Autor: Cindy
Kategorie: Action / Drama / Character Death
Rating: PG-16
Länge: 20 Kapitel
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen (außer die von mir erfundenen, denn die gehören mir. *g*) gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben. Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.
Und ein ganz herzliches Dankeschön an Ina, fürs Betalesen.
Inhalt: Das AR-1 Team befand sich auf einen fremden Planeten, wo es ein Handelsabkommen mit deren Bevölkerung abschließen sollte. Dort wurden sie jedoch mit einem Gegner konfrontiert, der alles bisher Erlebte in den Schatten stellte.
Kapitel 1
Ein leichter Wind wehte ihm ins Gesicht und dunkle Wolken schoben sich langsam vor die letzten Sonnenstrahlen des Tages, welche Atlantis in ein goldenes Flair tauchte und die Stadt, mit all ihren Lichtern, noch atemberaubender erscheinen ließ, als sie schon war.
Von Weit her hörte er ein leises Grollen, welches immer näher kam, dennoch setzte er sich an den Rand des Piers und starrte wehmütig hinaus aufs offene Meer und ließ sich den salzigen Geruch des Wassers in die Nase wehen.
Ein leichtes Frösteln, welches ihm der Wind bescherte, ließ ihn über die Arme streichen und schwer seufzend dachte er an die Zeit zurück, wie sie sich kennen gelernt hatten. An die Gefahren, Abenteuer und Späße die sie zusammen erlebt haben und nur so nebenbei nahm er war, wie ein Jumper über die Stadt hinweg in Richtung Festland flog.
Er wusste zwar immer, dass ihre Missionen gefährlich waren, genauso wie die der anderen auch. Aber er hätte niemals gedacht, dass sie so enden würden – nein, so nicht – zumal doch alles relativ harmlos begann …
Rückblick …
Gelangweilt stocherte Ronon mit dem Messer im Tisch herum und Teyla glaubte daraus kleine Figuren erkennen zu können. John hatte seine Füße auf den Tisch gelegt und betrachtete sich zum x-ten Mal das Weizenähnliche Feld.
„Also, wenn das noch länger dauert, kenn ich bald jeden Grashalm auswendig.“
„Wieso gehen wir nicht einfach zurück und sagen Elizabeth, dass der Handel gescheitert ist?“, meinte Rodney genervt.
„Weil ich mit Elizabeth schon gesprochen habe und sie der Meinung ist, dass wir es noch einen Tag länger versuchen sollten“, erwiderte John gelangweilt.
„Noch ’n Tag? Das halt ich nicht aus!“
„Teyla, Sie haben doch gesagt, die Uridaner wären zum Handeln bereit, wieso sträuben die sich dann so?“, wandte sich John fragend an die Athosianerin.
„Ich weiß es nicht“, meinte sie kopfschüttelnd. „Das letzte Mal, als ich hier war, liegt ja schon drei Jahre zurück.“
„Hm.“ John kaute auf seinem Grashalm herum. „Auch wenn Elizabeth damit nicht einverstanden sein sollte, ich warte nur noch bis zum Einbruch der Dämmerung. Wenn sich dann nichts ergeben hat, rücken wir wieder ab.“
John ging dieses Verhandeln ebenfalls auf die Nerven, denn zwei Tage befanden sich nun schon hier in diesem Dorf, hatten diskutiert, gegessen und nochmals diskutiert. Keiner von den Atlantern glaubte mehr an einen Erfolg, doch gegen Abend, kam es dann endlich zu einem Handelsabkommen mit den Uridanern und das musste natürlich rauschend gefeiert werden.
Ziemlich überrascht blickten sie sich an, denn alles was es zu Essen und zu Trinken gab, wurde aufgetischt und sogar eine kleine Musikband wurde angeschleppt.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt, getrunken und wie sollte es auch anders sein – diskutiert.
Rodney konnte sich noch vage daran erinnern, dass er den Colonel, so gegen ein Uhr morgens, bei der Musikband von mehreren Schönheiten umzingelt sah und der Air Force Pilot fühlte sich auch noch regelrecht wohl dabei. Besonders eine dunkelhaarige exotische Schönheit – die McKay schon den ganzen Abend aufgefallen war – schien es dem Colonel angetan zu haben, denn nach zwanzig Minuten waren beide verschwunden.
