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Thema: Im Abgrund

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Standard Im Abgrund

    Titel: Im Abgrund
    Autor: Jadzia
    Serie: Stargate Atlantis; Anfang Season 4 , nach „Reunion“
    Spoiler: Bis einschließlich „Reunion“
    Charaktere: Lt. Col. Sheppard samt Team und ein paar Andere
    Kategorie: Angst mit einem Hauch Suspense
    Rating: PG-15
    Warnung: Ich setzte hier mal eine allgemeine Gewalt Warnung hin ohne spezifisch werden zu wollen. Wer damit nicht klar kommt...
    Länge: 10 Kapitel und ein Prolog
    Beta: Manu (nochmal ein ganz liebes Dankeschön an dieser Stelle )
    Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved.

    Inhalt: Was ist mit John Sheppard auf seiner letzten Mission passiert? Er ist nicht mehr der selbe und weigert sich zu sehen, dass nichts mehr so ist wie zuvor. Und warum scheint sich Sheppard nicht im geringsten dafür zu interessieren?

    Author's Note: Tja, eigentlich bin ich ja eine ganz andere FF am schreiben, wobei meine Pausen zwischen dem Schreiben sehr beträchtlich sind und zur Zeit sich da auch nichts tut. Aber „Im Abgrund“ hat sich sehr erfolgreich einfach dazwischen gemogelt und mich nicht mehr ruhen lassen bis sie auf dem Papier war. Habe tatsächlich nur neun Tage daran geschrieben (absoluter Rekord für mich) und ab dann nur noch korrigiert und verbessert. Nun, sie ist mir ziemlich ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass ich ein paar (oder ein paar mehr ) ebenso für sie begeistern kann!

    Feedback: Aber sicher doch! Würde mich tierisch freuen! Aber bitte reißt mir nicht den Kopf ab!
    _____________________________________________

    Im Abgrund

    by Jadzia

    Prolog

    Der Boden kam ihm bekannt vor. Auch wenn er im Moment nichts mit ihm anfangen konnte. Es war nicht wirklich wichtig. Sein Blick schweifte um die Szenerie vor ihm.

    Atlantis.

    Ein stilles Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er war zu Hause. In seinem zu Hause.

    Eine Hand an seinem Arm brachte seinen Fokus von der immer wieder aufs neue atemberaubenden Schönheit dieser Stadt auf eine große Person, die neben ihm stand und ihn nun ein paar Schritte zur Seite führte.

    Eine weitere Person näherte sich ihm. Ihre Augen drückten Sorge aus, ihr blondes zu einem Zopf zusammengebundenes Haar wippte leicht mit jedem ihrer Schritte.

    „Colonel, was ist passiert?“ Ihre Stimme hatte den gleichen Klang, den Klang von Besorgnis, den ihr ganzes Dasein im Moment zu erfüllen schien.

    Ihre Worte schafften es kaum bis an sein Ohr. Und warum auch? Alles war in Ordnung. Sein Lächeln verstärkte sich. Alles war in absoluter Ordnung.

    Sie musste ihn wohl noch öfters angesprochen haben. Er glaubte, dass sich in ihre Züge eine weitere Sorgenfalte gebrannt hatte. Aber er konnte keinen Grund dafür erkennen.

    Müdigkeit machte sich in ihm breit, als ein Gespräch, zwischen der besorgten Frau und dem großen Mann neben ihm, die Luft um ihn herum erfüllte. Keine Worte drangen an sein Ohr. Nur das Vibrieren ihrer Stimmen, dass ihren ganz eigenen Klang hatte. Fast schon melodisch, wenn auch von etwas Dunklem untersetzt.

    Sein Blick war zu den fernen Fenstern geglitten. Die Sonne musste kurz vor dem Untergehen sein. Das Licht, dass sich durch die bunten Scheiben brach, warf lange, glühend leuchtende Schatten weit in den Raum hinein.

    Er war wirklich erschöpft. Eine fast ungeahnte Müdigkeit hatte von jeder Pore seines Körpers Besitz ergriffen.

    „Colonel Sheppard? Kommen Sie bitte mit, damit wir Sie untersuchen können.“

    Ein Mann war zu ihm getreten und brachte sein Augenmerk wieder von den erleuchteten Fenstern, die so prachtvoll entfernt über ihm thronten. Er trug Handschuhe an seinen Händen, die er erhoben hatte und die auf ihn deuteten.

    „Bitte, Sie müssen untersucht werden. Sie sind verletzt.“

    Huh. Verletzt? Er spürte, wie sich das Lächeln in seinem Gesicht wieder in eines der stilleren Sorte wandelte. Wieso sollte er verletzt sein? Ihm ging es gut, er war nur müde, weiter nichts. Weiter nichts.

    „Colonel?“

    Der große Mann neben ihm, dessen Hand noch immer seinen Arm fest hielt, meldete sich nun auch zu Wort. Wie es aussah war die blonde Frau verschwunden. „Sheppard, Sie sind im Kampf verwundet worden. Sie bluten. Der Mann will Ihnen helfen.“

    Sein Blick glitt zum ersten Mal in das Gesicht der Person, die neben ihm stand und dessen Stimme voller Besorgnis war. Die von langen Dreadlocks eingerahmten Züge offenbarten ihm ein arg ramponiertes Äußeres. Und Augen voller Sorge. Und noch etwas anderes, was er nicht zu fassen wusste.

    „Sheppard!“

    Ein leichtes Schütteln ging durch ihn, beginnend von seinem rechten Arm aus. Den Arm, der im festen Griff des anderen war.

    Hatte er gesagt, dass er verletzt war?

    Langsam ließ er seinen Blick nach unten sinken. Eine karmesinrote Farbe war über seine gesamte Kleidung verteilt. Schon witzig, wenn er es so von seinem Winkel aus sah, hatte er fast die Vorstellung, wie jemand mit einer Spritzvorrichtung die Farbe auf ihm verteilt hatte, fast wie ein Lackierer auf seinem neuesten Werkstück.

    Und er, als Werkstück, war ganz offensichtlich noch im Trocknen seiner neuen Farbe begriffen. Unter seinem linken Arm konnte er eine kleine Pfütze erkennen und wenn er seinen Arm ausgestreckt hätte, hätte er gewiss die Feuchte auf seiner Weste, seiner schwarzen Lederjacke, Hose und seinen Schuhen gefühlt.

    Ja, seine Farbe musste eindeutig noch trocknen. Aber warum es gerade Rot sein musste? Eigentlich war ihm ja viel mehr nach Blau, oder auch Grün. Genau, Grün. Vieles hier in Atlantis hatte dieses leichte Grün in seiner Struktur. Das wäre die richtige Farbe für ihn!

    Als er wieder aus seinen Gedanken kam, fand er sich auf einer Liege wieder. Noch immer befand er sich vor dem Stargate, dass er nun genau im Blick hatte. Es war offen. Bläulich hell schimmerte es, als Männer aus dem Ereignishorizont heraus traten. Ihre Schritte waren seltsam schwer. Sie trugen dabei Tragen, auf denen bewegungslose Formen lagen. Und auch sie hatte man angemalt.

    Irgendwo in seinem Inneren fühlte er einen Stich. Aber nur sehr kurz, bevor alles wieder taub wurde.

    Jemand machte sich an seinem linken Arm zu schaffen, doch das interessierte ihn nicht. Sein Augenmerk war auf das Geschehen vor ihm ausgerichtet. Als er den Weg des letzten Mannes, der aus dem Stargate trat, verfolgte, nahm er zum ersten Mal den Trubel um ihn herum wahr. Und nicht nur das. Als hätte jemand einen Knopf betätigt, hörte er auf einmal all die Geräusche, die von dem Treiben um ihn herum ausgingen. Als hätte er es erst sehen müssen, um etwas hören zu können.

    Etwa zehn Leute waren am Boden oder auf Liegen, so wie er. Keiner von ihnen sah gut aus und ab und an durchbrach ein lautes Stöhnen oder ein erstickter Schrei alle anderen Geräusche. Eine kleine, zierliche Frau mit einem Stethoskop um den Hals dirigierte einen ganzen Haufen an Männern und Frauen, die sich um die am Boden liegenden und auch um die gut weiteren fünf, noch auf den Beinen verbliebenen, kümmerten.

