Titel: Mitternacht
Autor: Malp am Stiel
Serie: Stargate Atlantis, Season 4
Spoiler: Season 4 (ganz wenig, Story hat nichts mit S4 und deren Handlung zu tun)
Genre: Mystery/Drama/Shep-Whump
Rating: PG
Beta: SG 2007
Disclaimer: Stargate, Stargate Atlantis und alle Charaktere sind Eigentum der MGM Television Entertainment. Alle Rechte vorbehalten.
Bemerkungen:
Danke an SG2007 fürs Betalsesen und die Verbesserungsvorschläge. Jetzt gefällt sie mir auch viel besser.
Dies ist meine erste FF nach der Times, ich hoffe, sie gefällt euch ein bisschen. Wenn es etwas holprig ist, bitte nicht schlagen. Wie gesagt, das ist mein erstes Mal.
Die FF hat nur zwei Teile, die sind dafür ein bisschen länger.
Lyrics und Gedichte: Die Lieder „Es ist vorbei“ und „Sag doch“ gehören Rosenstolz; der Text von „My Immortal“ gehört Evanescence; die Liedzeile von „Hab keine Angst“ gehört Bela B.
Das Gedicht „Bitte“ stammt von Nikolaus Lenau und das Gedicht „Weißt du, wo die Nacht bleibt...“ ist von Taliesin.
Entliehene Texte sind mit * markiert.
>>> Mitternacht <<<
> Jetzt <
Eben noch warst du ein Stück der Ewigkeit, schon Vergangenheit, es ist vorbei…*
Die Worte klangen in einer fremden Sprache klar und rein in seinem Kopf und doch verstand er jedes Wort. Angst durchzuckte ihn. Irgendetwas stimmte nicht. Warum verstand er eine fremde Sprache? Warum fühlte er sich so schwer, unmöglich, auch nur einen Finger zu rühren. Seine Augen waren fest geschlossen. Er hätte sie auch gar nicht öffnen können. Dennoch fluteten Bilder auf ihn ein von einer ungeahnten Schönheit. Glatte, blaue Formen und weiche, weiße Körper. Hatte er eine Substanz in seinem Blut, die ihn halluzinieren ließ? Er konnte sich nicht erinnern, was in der wirklichen Welt vor sich gegangen war. Aber sein Verstand arbeitete wie ein Uhrwerk. Sein Auftrag und sein Zuhause – Atlantis – waren ihm so klar im Gedächtnis, dass er es hätte greifen können. Nur irgendetwas war anders. Ganz anders. Langsam öffnete sich sein Mund und er begann zu sprechen. Die fremde Sprache, aber ihr könnt sie verstehen, richtig? Kehlige Laute bahnen sich einen Weg in dein Gehör. Versteht ihr mich? Ihr müsst nur zuhören.
Nichts hier ist für immer
Auch wenn es so scheint
Plötzlich wachst Du auf
Und bist allein*
> 12 Stunden zuvor <
Teyla war gerade auf dem Weg in die Cafeteria um dort zusammen mit Dr. Keller zu Mittag zu essen. Normalerweise verabredete sie sich nicht mit anderen Teilnehmern der Expedition, sondern ließ sich überraschen, wenn sie gerade in der Cafeteria war. Nach ihrem gemeinsamen Kampf auf New Athos hatte sich allerdings zwischen ihr und Dr. Keller eine freundschaftliche Verbindung aufgebaut. Sie hatte den Mut der jungen Frau bewundert und zollte ihr Respekt, weil sie die gesamte Expedition medizinisch versorgte.
Jetzt freute sie sich, denn sie hatte vor, Dr. Keller heute Nachmittag ein paar Verteidigungsübungen beizubringen. Davon wusste die jedoch noch nichts.
Unterwegs traf sie John. Er fragte sie, wohin sie wolle und war ein bisschen verwundert.
