gerne unter Menschen begab. Auf einem runden Platz, der ungestörtes Sonnenlicht auf ihre Köpfe warf, begrüßten sie sich.

    „Willkommen, willkommen! Ihr müsst Freunde der Fremden sein, die uns vor kurzem besuchen kamen!“ Dabei fuhr er mit seiner rechten Hand an den Anhänger, der das Symbol der Vorfahren zeigte. Dieser war nur einer von vielen, denn auffällig viel Zierrat schmückten den Mann vor ihnen.

    „Euch haben die Vorfahren zu uns geschickt um uns von den Dingen zwischen den Sternen zu berichten! Es ist uns eine Ehre euch als unsere Besucher willkommen zu heißen! Mein Name ist Aridh. Ich bin der Geschichtsgelernte unseres Dorfes.“

    Freundlich strahlend blickte er von einem zum anderen.

    „Mein Name ist Lt. Colonel John Sheppard und das hier sind Teyla, Ronon, Dr. McKay, die Sergeants Lambrick und Grafton, sowie Lt. Jarrell, “ stellte John sie der Reihe nach vor.

    Mit einem kurzen Nicken und einem strahlenden Lächeln begrüßte Aridh jeden einzelnen von ihnen.

    „Tatsächlich sind wir auf der Suche nach unseren Freunden. Sie haben sich noch nicht zu Hause gemeldet und das ist so gar nicht ihre Art. Wissen Sie, wo sich Major Lorne und sein Team befinden?“

    „Oh, Major Lorne und seine Begleiter waren sehr freundliche Gäste unseres Dorfes, Colonel Sheppard. Wir bekommen nicht oft die Gelegenheit Besucher in unseren Reihen begrüßen zu dürfen und waren daher ganz angetan von ihnen.“

    Aridhs Augen strahlten bei der Erinnerung an das Zusammensein mit seinen Gästen. „Sie fragten uns nach unserer heiligen Stätte“, fuhr Aridh fort, „an denen die Vorfahren einst wirkten. Major Lorne wollte diese gerne sehen, einer unserer Läufer zeigte ihnen den Weg und brachte sie bis kurz vor die Stätte. Uns selbst ist es untersagt, diesen Ort zu betreten, unser Glauben verbietet es uns.“

    Aridhs Hände umschlossen kurz das Symbol der Ahnen und für einen kurzen Moment verfinsterte sich sein Gesicht. Ein trauriger Ausdruck, wie aus einer fernen Erinnerung, umwölkte seine Züge, bis Teyla ihn wieder in die Wirklichkeit zog.

    „Wenn euch dieser Ort heilig ist, wieso lasst ihr dann Fremde diese Stätte betreten, wo ihr euch doch selbst dieses Recht verwehrt?“

    Ein heiliger Ort sollte offen und zugänglich für jeden Suchenden sein, um Einsicht und Klarheit bringen zu können. Es waren Rückzugspunkte um das Innere zu ordnen. Deshalb verstand Teyla dieses sonderbare Verhalten nicht, einen solchen Platz nicht besuchen zu dürfen.

    Aridh sah sie kurz an um sich dann an John zu wenden. „Wieso kommt ihr nicht mit mir, wir können eure Fragen beantworten und uns bei einem guten Beiruth austauschen! Es gibt so vieles, das wir uns erzählen können!“

    Einladend deutete Aridh auf das hintere Ende des runden Platzes, der von einigen Dörflern mit Tischen und Bänken langsam bestückt wurde. Das würde die Freude der Einheimischen bei ihrem Anblick erklären. Wahrscheinlich war es Sitte ein solches Beiruth abzuhalten, sobald Besucher in das Dorf traten. Zudem bemerkte Teyla die erwartungsvolle Haltung, die Aridh vor ihnen eingenommen hatte.

    Der Geschichtsgelehrte wirkte so, als wenn mit einer positiven Antwort von ihnen fest zu rechnen wäre. John hatte seinen Blick ebenfalls auf die Vorbereitungen geworfen, die nicht weit von ihnen stattfanden.

    „Das ist ein sehr verlockendes Angebot, aber wir möchten wirklich unsere Freunde finden. Wann haben sie sich zu dieser heiligen Stätte aufgemacht?“

    Aridh wirkte leicht geknickt über Johns Worte. „Nun, ich verstehe, wenn Sie gerade andere Dinge vor Augen haben. Aber vielleicht könnten Sie nach ihrer Suche ja zu uns stoßen?“

    Hoffnung schwang in Aridhs Frage mit. John sondierte noch einmal ihre Umgebung. Der Drang Lornes Team zu finden war ihm deutlich anzusehen, auch wenn Aridh dieser Punkt vollkommen zu entgehen schien.

    „Wenn wir unsere Männer gefunden haben wird sich vielleicht eine Gelegenheit für ein solches Beiruth bieten.“

    Diese Worte ließen das etwas erschlaffte Lächeln Aridhs wieder im vollem Glanz erstrahlen.

    „Ich werde Sie beim Wort nehmen!“, versprach ihm der Geschichtsgelehrte, der einen Moment so aussah, als wollte er John freundschaftlich auf den Rücken schlagen. Der verschlossene Blick des Colonels musste ihn aber abgehalten haben.

    „Ihre Freunde sind am vergangenen Tage zur Stunde des Helon aufgebrochen“, kam Aridh schließlich wieder auf ihr Ursprungsthema zurück.

    Konfusion stand nicht nur Teyla bei dieser Aussage ins Gesicht geschrieben, was den Geschichtsgelehrten zu dem Nachsatz veranlasste: „Wenn die Sonne zur Hälfte wieder gesunken ist.“

    Also am Nachmittag in etwa.

    „Unsere Freunde wollten die Nacht bei Ihnen verbringen. Sind sie danach wieder in dieses Dorf gekommen?“, fragte Teyla Aridh. Es war am einfachsten die Schritte der Vermissten zu rekapitulieren, um mögliche Ungereimtheiten aufzuspüren. Doch es sah so aus, als wenn es hier keine geben würde.

    „Ja, sie kamen bald darauf zurück zu uns und leisteten uns Gesellschaft!“
    Der Mann vor ihnen wurde tatsächlich richtig erinnerungsselig, als er offensichtlich den vorigen Tag Revue passieren ließ. „Das war ein denkwürdiges Beiruth! Sie müssen verstehen, wir bekommen hier nicht all zu oft Besuch. Ein Grund mehr, warum sie alle unsere Gäste sein sollten!“

    Nach einem Blickaustausch zwischen Teyla und John, bei dem sie förmlich die Gedanken des Colonels erfassen konnte - der Mann hat wohl nichts anderes zu tun - kam der Dorfbewohner schließlich wieder zurück zum Thema.

    „Gegen Abend verließen sie uns. Ich glaube sie sagten, das sie Zuhause ‚anrufen‘ müssten.“ Das war der letzte Kontakt mit Lorne gewesen. „Danach scheint ihr Weg in andere Richtungen gegangen zu sein.“

    „Okay, vielleicht wollten sie noch einmal diese heilige Stätte besuchen. Wir sollten uns mal dort umsehen. Könnten Sie uns dorthin führen?“, fragte John an Aridh gewandt.

    „Oh, nein, aber ich kann euch einen Läufer schicken, der euch den Weg zeigen wird. Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche. Mögen die Vorfahren euch dabei helfen.“

    Und mit diesen Worten und einem Lächeln, das deutlich auf das Versprechen einer Zusammenkunft hindeutete, verließ Aridh sie und verschwand in der geschäftigen Menge, die noch immer Bänke und Tische aufbaute.

    Als Aridh ganz sicher verschwunden blieb, fuhr sich John mit einem etwas ungläubigen Blick mit seiner Hand durchs Gesicht. „Ein interessanter Kerl. Ich hoffe, das sie hier nicht alle so anhänglich sind.“

    „Bei unserem Glück...“ Rodneys Worte ließen John kurz seine Augenbrauen zustimmend heben.

    „Wie dem auch sei, sind Sie bereit dazu einen Antikeraußenposten zu untersuchen?“

    Nun war es Rodney, der ungläubig drein schaute. „Was denken Sie denn? Ich wette mit Ihnen, das, wenn das Problem dort liegt, ich Lornes Team schneller da raus haben werde, als Sie benötigen, um sich die Schuhe zu binden!“

    ooOoo

    Aber McKays prahlerische Worte sollten nur das bleiben, prahlerische Worte. Selbst Ronon hatte nur einen flüchtigen Blick auf das Inventar des Hauptraumes des Antikeraußenpostens werfen müssen um sagen zu können, auf welches Problem Lornes Team auch gestoßen sein mochte, ein technisches war es gewiss nicht gewesen.

    Die komplette Einrichtung, die früher mal einem der Labore in Atlantis geähnelt haben musste, war zerstört. Bildschirme lagen zerborsten unter einer dicken Staubschicht, Konsolen waren erhebliche Stücke weg gebrannt und Kristalle und andere Innereien der verschiedenen Geräte lagen überall verstreut, wie nach einem heftigen, alles umfassenden Sturm.

    „Ich fasse es nicht. Das ist... Nein...“, hörte Ronon das leise vor sich hin Gemurmel von McKay, der mit einem leicht schockierten Blick durch das Chaos um sie herum schritt. Ein funktionsunfähiges Gerät nach dem anderen sondierte dieser, als hoffte er noch etwas Brauchbares zu finden.

    „Dr. McKay?“ Sergeant Thomas Lambricks Ruf vom anderen Ende des Raumes weckte auch Ronons Aufmerksamkeit.

    „Haben Sie etwas entdeckt, das nicht nur noch ein Haufen wertlosen Schrotts ist?“, fragte McKay ohne die geringste Hoffnung auf eine positive Antwort.

    „Ich fürchte nicht. Aber das hier sieht sehr nach Waffenfeuer aus.“ Dabei deutete Lambrick an eine Stelle der Wand, die nicht ganz von einer weiteren Konsole verdeckt war. Die Stelle sah nach einer Disruptorwaffe aus.

    Und das war nicht die einzige Stelle. Wenigstens ein halbes Dutzend dieses Waffenfeuers hatte Ronon bis jetzt ausmachen können. Die restliche Zerstörung ging von ihm unbekannten Waffen aus.

    In diesem Moment stießen Sheppard und Teyla wieder zu ihnen, die sich in den kleineren angrenzenden Räumen umgesehen hatten. Ihren Mienen nach zu urteilen, hatte sich ihnen auch kaum ein anderes Bild geboten.

    „Eins ist definitiv, jemand konnte die Inneneinrichtung hier wirklich nicht leiden.“ Dabei sah Sheppard noch einmal auf die Zerstörung, die sich um sie herum ausbreitete. „Haben Sie etwas entdeckt, Rodney?“

    „Neben der offensichtlichen Zerstörung jedes einzelnen Gerätes hier“, und dabei sah man McKay deutlich den Verlust an, den er bei dieser Tatsache empfand, „konnte ich feststellen, dass ein paar Dinge fehlen.“

    Als McKay nicht weiter fortfuhr, fragte Sheppard nach. „Fehlen?“

    „Es sind nur Trümmer und Fragmente von den größeren Geräten hier zu finden. Kleinere, wie Handgeräte, Lebenszeichendetektoren und so weiter sind nirgends aus zu machen. Ich nehme an, man hat sie mitgenommen. So etwas hätte hier eigentlich sein müssen.“

    „Plünderer“, sagte Ronon nur, worauf hin ihn gleich mehrere fragende Blicke trafen.
    „Es gibt einige, die Geld mit der Beschaffung von Technologie der Vorfahren verdienen. Viele sind dabei für ihre radikalen Methoden bekannt.“

    „Und was sie nicht mitnehmen können-“

    „Das zerstören sie“, vollendete Ronon Teylas angefangenen Satz.