    Nur den auf den Tragen hereingebrachten, wurde keine Beachtung geschenkt.

    Gott, er war so müde, so unendlich müde. Er spürte, wie seine Augenlider anfingen nach unten sacken zu wollen.

    „Ist in Ordnung, Colonel, legen Sie sich hin. Das ist jetzt das Beste für Sie.“

    Ja, alles war in Ordnung. Alles war in bester Ordnung. Das leise Lächeln in seinem Gesicht wurde zu einem ausgewachsenen, als er sich von fremden Händen helfen ließ sich auf der Liege auszubreiten.

    tbc
    Geändert von Jadzia (24.11.2008 um 16:10 Uhr)
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  2. #2
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Huh, ein interessanter, etwas beklemmender Anfang. John erkennt zwar Atlantis, bezeichnet es auch als sein zu hause, aber offenbar erkennt er weder sein Team, noch sonst jemanden. Er ist verletzt, kann das Blut aber nicht als solches identifizieren, sondern hält es für rote Farbe. Aber er weiß mit Begriffen wie "Werkstück" und "Lackierer" etwas anzufangen. Er ist todmüde und dass offenbar ein Großteil der an der Mission Beteiligten verletzt oder gar tot ist, nimmt er zwar wahr, kann diese Wahrnehmung aber nicht einordnen. Oh, Mann! Was ist da nur passiert?

    Gefällt mir bis jetzt gut, auch wenn du ein paar Formulierungen drin hast, die ich im Geiste erst entwirren musste.

    Ich bin gespannt, wie es mit John weiter geht ...

  3. #3
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Ui? Ein anderes Bewusstsein in Sheppard?

    Ein toller Anfang, dein Stil gefällt mir gut, die Art, wie du die Szenen beschreibst und ausgesstaltest. Und der Colonel grinst unentwegt, während um ihn herum Leute offensichtlich leiden. Da ist was total schief gegangen!

    Ob diese "neue" Persönlichkeit Shep unterdrückt so wie in The Long Goodbye
    oder ob Shep in Wirklichkeit mit einer anderen Person getauscht hat?

    Ich lass mich überraschen!



  4. #4
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Mir gefällt der Anfang auch schonmal sehr gut. Sheppard scheint es ja arg erwischt zu haben, so konfus wie er drauf ist.

    Bin gespannt, wie es mit Deiner Geschichte weitergeht.

  5. #5
    Second Lieutenant Avatar von Tinkabell
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    Hallo Jadzia.

    Der Anfang klingt schon mal vielversprechend.

    so wie Sheppard reagiert ist es als stünde er unter schock. wie du schritt für schritt mehr details eingeführt hast war klasse.

    und nun bin ich natürlich gespannt wie es weitergeht

    gruß

  6. #6
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Hey, danke für euren lieben Reviews! Freut mich, das es euch gefällt!

    @Sinaida: Ja, beklemend trifft es gut. Der gute steht wirklich neben sich! Aber wenn ich jetzt schon sagen würde, was passiert ist, wäre ja die ganze Spannung weg!
    Ich habe verdrehte Formulierungen? Wahrscheinlich sind mir diese durchgegangen während des Übersetztungsprozess zwischen Hirn und Tastatur! Hätte vielleicht in meinem Oberstübchen mal durch kehren sollen...

    @Scout: Danke für dein Lob, freut mich riesig, das dir mein Stil so gut gefällt! Jep, wenn jemand so wie Sheppard in einer Umgebung drauf ist, kann irgendwas nicht stimmen!
    Hhm, ist es ein anderes Bewusstsein? Interessanter Gedanke. Uh, was da alles passieren könnte! Ob sich Atlantis in Zukunft noch sicher fühlen kann?
    Oder ein Persöhnlichkeitstausch? Ist ja noch schlimmer! Wer weiß was sich für ein fieses Wesen da eingeniestet haben könnte!
    Nene, keine guten Aussichten!

    @stargatefan74: Schön, das es dir gefällt! Ja, es hat John erwischt. Und offensichtlich nicht zu knapp.
    Dann hoffe ich mal, das ich dich mit dem weiteren fesseln kann!

    @Tinkabell: Auch eine gute Vermutung. Ja, Details sind das Salz in der Suppe.
    Tja, ich denke mir mal, das nicht nur du dich fragst, wie es weiter gehen wird. Am Dienstag gibt es vielleicht ein paar Antworten (oder nur noch mehr Fragen?? ). Habe mich nach langem überlegen für den zwei Tage Rhytmus entschieden. Will euch nicht so lange zappeln lassen!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


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  7. #7
    Alpha Avatar von Avarra
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    Hey Jadzia,

    ich hab auch mal reingelesen und muss sagen, der Anfang gefällt mir gut.

    Stil, Ausdruck, Grammatik, Interpunktion und Rechtschreibung sind sehr gut, was schon mal ein wichtiges Kriterium für mich ist. Bis auf ein paar kleine Fehlerchen ist mir nichts aufgefallen, was mich vom Weiterlesen abhalten könnte.

    Interessant, dass Sheppard (oder wer immer da in seinem Körper rumoxidiert) offensichtlich so verwirrt ist, dass er nicht einmal merkt, dass dieser Körper verletzt ist.
    Andererseits scheint er die Sinne des Körpers ja zu verstehen und zu nutzen, deshalb finde ich es merkwürdig, dass ausgerechnet sein Tastsinn nicht zu funktionieren scheint.
    Und das logische Denken scheint auch abgeschaltet... *ggg*

    Die Menge an Verletzten, die durch das Stargate kommt, beunruhigt mich ein wenig...
    Was in Merlins Namen ist da passiert?!?

    Bin gespannt, wie es weitergeht...

    es grüßt
    Avarra
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  8. #8
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Zitat Zitat von Jadzia Beitrag anzeigen
    Ich habe verdrehte Formulierungen?
    *kicher* Nee, nee, das habe ich nicht gesagt. *Ich* musste für mich ein paar Formulierungen entwirren, es kann also auch an mir liegen. Und nach nochmaligem Lesen habe ich eher das Gefühl, es ist Sheppards momentaner Zustand, der sich da zeigt. Insofern passt es dann ja wieder.

  9. #9
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Avarra: Schön, das du mal "reingelesen" hast!
    Wundert mich nicht, dass ich wohl ein paar Fehler übersehen habe. Habe das ganze durch zwei verschiedene Rechtschreibprogramme gejagt und wohl zu oft Korrektur gelesen. Wahrscheinlich nehme ich den Rest einfach nicht mehr wahr! Wie war das mit dem Wald und den Bäumen?? Wenn es nicht mehr lesbar ist, ruhig melden!
    Johns Tastsinn funktioniert schon. Oder würde es, wenn er ihn den tatsächlich benutzen würde. Tut er aber nicht.
    Und ja, das Wort "Verwirrt" trifft es gut! Da hat sich einiges abgeschaltet im Oberstübchen.
    Danke für das Feedback!

    @Sinaida: Ach so! Hätte mich aber nicht gewundet, in meiner Denkmaschine gehen manchmal recht seltsame Dinge ab!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
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    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  10. #10
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Das ist ein interessanter Anfang. Ich bin mal gespannt, warum Sheppard so arg neben sich steht. Oder ob da noch jeman in ihm steckt. *lol*

    Auch wenn für ihn ganz anderere Farben an der Stelle Sinn machen, das ist schon eine interessante Überlegung!

  11. #11
    Chief Master Sergeant Avatar von Manu
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    Hallo Jadzia,

    schön wieder etwas von dir lesen zu können.

    Der Anfang deiner Geschichte lässt sich prima an und verlangt nach mehr,viiiiel mehr.

    Bin gespannt,was du dir diesmal ausgedacht hast.

    LG Manu

  12. #12
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Antares: Freut mich, dass mein Anfang dein Interesse wecken konnte! Wie es weiter geht, kannst du gleich selber sehen!
    Ja, das mit den Farben. Ist schon interessant, auf was für Ideen man manchmal so kommt. Und die Analogie hat sich mir einfach aufgetan.