Nachdem Rodney den Colonel überall vergebens gesucht und nach einer halben Stunde immer noch nichts von ihm gehört hatte – weil er auch nicht über Headset antwortete – stürzte er sich frustriert auf das Büfett.
Mit einer Hähnchenkeule in der Hand, entdeckte er Ronon und Teyla, doch selbst die beiden wussten nicht, wo der Colonel sich befand und Dex meinte nur mit lallender Stimme: „Lassen Sie Sheppard doch auch mal seinen Spaß.“
„Spaß? Und was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Er meldet sich ja noch nicht mal über Funk!“
„Rodney, John wird sich schon noch melden, so schnell passiert ihm nichts. Und den Spaß, sollten Sie sich auch mal gönnen“, fügte Teyla schmunzelnd hinzu. „Die Brünette da vorne, stiert Sie übrigens schon die ganze Zeit an.“
„Wirklich?“
An der Keule nagend und mit leuchtenden Augen, folgte er Teylas Blick. Jedoch verschwand seine Euphorie sofort wieder, nachdem er sie sah.
„Das ist ja die hässlichste Frau in der ganzen Pegasus-Galaxie!“, quiekte er entsetzt und suchte sein Heil in der Flucht, nachdem dieses Geschöpf auch noch auf ihn zukam.
Leicht genervt und etwas benebelt, entdeckte er den Colonel eine Stunde später mit der exotischen Schönheit, namens Hira auf Teyla zu gehen. Johns ohnehin schon strubbeliges Haar, war noch verwuschelter und das T-Shirt ragte ihm hinten halb aus der Hose. Tief durchatmend ging McKay auf seinen Freund zu und blickte ihn entrüstet ins Gesicht.
„Wo waren Sie die ganze Zeit?“
Doch anstatt eine Antwort, erntete er nur ein breites Grinsen, dass sich bis zu beiden Ohren hinzog und mit dem Daumen, deutete der Colonel hinter sich zu einem Weizenähnlichen Feld.
„Wurde ich etwa vermisst?“
„Kann man so sagen, ja.“
„Oh.“
Genervt über Johns Achtlosigkeit, schüttelte Rodney den Kopf. „Sheppard, wir sind hier um Handelsbeziehungen aufzubauen und nicht um unseren Gelüsten freien Lauf zu lassen!“, brachte er exzentrisch hervor und betrachtete den Colonel von oben bis unten. „Wenn das Elizabeth erfährt …“
Leicht neigte sich Johns Kopf zur Seite. „McKay, bleiben Sie locker. Hira hat mir nur gezeigt, wie man sich hier auf freundschaftliche Basis, bei den Uridanern verständigt. Das sollten Sie übrigens auch mal versuchen, würde Ihnen sicher gut tun.“
Nach Luft schnappend blickte er seinen Freund an. „Auf so eine Art Unterhaltung kann ich verzichten!“
Überrascht hob Sheppard eine Augenbraue. „Wirklich? Ich habe immer gedacht Sie stehen auf Frauen.“
„Tu ich auch, aber … sicher steh ich auf Frauen, was denken Sie denn?“, stammelte er vor sich hin und fühlte sich plötzlich von allen Seiten beobachtet. „Aber ich suche mir meine Frauen selber aus und lass mir keine aufschwatzen, so wie Sie!“
„Na ja, aufgeschwatzt wurde Hira mir nicht“, meinte John schulterzuckend und schnappte sich ein Glas Bier – oder was auch immer das war. „Das Zeug schmeckt gar nicht mal schlecht. Wie viel haben Sie eigentlich schon davon getrunken, McKay?“
„Drei oder vier Gläser, aber das hat jetzt nichts damit zu tun! Was ist, wenn hier plötzlich Wraith oder Genii auftauchen? Sie können nicht einfach verschwinden, ohne uns Bescheid zu sagen!“
„McKay, ich brauch Ihnen in dieser Hinsicht nicht Bescheid sagen, klar?“ Kurz nickte John Ronon und Teyla zu, griff in seine Jackentasche und holte eine Zigarre hervor. Anschließend fasste er Hira am Arm und ließ Rodney allein.
Perplex sah McKay ihm hinterher. „War das etwa grad ’ne Zigarre?“
„So wie’s aussah, ja“, entgegnete Teyla.
Ronon grinste vor sich hin und überreichte Rodney ein Bier, was dieser frustriert annahm.
