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Thema: Ein Paradies mit Hindernissen

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Standard Ein Paradies mit Hindernissen

    Hier ist - zum allgemeinen Verständnis meiner später noch zu erscheinenden Geschichte für den MiniBang - die erste Stargate-FF, die ich geschrieben habe. Ich hab mir sagen lassen, dass man sie sogar lesen kann.

    Also, wie war das? Was gehört nochmal in den Header? Ach ja:

    Titel: Ein Paradies mit Hindernissen
    Serie: SG-1 / ein wenig Crossover mit SGA
    Autor: Zeson
    Rating: PG 13
    Staffel/Spoiler: Ende 5. Staffel SGA
    Charakter/Pairings Colonel Cameron Mitchell/Dr. Lillian Whitesands (OC), Colonel Dr. Samantha Carter, Dr. Daniel Jackson, Teal'c, General Hank Landry, diverse andere Charaktere aus SG-1 und SGA
    Genre: Abenteuer/Romance
    Anmerkung: Hatte leider keinen Beta hierfür, wer also Tippfehler findet, darf sie gerne behalten ... Ach ja, die Ereignisse von Episode 10.3 "Das Pegasus Projekt" haben für meine Geschichte so nicht stattgefunden ...
    Kurzbeschreibung: Cameron und eine gewisse Xeno-Botanikerin können einander nicht ausstehen. Er empfindet sie als nervige Besserwisserin, sie sieht in ihm einen arroganten Komisskopf - oder steckt etwa mehr dahinter? Auf einem paradiesischen Planeten klärt sich so manches - oder doch nicht?

    ----------------------------------------------------

    Kapitel 1: Ein neuer Planet

    Colonel Cameron Mitchell unterdrückte ein Seufzen, als er den Torraum betrat und sah, wer ihn dort erwartete. Der Tag hatte bereits schlecht begonnen: Zuerst hatte er fast verschlafen, dann hatte er sich beim Rasieren geschnitten und nun auch noch das. Hatte er es einfach nur vergessen oder vielleicht sogar verdrängt, für wen sein Team diesmal zur Begleitung eingeteilt war? Er warf der Leiterin des wissenschaftlichen Teams, das aus Geologen, Biologen, Zoologen und Botanikern bestand, einen missmutigen Blick zu, der von der Xeno-Botanikerin eisig erwidert wurde. Leicht gequält schloss Mitchell kurz die Augen, bevor er sich seinem Team zuwandte. Nein, dieser Tag begann wirklich nicht gut.
    Die kleine Gruppe von Wissenschaftlern, die er heute mit den Teams von SG-1 und SG-13 zusammen mit einer kleinen Truppe Soldaten auf den Planeten PX-537 eskortieren sollte, stand erwartungsvoll beieinander. Ihre Ungeduld und die Aufregung, sich auf den neuen Planeten und seine Geheimnisse zu stürzen, erfüllten den Torraum wie ein unhörbares Summen. Die Leiterin der Gruppe, Dr. Lillian Whitesands, unterhielt sich angeregt mit Colonel Samantha Carter, brach das Gespräch aber ab und zog sich zurück, als Cameron näher kam. Erleichtert sah dieser ihr nach und bemerkte dabei nicht Sams leicht irritierten Blick.

    Sie hatten in den letzten Monaten schon mehrmals dieses wissenschaftliche Team auf fremde Planeten begleitet und er war auf jeder dieser Missionen mit der Wissenschaftlerin aneinander geraten. Ständig schien sie an seiner Kompetenz zu zweifeln und stritt sich mit ihm um jede Kleinigkeit. Er war des Öfteren nahe daran gewesen, die Beherrschung zu verlieren, aber er konnte sich jedes Mal gerade noch zurückhalten, was nicht unwesentlich an der Einmischung von Colonel Carter gelegen hatte. Sam hatte immer wieder die Wogen geglättet, bevor Cameron etwas tat, was er später bereuen könnte.

    Nun begrüßte er Sam, Daniel und Teal’c. Sie sahen dabei zu, wie der letzte Chevron aktiviert wurde und sich der Ereignishorizont aufbaute.

    „Sind alle bereit?“ fragte Colonel Mitchell und erntete nur ein stummes Nicken.
    Nach einem Blick zum Kontrollraum, von wo General Landry sein OK bekundete, gab er das Zeichen zum Abrücken.

    „Na, dann mal los.“ kommandierte er dabei.

    Zuerst passierte das Team von SG-13 das Wurmloch, dann folgten die Wissenschaftler mit ihrer Ausrüstung, eskortiert von den Soldaten. SG-1 bildete die Nachhut.

    Nach kurzer Orientierungslosigkeit betraten sie den noch unbekannten Planeten und hinter ihnen fiel das Wurmloch in sich zusammen. Ein strahlend blaugrüner Himmel erwartete sie und es war angenehm warm. Eine laue Luft streichelte die Haut und schien mit einem geheimnisvollen würzigen Duft zu locken.
    Vor dem Sternentor breitete sich eine mit Bauminseln übersäte Fläche aus. Kleine Waldstücke wechselten sich mit weiten Lichtungen ab, die mit Gras bewachsen waren, wie es Cameron schien. Die Bäume und Sträucher wirkten nicht sonderlich fremdartig auf ihn, einzig die Farben waren nicht ganz so, wie er es von der Erde gewöhnt war. Eine rötliche Sonne strahlte vom Himmel, die das Lichtspektrum leicht verschob und das Grün der Blätter etwas düster wirken ließ. Weit und breit gab es kein Anzeichen einer Zivilisation.
    Von den Bildern der Aufklärungssonden wusste Colonel Mitchell, dass sich die Ebene in etwa 2 Meilen Entfernung zu einer kleinen Hügelkette anhob. In diese Richtung wandte sich auch bereits der Zug der Wissenschaftler, denn am Fuß der Erhebung sollte ein Basislager errichtet werden.

