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Thema: [SGA] Broken

  1. #1
    Alpha Avatar von Avarra
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    Standard [SGA] Broken

    Titel: Broken
    Autor: Avarra
    Altersbeschränkung: FSK-16 (ich habe die Altersgrenze etwas hoch angesetzt, es wird zwar nicht explizit, aber nicht unbedingt für empfindliche Gemüter geeignet)
    Zeitliche Einordnung: irgendwann gegen Ende der 3. Staffel SG-Atlantis
    Spoiler: SGA Staffeln 1-3
    Charaktere: Sheppard, McKay, Teyla, Ronon, Beckett, diverse Andere, OCs
    Kategorie: Drama, ein kleines bischen McShep angedeutet (Ich kann nicht anders)
    Klappentext: Ein ganz normaler Tag in Atlantis. Eine ganz normale Mission zu einem ganz normalen Planeten. Eine Mission, die unerwartet nach hinten losgeht und was dann passiert, überschreitet die Vorstellungen der Team-Mitglieder. Sie werden an ihre Grenzen gebracht… Und darüber hinaus.
    Warnung: Es wird düster und hart, Zartbeseitete sollten sich überlegen, ob sie das lesen möchten.
    Disclaimer: Die Figuren und das Universum von „Stargate“ gehören MGM, respektive den © und ™ Inhabern und bleiben deren geistiges Eigentum. Alles, was aus dieser Welt nicht bekannt ist, ist meinem Geist entsprungen.
    [(c) des nicht zu MGM gehörenden Materials liegt bei mir, jede Verbreitung im Ganzen oder in Auszügen in sämtlichen Medien darf nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erfolgen.]
    Kommentare: sind erwünscht und gerne gesehen






    Broken



    „WISSEN SIE EIGENTLICH, WAS SIE HIER ANGERICHTET HABEN?!“ Rodney McKay Stimme schallte durch den gesamten Laborbereich.
    „Sie inkompetenter Versager von einem Möchtegern-Wissenschaftler!“
    Der so gescholtene Astrophysiker zuckte bei jedem Wort zusammen. Das Donnerwetter seines Vorgesetzten hatte begonnen, kurz nachdem vor einigen Minuten das Licht leicht geflackert hatte und gleich darauf hatte sich McKay in einen gestaltgewordenen Wutausbruch verwandelt.
    James Thorne, der unglückliche Wissenschaftler, der unter der Schimpftirade McKays immer kleiner wurde, hatte an einem Experiment gearbeitet, das zu einer kurzen Spannungsschwankung in der Stromversorgung geführt hatte. Im Prinzip nichts Ungewöhnliches, aber da McKay selber an einem Experiment zur Effizienzsteigerung der Energieverwertung verschiedener Systeme arbeitete, hatte dieses unerwartete Ereignis alle seine bisherigen Ergebnisse zunichte gemacht. Entsprechend dimensioniert war sein Ausbruch.
    „Warum bin ich eigentlich dazu verdammt, immer nur mit Idioten und Versagern arbeiten zu müssen“, wütete McKay weiter, dessen Kopf mittlerweile die Farbe einer reifen Aubergine angenommen hatte.
    „Weil es, wenn Sie mit lauter Rodneys zusammen arbeiten würden, in den ersten 4,6 Minuten zu einem Mord kommen würde“, nuschelte Radek Zelenka, der dieser Steilvorlage wieder einmal nicht widerstehen konnte.
    „WAS HABEN SIE DA EBEN GESAGT?“, fauchte McKay in Zelenkas Richtung.
    „Nichts, nichts“, murmelte der Angesprochene und versuchte, sich davon zu machen.
    „Ich habe das genau gehört“, giftete McKay.
    „Ich gehe dann mal Messgeräte kalibrieren.“ Mit diesen Worten machte sich Zelenka aus dem Staub, sein lockeres Mundwerk verfluchend. Als würde McKay nicht schon so genügend Gelegenheiten nutzen, ihn anzufahren. Nein, er musste das auch noch selber provozieren.
    „Rodney!“, erklang eine Stimme ruhig und mit leicht amüsiertem Unterton von der Tür des Labors. Colonel Sheppard lehnte in betont lockerer Haltung im Türrahmen und beobachtete das Schauspiel, das sich ihm darbot.
    „WAS?!?“, zischte McKay ihn an.
    „Esperia. Außenmission. Du erinnerst dich?“
    McKay zögerte, dann sah er auf seine Uhr. „Oh. Ja… ich bin hier aufgehalten worden, weil dieser Haufen inkompetenter, unausgebildeter, desorientierter Schwachköpfe…“
    „Rodney.“ Sheppard sah demonstrativ auf seine Uhr.
    „Ja, ja, ja. Ich komme ja schon.“

    Während sie durch die Gänge der Stadt gingen und McKays Gesichtsfarbe langsam wieder in den Normbereich wechselte, versuchte er dem Colonel klarzumachen, was ihn so aufgeregt hatte. „Dieser Thorne! Behauptet ein Wissenschaftler, ein Physiker zu sein… und was macht er? Nichts… weniger, als nichts. Und dabei macht er noch die Arbeit anderer, besserer, wichtigerer Leute zunichte.“ Er schnaubte.
    „Deine Arbeit.“
    „Natürlich. Wessen sonst?“
    Sheppards Antwort war ein Schmunzeln.
    „Dieser Kerl wird eines Tages dafür verantwortlich sein, dass ich einen Herzinfarkt erleide. Oder er bringt mich mit einem seiner Experimente um. Oder..."
    „Weißt du, ich bin der militärische Leiter von Atlantis, ich könnte ihn für dich töten lassen.“
    McKay starrte seinen Freund überrascht an, übersah in seiner emotionalen Erregung völlig die Zeichen von Ironie, die sowohl im Tonfall, als auch im Gesicht Sheppards zu sehen waren.
    „Du könntest WAS?!?“
    Ruhig, als spräche er über eine völlig belanglose Sache, erwiderte Sheppard: „Ich habe da ein paar Marines mit Spezialtraining. Die erledigen das schnell und sauber. Ohne Spuren zu hinterlassen… du weißt schon.“
    McKay sah ihn noch einem Moment entsetzt an, dann grinste er schief.
    „Ja ja, schon gut. Mach dich nur lustig über mich“, murrte er, klang aber schon deutlich versöhnlicher.

    Sie erreichten den Torraum, wo Teyla gerade Ronon erklärte: „Esperia ist eine friedliche Welt, deren Gesellschaft hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig ist. Allerdings zeigt sich in der Hauptstadt eine beginnende Industrialisierung, was uns die Möglichkeit bietet, ihnen Handelsbeziehungen anzubieten, die für beide Seiten von Vorteil sind. Wir brauchen Lebensmittel und die Esperianer können sicherlich Unterstützung für den Aufbau ihrer Industrie gebrauchen.“
    Ronon nickte, erwiderte aber nichts.
    Als die beiden McKay und Sheppard entdeckten, lächelte Teyla ihnen warm und herzlich zu, während Ronon sich mit einem knappen Nicken begnügte.
    „Können wir?“, fragte die Athosianerin und als sie ihre Zustimmung gegeben hatten, etablierte sich das Wurmloch und das Team trat hindurch zu einer neuen Mission.


    Esperia war eine liebliche Welt mit mildem Klima, satten Farben und dem Geruch von frisch gemähtem Heu in der Luft.
    Sie sahen sich am Stargate um und entdeckten einen kurzen Weg, der zu einer ausgebauten Straße führte.
    Die Straße wurde gesäumt von Feldern und Wiesen auf denen eigenartig aussehende Tiere weideten. Ein wenig erinnerten sie an überdimensionale Biber, was McKay dazu brachte, abfällig zu schnauben.
    „Erwarten wir hier Zugang zu Technologie, oder erschöpft sich diese Mission in einem Kurs über außerirdische Nutztierhaltung?“
    „Wir wollen Handelsbeziehungen aufbauen, um die Lebensmittelversorgung von Atlantis auf lange Sicht zu sichern“, erklärte Teyla in geduldigem Tonfall.
    „Na, hoffentlich lassen sich aus diesen Viechern anständige Burger machen“, murrte der Kanadier, nicht Willens, die angenehmen Aspekte der Mission zu genießen.
    Und angenehm schien dieser Aufenthalt wirklich zu werden, das Wetter war schön und sie wurden von einer Delegation aus der Stadt freundlich und ehrerbietig empfangen.

    Nachdem man sie in den nächsten Ort geleitet hatte, in dem die Verhandlungen stattfinden sollten, führte man sie erst einmal herum. Ihnen wurde erklärt, dass die Hauptstadt Quenta einige Meilen entfernt liege und man ihnen den Weg dorthin ersparen wolle.
    Später, wenn die ersten Beziehungen geknüpft wären, würde man sie auch in der Metropole der Welt herumführen und ihnen die Errungenschaften der Wissenschaft und Technik zeigen, so wurde ihnen gesagt.
    Die Delegation der Regierung, der Protektor und einige seiner Minister waren extra in den nahe gelegenen Ort gekommen, um mit den Besuchern zu verhandeln.
    Alles schien auf eine Routinemission hinzuweisen, nur dass dem Team auffiel, wie eine erstaunlich große Anzahl von Menschen im Ort blass und kränklich wirkte. Sie versuchten, sich von den Gästen fernzuhalten, doch ihr bellendes Husten war trotzdem in allen Straßen zu hören.
    Nachdem sie im besten Gasthof des Ortes zu Tisch gebeten worden waren, erkundigte sich Teyla mitfühlend nach den Kranken.
    Es herrsche eine Art Epidemie unter dem Menschen, wurde ihnen erklärt, aber sie sollten sich keine Sorgen machen, es beträfe nur eine ganz bestimmte Volksgruppe und sei auf andere Menschen nicht übertragbar.
    Um zu beweisen, dass den Atlantern keine Gefahr drohte, wies der Protektor darauf hin, dass er selbst und seine Delegation sich hier ohne Scheu aufhalten würden. Sorgen seien völlig unbegründet, man habe hier alles im Griff und die Krankheit sei keineswegs lebensbedrohlich, nur sehr lästig für die Betroffenen.

