[SG1] Was von den Tagen übrig blieb [P18 / NC-17]
Titel: Was von den Tagen übrig blieb
Autor: Sumanira
Rating: P18 / NC-17
Serie: Stargate SG-1
Staffel: Staffel 4, beginnt nach der Folge "Das Licht"
Genre: Drama, Schmerz / Trost, Romance
Pairing Sam & Jack
Durch die Folgen der Verbannung in die Einsamkeit eines Tempels, geraten Sam & Jack immer tiefer in einen Strudel aus Liebe, Lügen und Leidenschaft ... inspiriert von der Folge "Das Licht"
DIESE Geschichte ist bereits fertig geschrieben, besteht aus 2 Teilen und wurde letztes Jahr auf fanfiction.de veröffentlicht!
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1. KAPITEL
Es war mitten in der Nacht, als der raue Wind mit einem unaufhörlich lauten Heulen die Wellen gegen die Felsklippen preschte, die direkt neben ihrer unfreiwilligen Bleibe aus dem Wasser ragten. Seit fast drei Wochen campierten sie nun schon hier wie Flüchtlinge zwischen zerwühlten Decken, vertilgten Essensrationen und gähnender Langeweile.
Die Symptome der Abhängigkeit klangen nur sehr langsam ab, aber je mehr sie verschwanden, um so mehr reifte die Sehnsucht in ihnen zur unüberwindbaren Hürde heran und sie wusste beim besten Willen nicht mehr, ob es die Nebenwirkungen dieses unheilvollen Lichts waren oder ihre absolut durcheinander geratenen Hormone, die sie auch diese Nacht wieder vor seiner massiven Tür enden ließen.
Ein leises, zaghaftes Klopfen durchdrang die klappernden Geräusche des Windes und das fast schon schmerzhafte Ziehen in ihrem Unterleib brachte sie dazu etwas lauter gegen das schallende Metall zu schlagen, das noch zwischen ihr und dem Objekt ihre kaum mehr zu bändigenden Begierde lag. Die ersten Tage über versuchten sie die anschwellende Lust und das ständig aufbäumende Verlangen, das auch tagsüber keinen Halt vor ihnen machte, zu ignorieren. Doch schon in der sechsten Nacht war der von vorn herein aussichtslose Kampf verloren und er stand vor ihrer Tür, genauso wie sie jetzt vor seiner und sah sie mit glühenden Augen an, bevor er sie nach innen stieß, vorwärts gegen die Wand drängte und hastig ihren Slip nach unten schob, um sie hart und fast schon besessen zu nehmen wie ein wildes Tier. Die Erinnerungen daran ließen sie noch jetzt erschaudern und eine brennende Hitze schoss durch ihren Körper, tauchte ihre zuvor schon rosigen Wangen in ein sattes Rot.
Mit einem leisen Ruck öffnete sich endlich die Tür vor ihr, nachdem sie fast schon in Erwägung gezogen hatte, ihn im Schlaf zu überfallen, um ihr Verlangen zu stillen, doch ein Blick in seine Augen genügte, um zu wissen, dass er bereits gewartet hatte.
Ein schweres Stöhnen entfloh seinen Lippen, als er sie von oben bis unten musterte und ihre nackten, schier unendlich wirkenden Beine das Feuer auch in ihm erneut entfachten, das seit so vielen Tagen in ihnen loderte.
Er packte sie an der Hand, zog sie in das Zimmer und drängte sie gegen das Bett. Sie schluckte, sah ihn noch einmal kurz an und war fast schon verwundert über die seltsame Unsicherheit, die ihn in dieser Nacht umgab.
„Worauf warten sie noch, Sir?“, stieß sie fragend hervor und ihr Atem beschleunigte sich, als er sich das erste Mal die Zeit nahm, sie eingehend zu betrachten, bevor die Dinge wie immer ihren unabdingbaren Lauf nahmen.
„Hör endlich auf damit, Sam“, keuchte er, wendete seinen Blick kurz ab und strich sich durchs Haar.
Verdutzt sah sie ihn an und hatte keine Ahnung, was plötzlich in ihn gefahren war.
