by Mella
Titel: 530
Autor: Aisling
Fandom: Stargate Atlantis
Personen: John Sheppard, Rodney, Teyla, Ronon,
Kategorie: AU, Action, Gen
Inhalt: Im Jahre 530 v. Chr. ist Massalie eine blühende Hafenstadt. Der Befehlshaber der griechischen Schutztruppen - John Sheppard - muss nicht nur für den Schutz der Händler sorgen, die alljährlich versuchen, mit den Barbaren im Hinterland Handel zu treiben, er muss auch dafür sorgen, dass die Perser - Griechenlands größter Feind - nicht den Außenposten erobern.
Hilfe und Last zugleich ist Rodney McKay, sein Sklave persischer Herkunft. Frei geboren und alles, nur nicht unterwürfig.
Unterstützung bekommt er von Teyla einer keltischen Kriegerprinzessin und Ronon einem Barbaren aus Afrika.
Danke: An Antares, für ihr schonungsloses Beta. Es hat der Story sehr gut getan. Die letzten Fehler hat Mella rausgepickt.
Fanart: Mella. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es schafft, Bilder zu zeichnen, die meiner eignen Vorstellung von John, Rodney und Elizabeth in dieser Zeit entsprechen. Aber sie hat es getan. Danke, deine Zeichnungen haben mich sprachlos gemacht.
Kommentar: Diese Story wurde für SGA Wort und Bild - Fanfic trifft Fanart geschrieben. Ich hatte die Freude und Ehre mit Mella zusammen zu arbeiten.
Mit sicherer Hand lenkte John seinen Streitwagen durch das Haupttor seines Anwesens. Die hohe Mauer, die einen Einblick in den von mehreren Wirtschaftsgebäuden und dem Haupthaus flankierten Innenhof verhinderte, stieß direkt an die Stadtmauer. So lag sein Anwesen noch innerhalb der Stadtbefestigung, aber war weit weg von der hektischen Betriebsamkeit der Innenstadt und der Garnison. Die Festung schmiegte sich auch an die Stadtmauer, war aber auch in unmittelbarer Nähe zur Rhone angelegt, damit kein Barbar versuchen konnte, die Stadt über den Fluss zu erobern.
Anfangs war es John gar nicht recht gewesen, so weit weg von der Garnison zu wohnen. Inzwischen schätzte er es, denn das hielt seine Untergebenen ab, ihn für Kleinigkeiten aus dem Schlaf zu reißen.
Vor dem Eingang zum Wohnhaus brachte John die Pferde zum Stillstand. Sofort eilte ein Sklave in einer sauberen. weißen Tunika herbei und übernahm die Zügel.
„Benötigt Ihr die Pferde noch, Herr?“
„Nein“, John schüttelte den Kopf. „Richte bitte Zelenka aus, dass sie heute noch etwas Bewegung brauchen. Ich bin nicht dazu gekommen, die Garnison zu verlassen.“ Er hatte den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch verbracht, statt das Training seiner Männer zu überwachen. Nichts war unbefriedigender, als Beschwerden zu diktieren, aber wenn man in Athen meinte, ihm verschimmelte Ausrüstung schicken zu müssen, dann hatte er keine andere Wahl.
„Ja, Herr.“
John sah ihm noch einen Moment hinterher, dann überschritt er die Schwelle seines Hauses. Ungestört ging er durch die Eingangshalle zum Innenhof. Dieser wurde durch einen Säulengang, Portico, gesäumt. Ein großer Fischteich in der Mitte sorgte nicht nur regelmäßig für eine Mahlzeit, sondern auch dafür, dass es im Sommer angenehm kühl war.
In Athen hätte man ihn für die Zurschaustellung seines Reichtums getadelt, hier, in Massalie, war es notwendig, um die Einheimischen zu beeindrucken. Deswegen hatte John auch neben der Küche ein Badezimmer mit vier Sitzbadewannen einbauen lassen. Die Fürsten des Umlandes waren immer begierig, diesen griechischen Luxus zu genießen. Es hatte schon viele Verhandlungen erleichtert.
