Dies ist eine Story, die mir schon seit längerem im Kopf rumschwirrte. Und nachdem einige von euch gesagt haben, sie würden so etwas gerne lesen wollen, dachte ich mir: Schreibst mal eine, mal sehen was dabei rumkommt.
Ich hoffe sie gefällt euch und über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Autor: Cindy
Kategorie: Action/Drama
Rating: PG -16
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen (außer die von mir erfundenen, denn die gehören mir. *g*) gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben. Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.
Kapitel 1
Zwei Tage irrten sie nun schon auf diesem gottverdammten Planeten umher und jedem Einzelnen waren die Müdigkeit und die Strapazen anzusehen.
Einige bewegten sich wie in Trance und andere stolperten in der Abenddämmerung über jede noch so kleine Unebenheit.
Mit drei Teams hatten sie vor zwei Tagen Atlantis verlassen, um Taylers Leute zu retten, doch nun mussten sie sich selbst retten.
Niemand von ihnen hatte mehr richtig geschlafen, seitdem sie einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt hatten; aber nun waren sie am Ende ihrer Kräfte und einige ließen sich einfach dort hinfallen, wo sie sich gerade befanden. Ihnen war es egal, wo sie lagen, sie wollten nur noch eines – sich ausruhen und endlich schlafen.
Zwölf Mann waren nur noch übrig und von Taylers Leuten lebte keiner mehr. Auf grausame Art und Weise hatten sie ihr Leben verloren und dies brannte sich in den Köpfen derer ein, die noch lebten.
John hatte gedacht, er wüsste, auf was er sich da einließ, als er die Rettungsmission befahl. Doch er hatte nicht geahnt – nein, er hatte sich nicht im Geringsten vorstellen können, wie gefährlich es war, oder noch werden würde.
Man lässt niemanden zurück, hieß die Devise. Doch John konnte es diesmal nicht einlösen. Es gab nichts, was er hätte zurückbringen können. Nur die Erkennungsmarke von Major Tayler hatte er in seiner Weste, aber der Rest …?
Johns Blick schweifte müde umher, ehe er bei dem Wissenschaftler, der auf dem Rücken lag, hängen blieb.
„Rodney … stehen Sie auf.“
„Ich kann nicht mehr.“
Sheppard packte ihn an seiner Weste und versuchte ihn hochzuziehen, doch im gleichen Atemzug ließ er ihn wieder los. Er konnte selbst nicht mehr, war am Ende und setzte sich neben McKay auf den Boden.
„Lorne? Wir machen Rast.“
Der Major nickte nur und gab den anderen ein Zeichen.
„Sheppard?“
John blickte Ronon mit müden Augen an.
„Sollten wir nicht lieber Deckung suchen? Hier auf der Wiese, ich weiß nicht, ob das so gut ist.“
„Mich kriegt keiner mehr in den Wald“, unterbrach McKay ihn jammernd, „und außerdem bewege ich mich nicht mehr einen Zentimeter weit.“
„Rodney hat vielleicht recht, Ronon, bleiben wir hier. … Wir beide übernehmen die erste Wache. Lorne? In drei Stunden lösen Sie uns ab.“
„In Ordnung.“ Anschließend legte sich der Major zu den anderen und fiel augenblicklich in einen tiefen Schlaf.
Der Colonel raffte sich auf und spürte jeden einzelnen Knochen in seinem Körper. Vorsichtig streckte er sich und ein schmerzhafter Seufzer entwich seiner Kehle. Der Satedaner warf seinem Freund einen besorgten Blick zu, doch Sheppard schüttelte nur leicht den Kopf.
Müde warf er einen kurzen Blick über die drei Teams. Sah ihre kleinen und auch zum Teil größeren Verletzungen und ertappte sich bei der Frage, ob sie wohl alle jemals Atlantis wiedersehen würden.
Erschrocken darüber, zuckte er zusammen. ‚Nein! Ich habe schon ein Team verloren! Ich will nicht noch mehr verlieren!’
Jedoch wusste er auch, dass es schier unmöglich war, jeden Einzelnen unter diesen Voraussetzungen nach Hause zu bringen.
Er selbst konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten und wenn nicht bald ein Wunder geschehen würde, hätte dieser Planet gewonnen.
Über ihnen verdunkelte sich plötzlich der Himmel. Entsetzt blickten John und Ronon sich an und weckten sofort die anderen auf. „Lorne, Rodney! Wir müssen hier weg!“, rief John.
Hektisch und in Panik geraten, rannten sie alle durcheinander, suchten Deckung zwischen großen Farnen und mammutartigen Bäumen.
„Bleibt zusammen!“, rief Ronon und feuerte auf den riesigen Flugsaurier, der wie ein Segelflugzeug über ihre Köpfe hinwegflog. Blitzschnell bohrten sich die Krallen des Sauriers in Rodneys Schultern, der wie angewurzelt auf der Wiese stehen geblieben war.
„McKay!“, schrie John, rannte zu ihm hin und bekam gerade noch seine Füße zu fassen, ehe der Vogel sich wieder in die Lüfte erhob.
Rodney schrie wie am Spieß und zappelte wahllos umher. John hatte alle Mühe sich an ihm festzuhalten. Lorne, Ronon und ein paar Marines, schossen wie wild gezielte Schüsse auf den Saurier ab, ehe er mit einem lauten Kreischen zu Boden stürzte. Unsanft landeten die beiden auf einem Schilf und schnitten sich an den scharfen Rändern teilweise die Kleidung auf.
