Short-Cut: Statt dem Gesuchten, bekamen sie nur letzte Botschaften...
Fortsetzung von: ... „Körper und Geist“
Spoiler: „Entrissen (Teil I)“
Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
Kategorie: PoV, Angst, Drama, Romance, Charakter Death
Rating: R16
Author’s Note: -
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
Feedback: Würde ich mich sehr freuen!
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Letzte Botschaften
Es war dunkel und vollkommene Stille lag über den Wald. Das Team von Major Lorne schlich sich geduckt am Waldrand vorbei und versuchte nicht gesehen zu werden. Ein Geräusch ließ die Männer inne halten und der Major gab jedem ein Zeichen, sich zu verstreuen.
Robbend bewegten sie sich einzeln am Boden fort und suchten hinter umgefallenen Bäumen oder Sträuchern Schutz.
Connor hatte sich in Stellung gebracht, sein Gewehr an seinen Körper, es war nun ein Teil von ihm und langsam atmend nahm er die Ankömmlinge ins Visier.
Sie sahen die Personen auf dem Pfad entlang gehen, in ihrer Mitte eine Frau, gefesselt und blutig geschlagen. Sie schleiften ihren Körper am Boden hinter her, sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Durch ein Klicken im Funkgerät gab ihnen Lorne das Zeichen um zu Schießen. Sie hatten alle ihre Schalldämpfer angebracht, es war kein Laut zu hören, als sie abdrückten und die Körper der Männer fielen zu Boden.
Eilig verließ das Team ihre Plätze und liefen zu der Frau. Sie rührte sich nicht mehr und Connor löste ihre Fesseln. Als er sie umdrehte, sah er in Teylas Antlitz und erschrocken sprang er auf.
Zisch.
Irritiert fasste er sich an den Hinterkopf, spürte die warme Flüssigkeit auf seiner Hand, dann brach sein Körper zusammen...
„Ahhh!“
Schweiß lief Teyla über die Stirn, als sie von ihren Traum aufschreckte und sie atmete tief durch. Neben ihr regte sich Dave und sie spürte, wie er sie fragend anblickte.
„Es war nur ein Alptraum!“, antwortete sie, schluckte und fuhr sich über die Stirn. Dave setzte sich auf, die Decke raschelte.
„Nur? Das häuft sich in letzter Zeit!“
Teyla sah zu ihn und er strich mit seiner Hand über ihre Schulter.
„Ich hatte lange keine Alpträume mehr. Das letzte Mal, als Atlantis von den Wraith angegriffen worden war!“
„Sind es die wieder gleichen Träume?“
Die Athosianerin schüttelte den Kopf.
„Willst du es mir sagen?“
Teyla öffnete den Mund, schloss ihn wieder und schluckte.
„Ich sehe...“
Sie schloss die Augen. Sie konnte es nicht aussprechen, zu sehr hatte sie Angst, dass es wirklich geschehen könnte.
Die warme Handfläche von Dave fuhr über ihre Wange und vermittelte ihr ein sicheres Gefühl.
„Erzähle es mir ein andermal!“, meinte er verständnisvoll.
Teyla nickte, dann legte sie sich wieder zurück und kuschelte sich in seine Arme.
Die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen, seine Narben verdeckend, erreichte die männliche Person das Dorf, welches er schon vom Hügel aus gesehen hatte. Er hatte Hunger und sein Wasservorrat neigte sich dem Ende zu.
Er würde hier einige Tage rasten, bevor er sich weiter machte. Wenn er zu lange an einen Ort blieb, würden sie ihn irgendwann finden und das wäre ein Todesurteil.
Er hatte die eine Information, aber er konnte sie nicht weiter geben, wenn er nicht demnächst auf eines der vielen Teams treffen würde.
Er betrat eine Gasse und seine Nase erfasste den Geruch von gebratenen. Er sah den Eingang und wollte die Treppen hinauf steigen, als er ein Plakat an der Tür hängen sah.
Das Gesicht erkannte er sofort und er schmunzelte. Ladon Ramin war in der Pegasus Galaxie nun ein gesuchter Verbrecher.