„Nehmen Sie es leicht, McKay.“
„Leicht?! Bin ich etwa der Einzige, der bemerkt, dass hier etwas nicht stimmt? John benimmt sich wie ein liebestrunkener Gockel, raucht Zigarren und ihr lacht auch noch da drüber! Wann hat er sich jemals so verhalten? Okay, Gockelhaft verhält er sich immer, wenn er hübsche Frauen sieht, da rutscht sein Verstand nun mal eben in die Hose. Aber dass er noch nicht mal auf den Funk reagiert?“
„McKay, ich glaube Sie sind neidisch, weil Sheppard nun mit Hira zusammen ist und nicht Sie“, meinte Ronon an seinem Glas nippend.
Beruhigend legte Teyla ihm eine Hand auf die Schulter, nachdem er heftig nach Luft schnappte. „Rodney, das hier ist eine Feier. Die Uridaner sind ein friedliebendes Volk. Also, seien Sie lustig und trinken Sie etwas.“
Seufzend nickte er. Vielleicht hatten die beiden ja recht und er malte wirklich alles nur schwarz. Dennoch behielt er seine Zweifel und mischte sich mit den beiden unter das Volk.
°°°°
Die Sonne stand schon hoch am Himmel und leise hörte man das Plätschern des Flusses über denen einige Vögel seelenruhig ihre Kreise zogen. Langsam richteten sich die Atlanter auf und jedem dröhnte der Kopf.
„Oh man, was ist das für ein Gesöff gewesen“, meinte Ronon und hielt sich seinen hämmernden Schädel.
„Sie sind doch selber Schuld, wieso mussten Sie auch so viel trinken?“, jammerte Rodney leise und konnte gerade noch so ein Würgen unterdrücken, nachdem er sah, wie der Satedaner sich übergeben musste. „Uhhh, muss das jetzt sein?“
„Ging nicht anders“, bekam McKay zur Antwort.
„Wo ist eigentlich John?“, fragte Teyla nachdem sie ihn nirgends sah und berührte leicht ihre Stirn.
Mit zusammengekniffenen Augen suchte Rodney die Umgebung ab, denn auch er hatte leichte Schwierigkeiten mit seinem Kopf.
„Das ist ja so was von klar! Mit Sicherheit liegt er noch irgendwo im Bett und mümmelt sich bei seiner Schönheit ein, während wir hier auf der Wiese liegen“, gab er abfällig von sich.
„Na, wenigstens hatte er Spaß“, grinste Dex und musste sich erneut übergeben.
Entsetzt blickte McKay ihn an. „Was haben Sie denn gesoffen?“
„Bier.“
„Ich bezweifle, dass das Bier war“, meinte Teyla und rieb sich immer noch ihre Stirn. „Normalerweise bekomme ich davon keine Kopfschmerzen und schlecht ist mir auch irgendwie.“
„Allerdings, jetzt wo Sie das sagen … mein Magen spielt auch etwas verrückt.“
„Hallo ihr Schlafmützen, seid ihr endlich aufgewacht?“, rief ihnen ein gutgelaunter John Sheppard entgegen.
„Das darf doch nicht wahr sein“, nuschelte Rodney würgend. „Sind Sie etwa der Einzige dem es hier gut geht?“
„Ich kann mich nicht beklagen. Hab sogar schon gefrühstückt, war echt lecker“, gab John breit grinsend von sich und musterte seine drei Teammitglieder.
Teyla hatte nur das Wort Essen gehört, da beugte sich auch schon vornüber.
„Geht’s euch etwa nicht gut?“, fragte John stirnrunzelnd.
„Sehen wir etwa so aus?“, jammerte Rodney.
„Vielleicht hättet ihr gestern nicht so viel trinken dürfen?“
„Ha, ha, sehr witzig!“
Innerlich grinste John vor Schadenfreunde, denn nun hatte er es endlich mal geschafft Teyla und Dex unterm Tisch saufen zu können. Und die drei nun auch noch so verkatert vor sich zu sehen, ließ seine Augen glänzen und er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen – obwohl sie ihm doch ein bisschen leid taten.
Gespielt seufzend meinte er schließlich: „Na gut Leute, gehen wir nach Hause. Ich hole nur noch meine Sachen und verabschiede mich noch kurz von Heloy.“
„Ja, aber machen Sie schell!“, rief Rodney ihm noch hinterher.
Fortsetzung folgt