    @Manu: Schön dich wieder dabei zu haben! Du verlagst nach mehr? Sollst du haben! Und die zukünftigen Kapitel werden deutlich länger sein als der Prolog, so dass es auch was zu lesen geben wird!

    So, dann wollen wir mal mit der Story richtig loslegen, was?
    ________________________________________________

    Kapitel 1:
    Zu sich kommen

    Ganz leise, nur am Rande seiner Wahrnehmung, konnte er Geräusche vernehmen. Unzusammenhängend, keinen Sinn ergebend, in seiner wollig weichen Welt, aus der er langsam zu sich kam. Er wollte sie nicht verlassen. Alles war so friedlich, so ruhig und leicht. Aber sein Körper hatte sich eindeutig anders entschieden als er.

    Vorsichtig blinzelnd nahm John seine Umgebung in Augenschein. Atlantis. Krankenstation.

    Langsam erhob er sich und wurde sich so seines Körpers bewusst, der mit einer ganzen Reihe an Sensationen auf die Bewegung antwortete.

    Mit einem schmerzverzerrten Stöhnen brachte er sich wieder auf die weichen Kissen zurück. Seine linke Schulter und seine rechte Bauchgegend pochten unangenehm durch ihn.

    Seine Handlung musste aufgefallen sein, denn eine Krankenschwester kam zu seinem Krankenbett.

    „Colonel! Schön, dass Sie wach sind! Nach einem ganzen Tag wurde es auch langsam Zeit. Haben Sie Schmerzen?“

    Dieser Litanei nachgesetzt, folgte eine Reihe von Untersuchungen, denen er nicht im Geringsten folgte.

    John musste wohl auf totalen Durchzug gestellt haben, denn eine neue Stimme brachte ihn aus seinem Dämmerzustand. Blinzelnd richtete er seine Augen auf Colonel Carter, die ein aufmunterndes Lächeln im Gesicht trug, dass nicht ganz ihre Augen erreichen wollten.

    „Wie geht es Ihnen, John?“

    „Gut. Mir geht es gut. Alles in Ordnung.“

    Der Blick des Colonels verließ ihn kurz und richtete sich auf eine Ecke des Raumes, die er nicht sehen konnte, bis er wieder auf ihm landete. „Das ist schön.“

    Eine Stille breitete sich zwischen ihnen aus, in der Carter ihn abwartend ansah. Erst nach ein paar Minuten wurde diese von ihr durchbrochen. „Rodney und Teyla geht es gut. Sie befinden sich ein Bett neben Ihnen, falls Sie später nach ihnen sehen möchten.“

    „Huh uh.“

    „Ihre Verletzungen waren ernst, aber wir konnten sie rechtzeitig befreien.“

    Carter sah ihn mit diesem Blick an, der einen Hauch von Besorgnis widerspiegelte. Vielleicht wartete sie auf eine Erwiderung von ihm. Aber er wusste nicht das Geringste zu sagen, so dass sich eine erneute Stille zwischen sie senkte.

    „Den anderen Verletzten geht es gut. Dr. Keller sagt, dass sie alle durchkommen werden.“

    „Gut.“

    Das war es doch. Gut. Alles war gut. In bester Ordnung.

    „Ah, ich denke, dass Ronon sicherlich noch bei Ihnen vorbeischauen wird.“ Auf eine Reaktion wartend, sah sie ihn an. „Um nach Ihnen und den Anderen zu sehen.“

    Nickend nahm John ihre Worte auf.

    „Ok, dann werde ich mal wieder gehen.“

    Und das tat sie. Mit einem unsicheren, letzten Blick in seine Richtung, verließ sie ihn. Und er machte es sich erneut in den Kissen gemütlich, um wieder in die weiche, wohlige Welt einzutauchen.

    ooOoo

    Dr. Keller hatte heute nach ihm gesehen. Die Wunden würden gut heilen und er könne sich ruhig in der Krankenstation bewegen. Und mit einem leichten Kopfnicken hatte sie auf die Betten rechts neben John gedeutet, die mit einem Vorhang abgesperrt waren.

    Es war der zweite Tag nachdem er hier zu sich gekommen war. Ronon hatte mal kurz nach ihm gesehen, bevor er sich zu Teyla und Rodney begeben hatte. Sie hatten nicht viele Worte miteinander gewechselt. Aber es gab ja auch nicht viel zu sagen.

    Das Mittagessen kam und ging, ohne dass er sich zu seinen Freunden begeben hatte. Aber das war schon in Ordnung. Sie wurden gut versorgt, ihnen ging es gut und Ronon war sicherlich gerade bei ihnen. Kein Grund jetzt zu stören. Außerdem war es recht voll in der Krankenstation und John wollte nicht im Weg stehen, wenn einer der anderen Patienten Hilfe bräuchte. Nein, das war schon Ok. Er konnte hier einfach liegen und die Zeit vergehen lassen.

    Er musste wohl weg gedöst sein, denn das nächste, was er wahrnahm, waren Stimmen zu seiner Rechten. Noch nicht ganz wach, aber auch noch nicht mehr ganz am Schlafen, lauschte er den Stimmen, die ihn seltsam einlullten und deren Bedeutung kaum in seinem schlaftrunkenen Geist ankam.

    „Was soll das heißen, ich soll mich nicht aufregen?! Ich habe ja wohl jedes Recht dazu!“

    „Rodney, keiner verlangt von Ihnen...“

    „Natürlich verlangt man von mir darüber zu reden! Was denken Sie denn? Es ist nur eine Frage der Zeit bis Heightmeyer hierher kommt, um mit mir ‚das Geschehene zu verarbeiten‘!“

    „Wir haben ein traumatisches Erlebnis hinter uns, Rodney.“

    „Das heißt noch lange nicht, dass ich je wieder in meinem Leben darüber nachdenken, geschweige denn reden muss, Teyla! Sie können mir doch nicht sagen, dass Sie das nochmal durchgehen möchten!“

    Eine Pause machte sich breit, in denen die erhitzen Stimmen wieder ruhiger wurden und John wieder tiefer in Morpheus Arme brachte. Das Letzte was er noch hörte, war sein Name und die Frage, warum er noch nicht mit ihnen gesprochen hatte, bevor sich alles um ihn herum auflöste und er den letzten Bezug zum Hier und Jetzt völlig verlor.

    ooOoo

    „Hallo, John.“

    Es war einen Tag später und eine sanfte Stimme holte seinen ins Leere starrenden Blick wieder auf seine Umgebung. Wie so oft in den letzten Tagen waren seine Gedanken auf ein einziges großes Nichts ausgerichtet. Sein Geist war einfach inaktiv, als hätte jemand den Aus-Schalter betätigt. Und ihm machte das nicht mal etwas aus. Es war sogar angenehm.

    Kate Heightmeyer war es, die ihn freundlich anblickte und ihn in die Wirklichkeit zurückholte.

    „Hi“, erwiderte er schließlich ihren Gruß. „Was machen Sie hier?“

    „Ich bin hier um nach Teyla und Rodney zu sehen. Die beiden haben viel hinter sich.“

    Johns Blick wanderte von Kates Gesicht zum Ende seines Bettes, wo seine Augen schon so oft hängen geblieben waren. Er fühlte, wie er sich wieder von dem Hier und Jetzt verabschieden wollte, sein Fokus wurde aber auf Kate gerichtet, als diese fortfuhr.

    „Wissen Sie noch was mit ihnen passiert ist, John?“

    Was mit ihnen passiert war? Ja, er wusste es. Aber es war alles so weit weg. So unendlich weit.

    Zu Kate gerichtet antwortete er nur knapp mit einem einzigen, kurzen Kopfnicken. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht jetzt und hier. Kate musste das wohl irgendwie aus seinem Nicken heraus gelesen haben, denn sie setzte nicht weiter nach.