    Sheppard bot an, medizinische Hilfe aus Atlantis zu holen, um zu sehen, ob ihre Ärzte vielleicht eine Besserung für die Erkrankten herbeiführen könnten. Nach einem kurzen Zögern nahm der Protektor das Angebot dankend an und sie verschoben die Verhandlungen auf den nächsten Tag, wenn das Team mit Dr. Beckett zurückkehren wollte.

    ---------------------------------------------------
    Geändert von Chayiana (10.02.2009 um 21:56 Uhr) Grund: Formatfehler
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
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  2. #2
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Hi Avarra,

    was sehen mein entzündeten Augen denn da? Eine neue Geschichte von dir... da muss ich doch gleich mal weiterlesen!

    gleich darauf hatte sich McKay in einen gestaltgewordenen Wutausbruch verwandelt......„Weil es, wenn Sie mit lauter Rodneys zusammen arbeiten würden, in den ersten 4,6 Minuten zu einem Mord kommen würde“, nuschelte Radek Zelenka, der dieser Steilvorlage wieder einmal nicht widerstehen konnte......McKay zögerte, dann sah er auf seine Uhr. „Oh. Ja… ich bin hier aufgehalten worden, weil dieser Haufen inkompetenter, unausgebildeter, desorientierter Schwachköpfe…“
    Das waren schon mal drei Highlights in nur einem Absatz, die mich absolut zum Schmunzeln gebracht haben, weil sie so absolut treffend sind!

    McKay sah ihn noch einem Moment entsetzt an, dann grinste er schief.
    „Ja ja, schon gut. Mach dich nur lustig über mich“, murrte er klang aber schon deutlich versöhnlicher.
    Und wieder mal hat John den richtigen Riecher, um Rodney auf normale Betriebstemperatur runter zu bringen

    „Na, hoffentlich lassen sich aus diesen Viechern anständige Burger machen“, murrte der Kanadier
    so langsam rappel ich mich wieder vom Boden auf, der war einfach klasse! "Biberburger"

    Und nachdem du den Leser so richtig schön eingelullt hast, mit diesem friedlichen Planeten und den netten Menschen, die nur Handelsbeziehungen möchten, kommst du ganz heimlich still und leise durch die Hintertür mit eine unbekannten Krankheit, und einem Benehmen der Einwohner, das mir absolut nicht geheuer ist. Ich kann es noch nicht benennen, aber da ist noch eine Menge im Busch. Warten wir also ab, was noch passiert.

    LG Val
    Geändert von Valdan (29.10.2008 um 09:23 Uhr)
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
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    ***


  3. Danke sagten:


  4. #3
    Chief Master Sergeant Avatar von Manu
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    Hallo Avarra,

    der Anfang war schon einmal richtig gut gelungen und verspricht eine tolle Geschichte zu werden.

    Mir stellen sich schon die Nackenhaare auf, wenn ich an deine Einführung auch nur denke:

    Klappentext: Ein ganz normaler Tag in Atlantis. Eine ganz normale Mission zu einem ganz normalen Planeten. Eine Mission, die unerwartet nach hinten losgeht und was dann passiert, überschreitet die Vorstellungen der Team-Mitglieder. Sie werden an ihre Grenzen gebracht… Und darüber hinaus.
    Warnung: Es wird düster und hart, Zartbeseitete sollten sich überlegen, ob sie das lesen möchten.
    LG Manu

  5. Danke sagten:


  6. #4
    Moderator & Newsposter Avatar von SG 2007
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    Hi Avarra,

    Mich hat der Klappentext auch gleich mitgezogen. Ich dachte mir, bei so einem Header schau ich doch auch mal rein.

    Also der erste Abschnitt war sehr lustig. Das ist Rodney wie er leibt und lebt. Ich hoffe nur Thorne verliert seinen Mut nicht, bei so einem Vorgesetzten.

    Das mit den Handelsbeziehungen hört sich doch schonmal recht friedlich an. Doch diese Krankheit...hmm...schon merkwürdig.
    Ich bin neugierig was es nun damit auf sich hat.

    Ein guter Anfang, wenn auch vielleicht storytechnisch etwas zu "Inhaltslos" um schon von Anfang an viel Spannung auf zu bauen. Du verrätst noch nicht sehr viel.
    Allerdings super Humor.

    Auf jeden Fall gut. Mal sehen wie es weiter geht.

    LG
    SG 2007

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  8. #5
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Ui, dich hat's aber wirklich voll erwischt, das SGA-Schreib-Virus. *g* Schön!

    Der Header klingt ja vielversprechend. Da bin ich sehr gespannt, was du da auf uns loslässt.

    „Weil es, wenn Sie mit lauter Rodneys zusammen arbeiten würden, in den ersten 4,6 Minuten zu einem Mord kommen würde“, nuschelte Radek Zelenka, der dieser Steilvorlage wieder einmal nicht widerstehen konnte.
    *kicher* Wobei ich Zelenka hier wiedersprechen muß: Rodney ist mit seinem Replikanten in "This Mortal Coil" sogar ausgesprochen gut zurechtgekommen. Aber das kann Radek ja nicht wissen.

    Was Rodneys Ausraster angeht, frage ich mich, ob es mit diesem Thorne irgendeine Vorgeschichte gibt ( hat er Rodney mal seinen Kaffeevorrat geklaut? ), denn Rodney ist ja so richtig fies zu ihm. So hat er nicht mal Kavanaugh angeblafft, als der auf der Midway-Station die Selbstzerstörung aktiviert hatte.

    Schön, wie Sheppard Rodney mit etwas Ironie sehr rasch wieder auf den Boden der Tatsachen holt und ihm dadurch zeigt, wie unverhältnismäßig sein Wutausbruch eigentlich war - was Rodney auch schnell einsieht. Schöner, treffender und charakternaher Dialog zwischen den beiden.

    Alles schien auf eine Routinemission hinzuweisen, nur dass dem Team auffiel, wie eine erstaunlich große Anzahl von Menschen im Ort blass und kränklich wirkte. Sie versuchten, sich von den Gästen fernzuhalten, doch ihr bellendes Husten war trotzdem in allen Straßen zu hören.
    Es herrsche eine Art Epidemie unter dem Menschen, wurde ihnen erklärt, aber sie sollten sich keine Sorgen machen, es beträfe nur eine ganz bestimmte Volksgruppe und sei auf andere Menschen nicht übertragbar.
    Oh-ho, das klingt gar nicht gut. Nur eine bestimmte Volksgruppe? Jetzt frage ich mich wodurch die sich vom Rest der Bevölkerung unterscheidet. Ich fasse mich in Geduld. *g*

    Das verspricht jedenfalls wieder sehr spannend zu werden. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

  9. Danke sagten:


  10. #6
    Second Lieutenant Avatar von Tinkabell
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    Hallo Avarra,

    wow jetzt legst du aber los. eine neue Geschichte nach der anderen von dir

    Also bei McKays Wutausbruch hab ich richtig mitgezittert Der arme Thorne. aber McKay ist ja immer erhaben über alle anderen

    Es herrsche eine Art Epidemie unter dem Menschen, wurde ihnen erklärt, aber sie sollten sich keine Sorgen machen, es beträfe nur eine ganz bestimmte Volksgruppe und sei auf andere Menschen nicht übertragbar
    Das klingt aber nicht gut. nur eine bestimmte Volksgruppe? Das klingt irgendwie... rassistisch?


    Um zu beweisen, dass den Atlantern keine Gefahr drohte, wies der Protektor darauf hin, dass er selbst und seine Delegation sich hier ohne Scheu aufhalten würden. Sorgen seien völlig unbegründet
    spätestens da konnte ich den protektor nicht leiden

    Die Geschichte fängt jedenfalls schon mal gut an und scheint interessant zu werden. ich lass mich überraschen

    LG

  11. Danke sagten:


  12. #7

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    Mir hat der Anfang sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn die Story düster ist, aber trotzdem mit einer Prise Humor gewürzt ist.
    „Weil es, wenn Sie mit lauter Rodneys zusammen arbeiten würden, in den ersten 4,6 Minuten zu einem Mord kommen würde“, nuschelte Radek Zelenka, der dieser Steilvorlage wieder einmal nicht widerstehen konnte..
    Das war erstklassig. So sehr Radek. Ich könnte ihn für den Kommentar knutschen.

    Der Planet hört sich ja ganz friedlich an, aber ich habe den Verdacht, dass es sich um eine Zweiklassengesllschaft handelt und die Kranken nicht zur Herrschaftsklasse gehören. Bin ja mal gespannt, wie es weiter geht.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
    Meine Storys

  13. Danke sagten:


  14. #8
    Alpha Avatar von Avarra
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    Hey Ihrs

    Vielen Dank für eure Feedbacks. Ich freue mich wirklich, dass ihr diese neue Baby von mir so liebevoll augenommen habt.


    @Valdan:
    Das waren schon mal drei Highlights in nur einem Absatz, die mich absolut zum Schmunzeln gebracht haben, weil sie so absolut treffend sind!
    Dankeschön *verneig*
    Rodney ist eine solche Steilvorlage, den muss man als Autor einfach lieben.

    Und nachdem du den Leser so richtig schön eingelullt hast, mit diesem friedlichen Planeten und den netten Menschen, die nur Handelsbeziehungen möchten, kommst du ganz heimlich still und leise durch die Hintertür mit eine unbekannten Krankheit, und einem Benehmen der Einwohner, das mir absolut nicht geheuer ist. Ich kann es noch nicht benennen, aber da ist noch eine Menge im Busch. Warten wir also ab, was noch passiert.
    *nick* Im Busch ist da so einiges, aber ob das mit der Krankheit zu tun hat, bleibt abzuwarten...
    Freut mich aber, dass dir die Diskrepanz zwischen Friede-Freude-Eierkuchen und der sonstigen Atmosphäre auf dem Planeten gefallen hat.


    @Manu:
    Willkommen!
    Danke für das Lob für den Anfang. Ja, es wird wohl zum Haare aufstellen.
    Und glaub mir, ich neige nicht dazu, den Header für reißerische Parolen zu missbrauchen, um User anzulocken. Was ich da geschrieben habe, meine ich auch so und ich hab auch lange überlegt, ob ich das so schreiben kann und ob ich die ganze Story so schreiben soll. *seufz*
    Naja, mal sehen...


