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Thema: 530 (SGA) Alternatives Universum

  1. #41
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Spannung!

    Es geht los, und wie: Ronon macht erst mal ein Schiff unbrauchbar, zwei werden direkt abgefangen und den Rest schaffen sie bestimmt auch noch.

    Ich drücke auch mal alle Daumen, für den Plan, den John jetzt selber durchführen muss.

    Und was das schon zitierte Heissgetränk angeht: Kannst du mal verraten, welche Kräuter da mit Wasser überbrüht worden sind?

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  2. #42

    Standard

    Danke für die Kommentare!

    Spoiler 

    claudi70: So ein Gebräu ist ja nicht schlecht, welches ein munter macht. *herdamit*
    Kann ich dir leider nicht geben, die Kräuter waren damals so beliebt, dass sie im 2. Jhd. n. Chr. ausgestorben sind, weil man sie zu intensiv geerntet hat.
    Nein, die Pflanzen sind meiner Phantasie entsprungen. Ich brauchte doch etwas, um den Kaffee zu ersetzten.
    Tja, Ronon ist eben ein Mann der Taten und nicht der grossen Worte.
    Stimmt und er erleichtert es mir nicht, dass er teilweise eine tragende Rolle hat. Er ist einfach zu still....

    Maxi: Jetzt hat die entschiedende Schlacht ja endlich angefangen ...
    Jupp - das nächst Kapitel ist Action pur... und dann kommt noch der Epilog.

    Außer das auf der Herakles, da war sich wohl jeder selbst der nächste, oder gibt es da einen Verräter in den eigenen Reihen, der den plan vereiteln will ?
    Die Auflösung kommt im nächsten Kapitel... auch wenn ich selber von Stephanos Lösung des Problems überrascht wurde. Es hat mir jedenfalls einige Seiten diplomatische Verwirrungen erspart.
    Antares: Der Kaffee der Antike!!
    Genau! Leider nur eine Erfindung von mir!

    Wie immer kann nicht alles glatt gehen - und John bekommt Gelegenheit für eine kleine Heldentat.
    Sicher doch - bisher war er doch viel zu untätig *g*

    Valdan: Es geht los, und wie: Ronon macht erst mal ein Schiff unbrauchbar, zwei werden direkt abgefangen und den Rest schaffen sie bestimmt auch noch.
    Bestimmt, ich würde die Story doch nicht schreiben und alle wandern in die Sklaverei - aber mit dem wie werde ich dich vielleicht überraschen.

    Und was das schon zitierte Heissgetränk angeht: Kannst du mal verraten, welche Kräuter da mit Wasser überbrüht worden sind?
    Leider nicht, da ich es erfunden habe... künstlerische Freiheit halt.