    „Ok. Ich habe gehört, dass Sie noch nicht bei den beiden waren. Sie liegen kaum 3 Meter von Rodney entfernt. Möchten Sie nicht mal nach ihrem Team, nach Ihren Freunden sehen? Wir könnten gemeinsam gehen, wenn Sie wollen.“

    Rodney und Teyla. Sie mussten einiges durchgemacht haben. Einiges, vieles. Warum war er noch nicht bei ihnen gewesen? Das entsprach nicht seiner Art, oder? Aber er konnte sich bis jetzt einfach nicht dazu aufraffen, dieses Bett zu verlassen. Oder auch nur zu denken. Nicht das ihm Denken etwas ausmachen würde, ihm war nur einfach nicht danach. Sollte er Kates Angebot annehmen? Sie wusste bestimmt, wovon sie sprach.

    Und als wenn sie wüsste was in seinem Kopf vor sich ging, fügte sie hinzu: „Die beiden würden sich sicherlich freuen, John. Sie haben schon nach Ihnen gefragt.“

    Dann sollte er wohl wirklich mal nach ihnen sehen, oder? Er verließ sich auf Kates Urteil und nickte ihr einfach bestätigend zu.

    „Dann sollten wir uns auf den Weg machen.“ Kate schien glücklich über seine Antwort zu sein.

    Langsam schlug er seine Decke zurück und stand langsam auf. Von irgendwo war eine Schwester aufgetaucht und hatte einen Morgenmantel bei sich, den sie John entgegen hielt. Er schlüpfte mit dem rechten Arm hinein und ließ den linken über seinem, in einer Schlinge sitzenden Arm, baumeln. Schmerzen hatte er so gut wie keine mehr, was wohl an den Schmerzmitteln lag, die er immer noch erhielt, wenn auch in geringen Dosen. Dr. Keller hatte ihm gesagt, dass er morgen die Krankenstation verlassen könne, wenn sich nichts verändere.

    Die ersten Schritte waren etwas mühsam. Ein vages, dumpfes Pochen ging bei jedem Schritt von seiner rechten Bauchgegend aus. Eine Kugel hatte ihn dort knapp unter der Haut gestreift und eine hässliche Fleischwunde verursacht. Anders als die Kugel in seiner Schulter, diese war auf halbem Wege stecken geblieben. Dr. Keller meinte, dass er Glück gehabt hätte mit seinen Verletzungen. Als sie diese ihm mitgeteilt hatte, teilte er ihre Meinung. Neben den Schusswunden hatte er eine erstaunliche Anzahl an Blutergüssen und Prellungen, kleinere Schürf- und Kratzwunden und eine geprellte Rippe aufzuweisen.

    Langsam näherten er und Kate sich dem Vorhang, hinter dem sich Rodney verbarg. Er konnte deutlich spüren, wie sich eine gewisse Nervosität in ihm ausbreitete.

    „Ist in Ordnung, John. Machen Sie sich keine Gedanken. Es wird nichts passieren, “ beruhigte Kate seine inneren Tumult, der wohl all zu offensichtlich war.

    Wieder nickte er nur stumm, bevor er die Kurve nahm und am Fußende von Rodney McKays Bett stand. Und dieser blickte ihn geradewegs aus seinen blauen Augen an.

    Trotz allem, was man ihm gesagt hatte, fand er nicht, dass Rodney gut aussah. Er hing an einer Vielzahl von Monitoren und sein Oberkörper und ein Großteil seiner Arme waren dick bandagiert. Sein Gesicht sah eine Spur zu blass aus und verschiedene Kratzer und zum Teil genähte Schnitte stachen rot von seiner hellen Haut ab.

    Unbewusst klammerten sich Johns Hände an das Ende des Bettes und verankerten ihn, als er seinen Blick auf das andere belegte Bett neben diesem warf. Teyla sah nicht viel besser aus als der Mann vor ihm. Ihr Gesicht war von Blutergüssen verwüstet und ihr linker Arm war in einem Gips. Nicht minder viele Geräte waren um sie herum aufgebaut.

    Es herrschte einen Augenblick Schweigen, bevor Rodney die etwas schwere Stille durchbrach. „Hey, Sheppard.“

    Es schien, als wenn das nicht alles gewesen wäre, was der Wissenschaftler hatte sagen wollen, aber der Rest seiner Worte war ihm wohl auf dem Weg zum Mund abhanden gekommen. Und nichts weiter als ein unsicheres Lächeln schaffte es auf seine Züge.

    „John, es ist schön Sie auf den Beinen zu sehen!“ Teylas Lächeln war warmherzig und nahm ihm damit etwas von der Spannung, die sich unbemerkt in ihm aufgebaut hatte.

    Er spürte, wie sich seine Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln nach oben zogen. Warum fühlte er sich nur so unwohl?

    Als Kate sich wohl sicher war das er nichts sagen würde, brachte sie den Fokus auf den Grund für ihr Hiersein. „Ich wollte mit Ihnen beiden sprechen. Mir ist bewusst, dass sie nur ungern über Ihre Erlebnisse reden wollen. Aber es wäre durchaus besser für Sie, wenn Sie es tun würden. Auch“, hier erhob Kate eine Hand um Rodney zu unterbrechen, der gerade einen Einwand einbringen wollte, „auch wenn Sie jetzt noch keinen Grund dazu sehen. Man hat Ihnen Schreckliches angetan. Sie wissen wo sie mich finden können.“

    Ein Schnauben erklang von Rodney. „Ich will nichts mehr damit zu tun haben! Ich will hier nur raus und in Ruhe meiner Arbeit nachgehen. Als wenn es nicht schon genug für mich gewesen wäre, die Folter einmal zu ertragen!“

    Rodneys Stimme war zum Ende hin immer lauter geworden. Immer lauter und lauter und lauter. John konnte ihn schreien hören. Vor Schmerzen schreien hören, Schreie, die die Stille um ihn herum durchrissen, durchschnitten...

    „John?“

    „Sheppard?“

    „Hören Sie, Sie sollten sich vielleicht hinsetzten. John? Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“

    Er spürte, wie seine verkrampften Hände vom Bettende gelöst wurden, an dem er sich, wie an das Leben selbst, geklammert hatte und er auf wackeligen Knien auf einen Stuhl neben Rodneys Bett geführt wurde. Für einen Moment schloss er seine Augen und fuhr sich abwesend mit der Hand durch sein Gesicht.

    „John? Hier, trinken Sie etwas.“ Kate hatte sich zu ihm gebeugt und beruhigend eine Hand auf seine Schulter gelegt. In ihrer Rechten hielt sie einen Becher mit Wasser, den John mit zittrigen Händen annahm. Nur am Rande nahm er die besorgten Gesichter seiner Freunde und ihre leisen Worte wahr.

    „Oh Gott, was ist mit ihm? Was ist mit ihm passiert? Ich meine, klar habe ich mich gefragt, warum er noch nicht bei uns war, aber... Aber das? Kate, was ist mit ihm?“

    „Rodney, Sie sind nicht der Einzige, der einiges hinter sich hat.“

    „Was soll das heißen? Ich meine, was -“

    „Das ist weder der richtige Moment, noch der richtige Ort um diese Dinge zu besprechen.“

    Teylas ruhige, doch endgültige Worte stoppten den Redefluss zu seiner Linken, wofür John im Stillen dankbar war. Das Rauschen von Rodneys Worten war in seinen Ohren wie ein wilder Fluss, der keinen Halt machen wollte. Doch nun war wieder Ruhe eingekehrt. Nur die stillen, kaum zu verstehenden Stimmen der Schwestern und der anderen Patienten waren noch zu hören.

    Tief atmete John durch und leerte anschließend seinen Becher. Seine Hände hatten aufgehört zu zittern. Genauso wie sein Inneres.

    Leise lächelnd blickte er zu Kate, die ihn genau musterte und ihre leicht angespannten Züge verließen daraufhin ihr Gesicht.

    „Alles in Ordnung?“

    „Ja, alles ist in Ordnung.“

    Er wandte sich zu Rodney, der ihn besorgt anblickte.

    „Hey. Entschuldigung, uh, ich... Ich wollte nicht...“

    „Ist schon Ok, Rodney. Alles ist bestens.“

    John konnte ihn einen unsicheren Blick mit Kate tauschen sehen, der schließlich zu Teyla in dem anderen Bett wanderte.

