Autor: Cindy
Kategorie: Action/Humor
Rating: PG -14
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen (außer die von mir erfundenen, denn die gehören mir. *g*) gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben. Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.
Kurzer Rückblick:
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John hatte auf einem fremden Planeten seinen eigenen Leichnam entdeckt und auf erschreckende Weise feststellen müssen, dass er in der Vergangenheit sterben würde.
Um dies zu verhindern, hatte er sich Anfangs geweigert in die Neva-Galaxie zu fliegen. Dort hatte er später jedoch unverhofft seine Tochter Vivien getroffen, die von einem Rotar als Wirt benutzt wurde.
Um sie zu retten, hatte er alle Vorsicht über Bord geworfen und war mit ihr auf die Achilles gegangen.
Und nun die Fortsetzung:
Kapitel 1
So schnell wie er konnte, rannte John mit Vivien auf den Armen in Richtung Krankenstation. Er blickte sich kurz um und steuerte direkt auf eine Liege zu, legte sie vorsichtig darauf und nahm ein Lebenserhaltendes Gerät – das er von früher her kannte – und schloss sie daran an. Anschließend begab er sich zu einer Konsole und gab mit zittrigen Händen seinen Code ein.
Er beobachtete wie das Gerät ansprang und seufzte erleichtert auf. Langsam nahm er sich einen Stuhl, setzte sich neben das Bett und ließ seinen Kopf neben den Arm seiner Tochter sinken.
„Halte durch, Vivien. Du wirst es schaffen … ich weiß es“, flüsterte John.
Er bemerkte nicht das leichte Vibrieren des Schiffes, genauso wenig wie die Person die an der Tür stand und ihn beobachtete. Sein letzter Gedanke galt seiner Tochter, bevor ihn eine tiefe Dunkelheit umhüllte.
„Oh, nein! Nein, nein, nein, nicht jetzt!“
Rodney spürte das Vibrieren des Schiffes und eine leichte Panik umgab ihn. Er wusste im ersten Moment nicht was er machen sollte, doch sein Verstand sagte ihm, dass es für eine Flucht zu spät sei.
„Sheppard?“
Vorsichtig ging er auf den Colonel zu und berührte ihn an der Schulter. „Hey, Sheppard?“ Als sich der Pilot nicht rührte, beugte er sich leicht über ihn und entdeckte das Blut an seinem Körper. „Ohh, nein!“
Sofort richtete er den Colonel auf und fasste ihn, soweit es ihm möglich war – mehr schleifend als alles andere – unter die Arme. „Wieso müssen Sie so schwer sein?“, stöhnte McKay und legte ihn auf ein Krankenbett.
Vorsichtig öffnete er das Hemd – stutzte kurz als er das Artefakt sah – legte es beiseite und untersuchte Johns Wunden. „Was mach ich denn jetzt nur?“
Hektisch blickte Rodney sich um und entdeckte so eine Art Medizinschrank. Öffnete ihn und nahm Verbandszeug und eine Flasche mit Flüssigkeit heraus. Er roch kurz daran und verzog anschließend das Gesicht. „Ich hoffe das ist Desinfektionsmittel.“
Vorsichtig träufelte er etwas auf eine Binde und tupfte damit Johns Schulter ab. Kurz stöhnte der Colonel auf. Anschließend nahm er etwas, das so aussah wie ein Pflaster und klebte es auf die Wunde. „So, das müsste erstmal gut sein – hoffe ich jedenfalls.“
Nachdem er die Schulter versorgt hatte, widmete er sich der stärker blutenden Seite. „Wer hat Ihnen das denn angetan? Mussten Sie wieder den Helden spielen?“
Erneut tupfte Rodney die Flüssigkeit auf die Wunde und entdeckte das Einschussloch in der Seite. „Oh, nein! Das ... das kann ich nicht!“
„Sie müssen!“, stöhnte John plötzlich.
„Sie sind wach?“, fragte er entsetzt und blickte in Johns Gesicht.