Zudem waren die Schreibstube und mehrere Empfangsräume im Erdgeschoss. Alles darauf angelegt, die Besucher zu beeindrucken.
Im ersten Stock lagen die Frauengemächer und Johns eigenes Schlafzimmer.
Als John den Innenhof betrat, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte.
Elizabeth – seine Wirtschafterin - empfing ihn. Das war nicht ungewöhnlich aber an ihren zusammengepressten Lippen und wie sie nervös an der Schulter an den Fibeln zupfte, die ihr rotes Kleid, den Peblos, zusammen hielten, erkannte er, dass in seinem Haushalt etwas passiert war, was sie ärgerte.
„Hallo, Elizabeth.“
„John!“ Sie neigte den Kopf. „Wie war Ihr Tag?“
„Anstrengend. Die Frachtschiffe, die von der Daedalus eskortiert wurden, haben zusätzlich zu der Ware und den Kaufleuten auch ein Kontingent Fußsoldaten, Hopliten, mitgebracht, um die Garnison zu verstärken. So dankbar ich Peisistratos für seine Unterstützung bin, er hat mir nur Jungen geschickt, die noch nicht einmal ihre Grundausbildung beendet haben. Dazu kommt noch, dass ein Teil des Nachschubes unbrauchbar angekommen ist.“
Elizabeth ging einen Schritt hinter John, als er den Portico durchquerte und einen weiteren Empfangsraum betrat. Er ließ zu, dass sie ihm den Mantel abnahm und setzte sich auf die Bronze-Kline, eine Ruheliege mit aufgebogenem Kopfende, die mit feinen Kissen gepolstert war. Elizabeth hockte sich vor ihm nieder und schnürte ihm die Stiefel auf und zog sie ihm aus. Innerlich aufseufzend legte er die Füße hoch und lehnte sich zurück.
Elizabeth reichte ihm einen Weinpokal. Er nahm ihn, trank einen Schluck und betrachtete nachdenklich seine Wirtschafterin. John hatte sie vor fünf Jahren in Athen auf dem Sklavenmarkt gekauft.
Sie war ihm als sehr zuverlässig empfohlen worden. In einer Kolonie weit weg von Athen hatte sie bewiesen, dass sie jede Drachme wert gewesen war.
Mit ihrer schlanken Gestalt, ihrer hellen Haut und ihren im Dutt mit Bändchen zusammengehaltenen und geschmückten dunklen Haaren, konnte man sie auch für die Hausherrin halten. Den feinen roten Wollstoff, den er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, hatte sie mit einer Borte verziert. Den Peblos hatte sie gegürtet und an der Taille in eleganten Falten gebauscht
Nachdem seine Frau im Kindbett verstorben war, hatte John nicht vor, erneut zu heiraten. Egal wie sehr man versuchte, ihm ständig junge Mädchen anzupreisen. Deswegen war es ihm sehr recht, dass Elizabeth dem Haushalt vorstand und fast alle Entscheidungen eigenständig traf. Nur ganz selten beriet sie sich mit ihm. Was wohl heute der Fall war.
John trank noch einen Schluck, dann stellte er sich dem Unvermeidlichen.
„Was ist passiert?“
„Rodney sollte heute Trierarch Stephanos treffen, um mit ihm über den Proviant für die Rückfahrt nach Athen zu verhandeln. Gleichzeitig ging es um die Abgaben, die wir an Athen leisten müssen.“
„Das stimmt. Rodney hat das die letzten Male immer gemacht und kann das viel besser als ich. Er hat schließlich ausgerechnet, welche Mittel wir brauchen, um das nächste Jahr zu überstehen.“
„Soweit habt Ihr auch Recht“, Elizabeth nickte zustimmend. „Aber als ich auf dem Weg in die Vorratskammern an dem Empfangsraum vorbei ging, hörte ich, dass Rodney Stephanos einen besserwisserischen, machtgierigen Idioten nannte.“
John zuckte mit keiner Wimper. Er hatte Schlimmeres erwartet. „Du hast eingegriffen?“
„Wenn nicht, dann stünde Stephanos jetzt vor Ihnen und würde eine drastische Strafe verlangen. Ich bin mir wohl bewusst, dass es sich nicht schickt, fremden Männern gegenüber zu treten, doch der Schaden, den Rodney angerichtet hatte, musste begrenzt werden.“
In Griechenland war es nicht üblich, dass ein nicht dem Haushalt zugehöriger Mann die Hausherrin zu Gesicht bekam und in Athen hätte Elizabeths Verhalten für einen Skandal gesorgt. Hier in Massalie würden nur die neuen Siedler darüber tuscheln. Wer schon länger in Massalie lebte, hatte sich daran gewöhnt, dass Frauen selbstständiger waren. Die Händler hatte sich daran gewöhnt, dass sie nicht mit Bürgermeister Halling, sondern mit seiner Stellvertreterin Teyla verhandeln mussten, Wer das nicht konnte, fuhr mit dem nächsten Schiff nach Hause.