    Als John über die Reling kletterte, schlug ihm vom Bug Hitze entgegen, Rauchwolken stiegen auf und erste Flammenzungen leckten über das Deck. Unter Deck musste das Feuer schon voll entfacht sein.
    John sah sich um. Die Herakles lief direkt auf die Klippen zu und würde weit entfernt von den Trieren sinken, ohne dass die Flammen auf die feindlichen Schiffe übergreifen würden.
    Die Perser befanden sich noch in eine der schmalen Fahrrinnen, die in den Hafen führten und kämpften mit den direkt unter der Wasserlinie versteckten Klippen, die das Einfahren in das Hafengebiet für Ortsunkundige fast unmöglich machten. Ein Schiff folgte dem anderen.
    Im Hintergrund konnte er die zwei brennenden Trieren sehen. So wie John es sah, blockierten Sie die Fahrrinne, so dass Kolya gar nicht mehr umkehren konnte. Ihr ursprünglicher Plan konnte also immer noch Erfolg haben, wenn es ihnen gelang, die Herakles wieder auf Kurs zu bringen. Er lief zum Heck, ergriff die Ruderpinne. Die anderen kümmerten sich um das Segel, Ronon, Teyla und Bábis ergriffen die Taue, während Rodney sagte, was sie zu tun hatten.
    „John, du musst jetzt nach Backbord steuern!“
    Ohne zu zögern, folgte John der Aufforderung. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, dann folgte die Herakles schwerfällig dem neuen Kurs.
    Sorgenvoll blickte John über das Deck. Nicht mehr lange und alles würde in Flammen stehen.
    Er hoffte, dass die Herakles noch eine Kurskorrektur schaffen würde, dann würde sie nah genug an die persische Schiffe kommen, um sie in Brand zu setzen.
    Ein lautes Krachen ertönte und ein Teil des vorderen Decks brach ein. Flammen schlugen hoch und John spürte die Hitze, die von dem Brand ausging.
    „Leute ihr müsst dort weg, es ist zu gefährlich.“
    Rodney lief sofort zur Reling, während die anderen mehr von der Hitze vertrieben wurden, als dass sie Johns Anordnung folgten.
    Nicht mehr lange und der Mast und das Segel würden in Flammen stehen.
    John blickte nach vorne. Die gegnerischen Schiffe waren nicht mehr weit weg. Er fragte sich, wann man anfangen würde, die Herakles zu beschießen, denn die aufsteigenden Rauchwolken mussten Kolya verraten, was sie vorhatten.
    „Herr! Schaut!“ Bábis Stimme hatte einen Unterton, der Johns sofortige Aufmerksamkeit verlangte.
    „Ich übernehme.“ Ronon kam zu ihm und ohne zu zögern übergab John die Ruderpinne an den Krieger und eilte zu Bábis.
    Der Soldat war in die Hocke gegangen. Als John über seine Schulter blickte, sah er erst die blutige aufgeschlitzt Kehle, dann die blicklosen Augen.
    „Das erklärt einiges.“
    „Ja, Herr. Da hinten“, Bábis deutete auf das lichterloh brennende Vorderdeck, „lagen noch zwei weiter Körper. Ich kam nicht dazu, sie anzusehen, aber ich gehe davon aus, dass auch sie umgebracht wurden.“
    „Die einzigen, die bis zum Schluss an Bord waren, waren die neuen Hopliten. Das heißt, unter ihnen muss es mehrere Verräter geben. Nach der Schlacht wird das geahndet.“
    „Ja, Herr.“
    Bevor John sich aufrichten konnte, spürte er, wie das Schiff bebte.
    „Sie beschießen uns!“ Über das Prasseln des Feuers war Rodneys Stimme gut zu hören, sie war schrill vor Panik.
    „Geh in Deckung!“, brüllte John, nur um festzustellen dass es keine Deckung gab, weil die Flammen sich rasend schnell ausbreiteten. „Hast du gedacht, dass die einfach so zulassen, dass wir sie rammen und ihre Schiffe in Brand setzten?“
    „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir dann noch an Bord sein würden. Das ist absoluter Wahnsinn!“
    Rauchschwaden waberten über das Deck und machten das Atmen schwer, zudem konnte John fast nichts mehr sehen.
    „Es gibt hier keine Deckung. Wir werden sterben!“ Rodneys panische Stimme klang durch das Prasseln des Feuers.
    „Noch eine Kurskorrektur, damit die Herakles in der Fahrrinne bleibt, dann gehen wir von Bord. Rodney, ich brauch dich dafür!“
    „Bis dahin sind wir entweder verbrannt oder wurden erschlagen. Ich bin nur ein Schreiber, nirgendwo steht, dass ich einen übermächtigen Feind…“
    Wo Rodney anfing zu lamentieren, verlor seine Stimme den panischen Unterton und hörte sich nur noch sehr angespannt an.
    John beugte sich über die Reling und beobachtete die See. Jeden Moment würde sich das Wasser verfärben und dann würde er wenden müssen.
    Drei weitere Geschosse schlugen ein.
    „John!“ Rodneys Schrei überdeckte fast den ohrenbetäubenden Lärm des Aufpralls, aber glücklicherweise trafen sie nur das brennende Vorderdeck und waren für sie selbst ungefährlich.
    Ein weiteres Geschoß raste auf sie zu – ein helles Aufleuchten - und das Segel ging in Flammen auf! Sie konnten nicht mehr lange an Bord bleiben.
    „Ronon! Jetzt!“
    Der Krieger versuchte die Ruderpinne zu bewegen, doch sie reagierte nicht. Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung und Bábis und Rodney eilten ihm zur Hilfe und gemeinsam konnten sie das Ruder bewegen.
    Der Wind blies den Rauch über das Deck und John konnte selbst das Wasser nicht mehr sehen. Dann spürte er, wie die Herakles doch noch dem Ruder gehorchte. Es kam einem Wunder gleich.
    Er konnte nicht mehr prüfen, ob das Schiff wirklich die Perser treffen würde. Wenn sie überleben wollten, mussten sie die Herakles verlassen.
    „Zum Boot! Wir müssen hier weg!“
    Durch den dichten Rauch tastete John sich an der Reling entlang.
    „John! Das Boot ist nicht mehr da. Oh ihr Götter, wir werden elendig verbrennen!“
    „Alle über Bord!“
    Der Rauch lichtete sich ein wenig und zu seiner Erleichterung sah John, dass Rodney als erster sprang. Sofort folgten Ronon, Teyla und Bábis.
    Ein lautes Krachen ertönte und der Boden gab unter John nach. Nur weil er sich an der Reling fest gehalten hatte, fiel er nicht in die Flammenhölle.
    Mühsam zog er sich hoch. Dabei fühlte er die Flammen, die an seinen Füßen leckten. Es war heiß, viel zu heiß. John war dankbar, dass er noch Schuhe an hatte. Kaum lag er auf der Reling, da ließ er sich ins Wasser fallen. Es war eiskalt und das Gewicht des Schwertes zog ihn nach unten. Er versuchte, es aus dem Schwertgurt zu lösen, aber es klemmte.
    John ließ los und kämpfte dagegen an unterzugehen, ruderte wild mit den Armen und spürte, wie seine Lunge brannte.
    Endlich durchbrach er die Oberfläche und atmete ein. Statt Erleichterung zu fühlen, musste er husten. Überall war Rauch.
    Verzweifelt bemühte John sich, nicht wieder unter zu gehen. Aber immer wieder geriet sein Kopf unter die Oberfläche und während eines Hustenanfalls atmete er Wasser ein.
    „Ganz ruhig! Ich komme zu Ihnen und halte Sie. Haben Sie mich verstanden?“
    John konnte auf Ronons Frage nur nicken. Da war auch schon die erste stützende Hand und dann eine zweite, die seinen Kopf über Wasser hielt.
    Mühsam rang John nach Luft. Der darauf folgende Hustenanfall war nicht mehr ganz so schlimm. Was auch daran lag, dass sie nicht mehr im dichtesten Qualm waren.
    Als John wieder halbwegs vernünftig atmen konnte, blickte er sich um.
    Rodney, Teyla und Bábis lebten und schwammen zum Ufer.
    Die Herakles brannte lichterloh und dümpelte in der Fahrrinne. Die Perser waren nicht weit weg, aber hatten genug Abstand, um nicht in Brand zu geraten. Eine Triere beschoss die Herakles. Wahrscheinlich wollten sie sie zum Sinken bringen, weil sie die Fahrrinne versperrte. Dadurch waren die Perser zwischen ihren eigenen brennenden Trieren und der Herakles gefangen und hatten nur wenig Raum.

    Diesen Umstand nutzte die Daedalus. Sie hatte so gerade eben außerhalb der Reichweite der Katapulte der Perser Position bezogen und bewies, dass Rodneys Konstruktion, genau so gut war, wie er vorher gesagt hatte.
    Schuss um Schuss ging auf die Angreifer nieder. Fast jeder traf, während die Kugeln der Perser harmlos vor der Daedalus im Wasser landeten.
    John merkte, dass Ronon ihn vom Schlachtfeld wegzog – wahrscheinlich wollte er ihn in Sicherheit - ans Ufer – schleppen.
    „Wir müssen zur Daedalus!“
    John riss sich los. Er nahm zu viel Schwung und er tauchte unter. Er schluckte Wasser, bis sein Kopf wieder an der Oberfläche war, danach musste er wieder husten..
    „Du bist schwach und wirst die Strecke nicht schaffen.“
    Ronon hatte Recht. Doch John wollte die Daedalus nicht ihrem Schicksal überlassen.
    „Wir müssen Stephanos sagen, dass Verräter an Bord sind. Niemand wird auf sie achten und sie können schweren Schaden anrichten?“
    Ronon nickte.
    „Schaffst du es zur Küste? Ich schwimme zur Daedalus und warne Stephanos.“
    „Für ihn bist du nicht vertrauenswürdig. Er hat dich bisher nur zwei Mal gesehen. Ich muss zur Daedalus.“
    „Wie du willst, Sheppard. Aber ohne meine Hilfe wirst du es nicht schaffen. Ich komm mit.“
    Ronon drehte sich um. „Der Kommandant muss zur Daedalus. Ich begleite ihn“, brüllte er Bábis zu. Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte er sich wieder an John. „Halt dich an meiner Schulter fest. Alles andere mache ich.“
    John wusste, dass der Krieger Recht hatte, er hatte immer noch Probleme mit dem Atmen und würde aus eigener Kraft nicht zu Daedalus kommen. Deswegen nickte er nur und folgte Ronons Anweisung.