    „Na, was haltet ihr davon?“ fragte Dr. Daniel Jackson.

    „Sieht doch ganz nett aus.“ meinte Colonel Samantha Carter und nahm einen tiefen Atemzug. „Irgendwie so friedlich. Es wundert mich, dass der Planet nicht besiedelt ist.“

    „Dass wir keine Anzeichen von Zivilisation entdeckt haben, heißt noch lange nicht, dass hier niemand lebt.“ gab Cameron zu bedenken. „Die Bewohner könnten sich nur gut versteckt halten.“

    „In der Tat.“ stimmte Teal’c ihm zu. „Möglicherweise gibt es einen Grund dafür, dass wir hier niemanden angetroffen haben.“

    „Nun ja, wir werden einige Zeit hier verbringen.“, schloss Sam. „Wer weiß, was für Überraschungen diese Welt noch bietet.“

    Mit gesenkten, aber vorsichtshalber bereiten Waffen folgten sie den Anderen. Bis sie den Platz des Lagers erreichten, war man dort bereits emsig damit beschäftigt, Zelte zu errichten und die Ausrüstung auszupacken. Es herrschte eine Art organisiertes Chaos, in dem, wie auch bei allen anderen Expeditionen, Dr. Lillian Whitesands das Kommando führte. Unter ihren Anweisungen entstand in kürzester Zeit ein kleines Zeltdorf, das allen Ansprüchen gerecht wurde. Um das Gemeinschafts- und Versorgungszelt in der Mitte waren die Labors und wissenschaftlichen Stationen angeordnet, um die herum wiederum auf drei Seiten die Wohnzelte standen. Die vierte Seite war den Toiletten und Waschräumen vorbehalten. Diese bestanden aus schnell zusammenmontierbaren Fertigteilen, die bereits zuvor auf den Planeten gebracht worden waren, sowie den Tanks für Frisch- und Abwasser.

    Diese Anordnung des Lagers war nicht unbedingt so, wie Cameron sie aus militärischer Sicht für gut hieß, aber er hatte seit der zweiten Mission, bei der er gezwungen gewesen war, mit der Xeno-Botanikerin zusammenzuarbeiten, aufgegeben, ihr hier Vorschriften zu machen. Er musste allerdings insgeheim zugeben, dass die Lageraufteilung für eine rein wissenschaftliche Mission ideal war.
    Die Militärs schlugen ihre Unterkünfte noch außerhalb des Ringes der Wohnzelte auf, um im Notfall die Wissenschaftler schützen zu können, doch Mitchell hoffte, dass dies auf diesem friedlich wirkenden Planeten nicht notwendig sein würde.

    Noch während sich die Wissenschaftler einrichteten, sicherten die Soldaten die nähere Umgebung des Lagers. Sie konnten aber nichts Verdächtiges oder Gefährliches entdecken, nicht einmal irgendwelche Raubtiere oder Spuren von solchen.

    Der erste Tag auf PX-537 endete mit einem gemeinsamen Essen im Versorgungszelt. Dass dem Team auch ein Koch angehörte, daran hatte sich Mitchell bereits gewöhnt. Seinem verblüfften Protest bei der ersten gemeinsamen Mission über die in seinen Augen unnötige Verschwendung von Ressourcen, Zeit und Arbeitskräften hatte Lillian Whitesands entgegengehalten, dass nur gut und gesund ernährte Menschen auch gute Arbeit leisten könnten und man von Militär-Notfallrationen ja wohl nicht behaupten könnte, wohlschmeckend und abwechslungsreich zu sein. Außerdem hätte von den Wissenschaftlern keiner die Zeit, sich auch noch ums Essen zu kümmern. Er hatte ihr, wie in manch anderen Fällen, Recht gegen müssen, auch wenn es ihm nicht gefiel. Nun genoss er die kleine Annehmlichkeit ebenso wie die Anderen.

    Die Wissenschaftler begaben sich danach bald zur Ruhe. Der friedlichen Umgebung zum Trotz teilte Colonel Mitchell für die Nacht Wachen ein, die sich alle drei Stunden ablösen sollten, damit jeder genügend Schlaf bekam. Dann zog auch er sich zurück und legte sich aufs Ohr.
    Geändert von Zeson (11.04.2010 um 18:04 Uhr)

  2. #2
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Hey, das hört sich doch alles schonmal sehr interessant an. Das 1. Kapitel hat mir schonmal gefallen. Habe schon lange keine SG-1 Geschichte mehr gelesen und bin gespannt, was tatsächlich noch auf dem Planeten für Überraschungen warten.

    Aber, was ist eine Xeno-Botanikerin, also XENO? Irgendwie kann ich mit dem Begriff gerade nichts anfangen.

    Dann warte ich mal auf die Fortsetzung.

  3. #3
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Zitat Zitat von stargatefan74 Beitrag anzeigen
    Aber, was ist eine Xeno-Botanikerin, also XENO? Irgendwie kann ich mit dem Begriff gerade nichts anfangen.

    Dann warte ich mal auf die Fortsetzung.

    Der Begriff wird später in der Geschichte erklärt, ich kann Dir aber schon verraten, dass "Xeno" aus dem Griechischen kommt und "Fremd" bedeutet. "Xenophobie" ist die Angst vor Fremdem.