    @SG 2007:
    Auch dir ein Willkommen!
    Freut mich, dass dir der Humor am Anfang gut gefallen hat. Ich musste beim schreiben auch lachen.
    Ein guter Anfang, wenn auch vielleicht storytechnisch etwas zu "Inhaltslos" um schon von Anfang an viel Spannung auf zu bauen. Du verrätst noch nicht sehr viel.
    Stimmt. es gibt noch nicht viel Inhalt und Spannung auch nicht. Das ist Absicht, ich wollte nich am Anfang gleich mit viel Spannung beginnen. Eigentlich habe ich erstmal nur die Vorraussetzungen geschaffen und die Figuren positioniert. Nun kann das Spiel beginnen... Und ein spiel ist es definitiv... zumindest für einige der Beteiligten.


    @Sinaida:
    Ui, dich hat's aber wirklich voll erwischt, das SGA-Schreib-Virus. *g*
    *nick* Allerdings *lach*. Die Charaktere bieten aber auch ein derartig breites Spektrum an, da kann ich einfach nicht widerstehen.

    *kicher* Wobei ich Zelenka hier wiedersprechen muß: Rodney ist mit seinem Replikanten in "This Mortal Coil" sogar ausgesprochen gut zurechtgekommen. Aber das kann Radek ja nicht wissen.
    Stimmt einerseits, andererseits meint er auch nicht wirklich echte Rodney-Kopien, sondern eher rodneyartige Wissenschaftler. Und wenn jeder der genialste sein will, jeder seine eigenen Ideen, als den Durchbrauch ansehen will, dann kommts schnell zu Stress. Mit seinen eigenen Abbildern arbeitet er gut zusammen, weil sie er sind und er sie deshalb vorbehaltlos respektieren kann. Denke ich.

    Schöner, treffender und charakternaher Dialog zwischen den beiden.
    Dankeschön *verneig*.
    Du weißt ja selber, wie schön es ist, die beiden interagieren zu lassen.

    Oh-ho, das klingt gar nicht gut. Nur eine bestimmte Volksgruppe? Jetzt frage ich mich wodurch die sich vom Rest der Bevölkerung unterscheidet. Ich fasse mich in Geduld.
    Das wird zügig aufgeklärt *versprech*.


    @Tinkabell:
    Also bei McKays Wutausbruch hab ich richtig mitgezittert Der arme Thorne. aber McKay ist ja immer erhaben über alle anderen
    *nick* Und wenn man seine Experimente sabotiert, wird er zum Tier.

    Das klingt aber nicht gut. nur eine bestimmte Volksgruppe? Das klingt irgendwie... rassistisch?
    Hmmm.... ich weiß nicht. Findest du?
    Ist es rassistisch, dass Katzenschnupfen nicht auf Menschen übertragbar ist, aber die armen Katzen daran sterben können?
    Ok, da handelt es sich um zwei verschiedene Spezies, aber sowas kanns doch auch bei Menschen geben, oder?


    @Ailsling:
    Ich mag es, wenn die Story düster ist, aber trotzdem mit einer Prise Humor gewürzt ist.
    Ja, ich auch *freu*.
    Allerdings bleibt mir im späteren Verlauf der Geschichte der Humor im Halse stecken. Ich weiß ehrlich nicht, wo ich ihn unterbringen soll *seufz*. Aber wird schon irgendwo passen...

    Das war erstklassig. So sehr Radek. Ich könnte ihn für den Kommentar knutschen.
    Dankeschön! *verneig*
    Ich empfinde es als besonders großes Lob, wenn ihr mir sagt, dass ich die Charaktere gut treffe, weil ich noch neu in der Serie bin. Aber die Charaktere sind in der Serie so ausgereift und haben so typische Ecken und Kanten, dass sie ein Geschenk für jeden schreiber sind.


    So, es geht bald weiter, der nächste Teil ist im Feinschliff...

    es grüßt
    Avarra
    Geändert von Avarra (29.10.2008 um 20:29 Uhr)
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  15. #9
    Alpha Avatar von Avarra
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    Auch am nächsten Tag wurden sie freundlich empfangen und man hatte sogar einen Behandlungsraum für Dr. Beckett eingerichtet, in dem er die Kranken untersuchen konnte.
    Jeder war zuvorkommend und dankbar und während Carson seine Arbeit aufnahm, setzten Teyla, Ronon, McKay und Sheppard sich ein weiteres Mal mit dem Protektor und seine Ministern an einen Tisch.
    Die Verhandlungen verliefen zufrieden stellend und man wurde sich ziemlich rasch einig, was in erster Linie daran lag, dass der Protektor gerne bereit war, auf die Wünsche der atlantischen Delegation einzugehen. Man wollte Lebensmittel in ausreichender Menge liefern und im Gegenzug sollten Ingenieure in Quenta helfen, eine angemessene Energieversorgung für die wachsende Industrie aufzubauen.

    In einer der Pausen, in denen sie sich die Beine vertreten und unter sich die Fortschritte besprechen konnten, statteten sie Dr. Beckett einen Besuch ab, der in dem improvisierten Krankenzimmer alle Hände voll zu tun hatte.
    Mehrere gesunde Bewohner des Ortes gingen ihm bei den Untersuchungen und Behandlungen zur Hand, unter ihnen Malin, einer der jungen Männer, die sie am Stargate empfangen und zuerst herumgeführt hatten.
    Er musterte sie mit einem eigenartigen Blick, als schätze er sie ab. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde und als Sheppard genauer hinsehen wollte, lächelte Malin und äußerte sich begeistert darüber, Carson helfen zu können. Er lobte den Arzt als wunderbaren und kompetenten Menschen und war ganz angetan, dass er und einige andere ihm helfen durften.
    Sheppard nahm Carson zur Seite und fragte ihn über die merkwürdige Krankheit aus.
    „Es ist, wie sie es gesagt haben“, erklärte der Arzt. „Es betrifft tatsächlich nur eine bestimmte Volksgruppe. Einen Stamm, der sonst in den Bergen lebt und nach einer Unwetterkatastrophe hier Unterschlupf gefunden hat. Offenbar vertragen sie das Klima hier in der Ebene nicht gut und erkranken deshalb. Ihr Immunsystem scheint mit einer bestimmten Pflanze, die hier wächst, ein schwerwiegendes Problem zu haben und in der Folge wird ihre Lungenfunktion stark eingeschränkt. Teile der Lunge schwellen an, erschweren das Atmen und mindern den Sauerstoffaustausch.
    Die Alten, Kinder und schon etwas Angeschlagenen hat es zuerst erwischt, aber inzwischen zeigen sogar die Kräftigsten unter ihnen Symptome. Es erweckt tatsächlich den Anschein einer Epidemie, durch diese Art des Verlaufs. Jedenfalls ist es nicht ansteckend und ich denke, dass man ihnen mit ein paar einfachen Inhalationsaerosolen helfen kann.“
    Sheppard nickte. „Okay, machen Sie weiter. Tun Sie, was Sie können, aber wenn wir hier fertig sind, kommen Sie mit uns zurück nach Atlantis.“
    Beckett nickte und wandte sich wieder seinen Patienten zu. „Sie müssen das Gerät vor Mund und Nase halten und dann mehrmals tief ein- und ausatmen“, sagte er leise zu einer schwach wirkenden Frau, die von Hustenanfällen geschüttelt wurde.
    „So ist es gut, gleich wird es besser“, fügte er hinzu, während er ihr die kleine Maske mit dem Aerosol vor das Gesicht hielt und ihr sanft den Arm tätschelte.

    Als sie das Krankenzimmer verlassen hatten, sagte Ronon plötzlich: „Es gefällt mir nicht.“
    „Was?“
    „Ich kann es nicht sagen, aber etwas hier stinkt, etwas ist faul an der Sache.“
    McKay verdrehte theatralisch die Augen. „Und was genau findet Mr. Urinstinkt hier faul.“
    Ronon warf ihm einen grimmigen Blick zu, schwieg aber.
    Teyla runzelte die Stirn. „Bisher ist doch alles ganz friedlich abgelaufen.“
    Doch Sheppard nickte Ronon zu. „Ganz geheuer ist mir die Sache auch nicht, ich habe irgendwie ein mieses Gefühl. Wir werden die Augen offen halten, ok?“
    Sie nickten und gingen zurück in den Gasthof.

    Die Verhandlungen liefen jedoch so ruhig und ereignislos weiter, dass es nichts gab, wofür man die Augen offen halten sollte.
    Sie erzielten zügig eine provisorische Einigung, die später noch in einem offiziellen Vertrag festgehalten werden sollte. Es war später Nachmittag, als die Verhandlungen zu beiderseitiger Zufriedenheit endeten und der Erfolg sollte mit einem großen Festmahl am Abend besiegelt werden.
    Da sie etwas Ähnliches schon vermutet hatten, war ihre planmäßige Rückkehr nach Atlantis für den nächsten Tag vorgesehen und sie mussten Atlantis nicht kontaktieren, um eine Verspätung anzukündigen. Bis zum nächsten Morgen würden sie alle wieder fit und reisebereit sein.