Wenn die Atlantis Teams überall sein Foto verbreiten würden, hätte selbst der gewiefte Genii bald Probleme.
Er betrat nun die Gaststätte und begab sich an den Tresen. Auch hier lag das Foto mit Ladon aus und als der Wirt zu ihm kam, fragte er ob die Bewohner mit den Leuten sich öfters treffen würden.
„Die Atlanter? Natürlich wir handeln mit ihnen!“
Er lächelte und bestellte sein Essen. Nachdem er ausgiebig gespeist hatte, verließ er das Haus und suchte den Stadtmeister auf.
Der wollte ihm anfangs nicht die Antwort geben, die er brauchte. Er zog seinen Dolch und legte ihn auf dessen Schreibtisch. Der Stadtmeister wich zurück und sah dem Mann gegenüber in sein vernarbtes Gesicht.
„Ich bin ein Jäger und ich will den Atlantern meine Beute aushändigen!“
Der ältere Mann schluckte, dann nickte er und rief nach einer jungen Frau.
„Geh zum Tor und informiere die Atlanter. Jemand hätte den Gesuchten in seiner Gewalt!“
John hatte gerade die Besprechung mit seinen Team beendet, als das Gate angewählt wurde und er ging zu Danny. Als die Verbindung stand, kam der IDC von Preda durch.
„Schließen Sie das Schild!“, sagte John und ging die Treppe hinunter. Eine junge Frau trat in den Torraum und verbeugte sich von ihn.
Sie lächelte ihn an.
„Ich bringe Kunde von Lehowil. Ein Jäger hat den gefunden, den ihr sucht!“
Johns freundliches Gesicht erstarb und eine Härte legte sich darauf.
„Hat er ihn dabei?“
Die Frau schüttelte den Kopf und wirkte über die Kälte in der Stimme des Mannes etwas eingeschüchtert.
John betätigte das Headset und informierte Lorne. Der kam einen Moment später.
„Wir rücken in 20 Minuten aus. Es sieht so aus, als hätten wir Ladon!“
Evan nickte und lief in Richtung Quartiere. Derweil wandte John sich Teyla zu, die an der Brüstung stand und blass geworden war. Er trat neben sie.
„Du kannst hier bleiben Teyla!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich bin kein Feigling!“
John seufzte, dann nickte er und sie gingen sich umziehen.
Innoa trat als erstes auf ihren Heimatplaneten und blieb stehen, um auf die Freunde ihres Volkes zu warten. Als alle angekommen war, gingen sie durch den Wald über den Pfad und Teyla blickte sich um. Sie war noch nie hier gewesen, und doch kam ihr einiges so bekannt vor. Sie sah zu Dave der vorne neben Nickelson der Frau folgte.
Der Traum der letzten Nächte ließ ihr keine Ruhe und sie hatte seit sie auf den Planeten getreten war, ein ungutes Gefühl. Aber sie musste sich zusammen reißen. Vielleicht konnte sie ein Unglück verhindern.
Im Dorf angekommen blieben Nickelson, Connor und Thomson vor dem Ratsgebäude stehen. Sie sollten auf nicht gewünschte Ankömmlinge achten.
„Wenn Genii auftauchen... Schießen Sie. Die würden es genauso machen!“, sagte John und die drei Männer nickten.
Der Rest folgte Innoa hinein und sie wurden in einen Saal gebracht. An einen der Tische saß Lehowil, mit dem John schon verhandelt hatte. Dieser sah ihn verängstigt an und John runzelte die Stirn, ehe er den Mann am Fenster stehen sah.
Er hatte einen Mantel an, die Kapuze über seinen Kopf gezogen.
Die Soldaten hatten ihre Finger griffbereit an ihren Waffen und als sich der Fremde zu ihnen drehte, hoben sie diese ruckartig hoch.
John sah auf den Mann, der ihm damals seine Tochter genommen hatte und dadurch auch fast Lily verloren hatte.
„Leviat!“, zischte er und der angesprochene nickte. Er zog seine Kapuze herab und Lorne senkte überrascht seine P90.