    Freut mich, dass Dir der Anfang gefällt.
    Geändert von Zeson (11.03.2010 um 10:37 Uhr)

  4. #4
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Kapitel 2: Zwei Welten prallen aufeinander


    Unruhig drehte Cameron sich auf die andere Seite. Gerade noch war er gemütlich in seiner Lieblingsbar am Tresen gesessen, ein kühles helles Bier vor sich, als plötzlich dieser Streit hinter ihm losbrach. Er wollte sich umdrehen, um zu sehen, was denn los wäre, aber irgendwie schien das unmöglich zu sein. Es war, als würde er sich durch zähen Sirup bewegen, während der Lärm hinter ihm immer lauter wurde und sich ihm zu nähern schien. Nun konnte er zwei Stimmen unterscheiden, die ihm irgendwie bekannt vorkamen, eine weibliche und eine männliche. Die weibliche Stimme hörte sich an wie … Lillian Whitesands. Wie kam die denn in seine Bar? Und was wollte sie hier? Wieso stritt sie sich mit Lieutenant Miller? Und wie kam der …

    Ganz allmählich hob sich der Schleier des Traumes und Cameron realisierte, dass die Stimmen noch immer da waren, allerdings nicht in seiner Lieblingsbar in Colorado Springs, sondern hier auf dem Planeten PX-537, nicht weit von seiner Unterkunft.

    „Oh nein, “ dachte er, „bitte nicht schon wieder so ein Morgen …“

    Er stemmte sich in die Höhe und zog sich in Windeseile an. Sich die Uniformjacke zuknöpfend eilte er dann hinaus, um zu sehen, was denn diesmal den Unmut der Wissenschaftlerin geweckt hatte.
    Die stämmige, ca. 1,75 m große Frau stand mit in die Hüften gestützten Fäusten vor Lieutenant Miller, als wolle sie sich gleich auf ihn stürzen.

    „Nikotin ist ein Gift von der Erde. Wir wissen nicht, was es dem Ökosystem dieses Planeten antun könnte.“, schleuderte sie ihm gerade entgegen.

    Ihr Gegenüber wollte zu einer Antwort ansetzen, kam aber gar nicht zu Wort.

    „Ist Ihnen eigentlich klar, dass wir hier Fremdkörper sind und in keinster Weise diesen Planeten beeinflussen dürfen? Wir dürfen nichts, aber auch gar nichts hinterlassen, was Schaden anrichten könnte …“, fuhr sie fort.

    An diesem Punkt wurde sie von Colonel Mitchell unterbrochen.

    „Worum geht es hier eigentlich?“, fragte er, während er versuchte, sich ein Bild von der Situation zu machen. „Und geht das Ganze vielleicht ein wenig leiser?“

    Lillian warf ihm einen genervten Blick zu.

    „Ihr Fähnrich hier hat geraucht!“, erklärte sie ihm dann in einem so vorwurfsvollen Ton, als hätte Lieutenant Miller einen Waldbrand verursacht, und deutete auf den Boden.

    Ihrer Geste mit den Augen folgend sah Cameron etwa ein Dutzend ausgetretener Zigarettenstummel, die auf einem Areal von mehreren Quadratmetern verstreut lagen. Er sah Miller fragend an.

    „Ich bin nun mal Raucher, Sir“, setzte dieser zur Erklärung an.

    „Was aber kein Freibrief für Umweltverschmutzung ist!“, wurde er von Lillian unterbrochen.

    „Lassen Sie den Mann gefälligst ausreden!“, fuhr Cam sie gereizt an und wandte sich wieder dem Lieutenant zu. Er bemerkte nicht, wie die Wissenschaftlerin kurz zusammenzuckte und dann ihre Schultern straffte.

    „Sir, die Wache war sehr langwe … ähm, ruhig. Damit ich nicht einschlafe, hab ich mir immer wieder eine angesteckt. Bis Dr. Whitesands kam und mich zusammenstauchte, Sir.“, beendete Miller seine Erklärung.

    „Und was haben Sie dazu zu sagen, Professor?“

    Als Cam den eisigen Blick sah, den sie ihm zuwarf, verfluchte er sich, dass ihm diese Spitze herausgerutscht war. Er wusste genau, dass sie keine Professorin war, ebenso, wie er wusste, dass sie absichtlich militärische Ränge durcheinander brachte. Dieser Ausrutscher würde nicht sehr zur Beilegung des Streites beitragen …Ihre nächsten Worte bestätigten diese Befürchtung:

    „Ihr Untergebener hier hat mit seiner unbedachten Raucherei das Ökosystem des Planeten gefährdet.“, verkündete sie wie eine düstere Prophezeiung. „Das von der Erde mitgebrachte Gift darf auf keinen Fall in den hiesigen Kreislauf gelangen, woran ein Militär selbstverständlich nicht denkt.“

    Sie spie den Ausdruck förmlich aus und Cam spürte deutlich ihre Verachtung für dieses System. Er verstand nicht, wieso sie trotzdem für diese Institution arbeitete …

    Er riss sich zusammen und versuchte, die Wissenschaftlerin zu beruhigen.

    „Ich verstehe Ihre Argumentation und werde dafür sorgen, dass dieser Abfall sofort verschwindet.“

    Lillian nickte nur und wandte sich mit einem abschließenden, triumphierenden Blick ab, um zur Lagemitte zu gehen. Ihre ganze Haltung drückte so viel Siegesgewissheit aus, dass es Cameron wieder in Rage brachte und er ihr folgte.

    „Auf ein Wort …“, sagte er, als er sie eingeholt hatte und packte sie am Arm.