    Zuerst musste John sich darauf konzentrieren, Ronons Bewegungen nicht zu stören, doch nach kurzer Zeit hatte er den Dreh raus und konnte den Kopf heben und sich umsehen.
    Zufrieden zählte er nur noch drei persische Schiffe. Ein weiteres Schiff war übel zugerichtet. Nur noch wenige Ruder waren intakt und es lag so tief im Wasser, dass durch die untersten Ruderlöcher Wasser in das Schiff eindrang. Nicht mehr lang und es würde auch sinken.
    Die Herakles brannte noch, doch das Feuer war nicht mehr so wild. In Kürze würden die Flammen zusammenfallen weil sie keine Nahrung mehr hatten.
    Die Daedalus war immer noch außer Reichweite der Perser. Immer noch in Position, aber es flogen keine Kugeln mehr.
    Unwillkürlich verkrampfte John seine Finger in Ronons Schulter.
    „Was ist, Sheppard?“
    Der Krieger wurde langsamer. John lockerte seinen Griff.
    „Entschuldige. Schwimm weiter. Auf der Daedalus stimmt etwas nicht. Es ist zu ruhig.“
    „Wie viele Verräter sind es? Zwanzig? Dreißig?“
    „Zu wenige, um die Daedalus zu übernehmen, aber genug, um sie einige Zeit lahmzulegen. Wenn sie klug sind, töten sie zuerst den Rhythmusgeber der Ruderer, danach setzten sie die Geschützmannschaft außer Gefecht. Wenn sie das schaffen, kann es dauern, bis Stephanos die Situation wieder unter Kontrolle hat.“
    Ohne etwas zu sagen, schwamm Ronon weiter. John merkte, wie er an Tempo zulegte.
    John beobachtete die Daedalus. Die Ruder waren – soweit er das beurteilen konnte – ordnungsgemäß eingezogen und an Deck war niemand zu sehen. Es war zu ruhig.

    Großes Gebrüll ließ ihn zurück blicken. Eine weitere Triere ging unter. Die Männer waren von Bord gesprungen und riefen um Hilfe.
    Statt die hilflos im Meer treibenden Männer aufzunehmen, nahmen die letzten beiden Schiffe von Kolyas Flotte Kurs auf Massalie.
    Das Feuer auf der Herakles war in sich zusammen gebrochen und das Schiff war bis auf die Wasserlinie niedergebrannt. Es dümpelte nicht mehr mitten in der Fahrrinne, so dass die Triere sich an ihm vorbeimanövrieren konnte. Danach mussten sie nur noch den Weg durch einige wenige Klippen finden. Aber das würde auch nicht mehr lange dauern und direkt vor dem Hafen würden sie genug Platz haben, um die Daedalus von zwei Seiten anzugreifen.
    Ronons gleichmäßige und kraftvollen Bewegungen ließen John hoffen, dass sie rechtzeitig auf der Daedalus eintreffen würden.

    Auch wenn es John viel länger vorkam, legte Ronon die Strecke zur Daedalus in kurzer Zeit zurück.
    Als John sich von Ronon löste und sich am Rammsporn der Daedalus festklammerte, sah er, dass die Perser die Fahrrinne verließen und die Ruderer die Schiffe mit einem hohen Takt beschleunigten.
    Wenn die Daedalus nicht innerhalb von ein bis zwei Minuten wieder einsatzfähig war, würde sie Opfer der feindlichen Rammböcke werden und dann konnte Kolya Massalie bombardieren. Ob er siegen würde, war eine andere Frage, aber es würde viele Opfer unter den Einheimischen geben und das wollte John verhindern.
    Der Rammsporn war sehr glatt und John brauchte seine ganze Konzentration, um sich aufzustellen. Vom Deck her klangen Kampfgeräusche zu ihm.
    „Wie geht es weiter?“, wollte Ronon wissen.
    John zuckte mit den Schultern.
    „Wir klettern über die Reling und dann greifen wir die Verräter an. Wir kommen von einer Seite, von der sie es nicht erwarten und werden drei bis vier Männer erledigen können ohne selbst angegriffen zu werden. Das gibt Stephanos hoffentlich die Chance, sie zu überwältigen.“
    „Woran erkenne ich die Verräter?“
    John musste einen Moment überlegen. Er kannte die Männer nicht. Doch dann fiel ihm ein, dass sie von der Herakles zur Daedalus geschwommen waren.
    „Sie sind jung und nass.“
    „Das wird reichen.“
    Ronon war auch auf den Rammbock geklettert und überprüfte seine Waffen, John tat es ihm gleich. Im Gegensatz zu Ronon, der am ganzen Körper mehrere Messer hatte, hatte John nur noch sein Schwert. Es war ein Wunder, dass er es im Wasser nicht verloren hatte.
    Er musste viel Kraft aufwenden, um das Schwert aus der Scheide zu bekommen, danach ließ er es nur noch ein Stück hineingleiten, um die Hände frei zu haben. John nickte Ronon zu und gleichzeitig kletterten sie hoch und schwangen sich über die Reling.

    Sie gerieten mitten in ein heftiges Kampfgetümmel. John suchte den Trierarchen und fand ihn. Stephanos war in unmittelbarer Nähe und wehrte sich gegen zwei Angreifer. Er stand mit dem Rücken zur Reling und blutete aus einer Schnittwunde am Arm.
    Mit einem Satz war John bei ihm und stach sein Schwert zwischen die Schulterblätter des einen Angreifers. Mit einem erstickten Stöhnen sackte er in sich zusammen. Erst da erkannte John, dass es sich um Merdono handelte. John zog die Klinge aus dem Fleisch. In der Zeit schnitt Stephanos dem anderen Angreifer die Kehle durch. Er nickte John dankend zu, dann lief er zum Steuerruder, das unbesetzt war.
    Der Kampf ebbte ab, nur noch einzelne Zweikämpfe fanden statt.
    Hermiod wehrte sich sehr erfolgreich mit einem Hammer. Er hatte seinem Gegner den Schädel eingeschlagen.
    Ronon war mit zwei Gegnern beschäftigt, aber so wie er grinste, amüsierte er sich prächtig und brauchte keine Hilfe.
    Auch die anderen Seeleute, etwa zwanzig an der Zahl, hatten ihre Gegner besiegt.
    „Hermiod!“ Stephanos’ Stimme schallte laut über das Deck.
    „Ja, Herr?“ Mit leichtem Gruseln sah John, wie Hermiod seinen blutigen Hammer fast schon liebevoll betrachtete, bevor er ihn aus dem Kopf des Toten heraus zog.
    „Ich brauche dich unter Deck! Sorge dafür, dass die Ruderer in weniger als einer Minute ihren Rhythmus wieder gefunden haben.“
    „Ja, Herr!“
    Der letzte Zweikampf war beendet und selbst die Verräter, die sich ergaben wurden auf Befehl Stephanos’ getötet, da an Bord kein Platz war, sie sicher zu verwahren. Die Leichen wurden über Bord geworfen. John bedauerte diesen Entschluss, so würden sie nie erfahren, wer diese Verräter geschickt hatte.
    „Novak!“
    Ein schlaksiger, langhaariger Mann blickte hoch.
    „Herr?“
    „Ich brauche mindestens ein Katapult. Und zwar sofort!“
    „Ja, Herr.“
    Ein Krachen ließ John zusammenfahren, er sah das Loch in den Bodenplanken und hörte die Schmerzensschreie aus dem Ruderdeck. Eine Katapultkugel war eingeschlagen
    Die Perser waren für seinen Geschmack viel zu nah.
    John beobachtete die beiden Schiffe. Während das eine langsam längsseits vorbei ruderte und sie mit dem Katapult beschoss, kam das andere direkt auf sie zu geschossen. Der Rhythmus der Ruder war unheimlich schnell und präzise. Sie glichen Flügeln. John schüttelte den Kopf, er hatte jetzt keine Zeit, sich an dieser brutalen Schönheit zu erfreuen.
    Nur noch wenige Augenblicke und der Rammsporn würde in die Daedalus fahren und sie schwer beschädigen.
    „Hermiod! Jetzt wäre der beste Zeitpunkt!“, brüllte Stephanos in das Sprachrohr, das ihn mit dem Unterdeck verband.
    Eine weitere Kugel schlug ein. Dieses Mal traf sie ein Katapult und richtete erheblichen Schaden an. Aber es war nicht das, an dem Novak und einige Männer mit fieberhafter Eile arbeiteten.
    Die Männer traten zurück, Novak brüllte einen Befehl und sie schossen zurück.
    Mit zusammen gekniffenen Augen beobachtete John die Flugbahn der Kugel und er grinste zufrieden, als sie auf dem Schiff der Perser einschlug und deren Katapult zerstörte.
    Es ging ein Ruck durch die Daedalus. John wirbelte herum. Aber es war nicht das andere Schiff, wie er im ersten Moment befürchtet hatte - das war zwar schon bedrohlich nahe, aber kam im falschen Winkel, um mit dem Katapult angreifen zu können.
    Ein weiterer Ruck durchlief das Schiff. John hielt sich an der Reling fest und atmete beruhigt aus. Das waren keine Einschläge. Nein, es war viel besser! Die Daedalus setzte sich - langsam wie ein störrischer Esel - in Bewegung