    Um die Zeit bis zum Festessen zu überbrücken, schlenderte das Team noch ein wenig durch den Ort, besah sich die Auslagen in den Geschäften, und schwatzte mit einigen Leuten.
    Gerade, als sie Carson Beckett abgeholt hatten und sich auf den Rückweg zu, Gasthof machen wollten, trat ihnen Malin in den Weg. Er wurde von ein paar jungen Männern und Frauen begleitet, die besorgt und ängstlich, aber dennoch entschlossen wirkten.
    Malin wandte sich sofort an Sheppard. „Colonel, du musst mir genau zuhören. Ihr müsst sofort zum Sternentor und den Planeten verlassen.“
    Sheppard reagierte alarmiert, blieb jedoch ruhig. „Warum? Es ist alles gut verlaufen, wo ist das Problem?“
    Malin stöhnte unterdrückt. „Es ist keine Zeit, ihr müsst gehen. Schnell.“
    Seine Leute und er huschten in eine Seitengasse und Sheppard gab seinen Leuten ein Zeichen, ihnen zu folgen. Wachsam und auf alles gefasst folgten sie der kleinen Gruppe, bis die Gasse an einer Mauer endete. Malin gab ein Zeichen und die Männer und Frauen in seiner Begleitung begannen, über die Mauer zu klettern. „Schnell, folgt ihnen, ich erkläre es euch dann, sobald wir außerhalb des Ortes sind.“
    Sheppard nickte und so kletterten sie hinter den jungen Leuten über die Mauer. Dahinter zogen sich Malin und seine Leute in ein Wäldchen zurück und winkten dem Team ihnen zu folgen.
    Langsam wurde es Sheppard zu bunt und er beschloss nur noch bis zu dem Wäldchen zu folgen und dann sofortige Aufklärung der Situation zu verlangen.
    Kaum waren sie angekommen, sprudelte Malin heraus: „Ihr seid in Gefahr, wenn ihr hier bleibt, Colonel. Ihr müsst gehen, der Protektor spielt ein falsches Spiel mit euch.“
    „Was soll das heißen?“
    Malin schluckte hart und sah sich nach Unterstützung bei seinen Leuten um. Eine junge Frau lächelte ihn aufmunternd an und legte ihre Hand auf seinen Unterarm.
    „Sag es ihnen, Malin. Es ist nicht deine Schuld. Wir tun, was wir können, um das Schlimmste zu verhindern.“
    Malin nickte, schluckte noch einmal geräuschvoll und wandte sich dann wieder an das Team.
    „Vor einigen Monaten erschien eine Gruppe von Wraith bei uns.“
    Teyla schnappte nach Luft und sah die jungen Leute mitleidig an.
    „Sie kommen schon seit vielen Generationen auf diesen Planeten, um sich zu nähren und wir schaffen es immer irgendwie, dass sich der Großteil der Bevölkerung in den Bergen versteckt, bis sie wieder abziehen. So konnten wir all die Zeit überleben.
    Doch diese Wraith kamen nicht, um sich zu nähren, sie brachten ein Angebot.
    Sollte eine Gruppe von Menschen, sie beschrieben euch recht genau, hier auftauchen, so sollten wir sie festhalten und entweder ausliefern, oder die Toradresse und den Zugangscode für die Stadt Atlantis aus ihnen herauspressen. Als Belohnung sollten wir für die nächsten tausend Jahre von den Wraith unbehelligt bleiben.“
    Er atmete schwer und konnte sie nicht ansehen.
    Den Blick fest auf den Boden geheftet fuhr er fort: „Wie ich heute erst von meinem Cousin, der einer der Begleiter des Protektors ist, erfahren habe, will der Protektor die Zeit des Festmahls nutzen, um euch festzunehmen und dann durch seine Leute die Informationen aus euch heraus pressen. Er will dann die Wraith kontaktieren und ihnen die Informationen geben, um unser Volk zu retten.“
    „Und ihr…“
    „Wir sind dagegen“, warf die junge Frau ein. „Es ist nicht Recht, Fremde zu opfern, eine ganze Stadt zu opfern, nur um das eigene Volk zu retten. Wir wären nicht besser, als die Wraith.“ Sie spuckte aus.
    Ein anderer Mann begann zu sprechen. „Ihr ward freundlich, euer Arzt hat den Kranken geholfen und ihr habt niemandem etwas Böses getan. Wir werden nicht zulassen, dass man euch einkerkert und schreckliches antut.“
    Sheppard hörte schweigend zu, Ronon hatte seine Waffe unauffällig in Position gebracht, McKay und Beckett hörten sich die ganze Geschichte mit ungläubigen Blicken an und Teyla beobachtete die Umgebung.
    „Das ist nett von euch“, sagte Sheppard schließlich. „Und nun?“
    „Wir bringen euch auf dem kürzesten Weg zum Sternentor und dann verschwindet ihr, bevor irgendjemand es merkt.“
    Sheppard nickte. „Also los. Und danke, dass ihr euch unseretwegen in Gefahr gebracht habt.“
    „Nicht der Rede wert, Colonel. Wir sind es unserem Gewissen schuldig. Wie sollten wir ein von Wraith unbehelligte Leben genießen, wenn wir doch wissen, um welchen Preis es erkauft wurde“, sagte die junge Frau neben Malin und tiefe Überzeugung klang aus ihren Worten.

    Vorsichtig verließen sie den Platz, an dem sie gehockt hatten und folgten Malins Leuten, die die Richtung zum Stargate einschlugen.
    Sie kamen gut voran, bis sie das Wäldchen verließen.
    Plötzlich standen sie einer Gruppe Soldaten gegenüber. Sie rissen ihre Waffen hoch und warteten, was geschah.
    Die Soldaten, die mit schussbereiten Gewehren, die auf sie gerichtet waren, forderten, sie sollten ihre Waffen auf den Boden werfen, die Hände heben und sich ergeben.
    Sheppards Instinkt drängte ihn, sich den Weg freizuschießen, aber sein Verstand hielt ihn davon ab. Es waren einfach zu viele und irgendjemand von ihnen würde verletzt oder getötet werden. Also senkte er seine Waffe.
    Er hörte Ronon neben sich knurren, nicht bereit, seine Waffe zu senken.
    „Ronon“, mahnte er und ließ sein Gewehr auf den Boden fallen. Teyla und Rodney taten es ihm nach und Carson hob mit erschrecktem Gesichtsausdruck die Hände.
    Ronon rührte sich nicht. „Ronon!“, wiederholte Sheppard in etwas schärferem Tonfall.
    Schließlich ließ der Satedaner auch seine Waffe fallen und hob die Hände.
    „Was hat das zu bedeuten“, fragte Sheppard, der annahm, es wäre besser, so zu tun, als wüssten sie nicht, was hier vorging.
    „Das werdet ihr schon noch früh genug erfahren“, sagte der Kommandierende hart, dann wurden ihnen die Hände gefesselt und sie wurden abgeführt.

    -------------------------------------------------
    Geändert von Avarra (30.10.2008 um 22:08 Uhr)
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
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  16. Danke sagten:


  17. #10
    Major Avatar von Lorien
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    Das ging aber schnell! Jetzt postest du ja doch schon. *gg*


    Ruhig, Rodney, ganz ruhig. Tief durchatmen! Hat dir noch niemand gesagt, dass dieses viele Herumbrüllen ein effizienter Weg zu einem Herzinfarkt sein kann?! Irgendwie hat sich in meinem Kopf das Bild eines mit hochrotem (Aubergine sagtest du?) Kopf dastehenden Rodneys festgesetzt. So richtig mit vor Zorn angeschwollenen Adern. Und beim Schreien fliegen Spucketropfen durch den Raum.
    In der Haut des armen Wissenschaftlers möchte ich jetzt wirklich nicht stecken.

    Uh-oh... Das war aber mutig, Radek... Du hast doch sonst keine selbstzerstörerischen Tendenzen.

    Aber dafür hört Rodney auf John sofort. Okay, mit kleiner Ansprache, aber trotzdem fast wie im Reflex. Gut erzogen.

    Also, für einen Moment war ich mir auch nicht sicher, ob Shep das wirklich voller Ironie sagte. Es kam so überzeugend rüber. *gg* Aber da sieht man mal wieder, was der Lieblingssport zwischen den beiden ist: sich gegenseitig aufziehen und diesmal hatte halt Sheppard die besseren Karten. Toll getroffen!

    Oh, das hört sich aber gar nicht gut an. Eine Epidemie? Wer weiß, was da wirklich hinter steckt - und was Beckett herausfinden kann. Ich bin gespannt, wie es weiter geht!



    Gerade als ich mein FB posten will, seh ich, dass bereits ein neues Kapitel on ist. *gg* Dann werd ich das doch gleich noch lesen. *versucht zu ignorieren, dass sie eigentlich ins Bett wollte*

    Die Verhandlungen verlaufen zufriedenstellend? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass alles zu einfach ist, alles zu glatt läuft. Das kommt doch noch knüppeldicke.
    Sag ich doch! Eigenartige Blicke... und dann auf einmal Grinsen. Mir würde spätestens hier ein Schauer über den Rücken laufen. Zu viel Grinsen ist auch kein gutes Zeichen. Gut, das die Instinkte von Shep und Ronon schon Alarm geschlagen haben.

    Okay, dann scheint Malin ja doch keiner der Bösen zu sein. Aber was sagte ich: ÄRGER! Hm... irgendwie auch ein wenig krass, dass ich mich darüber freue. Und genau deswegen überrascht mich das plötzliche Auftauchen der Soldaten auch gar nicht. *gg*

    Dann bis zum nächsten Mal!


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  18. Danke sagten:


  19. #11
    Major Avatar von Lorien
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    *stöhn* Meine I-net-Verbindung macht im Moment echt Ärger. Schon wieder ein Doppelpost. Das müsste doch eigentlich gar nicht gehen, da man innerhalb von 5 min nicht das selbe posten kann. *schulterzuck*

    Also, Mods. Wäre sehr nett, wenn ihr das löschen könntet. Danke.
    Geändert von Lorien (30.10.2008 um 05:05 Uhr)


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  20. #12
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Hallo Avarra,
    schön das es schon weitergeht....

    Die Verhandlungen verliefen zufrieden stellend und man wurde sich ziemlich rasch einig, was in erster Linie daran lag, dass der Protektor gerne bereit war, auf die Wünsche der atlantischen Delegation einzugehen.
    ... aha, geht auf jeden Fall mal auf die "Friede-Freude-Eierkuchen-Tour" weiter.

    Er lobte den Arzt als wunderbaren und kompetenten Menschen und war ganz angetan, dass er und einige andere ihm helfen durften.
    ... Schleimspur in Sicht.... da ist doch was faul!!

    Und Ronons Instinkt sagt ihm das auch!!!

    Doch Sheppard nickte Ronon zu. „Ganz geheuer ist mir die Sache auch nicht, ich habe irgendwie ein mieses Gefühl. Wir werden die Augen offen halten, ok?“
    ... ist das ein Mißtrauens-Virus?

    Kaum waren sie angekommen, sprudelte Malin heraus: „Ihr seid in Gefahr, wenn ihr hier bleibt, Colonel. Ihr müsst gehen, der Protektor spielt ein falsches Spiel mit euch.“
    ...hab ich es doch gewußt.

    Und was für einen miese Falle da aufgebaut worden ist!