    „Das ist ja alles sehr interessant, aber was ist mit Lorne?“, fragte Sheppard, wobei er ein wenig in den Raum hinein trat. „Wir haben Fußabdrücke gefunden, eindeutig Militärstiefel. Sie waren also hier.“

    Auch Ronon hatte die Spuren in der dicken Staub- und Schmutzschicht gesehen. Nichts deutete in ihnen auf einen Kampf oder etwas Ungewöhnliches hin.

    „Sie müssen zu demselben Ergebnis wie wir gekommen sein, dass es hier nichts zu finden gibt.“ Teylas Hand glitt über eine ehemals verzierte Wand, die nun von Schüssen und schwarzen Stellen durchsetzt war. „Ich denke nicht, dass der Grund für ihr Verschwinden hier zu finden ist.“

    „Was uns dann zurück zum Anfang bringen würde.“ Mit einem Seufzen unterstrich McKay seine Worte.

    Aber so ganz stimmte das nicht. Immerhin konnten sie nun wenigstens eine Ursache für Lornes verschwinden ausschließen. Und was auch immer McKay sagen mochte, das war ein Anfang.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  6. #6
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Ein schöner neuer Teil
    Und Rodney das unschulds Lamm
    Da waren Zitrusfrüchte drin!“, fuhr Rodney John dazwischen.
    „Wo, bitte schön, besteht der Sinn darin, zwei Stunden zu warten, bevor man eine Tür öffnen darf!?“
    Ich sage nur Typisch McKay


    Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, dass dieser 'Geschichtslehrer' etwas verbirgt.
    Wer weiß, vielleicht hat er ja Major Lorne für die Zerstörung des Anitkerposten verantwortlich gemacht...
    Oder der geschichtslehrer ist für die zerstörung verantwortlich...
    (Sorry aber ich liebe spekulieren)

    Ich warte gespannt auf dein nächstes Kapitel
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  7. #7
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    deine Geschichte verspricht spannend zu werden.
    Mir gefallen deine ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und der Bewohner des Planeten, so kann man sich das Ganze auch gut bildlich vorstellen.

    Besonders ist dir Rodney und John gelungen.

    Aber was für eine Mission nagt da an John? :confused:

    ich glaube auch, dass Aridh was zu verbergen hat, er kommt mir nicht ganz kurscher vor.

    Freu mich auf die Fortsetzung.
    LG Claudi

  8. #8
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @John Shepp.: Oh, gegen Spekulationen ist durchaus nichts einzuwenden! Wo wäre der Spaß, wenn man sich nicht seinen Gedanken zu etwas machen würde?
    Tja, über Aridh werden wir noch etwas mehr erfahren.
    Aber bevor es Antworten gibt, gibt es - wie so oft - noch ein paar weitere Fragen.
    Und ich kann dir jetzt schon sagen, das mit dem vierten Kapitel die Dinge erheblich ins rollen geraten werden...

    @claudi70: Erstmal hoffe ich stark, das du einen schönen Urlaub hinter dir hast!
    Und es freut mich, das ich dich direkt im Anschluss zu meiner FF lotsen konnte!
    Aber was für eine Mission nagt da an John?
    Gute Frage. Und wieder eine, die nicht mit einer sofortigen Antwort kommt. Wo wäre denn da der ganze Spaß! Aber es hört sich nach einer nicht sehr hübschen Angelegenheit an, oder?

    So, dann sehen wir doch mal, wie sich die Dinge so entwickeln...
    __________________________________________________ _______

    Kapitel 3:
    Die Kinder der Vorfahren


    Wie vom Erdboden verschluckt. Um zu diesem Ergebnis zu kommen mussten sie stundenlang durch diesen Traum eines jeden Biologen laufen. Pech nur, das Rodney kein Biologe war. Sicher hatte er die nötigen Vorraussetzungen - wofür hatte er sie nicht? - aber wen interessierte schon wie Pflanzen tickten? Nein, das Einzige, das Rodney bis jetzt erreicht hatte, waren müde Füße und eine „grummelige Laune“, wie Sheppard es nach seinem wiederholten aufmerksam machen über die Verschwendung ihrer Zeit genannt hatte.

    Nicht einmal Ronon hatte irgendwelche Spuren in dem Dickicht finden können. Allerdings konnte das auch an der Bodenbeschaffenheit gepaart mit ein paar sehr widerstandsfähigen Pflanzen liegen. Jedenfalls hatte sie ihr Weg schließlich wieder zurück zu dem Dorf geführt.

    Mit fester Entschlossenheit bahnte sich Sheppard ihnen allen voran einen Weg durch die Behausungen, auf der Suche nach Aridh. Der Colonel wollte ein paar Antworten. Und nicht nur er. Irgendetwas mussten die Einheimischen wissen.

    Es dauerte nicht lange und sie stießen auf den gesuchten Mann. Allem Anschein nach hatte er bereits Ausschau nach ihnen gehalten.

    „Ja, dieser Kerl braucht wirklich ein anderes Hobby“, äußerte sich Rodney über den Anblick des über das ganze Gesicht strahlenden Aridhs, der ihnen mit ausgebreiteten Armen entgegen kam.

    „Colonel Sheppard! Wie schön Sie und Ihre Gefährten wieder zu sehen! Ich hoffe doch, dass Sie diesmal etwas länger verweilen werden!“

    Aridhs Augen glänzten erwartungsvoll, als er jeden einzelnen von ihnen kurz anblickte und schließlich bei Sheppard hängenblieb.

    Dieser erwiderte das Lächeln nicht.

    „Aridh, wir sind noch immer auf der Suche nach Major Lorne und seinen Männern. Bis jetzt konnten wir keine Spuren von ihnen finden und das lässt genau zwei Möglichkeiten zu. Erstens, sie wurden von dritten verschleppt, die ihr Handwerk verstehen und unter dem Radar agieren. Unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Oder zweitens, Sie und ihr Dorf haben etwas damit zu tun.“

    Wie um Sheppards Worten Nachdruck zu verleihen, trat Ronon an dessen Seite etwas näher an den Geschichtsgelehrten heran.

    Das offene Auftreten Aridhs wandelte sich in puren Unglauben.

    „Wir sollen etwas damit zu tun haben? Keiner der sich ein Kind der Vorfahren nennt, würde je gegen ihren Willen verstoßen und sich gegen Freunde wenden.“ Aridh sah wirklich verletzt aus. „Und wir nennen jeden einen Freund, der mit guten und freundlichen Absichten zu uns kommt.“

    „Gut, aber Sie verschweigen etwas. Sie können mir nicht erzählen, dass Sie nichts von dem bemerken, das direkt vor ihrer Haustür passiert.“

    Sheppards fester Blick ließ Aridh etwas in sich zusammensinken. Ob der Anschuldigung wegen, oder wegen eines Schuldgefühles hinaus wusste Rodney aber nicht zu sagen.

    „Hören Sie, Colonel, wir haben nur die besten Absichten. Wir sind ein friedliches Volk, das im Sinne der Vorfahren lebt. Sie haben uns diesen Ort bereit gestellt, uns das Leben gelehrt. Wir handeln nicht gegen Unschuldige.“

    Rodney war kein sehr einfühlsamer Mann, aber dennoch konnte selbst er bemerken, dass Aridh sich hier persönlich angegriffen fühlte. Tatsächlich wirkte er ehrlich und aufrichtig verletzt über Sheppards Worte.

    Teyla hatte dies wohl ebenfalls bemerkt. „Aridh, wir wollen Sie in keinster Weise beleidigen oder Ihre Ehre in Frage stellen.“

    Sheppard sah allerdings nicht so aus, als ob es ihm leid tun würde.

    „Aber wir sind zutiefst besorgt über das Wohlergehen unserer Freunde. Daher bitten wir darum uns alles was von Bedeutung sein könnte mitzuteilen, um uns bei unserer Suche zu helfen.“ Aufmunternd lächelte Teyla den Geschichtsgelehrten an, der dieses schwach erwiderte.

    „Die geäußerten Anschuldigungen sind schmerzlich, doch kann ich Ihre Sorge verstehen, die in solchen Äußerungen resultiert.“ Abwechselnd sah Aridh von Teyla zu Sheppard. „Aber warum machen wir nicht das beste aus unserer beider Wünsche? Lasst uns zusammen an unserem Beiruth teilnehmen. Dort können wir über alles sprechen und dieses Gespräch in den Schatten der Abenddämmerung vergessen machen.“

    Rodney wusste nicht woran es lag, aber es war zu spüren, das Aridh hier keinen Vorschlag unterbreitete. Entweder sie nahmen an oder sie ließen es bleiben, erhielten aber damit auch keinerlei Informationen, die sie doch so dringend suchten. Dorfbewohner und ihre konfusen Forderungen! Und damit hatten sie wieder ein weiteres Beispiel für schwachsinnige Regeln gefunden. Gott allein wusste, dass sie nun wirklich keine weiteren davon brauchten.

    Sheppard sah nicht glücklich mit der Wendung der Ereignisse aus. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als zuzustimmen. „Nun gut, aber wir erwarten ein paar Antworten.“

    Aridhs ganzes Gemüt blühte bei den Worten des Colonels auf und das verschwundene Lächeln tauchte in all seiner Herrlichkeit wieder auf. „Wundervoll! Sie werden es nicht bereuen, das verspreche ich Ihnen! Kommen Sie, kommen Sie, das Beiruth wird bald beginnen!“

    Als sie sich alle langsam Richtung Dorfmitte aufmachten, konnte Rodney nur über die animierte Gestik Aridhs staunen, als er Sheppard in ein Gespräch verwickelte als ob nie etwas vorgefallen wäre. Wonach es Rodney jetzt noch sehnte, waren gute Kochkünste dieser Hinterwäldler, denn er hatte durch die Strapazen ihrer langen Suche wirklich Hunger bekommen. Aber falls der Geruch der ihnen langsam entgegen zu wehen begann ein Indikator war, dann würde dies in der Tat ein denkwürdiges Beiruth werden.

    ooOoo

    Die Stimmung dieses Beisammenseins war fröhlich und ausgelassen, Kinder rannten durch die einzelnen Tischreihen und durchströmten die von Unterhaltungen erfüllte Luft mit kindlichem Leichtmut. Das ganze Dorf schien sich hier versammelt zu haben. Kerzen erfüllten die abendlichen Schatten mit ein paar in den Boden gerammten Fackeln und erfüllten die mit Schüsseln, Körben und Tellern bestückten Tische vor Teyla mit einem besonderen Glanz, der nur durch den Sinn erfreuenden Geruch der einzelnen Gerichte überschattet wurde.

    Unweit Teylas hatten Ronon und Sergeant Lambrick zwischen den Dorfbewohnern Platz gefunden. Beide hatten wie sie selbst eine erhebliche Auswahl der fein zubereiteten Speisen vor sich. Anscheinend war es hier Sitte, den Gästen einen stets vollen Teller darzubieten. Mit einem Seitenblick zu Ronon hatte sie bemerkt, wie dieser diesen Umstand in vollen Zügen auskostete.

    Zwischen dem Genießen der Gerichte auf ihrem eigenen Teller, hatte Teyla schnell einen Gesprächspartner in einem jungen Läufer namens Pasir gefunden, der ihr direkt gegenüber saß. Bis jetzt hatte er ihr näheres über die Bewohner dieses Dorfes und sich selbst erzählt. So hatte Teyla erfahren, das sich dieses Volk der „Kinder der Vorfahren“ sich nur im geistigen Sinne als diese verstanden. Die Verehrung dieser Menschen ging sehr tief und es war das erste Volk dem Teyla bisher begegnet war, das einen so starken Glauben an die Vorfahren nicht nur hegte, sondern auch in jeder Phase ihres Lebens einbrachte.