    John blickte am Schiffsrumpf hinab. Zuerst tauchten die Ruder ungleichmäßig ein, doch mit jedem Ruderschlag wurde es gleichmäßiger und die Männer fanden ihren Rhythmus.
    Der Kommandant der angreifenden Triere wechselte den Kurs, damit er auf Kollisionskurs blieb, doch das Schiff war zu schnell, als dass es dem Ruder so schnell folgen konnte und glitt hinter der Daedalus vorbei. Sie war so nah, dass John nicht nur das gemalte Auge über dem Rammsporn, sondern auch den Namen des Schiffes - ‚Sardes’ - lesen konnte.
    Ein weiteres Zittern durchlief die Daedalus und dann nahm sie rasant Fahrt auf.
    Nur leise war die Flöte zu hören, die den Rudertakt angab. Viel lauter war der Gesang der Ruderer, die im Rhythmus unflätige Lieder über die Perser sangen. Der Takt war schneller als Johns Herzschlag.
    Von der Sardes war lautes Gebrüll zu hören, als die Männer dort merkten, dass ihre so sicher geglaubte Beute entkam.
    Bisher hatte John gedacht, dass nichts schneller sein könnte, als ein Pferdegespann im gestreckten Galopp. Hier wurde er eines Besseren belehrt.
    Die Daedalus flog gerade zu über das Wasser. Als Stephanos den Befehl zum Kurswechsel gab, verlangsamte sie nicht einmal das Tempo. Nur der Rhythmus der Flöte und der Gesang der Männer änderten sich. Damit hängte sie endgültig die Sardes ab.
    John blickte nach vorne und sah, was der Trierarch vorhatte. Die Daedalus war auf Rammkurs zum anderen Schiff gegangen.
    „Das ist Wahnsinn!“ Ronons tiefe Stimme ließ John zusammenzucken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Krieger neben ihm stand.
    „Nein, ist es nicht“, verbesserte John ihn
    „Wieso nicht?“
    „Die Perser sind müde“, erklärte John. „Lange werden sie die Kampfgeschwindigkeit nicht durchhalten können. Währenddessen hat der Trierarch vier Dutzend Männer an Bord, um erschöpfte Ruderer austauschen zu können“, erklärte John. Dafür hatte Stephanos von seinen anderen Schiffen die Männer abgezogen.
    „Dann werden wir gleich die andere Triere entern?“
    Ronons Hand fuhr zu seinem Schwertgriff.
    „Ich befürchte ja. Ist bei dir alles in Ordnung?“
    „Ich habe Hunger, aber das muss warten.“
    Erst jetzt schienen die Männer auf der anderen Triere zu merken, dass sich das Blatt gewendet und sie ernsthaft in Gefahr waren. Die Ruderer beschleunigten ihr Tempo.
    John beobachtete wie sie immer schneller wurden und versuchten, der Daedalus zu entkommen.
    Doch die Daedalus holte auf und war direkt hinter dem Schiff.
    Eine Erschütterung hätte John beinahe zu Boden gehen lassen. Die Daedalus hatte das gegnerische Schiff von hinten gerammt.
    „Hermiod! Rückwärts! Jetzt!“
    Die Pfeife verstummte. Nur einen Moment, um in einen seltsamen, anderen Rhythmus einzusetzen und die Daedalus buckelte wie ein wildes Pferd.
    John schaffte es so gerade, sich festzuhalten. Als er wieder nach vorne blickte, stellte er fest, dass Stephanos eine Meisterleistung vollbracht hatte.

    Der Rammsporn der Daedalus hatte das andere Schiff im Heck aufgeschlitzt und durch das Rückwärtsrudern verhindert, dass die beiden Schiffe sich ineinander verkeilten.
    Wieder befahl der Trierarch einen Kurswechsel. Kurz darauf glitt die Daedalus in bester Schussdistanz an dem persischen Schiff vorbei.
    „Und schießt!“
    John verfolgte die Flugbahn der Kugel und sah sie auf einem Ruderdeck einschlagen. Dadurch kamen die Männer aus ihrem Rhythmus und die Ruder tauchten unregelmäßig ins Wasser ein. Das Schiff wurde langsamer.
    „Sie sinkt!“
    Ronon hatte Recht. Das Loch im Heck lag inzwischen tief unter der Wasserlinie und die ersten Männer sprangen von Bord.
    „Gut, nun gibt es nur noch einen Gegner, die Sardes.“
    John fragte sich, was gerade in Kolya vorging. Von sieben Schiffen war ihm nur sein Schiff geblieben. Alle anderen waren vernichtet.
    Als er zur Sardes blickte, sah er nur ihr Heck. Das Schiff steuerte auf die Fahrrinne zu.
    „Sie ergreift die Flucht!“
    Während die anderen Männer in Jubel ausbrachen, wurde John still. Er wechselte einen Blick mit Stephanos. Der Trierarch schüttelte den Kopf und machte damit klar, dass er die Sardes entkommen lassen würde. Eine Entscheidung, die er verstand.
    Selbst wenn Kolya die Flucht gelingen würde, war es unwahrscheinlich, dass man ihm nach so einer Niederlage noch ein Mal so eine Flotte anvertrauen würde.
    Es war vorbei.