    „Das werdet ihr schon noch früh genug erfahren“, sagte der Kommandierende hart, dann wurden ihnen die Hände gefesselt und sie wurden abgeführt.
    ... Schluck! Das war aber jetzt gemein aus der Hüfte geschossen.....

    Ich hoffe auf baldige Aufklärung! Das grenzt schon an fies, wie du uns da hängen lässt!

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  21. #13
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Dann mal zu Teil 1 und 2:

    "hatte sich McKay in einen gestaltgewordenen Wutausbruch verwandelt."
    - Das ist ein sehr schönes Bild!!
    Und dass Zelenka dann lieber irgendetwas kalibrieren geht ist sicher weise.

    Ein sehr schöner Anfang - und dann kommt auch nur der verdächtig friedliche Planet mit seinem kleinen Problemchen: "Es herrsche eine Art Epidemie unter dem Menschen, wurde ihnen erklärt, aber sie sollten sich keine Sorgen machen" - - und das ist dann spätestens der Moment an dem ich mir ganz große Sorgen machen würde.
    Und bellendes Husten klingt ganz nach Übertragbarkeit durch die Luft - - und da würden spätestens jetzt alle Alarmglocken schrillen!

    Glücklicherweise gibt es ja gleich einen zweiten Teil:
    „Ich kann es nicht sagen, aber etwas hier stinkt, etwas ist faul an der Sache.“
    -----Ja, "Mr Urinstinkt" , das sehe ich genauso. Wie praktisch, dass es nur den Stamm dahinrafft, der sowieso nichts in der Stadt zu suchen hat, der wahrscheinlich den dortigen Anwohnern noch das Essen wegisst und die Arbeit wegnimmt. Das klingt wirklich verdächtig. Oder bin ich jetzt zu pessimistisch??

    Oh, oh, ich war gar nicht pessimistisch genug: "Doch diese Wraith kamen nicht, um sich zu nähren, sie brachten ein Angebot." - Das ist ja noch viel schlimmer als ich gedacht habe!

    Und war ja irgendwie klar, dass einfach so verschwinden nicht klappen würde. *seufz* Die haben ja wirklich Riesenpech! Und ich fürchte mal, auch Malin wird es nicht gut ergehen, wenn rauskommt, dass er Verrat geplant hatte.

    Sehr schön stimmig bisher und prima Charakterisierung der einzelnen Teammitglieder.

  22. #14
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    So, jetzt komme ich endlich dazu ungestört zu antworten. *g*

    Jeder war zuvorkommend und dankbar und während Carson seine Arbeit aufnahm, setzten Teyla, Ronon, McKay und Sheppard sich ein weiteres Mal mit dem Protektor und seine Ministern an einen Tisch.
    Die Verhandlungen verliefen zufrieden stellend und man wurde sich ziemlich rasch einig
    Das schreit ja schon nach dickem Ende. Immer wenn's erstmal so gut läuft *muß* was Übles nachkommen. *g*

    Aha, die Krankheit geht also eher in Richtung Allergie und ist nicht ansteckend. Ich hatte im Geiste schon gesehen, wie Sheppard und Co sich die Lunge aushusten. Andererseits glaube ich aber auch nicht, dass du hier so ausführlich auf diese Krankheit eingehst und sie dann keine Rolle mehr spielt. Ich bin gespannt was da noch kommt. *g*

    Als sie das Krankenzimmer verlassen hatten, sagte Ronon plötzlich: „Es gefällt mir nicht.“
    „Was?“
    „Ich kann es nicht sagen, aber etwas hier stinkt, etwas ist faul an der Sache.“
    McKay verdrehte theatralisch die Augen. „Und was genau ist findet Mr. Urinstinkt hier faul.“
    Ronon warf ihm einen grimmigen Blick zu, schwieg aber.
    Sehr schön und treffend! Passt gut, dass Ronon Lunte riecht und dass Rodney das erstmal abwiegelt. Er hat's nicht so mit den subtilen Signalen. (Psst, da hat sich ein "ist" zu viel eingeschlichen in Rodneys Satz.)


    Sollte eine Gruppe von Menschen, sie beschrieben euch recht genau, hier auftauchen, so sollten wir sie festhalten und entweder ausliefern, oder die Toradresse und den Zugangscode für die Stadt Atlantis aus ihnen herauspressen. Als Belohnung sollten wir für die nächsten tausend Jahre von den Wraith unbehelligt bleiben.“
    Autsch! Und dass es immer noch Leute gibt, die solchen Versprechen der Wraith glauben?! Wie diese Dorfbewohner in "Sateda", die Ronon ausgeliefert haben und dann doch getötet wurden.
    Aber wenigstens hat Team Sheppard ja eine Art Verbündeten. Ich hoffe ja, dass Malin und seine Freunde ihnen helfen werden.

    „Ronon“, mahnte er und ließ sein Gewehr auf den Boden fallen. Teyla und Rodney taten es ihm nach und Carson hob mit erschrecktem Gesichtsausdruck die Hände.
    Ronon rührte sich nicht. „Ronon!“, wiederholte Sheppard in etwas schärferem Tonfall.
    Schließlich ließ der Satedaner auch seine Waffe fallen und hob die Hände.
    Ahhh - das hätte direkt aus der Serie sein können. Ich hab's richtig vor mir gesehen.

    Das war wieder ein spannender, schön geschriebener Teil und ich bin mächtig gespannt wie es weiter geht.

  23. #15
    Alpha Avatar von Avarra
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    Vielen Dank für eure Feedbacks!

    Freut mich wirklich, dass euch die Geschichte bisher gefällt und ihr so mitfiebert. Die Reviewantworten habe ich in Spoiler gesetzt, weil nun auch gleich das neue Kapitel folgt.

    Spoiler 

    @Lorien:
    Uh-oh... Das war aber mutig, Radek...
    Ich glaub, das ist ihm nur so rausgerutscht *lach*

    Aber da sieht man mal wieder, was der Lieblingssport zwischen den beiden ist: sich gegenseitig aufziehen und diesmal hatte halt Sheppard die besseren Karten. Toll getroffen!
    Danke! *freu*
    Hat mir auch mächtig Spaß gemacht, den Dialog zu schreiben. John und Rodney interagieren zu lassen ist einfach ein Geschenk.

    Eigenartige Blicke... und dann auf einmal Grinsen. Mir würde spätestens hier ein Schauer über den Rücken laufen. Zu viel Grinsen ist auch kein gutes Zeichen.
    Die eigenartigen Blicke beruhten darauf, dass Malin wusste, wer sie waren und plötzlich fand, dass sie es nicht verdient hatten, was die Regierung mit ihnen vorhatte. Das Grinsen war dann mehr oder weniger ne Übersprunghandlung...

    Aber was sagte ich: ÄRGER! Hm... irgendwie auch ein wenig krass, dass ich mich darüber freue.
    *g* Davon wirds noch reichlich geben...


    @Valdan:
    Danke für dein Lob! Ich freu mich echt, zu sehen, wie du mitgehst.
    Das war aber jetzt gemein aus der Hüfte geschossen.....

    Ich hoffe auf baldige Aufklärung! Das grenzt schon an fies, wie du uns da hängen lässt!
    Geht ja schon weiter...
    Allerdings kann ich nicht sagen, dass es besser wird. *seufz*


    @Antares:
    Schön, dass es dir bis hierher gefallen hat und du die Szenen bildlich vor dir siehst. *freu*

    Und dass Zelenka dann lieber irgendetwas kalibrieren geht ist sicher weise.
    Stimmt. Sein Ausrutscher war dumm, sich jetzt unauffällig zu verpissen ist klug.

    Wie praktisch, dass es nur den Stamm dahinrafft, der sowieso nichts in der Stadt zu suchen hat, der wahrscheinlich den dortigen Anwohnern noch das Essen wegisst und die Arbeit wegnimmt. Das klingt wirklich verdächtig. Oder bin ich jetzt zu pessimistisch??
    Ein wenig zu pessimistisch, ja. *g*
    Die Leute aus den Bergen sind ja die, die die Menschen aus den Ebenen aufnehmen und verstecken, wenn die Wraith kommen. Und sie haben jetzt nur für kurze Zeit Unterschlupf gesucht, weil in den Bergen eine Unwetterkatastrophe gewütet hat. Sie nehmen niemandem etwas weg, und die Bewohner des ORtes haben sie freundlich aufgenommen und versuchen ihnen zu helfen, wo sie können.
    Nur haben sie halt der Erkrankung kaum erwas entgegenzusetzen.
    Das Zögern, das Hilfsangebot anzunehmen lag weniger an mangelnder Hilfsbereitschaft den Flüchtlingen gegenüber, als vielmehr in der Sorge, ob die Falle dann noch funktioniert.

    Sehr schön stimmig bisher und prima Charakterisierung der einzelnen Teammitglieder.
    Vielen Dank, dein Lob freut mich wirklich sehr!


    @Sinaida:
    Andererseits glaube ich aber auch nicht, dass du hier so ausführlich auf diese Krankheit eingehst und sie dann keine Rolle mehr spielt. Ich bin gespannt was da noch kommt. *g*
    *hust* Ich brauchte Carson auf dem Planeten, um bei der entführten Gruppe zu sein. Und ich brauchte einen Aufhänger, der Malin und seine Leute bewegt, sich offen gegen ihre Regierung zu stellen.

    (Psst, da hat sich ein "ist" zu viel eingeschlichen in Rodneys Satz.)
    Danke, habs gleich korrigiert.

    Autsch! Und dass es immer noch Leute gibt, die solchen Versprechen der Wraith glauben?!
    Ja, das wundert mich auch in der Serie sehr. Aber da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. *seufz*
    Vielen Dank für dein Lob für die Szene am Ende. Es ist ein tolles Kompliment, wenn du sagst, die könnte direkt aus der Serie stammen.


    @Manu:
    Danke für dein "Danke".

    Und damit ihr nicht zu lange warten müsst, gehts auch gleich weiter...


    es grüßt
    Avarra

    ---------------------------------------------

    Auch Malin und seine Leute wurden gefangen genommen. Zwar fesselte man sie nicht, aber sie wurden hart herumgestoßen.
    Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten sie ein Transportfahrzeug, in dessen Inneres sie verfrachtet wurden. Bevor sie fragen konnten, wohin man sie bringen würde, zog einer der Soldaten ein Gerät aus der Tasche, das an eine Impfpistole erinnerte.
    Das letzte, was Sheppard mitbekam, war ein leises, zischendes Geräusch und ein kleiner Stich an seinem Hals, dann versank er in Finsternis.