    Alleine vor diesem Beiruth hatte es eine lange Einleitung gegeben, die den Dank an die Vorfahren über die neuen Besucher und einen Segen vermitteln sollte. Sämtliche Einheimischen hatten sich bei dieser Prozedur ehrfürchtig erhoben und das Zeichen der Antiker, das jeder von ihnen trug, fest mit ihren Händen umschlossen.

    Pasir erklärte ihr weiter, das viele solcher und ähnlicher Rituale den Tagesablauf eines jeden einzelnen begleiten würde.

    „Auch ich als Läufer füge vor jeder Jagd ein Gebet an die Vorfahren an, um sie nicht mit meinem Handeln zu erzürnen. Nur wenn wir dem Wald und seinen Bewohnern Respekt bezeugen, ist uns eine gute Jagd sicher.“

    „Ein jeder Jäger sollte Respekt für seine Aufgabe haben.“

    Pasir nickte Teyla zustimmend zu. „Ihr scheint eine gute Jagd hinter euch zu haben, wenn ihr ein solches Mahl bereiten könnt.“

    „Wir leben in tiefer Demut, genießen aber die Freuden des Lebens um mit unserem Glück und Zufriedenheit den Vorfahren Wohlwollen entgegenzubringen. Stimmt das nicht, Heram?“ Dabei schlug Pasir seinem Tischnachbarn, einem breiten stämmigen Mann, kräftig auf die Schulter, so dass dieser sich einige Zentimeter seinem überladenem Teller näherte.

    „Was? Oh ja. Unser Glück ist das Glück der Ahnen!“ Und damit drehte der Angesprochene sich wieder um und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Ronon, der sich über seinen eigenen Teller gerade mit einem breiten Grinsen genüsslich hermachte, während er sich mit Heram unterhielt.

    Teyla ließ ihren Blick weiter den Tisch entlang wandern, bis sie Sergeant Lambricks gewahr wurde. Dieser schien sich alle Mühe zu geben offen und selbstsicher aufzutreten, doch gelang es ihm nicht all zu gut. Allerdings lag das wohl nicht nur in der Unerfahrenheit des jungen Mannes, soweit Teyla wusste war der Sergeant erst seit wenigen Monaten bei ihnen und hatte noch nicht all zu viele Besuche zu anderen Welten hinter sich gebracht, es lag wohl auch an der jungen Frau, die direkt vor ihm saß und dem jungen Mann augenscheinlich den Kopf verdrehte.

    Ein lautes Räuspern ließ Teyla ihren Blick wieder Pasir zuwenden. Dieser war so eben aufgestanden und hielt seinen Becher in die Höhe.

    „Auf die Vorfahren! Mögen wir ihnen durch unser Beiruth Freude bereiten!“

    Zurufe erklangen in der Menge um sie herum und gemeinsam tranken sie nun gewiss schon zum fünften Mal an diesem Abend auf die Vorfahren.

    Teyla stellte ihren mit süßlich schmeckendem Wein gefüllten Becher kaum angerührt wieder ab. Es war an der Zeit ein paar Fragen zu stellen.

    „Pasir, haltet ihr für alle eure Besucher solch ein Beiruth ab?“

    „Oh ja! Wir erhalten nicht oft die Gelegenheit dazu, deshalb erfahren wir auch nicht viel Neues. Der Austausch an Geschichten und Erfahrungen ist uns wichtig. Wir selbst reisen nicht durch den Ring der Vorfahren. Dies ist die Welt, die uns die Vorfahren bereit gestellt haben. Deshalb verlassen wir diesen Ort auch nicht. Wir haben Geschichtsgelehrte, so wie Aridh, die nur für unsere Besucher und die Weitergabe ihrer Worte zuständig sind.“

    Das erklärte wohl Aridhs Eifer ihnen gegenüber.

    „An welchen Informationen ist euer Volk denn interessiert?“ Teyla konnte sich nicht des Eindruckes erwehren, dass das ganze nicht so harmlos war, wie es den Anschein hatte.

    Pasir musste ihre Gedanken wohl erraten haben. „Oh, keine Sorge, unsere Geschichtsgelehrten verhören keine unschuldigen Besucher! Obwohl, wenn ich mir Aridh so ansehe wie er Ihren Freund da drüben so bearbeitet...“ Pasir hatte sich bei diesen Worten zum Nebentisch gedreht und breit grinsend blickte er zu Aridh und Col. Sheppard.
    Es war John anzusehen, dass er nicht glücklich über die Begleitumstände einer offenen Unterhaltung mit Aridh war. Jeder der ihn nicht so gut kannte, hätte die feine Anspannung in seinem Gesicht wohl übersehen. Aber nicht so Teyla. Dieser Ausdruck war ihr in den letzten Tagen zu oft begegnet. Doch wann immer sie über die ihn quälenden Gedanken hatte reden wollen, hatte er eine Ausrede gefunden und war verschwunden.

    Pasir ihr gegenüber bemerkte wenig von alledem. Er sah nur Aridh, der auf einen um Höflichkeit und Heiterkeit bemühten Colonel Sheppard einredete. Lachend wandte er sich wieder Teyla zu.

    „Aber im Ernst, Aridh ist ein guter Kerl, der sehr leidenschaftlich an seine Tätigkeit geht. Er und die anderen Geschichtsgelehrten aus anderen Dörfern sind nicht wählerisch. Was man bereit ist ihnen zu erzählen, dass nehmen sie auf und tragen es weiter, von Mann zu Mann und von Dorf zu Dorf.“

    Zwischen zwei Bissen eines zart zubereiteten Fleisches fing Teyla den Faden ihres ursprünglichen Gedankens wieder auf. „Dann müsstet ihr ja auch am gestrigen Abend ein solches Fest gefeiert haben.“

    „Ja, es war ein glanzvolles Beiruth. Ihre Freunde waren ebensolch exzellente Gäste wie ihr.“ Damit setzte er zu einer angedeuteten Verbeugung in Teylas Richtung an.

    „Sie erzählten, dass sie viel herum reisen und schon viele Welten besucht hätten. Und auch, dass sie schon viele heilige Stätten der Vorfahren auf ihren Reisen gesehen hätten.“ Die Ehrfurcht, mit der Pasir diese Worte sprach, war fast greifbar.

    „An vielen Orten lassen sich Spuren der Vorfahren finden.“

    „Es heißt, dass es sogar Menschen geben soll, die an ihren Stätten Dinge zum Leben erwecken können?“

    Pasir hatte nun einen nicht zu deutenden Blick angenommen.

    Teyla wurde das Thema langsam suspekt. Worauf zielte der junge Läufer mit dieser Frage? Etwas riet ihr, eine neutrale Aussage zu wählen.

    „Es gibt viele Dinge unter den Sternen, die möglich sind. Und oft haben wir nicht die geringsten Vorstellungen davon, was es zu entdecken gibt.“

    Pasir sah sie daraufhin einen Moment lang durchdringend an, bis er sich wieder seinem Essen zu wandte. „Ich hatte nur kurze Zeit das Vergnügen mit einem Ihrer Freunde zu sprechen.“

    „Wissen Sie etwas über ihren Verbleib? Als wir das letzte Mal mit ihnen sprachen meinten sie, dass sie die Nacht hier bei ihnen verbringen wollten.“

    Für einen Moment wirkte das Lachen und Scherzen um sie herum sehr laut, als Pasir kurz schwieg bevor er ihr antwortete.

    „Ich weiß nicht für welchen Weg sich Ihre Freunde entschieden haben. Sie haben sich in die Hände der Vorfahren begeben und allein diese bestimmen über ihr weiteres Geschick.“
    Und mit diesen ominösen Worten erhob sich der junge Läufer und verabschiedete sich von Teyla, die ihm erstaunt und fragend hinterher blickte.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
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  9. #9
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Tja, ich scheine das Feedback gerade nicht wirklich anzuziehen.
    Naja, für all die, die Gefallen an der Story gefunden haben, hier die Fortsetzung!
    __________________________________________________ _______________________

    Kapitel 4:
    Gehaltloses, Verwirrendes und sehr Bizarres


    Seitdem John mit Aridh zu ihrer Übereinkunft gekommen war, hatte sich dieser wie eine Klette an ihn geheftet. Und das, obwohl John seines Erachtens eine Welle der Unnahbarkeit verströmt hatte. Doch er konnte so sehr auf Abstand bedacht sein wie er wollte, Aridh wich nicht von seiner Seite und verwickelte ihn in ein gehaltloses Gespräch nach dem anderen. Und wann immer John nach Lorne fragte, verwies ihn der Geschichtsgelehrte auf später.

    Das schlimmste aber noch war, das Aridh ihn nicht nur zu redete, sondern auch am laufenden Band Fragen an ihn richtete. Auslöser war das Essen vor ihnen gewesen, das John wegen seines Geschmackes gelobt hatte. Daraufhin hatte der Geschichtsgelehrte ihm ausführlichst erklärt, wie man ein Tier namens Essmiroth zubereitete, welches offensichtlicher Bestandteil der Speise vor ihm war. Im Gegenzug wollte Aridh alles über seine heimische Küche erfahren.

    In diesem Moment war John mehr als froh gewesen, dass McKay nicht unweit von ihnen saß und sich bald in das Gespräch mit einschaltete. Doch Rodneys Interesse wurde bald schon von einem Einheimischen in Beschlag genommen, was wiederum John allein gegen die Gesprächsflut ankämpfen ließ.

    Wie wünschte er sich, endlich zum Kern dieser ganzen Angelegenheit zu kommen. Er konnte sich einfach des Gefühles nicht erwehren, das sie hier ihre Zeit verschwendeten, während Lornes Team tief in der Klemme steckte. John wollte nicht noch mehr Männer verlieren. Nicht so kurz nachdem Verlust der Teams von Major Baffin und Lieutenant Tatler.

    „Colonel, stimmen Sie mir darin nicht zu?“

    Aridhs Frage holte John zurück aus seinen immer trüber werdenden Gedanken. Tatsächlich hatte er keine Ahnung, worüber der Mann mit ihm gesprochen hatte. Doch bevor John etwas erwidern konnte, sprang Sergeant Jeff Grafton für ihn in die Bresche.

    „Wer würde Ihnen da nicht zustimmen! Es gibt da einige gute Beispiele, die sich in unserer Kultur finden lassen.“

    Und zu seiner Überraschung setzte der Sergeant zu einem recht ausführlichen Exkurs über den Hinduismus an, unterstützt durch Lieutenant Jarrell, der ihn an einigen Stellen ergänzte.

    Es war, als sich eine Pause in dem Redefluss der Männer ergab, als sich John wieder mit einbrachte. Diesmal mit einer weniger direkten Angriffsweise.

    „Sie haben hier wirklich ein schönes Dorf. Mir sind die reichen Verzierungen an den Hütten aufgefallen.“

    „Ja, sie sind zur Ehre der Vorfahren angebracht.“

    „Zudem haben Sie auch Häuser in den Bäumen, wie wir bemerkt haben.“

    Offensichtlich wanderte Aridhs Blick zu einem solchen, das in dem Dunkel des Abends für John nicht auszumachen war. „Ja, dort wohnen die, die den Vorfahren am nächsten sind, die ihre Worte strenger und ausführlicher studieren, als wie anderen es tun. Wir alle widmen unser Leben den Vorfahren. Aber die Vermittler der Lehren kümmern sich ausschließlich darum. Weltliche Belange wie die Jagd oder die freudige Geselligkeit sind ihnen fremd.“

    „Das heißt, sie sind kein Teil dieses Beiruths?“, fragte Jarrell erstaunt.