    Und nach dem Epilog wird es wirklich vorbei sein...
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
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  3. #43
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Yes, Kolya vernichtend geschlagen. Das war wieder super zu lesen. Spannend bis zum Letzten, und mein persönliches Sahnehäubchen:
    „Novak!“
    Ein schlaksiger, langhaariger Mann blickte hoch.
    „Herr?“
    „Ich brauche mindestens ein Katapult. Und zwar sofort!“
    „Ja, Herr.“
    Novak war auch da. Danke!

    LG Val
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    arabisches Sprichwort

    ***


  4. #44
    Major Avatar von claudi70
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    Wow, dass war ja ein aufregendes und spannendes Kapitel zu gleich. Es gab ja keine ruhige Minute Hat mir sehr gut gefallen.
    Nur schade das Kolya entkommen kann. Aber schlimmeres als das er keine Flotte mehr bekommt, hätte ihn wohl nicht passieren können. Das entschädigt natürlich *fg*
    Lg Claudi

  5. #45
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    John fragte sich, was gerade in Kolya vorging. Von sieben Schiffen war ihm nur sein Schiff geblieben. Alle anderen waren vernichtet.
    Aber damit kommt er mit dem Leben davon und das ist sicher mehr, als viele der Leute sagen können, die das Unglück hatten seinen Weg zu kreuzen.

    Und selbst, wenn man ihm keine Flotte mehr anvertraut - so Menschen wie er kommen immer wieder auf die Beine. Leider.

    Schönes, dramatisches Kapitel!

  6. #46
    Autor der ungelesenen FF Avatar von Protheus
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    Eine sehr spannende Schlacht. Die Szene, wie Sheppard und die anderen auf das Handelsschiff rudern erinnert mich an Johns Versuch in der Schlacht um Atlantis den Jumper selbst zu fliegen. Der Gedanke dahinter wurde hier hervorragend für den Hintergrund der FF adaptiert. Wobei ich es gut gefunden hätte, wenn es noch einen Kampf an Land gegeben hätte. Ich hätte gerne gesehen/gelesen, wie Sheppard sich in einer Hoplitenphalanx macht. Außerdem wäre dann die Anlehnung an das Original perfekt gewesen. Atlantis wurde schließlich auch mit Infanterie verteidigt
    Die Freiheit des Bürgers heißt Verantwortung.

    (Joachim Gauck)


    "You may belong to any religion[...] - that has nothing to do with the buisness of the state. We are starting with this fundamental principle, that we are all citizens and equal members of one state." (Sir Mohammed Ali Jinnah)

    Meine FF:

    Laufend: 2036 - A Union at War

    Abgeschlossen: 2034 - Das neue Sternentor

  7. #47

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    Danke für eure Kommentare! Jetzt kommt der letzte Teil.

    Spoiler 
    Valdan: Yes, Kolya vernichtend geschlagen. Das war wieder super zu lesen. Spannend bis zum Letzten, und mein persönliches Sahnehäubchen:
    Freut mich, dass ich die Spannung halten konnte.

    Novak war auch da. Danke!
    Ja, aber nur mit einer winzigen Rolle. Ich hätte ihm gerne einer größere gegeben, mit einem guten Schluckauf. Aber das passte leider nicht in die Handlung.

    claudi70: Wow, dass war ja ein aufregendes und spannendes Kapitel zu gleich. Es gab ja keine ruhige Minute Hat mir sehr gut gefallen.

    Danke, das sollte auch pure Action sein. Es freut mich, dass es dir gefallen hat.

    Nur schade das Kolya entkommen kann. Aber schlimmeres als das er keine Flotte mehr bekommt, hätte ihn wohl nicht passieren können. Das entschädigt natürlich *fg*
    Eigentlich hätte Kolyas Schiff vernichtet werden sollen - aber ich habe die Story zum SGA Big Bang vom letzten Jahr geschrieben und bin in der letzten Sekunde fertig geworden. Mir fehlte die Zeit, um dazu noch etwas zu schreiben, deswegen lies ich ihn ziehen.

    Antares: Aber damit kommt er mit dem Leben davon und das ist sicher mehr, als viele der Leute sagen können, die das Unglück hatten seinen Weg zu kreuzen.
    Da hast du Recht. Wirklich Mitleid hat John auch nicht. Er ist nur neugierig.

    Und selbst, wenn man ihm keine Flotte mehr anvertraut - so Menschen wie er kommen immer wieder auf die Beine. Leider.
    Stimmt. Er hat noch genug Reserven, um ein Leben im Wohlstand zu führen... aber John und Rodney werden nie wieder etwas von ihm hören.

    Schönes, dramatisches Kapitel!
    Dankeschön

    Protheus: Danke für dein Lob. Und du hast es richtig interpretiert. Die Story ist eine Adaption des Wraithangriffes am Ende der ersten Staffel.
    Wenn es nicht eine Story für den Big Bang des letzten Jahres gewesen wäre und ich zum Schluss in arge Zeitnot geraten bin, dann hätte die letzten beiden Schiffe einen Angriff auf Marsillia gestartet und John und die Daedalus hätten ganz anders handeln müssen.

    Aber leider hatte ich keine Zeit mehr, das einzubauen.