„Wie ging es weiter?“
Elizabeth atmete tief ein.
„Ich habe Rodney für heute in die Ställe geschickt und mich bei Stephanos entschuldigt. Er war sichtlich geschmeichelt, dass ich mich dieses Vorfalls angenommen habe; und dass Rodney meinem Befehl folgen musste, hat ihm sichtliche Genugtuung bereitet. Eine endgültige Entscheidung müsst Ihr treffen.“
John konnte sich das gut vorstellen, dem Befehl einer Frau gehorchen zu müssen, war in Athen eine Demütigung. Aber nicht in Massalie.
Rodney war zwar seit fünf Jahren sein Sklave, aber eigentlich gehörte er zur Familie. Genau wie Elizabeth. Es war ein tiefes Band, über das sie nicht sprachen.
„Dann werde ich mich darum kümmern“, ging er auf sie ein. „Bitte sorge dafür, dass ein Bad bereit ist, wenn ich zurückkehre.“
„Wie Ihr wünscht.“ Elizabeth verließ lautlos den Raum.
John trank noch einen Schluck, dann stand er auf. In seinem Haus hielt er sich nicht damit auf, die Stiefel wieder anzuziehen, das Schwert trug er jedoch noch an seiner Seite – nur weil er vorsichtig war, war er erst vor kurzem einem Attentat entgangen.
Massalie war eine Kolonie im Gebiet der Kelten. Die meisten Barbaren begrüßten den Luxus, den sie zu erschwinglichen Preisen bekamen. Einige wenige sahen die Griechen als Invasoren und bekämpften sie mit allen Mitteln.
Schon von weitem hörte John, wo Rodney eingesetzt war. Seine Flüche waren nicht zu überhören.
„Du verdammtes, störrisches Vieh, beweg dich von der Wand weg, damit ich die andere Seite striegeln kann.“
Diplomatie gehörte wirklich nicht zu Rodneys Stärken – nicht einmal Pferden gegenüber.
John ging näher heran. Rodney war so damit beschäftigt, Chiron zur Seite zu schieben, dass er nichts mitbekam.
Die Stute hatte den Kopf gedreht, so dass sie Rodneys Aktionen beobachten konnte und John hatte den Eindruck, dass sie sich über die vergeblichen Versuche amüsierte.
Lässig lehnte John sich an einen Stützbalken. Ein Schnalzen mit der Zunge und Chiron drehte den Kopf und kam zu ihm getrottet.
„Hey! Hau nicht ab, ich bekomme kein Abendessen, wenn du nicht geputzt bist!“
Als er John sah, veränderte sich Rodneys Gesichtsausdruck. Er wurde verschlossen, abweisend.
„Reicht es nicht aus, dass Elizabeth mich vor Stephanos’ Strafe retten musste? Bekomme ich jetzt die Abreibung, wie Stephanos es verlangt hatte?“ Auch wenn Rodney es nicht aussprach, konnte John die Frustration und die Wut in seiner Miene ablesen. Als Sklave hatte Rodney keine Rechte, sondern war seinem Herrn ausgeliefert.
John wuschelte durch Chirons Mähne bevor er antwortete.