„Rodney, mit dem Zeug was Sie mir da draufschütten … wecken Sie sogar Tote auf. Was ist das eigentlich?“
Verstohlen zuckte McKay mit den Schultern. „Keine Ahnung! Riecht auf jeden Fall erbärmlich.“
„Aha … Steckt die Kugel noch drin?“
„Sieht so aus.“
„Dann holen Sie, sie raus.“
Entgeistert blickte Rodney den Colonel an. „Was? Ich … äh, das … das kann ich nicht! Hören Sie, wenn ich schon Blut sehe, wird mir schlecht ...“
„McKay! Soll ich sie mir etwa selber raus schneiden?“
„Uhhh“, kam es jammernd herüber. „Wieso muss ausgerechnet mir so etwas passieren? … Wer hat Sie überhaupt angeschossen?“
„Das ist unwichtig! Holen Sie nur das verdammte Ding raus.“
Rodney wusste, dass er gar keine andere Möglichkeit hatte. Wenn John nicht sterben sollte, musste die Kugel raus.
„Und wie betäube ich Sie jetzt?“
„Weiß nicht … Sehen Sie im Schrank nach.“
McKay drückte dem Colonel die Binde in die Hand. „Hier, drücken Sie das auf die Wunde, damit es nicht so stark blutet.“
Als die Binde mit Johns Wunde in Berührung kam, stöhnte er kurz auf und biss die Zähne zusammen. Sein Blick fiel dabei auf Vivien. Schwer atmend, lauschte er dem monotonen Geräusch des Gerätes.
„Rodney? Holen Sie die Kugel so raus.“
„Was? Sind Sie verrückt geworden?“
„Tun Sie es! Ich muss mich anschließend noch um Vivien kümmern!“
„Sind Sie nun völlig übergeschnappt? Sie mögen ja vieles aushalten, aber das?“
„Rodney! Wenn Sie mich betäuben, stirbt sie vielleicht! … Oder wollen Sie ihr die Kugeln entfernen?“
„Äh …“
„Also, machen Sie schon!“
„Das ist doch verrückt! Ich soll an Ihnen rumschnippeln, wenn Sie bei Bewusstsein sind? Das kann nicht Ihr Ernst sein?“
„McKay?“
„Okay, aber auf Ihre Verantwortung! … Und wenn ich Sie nur etwas betäube?“
John sah ihn nur müde an. Er hatte große Schwierigkeiten seine Augen offen zu halten, denn der Blutverlust setzte ihm arg zu.
Er wusste nicht, ob er das Bewusstsein verlieren würde wenn Rodney ihm die Kugel entfernte. Aber er musste wach bleiben, allein schon wegen seiner Tochter.
Das Gerät an dem sie angeschlossen war, hielt sie zwar am Leben, aber wie lange noch?
Könnte er es Rodney zumuten, auch bei ihr die Kugeln zu entfernen?
John wusste nicht, wer auf seine Tochter geschossen hatte, aber er wusste, dass es eine P-90 war. Und wer auch immer das getan hatte, wer seinen Befehl – sich nicht einzumischen – missachtet hatte, konnte sich warm anziehen.
Allein durch das Artefakt hätte er Vivien bald soweit gehabt. Sie hätte es geschafft gegen den Rotar anzukämpfen, es hatte nicht mehr viel gefehlt. Doch dieser hinterhältige Schütze hatte alles zunichte gemacht.
„Okay, Sheppard! Beißen Sie da drauf“, meinte McKay. Hielt ihm ein Stück Metall entgegen und riss John damit aus seinen Gedanken.
Skeptisch betrachtete er es. „Haben Sie nichts anderes gefunden?“
„Sehen Sie hier vielleicht etwas anderes rumliegen? Leider haben die Antiker das Schiff nicht aus Holz gebaut, Colonel!“
Seufzend nahm er das Metall entgegen. „Rodney … falls ich das Bewusstsein verlieren sollte, müssen Sie es bei Vivien ebenfalls tun.“
John bemerkte den entsetzten Blick, den der Wissenschaftler ihm zuwarf.