    „Wirklich. Ist - ist schon Ok.“ Und war es das nicht auch?

    „Soll ich Sie wieder zu Ihrem Bett bringen?“, fragte ihn Kate.

    „Nein. Nein, ich bleibe noch etwas.“ War er nicht dafür hergekommen? Um bei seinen Freunden zu sein? Vielleicht war es an der Zeit sich etwas aus seiner Lethargie zu reißen. Hatte er überhaupt schon ein richtiges Wort mit Teyla und Rodney gewechselt?

    „Ok, ich bleibe in der Nähe falls mich jemand brauchen sollte.“ Und damit verschwand Kate, um wahrscheinlich andere Patienten zu besuchen.

    Aus dem Augenwinkel sah John, wie Rodney fast schon mit einer Spur Hilflosigkeit der Psychologin hinterher blickte.

    „War Ronon heute schon hier?“

    John hatte den Satedaner bis jetzt immer nur kurz gesehen, kaum mehr als ein paar Minuten lang hatte er ihn bis jetzt besucht.

    „Er war heute Morgen schon mal hier, wollte aber nachmittags noch mal wiederkommen“, gab Teyla ihm Auskunft.

    „Der Einzige, der nicht hier liegt, was?“

    Und nach den anfänglichen Schwierigkeiten brachten sie ein fast normales Gespräch zustande, an dem auch bald Ronon teilnahm. Etwas war anders, das fühlte John. Und er sah es in den Augen der anderen bestimmt genauso, wie man es in seinen Augen sehen konnte. Aber das sie alle zusammen waren, war ein gutes Gefühl. Es brachte John seiner Umwelt wieder näher, von der er sich so entrückt gefühlt hatte. Etwas, was ihm erst jetzt bewusst wurde. Warum war er nicht schon früher hierher gekommen? Doch er wusste keine Antwort darauf. Und war es nicht auch unwichtig?

    Als er sich am Abend in seine Kissen grub und auf den Vorhang blickte, der ihn von seinen Freunden trennte, fühlte er sich schon besser als noch einen Tag zuvor.

    tbc
    Geändert von Jadzia (24.11.2008 um 16:13 Uhr)
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  13. Danke sagten:


  14. #13
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Er fühlte sich "besser" - nun, von "gut" kann aber wohl noch keine Rede sein, wenn er noch so apathisch ist und solche Probleme hat, sich auf den Beinen zu halten.

    Und wenn er Rodney und Teylas Verletzungen sieht, kann er sich ja denken, dass da etwas ganz im Argen liegt.

    Ich bin mal gespannt, was sie alle verdrängt haben, oder verdrängen wollen....

    Schön geschrieben!

  15. #14
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Antares: Du hast recht, von "gut" kann durchaus noch keine rede sein. Und es ist offensichtlich, das was ganz und gar nicht stimmt.
    Und es ist die Frage "Was", nicht wahr? Tja, vielleicht kommen wir der Antwort ja Heute etwas näher.
    Und danke für dein Lob!

    Der Rest meiner Leser hat sich wohl in stillere Gefilde zurück gezogen.

    Naja, jedenfalls gibts hier die Fortsetzungen!
    __________________________________________________ _______

    Kapitel 2:
    Nicht ganz wie sonst


    Es war kurz vor Mittag als John in seinem Quartier stand. Dr. Keller hatte ihn entlassen, allerdings nicht ohne ein paar Bedingungen. Er hatte sich täglich auf der Krankenstation zu melden, körperliche Ertüchtigungen jedweder Art waren ihm verboten und er hatte ein paar Pillen, die er täglich einnehmen musste. Oh, und auch Arbeit, in welcher Weise auch immer, stand auf seiner Verbotsliste. Aber ehrlich gesagt hatte er bis jetzt auch kein Verlangen danach.

    Er wusch sich kurz und wechselte sein Krankenstationsoutfit in seine normale Kleidung, bevor er sich Richtung Messehalle in Bewegung setzte. Ein paar Blicke spürte er an sich kleben als er durch die Gänge der Stadt schritt, bedacht darauf, seine Verletzungen so wenig wie möglich der Bewegung auszusetzen.

    Es gab Nudelauflauf mit Gemüse und einem Fleisch, das entfernt an Hühnchen erinnerte und von einem ihrer Handelspartner stammte. John entschied sich dafür den Nachtisch auszulassen und griff sich stattdessen nur eine Wasserflasche.

    Es waren nicht all zu viele Plätze besetzt, der große Ansturm war wohl noch zu erwarten. Allerdings war es auch noch früh. Viele der Wissenschaftler kamen meistens erst auf den letzten Drücker.

    Am hinteren Ende, nahe eines der Fenster, fand John seinen Platz.

    Als er halb durch seine Mahlzeit war, trat einer seiner Männer zu ihm. „Sir, macht es Ihnen etwas aus wenn ich mich zu Ihnen setze?“ Dabei schwenkte er einen dampfenden Kaffeebecher durch die Luft.

    „Nur zu, Lieutenant.“

    Second Lieutenant Holloman war wie John in der Air Force und nun schon seit fast einem halben Jahr in Atlantis. Und wie es unter Fliegern so ist, kommt man untereinander schnell ins Gespräch und lernt sich kennen. Für John war es wichtig seine Männer zu kennen. Er hatte genug Vorgesetzte gesehen, dessen Informationen kaum den Namen seiner Untergebenen hergaben.

    Sein Blick blieb auf dem dampfenden Kaffee hängen. „Kein Mittagessen, Holloman?“

    „Nein, Sir. Habe spät gefrühstückt. Kein Appetit.“

    Zwischen zwei Bissen betrachtete John sein Gegenüber genauer. Seine Gesichtszüge waren neutral gehalten und doch merkte John etwas Unterschwelliges in ihnen. Es war der gleiche Ausdruck, gepaart mit Besorgnis, den John in den letzten Tagen bei vielen gesehen hatte. Bei den Besuchern der Patienten in der Krankenstation. Viele Männer lagen dort und viele besorgte Freunde kamen, um bei ihnen zu sein. Manch einen Blick hatte auch er zwischendurch von dem an seinem Fußende vorbei gehenden erhascht. Der gleiche Ausdruck in ihren Augen war auch an ihn gerichtet gewesen.

    „Einige Ihrer Freunde sind auf der Krankenstation.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage geworden, die John über die Lippen kam. Und warum fragte er überhaupt?

    „Ja. Einige hatten nicht soviel Glück wie ich. Und einige haben es nicht geschafft.“ Hollomans Blick war fest auf seinen Kaffee gerichtet, als John seinen letzten Bissen schluckte.

    Carter hatte ihm die Zahlen genannt, auch wenn er nicht gefragt hatte. Zu Vierzehnt waren sie aufgebrochen, um Teyla und Rodney zu befreien. Fünf kamen schwer verletzt und fünf kamen nicht lebend wieder. Und der Rest war auch nicht ohne Blessuren davon- gekommen.

    John wusste nichts zu entgegnen. Was sollte er auch sagen? Warum war der Lieutenant überhaupt hier, an seinem Tisch?

    „Aber das muss ich Ihnen wohl nicht sagen, Sir.“ Ein verständnisvolles Lächeln blickte ihm entgegen.

    Ja, er war der Kommandierende Offizier hier. Er war für seine Männer verantwortlich. Wusste er nicht genau, wie es seinen Untergebenen ging? Fühlte er nicht jeden Verlust? Spürte er nicht jedes Leid von ihnen? War es nicht für gewöhnlich so? Warum war es dann jetzt anders?

    Sein Blick war wieder einmal ins Leere gerichtet, nur war dieses diesmal nicht von diesem alles umfassenden, einlullenden Nichts erfüllt. Seine Gedanken schalteten sich nicht ab, sie fingen im Gegenteil an sich zu bilden. War es nicht so, dass er gar nichts fühlte?

    Er horchte tief in sich hinein, doch es war nichts dort. Absolut nichts. Hätte ihm Carter nichts von ihnen erzählt, er wusste genau, dass er nicht nach seinen Männern gefragt hätte. Was war geschehen?