„Elizabeth hat mir nur von einer Auseinandersetzung berichtet, die sie mitbekommen hatte. Du solltest mich gut genug kennen, dass ich deine Version des Vorfalls hören möchte, bevor ich ein Urteil spreche.“
Rodney senkte den Kopf. Doch John sah, dass er errötete. Er atmete tief ein und aus, dann sah er wieder hoch.
„Ihr habt Recht, entschuldigt. Ich ärgere mich am meisten über mich selbst. Dass ich über seine Kommentare die Beherrschung verloren habe und ihn beschimpft habe.“
„Erzähle!“
„Zuerst lief alles wie vorgesehen. Ich teilte ihm mit, wie viel Personal wir für die Entladung des Konvois vorgesehen hatten und dass wir ihm Korn und Sklaven für den Rückweg verkaufen wollten.“
„Zu den Preisen, die wir besprochen hatten?“
Sie gaben Stephanos die Möglichkeit, in Athen einen guten Gewinn zu erzielen. So dass es sich für ihn lohnte, regelmäßig diese unsicheren Gewässer zu durchqueren.
„Ja. Statt darauf einzugehen und wie üblich zu feilschen, fragte er mich, wie lange es her sei, dass ich meine persische Heimat gesehen hatte. Dann wollte er wissen, ob ich es mir vorstellen könne, dass Ihr eine Garnison im persischen Grenzgebiet übernehmen würdet, wenn ich entsprechenden Einfluss auf Euch ausüben würde.“
John nickte. „Will er etwa Befehlshaber von Massalie werden? Reicht ihm die Macht, die er als Besitzer und Befehlshaber der Daedalus hat, nicht aus?“
Stephanos war einer der wenigen Trierarchen, die nicht nur ihr Geld in den Schiffsbau investiert hatten, sondern auch erfahren genug waren, gleichzeitig die Triere erfolgreich durch jeden Kampf zu steuern.
Rodney machte ein zustimmendes Geräusch, dann gab er sich daran, die Stute weiter zu striegeln. „Er versuchte, mich zu bedrängen, nutzte aus, dass er mir körperlich überlegen ist und dann behauptete er auch noch, dass jeder Sklave bestechlich und es nur eine Frage des Preises sei, um mich zur Zusammenarbeit zu bewegen. Seine Ruderer, die behaupten freie Menschen zu sein, mag er zwar mit Geld bestechen können, aber er hat ernsthaft geglaubt, dass ich Euch für Geld verraten würde! Ihr habt mich vor den Silberminen bewahrt und ich habe, abgesehen von der bescheidenen Tatsache, dass ich ein Sklave bin, ein besseres Leben, als so manch ein Freier.“
„Idiot!“, rutschte es aus John hinaus. Dabei fragte er sich die ganze Zeit, was Stephanos mit dieser Aktion bezweckte. In den letzten Jahren hatte er sich immer vollkommen korrekt verhalten und John hatte den Eindruck, dass es ein Detail gab, das Rodney bei dieser Auseinandersetzung übersehen hatte.
Johns Kommentar reichte, dass Rodney sich sichtlich entspannte, der Sklave gestattete sich sogar den Hauch eines Lächelns.
„Genau das habe ich ihm auch gesagt. Bevor es weiter eskalieren konnte, betrat Elizabeth den Raum und rettete mich. Stephanos verlangte von ihr, dass ich sofort ausgepeitscht werden sollte, doch Elizabeth schickte mich in die Ställe. Dir ist schon bewusst, dass ich gerade die Arbeit eines Sklaven mit einem wesentlich niedrigeren Bildungsstand und einer wesentlich höheren Körperkraft verrichte? Morgen wird mir alles wehtun.“
„Immer noch besser, als gepeitscht zu werden.“ Es war nicht einfach, das Grinsen angesichts Rodneys Lamentierens zu unterdrücken - besonders da er sich soweit entspannt hatte und wieder beim Du angekommen war. John schaffte es. „Da Elizabeth dich immer in die Ställe schickt, wenn sie dich beim Fluchen erwischt, bist du diese Arbeit gewohnt. Hör auf zu jammern. Du solltest stattdessen froh sein, dass dein Gelehrtenbauch fast verschwunden ist.“
Rodneys empörter Blick amüsierte John.