„Du triffst dich mit Dr. Keller?“
„Ich werde sie überraschen.“
Er sah sie mit einem schelmischen Grinsen an und sie musste lächeln. Wahrscheinlich konnte sie sich trotz der vier Jahre, in denen sie bereits zusammenarbeiteten, seinem Charme nicht erwehren.
„Was hast du vor? – Sie in der athosianischen Kriegskunst lehren? Aber wer versorgt hinterher ihre Blessuren? Du weißt, dass wir hier einen Arzt brauchen.“
Zumindest Gedankenlesen musste er können. Sie brauchte ihm nicht zu antworten, denn er wusste sowieso, dass er richtig getippt hatte
„John“ sagte Teyla, „gibt es irgendwas, das wir besprechen müssen?“, auf der Erde nannte man das einen „Wink mit dem Zaunpfahl“.
„Naja, ich wollte dich nur dran erinnern, dass wir nachher noch einen Planeten besuchen und du dich nicht überarbeiten solltest.“ Er grinste bis über beide Ohren.
„Ich habe unsere Aufgabe nicht vergessen.“ Jetzt kam Teyla in der Cafeteria an und John verabschiedete sich. Sie sah Dr. Keller am anderen Ende des Raumes und lächelte.
Seit Elizabeth weg war, musste sich Rodney mit Sam abgeben. Sie war ja so heiß. Wenn er sie nicht so sexy fände, wäre es leichter für ihn. Wenigstens ließ sie ihn arbeiten und nervte nicht dauernd mit irgendwelchen Dingen, die er für sie regeln sollte. Wenn er doch nur die Zeit hätte, sein Programm fertig zu schreiben. Aber dazu hätte er heute den ganzen Tag Zeit haben und nicht mit Sheppard und dem Außenteam auf irgendeinem gottverlassenen Planeten mit Viechzeug und einer viel zu hohen Luftfeuchtigkeit irgendwelche blöden Messungen durchführen müssen. Er war Physiker und kein Lagerist. Die Planeten wurden hier nur katalogisiert und im Grunde passierte nur auf jedem – mhm – 30sten Planeten mal etwas Interessantes. Energiestöße aus Steinen oder so. Aber diese Wraithattacken fanden zum Glück noch seltener statt.
Wenn es nach ihm ginge, würde er den ganzen Tag hier drinnen sitzen, hypoglykämische Schocks vermeiden und sich von Zitronen fernhalten. Aus irgendeinem Grund jedoch wollte Sheppard ihn quälen und er musste grundsätzlich mit. Allerdings hatten sie beim letzten Mal sogar Siedler entdeckt, was bedeutete, dass, statistisch gesehen, bei den nächsten 29 Mal eigentlich nichts passieren sollte.
„Hallo Rodney!“
Oh nein! Das wird er nicht tun. Ignorieren. Versuch's mal mit ignorieren.
„Rodney!“
„Was?!“
„Was machst du grade?“
„John, wenn du Langeweile hast, nerv Ronon. Ich muss heute mein Programm fertig schreiben und ich muss ja mit auf M435-384, also kann ich dir jetzt leider keine Gesellschaft leisten. Außerdem habe ich seit 10 Minuten nichts gegessen.“
„Oh, das ist wirklich schlimm. Soll ich Dr. Keller rufen?“
„Zunächst mal muss ich hier diese-... Mhmpf, nein natürlich nicht. Teyla ist gerade mit ihr in der Sporthalle.“
„Aha, Neuigkeiten verbreiten sich schnell.“ John rollte die Augen.
„Mhm…“ Rodney tippte weiter heftig auf seinen Laptop ein.
„Hast du Sam heute schon gesehen?“
„Mhm…? Nein. Das einzige Geschöpf auf dieser Insel, die auch was alleine auf die Reihe kriegt.“
...
„Rodney…?“
„WAS?!“
...
„Würdest du mit mir Angeln gehen?“
Rodney blickte verwirrt von seinem Laptop auf. Hatte Sheppard ihn grade gefragt.. nein!