„Was meinen sie, Sir?“, fragte sie unschuldig, als ob sie nicht schon einen Verdacht hatte, was ihn umtrieb, sie nicht einfach auf das Bett zu werfen oder auf den großen ausladenden Esstisch zu heben und sich in sie zu treiben, wie all die anderen Nächte zuvor.
Das warme Kribbeln, das sich ungehindert über ihre Haut ausbreitete, als er mit seinen Fingerspitzen über ihren Arm fuhr, lies sie jeglichen Versuch seinerseits vergessen, endlich darüber zu reden, was sie getan hatten und noch immer taten.
Sie presste ihre Lippen auf die seinen, hielt das Feuer in ihrem Unterleib, das sie schier von innen zu verbrennen drohte, kaum noch aus und flehte ihn mit allem an, was ihr Körper zu bieten hatte, sie endlich zu erlösen. Doch er stieß sie völlig überraschend von sich und schüttelte nur den Kopf.
„Nein Sam, wir werden darüber reden … jetzt! Du kannst dich tausendmal hinter deinem `Sir´ verstecken, nichts von alledem, wird dadurch einfach verschwinden.“
Seine Worte waren klar und deutlich, während sie hilflos versuchte durch den Nebel ihres Verlangens zu dringen und seinen Gedanken zu folgen.
„Können wir nicht danach reden? Bitte… ich verspreche es… ich werde nicht ausweichen, aber…“, bettelte sie ihn an und begann ihre Hände über seine Brust gleiten zu lassen. Es schmerzte, verdammt und wie. Sie musste ihn in sich spüren, der Drang danach wurde fast schon zur Sucht. Was war nur los mit ihr, mit ihm, mit diesem verfluchten Ort, der sie beide jede Nacht und inzwischen auch jeden Tag einfach willenlos ihren Trieben überließ.
„Nein Sam! Sag es endlich“, konterte er und und in einem Akt purer Verzweiflung umfasste er ihre Handgelenke, um sie zu stoppen. Sie wimmerte leise vor sich hin, ihr Verlangen brachte sie dazu, alles zu tun, was er wollte, solange er sie nur endlich befreien würde.
„Jack“, murmelte sie so leise, dass man sie kaum hören konnte.
„Lauter“, befahl er mit fester Stimme, die ihr keinen Ausweg ließ. „Ich will es hören Sam, klar und deutlich.“
„Jack … Jack…. Herrgott nochmal, warum ist das nur so wichtig für dich?“ stieß sie mürrisch und voller Ungeduld hervor.
„Damit du dich nicht länger davor verstecken kannst, Sam. Ich will dich, aber nicht mehr so … nicht einfach nur deinen Körper…. Ich will mehr als das.“
Seine Worte ließen ihre Lippen erbeben und unerwünschte Tränen schlüpften aus ihren Augenwinkeln. Was hatte sie beide nur so tief in den Strudel dieser überwältigenden Gefühle gezogen. Sie konnte ihn verstehen. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass der Sex allein irgendwann nicht mehr ausreichen würde. Der Stachel der Angst vor dem, was passieren würde, wenn sie letzten Endes zur Erde zurückkehren würden, bohrte sich tief in ihr Herz, wusste sie doch haargenau, dass danach alles wieder so sein musste wie zuvor.
„Ich will deine Seele berühren, dein Herz entdecken …“, flüsterte er ihr ins Ohr, starke Arme schlossen sich um ihre Taille und seine Lippen bedeckten die ihren, nicht mit Begierde, nicht mit Lust, sondern mit einem tiefen Gefühl, an das sie kaum zu denken wagte. Ein zärtlicher, schüchterner Kuss vereinte sie und hüllte sie in eine Liebe, die beide seit Jahren erfolglos verleugnet hatten und Sam spürte genau, dass es diesmal nicht nur Begierde war, der ihre Körper vereinte.
Liebevoll bettete er sie auf das Laken und zog ihr das T-Shirt aus, bevor er ihren Körper mit tausend Küssen bedeckte, jeden Millimeter Haut sanft erkundete und sich die Zeit ließ, die er sich in den ersten Nächten nie genommen hatte.