    Das nächste, das John Sheppard spürte, war kalter Stein auf seiner Wange. Er schlug die Augen auf und stellte benommen fest, dass sie in einem Raum lagen, der zwar relativ groß, aber ziemlich kahl war.
    An den Wänden waren ein paar metallene Pritschen befestigt und in der Ecke sah er einen Abort. Ansonsten sah er nur die Mitglieder seines Teams und Carson Beckett, die sich langsam rührten.
    Sie stöhnten leise, während sie sich aufrappelten und aus ihren Lauten entnahm Sheppard, dass ihre Köpfe genauso dröhnten, wie seiner.
    Erst jetzt bemerkte er, dass sie verändert aussahen und nach mehrmaligem Blinzeln stellte er fest, woran das lag.
    Er musste eine ziemliche Dröhnung abbekommen haben, dachte er sich, wenn ihm nicht sofort aufgefallen war, dass sie anders gekleidet waren.
    Ein Blick an seinem eigenen Körper herunter zeigte ihm, dass auch er nicht mehr die Sachen trug, die er anhatte, als man sie gefangen nahm.
    Ihre gesamte Ausrüstung und Waffen waren verschwunden, was aber nichts Neues war. Aber jetzt fehlte auch ihre Einsatzkleidung und sie waren in hellbraune Overalls aus einem groben Stoff gekleidet.
    Langsam kamen sie alle auf die Beine und sahen sich um, doch außer den Pritschen und dem schmuddeligen Abort gab es nichts zu entdecken. Der Raum war fensterlos mit einer hohen Decke, ab der zwei nackte Glühbirnen in Metallkäfigen befestigt waren.
    Die Wände waren aus Stein, die einzige Unterbrechung war eine Tür aus Metall, die massiv wirkte.

    „Na, das ist ja mal wieder prächtig“ ereiferte sich McKay. „Wieso mussten wir auch auf diesen dusseligen Planeten kommen, wo es nichts gibt, außer gigantischen Bibern.“
    „Überleg dir lieber, wie wir wieder hier raus kommen, Rodney“, sagte Sheppard in beruhigendem Tonfall.
    „Ach“, schnappte McKay. „Wieso sehen wieder alle mich an, wenn es eine ausweglose Situation ist?“
    Er sah sich um, dann zuckte er die Schultern.
    „Ich sehe hier keinerlei technische Geräte, auf die ich Zugriff nehmen könnte. Und falls es noch nicht aufgefallen ist, ich habe keinerlei Ausrüstung mehr, mit der ich irgendwelche technischen Einrichtungen manipulieren könnte. Also ist das hier definitiv nicht mein Gebiet.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Sheppard herausfordernd an.
    „Wir schlagen die Wachen nieder, sobald sie das nächste Mal hereinkommen und dann fliehen wir“, brummte Ronon.
    „Klingt, wie ein Plan.“
    Sie setzten verteilten sich im Raum und warteten.

    Wie lange sie warteten, konnte keiner von ihnen sagen, es drang kein Tageslicht herein und auch ihre Uhren hatte man ihnen abgenommen.
    Schließlich hörten sie Schritte vor der Tür. Sie positionierten sich, Ronon, Teyla und John vorne, instinktiv Rodney und Carson deckend, aber als die Tür aufgestoßen wurde, passierte nichts.
    Vier Soldaten blieben außerhalb des Raumes stehen, die Gewehre schussbereit auf sie gerichtet.
    „Zurück an die Wand treten“, befahl einer der Soldaten.
    Sie rührten sich nicht.
    Das Gewehr des Soldaten, der gesprochen hatte, bewegte sich ein wenig und visierte nun direkt Carson an.
    „Ich erschieße zuerst ihn“, sagte der Soldat ohne eine Regung in der Stimme.
    Schweigend wichen sie zurück, bis sie den kalten Stein im Rücken spürten.
    Sheppard musterte die Soldaten und erst jetzt fiel ihm auf, dass hinter dem Soldaten, der gesprochen hatte ein weiterer Mann stand. Er war kleiner und hielt sich im Schatten, so dass John nur eine schemenhafte Gestalt erkennen konnte. Der Mann beugte sich zu dem Soldaten, sagte unhörbar für John ein paar Worte und der Soldat nickte.
    Dann zeigte er auf McKay. „Du da. Mitkommen.“
    McKay sah sich entsetzt um, rührte sich aber nicht.
    Der Soldat sprang vor und ehe Sheppard sich vor seinen Freund stellen konnte, hatte er McKay am Arm gepackt und zur Tür gezerrt. Auch Ronon wollte vorspringen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, als mit einem kleinen Schwung alle vier Gewehre auf Beckett deuteten.
    McKay taumelte bei der jähen Bewegung und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    „Ich kann Ihnen gar nichts sagen. Ich weiß nichts. Wirklich, ich habe keine Ahnung, was sie von mir wollen könnten.“
    Ein Schlag brachte ihn zum Schweigen.
    „Wartet!“, rief Sheppard, rührte sich aber sicherheitshalber nicht. „Ich bin der Anführer dieser Gruppe, wenn ihr jemanden mitnehmen solltet, dann mich.“
    Die einzige Antwort war ein weiterer Schlag, unter dem McKay sich zusammenkrümmte.
    „Ich sage das nur einmal“, sagte der Soldat, der McKay in einem schraubstockartigen Griff festhielt und so verhinderte, dass dieser zu Boden sank. „Ihr redet nur, wenn ihr dazu aufgefordert werdet. Und denkt nicht einmal daran, unseren Willen, Drohungen auch wahr zu machen, auszutesten. Ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen, auch wenn es eine Drohung war.“
    Sie zerrten McKay mit sich und hinter ihnen schlug die Tür krachend ins Schloss.

    Wie gelähmt starrte das Team auf die Tür, hinter der die Soldaten mit Rodney verschwunden waren.
    „Wieso ausgerechnet Rodney?“, fragte Teyla entsetzt.
    „Er ist das schwächste Glied in der Kette“, sagte Ronon leise. „Der Kerl bei den Soldaten hat das ziemlich sofort erkannt. Ich hätte es genauso gemacht.“
    „Aber das wäre jawohl eher ich“, warf Beckett ein und konnte ein Zittern in der Stimme nicht unterdrücken. Immerhin erlebte er es nicht so häufig, dass man ernsthaft drohte, ihn zu erschießen, nur weil seine Kameraden nicht taten, was man verlangte.
    „Man nimmt niemals zuerst den Arzt einer Gruppe mit. Er könnte noch nützlich sein“, erwiderte Ronon.
    „Aber woher wussten sie, dass Rodney… schwächer ist?“ Beckett konnte es noch nicht so richtig fassen, was er da hörte.
    Sheppard seufzte. „Wir haben es ihnen selber gesagt. Oder besser gezeigt. Instinktiv haben wir Sie und Rodney geschützt.“
    Ronon nickte.
    „Hoffen wir, dass sie Rodney nichts Schlimmes antun“, sagte Teyla leise.
    Sie setzten sich auf die Pritschen, denn außer warten konnten sie im Moment nichts tun.
    Sheppard wünschte seinem Freund aus tiefstem Herzen die Kraft, zu überstehen, was auch immer jetzt auf ihn zukam.

    ~~~***~~~

    Rodney McKay wurde von den Soldaten einen Gang entlang geführt, dann bogen sie nach rechts ab und öffneten eine Tür.
    Der Raum, in den sie ihn brachten, war grau und kahl, erleuchtet von einigen nackten Birnen, die in metallenen Käfigen an den Wänden hingen. Ein metallener Stuhl mit hoher Rückenlehne und Armlehnen war am Boden festgeschraubt und bildete die komplette Einrichtung des Raums.
    An der Rückenlehne waren auf Höhe des Kopfes oder Halses eines Sitzenden breite Lederriemen befestigt, über deren Funktion McKay sich lieber keine Gedanken machen wollte.
    Die zwei Soldaten führten Rodney zu dem Stuhl forderten ihn mit einer harschen Bewegung auf, sich zu setzen. Sie legten seine Arme auf die Armlehnen und einer von ihnen zog dünne Lederstreifen aus seiner Tasche, mit denen er Rodneys Handgelenke an die Armlehnen fesselte. Genauso wurden seine Fußgelenke an den am Boden festgeschraubten Stuhlbeinen befestigt.
    Die Lederbänder schnitten schmerzhaft in die Haut an seinen Handgelenken ein und als er den Mund öffnete, um gegen diese Behandlung zu protestieren, stopfte einer der Soldaten ihm wortlos einen Knebel in den Mund, den er mit einem Stoffstreifen um seinen Kopf fixierte.
    Rodney glaubte zu ersticken, als ihm so unerwartet das Wort abgeschnitten wurde.
    Ihm wurde ein wenig übel, als ein muffiger Geschmack sich in seinem Mund breit machte, der von dem harten Stoffknebel auszugehen schien.
    „Du sprichst nur, wenn du dazu aufgefordert wirst“, raunzte ihn der Soldat an, dann gingen die beiden Männer aus dem Raum und ließen Rodney alleine zurück.
    Er zerrte an den Fesseln seiner Arme, aber außer reißenden Schmerzen in seinen Handgelenken erreichte er nichts. An einen Versuch aufzustehen war aufgrund der Fußfesseln nicht zu denken und so ließ er sich resigniert zurücksinken, während er versuchte, die aufsteigende Übelkeit durch den Knebel zu unterdrücken.
    Nach einer gefühlten Stunde – Rodney vermochte nicht zu sagen, ob nur Minuten, oder tatsächlich eine Stunde vergangen war – öffnete sich die Tür erneut und ein Mann trat ein.
    Er war schmal mit schütterem, grauem Haar und einem blassen Mausgesicht. Sein grauer Overall schien ihm irgendwie zu groß zu sein, nicht offensichtlich, aber auf eine subtile Art. Er blieb neben der Tür stehen, während zwei andere Soldaten einen hölzernen Tisch herein trugen und vor Rodney abstellten. Kurz darauf erschien einer von ihnen mit einem weiteren Stuhl, den er auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches abstellte. Der Stuhl war ebenfalls aus Holz, allerdings mit einem bequem aussehenden Sitzkissen, gepolsterten Armlehnen und einem Rückenpolster.
    Als der Soldat die Tür hinter sich geschlossen hatte und Rodney mit dem Unbekannten alleine war, legte dieser einen Aktenkoffer auf den Tisch und musterte Rodney eingehend mit seinen kleinen, ebenfalls blass wirkenden Augen.
    Dann schüttelte er den Kopf in einer mitleidigen Geste, trat auf Rodney zu und löste den Knebel mit spitzen Fingern.
    „Tz, tz, tz… Man hat Sie geknebelt“, stellte er mit einem vagen Unterton von Bedauern in der Stimme fest.
    Rodney wollte etwas entgegnen, aber der Mann hob die Hand, die noch den Knebel hielt.
    „Sie sollten nichts tun, was uns dazu bringt, Sie zu bestrafen“, sagte er und klang wie ein Lehrer, der einen unartigen Schüler tadelt. „Aber das lernen Sie noch. Ich bin sicher, Sie lernen schnell“, fügte er hinzu.