    „Nein. Es gibt Zeiten für die Vermittler und es gibt Zeiten für Besucher. Dies ist eure Zeit, also lasst uns fröhlich sein und den Abend genießen!“ Aridh erhob seinen Becher und trank auf ihr aller Wohl.

    Es war in diesem Moment, in dem John die Gelegenheit sah, endlich ein paar Antworten zu erhalten, als ein Junge von etwa zehn Jahren John zuvor kam. Der Kleine war aus der Menge angerannt gekommen und hatte etwa fünf Altersgenossen in seinem Schlepptau, die allerdings im sicherem Abstand Stellung hielten. Ihre großen Augen waren abwechselnd auf ihn, Jarrell, Grafton oder McKay gerichtet.

    Der kleine braunhaarige Junge hatte sich bis zu Aridh vorgewagt, den er antippte. Aridh drehte sich zu ihm um und der Kleine flüsterte ihm etwas ins Ohr, ohne John aus den Augen zu lassen.

    „Aber natürlich, Siram!“ Lächelnd wandte sich Aridh zu John. „Siram und seine Freunde fragen sich, ob Sie auch mit einem Schiff wie Major Lorne zu uns gekommen sind.“

    Der Kleine, Siram, neben Aridh nickte heftig.

    John war überrascht. Woher wusste der Kleine von den Jumpern? Und diese Frage richtete er an Siram, der schüchtern zu Boden blickte.

    „Wir haben gespielt und die Besucher im Wald gesehen.“

    „Und ihr seid ihnen aus Neugierde gefolgt.“

    Siram nickte stumm. Der kleine sah so aus, als ob er nicht wusste, ob er ein tolles Abenteuer hinter sich hatte oder eine verbotene Tat.

    John versuchte ihn zu besänftigen. Hier bot sich immerhin eine mögliche Spur.
    „Ist schon gut, Neugierde ist nie verkehrt, das zeichnet uns Menschen aus. Ja, wir sind mit einem ähnlichen Schiff zu euch gekommen.“

    Siram lächelte über Johns Antwort, als wenn er eine Mutprobe erfolgreich hinter sich gebracht hatte.

    „Wann hast du unsere Freunde denn gesehen? Es könnte wichtig sein, da wir sie suchen.“

    „Sie sind verschwunden?“, fragte der Kleine etwas ungläubig.

    John nickte. „Gestern, fast um diese Zeit. Hast du gesehen, was sie getan haben, als sie ihr Schiff wieder verließen?“

    Enttäuschung breitete sich in John aus, als Siram den Kopf schüttelte. „Nein, wir sind weggelaufen, als uns einer von ihnen gesehen hat.“

    Aridh entließ den Jungen daraufhin. Mit einem kurzen Nicken in Johns Richtung raste Siram zurück zu seinen wartenden Freunden, die sich wild auf ihn stürzten um wahrscheinlich alles über sein Gespräch mit ihnen zu erfahren.

    „Handelt es sich bei ihrem Schiff auch um eines der Vorfahren?“ Der Tonfall des Geschichtsgelehrten war bemüht lässig, doch entging John nicht die Spannung, die auf einmal von seinem Tischnachbarn ausging.

    „Hat Ihnen das Major Lorne erzählt?“

    „Oh, wir müssen in unserem Gespräch wohl mal darauf zu sprechen gekommen sein. Es war eine lebhafte Unterhaltung.“

    Als John schwieg setzte Aridh hinzu: „Ich habe die Beschreibung der Kinder über das Schiff erhalten. Und auch wenn ich es nicht selbst gesehen habe, so kenne ich doch die Formen und Baukunst der Vorfahren.“

    Aridh hatte ihn hier ziemlich festgenagelt. John musste sie schnellstens aus diesen Untiefen zurück bringen. „Ja, das stimmt. Aber woher kennen Sie sich so gut aus? Wir haben Ihre heilige Stätte gesehen und dort sah es nicht gerade rosig aus.“

    „Was mit der heiligen Stätte passiert ist, war uns eine von den Vorfahren erteilte Prüfung, die uns auferlegt werden musste.“ Und mit dieser Erklärung setzte Aridh zu eine der wenigen tiefgründigen Pausen in seinem steten Redefluss an.

    „Was wissen Sie über Major Lornes Verschwinden, Aridh?“ Johns Ton war entschlossen, ebenso wie sein Blick.

    Aridh streckte sein Schweigen noch eine Weile, bevor er ihm bedächtig antwortete. „Manchmal verirren wir uns in den Wäldern. Der Weg ist nicht mehr klar und wir straucheln. Ihre Freunde sind gestrauchelt, Colonel Sheppard. Ich kann nicht sagen, wann es stattfand, nur, dass die Vorfahren sie im Auge haben. Sie leiten ihr weiteres Geschick.“

    Für einen Moment wusste John nicht, was er von den Worten des Geschichtsgelehrten halten sollte. Sprach er hier über Tatsachen oder von einer Metapher?

    Aridh musste Johns Verwirrung bemerkt haben. „Machen Sie sich keine Sorgen. Der Wille der Vorfahren ist mit ihnen. Wir können ihnen nicht helfen. Nur sie selbst können es. Haben Sie Hoffnung, Colonel.“

    Doch anstatt Johns Verwirrung zu beheben, fügten die Worte des Geschichtsgelehrten nur mehr dazu bei. Am Rande bemerkte John, wie Aridh seinen Fokus interessiert zu Grafton und Jarrell wandern ließ, die irgendwie auf das Thema Baseball gekommen waren.

    Mit einem gewissen Unbehagen lauschte John wie Jarrell gerade über die New York Yankees ins Schwärmen geriet.

    „Die sind echt gut, Mann! Da können deine Texas Rangers nicht im Geringsten mithalten, Corey.“

    Daraufhin warf der Sergeant Lt. Jarrell einen mitleidsvollen Blick zu. „Jeff, von ein paar Dingen hast du einfach keine Ahnung.“

    Während sich Aridh lebhaft für das Thema zu interessieren begann und seine niemals versiegenden Fragen an die beiden richtete, wusste John, dass das Thema für Aridh endgültig abgeschlossen war und er nichts weiter von dem Mann erfahren würde.

    ooOoo

    Es war kurz darauf, das Aridh sich zurückzog. John nutzte die Gelegenheit um sich mit McKay zu unterhalten, dessen Gesprächspartner ebenfalls verschwunden war. Dessen Platz einnehmend setzte John sich ihm gegenüber. Überhaupt hatten sich die Reihen an den Tischen inzwischen ziemlich gelichtet.

    „Und, McKay, haben Sie was Interessantes erfahren, während Sie mich da drüben haben sitzenlassen?“

    Empörung zeigte sich in Rodneys Gesicht. „Sitzenlassen? Ich dachte es waren Ihre Worte das wir aus den Dorfbewohner ‚Informationen heraus pressen sollen‘. Wie sollte ich das tun, wenn sie mich als Beistand für Geplänkel mit diesem Aridh benutzen?“

    John wusste es besser, als darauf einzugehen. Müde fuhr er sich mit der Hand durch sein Gesicht. „Und, haben Sie etwas herausgefunden?“

    „Abgesehen davon, dass sie eine wirklich gute Küche haben?“

    John starrte McKay darauf hin nur an.

    „Schön. Eraht zeigte ein reges Interesse an uns, wo wir leben, wie wir leben, was für eine Rolle die Vorfahren in unserem Leben spielen... Alles zutiefst normal, wäre da nicht das unterschwellige in seinen Fragen gewesen.“

    Das ließ John stutzen, hatte doch Aridh auch auf diese Art nach den Jumpern gefragt.

    „Meine Fragen über Lornes Team hat er sehr ausweichend beantwortet.“

    „Mit vagen Äußerungen und Andeutungen, die absolut verwirrend sind?“

    „In etwa. Ähnliche Erfahrungen gemacht?“, fragte McKay ihn, wobei er sich ein Stück Brot einverleibte. Wie Rodney immer noch etwas essen konnte nach solch einem Festmahl war John ein Rätsel.

    „Ja...“

    Doch bevor John mehr sagen konnte merkte er, wie sich die Stimmung um sie herum schlagartig änderte. Sämtliche noch sitzenden Dorfbewohner verließen wie auf ein unsichtbares Zeichen hin ihre Tische und bewegten sich auf sie zu.

    „Was zum...“ Mehr brachte John nicht heraus, denn gerade als er und McKay ihre Sitze verließen und einen Blick austauschten, stürzten sich die Einheimischen verstärkt durch den Rest der Dorfbewohner urplötzlich und rasend schnell auf sie.

    Der Überraschungsmoment lag bei den Einheimischen. Von der Plötzlichkeit der Attacke überrascht hatte John keine Möglichkeit seine P90 in Anschlag zu nehmen bevor sich die Dörfler unangenehm nah um ihn schlossen.

    „McKay!“, rief er über die Menge hinweg, als er von Rodney getrennt wurde.

    Ein schwaches „Sheppard!“, drang bis zu ihm, doch nichts weiter. Eine wahre Flut von Körpern, Armen und Händen war einfach überall und machte es ihm unmöglich auch nur einen Finger zu rühren. Die Nähe so vieler Menschen um ihn ließ selbst bei John ein Gefühl der Klaustrophobie aufkommen. Sie waren überall. Ringsum an seinem Körper fühlte er die Nähe seiner Angreifer, die versuchten, ihn zu Boden zu drängen, wogegen sich John verzweifelnd zu wehren versuchte.

    In seinen Kampf mit der Masse vertieft, konnte er unweit neben sich die immer leiser werdenden Rufe der anderen hören, als man ihn immer weiter in die entgegengesetzte Richtung schupste und stieß.

    Wie auch immer das Ganze ausgehen mochte, John war sich sicher, dass er am morgigen Tag eine ganze Palette an farbenfrohen Blutergüssen aufweisen können würde. Außer den Stimmen seiner Männer und dem Gerangel an Menschen war es erstaunlich still um John herum.

    Die vielköpfige Menge um sie, brachte kaum einen Laut von sich. Doch diese unnatürliche und fast schon surreale Stille hielt nicht lange an. Ronons Blaster durchbrach die Nacht und ein paar Schreie der Einheimischen folgten ihm.

    John hatte keine Möglichkeit in Erfahrung zu bringen, was sich bei dem Satedaner abspielte, zu sehr war er mit der Situation um ihn herum beschäftigt.

    „H-hey, Freunde! Ich denke nicht ... das wir so eine harsche Gangart ... einschlagen müssen -“ Ein Ellbogen hatte sich in seine Magengegend verirrt uns ließ ihn kurz nach Luft schnappen. „Wirklich ... wir können doch ... über alles reden!“

    Seine Worte hatten genauso viel Wirkung, wie ein Tropfen auf einem heißen Stein. Die nichtssagenden Gesichtsausdrücke der Einheimischen verrieten John nicht die geringste Kleinigkeit für ihr Verhalten.

    Ein weiterer Ellbogen traf ihn durch eine plötzliche Bewegung in der Masse im Kreuz. Das wäre nicht weiter tragisch gewesen, hätte sich nicht in diesem Moment vor ihm ein kleine Lücke aufgetan. Durch den Schwung des Stoßen war nun nichts mehr da um einen Fall zu vermeiden. John ging zu Boden, ohne noch etwas dagegen tun zu können. Mit dem Gesicht voraus und einem Fluch auf den Lippen landete er auf der kühlen Erde.