    „Entschuldigen Sie, darf ich mir den Stuhl leihen?“

    Aus seinen Gedanken geschreckt sah er geradewegs in das Gesicht einer jungen Wissenschaftlerin, die seinem Wissen nach in der Biologieabteilung arbeitete.

    „Wie? Oh, sicher.“

    Die Messe war laut und voll um ihn herum geworden und inzwischen war er alleine an seinem Tisch. Wie lange hatte er hier gesessen? Er hatte niemanden kommen sehen. Wahrscheinlich war er zu sehr in seinen Gedanken gefangen gewesen.

    Sich nicht weiter wundernd, nahm er sein Tablett und verließ seinen Tisch und kurz darauf die Messehalle.

    ooOoo

    Der nächste Morgen brach für John wie gewöhnlich an. Eine kalte Dusche weckte seinen verschlafenen Geist. Er hatte gleich einen Termin bei Kate Heightmeyer. Nachdem er gestern Nachmittag seine Freunde in der Krankenstation besucht hatte, waren er und Ronon den Rest des Tages die meiste Zeit über still durch Atlantis gegangen. Irgendwann hatte sich John an einem der Piere wiedergefunden und war dort geblieben, mit Ronon als seinen Schatten, bis es dunkel wurde. Hhm, John wusste selbst schon nicht mehr, was er die ganze Zeit über gemacht hatte, als er aufs Meer gestarrt hatte. Nur, dass er wie so oft in der letzten Zeit alles um sich herum vergessen hatte. Beim Abendessen schließlich war ihm die Psychiaterin über den Weg gelaufen und hatte ihn gefragt, ob er sie nicht besuchen wolle. Er hatte keinen Grund gesehen Nein zu sagen. Und wusste sie nicht auch, was gut war und was nicht? Das Einzige, dessen er sich sicher war, war, dass er sich in nichts wirklich sicher war.

    Nach einem kargen Frühstück, sein Appetit war auch nicht mehr das, was er mal war, seit er vor ein paar Tagen in der Krankenstation zu sich gekommen war, betrat er Kates Büro.

    „Guten Morgen, John!“, begrüßte sie ihn strahlend. „Setzten Sie sich doch.“

    Er nahm auf ihrem weißen Sofa Platz. Durch das Fenster zu seiner rechten konnte er den Morgen über der Stadt erblicken. Und war es nicht ein schöner Anblick? Konnte man sich nicht selbst darin völlig vergessen?

    „Eine wundervolle Aussicht. Ich selbst verbringe gelegentlich meine Zeit auch damit, einfach nur hinaus zu sehen.“ Kate hatte sich vor ihm niedergelassen und war seinem Blick wohl gefolgt.

    „Ja, es ist wirklich wundervoll.“

    „Wie geht es Ihnen, John? Sie sind jetzt schon einige Tage wieder auf den Beinen, seit Ihren Verletzungen.“

    Er wandte seinen Blick nicht von der Stadt, die in den Strahlen der Sonne ein ganz eigenes Leuchten offenbarte, als er Kate antwortete. „Die Wunden ziepen nur leicht und Dr. Keller meinte, dass ich bald pillenfrei sein werde.“

    „Das ist schön zu hören. Und wie geht es Ihnen sonst? Wie fühlen Sie sich?“

    Noch immer hatte der Himmel dieses gelbe Leuchten, als wenn die Sonne am Morgen am hellsten Strahlen würde um alles Leben zu wecken. Noch wussten sie nicht viel über das Leben auf ihrem neuen Heimatplaneten. Ob die einheimischen Lebensformen jetzt wohl auch in den weiten Himmel sahen?

    „Ich schätze in Ordnung. Das ist es doch oder etwa nicht? Alles ist in Ordnung.“

    War das ein Vogel, der an einem der Türme der Stadt entlang geflogen war?

    „John, es ist gut wenn Sie mir Ihre Einschätzung mitteilen. Aber was fühlen Sie wirklich? Jede Antwort ist hier richtig, “ setzte Kate noch hinzu, als er nicht antwortete.

    Langsam richtete er seinen Blick auf seinen Gesprächspartner. Ein ermutigendes Lächeln zierte ihre Züge, die von roten, langen Haaren eingerahmt waren. Auch diese glänzten in den morgendlichen Sonnenstrahlen.

    „Ich weiß nicht. Ich fühle keine Sorgen oder ähnliches. Ich fühle keine Trauer oder Wut. Eigentlich fühle ich nichts.“

    Nach einer Pause, in der John versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen, sprach er weiter, wobei sich sein Blick wieder zum Fenster verirrte. „Ich... uh... Ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Das - diese... Dieses Verhalten bin nicht ich, oder?“

    War nicht alles in den letzten Tagen wie in Watte gehüllt? War es nicht, als wenn er da und doch nicht da wäre? War er es nicht, der nicht einmal nach seinen verletzten Freunden hatte sehen wollen?

    „John, Sie haben viel durchgemacht. Die Ereignisse Ihrer letzten Mission haben sie schwer mitgenommen.“

    Kate setzte zu einer kurzen Pause an, wie um seine Reaktion auf ihre Worte abzuwarten. Aber es kam keine.

    „Ich möchte Ihnen helfen, John. Und ich bin sicher, Ihre Freunde möchten das auch.“

    „Rodney und Teyla, sie sprechen mit Ihnen, oder? Sie wollten sie doch davon überzeugen, dass es wichtig für sie sei.“

    Eine kaum zu erkennende Erleichterung in Kates Augen sah ihm entgegen. „Ja, Rodney ist zur Vernunft gekommen. Und Teyla war von vornherein nicht abgeneigt gewesen. Schön, dass Sie fragen.“

    „Und, ihnen geht es gut?“

    „Den Umständen entsprechend. Aber Sie verstehen sicherlich, dass ich nicht weiter darüber reden kann.“

    Ja, natürlich. Er nickte ihr kurz zu.

    „Lassen Sie mich Ihnen ein paar Fragen stellen. Sie können sie ganz einfach mit Ja oder Nein beantworten.“

    Wieder nickte John ihr als Antwort nur zu. Sein Blick klebte wieder am Fenster.

    „Schlafen Sie gut?“

    „Ja.“

    „Keine Alpträume oder Probleme einzuschlafen?“

    „Nein.“

    „Haben Sie manchmal das Gefühl Zeit zu verlieren?“

    „Zeit zu verlieren?“

    Der Himmel draußen hatte die letzten Erinnerungen an den Morgen abgestreift und der Tag war angebrochen.

    „Setzten Sie sich manchmal hin und wundern sich wie spät es ist, wenn Sie wieder aufstehen?“

    „Ja.“

    „Merken Sie, was in diesen Momenten um Sie herum geschieht?“

    „Nein.“

    „Erinnern Sie sich manchmal an Dinge, die während Ihrer letzten Mission passiert sind?“

    Dinge die passiert waren. Sein Kopf war für so etwas nicht ausgerichtet, zurzeit. Und was gab es da schon, um sich zu erinnern? Eine Mission wie so viele andere. Naja, nicht ganz so. Aber das spielte keine Rolle.

    „John, haben Sie sich nicht in der Krankenstation an etwas erinnert?“

    Er sah Kate direkt in die Augen und schwieg.

    „Ist es seitdem noch einmal passiert?“

    „Nein.“ Noch immer ließ er sie nicht aus den Augen.

    Auch Kate studierte ihn. Und am Ende war sie es, die den Kontakt als erstes abbrach.

    „Ich würde Sie gerne täglich sehen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“

    „Warum nicht?“ Es war ja nicht so, als wenn er etwas anderes vor hatte.

    „Schön, dann sehen wir uns morgen. Und falls irgendetwas ist, falls sie reden möchten oder ein Problem haben sollten, rufen Sie mich.“

    „Ok.“ Was auch immer Kate glaubte, dass passieren würde. Es war ja nicht so, als wenn... Oder etwa doch? Erwartete sie, dass etwas passieren würde?

    Aber warum machte er sich überhaupt darüber Gedanken?