„Ihr mit eurem Sportswahn. Zu viel ist schädlich. Dass du als Kommandant ein Vorbild sein musst und deswegen jeden Morgen eine lange Strecke läufst, kann ich ja noch verstehen, aber warum Elizabeth und die anderen Dienerinnen jeden Morgen von Teyla unterrichtet werden, ist mir ein Rätsel.“
„Teyla kommt auf meinen ausdrücklichen Wunsch. Massalie liegt weit ab von der Heimat und das Leben ist hier nicht ungefährlich. Ich mache mir nicht so viele Sorgen, wenn mein Haushalt in der Lage ist, sich zu verteidigen. Du könntest dort auch mitmachen.“
„Und mich vor den Frauen blamieren? Nein, dann miste ich lieber die Ställe aus.“
Hufgeklapper ertönte und durch das andere Tor führte Zelenka Hylonome in den Stall. Selbst im Halbdunkeln konnte John die bunt gestreifte Hose leuchten sehen, die der Skythe trug. Im Sonnenlicht konnte man die Farben kaum ertragen, doch da Zelenka einer seiner besten Männer war, hatte John es sich abgewöhnt, darüber etwas zu sagen.
„Musst du sie auch noch putzen?“, wollte John wissen
„Nein“, Rodney schüttelte den Kopf. „Nicht heute. Zelenka wollte sich um sie kümmern. Er hatte den Eindruck, dass ihr Gang nicht sauber war."
„Sie war übermütig und brauchte noch zusätzliche Bewegung“, korrigierte Zelenka Rodneys Aussage. „Du solltest nicht über Dinge reden, von denen du nichts verstehst. Von Pferden hast du überhaupt keine Ahnung, sonst bräuchtest du nicht fürs Putzen doppelt so viel Zeit. Hylonome war so frech, dass sie versucht hat, nach mir zu schnappen. Herr, Ihr müsst sie mehr bewegen. Die Tiere sind nicht ausgelastet.“
Der Skythe führte Hylonome in ihre Box und gab ihr einen freundschaftlichen Klaps aufs Hinterteil. „Noch einmal so frech und du bekommst die Peitsche zu spüren.“
Dann drehte er sich um und blickte John durch zusammen gekniffene Augen an. Er konnte nicht gut sehen, deswegen konnte er die Tiere nur auf dem kleinen Trainingsplatz bewegen.
John gab ihm Recht, das reichte nicht für die temperamentvollen Stuten.
„In wenigen Wochen werde ich den Konvoi ins Landesinnere begleiten. Dann werde ich sie mitnehmen und sie werden mehr als genug Bewegung bekommen.“
„Wenn du aufhörst, Chiron zu kraulen, dann könnte ich sie in ihre Box bringen. Fertig gestriegelt ist sie.“ Rodneys Stimme war immer noch ein wenig angespannt.
John wuschelte noch einmal durch die Mähne, dann trat er bedauernd einen Schritt zurück.
Die Verwaltungsarbeit hielt ihn viel zu oft davon ab, Hylonome und Chiron vor seinen Kriegswagen zu spannen und mit ihnen Erkundungstouren zu unternehmen.
Rodney führte Chiron in die Box, gab ihr noch ein Stück Obst, dann ging er zum Ausgang.
Am Tor drehte er sich um.
„Kommst du? Ich kann erst baden, wenn du auch da bist und den Pferdegestank möchte ich schnell loswerden. Was für eine Strafe bekomme ich dafür, dass ich Stephanos beleidigt habe?“
Kopfschüttelnd folgte John ihm. Bei Rodney fragte er sich oft, wer nun Herr und wer Sklave war.
„Elizabeth hat dich schon für das Fluchen in die Ställe geschickt. Was dein Verhalten gegenüber Trierarch Stephanos angeht, behalte ich mir eine Entscheidung vor. Ich muss noch seine Version hören und will herausbekommen, warum er so gehandelt hat.“
Damit schaffte er es, Rodneys Laune einen Dämpfer zu verpassen.