„Ich – öhm – nein. Ich hab keine Zeit. Ein andermal.“
„Schade“, John seufzte. Wenn Ronon unterwegs war, wurde er wirklich verzweifelt. Zum Glück sollte der bald wieder kommen.
Sam saß in ihrem Büro in Atlantis und malte. Seit sie hier war, hatte sie sich tatsächlich eine Freizeitbeschäftigung gesucht. Merkwürdig. Zuhause auf der Erde hatte sie daran nicht das geringste Interesse gehabt, sie hatte sich hingegen immer mit all ihrer Aufmerksamkeit ihrer Arbeit gewidmet. Jetzt gab es zwar viel Papierkram, aber auch keine direkten Aufgaben, die die Physikerin in ihr forderten. Sie war halt jetzt eine Verwaltungskraft und kein aktives Mitglied eines Außenteams. Aber malen machte ihr wirklich Spaß. Sie wusste gar nicht, dass sie so geschickt mit Pinsel und Farbe umgehen konnte. Aber das, was sich auf ihrer Leinwand darstellte, war gar nicht mal so übel für einen Anfänger. Sie malte gerade eine weiße Linie über den Rand ihrer roten Tulpe. Im Hintergrund schimmerte eine grüne Wiese mit gelben Blumen. Vielleicht würde sie das Bild aufhängen. Allerdings wusste sie nicht, ob das optisch zu Atlantis passte. Die Stadt hatte wirklich ihr eigenes, schönes Design.
Gerade als sie so darüber nachdachte, stand John Sheppard in ihrer Tür. Er hatte ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht und sah sie schief an. Er hatte wirklich etwas Besonderes. Nachdem Dr. Weir ausfiel, hatte er hier in der Stadt ganz selbstverständlich die Führung übernommen und Atlantis dann auch noch auf einem anderen Planeten gelandet. Natürlich sah er auch noch umwerfend aus. Na, Sam! Was würde Rodney denken. Oh Gott, sie wurde tatsächlich verrückt.
„Hallo Sam!“
„Hallo John.“
„Darf ich?“ er deutete auf ihr Bild. Sam schaute etwas verwirrt, sagte aber dann: „Bitte!“
John betrachtete das Bild und legte den Kopf von links nach rechts.
„Das ist sehr schön. Willst du es aufhängen?“
„Oh Danke! Naja, ich – öhm – dachte gerade darüber nach. Vielleicht. Ich – weiß nicht.“
John setzte sich ihr gegenüber in den Stuhl und sah sie an.
„Ich habe grade frei. Mein Dienst fängt erst in 2 Stunden an.“
„Aha. Mhm, und was dachtest du, jetzt zu tun?“
„Vielleicht könnte ich dich fragen, ob du mit mir einen Kaffee trinken gehen würdest.“
Sam sah ihn verwundert an.
„So mehr als Kaffeetrinken unter Arbeitskollegen.“ Er grinste sie an.
„Okay… wenn das so ist. Ich sollte mir allerdings vorher die Farbe von den Händen waschen.“
> Jetzt <
John hörte sich selbst sprechen, aber er konnte es nicht steuern. Er hörte die Worte aus seinem Mund kommen und sie waren an ihn selbst gerichtet. Wo war er? Er wusste es nicht mehr. Er wusste, dass er es gewusst hatte. Die Worte aus seinem Mund ließen Bilder in seinem Kopf entstehen und es war für einen Moment als hielte er das gesamte Universum in seiner Hand. Dann ging er weiter und weiter und es kamen Dinge, die er nicht mehr kannte oder noch nicht. Es war wie in einem wirren Alptraum, der ihn zu Angstschweiß und verstärkter Augenbewegung veranlasst hätte. Jetzt war er ganz ruhig. Er hörte Musik, die so schön war, dass nichts mit ihr vergleichbar war. Hatte er aufgehört zu reden? Und dann kam ihm ein unheimlicher Gedanke: Würde er Atlantis wieder sehen? Oder war er hier zum Sterben?