    ------------------------------------------------------
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  24. #16
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Erstmal zu deinem Kommentar auf meinen:

    *hust* Ich brauchte Carson auf dem Planeten, um bei der entführten Gruppe zu sein. Und ich brauchte einen Aufhänger, der Malin und seine Leute bewegt, sich offen gegen ihre Regierung zu stellen.
    Ah, okay, das ergibt auch Sinn. *g* Ich finde es gut, dass du einen Grund gesucht hast, warum Carson mit dabei ist. Die Ep-Schreiber sind da oft weniger gründlich, da dackelt er schon einfach mal grundlos mit und *dann* brauchen sie ihn. Da hat dann das Vorauswissen halt mal wieder zugeschlagen.

    Zu dem neuen Teil:

    An den Wänden waren ein paar metallene Pritschen befestigt und in der Ecke sah er einen Abort. Ansonsten sah er nur die Mitglieder seines Teams und Carson Beckett, die sich langsam rührten.
    Wie nett.

    Ihre gesamte Ausrüstung und Waffen waren verschwunden, was aber nichts Neues war. Aber jetzt fehlte auch ihre Einsatzkleidung und sie waren in hellbraune Overalls aus einem groben Stoff gekleidet.
    Oh, was hat das denn zu bedeuten? Damit man sie unauffälliger an die Wraith verhökern kann?

    Wie gelähmt starrte das Team auf die Tür, hinter der die Soldaten mit Rodney verschwunden waren.
    „Wieso ausgerechnet Rodney?“, fragte Teyla entsetzt.
    „Er ist das schwächste Glied in der Kette“, sagte Ronon leise. „Der Kerl bei den Soldaten hat das ziemlich sofort erkannt. Ich hätte es genauso gemacht.“
    Gut erkannt, Ronon. Was das Standhalten unter Folter angeht, ist Rodney tatsächlich das schwächste Glied und auch die Begründung, woran die Fremden das erkannt haben und warum sie nicht Carson geschnappt haben, leuchtet ein.

    Aber, aber ... was passiert jetzt mit dem armen Rodney? *bibber* Gefesselt, geknebelt und dann kommt dieser Kerl, dessen Beschreibung und Verhalten mir einen Schauer über den Rücken jagt und sagt das hier:

    „Sie sollten nichts tun, was uns dazu bringt, Sie zu bestrafen“, sagte er und klang wie ein Lehrer, der einen unartigen Schüler tadelt. „Aber das lernen Sie noch. Ich bin sicher, Sie lernen schnell“, fügte er hinzu.
    Das klingt absolut nicht gut.
    Ganz im Gegensatz zu diesem Teil hier, der klang nicht nur gut, der war gut.

    Und ich bin sooo gespannt wie's weiter geht. Rodney-Whump!! YAY!

  25. Danke sagten:


  26. #17
    Chief Master Sergeant Avatar von Manu
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    Hallo Avarra,

    oh Mann,was hast du bloß mit unseren Freunden vor.
    Das da einiges auf sie zukommt, ist mir schon klar und ich kann mir auch ein paar schreckliche Dinge vorstellen( Wer 'Saw' kennt,weiß was ich meine.)

    Aber trotzdem tun sie mir jetzt schon leid und würde am liebsten in deine Geschichte reinsteigen, um ihnen zu helfen.

    LG Manu

  27. Danke sagten:


  28. #18
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Hi Avarra,

    das geht ja mit einem großen "Autsch" los. Das ist ja Knast pur!

    „Wieso mussten wir auch auf diesen dusseligen Planeten kommen, wo es nichts gibt, außer gigantischen Bibern.“ - „Wieso sehen wieder alle mich an, wenn es eine ausweglose Situation ist?“ - „Wir schlagen die Wachen nieder, sobald sie das nächste Mal hereinkommen und dann fliehen wir“, brummte Ronon.
    ... das ist einfach nur typisch, für beide!! *GRINS*

    Du hattest uns ja vorgewarnt, das es heftiger wird, und du hälst auch deine Versprechen. Die Soldaten haben ja anscheinend gut raus, wie sie ihren Willen bekommen, und jetzt stellt sich natürlich die Frage: Warum Rodney?

    Und schon kommt die Erklärung hinterher! Sehr einleuchtend!! Aber da ist bestimmt noch mehr dahinter, oder??

    Was ist das denn? Verhörmethoden aus dem letzten Jahrhundert?
    Nenne mich ein bisschen verrückt, aber als gerade Rodney geknebelt wurde, musste ich doch etwas schmunzeln, obwohl er mir in dem Moment einfach nur leid getan hat.

    Da bin ich ja mal gespannt, was da noch kommt!! *ungeduldig auf dem Stuhl hin und her wipp*
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  29. Danke sagten:


  30. #19
    Alpha Avatar von Avarra
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    Danke für eure Feedbacks!

    @Sinaida:
    Die Ep-Schreiber sind da oft weniger gründlich, da dackelt er schon einfach mal grundlos mit und *dann* brauchen sie ihn.
    Das sind Dinge, die ich wirklich nicht mag. *seufz*
    Ich bin ein Logik-Freak und knurre immer leise, wenn in Filmen oder Serien die Autoren da gerne mal schludern. Macht mir selber das Schreiben manchmal etwas mühsam, aber es sind schon tolle Nebenhandlungsstränge aus etwas entstanden, das eigentlich nur ne kurze Erklärung für das Verhalten eines der Protagonisten sein sollte.
    Extrem war das bei einer alten FF von mir, wo ich nur eine Person brauchte, die der Grund sein sollte, warum einer der Protagonisten zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Haus ging. Am Ende war diese Person ein wichtiger Charakter mit einem eigenen Handlungsstrang. *lach* Sie können ein ganz schön anstrengende Eigenleben entwickeln, die Guten...

    Oh, was hat das denn zu bedeuten? Damit man sie unauffälliger an die Wraith verhökern kann?
    Eigentlich nur, damit sie nichts, aber auch wirklich nichts von ihrer Ausrüstung behalten konnten, das ihnen auch nur irgendwie nützlich sein könnte. Außerdem ist es demoralisierend, nicht mehr die eigene Kleidung zu tragen und nicht zu wissen, wer einen umgezogen hat. Viele Kleinigkeiten, die Menschen verunsichern und damit ihre Widerstandskraft schwächen.

    und dann kommt dieser Kerl, dessen Beschreibung und Verhalten mir einen Schauer über den Rücken jagt
    Mit Recht. Der Typ ist mehr als schauerlich, das werden wir noch in den folgenden Teilen feststellen.

    Und vielen Dank für dein Kompliment *freu*!


    @ Manu:
    Das da einiges auf sie zukommt, ist mir schon klar und ich kann mir auch ein paar schreckliche Dinge vorstellen( Wer 'Saw' kennt,weiß was ich meine.)
    Ich kenne 'Saw', bin aber eher ein Freund des subtilen Grauens...


    @Valdan:
    ... das ist einfach nur typisch, für beide!! *GRINS*
    *freu* Ich freue mich immer noch wie blöde, wenn ihr mir sagt, dass ich die Charaktere gut treffe. Gerade bei den Atlantis-Leuten bin ich immer noch ein wenig unsicher.

    Was ist das denn? Verhörmethoden aus dem letzten Jahrhundert?
    Ich weiß nicht, aus welchem Jahrhundert die Verhörmethode stammt, aber sie ist perfide.
    In den nächsten Teilen wird klar, auf was Salain steht und es ist nicht nett.