    Er verabschiedete sich und ließ all seine Fragen mit Kate in ihrem Büro zurück.

    ooOoo

    Der nächste Tag verging wie im Fluge. Und seine Taubheit ging im Fahrtwind dabei verloren. John hatte sogar ein Gespräch mit Ronon, das länger als ein paar Minuten dauerte. Und auch an Rodneys und Teylas Krankenbett kam er sich mehr wie er selbst vor.

    Und Mann, fühlte sich das gut an!

    Das Beste an der Sache war, dass sich die anderen auch deutlich wohler zu fühlen schienen. Und überhaupt war es ein guter Tag. Dr. Kellers Untersuchung verlief sehr gut, seine Armschlinge kam ab und er musste nicht länger irgendwelche Pillen schlucken. Und mit Kate hatte er ein langes Gespräch über Gott und die Welt. Sie hatte keine einzige Frage über ihn gestellt. Das hatte ihm auch mehr das Gefühl der Normalität gegeben.

    Am Ende des Tages fühlte er sich richtig gut.

    Aber etwas stimmte nicht ganz, was ihm erst am darauf folgenden Morgen bewusst wurde. Vielleicht konnte man in diesem Fall nicht wirklich von bewusst werden reden. Es war vielmehr der Schatten eines Gefühls, das sich ihm unerwünscht aufdrängte. Es schien irgendwie in der Luft zu liegen.

    Er saß bei seinem schlichten Frühstück, das aus Toast und Kaffee bestand. Es war recht voll um ihn herum. Und doch war es ungewöhnlich ruhig. Die Stimmung war betreten und ein irrationaler Teil von John wünschte sich, dass jemand bei ihm sitzen würde.

    Kaum angetastet, legte er schließlich seinen Toast ab und gab es auf. Sein Appetit war im Nirgendwo verschwunden und er hatte das deutliche Verlangen, diesen Ort zu verlassen.

    Gerade als er aufstehen wollte, trat Colonel Carter zu ihm. „John, kann ich Sie einen Moment sprechen?“

    „Sicher.“

    Er hatte Carter seit ihren kurzen Besuchen in der Krankenstation nicht mehr gesehen. Und ihre Miene hatte sich auch nicht sehr verändert seitdem. Nur waren ihre Züge vielleicht noch etwas angespannter und von einer deutlichen Schwere belegt.

    „Ich weiß, dass es Ihnen zurzeit nicht so gut geht, Colonel.“

    Was sollte das heißen? Es ging ihm besser als seit langem. Aber er schwieg, da es ihr offensichtlich schwer fiel zu äußern, was auch immer sie ihm sagen wollte.

    „Wir... Es ist nun eine Woche her seit... Was ich sagen will, heute findet die Trauerfeier für unsere gefallenen Männer statt und ich uh, ich wollte Sie fragen, ob Sie dabei sein wollen. Ich kann verstehen wenn Sie das nicht wollen, jeder hier würde das verstehen. Sie müssen das nicht tun.“

    Huh. John fühlte sich, als hätte man ihm einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf gegossen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er sagen sollte.

    Er musste wohl wieder einige Zeit ins Leere gestarrt haben, denn Carter machte den Eindruck, schon ein paarmal versucht zu haben, ihn wieder zu sich kommen zu lassen.

    „Colonel? Hey, vielleicht sollten Sie sich Zeit nehmen darüber nachzudenken. Ahm, die Feier findet um 1300 statt. Ist alles Ok bei Ihnen?“

    „Ja, alles in Ordnung.“

    John stand auf und ignorierte den besorgten Blick seiner Vorgesetzten, der auf ihm ruhte. Als er sein Tablett nahm merkte er, wie sehr seine Hände zitterten. Und ohne noch einen Blick zurück zu werfen, verließ er diesen Ort.

    ooOoo

    „Hey, John.“

    Langsam drehte er sich um. Kate Heightmeyer stand in der Tür.

    „Sie haben unseren Termin versäumt.“

    „Oh.“

    Als er die Messe verlassen hatte, hatten ihn seine Schritte genau hierhin geführt. Hier konnte er das Meer sehen. Und hier hatte er einst versucht Ronon das Golf spielen beizubringen. Wie viele Bälle hatte er wohl ins Meer geschlagen? Es war schon seltsam. Hier war er, am selben Ort wie damals, aber trotzdem ganz woanders. Ob die Bälle immer noch auf dem Meeresboden lagen, auf dem Planeten, der einst Atlantis beherbergte?

    „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“

    Mit einem Nicken brachte er seinen Fokus wieder auf die sanften Wellen vor ihm.

    „Colonel Carter hat mit mir geredet.“

    Wieder nickte er nur stumm. Was gab es schon darauf zu sagen?

    „Ich kann verstehen, dass Sie aufgewühlt sind.“

    Das fand er seltsam, denn er selbst hatte keine Ahnung, warum er sich so fühlte. Er wusste nur, dass es bei weitem einfacher war nicht darüber nachzudenken. Und dabei hatte er gerade erst wieder damit angefangen. Vielleicht sollte er fragen. Ja, das sollte er tun. Aber keine Worte verließen seinen Mund.

    „Wollen Sie hingehen?“

    So eine einfache Frage. Noch vor kurzem wäre es keine gewesen, das wusste er. War es nicht seltsam, dass es überhaupt eine war? Und war es nicht noch viel merkwürdiger, dass er keine Antwort hatte?

    „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht... Weiß nicht, warum es mir schwer fällt eine Antwort zu finden.“

    Warum es mir Angst macht, fügte er im Stillen hinzu. Aber das würde seine Lippen nicht verlassen. Das alleine zu äußern, kam ihm wie ein Verbrechen vor. Und doch konnte er es nicht leugnen. Er hatte eine Heidenangst davor.

    „Nun, ich kann Ihnen die Antwort nicht geben, John. Aber ich kann Ihnen versichern, dass Sie nicht allein dort hingehen müssen, falls Sie sich dafür entscheiden würden. Nichts von alledem müssen Sie allein durchstehen.“

    Ernsthaftigkeit ging von Kates Augen aus, als sie sprach. Eine Ernsthaftigkeit, die einerseits beruhigend auf ihn wirkte und ihn andererseits auch abschreckte. Warum musste alles nur so kompliziert sein?

    „Rodney und Teyla werden dort sein. Sie könnten sich ihnen anschließen. Aber welche Entscheidung Sie auch immer treffen werden, keiner wird schlecht von Ihnen denken.“

    Und mit einem ermutigenden Drücken seiner unverletzten Schulter verließ sie John und überließ ihn seinen Gedanken.

    ooOoo

    Es war 1230. Das Mittagessen hatte John völlig übergangen. Tatsächlich saß er schon seit gut einer Stunde auf seinem Bett und starrte auf seine blaue Uniform, die neben ihm ausgebreitet lag. Kaum einmal, wo er sie zu etwas anderem als zu einer Beerdigung in diesen Zeiten trug.

    Langsam zog er sie sich an. Er wusste nicht mehr, was zu tun war. Aber er wusste genau, was er vorher getan hätte. Vor einem Monat, oder auch nur einer Woche. Das war das Einzige, woran er sich halten konnte, das Einzige, dessen er sich sicher war. Und wenn er nicht seinem eigenen Verhalten trauen konnte, wem dann?

    Doch als er schließlich vor seiner Tür stand, zögerte er wieder. Sein Inneres war aufgewühlt. Und er wusste einfach nicht warum.

    Tief durchatmend öffnete er die Tür. Es war das Richtige. Das hoffte John zumindest.

    Seine Schritte führten ihn wie von selbst Richtung Kontrollraum. Auf seinem Weg war er niemandem begegnet. Und irgendwie war er froh darüber.

    Leise Stimmen drangen zu seinem Ohr, als hinter einer Kurve das Stargate sichtbar wurde. Seine Schritte stockten. Er ging nicht viel weiter, gerade bis an das Ende des Durchgangs und stoppte dort. Es waren sehr viele anwesend. Auch wenn er nur einen Teil der Menge von seiner Position sehen konnte, spürte er doch die Präsenz seiner Mitmenschen.