    Zwei Tage später

    In Massalie ging alles seinen ganz normalen Gang. Nichts erinnerte mehr daran, dass sieben persische Trieren die Stadt bedroht hatten.
    John stand im Bad und verfluchte Halling für seine Einladung zum Essen. Egal, wie sehr er sich mit seinen Haaren bemühte, sie standen nach allen Seiten ab.
    „John, du musst das hier nehmen, sonst bekommst du deine Haare nicht gebändigt.“
    Argwöhnisch blickte John in den Topf, den Rodney ihm hinhielt. Es roch gut, aber sollte er sich das wirklich auf seine Haare schmieren?
    „Was ist das?“
    „Talg, mit einigen Kräutern verfeinert, damit es gut riecht. Die einheimischen Frauen verwenden es, damit ihre Frisuren nicht in Unordnung geraten. Teyla hat es mir gegeben. Sparsam aufgetragen, bringt es deine Haare nicht nur in Form, sondern auch zum Glänzen.“
    Angewidert schüttelte John den Kopf.
    „Nein, danke. Ich verzichte.“
    John fuhr noch einmal mit den Fingern durchs Haar und blickte in die polierte Silberscheibe.
    „Das ist gut so.“
    „Es fällt auf mich zurück, wenn du nicht ordentlich bist. Schließlich bin ich dein persönlicher Sklave. Nicht nur, dass ich deinen gesamten Schriftverkehr führe, alle Bücher führe, nein, ich bin dafür verantwortlich, dass du sauber und ordentlich bei dem Essen erscheinst. Das ist …“
    John hörte nicht weiter hin, ließ Rodneys Lamentieren zum beruhigenden Hintergrundgeräusch werden. Stattdessen konzentrierte er sich darauf seine Kleidung anzulegen. Mit der Tunika hatte er weniger Probleme, aber der Himation – ein großer rechteckiger Wollstoff -, der in eleganten Falten über die linke Schulter drapiert werden musste, wollte nicht so wie er sollte. Rodney zupfte an ihm herum, ließ ihn sich nach links und nach rechts drehen.
    Doch irgendwann war selbst sein Sklave zufrieden und gemeinsam verließen sie das Haus. Elizabeth und Radek schlossen sich ihm an, denn sie waren auch eingeladen.
    Halling hatte die Wirtschafterin schon öfters eingeladen, aber bei diesem Fest hatte Elizabeth zuerst gezögert, ob sie hingehen sollte. Schließlich würden auch einige sehr konservative Griechen anwesend sein.
    John war es gelungen, ihre Zweifel zu zerstreuen und so hatte sie ihm Endeffekt zugestimmt, mitzukommen.