    Mit einem heftigen Ruck riss sie sich los und fuhr zu ihm herum.

    „Was gibt es denn noch?“, fauchte sie.

    „Hören Sie, Professor,“, zischte er und benutzte die Bezeichnung jetzt mit voller Absicht, „wenn Sie so etwas noch mal bringen, schicke ich Sie wieder zurück zur Erde, egal, ob Sie hier Teamleiterin sind oder nicht!“

    Mit in seinen Augen unnachahmlicher Arroganz zog sie die Brauen in die Höhe.

    „Was haben Sie denn jetzt schon wieder? Ich hatte doch Recht, General, das haben Sie selbst zugegeben.“, gab sie die Spitze zurück.

    „Sie haben sich, wie alle anderen hier auch, an die Rangordnung und Zuständigkeit zu halten, das meinte ich.“, erklärte Cam wütend. „Wenn Sie ein Problem mit einem meiner Untergebenen haben, kommen Sie gefälligst erst einmal zu mir und beschweren sich, ist das klar? Sie haben meinen Leuten keine Anweisungen oder Befehle zu geben.“

    „Ach, aber das gilt nicht anders herum, was?“

    Lillian wurde allmählich ebenso wütend wie ihr gegenüber. Voller Verachtung schleuderte sie ihm die Worte entgegen.

    „Meine Leute und ich, wir sollen immer brav alles tun, was die Militärs uns befehlen, nicht wahr? Ganz egal, ob die Anweisungen sinnvoll sind oder nur einer starren Regel folgen, wir müssen gehorchen. So läuft das wohl Ihrer Meinung nach, was?“

    „Ja, genau so läuft das!“, bestätigte Mitchell grimmig. „Schön, dass Sie das begriffen haben.“

    Die beiden Kontrahenten starrten einander in die Augen, bis Lillian das Kinn reckte, sich wegdrehte und in starrer Haltung, der die Wut, die in ihr tobte, anzusehen war, zum Versorgungszelt stakte.
    Colonel Mitchell sah ihr noch einen Augenblick nach, dann ging er zurück zu Lieutenant Miller, der noch immer an der Stelle wartete, wo er ihn zurück gelassen hatte.

    „Lieutenant!“, bellte er.

    „Sir!“, antwortete dieser verunsichert und nahm Haltung an.

    „Sie nehmen jetzt eine Abfalltüte und lesen die Kippen auf, und wehe, Sie übersehen eine.“

    „Sir, jawohl, Sir.“, beeilte sich Miller zu antworten.

    Er war nicht sicher, ob ihn nicht doch noch eine Strafe erwartete. Eine solche Strenge einer, wie er meinte, kleinen Nachlässigkeit gegenüber war er von Colonel Mitchell nicht gewöhnt. Daher war er froh, als dieser sich nun abwandte und die Sache auf sich beruhen zu lassen schien. Da drehte Mitchell sich noch mal um.

    „Ach ja, übrigens …“ sagte er leise.

    Lieutenant Miller erstarrte.

    „Miller, Sie rauchen zu viel.“, meinte Cam und ging zurück zu seinem Quartier. Mit einem kleinen Grinsen hörte er das erleichterte Aufatmen des Lieutenants.

  5. Danke sagten:


  6. #5
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Unglücklich

    Es scheint so, als hätte ich mit meiner Einleitung alle Leser verärgert ...

    Ich wollte damit nur sagen, dass ich es aus einem anderen Forum eben anders gekannt habe und die stories dadurch etwas übersichtlicher zu lesen waren - aber das heißt nicht, dass ich keine Kommentare mag ... !

    Könnte sein, dass mir bei so wenig feedback der Spaß am weiterposten vergeht

  7. #6
    Alpha Avatar von Avarra
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    Gefällt mir bisher ganz gut, die Geschichte.
    Ich hoffe nur, dieses "Sie hassen sich - dann lieben sie sich" Szenario, das du Eingangs erwähnt hast, wächst sich nicht zu einer Klischee-Verarbeitung aus. *seufz*
    Sowas gibt's leider häufig und ist fast immer unerfreulich.
    Aber ich bin guter Hoffnung, dass du das anders hinbekommst. *nick*

    Fehler sind mir nur wenige aufgefallen und sie hemmen auch den Lesefluss kaum.

    Einer ist allerdings einer, auf den ich recht allergisch reagiere *ggg*
    und in keinster Weise diesen Planeten
    "Kein" ist bereits ein Superlativ und somit nicht steigerbar. Das Wort "keinster" gibt es nicht, denn weniger als "kein" geht nicht. "Kein" entspricht "null" und weniger als "null" geht nun mal nicht.
    Ich weiß, der Ausdruck "in keinster Weise" wird, genau wie "der einzigste" gerne verwendet, sie sind aber beide falsch und verursachen juckenden Ausschlag beim Leser.

    Außerdem sind mir wiederholte Fehler bei der Verwendung des Kommas in Verbindung mit wörtlicher Rede aufgefallen.
    Normalerweise sage ich bei vereinzelten Fehlern nichts, aber wenn ich den Eindruck habe, dass die Regel nicht bekannt ist, dann schreibe ich etwas dazu.

    Es ist ein Fehler, der (gerade bei FFs) sehr, sehr häufig auftritt: Die Interpunktion bei wörtlicher Rede.

    Innerhalb der wörtlichen Rede endet ein Satz (wenn er am Ende einer wörtlichen Rede steht) nur dann mit einem Satzzeichen, wenn es ein "?", ein "!" oder das Endes des gesamten Satzes ist. Folgt noch ein Anschluss wie 'sagte er und verschwand.', so endet die wörtliche Rede ohne Satzzeichen und wird von einem Komma gefolgt.