> 10 Stunden zuvor <
„Man sagt, kurz vor seinem Tod läuft das ganze Leben vor einem ab wie ein Film.“
John war nach seinem Kaffee in sein Quartier gegangen und hatte sich noch eine halbe Stunde lang hingelegt um zu schlafen. Er hatte natürlich nicht schlafen können und im Angesicht eines langen Tages auf einem fremden Planeten – die Tage konnten auf fremden Planeten auch mal 54 Stunden lang sein – fühlte er sich ziemlich unausgeruht. Daher vermochte er auch Rodneys Todesgebrabbel kaum zu ertragen. Jedes Mal bevor sie aufbrachen, tat er als würde er nicht mehr zurückkehren.
„Rodney!“ unterbrach er das auf und ab der hektischen Stimme und das reichte erstaunlicherweise auch aus. Es wunderte ihn selbst ein wenig.
„Viel Glück!“ rief Sam ihnen zu. Das hatte sie sich von General Hammond abgeguckt. Sie meinte, ein Außenteam bräuchte jemanden, der ihnen vor jedem Aufbruch das Beste wünschte.
Dann traten er, Rodney, Ronon und Teyla durch das Gate.
Sie hatte es gespürt. Es war jemand angekommen. Aber wer kam da zu ihr? War es ihr Geliebter? Sie hatte ihn lange vor der Zeit verloren. War er jetzt zurückgekehrt? Ihr Bewusstsein sehnte sich langsam immer weiter aus. Noch war es nicht so weit. Erst musste er den Schlüssel finden. Dann würde er zu ihr kommen. Dann konnten sie sich vereinigen. Für immer.
„Es muss irgendeine Energiequelle auf diesem Planeten geben.“
„Rodney! Zum wievielten mal sagst du uns das jetzt?“, John rollte genervt mit den Augen.
Ronon ging mit langen Schritten neben ihnen her. Teyla hatte schon vor einer halben Stunde ihre Bedenken angemeldet, da sie meinte, auf diesem Planeten eine Präsenz zu spüren. Sheppard jedoch hatte angestrebt, die Energiequelle ausfindig zu machen. Meistens gab es da interessante Informationen über Atlantis oder über die Wraith. Immer noch besser als die Luftfeuchtigkeitsbestimmung der Atmosphäre und anschließendem Eintrag im allgemeinen Lexikon der Planeten. Nein Danke, er wollte gerne mal wieder etwas Spannendes machen. Außerdem hatten sie gleich zu Beginn festgestellt, dass hier ausnahmsweise Mal die Tage kürzer waren als auf der Erde. Das hieß, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie sich keine Höhle suchen wollten. In fünf Stunden würde die Dämmerung einsetzen.
Sie erreichten eine riesige Ruinenstadt, die plötzlich aus dem dreißig Meter hohen Waldgebiet vor ihnen aufgetaucht war. Dank Rodneys permanenter Erinnerung schienen sie sich der Erwünschten Energiequelle zu nähern. Teyla dagegen fühlte sich unwohl.
„John, ich denke, wir sollten sehr vorsichtig sein.“ er vertraute ihr, deshalb sah er sie mit einem Blick an, der sie fragte, ob sie meinte, dass sie umdrehen sollte. Sie schüttelte den Kopf.
„Okay, dann wollen wir mal.“ Vor ihnen eröffnete sich ein etwa fünf Meter hoher Torbogen, auf den er zusammen mit Ronon zuging. Teyla und Rodney folgten ihnen in ein paar schritten Entfernung.
Sie hatten die Ruinenstadt nicht mal ansatzweise erforscht, aber sie näherten sich der Energiequelle, die wohl unterhalb der Stadt liegen musste. Seit einiger Zeit hatten sie das Tageslicht der zwei Sonnen des Planeten nicht mehr gesehen. Sheppard ging jetzt neben Teyla, während Rodney sich zuversichtlich an Ronon hielt. Teylas Unbehagen hatte erneut zugenommen, weshalb John es vorzog, bei ihr zu bleiben.