    Gerade als er sich darauf vorbereitete als Fußmatte missbraucht zu werden, spürte er einen kurzen Stich in seinem Nacken. Sofortige Dunkelheit empfing ihn und beraubte ihn seiner Wahrnehmung. So spürte er nicht mehr, wie die Menschenmasse um ihn herum von ihm zurückwich, er gepackt und schließlich fortgetragen wurde.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
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  10. #10
    ASPI Avatar von Mara Ann
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    Hallo und Entschuldiging, das ich bis jetzt keins Dagelassen hatte. *schäm*

    Ich finde deine Geschichte Klasse, nur bin ich nicht wirklich ein guter FB schreiber ich überlasse das gerne anderen.

    Zuerst so nette und fröhliche Dorfbewohner und dann greifen sie unser Team an, braucht das Rettungsteam jetzt vielleicht ein Rettungsteam?
    Ich warte gespannt auf die Fortsetzung.

    MG Mara Ann
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    Atlantis 2022 (Teil 2) Abgeschlossen
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    - Drabbel
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    - Stargate in den Mund gelegt:
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    1x ein Landschaftsklo
    1x Aal-Eintopf
    1x ein Quatier
    1x blechernes Lexikon für stellare Objekte
    1x Silber
    3x Bronze
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  11. #11
    Major Avatar von claudi70
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    Hallo Jadzia,
    sory, war am Wochenende unterwegs und hab jetzt erst weiter lesen können.
    Das ist schon ein sehr merkwürdiges Volk und noch merkwürdiger dieses Beiruth. Von wegen gegenseitiges Austauschen von Informationen...
    Ich hab ja gleich gesagt dem Geschichtsgelehrten ist nicht zu trauen.
    Und dann noch dein Ende...ein fieser Cliff. Und du willst nicht mit der Sprache rausrücken um was für eine Mission es sichgehandelt hat? Hm, dann muss ich wohl warten. *fg*
    Auf jeden Fall wird es jetzt spannend, freu mich schon auf das nächste Kapitel

    LG,
    Claudi

  12. #12
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    So jetzt habe ich die beiden Kapitel nachgeholt, ich war ebenfalls am Wochenende weg.

    Langsam kommen wir der ganzen Sache näher.
    Ob es Lornes Team ebenfalls so ergangen ist wie Sheppard und Co?
    Aber weshalb sind die Einheimischen den plötzlich so... sagen wir durchgedreht?
    Haben sie bemerkt das sie so von den Atlantern nichts erfahren und zu härtern Mittel greifen müssen? Oder wirkt etwas auf die Einheimischen ein. Zum Beispiel der Mond oder die "Vorfahren"?


    Ach bevor ich es vergesse, dass ist ein fieser, gemeiner Cliff!!
    Absolut nicht fair

    Ich bin gespannt was das Team nun erwartet!
    Also spann mich nicht zu lange auf die Folter
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  13. #13
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Allzu freundliche Dorfbewohner - das konnte ja nicht gutgehen.
    Du hast hier sehr interessante Einblicke in die Kultur dieser Leute gegeben. Ein Heiligtum, das sie nicht betreten dürfen, gleichzeitig sind sie aber sehr interessiert an allem, was mit den Vorfahren zu tun hat - auch wenn sie das nicht offen zeigen.
    Ich frage mich, was es mit den Baumbewohnern auf sich hat. Und natürlich frage ich mich, was genau mit Lornes Team passiert ist und was die Dorfbewohner jetzt mit Sheppard und Co vorhaben. Der Schluss dieses Teils klingt ja so, als würde es jetzt richtig rund gehen. .

  14. #14
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Erst mal danke, für eure Feedbacks! Das lässt das kleine Autorenherz doch freudig schneller schlagen!

    @Mara Ann: Oh, glaub mir, diese Einstellung vertrete ich selbst viel zu häufig. Aber es ist halt schön, eine Resonanz zu bekommen. Und ein paar Worte reichen schon!
    ...braucht das Rettungsteam jetzt vielleicht ein Rettungsteam?
    Ja, der Gedanke ist gut! Ich sehe es schon vor mir, ein nicht enden wollender Kreis von Rettungsteams, ewig dazu verdammt zu scheitern... Nein, so schlimm wird es hoffentlich nicht werden. Aber ein weing Unterstützung könnte an diesem Punkt nicht schaden, oder?

    @claudi70: Merkwürdiges Volk? Oh ja! Die Guten haben mich schon mal ein wenig am Rad drehen lassen beim Schreiben. Weiß auch nicht, woran das lag... Wahrscheinlich unter anderem am sonnigen Gemüt einiger spezieller Geschichtsglehrten...
    So, du denkst, das wäre ein gemeiner Cliffhanger???

    @John Shepp.: Tja, was nun Lornes Team passiert ist, wird langsam klarer, du wirst sehen!
    Ja, die Einheimischen haben wirklich mal einen auf Durchgedreht gemacht, was?
    Oder wirkt etwas auf die Einheimischen ein. Zum Beispiel der Mond oder die "Vorfahren"?
    Also bei der Aussage musste ich sowas von schmunzeln! Ich sehe schon die obskursten Dinge; während sämtliche Dorfbewohner leicht wankend versuchen mit dem Mond zu reden, um dessen gehmeinisvolle Wünsche auszuführen und nebenbei unser Team scheel beäugen!
    Nein ernsthaft, sind wieder gute Spekulationen. Und Heute gibts wieder mehr Stoff um damit weiter zu machen.
    Du denkst also auch, dass das ein fieser Cliffhanger war? Also, da mache ich mir doch glatt Sorgen um meine Zukunft...

    @Sinaida: Jaja, was eine Welt, wenn wir bei zu viel Freundlichkeit direkt immer das Schlimmste denken. Und noch schlimmer, das wir damit recht haben...
    Die Dorfbewohner und die Vorfahren. Das ist wirklich eine interessante Beziehung. Eine, die wohl etwas zu innig ist?
    Und was die Heilige Stätte angeht..., lies selbst!
    Der Schluss dieses Teils klingt ja so, als würde es jetzt richtig rund gehen. .
    Jep, das könnte man so sagen.
    __________________________________________________ _________________________

    Kapitel 5:
    Das größte Verbrechen

    Es war schon seltsam das er von einer Meute aus Läufern verfolgt wurde, wo er sich doch selbst als einen ehemaligen bezeichnen konnte. Auch wenn sich die Menschen dieses Dorfes eher als Jäger verstanden, musste Ronon ihren Fähigkeiten doch Tribut zollen. Pfeile zischten immer wieder dicht an ihm, Sergeant Grafton und McKay vorbei, als sie durch das Dickicht des Waldes im Dunkeln der Nacht rasten.

    Ronon hatte den plötzlichen Wandel der Dorfbewohner gerade rechtzeitig bemerkt um seine Waffe noch ziehen zu können. Doch die schiere Körpermasse der Einheimischen hatte es ihm schwer gemacht, einen Schuss abgeben zu können und die ersten Versuche eine Schneise in die Menge zu schießen war nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

    Das hatte sich geändert, als Grafton aufgetaucht war. Der dunkle, stämmige Marine hatte sich in Ronons Richtung gedrängt, was dem Satedaner genug Handlungsspielraum gegeben hatte um endlich seine Waffe abfeuern zu können. In einer einzigen fließenden Bewegung hatte er sich den Sergeant geschnappt und war durch die schmale Lücke zwischen den Dörflern gestürmt. Der Zufall wollte es, dass ihm McKay förmlich in die Arme stolperte, als er schließlich aus der Menge mit Grafton an seinen Fersen geflohen war.

    McKay trug seitdem einen panischen Gesichtsausdruck, der sich seitdem kaum geändert hatte. Man erlebte schließlich nicht alle Tage, dass ein ganzes Dorf auf einen losging.

    Was mit den anderen passiert sein mochte, darüber konnte Ronon nur spekulieren.

    Ein weiterer Pfeil sauste gefährlich nah an McKays Schulter vorbei. Ihn aus der Schusslinie zerrend, schlug Ronon einen weiteren Haken und feuerte erneut auf ihre Verfolger. Doch sein Schussfeld war eingegrenzt durch die unebene Landschaft. Neben ihm feuerte Grafton ebenfalls Deckung gebend seine P90 ab. Nur McKays 9mm schwieg, seine eigene P90 musste dieser in dem Menschengewühl von vorhin verloren haben. Zu dem war der Wissenschaftler zu sehr mit der Flucht beschäftig um Ronon in irgendeiner Weise hilfreich zu sein.

    Was nur war der Auslöser für das Verhalten der Dorfbewohner gewesen? Nichts hatte auf den plötzlichen Wandel in ihrem Verhalten hingedeutet. Und nicht einmal ihre Augen hatten irgendetwas preisgegeben, während sie auf ihn zugeströmt waren. Wie hatte es McKay so treffend formuliert, als sie sich in den Wald begeben hatten? „Ein wahr gewordener Albtraum.“

    Und tatsächlich war das eine recht treffende Beschreibung, wenn auch etwas zu melodramatisch in Ronons Augen.

    „Wir müssen .... eine Pause machen... ich kann nicht mehr, “ raunte McKay ihn völlig außer Atem von der Seite an und das nicht zum ersten Mal. Seit fast einer guten Stunde waren sie unterwegs, ohne ihre Verfolger, die in diesem Fall den Heimvorteil in diesen Wäldern hatten, abschütteln zu können. Jedes mal, wenn Ronon einen von ihnen in Schussweite hatte, verschwanden sie und verbargen sich in dem Schatten der Nacht, als wären sie ein Teil von ihr. Und wenn Graftons leises Gefluche ein Indikator war, dann ging es nicht nur Ronon so.

    Ronon lief unbeirrt weiter. McKay zerrte er am Arm gepackt mit sich, da dieser schon einige Male zu straucheln begonnen hatte, in ihrer wilden Flucht.

    „Noch nicht!“, zischte Ronon als Antwort zurück. Hätte er Zeit dafür gehabt, dann hätte er sicher den gequälten Gesichtsausdruck in McKays Gesicht erkennen können.

    Auf einer kleinen Lichtung schließlich blieben sie ein paar Minuten später stehen. Ein größerer Felsbrocken stand einsam zwischen den Bäumen, umwuchert von Kletterpflanzen, die ihm ein seltsames außerweltliches Äußeres verliehen. Er war ideal um ihnen eine kurze Rast zu ermöglichen.

    McKay ließ sich ohne große Umschweife zu Boden niedersinken. Ronon und Grafton flankierten ihn von beiden Seiten. Während McKay wieder zu Atem kam, sondierte Ronon die Lage. Das Terrain wurde langsam steiniger. Es war wahrscheinlich, dass sie sich dem Felsmassiv näherten, das sie auf ihrem Rundflug über das Dorf hatten sehen können.

    „Die sehen nicht so aus, als ob sie ihre Jagd so schnell aufgeben würden“, flüsterte Sergeant Grafton in ihre Richtung, während er die letzte bekannte Position ihrer Verfolger im Auge behielt.

    „Können diese vom plötzlichen Wahnsinn befallenen nicht einfach bis Morgen warten um uns zu Nadelkissen zu verarbeiten? Ich meine, selbst Verrückte brauchen ihre Nachtruhe. Ich brauche Ruhe! Nichts von alledem stand in der Missionsbeschreibung!“ Die Panik in McKays Zügen hatte sich etwas gelegt. Jedenfalls genug um genervt über diese ganze Verfolgung zu sein.

    Ein weiterer Pfeil sauste durch die ansonsten stille Nacht, die Dorfbewohner mussten unbemerkt um ihre Position herum geschlichen sein, denn sie befanden sich nun in ihrem Nacken.