„Seid ihr verletzt?“, fragte Teyla, beugte sich über John und half ihm hoch. Dieser stöhnte kurz. „Uh … Rodney, alles in Ordnung?“
„Nein! Gar nichts ist in Ordnung! Der ... der wollte mich fressen!“
„Vielleicht war es doch keine so gute Idee, hier Rast zu machen“, meinte Lorne.
„Nein! Aber sicher sind wir auf diesem verdammten Planeten nirgendwo!“, entgegnete John.
„Wir werden hier alle sterben! Genauso wie die anderen“, rief Fischer panisch. „Sie werden uns alle auffressen!“
„Fischer! Wenn wir aufpassen und zusammenbleiben, dann …“ John blickte verzweifelt seine Männer an. Er wusste nicht, was er noch sagen sollte. „Higgins? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch so ein Vogel kommt?“
„Schwer zu sagen, Sir! Dies war ein Arambourgiania! Er hat ’ne Flügelspannweite von zwölf Metern und befindet sich normalerweise nur auf offenem Gelände oder in der Nähe eines Ozeans.“
„Sie meinen, der hat sich verflogen?“
„Nein, Sir! Der hatte uns schon von Weitem gesehen.“
John seufzte schwer. „Na gut, dann machen wir hier vorne zwischen den Bäumen Rast! Jeweils sechs Mann halten Wache! Macht ein großes Lagerfeuer … und von mir aus könnt ihr den ganzen Planeten abfackeln.“
„Ihr habt den Colonel gehört!“, meinte Lorne. „Fischer, Higgins, Müller? Ihr geht Holz sammeln.“
„Lorne? Sie legen sich auch hin. Fletscher, Ronon und ich halten mit den dreien Wache, wenn sie zurückkommen.“
„Aber …“
„Nichts aber! Sie übernehmen mit Teyla, Rodney und drei anderen die nächste Wache.“
„Sir! Sie haben noch gar nicht geschlafen! Wir dagegen haben wenigstens ab und zu mal die Augen zugemacht!“
„Er hat recht, John! Sie sollten sich auch mal hinlegen“, meinte Teyla bedächtig.
„Das werde ich in drei Stunden machen! Und jetzt legt euch hin.“
°°°°
Leise knisterte das Feuer vor sich hin. Unentwegt starrte John in die Flammen, nahm sich ein neues Stück Holz und warf es hinein. Niemand hatte bisher ein Wort gesagt. Jeder hing seinen Gedanken nach und lauschte in die Nacht hinein. Von allen Seiten hörten sie ein Rascheln und Knistern und John spürte förmlich, dass sie beobachtet wurden.
„Higgins? Sind eigentlich viele von diesen Biestern nachtaktiv?“
„Teilweise, Sir! Alle kenne ich nicht hier auf diesem Planeten, aber die großen, die werden schlafen.“
John biss sich auf die Lippen. Nur zu gut wusste er, dass man vor den kleinen Sauriern genauso Respekt haben musste, wie vor den großen. Das hatte er letzte Nacht gemerkt, als sie von mehreren truthahnähnlichen Biestern angegriffen worden waren. „Bambiraptoren“ hatte Higgins sie genannt. Kleine Jäger mit haarähnlichen Federn.
John hatte sich noch über die kleinen putzigen gerade mal 35 cm großen und höchstens einen Meter langen Dinos lustig gemacht.
Erst als einer von ihnen Major Tayler an den Hals gesprungen und ihm die Kehle durchgebissen hatte, da war es mit dem putzig vorbei gewesen. Wie wild hatten sie auf die flinken kleinen Biester geschossen und Ronon hatte anschließend drei ins Feuer geworfen und gebraten.
„Dieser Planet wäre für jeden Paläontologen eine Fundgrube“, meinte Higgins gedankenverloren. „Ich selbst war am Anfang begeistert, als ich all das Prähistorische lebend vor mir gesehen habe. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so etwas sehen würde.“
„Willkommen im Jurassic Park.“
„Es sind nicht alle Dinos schlecht, Sir! Wer weiß, wie sich die Menschheit entwickelt hätte, wenn sie nicht ausgestorben wären.“
„Also ich bin froh, dass es so ist“, warf Fischer ein. „Ich könnte mir T-Rex nicht als Schoßhündchen vorstellen.“
„Was meinen Sie, Sir? Wann wird die Daedalus hier sein?“, fragte Müller.
„Ich hoffe in drei Tagen! Solange müssen wir noch durchhalten.“
„Drei Tage?“
„Wenn sie überhaupt schon losgeflogen ist!“, meinte Fischer.
„Das ist sie!“, entgegnete John müde. „Dafür wird Elizabeth schon gesorgt haben.“
Plötzlich vernahmen sie ein Fiepen und anschließend ein Rascheln. Sofort hoben sie alle ihre P-90s und lauschten in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
John warf einen kurzen Blick auf die Uhr und anschließend in den Himmel. „Die Nacht ist verdammt kurz.“
Das Rascheln kam nun auch von der anderen Seite und irgendwie hatten sie das Gefühl, als ob sie umzingelt wurden.
Das Fiepen wurde lauter und verwandelte sich in ein gurrendes zum Teil mit spitzen Tönen hervorgebrachtes Geplapper, das mit einem Mal abrupt endete.
„Lorne, Rodney, Teyla! Aufwachen!“
Jedoch rührte sich McKay nicht. Ronon nahm einen Stock und warf ihn auf den Wissenschaftler. Als dieser sich bewegte, meinte John nur: „Es ist Showtime! Wir werden beobachtet!“
Fortsetzung folgt