„Ich bin doch kein Arzt!“
„Rodney … bitte!“
„Hören Sie, Sheppard, dass … was ist, wenn ich etwas Verkehrtes mache?“ ‚Oh man, weiß der eigentlich was er von mir verlangt?’
„Rodney? Sie wird sterben, wenn Sie ihr nicht helfen.“
Johns flehender Blick ließ ihn regelrecht erweichen. Noch nie hatte er den Colonel so verzweifelt und hilflos gesehen. Er wusste, dass seine Tochter ihm sehr viel bedeutete und er damit sein Schicksal in der Vergangenheit zu Sterben, regelrecht heraus gefordert hatte. Plötzlich fiel ihm das Vibrieren des Schiffes wieder ein. „Oh mein Gott!“
„Was ist?“
„Haben wir uns? Sind wir etwa? Ich muss etwas nachprüfen!“, gab er hektisch von sich, drehte sich um und war schon im Begriff die Krankenstation zu verlassen, als der Colonel ihn rief: „Rodney!“
„Sheppard! Ich glaube das Schiff ist …“
„McKay! Mir bleibt nicht mehr viel Zeit … und Vivien auch nicht! Also, fangen Sie endlich an!“
„Aber!“ Mehr als unsicher blickte er den Colonel an. „Okay, ich werde Sie erstmal operieren und dann“, dabei warf er einen flüchtigen Blick zu Vivien, „werden wir weitersehen.“
„Rodney …“
„Na gut! Versuchen Sie aber wach zu bleiben“, entgegnete er schwer seufzend. Obwohl er im gleichen Atemzug wusste, dass sein Freund es nicht schaffen würde.
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Vorsichtig und mit zittrigen Händen, nahm er eine Zange und wollte schon damit in Johns Wunde, als er dem Colonel einen besorgten Blick zuwarf.
Dieser biss auf das Stück Metall und leichte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
„I… Ich fange dann jetzt an!“, gab Rodney unsicher von sich, schluckte und führte das Instrument mit einem angewiderten Gesichtsausdruck in die Wunde.
John stöhnte vor Schmerzen und seine Hände krallten sich an das Bett, während McKay in der Wunde herum stocherte und versuchte die Kugel zwischen all dem Blut zu packen und herauszuziehen.
Sheppard wand sich und bäumte sich regelrecht auf.
„Nun halten Sie doch still! Ich habe sie doch gleich!“, rief Rodney verzweifelt und bekam die Kugel zu fassen. Schnell zog er die Zange heraus, doch kurz vorher löste sich das Stück Blei wieder von dem Instrument und rutschte in die Wunde zurück.
„Oh nein!“
Erneut führte er die Zange ein und McKay vernahm nur noch ein leises Stöhnen. Besorgt warf er dem Colonel einen Blick zu.
„Jetzt machen Sie bloß nicht schlapp! Hören Sie?“
Mit der linken Hand öffnete er die Wunde und versuchte erneut krampfartig die Kugel zu fassen.
Nach einer gewissen Zeit hatte er sie endlich und zog sie diesmal vorsichtig heraus. Anschließend wischte er die Wunde sauber und suchte etwas um die Blutung zu stoppen.
Er entdeckte ein kleines Gerät und hielt es skeptisch in der Hand.
„Sheppard, was ist …? Uhh.“
John hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht.
Seufzend betrachtete Rodney das Gerät. „Scheint wohl so ’ne Art Laser zu sein.“ Zögernd richtete er es auf die stark blutende Wunde.
Nachdem er überrascht feststellen konnte, dass sie sich schloss, atmete er erleichtert auf. Verband sie anschließend und überprüfte Sheppards Puls.
Erschöpft ließ er sich auf den Stuhl fallen und meinte: „Das wäre erstmal geschafft!“
Fortsetzung folgt