„Du bist so schön Sam, nicht nur dein Körper…“, hauchte er gegen ihre Haut, bevor er erneut ihre Lippen fand und ganz langsam in sie eindrang. Diesmal war alles anders. Es war kein nackter roher Sex, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, nein sie gaben sich einander hin, das erste Mal langsam und zärtlich und der Orgasmus, der ihre Körper wie eine Naturgewalt heimsuchte, war schöner und erfüllender, als all die anderen zuvor.
Erschöpft sank er neben sie und schloss sie in seine schützenden Arme. Diesmal ging sie nicht. Sie blieb. Sie lief nicht mehr davon wie die vergangene Nacht oder die Nacht davor oder all die anderen Nächte, in denen sie ihren körperlichen Begierden erlegen waren. Außerirdische Einflüsse. Diese zwei Worte hatten ihnen beiden seit sie hier waren das Gefühl einer falschen Sicherheit vermittelt, die Ausrede, die fertig parat auf ihren Zungen lag, war nicht länger existent. Sie wussten es. Beide.
Sie schmiegte ihren Kopf auf seine Brust und schlief mit ihm ein, während der Sturm draußen weiter vor sich hin tobte, genau wie der in ihrer beider Herzen.
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In den frühen Morgenstunden wurde Jack durch ein penetrantes Hämmern gegen seine große Metalltür aus dem Schlaf gerissen.
„Jack“, klang Daniels Stimme durch die Stille, die sich über beide gelegt hatte, wie eine warme, wohlige Decke. „Verdammt Jack, wach auf, Sam ist weg. Ihr Bett ist unberührt und ich mach mir langsam wirklich Sorgen, sie könnte sich was antun. Jack!“
„Schon gut Daniel, ich komme“, stöhnte Jack laut und betrachtete kurz die noch immer friedlich in seinen Armen schlummernde Frau mit einer Mischung aus unendlicher Glückseligkeit und aufflammendem Verlangen. Sein Arm schlüpfte behutsam unter ihrer Schulter heraus, bevor er aufstand und sich eine Hose überzog. Mit einem dumpfen Knarren öffnete sich die Tür und vor ihm stand ein völlig aufgelöster Daniel.
„Jack, wir müssen sie suchen. Loran und ich waren bereits überall. Sie muß irgendwo draußen im Sturm sein …“, überschlug sich der Archäologe fast mit seiner Erklärung, als ihm endlich Jacks ruhiger, durch und durch gelassener Gesichtsausdruck auffiel.
„Machst du dir keine Sorgen, Jack? Hast du mir überhaupt zugehört?“, begann er wieder, entsetzt über die Gleichgültigkeit seines Freundes.
„Beruhige dich Daniel, es geht ihr gut“, bekam er als nüchterne Antwort.
„Und darf ich auch fragen, was dich zu dieser tollkühnen Behauptung hinreißt?“, seufzte Daniel entnervt, als besagte Frau plötzlich mit einem Bettlaken umschlungen hinter Jack in der Tür auftauchte. Ihr schuldverhangener Blick, ihre nackte Haut und die Tatsache, dass sie offensichtlich nicht erst seit eben in Jacks Zimmer war, erleuchtete Daniel sofort mit der passenden Erkenntnis.
„Oh“, war das Einzige, das er im ersten Moment herausbrachte und sein Blick glitt fassungslos zwischen seinen beiden Freunden hin und her.
„Ahh Ahh, ich will es gar nicht hören, Daniel“, wurde er jäh von Jacks warnender Stimme und dessen erhobenem Zeigefinger unterbrochen, als er gerade seinen Mund aufmachen wollte, um weiterzusprechen. „Vergiss einfach, was du gesehen hast und spar dir jeglichen Kommentar“, instruierte ihn der ältere Mann, bevor er ihm die Tür vor der Nase zu schlug und seinen völlig verdutzten Teamkameraden mit offenem Mund stehen ließ.