    es grüßt
    Avarra
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
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  31. #20
    Alpha Avatar von Avarra
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    Rodney fühlte eine Gänsehaut über seine Arme kriechen und Bilder von Folter stiegen in seinem Kopf auf, als er die Worte hörte. Sie hatten sicherlich Methoden, um Gefangene gefügig zu machen und er fürchtete, dass er nicht der Mensch war, der sich solchen Methoden lange widersetzen konnte. Furcht stieg in ihm auf und der Wunsch, auf der Stelle von einem Trupp Marines unter Sheppards Kommando gerettet zu werden.
    Er zwang sich, die Bilder zu verdrängen und kämpfte die aufsteigende Furcht nieder, ohne den Fremden aus den Augen zu lassen.
    Dieser setzte sich ihm gegenüber auf den Sessel und betrachtete Rodney schweigend. Es war, als würde dieses beobachtende Schweigen wie ein Nebel zwischen ihnen aufsteigen und ihm das Atmen erschweren.
    „Sie sollten wissen…“, begann er zu sagen, als die Situation unerträglich wurde, aber sein Gegenüber brachte ihn mit einem zischenden Laut und einer erneut gehobenen Hand zum Schweigen.
    „Sie haben es schon wieder getan“, sagte er in dem gleichen leisen, tadelnden Tonfall. „Aber ich werde ihnen diesen einen Fehler vergeben. Sie sind neu hier, müssen die Regeln erst lernen und da kommen Ausrutscher immer wieder vor.
    Ich habe es mir zur Regel gemacht, milde mit den Neuankömmlingen zu sein, deshalb werde ich ihnen diesen Fehler dieses eine Mal ungestraft durchgehen lassen.“
    Seine Stimme war voller Freundlichkeit und Nachsicht, aber Rodney hatte ein furchtbares Gefühl bei dem, was er hörte. Er beschloss, dass es besser war, zu Schweigen. Zumindest erstmal.
    „Ich bin Befrager Salain und es ist meine Aufgabe, Sie zu befragen und die Wahrheit aus Ihnen herauszuholen.“
    Er nickte Rodney zu, dann öffnete er seinen Aktenkoffer und holte einen schmalen Ordner heraus.
    „Sie sind…“, er öffnete die Akte und warf einen Blick hinein. „Gefangener 3727.“
    „Rodney McKay. Doktor Rodney McKay“, platzte Rodney heraus, der es nicht ertrug, zu einer Nummer reduziert zu werden.
    Der Befrager schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
    „Nein, das geht so nicht“, sagte er und nun klang seine Stimme kalt und hart. „Sie können sich nicht auf meine fortwährende Gutmütigkeit verlassen. Ich muss Ihnen zu meinem Bedauern demonstrieren, dass Ihre Handlungen Konsequenzen haben.“
    Er hob seinen linken Arm, schob den Ärmel seines Overalls nach oben und ein um seinen Unterarm geschnalltes Gerät kam zum Vorschein. Er drückte in schneller Folge einige Knöpfe und die Wand hinter ihm wurde durchsichtig.
    Hinter der Wand sah Rodney einen Raum wie den, in dem er sich befand, grau, kahl, von nackten Glühbirnen erleuchtet. Auch hier stand ein metallener Stuhl, der am Boden festgeschraubt war. An der Wand hinter dem Stuhl konnte man einen Teil eines Paneels erkennen, aus dem einige Kabel heraushingen.
    Es dauerte nicht lange, dann betraten zwei Soldaten den Raum hinter der Wand. Sie hatten eine Gestalt zwischen sich, die sie mehr schleiften, als führten und die Rodney schmerzhaft bekannt vorkam.
    Als sie ihn in den Stuhl sacken ließen und ihn festschnallten, durchzuckte Rodney Entsetzen. Sheppard!
    Es verschlug ihm den Atem, was er nun sah. Die Soldaten fesselten Johns Arme und Beine wie bei ihm selber, doch sie schlangen noch zusätzlich die breiten Lederriemen um seine Stirn.
    Nun, als Johns Kopf angehoben war, schien er wacher zu werden und blickte sich um. Da sein Kopf fest mit der Rückenlehne des Stuhles verbunden war, blieben ihm nur Augenbewegungen, um seine Umgebung zu erfassen. Langsam schien die neue Umgebung in sein Bewusstsein vorzudringen und ein Anflug von Panik war in seinen Augen zu erkennen. Nur kurz, den Bruchteil einer Sekunde vielleicht, aber Rodney, der Sheppard besser kannte, als sonst jemand, erkannte, was es war. Dann wurde Johns Ausdruck hart und unbeugsam, wie in Erwartung dessen, was da kommen möge.
    Sein Blick streifte die Wand, durch die Rodney das Schauspiel beobachtete, doch kein Erkennen zeigte sich in seinem Gesicht.
    In diesem Moment erkannte McKay, dass es sich um so etwas, wie einen dieser Trickspiegel handeln musste, die auf der einen Seite durchsichtig waren, auf der anderen jedoch ganz normale Spiegel waren. Für John musste es eine völlig unauffällige Wand sein, die er sah.
    Voller Grauen beobachtete Rodney, wie die Soldaten die Kabel nahmen und ihre Enden an Sheppards Körper befestigten.
    „Die Kabel leiten Strom in dem Körper“, erklärte der Befrager in fast plauderndem Tonfall. „Dauer und Intensität nehmen im Verlauf der Behandlung zu, schmerzhaft, aber nicht tödlich. Zumindest nicht gleich. Ich bin in der Lage, die Stromstärke so zu regulieren, dass der Betroffene unerträgliche Qualen leidet, aber dennoch am Leben bleibt.“
    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Natürlich nicht ohne bleibende Langzeitschäden, aber das soll uns jetzt noch nicht kümmern.“
    Rodney glaubte, sein Herz würde zerspringen
    Als die Soldaten fertig waren, nickten sie in Richtung der Wand und Salain drückte einen weiteren Knopf auf seinem Armgerät.
    Egal, was Rodney erwartet hatte, was nun kam, traf ihn völlig unerwartet.
    Die Wand wurde wieder undurchsichtig und schnitt seinen Blick von Sheppard ab.
    Irritiert und panisch sah er zu Salain. Er wollte fragen, was das zu bedeuten habe, biss dann aber auf seine Unterlippe, um die Worte in seinem Mund einzusperren. Was er eben gesehen hatte, war das Ergebnis seines unbedachten Sprechens gewesen und vielleicht konnte er John ja retten, wenn er jetzt schwieg.
    „Ich sehe, Sie lernen“, konstatierte Salain. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine in einer entspannten Geste übereinander. Er inspizierte seine Fingernägel, als plötzlich aus dem Nebenraum ein markerschütternder Schrei ertönte.
    Ein qualvoll langer Schrei voller Schmerzen, der nicht enden wollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit verebbte er, doch in Rodney hallte er nach.
    Er hatte sich unter dem Schrei zusammengekrümmt, so weit es seine Fesseln zuließen, wollte mitschreien, wollte „Hören Sie auf!“ brüllen, wollte argumentieren, aber er kämpfte all das nieder, wollte keinen weiteren Fehler begehen, für den John büßen musste.
    Als er glaubte, an all dem nicht gesagten, nicht geschrieenen zu ersticken, hörte er die leise Stimme Salains: „Sie dürfen sprechen.“
    Langsam hob Rodney den Kopf und sah den Befrager an.
    „Was haben Sie ihm angetan?“
    „Tz, tz, Sie haben nicht begriffen, oder?
    „Was begriffen?“
    „Sie haben nichts gesehen, oder? Sie wissen nicht, ob wir Colonel Sheppard wirklich bestraft haben, oder ob wir nur die Illusion erweckt haben.“
    In Rodney krampfte sich alles zusammen. „Aber…“
    „Der Schrei? Jeder kann so einen Schrei ausstoßen.“
    „Aber warum?“
    „Sie müssen begreifen, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben. Sie wissen niemals, ob ihren Freunden etwas geschieht, wenn Sie nicht kooperieren oder wenn sie die Regeln brechen.“
    Rodney starrte ihn an, als er die ganze Tragweite dieses perfiden Spiels begriff.
    „Es kann sein, dass Sie mit ihrem Fehler durchkommen, dass niemandem etwas geschieht, aber es kann auch sein, dass jemand schrecklich dafür büßen muss.“
    Langsam begann sich alles um Rodney zu drehen.
    „Kommen wir nun zum Thema zurück, nachdem Sie ihre Lektion hoffentlich gelernt haben“, fuhr Salain in sachlichem Tonfall fort.
    „Was ich von Ihnen will, ist ganz einfach. Die Toradresse von Atlantis und ihren Code, mit dem Sie der Stadt übermitteln, dass Sie es sind und dass keine Gefahr droht.“
    Rodney schüttelte nur den Kopf, unfähig etwas zu sagen.
    Er schloss kurz die Augen. Das hier war ein Alptraum und wenn er die Augen öffnete, dann würde…
    Er öffnete die Augen und sah in das Gesicht des Befragers, der ihn interessiert musterte.
    Doch Rodney wollte nicht aufgeben. Gut, dann war das hier kein Albtraum. Dann war es eben die Wirklichkeit, so schrecklich sie auch sein mochte. Aber sie würden in Kürze in Atlantis vermisst und man würde nachforschen, was ihnen widerfahren war. Ein Rettungsteam würde kommen, Marines, Scharfschützen, ein paar Jumper. Man würde sie in Nullkommanichts hier herausholen. Und bis dahin musste er nur durchhalten und nichts verraten.
    Ja, das konnte er schaffen, es war nicht für lange und das konnte er, selbst wenn niemand es ihm zutraute.
    Rodney reckte in einer unbewussten Geste des Trotzes das Kinn vor.
    Ein leises Lachen riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen, 3727. Falls Sie glauben, man würde kommen und Sie retten, dann liegen Sie falsch. Natürlich wird man nachfragen, wenn Sie nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückkehren, aber wir werden ihren Leuten erklären, dass sie planmäßig durch das Sternentor gegangen sind. Allerdings habe es eine merkwürdige Energieentladung am Tor gegeben und falls das zu einer Fehlfunktion geführt hat, so sprechen wir unser tiefes Bedauern über den Verlust ihrer Leute aus. Wir werden angemessen betroffen sein und ihrer Regierung jede Unterstützung beim Verkraften dieses schrecklichen Verlustes zusichern.“
    Er lächelte versonnen, als er bemerkte, wie Rodney voller Schrecken die Augen aufriss.
    „Vergessen Sie den Gedanken an Rettung. Alles, was Ihnen bleibt, bin ich.
    Ich bin ihr Tag. Ich bin Ihre Nacht. Ohne mich werden Sie sterben.“
    Ein Teil in Rodney wollte auflachen, weil Salain so pathetisch klang, aber dieser Teil wurde erstickt von der nun aufkeimenden Panik, die ihn erfasste.
    Ihm wurde plötzlich kalt und er merkte, dass er zitterte.
    „Ich sehe schon, wir haben unser Pensum für heute erfüllt“, sagte der Befrager leichthin.
    „Ich bemühe mich, meine Klienten am ersten Tag nicht zu überfordern und ich denke, Sie haben jetzt einiges, worüber es sich nachzudenken lohnt.“
    Er betätigte eine Taste auf seinem Armgerät und wenige Momente später betraten zwei Soldaten den Raum. Sie entfernten zuerst Stuhl und Tisch, dann verließ Salain den Raum. Nun wandten die Soldaten sich McKay zu und lösten seine Fesseln. Er war kaum fähig, aufzustehen und mit einem schmerzhaften Kribbeln kehrte das Blut in Hände und Füße zurück.
    Mehr taumelnd, als gehend wurde er von den beiden Soldaten in eine Einzelzelle geführt.

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