    „Oh kommt schon! Was war das, eine Minute?“, gab McKay von sich, als Ronon ihn zurück auf seine Füße hievte und sie ihre Flucht in Richtung der Felsen fortsetzten. Grafton hinter ihnen gab ihnen Deckung, als weitere Pfeile in ihre Richtung flogen.

    Als sich die Bäume langsam zu lichten begannen, war nur noch McKays schwerer Atem zu vernehmen. Von ihren Verfolgern gab es kein Anzeichen mehr. Aber Ronon traute der Ruhe nicht.

    „Wir müssen dorthin“, dabei zeigte er auf die Felsen, die nicht mehr weit von ihnen entfernt lagen. „Dort finden wir Schutz.“

    Es war dieser Moment, in dem ein Pfeil aus dem Nichts auftauchte und sich in Sergeant Graftons rechte Schulter bohrte. Ein überraschter Ausdruck erschien für einen Augenblick in den dunklen Augen des Marines, bevor er leblos zu Boden sackte.

    Ronon feuerte ein paar Schüsse in die Richtung des Schützen und zu seiner Genugtuung hörte er wie etwas Schweres auf dem Waldboden aufschlug.

    McKay hatte sich zu Grafton gebeugt und fühlte nach dessen Puls. „Er ist nur bewusstlos, vermutlich Betäubungspfeile.“

    Man wollte sie also gefangen nehmen, wie den Rest des Teams.

    Mit einem grimmigen Lächeln packte Ronon den Bewusstlosen und lief mit McKay auf den Fersen weiter in Richtung der Felsen, die ihnen hoffentlich Schutz gegen weitere Angriffe bieten würden.

    Sollten sie es doch versuchen.

    ooOoo

    Ein vages Gefühl der Bewegung verlangte seine Aufmerksamkeit und ließ John langsam wieder zu Sinnen kommen. Schwerfällig öffnete er seine Augen, nur um zu bemerken, dass sich der Boden vor seinem Blickfeld bewegte.

    Heftig blinzelnd versuchte John die Hände an seine Augen zu heben, um die letzten Spuren seiner Benommenheit zu beseitigen. Allerdings musste er feststellen, dass sich seine Arme in dem festen Klammergriff zweier Männer befanden.

    Seinen seltsam schweren Kopf hebend, sah er zwei Dorfbewohner, die ihn auf eine mit Gräsern bewachsene Ebene im Schatten eines großen Felsmassivs schleiften.

    Der Tag war noch jung, die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch schickte sie ihre ersten Strahlen schon voraus. Es war genug um die sich um ihn herum bewegenden Schatten als Dorfbewohner auszumachen.

    Kraftlos ließ John seinen Kopf wieder nach unten baumeln.

    Nur mühsam setzte sich das Bild der letzten Ereignisse für seinen schwerfälligen Geist zusammen. Beiruth, Angriff der Dorfbewohner, Bewusstlosigkeit. Man hatte ihn gefangen genommen.

    Sein Versuch sich aus den Griffen der beiden ihn mit sich ziehenden Männern zu befreien blieb erfolglos. Zu schwach war sein Körper von dem, womit auch immer man ihn außer Gefecht gesetzt hatte.

    Es überraschte John, als man ihn plötzlich los ließ und sich seine zwei Träger entfernten. Aber bei allem was Recht war, die Kraft aufzustehen oder sich auch nur aufzurichten hatte er einfach nicht. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich genauer umzusehen.

    Nicht weit von ihm entfernt konnte er sehen, wie Teyla, Lt. Jarrell und Sergeant Lambrick ebenfalls abgelegt wurden. Aber es sah nicht so aus, als ob einer von ihnen bei Bewusstsein wäre.

    Zu seiner rechten konnte er Aridh erkennen, der an einer von sechs im gleichen Abstand stehenden Säulen stand. Diese ragten steil in den langsam heller werdenden Himmel. In ihrer Form ähnelten sie den Türmen von Atlantis, waren im Durchschnitt aber nur etwa fünfundzwanzig Zentimeter breit. Aber ihre Abstammung ließ sich nicht verleugnen.

    Der Geschichtsgelehrte hatte eine Hand an eine der Säulen gelegt, die, wie John bei näherem hinsehen feststellen konnte, mit Antikerschriftzeichen bedeckt war. Aridh hatte einen offensichtlich in die Vergangenheit gerichteten Ausdruck im Gesicht angenommen, als er eines der Zeichen mit den Fingern nachfuhr.

    Ein paar Augenblicke später gesellte sich ein anderer Mann zu Aridh und die beiden fingen ein Gespräch an. Der Fremde war etwa Mitte Fünfzig, hatte Schulterlanges graues Haar und hell beige Kleidung. Kein Schmuck oder Zierrat schmückten ihn, im Gegensatz zu allen anderen Dorfbewohnern, die John bis jetzt getroffen hatte.

    Aridh schließlich verbeugte sich vor dem Fremden und verschwand in einer stetig größer werdenden Menschenmenge, die sich um die Säulen zu versammeln begann, wobei er einen flüchtigen Blick in Johns Richtung warf.

    Es war der Moment, in dem John glaubte, dass die Nachwirkung der ihm verabreichten Betäubung nachzulassen begann, als er von zwei jungen Männern gepackt und zu den Säulen gebracht wurde. Sie waren ebenfalls in einfachem beige gekleidet und erstaunlich unauskünftig was Johns Fragen nach Sinn und Zweck des ganzen anging.

    Während man ihn an eine der Säule festband und seine Fragen ignorierte, sah er, wie Teyla, Jarrell und Lambrick, die nun ebenfalls langsam zu sich kamen, die gleiche Behandlung zuteil wurde. Aber von Ronon, McKay und Grafton war noch immer keine Spur zu sehen. John nahm es als ein gutes Zeichen.

    Die Reihen um sie herum hatten sich weiter gefüllt bis John sich sicher war, dass das ganze Dorf hier versammelt sein musste. Allerdings war ihm die Zusammenkunft am gestrigen Abend doch lieber gewesen. Die hatte wenigstens nicht diese Aura der Erwartung verströmt, die bei ihm ein ungutes Gefühl auslöste.

    „John?“ Teyla, die an der Säule zu seiner rechten Seite angebunden war, hatte ebenfalls damit begonnen die Umgebung zu sondieren.

    „Es scheint ganz so, als ob wir die Leute irgendwie verärgert hätten.“

    Zu seiner linken Seite ergriff Lt. Jarrell das Wort. „Diese Dorfbewohner haben sich nicht wirklich auf uns gestürzt, oder, Sir?“ Ein schiefes Lächeln unterstrich die Züge des Mittdreißigers.

    In Johns Gesicht stahl sich ebenfalls ein ähnliches Grinsen. „Ich fürchte, Lieutenant, genau das ist passiert.“

    „Glauben Sie, das wir einen Affront gegen die Einheimischen begangen haben, Colonel?“, fragte Sergeant Lambrick, der neben Jarrell angebunden war. Er klang noch eine Spur benommen.

    „Gerade in diesem Moment bin ich mir über gar nichts was diese Leute anbelangt sicher.“

    Johns Augenmerk lag auf dem Fremden in beige, der eben mit Aridh gesprochen hatte. Dieser hatte etwa zwanzig ebenso gekleidete Männer um sich versammelt und zusammen sprachen sie offensichtlich ein Gebet. Hätte er eine Vermutung abgeben müssen, so würde er sagen, dass es sich bei den Männern um die Vermittler der Lehren der Vorfahren handelte.

    Keine gute Sache. Wenn sie irgendwelche religiösen Linien übertreten hatten, konnte das unschön enden.

    Als die ersten Strahlen der Sonne ihnen direkt in die Augen strahlte, wandte sich der Fremde in beige zu ihnen. Seine Gefolgsleute bildeten dabei einen Halbkreis um ihn.

    John musste heftig gegen die Sonne anblinzeln und er wünschte sich sehnlichst seine Sonnenbrille herbei. Diese allerdings steckte in seiner Weste, die natürlich samt seiner Bewaffnung und Ausrüstung auf dem Weg vom Dorf zu diesem Ort hier verschwunden war.

    Während der Fremde seine Arme in den Himmel emporstreckte, wurde die versammelte Menge um sie herum vollkommen still, als hätte der sanfte Wind all ihre Stimmen mit sich fort getragen.

    „Geheiligt seien die Vorfahren, die über uns wachen und uns schützen. An dem Tag an dem sie zu uns zurückkehren werden, werden wir uns ihnen als würdig gezeigt haben.“

    Wie auf ein stummes Signal hin griffen sich die Dorfbewohner an ihre Schmuckstücke mit dem Symbol der Antiker und hielten diese in die Höhe. Worte in einer fremden Sprache wurden gen Himmel gerichtet und erfüllten die Luft um sie herum.

    Als die letzten Worte verklangen, trat der Fremde näher zu ihnen. „Mein Name ist Farrowh. Ich bin der Oberste Vermittler der Lehren der Vorfahren des Dorfes das ihr besucht habt. Mein Leben ist den Vorfahren gewidmet, ihnen allein.“

    „Ich würde ja sagen, dass es mich freut Ihre Bekanntschaft zu machen, aber ich denke das wäre den Umständen wohl nicht angemessen.“

    Farrowh sah John nur durchdringend an und so fuhr er fort. „Warum haben Sie uns gefangen genommen?“

    „Wir sind die Kinder der Vorfahren, die uns einst das Leben lehrten. Sie wachen über uns bis zu dem Tage an dem sie zurückkehren werden. Ihnen muss Respekt entgegengebracht werden. Ihre Größe ist einzigartig und darf nicht mit unrechten Taten beschmutzt werden.“ Fest und weit tragend war Farrowhs Stimme als er sprach, wobei sein Fokus mehr auf die Dorfbewohner als auf ihn und die anderen an den Säulen gerichtet war.

    „Sollen wir das getan haben?“, flüsterte Thomas Lambrick, gerade laut genug, so dass John es noch hören konnte.

    Doch er hatte keine Antwort auf diese Frage. Bevor John etwas zu Farrowhs Anschuldigungen erwidern konnte, fuhr dieser auch schon fort. „Wir haben von Ihren Freunden und von Ihnen genug erfahren um zu wissen, dass Sie des unwürdigen Handelns angeklagt werden müssen.“

    Hier wurde er hellhörig. „Heißt das, dass Sie Major Lorne und seinen Männern die gleiche Behandlung zuteil kommen ließen? Wo sind sie? Was haben Sie mit ihnen angestellt?“

    John war ein sehr verständnisvoller Mann, der fremde Religionen und Religiosität anderer Menschen respektierte. Aber hier überschritten sie eindeutig eine Linie.

    Er spürte, wie er wütend wurde. Und das nicht nur auf die Dorfbewohner. Warum hatte er nicht direkt einen Konfrontationskurs mit diesen Leuten eingeschlagen? Er hätte Aridh in die Mangel nehmen müssen und sich nicht zu diesem Beiruth breitschlagen lassen sollen. Sollte er durch seine Vorgehensweise erneut Schuld an dem Tod eines weiteren Teams sein? Falls Farrowh etwas von seinen inneren Tumult bemerkt haben sollte, so ließ er sich nichts anmerken.

    „Diese Fragen wird früh genug beantwortet werden.“

    Ungläubig schüttelte John seinen Kopf. Wann redete man endlich Klartext mit ihnen?

    „Wie ist es mit der Frage nach unseren Verbrechen?“, fragte Teyla an seiner Seite Farrowh. Wenigstens sie schien in diesem Moment einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit einem Seitenblick gab sie John zu verstehen, dass er das auch tun sollte. Zweifelsohne hatte sie seine inneren Gedanken erraten.