Auch Teyla musterte das gebrandmarkte Gesicht und John atmete tief durch. Seine Tochter hatte bei dem einst gut aussehenden Mann, schlimme Narben hinterlassen. Er sah seinen Vater jetzt erst Recht ähnlich und John schluckte.
„Ich sehe, wie dein Hass in dir brodelt, Sheppard. Aber wie du siehst habe ich meine gerechte Strafe für das was ich getan habe, erhalten. Und ich weiß, dass ich gleich als euer Gefangener mit euch gehe, aber ich kann dir sagen, wo sich Ladon befindet!“
Leviat ging vom Fenster weg und trat an den Tisch.
Lehowil wurde immer nervöser. Er wollte nicht in diese Sache mit hinein gezogen werden.
Dies merkte auch der Genii und deutete ihn mit einer Kopfbewegung an, den Raum zu verlassen. Der Predaner erhob sich, nickte John zu und ging eilig hinaus.
„Nun, dann sag es uns!“
Leviat griff in seinen Mantel und sofort waren die Waffen wieder auf ihn gerichtet. Leviat verzog den Mund zu einen Lächeln, was die Narbe auf seiner Wange größer aussehen ließ. Er hob seufzend die Hände.
Selbst die Handflächen hatten Brandnarben und waren von hellen Flecken übersät.
„Ich habe einen Kristall in der Tasche. Dort sind die Informationen gespeichert. Ein Spion von Ladon hat ihn mir zu kommen lassen, mit dem dazupassenden Code!“
John zog die Augenbraue nach oben. Dann sah er Lorne an und der begab sich zu Leviat. Vorsichtig betastete er ihn nach Waffen, dann griff er nach seinen Händen und legte ihn Handschellen um.
„Wir werden weiteres auf Atlantis besprechen!“
Als die drei Atlanter mit ihren Gefangenen das Gebäude verließen, stießen ihre Kameraden zu ihnen. „Alles ruhig, Sir!“, sagte Connor, hielt aber weiterhin die Straße im Blick.
„Gut Lieutenant, dann los!“
Leviat in ihrer Mitte, John und Lorne liefen am Schluss, blickten sie sich wachsam um. Teylas schlechtes Gefühl, war kurz weg gewesen, aber jetzt, wo sie auf den Pfad zurück, zum Tor liefen, kam es wieder hoch.
Sie spürte, wie ihre Hände kälter wurden und sie fing zu frieren an. Immer wieder redete sie sich ein, dass es nur ein Traum war.
Völlig in Gedanken, bekam sie nicht mit, wie alle stehen blieben, als sie am Waldrand angelangt waren und sie stieß gegen Leviat.
„Nur langsam junge Frau!“, murmelte dieser und grinste sie an.
John musterte Teyla und auch Daves Blick lag auf ihr. Sie senkte den Kopf und entschuldigte sich bei dem Genii vor ihr.
„Warum denn so schüchtern!“, feixte er, machte einen Schritt auf sie zu und Connor reichte es.
„Halt die Schnauze!“
Er packte den Genii am Kragen und der verzog das Gesicht.
„Ich rühr dein Mädchen schon nicht an!“
„Lieutenant!“
Dave sah zu Sheppard, der ihn ernst anblickte und er ließ Leviat wieder los.
„Darüber sprechen wir noch, Lieutenant!“, meinte John leise zu dem Soldaten und der nickte.
Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass niemand sonst unterwegs war, gingen sie weiter und erreichten das Gate.
Teyla klopfte das Herz bis zum Hals.
Nur noch ein paar Sekunden, dann wären sie in Sicherheit und sie könnte sich beruhigen.
Nickelson hatte das anwählen beendet und bereits den IDC durch geschickt. Ein Piepsen ertönte, das Zeichen, das dass Schild geschlossen war.
Langsam gingen sie auf das Gate zu.
Niemand hatte den ersten Schuss gehört, erst als Connor stöhnend zusammen brach.
Zisch.
Dann fiel der zweite Schuss und die wohl eigentliche Zielperson wurde getroffen. Leviat fiel auf die Knie und ächzte auf.
„In Deckung!“, brüllte John und feuerte dorthin zurück, wo er den Hinterhalt vermutete.