    Beispiel:
    „Komm mit.“, sagte er und ging hinaus -> ist falsch

    „Komm mit“, sagte er und ging hinaus -> ist richtig
    „Willst du mit?“, fragte er und ging hinaus -> ist richtig
    „Komm mit!“, rief er und ging hinaus -> ist richtig
    „Komm mit.“ Er drehte sich um und ging hinaus. -> ist richtig


    So, ich hoffe, die Kritik hat dich nicht verärgert, ansonsten lässt sich die Geschichte viel versprechend an und ich werde sicher weiter mitlesen.

    Ach ... noch etwas ...
    Solche Sätze:
    Könnte sein, dass mir bei so wenig feedback der Spaß am weiterposten vergeht
    Finde ich persönlich eher kontraproduktiv.
    Als Leser lasse ich mich nicht gerne erpressen und genauso wirkt ein solcher Satz auf mich. "Gebt mir mehr Feedback, sonst poste ich nicht weiter."
    Normalerweise verlasse ich eine FF nach so einem Satz, da ich keine Lust habe, eine angebrochene Geschichte nicht zu Ende zu lesen zu können, nur weil der Autor meint, die Feedback-faulen Leser bestrafen zu müssen.


    es grüßt
    Avarra
    Geändert von Avarra (14.03.2010 um 22:03 Uhr)
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  8. #7
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Hey =)
    also bisher gefällt mir deine FF sehr gut. Deine Botanikerin scheint ein interessanter Charakter zu sein.
    ich fand es ja irgendwie lustig, als sie mit cam zusammen gerasselt ist
    na ich bin ja mal gespannt, ob der planet so harmlos bleibt, wie er bisher scheint und wie oft cam und lillian noch aneinandergeraten.
    LG Saffier

  9. #8
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    Daumen hoch

    Zitat Zitat von Avarra Beitrag anzeigen
    Gefällt mir bisher ganz gut, die Geschichte.
    Ich hoffe nur, dieses "Sie hassen sich - dann lieben sie sich" Szenario, das du Eingangs erwähnt hast, wächst sich nicht zu einer Klischee-Verarbeitung aus. *seufz*
    Sowas gibt's leider häufig und ist fast immer unerfreulich.
    Aber ich bin guter Hoffnung, dass du das anders hinbekommst. *nick*
    Ich weiß nicht recht, ob ich Deine Erwartungen erfüllen kann ... ich hoffe doch, dass Du trotzdem weiterliest.

    Fehler sind mir nur wenige aufgefallen und sie hemmen auch den Lesefluss kaum.

    Einer ist allerdings einer, auf den ich recht allergisch reagiere *ggg*

    "Kein" ist bereits ein Superlativ und somit nicht steigerbar. Das Wort "keinster" gibt es nicht, denn weniger als "kein" geht nicht. "Kein" entspricht "null" und weniger als "null" geht nun mal nicht.
    Ich weiß, der Ausdruck "in keinster Weise" wird, genau wie "der einzigste" gerne verwendet, sie sind aber beide falsch und verursachen juckenden Ausschlag beim Leser.
    Also, "einzigster" würde ich nie verwenden, da das wirklich falsch ist. "keinster" ist aber gerade in dem von dir erwähnten Zusammenhang durchaus erlaubt und richtig.

    Außerdem sind mir wiederholte Fehler bei der Verwendung des Kommas in Verbindung mit wörtlicher Rede aufgefallen.
    Normalerweise sage ich bei vereinzelten Fehlern nichts, aber wenn ich den Eindruck habe, dass die Regel nicht bekannt ist, dann schreibe ich etwas dazu.

    Es ist ein Fehler, der (gerade bei FFs) sehr, sehr häufig auftritt: Die Interpunktion bei wörtlicher Rede.

    Innerhalb der wörtlichen Rede endet ein Satz (wenn er am Ende einer wörtlichen Rede steht) nur dann mit einem Satzzeichen, wenn es ein "?", ein "!" oder das Endes des gesamten Satzes ist. Folgt noch ein Anschluss wie 'sagte er und verschwand.', so endet die wörtliche Rede ohne Satzzeichen und wird von einem Komma gefolgt.

    Beispiel:
    „Komm mit.“, sagte er und ging hinaus -> ist falsch

    „Komm mit“, sagte er und ging hinaus -> ist richtig
    „Willst du mit?“, fragte er und ging hinaus -> ist richtig
    „Komm mit!“, rief er und ging hinaus -> ist richtig
    „Komm mit.“ Er drehte sich um und ging hinaus. -> ist richtig
    Hoffentlich reisst Du mir dann aber nicht den Kopf ab, denn mit den Satzzeichen bei wörtlicher Rede hab ich's wirklich nicht so.

    Ach ... noch etwas ...
    Solche Sätze:
    Finde ich persönlich eher kontraproduktiv.
    Als Leser lasse ich mich nicht gerne erpressen und genauso wirkt ein solcher Satz auf mich. "Gebt mir mehr Feedback, sonst poste ich nicht weiter."
    Normalerweise verlasse ich eine FF nach so einem Satz, da ich keine Lust habe, eine angebrochene Geschichte nicht zu Ende zu lesen zu können, nur weil der Autor meint, die Feedback-faulen Leser bestrafen zu müssen.

    Mach ich normalerweise auch nicht, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sich keiner mehr traut, was reinzuschreiben.