    „Sie haben Reliquien der Vorfahren entweiht. Sie benutzen ihre heiligen Flugobjekte und andere von ihrer Hand gefertigte Dinge. Es gibt kein größeres Verbrechen für einen Menschen.“

    „Wir haben nicht die Absicht die Vorfahren zu beschmutzen, Farrowh. Wir versuchen fortzuführen was sie begonnen haben, “ versuchte Teyla den Mann zu überzeugen. Worüber John dankbar war, war er doch zu aufgebracht, um ruhig zu antworten.

    „Verlogene Worte! Einst kamen Fremde zu uns, vor vielen, vielen Sonnenumdrehungen. Sie sprachen mit falschen Zungen zu uns und benutzten unseren Glauben gegen uns. Sie gaben sich als gleich gesinnte Seelen aus und wollten unsere heilige Stätte besuchen. Doch anstatt diesen Ort zu ehren raubten sie ihn niederträchtig und schamlos aus und zerstörten alles, was sie nicht mit sich nehmen konnten. Sie entweihten nicht nur unseren heiligen Boden, sondern auch die Wunder der Vorfahren.“ Wütend donnerte Farrowhs Stimme in den frühen Morgen hinein. „Seit dieser Zeit passen wir besser auf und versuchen die wenigen Besucher, die zu uns kommen, auf ihre Reinheit im Angesicht der Vorfahren zu überprüfen. Den reinen Seelen wird nichts geschehen und sind stets gern gesehene Gäste in unseren Reihen. Allen anderen droht euer Schicksal. Ihr werdet geprüft, ob Ihr es verdient die Reliquien der Vorfahren euer eigen nennen zu dürfen.“

    Ein kurzes freudloses Lachen kam John über die Lippen. Weil sie die Technologie der Antiker benutzten, sollten sie bestraft werden. Von all den Dingen, die man ihnen zu Recht vorwerfen konnte, war es ausgerechnet so etwas?

    „Ich nehme an, das Lorne und sein Team durchgefallen sind“, erwiderte John trocken Farrowhs Worte.

    Ein Lächeln im Gesicht des Angesprochenen bestätigte seinen Vermutung.

    „Ja, das habe ich mir schon gedacht.“

    tbc
    Geändert von Jadzia (11.08.2009 um 20:24 Uhr)
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  15. Danke sagten:


  16. #15
    Major Avatar von claudi70
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    Na wo sind sie denn da wieder rein geraten? Und was für eine Prüfung müssen sie da ablegen?
    Und was haben sie nun mit Lorns Team angestellt? Fragen über Fragen, ich hoffe es gibt bald antworten.
    Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen, besonders McKay, den hast du wirklich gut getroffen *gg*
    „Können diese vom plötzlichen Wahnsinn befallenen nicht einfach bis Morgen warten um uns zu Nadelkissen zu verarbeiten? Ich meine, selbst Verrückte brauchen ihre Nachtruhe. Ich brauche Ruhe!
    seh ihn direkt vor mir, wie er wieder einmal rumwettert.
    Na wenigstens haben sie nicht alle gefangen, ich hoffe das die Drei auch weiter Glück haben werden.
    Bin schon gespannt wie es weiter geht.
    LG Claudi

  17. #16
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Jetzt sitzten Sheppard und Co. wirklich in der Patsche.
    Ich bin wirklich gespannt aus was diese Prüfung besteht... ich habe ausnahmsweise keine Theorie zu bieten aber wer weiß, vieleicht fällt mir ja noch was ein

    Was mich auch brennend interresiert ist, was mit ihnen passiert wenn sie sich nicht als unschuldig erweise, denn ich glaube fast genau das trifft ein, außer Ronon und McKay gelingt es sie vorher zu befreien...
    Wo wir gerade bei den beiden sind, mit hat die beschreibung mit der Flucht richtig gut gefallen, vorallem Rodney mit seinen kleinen Meckereie

    du siehst der nächste Teil wird mit Spannung erwartet!
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  18. #17
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Ich befürchte ja fast, dass diese Prüfung im Stil eines mittelalterlichen Gottesurteils abläuft: Wirf die Frau ins Wasser - wenn sie schwimmen kann, ist sie eine Hexe und wird erschlagen und wenn sie untergeht und ertrinkt, war sie keine Hexe.
    Jedenfalls gefällt mir gut, wie du hier so nach und nach die religiösen Vorstellungen dieses Volkes enthüllt hast. Und John und Teyla sitzen in der Patsche und werden geprüft, während Ronon und Rodney zum Glück entkommen sind.
    Interessante Aufteilung des Teams, übrigens. Ich hätte auch in der Serie gerne etwas mehr Ronon-Rodney-Interaktion gesehen, weil die beiden so verschieden sind und so unterschiedlich denken, dass diese Kombination sehr interessant ist.
    Gut, ich bin also gespannt, welche Prüfung John und Co bevorsteht und was Ronon und Rodney unternehmen.

  19. #18
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @claudi70: Yep, Heute gibt es ein paar Antworten. Wieviel sie allerdings bringen werden ist eine andere Sache.
    Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen, besonders McKay, den hast du wirklich gut getroffen *gg*
    Danke! Das hört man doch gern! Und was wäre das für eine Geschichte, wenn der Gute nicht die Gelegenheit dazu hätte mit dieser seiner Gabe los zu legen?!

    @John Shepp.: Die Prüfung, ja... Die wird sich wahrscheinlich anders gestalten, als du annehmen wirst (*geheimnisvoll durch die Gegend blickend*).
    Du glaubst also, sie bestehen die Prüfung nicht? Tja, das wäre auch mein erster Gedanke. Aber mal sehen, ob ich dich nicht noch überraschen kann.

    @Sinaida: An deinem Gedanken ist was dran. Bei religiösen Fanatikern ist schließlich alles möglich. In einer früheren Version dieser FF hat Ronon sich mal seinen Teil dazu gedacht, aber das ist dann doch raus geflogen, hat so einfach nicht gepasst.
    Interessante Aufteilung des Teams, übrigens.
    Stimmt, jetzt wo du es sagst, fällt mir das auch auf. Ist wirklich nicht so häufig. Naja, bleibt abzuwarten, ob das mit den beiden weiterhin gut geht oder nicht, was?
    Und was die Prüfung anbelangt, hier wird sie kommen:
    __________________________________________________ _____________________

    Kapitel 6:
    Das Ritual der Reinigung

    Es war in den ersten Morgenstrahlen des Tages gewesen, als sich Rodney mit Ronon und Sergeant Grafton auf den Weg in das Dorf dieser Verrückten aufgemacht hatte.

    Wäre es nach Ronon gegangen, dann hätten sie schon früher diesen Schritt getan. Aber zwei Faktoren hatten sich einem solchen Vorgehen in den Weg gestellt. Erstens war Grafton bis vor einer halben Stunde bewusstlos gewesen und zweitens wurden sie in der Höhle, in der sie im Felsmassiv eine gute Deckung gefunden hatten, bis ungefähr zu derselben Zeit belagert.

    Ronon hatte versucht, einen Weg um ihre Verfolger herum zu finden, sehr zu Rodneys Missfallen, hatte aber nur weitere Pfeilattacken damit heraufbeschwören können. Jedenfalls waren sie in der Höhle sicher gewesen. Das hatte ihnen auch Zeit gegeben, sich um Graftons Schulter zu kümmern. Das heißt Ronon hatte sich um den Sergeant gekümmert. Die Verletzung war nicht tief gewesen, worüber Rodney recht froh war, gab sie Grafton doch weiterhin die Möglichkeit sicher seine Waffe zu führen um Rodneys Hintern schützen zu können. Von solchen Leuten konnte man immerhin nie genug haben.

    Rodney war es merkwürdig vorgekommen, dass die Dorfbewohner nicht versucht hatten, sie in der Höhle anzugreifen. Und seltsamer noch, dass sie sich nicht einmal diesem Ort genähert hatten. Ein weitere Beweis der Verrücktheit dieser Menschen. Warum mussten es nur immer die Durchgeknallten sein, denen sie begegnen mussten?

    Als sie zwischen die ersten Hütten des Dorfes traten, wurden sie sich alle der sonderbaren Stille des Ortes bewusst. Tatsächlich lag alles wie ausgestorben da, keine Menschenseele war zu sehen. Selbst die Hütten waren leer.

    „Okay, wenn man die Umstände des gestrigen Tages bedenkt“, und über diese wollte Rodney nicht wirklich nachdenken, war das doch der Stoff der einem schlaflose Nächte bereiten konnte, „dann wird es bestimmt keinen harmlosen Grund für die Abwesenheit der Einheimischen geben.“

    War das nicht wieder einmal wunderbar? Sie waren hierher gekommen um Lornes Team zu finden. Anstatt das sie darin Fortschritte machten, gesellten sich nun noch vier weitere Personen zu den Vermissten.

    Und sie konnten davon ausgehen, das Sheppard, Teyla, Jarrell und Lambrick in der Klemme steckten. Rodneys Versuche sie über Funk zu erreichen waren ebenso erfolglos wie die den Lebenszeichendetektor zu benutzen. Es gab einfach zu viel Leben an diesem Ort.

    „Wir werden es herausfinden“, erwiderte ihm schließlich Ronon, als sie das Dorf fast durchquert hatten, nur um im nächsten Moment seine Faust in die Luft zu heben.

    Rodney fasste seine gezogene 9mm etwas fester, als er dem losspurtenden Ronon folgte, Grafton dicht hinter ihm.

    Sie rannten an den letzten Hütten vor dem Dickicht des Waldes entlang, bis sie hinter einer Baumgruppe auf drei junge Einheimische stießen.

    Ängstliche Blicke richteten sich zu ihnen und auf die Waffen, die sie alle trugen, aber bis auf Ronon schnell zu senken begannen. Es waren noch Kinder. Das älteste Mädchen sah nicht älter als sechzehn aus, die beiden Jungen sogar noch jünger.

    „Bitte tun Sie uns nichts“, brachte das Mädchen ihnen mit einigem Mut entgegen. Doch die Angst stand ihr trotzdem deutlich ins Gesicht geschrieben.

    „Wieso ist das Dorf verlassen?“, fragte Ronon ohne seine Haltung zu ändern. Rodney konnte nur vermuten, warum er eine mögliche Gefahr in den Kindern sah. Immerhin wusste keiner von ihnen, was Ronon alles in den sieben Jahren als Läufer unter den Sternen begegnet war. Und wer wollte das schon so genau wissen?

    Wieder antwortete die Älteste Ronon. „Man hat sich zur rituellen Prüfung unweit der Felsen versammelt. Bitte, wir sind spät dran und wollen den Vorfahren mit der Teilnahme an diesem Ereignis Respekt bezollen. Lassen Sie uns gehen?“

    Die einigermaßen feste Stimme des Mädchens war bei der letzten Frage wieder unsicherer geworden.

    „Wo sind unsere Freunde die Gestern gefangen genommen wurden?“, fragte Ronon statt eine Antwort zu geben.

    „Sie sind dort“, antwortete die Älteste erstaunt. „Ihretwegen wird die Prüfung abgehalten.“

    Das hörte sich nicht gut an und Rodney tauschte einen besorgten Blick mit Ronon. Selbst Sergeant Grafton konnte man seine Sorge ansehen.

    „Wo findet die Prüfung statt?“

    ooOoo

    „Hören Sie, hier liegt eindeutig ein Missverständnis vor. Wir haben uns nichts unrechtes zu Eigen gemacht. Viele von uns sind Nachfahren der Vorfahren und tragen ihr Blut in sich. Sie können ihre Technik, ihre Wunder benutzen, “ versuchte John mit Vernunft zu argumentieren.