Es kamen keine Schüsse zurück und endlich konnte sich Thomson um die Verletzten kümmern. Leviat hatte es im Oberkörper getroffen, er war bereits bewusstlos.
Der Sanitäter legte ihm einen Druckverband um, dann sah er zu Teyla, die bei Dave kniete.
„Dave!“, wisperte sie geschockt.
Sie hielt ihre Hand auf die schwerblutende Wunde am Hals, aber durch ihre Finger quoll langsam sein Lebenssaft.
Connor gab immer wieder röchelnde Geräusche von sich und er hob die Hand, bewegte seine Lippen, aber es kam kein Laut heraus. Dann erschien Thomson neben ihr, bat sie, die Hand weg zu nehmen, aber die Athosianerin schüttelte den Kopf.
„Teyla, bitte, ich kann ihm sonst nicht mehr helfen!“
Thomson zählte bis drei und als sie ihre Hand weg nahm, legte er die Binde darauf um.
Blut bespritzte Teyla und sie blickte auf ihre Hände.
Eine Berührung an ihren Knie ließ sie auf sehen.
Dave sah ihr in die Augen, sie konnte sehen, wie der Glanz in den seinen langsam schwand und seine Hand griff um ihren Arm.
Langsam zog er sie zu sich und bewegte seine Lippen. Sie konnte es noch immer nicht verstehen, erst als sie ihr Ohr über seinen Mund hielt.
„Ich ... Ich ... Liebe ... Dich!“
Teyla schloss die Augen, die Tränen liefen ihr über die Wangen, tropften auf Daves Blutverschmiertes Gesicht und als sie sich wieder zu ihm wandte, empfing sie dieser kalte, starre Blick. Thomson hatte sich zurück gesetzt, seinen Kopf auf den Arm abgestützt und schüttelte diesen.
„Scheißdreck!“, schimpfte er und fuhr sich über sein Gesicht.
Teyla zog Dave in ihre Arme und wiegte ihn sanft darin. Fassungslosigkeit breitete sich in den Männern aus.
„Nein!“, flüsterte Teyla und strich Connor über sein kurzes Haar.
Nickelson, der sich bei Leviat aufhielt und seine Werte überwachte, merkte, dass es bei dem Genii kritischer wurde und gab Thomson ein Zeichen.
Der seufzte und zögerte einen Moment.
„Thomson!“
Sean stand auf, nickte und wählte Atlantis erneut an. Nachdem gleichen Prozedere, half er seinen Kameraden und trugen den Verletzten in die Stadt. John trat zu Teyla, ging neben ihr in die Hocke und berührte sie an der Schulter.
„Teyla...“
Die junge Frau sah ihn an, dann schloss sie die Augen und schluchzte auf. Sie ließ den Toten langsam los und John half ihr auf. Sie klammerte sich an ihn und sanft führte er sie zum Ereignishorizont.
Er löste sie von sich, gab er ihr einen leichten Schubs durch das Tor, ehe er mit Lorne Connor nahm und nach Hause brachte.
Stille herrschte auf dem Flur vor der Krankenstation. Teyla war zu geschockt, um etwas zu sagen, die anderen wollten und konnten nicht sprechen. Lily hielt die Athosianerin im Arm, strich ihr hin und wieder über den Arm.
Lorne saß in einer Ecke am Boden und hatte seinen Kopf in seinen Händen vergraben. Die anderen hatten sich verdrückt, hatten es nicht mehr ausgehalten.
McKay trat zu ihnen und John, der an einer Säule lehnte, sah zu ihm. Lily zuckte ungewollt zusammen, als John die Stille mit der Frage durchbrach.
„Was konnten Sie herausfinden?“
Rodney fuhr sich über die Stirn.
„Ähm... Nichts. Den Kristall kann man nur durch ein Codewort aktivieren!“
John senkte den Kopf.
„Versuchen Sie es trotzdem!“
McKay nickte, dann ging er, noch einen kurzen Blick auf Teyla werfend.
Sie hörten, wie sich eine Tür zischend öffnete und John hoffte dass Leviat die Operation überlebt hatte. Carson sah ihn an.
„Leviat liegt im Koma!“
Fortsetzung folgt...