    Auf dem Hof blieb John entsetzt stehen. Und deutete auf das Gebilde, das auf ihn wartete.
    „Wer war das?“
    „Trierarch Stephanos schickt seine besten Grüße und die Sänfte, damit Ihr sauber und ausgeruht beim Essen erscheint.“
    Zelenkas Stimme war pure Freundlichkeit. John schluckte einen Kommentar hinunter.
    „Du kannst mit Elizabeth und Rodney die Sänfte nehmen. Spann für mich Hylonome und Chiron an, ich fahre selbst.“
    „John, dass könnt Ihr nicht machen. Es wäre eine Beleidigung, Stephanos’ Sänfte abzulehnen.“
    Elizabeth war die Stimme der Vernunft.
    John wusste, dass er sich vor seinen Leuten und Stephanos’ Sklaven blamieren würde, wenn er jetzt nicht einsteigen würde. Er schluckte ein Mal, dann fügte er sich in das Unvermeidliche, ging zur Sänfte und stieg ein.
    „Lasst die Vorhänge auf!“
    „Willst du, dass ich mich zu dir setzte, oder brauchst du den Platz?“ Rodneys Stimme war nur ein Hauch in Johns Ohr. Niemand außer ihm hatte es gehört.
    „Setzt dich zu mir, das lenkt mich ab.“
    Kaum hatte Rodney sich hingesetzt, als die Träger auch schon die Sänfte anhoben und los liefen. Die Vorhänge schwangen hin und her und Johns Magen machte ganz seltsame Dinge.
    „Schau hinaus, John. Dann geht es besser.“
    Rodney hatte Recht. Als John sah, wie die Träger in einem gleichmäßigen Rhythmus durch Massalies Straßen liefen, ging es besser. Im Hintergrund hörte er das Geräusch der Soldaten, die ihn begleiteten. Evangelos und Bábis hatten seit dem Perserüberfall unerbittlich darauf bestanden, dass er sein Haus nie ohne Leibwache verließ.
    Langsam streckte John seine Finger, die sich in das Polster verkrampft hatte.
    „Nachdem du in einem Anfall geistiger Umnachtung zur Herakles gerudert bist und anschließend selbstmörderisch zur Daedalus geschwommen bist, verwundert es mich schon sehr, dass du in einer Sänfte Angstzustände hast.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, sprach Rodney weiter. „Ich frage mich, was Halling zum Essen vorbereitet hat. Vielleicht Toronischen Thunfisch? Ein mit Oliven gefülltes Hühnchen, oder ein gebratenes Zicklein? Anschließend vielleicht ein Pfannkuchen mit Honig und Sesamkörnern oder Globi, mit viel Honig.“
    „Du weißt, dass Halling traditionelles Essen bevorzugt“, neckte John ihn. Sich auf das Gespräch zu konzentrieren, lenkte ihn von der Tatsache ab, dass die Sänfte schlimmer schwankte, als ein Schiff bei stürmischem Seegang.
    „Bohneneintopf mit Speck und Hirse.“ Rodney seufzte auf. „Warum hast du nicht zur Siegesfeier eingeladen? Für Elizabeth wäre es eine Herausforderung gewesen, das Festmahl zu organisieren.“
    „Weil Halling sein Haus nicht verlässt. Seit er damals vom Pferd gestürzt ist, kann er sich kaum noch bewegen.“
    „Ja, ja.“ Rodneys Arme machten eine allumfassende Bewegung. „Und wir müssen beim Essen darunter leiden.“
    „Dafür müssen wir nicht mehr mit ihm, sondern mit Teyla verhandeln. Das wiegt vieles auf.“
    John blickte Rodney an und lächelte. Der schüttelte den Kopf.
    „Mit dem Riesen als Leibwache, werden hoffentlich auch die Geschäftsleute merken, dass sie sehr viel Einfluss in Massalie hat. Weißt du, wie oft die sich bei mir beschweren? Als ob du als Kommandant so viel Einfluss auf die Zivilbevölkerung hast. Das sind alles Idioten, die sich auch noch für besonders schlau halten.“
    „Diese Idioten werde ich ins Hinterland begleiten. Du erinnerst dich doch daran, dass ich - bevor der ganze Mist mit den Persern dazwischen gekommen ist, plante, die Händler zu begleiten? Sei also etwas netter zu ihnen.“
    „Erwartest du etwa, dass ich mit komme?“ Rodney sah John entgeistert an, als er begriff, dass er ins Schwarze getroffen hatte. „Du willst es wirklich. Ist das ein Befehl oder ein Wunsch von dir?“ Dabei wechselte seine Mimik zwischen Panik und einem selbstzufriedenem Lächeln.
    John zuckte mit den Schultern. „Wenn du hier bleibst, wirst du mit Evangelos und Elizabeth zusammenarbeiten und meine Güter verwalten. Du wirst nicht viel zu tun haben und kannst dich deinen Studien widmen. Es ist deine Entscheidung, ich möchte dir nicht befehlen, auf eine gefährliche Mission zu gehen, denn wenn du nicht freiwillig mitkommst, kannst du zur Gefahr für alle werden.“
    John wusste, was er von Rodney verlangte. Er kannte seine Abneigung gegen das Reisen und wusste, wie empfindlich sein Körper auf unbekannte Zutaten im Essen reagieren konnte. Doch in den letzten Tagen hatte er mehr Mut und Tapferkeit beweisen, als John erwartet hatte. Mit seiner Fähigkeit, alles reparieren zu können und fremde Sprachen schnell zu beherrschen, würde er eine Bereicherung für die Expedition sein.
    In der Sänfte herrschte eine angespannte Stille, die Johns Magen gar nicht gut tat, Oder lag es daran, das das Beförderungsmittel im Moment besonders stark schaukelte?
    Rodney blickte auf seine Hände, dann sah er hoch.
    „Warum wolltest du weg? Ich dachte, dass du als Kommandant hier ausgelastet bist.“
    „Mit Verwaltungsarbeit. Ich bin Soldat, kein Bürohengst. Ich will herausfinden, wie die Stimmung bei den anderen Stämmen ist. Dass uns die Ligurer jeden Herbst angreifen, war bisher nie ein Problem. Was ist aber, wenn sie sich mit anderen Stämmen verbünden? Ich will mich mit deren Fürsten treffen, Geschenke austauschen und versuchen, sie von dem Vorteil eines friedlichen Miteinanders zu überzeugen. Evangelos wird mich vertreten. Er kann Beschwerdebriefe sowieso eleganter formulieren.“
    Rodney schnaubte verächtlich. „Das reicht nicht. Er ist noch zu neu und versteht die Einheimischen nicht. Alleine seine Einstellung zu Frauen, wird ihm hier viel Ärger einhandeln. Du willst wirklich, dass ich mitkomme?
    „Du musst nicht sofort entscheiden“, versuchte John es Rodney einfacher zu machen. Der schüttelte den Kopf. „Ich brauche keine Bedenkzeit. Ich komme mit. Ohne mich schaffst du es ja noch nicht mal, deine Haare unter Kontrolle zu bekommen. Wer ist sonst noch mit dabei?“
    Ausnahmsweise ließ John ihm den Kommentar über seine Frisur durchgehen. Stattdessen lächelte er ihn strahlend an.
    „Ein Dutzend Händler mit ihrem Tross und einige Krieger, die sie hier angeheuert haben. Ich will Teyla und Ronon fragen, ob sie mitkommen wollen. Dann wird Evangelos mir noch eine Eskorte verpassen, um meine Sicherheit zu gewährleisten. Eine so große Gruppe wird Begehrlichkeiten wecken, aber ich denke, dass wir das schaffen werden und im Herbst nach Massalie zurückkehren werden.“
    „Solange du nicht von mir erwartest, dass ich den Winter im hohen Norden verbringe und dort erfriere, bin ich zufrieden.“
    Als ob das ein Stichwort war, verlangsamten die Träger ihr Tempo und gingen durch ein Tor. Der andere Rhythmus bereitete Johns Magen Probleme.
    Als die Sänfte anhielt, schwor er sich, auf dem Rückweg zu reiten. Egal was für eine Beleidigung es für Stephanos war. Es wäre noch viel schlimmer, wenn er die Sänfte besudeln würde.
    Er stand auf und stützte sich auf Rodney, der ihm helfend eine Hand entgegenstreckte.
    Als John in den Himmel blickte, fühlte er, wie die Übelkeit nachließ.
    Dann kam ihm Teyla entgegen. Sie hatte einen Verband um ihren linken Arm, aber sie lächelte mitfühlend, als sie John anblickte.
    „Willkommen, Kommandant!“ Sie umfasste seinen Ellebogen und neigte den Kopf. John erwiderte die Geste, so dass ihre Köpfe sich leicht berührten. Dann ließ Teyla ihn los und wiederholte die Bewegung bei Rodney.
    „Halling erwartet euch schon. Tretet ein!“
    „Danke, Teyla.“
    Als John sich von ihr löste, sah er, dass eine weitere Sänfte anhielt. Chaya stieg aus. John presste seine Zähne zusammen. Ihre Dienerinnen waren schon mehrfach bei ihm gewesen, um an das fällige Opfer zu erinnern. Bisher hatte er sich verleugnen lassen und die Arbeit vorgeschoben. Jetzt ging es aber nicht mehr.
    Bevor er etwas sagen konnte, trat Teyla vor und begrüßt die Priesterin.
    „Ich heiße Euch in Hallings Namen willkommen. Tretet ein und feiert mit uns.“
    Chaya sah über Teyla hinweg und blickte John an.
    „Ich bin nicht hier, um zu feiern, meine Göttin schickt mich, um ihr Opfer einzufordern?“
    „Welches Opfer?“, Teylas Stimme klang erstaunt. „Ich habe gestern einen Ochsen auf dem Altar geopfert, dass ist mehr als ich sonst meinen eigenen Göttern opfere.“
    „Der Kommandant hat Artemis drei Männer versprochen, wenn alle Einwohner Massalies den Angriff unbeschadet überstehen.“ Chayas Stimme war eisig. „Aber bisher hat er sie noch nicht geopfert.“
    John wollte näher treten und seinen Kampf selbst ausfechten, als ein Zeichen von Teyla ihn innehalten ließ. Er blieb stehen und wartete ab.
    „Das ist auch richtig so.“ Teyla zeigte ihren verbundenen Arm. „Ich bin im Kampf verletzt worden, somit hat Artemis ihren Teil der Vereinbarung nicht gehalten. Der Kommandant braucht keine Menschen zu opfern.“
    Chayas Gesichtsfarbe wechselte von elegantweiß zu krebsrot. „Das ist Betrug! Du willst meine Göttin um ihr Opfer betrügen.“ Ihre Stimme war so schrill, dass Johns Ohren schmerzten.
    „Nein, ich weise eine überhebliche Priesterin in ihre Schranken.“ Teyla hingegen sprach leise und sehr bestimmt. „Ich war bei dem Schauspiel, das Sie aufgeführt haben, dabei und ich weiß eine Prophezeiung von einer Betrügerei zu unterscheiden. Fordern Sie mich nicht heraus. Noch beten die Menschen zu Artemis, weil sie eine mutige Göttin ist und keine verschüchterte griechische Frau. Wenn aber bekannt wird, dass Sie den Kommandanten mit unfairen Tricks zwingen wollten, Menschen zu opfern, kann sich das schnell ändern. Wir haben unsere eigenen Götter und brauchen keine billigen Importe. Geh, bevor ich mich vergesse.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte Teyla sich um und ließ die Priesterin stehen. John sah ihr ins Gesicht und sah ihre Augen gefährlich funkeln. Niemand, der noch halbwegs bei Sinnen war, würde sich jetzt mit Teyla anlegen.
    „Ronon, kannst du bitte dafür sorgen, dass sie sicher in ihre Sänfte kommt und man sie schnell zu ihrem Tempel eskortiert. Sie ist in Massalies Straßen nicht länger willkommen.
    „Gerne.“ Dieses eine Wort sprach Ronon mit tiefer Befriedigung aus. Doch noch bevor er Chaya erreichte, hatte sie sich in ihre Sänfte zurück gezogen und ihre Sklaven trugen sie fort.
    „Danke, Teyla. Aber ich wäre durchaus in der Lage gewesen, mich selbst zu verteidigen.“
    John fiel es nicht leicht, sich zu bedanken. Es war ein seltsames Gefühl, in Teylas Schuld zu stehen.
    „Das stimmt John. Aber ich bin jetzt dein Gastgeber und wer auch immer meint, dich angreifen oder beleidigen zu müssen, greift auch mich an und beleidigt mich. Als Gastgeber ist es meine Pflicht, uns beide zu verteidigen.“
    Mit dieser Erklärung befreite sie John aus einer großen Verlegenheit. „Entschuldige, dass ich es vielleicht falsch eingeschätzt habe.“
    Teyla neigte den Kopf. „Du hast mich richtig eingeschätzt, wenn du glaubst, dass ich persönlich mit ihr abrechnen wollte. Ihr Benehmen war über Jahre hinweg zu herablassend, als dass ich es hinnehmen konnte. Es hat mir sehr gut getan, sie jetzt so abblitzen zu lassen. Aber lasst uns das Thema wechseln und hinein gehen. Elizabeth und Zelenka sind auch eingetroffen.“
    John drehte sich um und sah, dass Elizabeth die Schwelle zum Hof überschritt. In ihrem leuchtend roten Kleid war sie sehr griechisch und sehr elegant.
    Er wollte den Göttern noch ein Opfer bringen, denn es war fast ein Wunder, dass seine Familie die Schlacht ohne Schaden überstanden hatte.
    „Kommt ihr endlich?“ Rodney stand vor dem Eingang zur Festhalle. „Es duftet nach Zicklein und nach Knoblauch. Ich habe Hunger.“
    Lächelnd reichte John Elizabeth eine Hand und führte sie zur Halle.
    „Nur keine Panik Rodney. Als Ehrengast werde ich das beste Stück abbekommen.“
    Gemeinsam betraten sie den großen Saal.