„Merkst du immer noch was?“
Sie nickte. „Es ist als ob sich ein wildes Wesen in meine Gedanken einschleicht, aber es erkennt mich nicht. Wir sind bis jetzt unentdeckt.“
„Dann gehen wir weiter. Rodney?“
„Meine Messungen ergeben eine 5,3%ige strukturelle Abweichung von der normalen Raumstruktur des Planten. Es könnte sich um irgendeine Raumzeitverschiebung handeln und…“
Stille.
„Was ist?“ John war wegen des abrupten Stopps im Redefluss alarmiert.
„Nichts nicht, ich habe nur einen Anstieg des Energiepotentials festgestellt. So als ob sich das Wasauchimmer auf irgendwas vorbereiten würde.“
„Das Wasauchimmer?“
„Mhm, ja. Ein Ding unbekannter Herkunft. Ein Wasauchimmer…“
„Sscht!! Was war das.“ Wenn Ronon sich meldete, dann nur, weil etwas Ernstes war.
„Was ist los?“
„Ich glaube, ich hab was gehört.“
Alle lauschten gebannt, aber hörten nichts.
„Wir gehen weiter.“ John bahnte sich einen Weg an Ronon und Rodney vorbei.
In der Katakombe, die sie durchschritten, war es eigenartig still. Der Gang machte einen Bogen nach rechts und führte dann weiter gerade aus. Teyla, John und Ronon drehten sich gleichzeitig um, als sie ein schneidendes Geräusch hörten. Rodney war erstarrt und blickte langsam an sich herab. In seinem Arm steckte ein flaches, sternförmiges Geschoss. Er wollte grade zu schreien beginnen als der Kampf losbrach. Von allen Seiten kamen die kleinen Geschosse, ihnen folgten wolfähnliche Wesen, die sich auf das Team stürzten. Ronon kämpfte sofort gegen vier von ihnen, Teyla beschäftigte sich mit drei anderen. Rodney war in sich zusammen gesunken und hielt seinen Arm fest. John zog ihn an die Seite und stürzte sich dann ebenfalls ins Gefecht. Die ersten Gegner waren noch leicht zu erledigen, dann kamen immer mehr. Mittlerweile waren bestimmt fünfzehn von ihnen in der kleinen Katakombe. Ronon hatte sich bereits das ein oder andere Wurfgeschoss eingefangen, hielt aber weiterhin die Stellung. Teyla entledigte sich zweier Gegner mit einem kräftigen Tritt und John schlug gerade einen von ihnen nieder als er plötzlich innehielt. Er hörte etwas…
Weißt du, wo die Nacht bleibt,
wenn sie dem Lauf des Tages folgt?
Kennst du das Zeichen?
Hast du der Bäume Blätter gezählt?
Weißt du, wer die Berge baute
vor dem Sturz der Elemente?
Weißt du, wer die belebte Erde stützt?
Die Seele klagt, weiß keine Antwort.
Wer hat es erschaut? Wer weiß das alles?*
Aber es war nicht seine Sprache. Dennoch verstand er sie. Selbst die Reime kamen ihm seltsam bekannt vor. Er sah sich um. Ihre Gegner lagen am Boden und drei Gesichter starrten ihn an.
„John?“ Teyla hielt seinen Arm und musste ihn geschüttelt haben.
„Hey, John! Was ist los?“ sie sah ihn besorgt an. Er starrte in ihr Gesicht, dann zu Ronon und Rodney.
„Wir…“ seine Stimme war heißer und er räusperte sich: „Wir müssen weiter!“
Rodney fing an zu jammern und beklagte sich über seine Stichverletzung, die er mit einem Notverband umwickelt hatte.
„Habt ihr diese Stimme gehört?“ noch während Sheppard das sagte, wusste er bereits die Antwort. Nur er hatte diese Stimme gehört. Sie ging so tief, dass es ihn in seiner Seele berührt hatte.