    Ich bin ja auch nicht so und poste gleich mal das nächste Kapitel.

  10. #9
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    Kapitel 3: Zwischenspiel I


    Lillian kochte vor Wut, als sie das Versorgungszelt betrat. Kaffee, das war es, was sie nun brauchte. Sie ging zum Tresen hinüber und ließ sich von Sandy, der außer als Koch auch als „Mädchen für Alles“ fungierte, einen großen Becher Kaffee mit Milch geben, in genau der Mischung, die sie so liebte. Koffein war das einzige Gift, das sie ihrem Körper zumutete, aber auf Kaffee hätte sie um nichts auf der Welt verzichten können. Sie warf Sandy einen dankbaren Blick zu und sucht sich einen Platz an einem der Tische. Es war noch früh und außer einigen wenigen Militärs, dem Koch und ihr selbst war augenscheinlich noch niemand wach. Die Militärs mied sie, so gut sie konnte, daher hatte sie ihren Platz für sich allein. Sie dachte an den Streit, den sie soeben wieder einmal mit diesem unerträglichen Colonel Mitchell geführt hatte. Sie konnte dessen überhebliches Wesen einfach nicht ausstehen. Diese Gewissheit, dass alles nur nach dem Kopf des Militärs gehen musste, diese Ignoranz den Leuten gegenüber, die nicht beim Militär waren. Es war fast mehr, als sie ertragen konnte. Dieser Mann brachte sie in Rage, sobald sie ihn nur sah. Allerdings war vorhin etwas geschehen, das sie verwirrt hatte. Der Ausdruck seiner Augen hatte sich fast unmerklich verändert, als sie sich so angestarrt hatten. Die Wut war etwas Anderem gewichen, etwas, das sie nicht benennen konnte. Und auch sie selbst hatte für einen Augenblick etwas anderes als Wut verspürt …
    Vorsichtig nahm sie einen Schluck von dem heißen Gebräu in ihrem Becher und sah auf, als sich jemand neben sie setzte.

    „Guten Morgen, Lilly.“ grüßte Colonel Samantha Carter.

    Sie war eine der Wenigen, die diese Anrede benutzen durfte, und dies, obwohl sie ebenfalls beim Militär war. Aber sie war eben auch Wissenschaftlerin und im Laufe der Zeit hatte sich zwischen den beiden Frauen so etwas wie Freundschaft entwickelt.

    „Sam! Du siehst beneidenswert ausgeschlafen aus.“ grüßte Lillian zurück.

    „Ja, ich fühl mich auch so. Das muss die Luft auf dem Planeten sein. Ich habe geschlafen wie ein Baby.“

    Lillian grinste sie an. Sie wusste, dass Sam durchaus nicht immer gut schlief. Von Zeit zu Zeit wurde sie von Albträumen geplagt, die durch Erinnerungen an frühere Erlebnisse hervorgerufen wurden. Es freute sie, dass es ihr im Moment gut ging.

    „Wie ich gehört habe, bist Du wieder einmal mit Cam in die Haare geraten.“ deutet Sam nach einem Schluck von ihrem Tee an.

    „Gerüchte verbreiten sich schnell in einer so kleinen Gemeinschaft.“ gab Lillian zurück.

    „Um was ging es denn diesmal?“, wollte Sam wissen.

    „Ach, im Grunde genommen war es wieder einmal das alte Thema: Kompetenzen.“

    „Und was war der Auslöser?“, fragte Sam neugierig, da sie Lillian inzwischen gut genug kannte.

    „Lieutenant Miller, der zur letzten Wache eingeteilt war, hatte seine Kippen in der Gegend verstreut und ich hab ihn deswegen zur Rede gestellt. Das war für Mitchell wieder zu viel Einmischung in die militärische Befehlskette.“ erklärte Lillian ironisch.

    Nun, da sie das Ganze mit etwas mehr Abstand sah, erkannte sie die Banalität des Vorfalles. Es war typisch für Cameron Mitchell, daraus einen Kompetenz-Streit zu machen. Mit einem Grinsen teilte sie Sam ihre Gedanken mit, die daraufhin kichern musste.

    „Ja, allerdings, wenn Cam auf Dich trifft, kennt er keine Grenzen mehr. Eigentlich merkwürdig, sonst ist er nämlich nicht so.“ sinnierte Sam.

    Sie hatte sich schon mehrfach über das seltsame Verhalten des Col. gegenüber der Wissenschaftlerin gewundert, es aber noch nie in Worte gefasst.

    Allmählich begann sich das Zelt zu füllen. Immer mehr Leute kamen, um den Tag mit einem guten Frühstück zu beginnen. Auch Daniel und Teal’c tauchten auf und gesellten sich zu den beiden Frauen. Lillian hatte nichts gegen den sensiblen Wissenschaftler und den großen ruhigen Krieger, der nie ein anderes Leben gekannt hatte. Sie kannte seine Geschichte und respektierte ihn. Für sie gehörte er nicht in das starre militärische Gefüge. Mit Daniel Jackson hatte sie schon mehrfach sehr angeregte Diskussionen geführt. Sie mochte ihn und kannte selbstverständlich auch seine Vergangenheit. Sie bewunderte, wie er trotz der Schicksalsschläge, die ihn getroffen hatten, den Mut zum Weitermachen nicht verloren hatte.
    Ihre angeregte Unterhaltung wurde jedoch recht abrupt unterbrochen, als Colonel Cameron Mitchell im Zelt erschien und sein Frühstück holte. Lillian entschuldigte sich hastig bei den anderen und verschwand, noch bevor er sich zu der Gruppe gesellen konnte.