„Na schön, dann eben nicht“, murmelte Daniel mit hochgezogenen Brauen und machte sich auf die Suche nach Loran, um Entwarnung zu geben, was Sam betraf, die sich ja augenscheinlich aller bester Gesundheit erfreute.
Als sich die Tür hinter ihnen schloss, blieben beide wie versteinert auf der Stelle stehen. Sam blickte beschämt zu Boden, doch so unangenehm die Situation auch war, so erleichtert war sie, dass sie nicht mehr vor Daniel verheimlichen musste, was seit einigen Nächten zwischen ihr und ihrem kommandierenden Offizier vorging. Aber wie sollte man ihm erklären, dass es ihnen seit Tagen nicht mehr möglich war, ihre Gier aufeinander im Zaum zu halten? Jack konnte genau sehen, welcher Horrorfilm gerade in ihren Gedanken ablief.
„Hör auf, dir den Kopf zu zermartern. Es wird sich alles finden, glaub mir“, ließ er sie in einem gelassenen Ton wissen.
„Und was sollen wir ihm sagen … Sir?“, begann sie hektisch vor ihm auf und ab zu laufen. „Ach entschuldige Daniel, im Zuge der Nebenwirkungen unserer Entwöhnung, fühlten wir uns genötigt jede Nacht … oh und manchmal auch tagsüber, hinter deinem Rücken übereinander her zu fallen wie Tiere? Vielleicht ist das dann auch die passende Variante für General Hammond?“, fragte sie mit einem Hauch Sarkasmus in ihrer Stimme und wenn die gesamte Lage nicht doch so ernst gewesen wäre, hätte Jack fast darüber lachen können.
Entschlossen griff er nach ihrem Arm und zog sie schwungvoll an sich.
„Hör endlich auf mich 'Sir' zu nennen, Sam! Vor allem dann nicht, wenn ich kurz davor bin, dich…“. Seine Stimme brach und er entzog ihr das Laken, das unzeremoniell vor ihm am Boden landete, bevor er sie hochhob, ihre Beine sich um seine Hüften schlangen und er sie auf dem großen Tisch im Eck absetzte.
„Über Daniel und Hammond machen wir uns Gedanken, wenn wir unser Ungleichgewicht wieder ausgeglichen haben“, hauchte er verheißungsvoll gegen ihre Lippen, bevor er sie für sich in Anspruch nahm und seine Zunge frenetisch um Eintritt bat. Ihr Hunger aufeinander schien unstillbar und sie ließen sich erneut von den Wellen der Lust hinweg tragen, die seit geraumer Zeit über sie hinwegspülten. Sie drückte ihm flehend ihren Körper entgegen, bevor sie sich langsam nach hinten lehnte, in der Hoffnung, dass er ihr möglichst bald geben würde, was sie doch so dringend brauchte. Mit ein paar geschickten Handgriffen befreite er sich von der lästigen Hose, beugte sich langsam über sie und schob sich mit einem Ruck in sie. Sam keuchte leise auf und seine Hände an ihren Hüften verschafften seinen Stößen noch mehr Härte. In ihrem Versuch ihn so intensiv wie möglich zu spüren, passte sie sich seinen Bewegungen an, als er das Tempo erhöhte und sie mit einem lauten Stöhnen zum Höhepunkt brachte, dem auch er nur Sekunden später folgte.
Erschöpft küsste er ihre erhitzen Wangen, löste sich nur widerwillig von ihr und zog sie hoch, bevor er sie zum Bett trug und sich dort sanft an ihren Rücken schmiegte.
„Wie werden eine Lösung finden, Sam. Wir haben immer eine gefunden“, versuchte er sie aufzubauen.
„Aber dies hier ist ganz anders, als alles, was wir bisher erlebt haben, Jack. Die werden uns vors Militärgericht stellen, Alien Einfluss hin oder her.“
Seine Arme zogen sich nur noch enger um ihren Bauch und er küsste zärtlich ihre nackte Schulter, unsicher, ob der Vorschlag den er ihr unterbreiten wollte, sie womöglich verschrecken würde.
„Nicht, wenn wir die ganze Sache für uns behalten, Sam….“
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Vielen Dank fürs Lesen!