    Sein Standort war ein wenig tiefer gelegen als der Platz vor dem Stargate und durch die Menschen vor ihm, konnte er kaum die Särge ausmachen, die zweifelsohne dort aufgebahrt waren.

    Der bläulich schimmernde Ereignishorizont warf seinen Schein auf die Versammelten und er konnte Colonel Carters Stimme hören, auch wenn keines ihrer Worte bei ihm ankam. Es war das erste Mal, dass er wieder hier am Stargate war.

    Undeutlich nahm er wahr, dass seine Hände zitterten. Und er hatte das dringende, ihm nicht zu erklärende Bedürfnis, weg zu laufen. Weg, fort, überall hin, bloß nicht hier bleiben.

    Die Minuten vergingen und er hielt eisern aus. War es nicht das, was er sonst getan hätte? War es nicht das gewesen, dass er bei Carson getan hatte?

    Nur am Rande hatte er die Blicke bemerkt, die ihn ab und an getroffen hatten. Doch einer entging ihm nicht. Nicht weit von ihm entfernt stand Lieutenant Holloman und als dieser in Johns Richtung schaute, trafen sich ihre Blicke. Es konnte nicht lange gedauert haben. Aber John kam es wie Minuten vor. Trauer zeigten die Züge des Piloten. Tiefe Trauer um den Verlust seiner Freunde. Aber keinen Schmerz. Wieso war da kein Schmerz in diesen graublauen Augen? Der Mangel dessen ging John unter die Haut.

    Er verlor sich im Klang von Carters und bald darauf auch anderen Stimmen, die der Ihrigen folgten. Beinah hätte er nicht mitbekommen, wie sich die Versammelten auflösten. Zu tief war er wieder fortgedriftet.

    „Sir? In der Messe findet eine Art Leichenschmaus statt. Falls - falls Sie kommen möchten.“

    Corporal Almon war unbemerkt zu ihm getreten. Er war einer derjenigen, die bei der letzten Mission dabei gewesen waren. Nicht unweit von ihm standen drei seiner Teamkollegen und blickten in ihre Richtung. Blickten zu ihm.

    John fühlte sich unwohl. Der Gedanke an Menschen um ihn herum tat nichts zur Besserung dieses Gefühls.

    „Danke, Corporal. Vielleicht komme ich später vorbei.“ Aber er glaubte nicht daran.

    Und auch Almon tat es nicht. Aber John sah keinen Vorwurf in den Augen des Mannes, als er sich von ihm verabschiedete und mit seinen Teamkollegen in die andere Richtung davon ging.

    Auch er setzte sich in Bewegung. Den Rückweg zu seinem Quartier brachte er, ohne ihn richtig wahrzunehmen, hinter sich. Kaum war die Tür hinter ihm verschlossen, als er begann sich aus seiner Uniform zu schälen. Sorgsam hängte er sie wieder in seinen Schrank und mit einem Seufzen der Erleichterung schloss er diesen.

    Müde und erschöpft kroch er in sein Bett und es dauerte nicht lange, bis er nichts mehr um sich herum wahrnahm.

    tbc
    Geändert von Jadzia (24.11.2008 um 16:18 Uhr)
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
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    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
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  16. Danke sagten:


  17. #15
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Ich bin noch da, allerdings habe ich noch nicht Teil 2 gelesen. Ich hatte insgeheim gehofft, dass die Teile die Länge des Prologs haben, denn die sind für mich ideal. Ich werde auch dran bleiben, aber wann ich zum Lesen komme, weiß ich noch nicht, da ich mich ja auch drauf konzentrieren will und nicht eben mal schnell was hinkritzeln will.



  18. #16
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Ach, jetzt wissen wir immer noch nicht was passiert ist! Und schlimmer noch, auch John weiß es nicht! Aber ich frage mich: warum liest er denn nicht mal einen Missionsbericht? Irgendjemand wird doch wohl schon etwas verfaßt haben, was er sich mal durchlesen könnte, um gegen die Leere in seinem Innern anzugehen.
    Denn er scheint ja alles richtig gemacht zu haben, die Leute betrachten ihn voller Sorge aber nicht mit Vorwürfen. Von daher ...

    Werde ich einfach mal weiter warten, ob Kate Heigthmeyer etwas aus ihm herausbringen kann!

    (P.S. Vielleicht solltest du mal über die "Anschaffung" eines Betalesers nachdenken, es sind doch etliche Fehler drin. )

  19. #17
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Ich bin auch noch da.

    Hm, also, obwohl der Teil relativ lang war, habe ich nicht den Eindruck, der Lösung des Rätsels, mit dem du die Story begonnen hast, näher zu sein.
    Im ersten Teil stand John so komplett neben sich, dass man das Gefühl hatte, es sei nicht John, sondern vielleicht jemand der ihn übernommen hat, oder so.
    Das wird jetzt schlagartig besser, er erkennt sein Team, seine Kollegen und benimmt sich auch halbwegs normal. Er wirkt jetzt eher stark traumatisiert. Aber Schock oder Trauma reicht mir nicht wirklich als Erklärung für sein Verhalten im Gateraum.

    Aber vermutlich kommt die Erklärung noch und ich bin nur zu ungeduldig. Also warte ich mal ab.

  20. #18
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Huhu, ich habe gerade beide Teile gelesen, bin also auch nicht abgesprungen. Die Teile sind wirklich sehr lang und dann kann es schonmal dauern, bis ich zum lesen komme.

    Hast Du einen Beta? Wurde ja bereits schon erwähnt, dass mehrere Rechtschreibfehler drin sind.

    Deine Geschichte gefällt mir nachwievor gut, auch wenn ich immer noch nicht schlauer geworden bin. John ist wirklich nicht er selbst. Er würde sich niemals so verhalten.
    Also entweder leidet er unter einem schweren Schock, oder es ist wirklich irgendwas anderes in ihm drin, was ich aber irgendwo nicht so ganz glaube.

    Nunja, ich lass mich überraschen und bin gespannt, wie es weitergeht.

  21. #19
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Scout: Ist kein Problem! Jeder liest auf seine weise. Ich z.B. lese am liebsten Sachen, die schon vollständig sind.

    @Antares: Du denkst da schon in eine gute Richtung! Die Idee mit den Missionsberichten ist echt gut! Wäre in der Tat eine gute Möglichkeit. Im nächsten Kapitel sollte da einiges klarer werden.

    @Sinaida: Schön, das du noch da bist!
    Nun, ich bin froh, das du noch keine Ahnung hast, wo wäre da sonst die Spannung?!
    Ja, Geduld solltest du noch ein wenig aufbringen, wobei es bald ein paar neue Informationen geben wird.

    @stargatefan74: Kein Problem, freut mich aber, das du noch dabei bist!
    Also ehrlich gesagt bin ich ganz froh, das du noch keine Ahnung hast, wie, was und wo und so. Sonst wäre ja die Spannung weg! Und an der Front wird sich noch einiges tun!

    @All: Was meine Rechtschreibung angeht. Werde mir einen Beta zulegen. Es ist gut, das ihr mich drauf aufmerksam gemacht habt. Das heißt allerdings auch, das es das nächste Kapitel erst geben wird, wenn es durch die Hände meines zukünftigen Betas gegangen ist, damit euer Lesevergnügen nicht weiter gestört wird!
    Ich hoffe mal, das wird nicht all zu lange dauern!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  22. #20
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    Also so extrem finde ich die Fehler jetzt nicht, dass mir dadurch das Lesen keinen Spaß machen würde. Nein, wirklich nicht.

    Glaub mir, ich habe schon Geschichten gesehen, dass ging da überhaupt nicht, was die Rechschreibung anging und die habe ich dann auch aufgegeben, aber dass trifft hier für mich, bis jetzt jedenfalls, nicht zu.

    Habe also nichts dageben, wenn Du den nächsten Teil einstellst. Du kannst die Teile ja auch später gegen die korrigierten Fassungen austauschen. Hast Du denn zwischenzeitlich einen Beta gefunden?
    Da ich bereits Beta lese, habe ich leider keine Zeit dafür.

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