    „War das nicht gerade …?“, fragte er, als er mit vollem Tablett an den Tisch kam.

    „Ja, das war Lillian.“ bestätigte ihm Sam. „Sie haben es wieder einmal geschafft, sie zu vertreiben.“

    „Hm …“, war die einzige Antwort, die sie auf diese Bemerkung bekam.

    Teal’c, Sam und Daniel sahen mit leichter Verwunderung zu, wie Cameron sich ausgiebig seinem Frühstück widmete. Schließlich hob er den Kopf.

    „Was?“, fragte er. „Was ist? Hab ich noch Rasierschaum im Gesicht oder warum guckt ihr so?“

    „Wir verstehen einfach nicht, wieso Du immer wieder mit dieser Frau in die Wolle gerätst.“ fasste Daniel das allgemeine Schweigen in Worte.

    „Sie bringt mich durch ihr Verhalten eben immer wieder auf die Palme.“ erklärte Cam. „Ich kann auch nicht sagen, warum das so ist.“

    „Was tut sie denn schon?“, fragte Daniel. „Sie macht auch nur ihre Arbeit, so wie alle anderen.“

    „Sie mischt sich ständig in meine Kompetenzen.“ erwiderte er gereizt.

    „Sind Sie sicher, dass Sie sich das nicht nur einbilden?“, wagte Sam sich vor.

    Teal’c zog als Kommentar nur in seiner unnachahmlichen Weise eine Augenbraue in die Höhe.
    Colonel Mitchell sah seine Teammitglieder der Reihe nach an.

    „So, ihr seid der Meinung, ich bilde mir das nur ein!“, stellte er fest.

    „Das ist korrekt.“ versetzte Teal’c. „Du zeigst sehr extreme Reaktionen, wenn Du mit dieser Frau zu tun hast.“

    „Ja, Teal’c bringt es auf den Punkt.“ fügte Daniel nun hinzu. „Mir ist aufgefallen, dass Du mit anderen Expeditionsteilnehmern und –leitern, egal welchen Geschlechts, nicht solche Probleme hast.“

    Darüber dachte Cameron einen Moment nach, während er seinen Kaffeebecher leer trank.

    „Du hast Recht, Daniel.“ gab er dann zu. „Ich glaube, es ist ihre unverhohlene Abneigung gegen das Militär, was mich an ihr so in verrückt macht. Ich verstehe es einfach nicht. Warum arbeitet sie für das SGC, wenn sie das Militär so verachtet?“

    „Haben Sie denn nicht ihre Akte gelesen?“, fragte Sam erstaunt. Sie spielte damit auf einen Zwischenfall bei einer früheren Mission an, bei der er sich mit der Wissenschaftlerin gestritten hatte.

    Es war um einen Missionsbericht gegangen, den Cam ihr nicht zur Verfügung stellen wollte. Er hatte sich dabei auf die Geheimhaltung berufen, worauf sie ihm vorgehalten hatte, dass ihre Geheimhaltungsstufe vermutlich höher sei als seine. Bereits damals hatte Sam ihn darauf hingewiesen, die Akte von Lillian Whitesands durchzulesen. Das hatte er auch getan, allerdings nicht sehr gründlich. Es war ihm nur auf die Geheimhaltungsstufe angekommen, die tatsächlich höher war als seine eigene. Diese Entdeckung hatte ihn so sehr geärgert, dass er sich für den Rest gar nicht mehr interessiert hatte.

    „Nun, nicht so genau, denke ich.“ gab er zu. „Warum, was hat das damit zu tun?“

    „Lesen Sie die Akte ruhig mal durch.“ empfahl Sam und erhob sich. „Vielleicht verstehen Sie Dr. Whitesands dann etwas besser. Und versuchen Sie, ihr gegenüber ein wenig diplomatischer zu sein.“

    Eine solche Bemerkung konnte sie sich nur erlauben, weil sie im gleichen Rang wie Colonel Mitchell stand und weil das Team auch privat miteinander befreundet war, was den manchmal recht lockeren Umgangston erklärte.

    Auch Cam hatte inzwischen sein Frühstück beendet und brachte sein Tablett zurück. Dann schloss er sich seinem Team an und begab sich ins Freie.

    Viel gab es auf diesem Planeten nicht zu tun für die Angehörigen des Militärs, da es sich um eine rein wissenschaftliche Mission handelte. Dennoch mussten Teams für die Sicherheitsüberwachung der einzelnen wissenschaftlichen Gruppen eingeteilt werden, die ihre Forschungsexpeditionen in allen Himmelsrichtungen anstrebten. Die Geologen wollten den Höhenzug untersuchen, die Zoologen machten sich zur Erforschung der heimischen Tierwelt auf und die Botaniker schwärmten in der näheren Umgebung aus, um die Pflanzenwelt in Augenschein zu nehmen. Colonel Mitchell teilte für jedes wissenschaftliche Team eine Eskorte ein, was von Dr. Whitesands mit einem genervten Verdrehen der Augen kommentiert wurde. Sie erhob allerdings keine Einsprüche, da sie trotz aller Abneigung gegen das Militär die Notwendigkeit dieser Maßnahme einsah. Sie war selbst viel zu gespannt darauf, was es auf diesem Planeten zu entdecken gab, um sich noch großartig Gedanken über die unerwünschte Begleitung zu machen.