Teyla schaute ihn mit vorsichtigem Blick an: „Ist alles in Ordnung?“
„Wir müssen weiter.“, mehr sagt er nicht. Sie wusste, dass es wichtig war und Ronon folgte ihnen. Rodney setzte an, zu protestieren, gab aber nach wenigen Worten auf und folgte den anderen.
John lief mit schnellen Schritten einen Weg, den er eigentlich nicht kennen konnte. Teyla und Ronon hatten sich besorgt angeschaut als er begann, sich seinen Weg zu suchen. Rodney bemerkte dann und wann, dass er erneut vorschlagen wollte, umzukehren und dass er außerdem einen erneuten Energieanstieg festgestellt hatte. Trotzdem folgten die drei John auf dem Fuße, sie durften ihn nicht verlieren. Außerdem waren sie auch neugierig, was ihren Teamleiter antrieb.
Nach etwa einer halben Stunde hielt der neben einer Wand an. Er lehnte sich mit dem Kopf daran und begann, die Wand mit den Fingern abzutasten. Nach kurzer Zeit fand er einen kleinen Stein, der sich eindrücken ließ. Die Wand wich zurück und vor ihnen lag ein großer, dunkler Raum, in dessen Mitte eine zylindrische Vorrichtung befestigt war.
„Wow!“ sogar Ronon war erstaunt. Ihnen allen war die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Sheppard machte einen Schritt auf die Vorrichtung zu.
„John!“ Teyla versuchte, ihn festzuhalten, er ließ sich aber nicht zurückhalten. Rodney begann, das Gebilde zu untersuchen und stellte fest, dass es eine Energiebarriere um sich herum hatte.
„Wir sollten vorsichtig mit dem Ding sein… JOHN!!“ Sheppard war darauf zugegangen und stand nun kurz vor der Barriere. Er streckte eine Hand aus und sie glitt mühelos durch das Energiefeld hindurch. Er sah sich nicht mehr um und hörte auch nicht Teylas verzweifelten Ruf, dann trat er durch das Feld.
„Er ist schon lange da drin.“ Teyla war unruhig. Es waren wahrscheinlich noch nicht mal zehn Minuten vergangen. Ronon stand noch genauso neben ihr, wusste aber auch nicht, was sie machen sollten. Rodney beobachtete seinen Monitor und lenkte sich damit ab. Sie hatten beobachtet, wie Sheppard ein Fach an der Konsole geöffnet hatte und eine etwa 20cm große Kugel heraus genommen hatte. Damit stand er jetzt innerhalb des Energiefeldes. Plötzlich wurde es dunkel in dem Raum und man konnte nur noch einen schwachen Lichtschein von der Kugel erkennen, die John in den Händen hielt.
Er drehte sich um. Dann sprach er in einer fremden Sprache und Teyla war plötzlich zutiefst erschreckt. John hatte sich irgendwie verändert. Als ob er es geahnt hätte, sprach er wieder normal und sagte: „Wir müssen zurück nach Atlantis. Das ist ein Schlüssel, aber das Schloss dafür ist in Atlantis.“
„Was machen wir damit.“ Rodney hatte ihn ebenso entsetzt angesehen wie Teyla. Im schwachen Licht sah sein Gesicht aschfahl aus.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es erst, wenn wir dort sind.“
„Was ist passiert?“ Teyla macht einen Schritt auf ihn zu.
Das Licht in der Kugel erleuchtet hell und Sheppard schien in ihr irgendwas zu sehen. Dann wurde es dunkel und er fiel vornüber. Zu seinem Glück hatten satedanische Augen eine größere Akkommodationsfähigkeit als menschliche und Ronon fing ihn auf halbem Wege auf.
„Ich glaube, jetzt sollten wir umkehren.“ Rodney schaltete seine Taschenlampe an und blickte in zwei starre Gesichter. „Was? Ich bin verletzt!“
Ronon schulterte Sheppard und dann machten sie sich auf den Weg nach Hause.
Fortsetzung folgt...