    Nachwort:

    Ich habe mich bemüht, diese Geschichte basierend auf historischen Tatsachen zu schreiben. Leider konnte ich mich nicht in allen Punkten daran halten. Über folgende Ungenauigkeiten/Fehler bin ich mir bewusst:

    1. Die Herrscher Kyros und Peisistratos hat es gegeben. Auch hat Kyros viele ursprünglich griechische Städte in Kleinasien um das Jahr 540 v. Chr. eingenommen – leider nicht um 530. Genauso wenig hat er sich einer Piratenstreitmacht bedient, um die Städte zu erobern. Dies ist meiner Phantasie entsprungen.
    2. Im Jahr 530 v. Chr. gab es schon Katapulte, die, wie beschrieben, zur Verteidigung oder zur Belagerung von Städten eingesetzt wurden. Leider gab es im persischen Krieg gegen 480 v. Chr. noch keine Katapulte auf den Triere. Sie wurden erstmalig im peleponnesischen Krieg erwähnt. Zur Perfektion wurde es im Flottenbau der Römer entwickelt.
    3. Über die Besiedelung von Massalie – heue Marseille - in dieser Zeit ist nicht viel bekannt. Auch nicht über die Struktur der Stadt. Man weiß, dass es in späterer Zeit einen Senat gab und dass Massalie über Jahrhunderte von den einzelnen Herrschaftsgebieten unabhängig war. Es ist bekannt, dass es damals Stadtmauern gab, um sich gegen die Angriffe der Ligurer zu wehren aber wie sie strukturiert waren, weiß keiner.
    4. Zudem kann man noch heute die Tempel der Artemis und des Apoll bewundern und es ist bekannt, dass die Einfahrt zum Hafen wegen unter Wasser verborgenen Klippen nicht nur schwierig, sondern für Ortsunkundige gefährlich war.
    5. Massalie ist nicht von Athen, sondern von Griechen, die aus Kleinasien stammten, besiedelt worden. Die daraus resultierenden politischen Verwirrungen hätten in der Geschichte zu viel Platz eingenommen, deswegen habe ich es schlicht gehalten.
    6. Wie sah die Landschaft um Massalie im Jahre 530 aus? Waren es lichte Wälder aus Aleppo-Kiefern oder eher offene Felder mit Pinienbäumen (übrigens auch Kiefern) oder sah es ganz anders aus? War das Rhonedelta ein Sumpfgebiet, das man mied oder standen die Häuser bis am Ufer? Ich habe keine Ahnung, konnte in der mir zur Verfügung stehenden Literatur auch keinen Hinweis finden und verwendete es so, wie es am besten zur Handlung passte.

    Literatur:
    Leben im alten Griechenland
    Küchengeheimnisse der Antike – Kulinarische Entdeckungen und Rezepte
    Odyssee Ilias – Homer
    Antike Metropolen – Sonderband der Damals 2006
    Schifffahrt und Schiffbau in der Antike
    The Ancient Greece of Odysseus - Peter Connolly
    Spiele und Spielzeug in (d) der Antike – Unterhaltung und Vergnügen im Altertum
    Die antike Stadt – Das Leben in Athen & Rom
    Greece and Rome at War – Peter Connolly
    Bunte Götter – Glyptothek München


    Wichtige Links

    http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Massalie
    http://de.wikipedia.org/wiki/Triere
    http://www.hellenicnavy.gr/trihrhs_en.asp
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kyros_II.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hopliten
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
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  8. #48
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    Hi Aisling,

    du hattest hoffentlich schöne Ostertage!

    Das Ende deiner Geschichte hat mir wieder sehr gut gefallen.

    Besonders der Denkzettel für Chaya und die Sache mit der "Pomade" für John war gut.

    Vielen Dank für diese schöne Geschichte!

    Und ein großes Lob auch an die Künstlerin, die zu deiner Story so tolle Zeichnungen gemacht hat.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  9. #49
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    „Warum wolltest du weg? Ich dachte, dass du als Kommandant hier ausgelastet bist.“
    „Mit Verwaltungsarbeit. Ich bin Soldat, kein Bürohengst. (..) Ich will mich mit deren Fürsten treffen, Geschenke austauschen und versuchen, sie von dem Vorteil eines friedlichen Miteinanders zu überzeugen.


    *g* Und das ist schon John Sheppard, sein Ur-ur-ur-ur.... ahn, der dann mal durch das Stargate schreiten wird aus genau diesem Grund!

    Ein schönes Ende für eine interessante Story!

  10. #50
    Captain Avatar von Maxi
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    Sehr schönes rundes Ende für eine sehr schöne Geschichte ...
    Der Epilog war auch sehr schön ... auch das, dass John in den Sänften schlecht wird und die abreibung an Chaya ... *bösgrins*
    Und jetzt kann Rodney beim Essen richtig reinhaun ...

    LG Maxi
    Ohne Kampf und Krieg gäbe es keinen Frieden,
    denn ohne Krieg wüsste man gar nicht was Frieden ist !

    John Sheppard is the BEST !!!

    Der größte Preis den man im Leben zahlen muss ist der Tod!....

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