    Farrowh musterte ihn und die anderen einen Moment lang, bevor er antwortete. „Major Lorne hat uns dies ebenfalls erzählt. Doch es ist nicht wichtig, ob sie diese Fähigkeit haben. Unsere Prüfung geht tiefer.“

    Mit einem Nicken in Richtung seiner Männer begann er eine Art Gebet zu sprechen. Seine Worte waren kaum mehr als ein Wispern. Sämtliche Zuschauer um sie herum begannen daraufhin zu summen und sich hin und her zu wiegen.

    „Das ist anscheinend nicht so gut gelaufen.“ Aber John hatte auch nicht wirklich an einen guten Ausgang geglaubt.

    „Glauben Sie, dass sie Lorne und die anderen umgebracht haben, Sir?“, fragte Lt. Jarrell, als er seinen Blick durch die Menge schweifen ließ.

    „Diese Leute sind zwar eine Spur zu fanatisch für meinen Geschmack, aber Mord scheint mir nicht in ihr Handbuch zu passen.“

    „Nein, die Vorfahren schufen das Leben in dieser Galaxie. Ein Leben auszulöschen würde zu dem im starken Widerspruch stehen.“ Teyla ließ Farrowhs Vorbereitungen, der sich nun summend über eine Schüssel beugte und etwas zusammenbraute, nicht aus den Augen.

    „Vielleicht töten die uns nicht, aber das heißt nicht, dass es nicht jemand anderes übernehmen könnte“, fügte Sergeant Lambrick unsicher an.

    Dadurch, dass ihre Pfähle alle genau nebeneinander standen, konnte John Lambrick zwar nicht sehen, doch aus seiner Stimme hörte er eine unterschwellige Angst heraus, die er nun all zu gut verstehen konnte. Lambrick war praktisch noch ein Neuling in diesem Geschäft, das John in Momenten wie diesen gerne als „normalen Wahnsinn“ bezeichnete.

    „Was auch immer man in Petto für uns haben wird, Sergeant, wir werden es gemeinsam durchstehen.“

    Lambricks „Ja, Sir“ in Johns Richtung zeigte daraufhin schon etwas mehr Zuversicht.

    Das Summen um sie herum wurde plötzlich lauter und erfüllte den ganzen Ort. Vier von Farrowhs Helfern waren vorgetreten, ein jeder hatte eine kleine tiefe Schale in der Hand und bezog Stellung vor John und den anderen an den Pfählen. Farrowh selbst hatte ein ähnliches Behältnis bei sich und ging damit auf Teyla zu.

    „Eure Körper sollen gereinigt werden.“

    Mit seinem Daumen tauchte er in das Gefäß und zeichnete mit einer dickflüssigen bräunlichen Substanz einen Halbkreis auf Teylas Stirn. Danach ging er auf John zu.

    „Von Außen sowie von Innen“, die Flüssigkeit auf seiner Stirn kribbelte leicht, als Farrowh auch ihn damit versah, bevor er zu Lt. Jarrell trat.

    „Um sich von den Sünden rein zu waschen -“ Die Prozedur wiederholte sich und endete bei Sergeant Lambrick mit den Worten: „- und den Vorfahren Respektvoll zu begegnen.“

    Kaum hatte Farrowh seinen Satz beendet, als John von hinten am Kopf gepackt und sein Gesicht nach oben gezwungen wurde. Er versuchte sich zu wehren, aber er hatte nicht den geringsten Handlungsfreiraum. Sein Kiefer wurde auseinander gedrückt und einer der vier Männer mit den Schalen trat vor ihn.

    Der Mann machte Anstalten den stark beißend riechenden Inhalt in seinen Mund zu befördern. Den ersten Versuch konnte John mit einer heftigen Drehung seines Kopfes verhindern. Doch sein Sieg hielt nicht lange an. Der Griff um ihn zu halten verstärkte sich und ihm blieb nichts weiter übrig als zuzusehen, wie man die übel riechende Brühe in ihn hinein kippte.

    Als man ihm den Kiefer zudrückte und die Nase zuhielt, blieb ihm keine andere Wahl als das Zeug runter zu schlucken.

    So schnell wie es begonnen hatte war es auch wieder vorbei und die Männer entfernten sich wieder von ihnen. Hätte John nicht einen wirklich mehr als lausigen Nachgeschmack im Mund, würde er nicht vermuten, dass der Vorfall überhaupt passiert war.

    Ein kurzer Blick auf seine Leidensgenossen sagte ihm, dass auch sie mit dem üblen Geschmack zu kämpfen hatten. Im Gegensatz zu den anderen spuckte Lt. Jarrell die widerlichen Reste schlicht zu Boden.

    „Ich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn wir den letzten Teil übersprungen hätten“, sagte John laut genug, dass es auch Farrowh mitbekam.

    Doch dieser ignorierte ihn.

    Als sich die zwanzig Gefolgsleute Farrowhs um sie herum positionierten, fing John Teylas Blick auf, der ihm gar nicht gefallen wollte.

    „Colonel, ich glaube wir haben ein weiteres Problem.“ Dabei richtete sie ihren Blick zum Himmel. „Es sind Wraith in der Nähe.“

    Das war genau das, was ihnen jetzt noch gefehlt hatte.

    ooOoo

    Teyla sah, wie Johns Blick sich ebenfalls instinktiv nach oben richtete, als sie ihm ihre Mitteilung machte. Aber noch zeigte der blaue Himmel nicht die geringsten Anzeichen heraufziehender Darts.

    „Wie viele sind es?“

    Teyla horchte tief in sich hinein, bevor sie John antwortete. „Wenige, ein paar höchstens, vielleicht auch nur einer.“

    Ihre Fähigkeit Wraith zu spüren war keine exakte Wissenschaft, bei der sie konkrete Zahlen von sich geben konnte. Auch wenn sie sich das zu mehr als einer Gelegenheit gewünscht hatte.

    „Es könnte sich um eine Vorhut handeln“, überlegte John laut. „Wir müssen die Einheimischen warnen.“

    Was auch immer die Intentionen der Dorfbewohner für sie waren, einem Angriff der Wraith unvorbereitet entgegen zu treten hatte keiner hier verdient. Niemand verdiente so etwas.

    John neben ihr nickte zustimmend, bevor er sich an den Obersten Vermittler richtete. „Farrowh, hören Sie mich an. Es sind Wraith in der Nähe. Ihr Volk ist hier nicht sicher, wir sitzen hier auf dem Präsentierteller. Was auch immer Sie für ein Problem mit uns haben, es kann warten bis die Wraith fort sind.“

    Erstaunt wandte sich der Angesprochene zu dem Colonel. „Woher wollen Sie das wissen?“

    „Ich kann spüren, wenn Wraith in der Nähe sind“, antwortete Teyla auf Farrowhs Frage. „Seit meiner Kindheit besitze ich diese Fähigkeit.“

    „Und sie ist verdammt gut“, bestätigte John sie. „Glauben Sie mir wenn ich sage dass sie sich noch nie getäuscht hat.“

    Was auch immer Teyla als Reaktion von den Einheimischen erwartet hatte, dass hier war es nicht. Das sonst so stille Publikum fing an zu tuscheln und Farrowh und seine Männer betrachteten sie eingehend.

    Als keiner der Anwesenden auch nur die geringsten Anstalten machte sich zu bewegen, richtete sich Teyla erneut an Farrowh. „Wir sollten schnellstens diesen Ort verlassen und Schutz suchen.“

    Doch Farrowh dachte gar nicht daran. Im Gegenteil. Freudig und noch immer überrascht erhob er seine Arme und sprach zu der versammelten Menge. „Meine Brüder und Schwestern, dieser Mensch hier ist ein von den Vorfahren berührter!“

    Ein ehrfurchtsvolles Staunen ging durch die Reihen.

    „Sie hat die Prüfung bestanden! Der Wille der Vorfahren hat ihr die Gabe des Erkennens verliehen. Wir müssen ihr die Freiheit wiedergeben. Wie es die Tradition verlangt wird sie ihren Weg weitergehen, wenn der nächste Morgen anbricht. Solange wird sie in unserer Obhut verweilen und wir werden den Vorfahren nahe sein!“

    Ein Jubeln ging durch die Zuschauer, als Teyla versuchte, dass soeben geschehene zu verarbeiten.

    John an ihrer Seite sah sie nicht minder verwirrt an. „Geschenk der Vorfahren?“

    Doch Teyla wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Was diese Menschen hier als ein „Geschenk der Vorfahren“ verstanden, beruhte in Wahrheit auf einem fehlgeschlagenen Experiment der Wraith. Die Vorfahren hatten damit herzlich wenig zu tun.

    Manchmal spielte einem das Schicksal merkwürdige Streiche.

    Zwei der beige gekleideten Männer aus Farrowhs Gefolge kamen inzwischen auf sie zu und begannen damit, sie von der Säule los zu binden.

    „Wieso muss sie bis Morgen bei Ihnen bleiben?“, fragte John schließlich erstaunt an Farrowh und seine Helfer gerichtet.

    „Weil sie in Versuchung geraten könnte euch eurer gerechten Strafe vorzuenthalten. Sie ist gewiss lange mit euch gereist um eine tiefe Bande mit euch geknüpft zu haben. Ihr habt sie mit euren Worten getäuscht und ihre Reinheit missbraucht.“ Zorn zierte Farrowhs Züge. „Für euch wird es keine Rettung geben.“

    Eine Menschentraube begann damit sich um Teyla zu bilden und sie von den anderen noch gefesselten Männern fort zu führen.

    In Johns Augen war eine Spur Erleichterung zu erkennen, als Teyla langsam in Richtung des Waldes eskortiert wurde. Das änderte sich, als er sich erneut an Farrowh wandte. „Und was ist jetzt unsere gerechte Strafe? Ich kann es nicht leiden, wenn man einfach nicht zum Punkt kommen kann.“

    Teyla konnte gerade noch Farrowhs Augen erkennen, die einen leicht kalten Ausdruck aufwiesen, als er John antwortete. „Sie, wie auch ihre Freunde, werden dem Feind der Vorfahren übergeben.“

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

    Avatar made by Lorien

  20. #19
    Major Avatar von claudi70
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    Na das ist ja eine Wendung. Teyla hat als Einzigste die Prüfung bestanden? Was aber wäre gewesen, wenn Teyla die Wraith nicht gespührt hätte? Worin hätte dann eigentlich die Prüfung bestanden? Und wozu mussten sie das Zeug trinken?
    Hoffentlich kommen Ronon, McKay und Grafton rechtzeitig und können den Rest des Teams retten.
    Was aber auch wieder für ein Ende...? Du machst es wieder sehr spannend und nun heisst es wieder bis Samstag warten. *seufz*

    LG Claudi

  21. #20
    ASPI Avatar von Mara Ann
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    So ich versuche es mal wieder.
    „Sie, wie auch ihre Freunde, werden dem Feind der Vorfahren übergeben.“
    Gerechte Strafe? Haben die den Verstand verloren?

    Und an der Stelle hörst du auf? Was für ein Fieser Cliffhänger.
    Ich warte ganz ungeduldig auf die Fortsetzung.
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    Atlantis 2022 (Teil 1) Abgeschlossen
    Atlantis 2022 (Teil 2) Abgeschlossen
    Atlantis 2022 (Teil 2 Crossover mit HP) Abgeschlossen
    Atlantis 2022 (Teil 3)
    Sehnsucht Abgeschlossen
    Begegnungen Abgeschlossen
    - Drabbel
    Lasset die Welt
    - Stargate in den Mund gelegt:
    Spoiler 

    1x ein Landschaftsklo
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    1x ein Quatier
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