  11. #10
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    Da es ja angesichts der ausbleibenden Kommentare nichts zu beantworten gibt , hier nun das nächste Kapitel:


    Kapitel 4: Hintergründe


    Die kommenden Tage brachten den Wissenschaftlern immer neue und interessantere Erkenntnisse, während es Colonel Mitchell zunehmend langweiliger wurde. Er teilte sich bereits selbst für die Begleitung der Wissenschaftler ein, wobei er es tunlichst vermied, zu Lillians Gruppe zu stoßen, aber im Grunde fand auch er die Überwachung bald überflüssig, da der Planet keinerlei Gefahren barg. Es schien nicht einmal Raubtiere zu geben, die den Menschen hätten gefährlich werden können. Die Zoologen warnten zwar vor einigen Schlangenarten, auf deren Biss allergische Reaktionen auftreten könnten, aber selbst deren Gift war für Menschen nicht tödlich. Selbst das Wetter war gleich bleibend mild und sonnig. Wenn es einmal regnete, dann immer nur in der Nacht. In der Gemeinschaft der Wissenschaftler bürgerte sich dann auch bald ein anderer Name für den Planeten ein: „Garten Eden“ oder einfach nur „Eden“.

    Die einzige Abwechslung für Cameron bestand in der täglichen Meldung beim SGC, bei der auch die neuesten Berichte übermittelt wurden. Sam, Daniel und Teal’c verfolgten interessiert die Forschungen. Bei den beiden Wissenschaftlern konnte er das ja noch nachvollziehen, was aber der Jaffa daran so faszinierend fand, konnte Cam nicht verstehen. Für ihn selbst waren die meisten Wissenschaften ein Buch mit sieben Siegeln. Ihn interessierte nur, was er für die Fliegerei benötigte, alles andere war ihm nicht wichtig. Als Sam eines Tages mit einer Bitte an ihn herantrat, war er direkt froh über die Unterbrechung der sich eingeschlichenen Routine.

    „Colonel Mitchell, Dr. Whitesands bittet um einige weitere Wissenschaftler.“ erklärte Colonel Carter. „Sie sagt, sie benötige noch einige Chemiker und eine Labor-Grundausrüstung, um weitere Untersuchungen an einigen Pflanzen durchführen zu können.“

    „Kann sie denn nicht einfach Proben nach Hause schicken und sie dort untersuchen lassen?“, reagierte er ungehalten. „Und warum kommt sie nicht selbst und trägt ihre Bitte vor?“

    Der Gedanke, noch mehr Wissenschaftler um sich herum zu haben, verschaffte ihm ein gewisses Unbehagen.

    „Ja, warum wohl …“, erwiderte Sam bedeutungsvoll.
    „Sir, wenn Lillian sagt, sie braucht die Leute hier, dann hat sie einen guten Grund dafür.“

    „Ist ja schon gut, ich weiß, was Sie jetzt denken.“ gab Cam nach.

    Er hatte ihren unausgesprochenen Vorwurf, er reagiere nur wieder so, weil es eine Bitte von Lillian war, sehr gut verstanden.

    „Ich werde die Anfrage ans SGC weiterleiten.“ versicherte er. „Oder noch besser, ich gehe selbst und erkläre General Landry die Lage.“

    Erstaunt sah Sam ihn an. Cameron wollte selbst zur Erde gehen, um der von ihm verhassten Wissenschaftlerin eine Bitte zu erfüllen? Sie konnte es kaum glauben.
    Colonel Mitchell hingegen war eingefallen, dass dies eine wunderbare Gelegenheit war, etwas über Lillian und ihre Abneigung gegen das Militär herauszufinden. Und so aktivierte er beim nächsten Kontakt mit dem SGC den Codegeber und durchschritt das Gate in Richtung Erde.

    Auf der anderen Seite erwartete General Landry ihn bereits im Torraum.

    „Colonel Mitchell, was ist los?“, wurde Cam begrüßt. „Gibt es irgendwelche Probleme?“

    „Nein, alles in Ordnung.“ beruhigte Cam den General. „Auf Eden läuft alles bestens.“

    „Eden?“

    „Ich meinte natürlich PX-537. Die Wissenschaftler haben den Planeten so getauft. Ich bin hergekommen, weil Dr. Whitesands eine besondere Bitte an Sie hat. Und da ich hier sowieso noch etwas zu erledigen hatte, dachte ich, ich überbringe sie gleich persönlich.“

    Erleichterung breitete sich auf dem Gesicht des Generals aus.

    „Na, Gott sei Dank ist wenigstens bei Ihnen alles OK.“ bemerkte er.

    „Wieso, stimmt etwas nicht?“, fragte Cam.

    „Wir haben ein Problem mit Atlantis und den Wraith.“ erklärte der Landry. „Anscheinend ist eine Art Superraumschiff der Wraith aufgetaucht, das die Kapazitäten eines ZPM nutzt und großen Ärger macht. Es könnte sogar sein, dass die Erde in Gefahr ist.“

    „Die Erde? Aber es dauert doch Wochen, mit einem Raumschiff von der Pegasus-Galaxie in unsere zu gelangen.“

    „Mit unseren Raumschiffen schon, aber anscheinend gilt dies nicht für dieses Schiff…“, seufzte der General. „Sie können ja mal die Berichte lesen.“

    „Das werde ich, Sir.“ bestätigte Mitchell beunruhigt.

    „Na, dann machen Sie sich erst einmal ein wenig frisch. Wir treffen uns am Nachmittag um 0300 im Besprechungsraum, dann können Sie mir die Bitte von Dr. Whitesands vortragen.“

    Mit diesen Worten wandte sich General Landry ab und überließ Colonel Mitchell seinen düsteren Gedanken. Voller Unruhe machte sich dieser auf den Weg zu seinem Quartier im Cheyenne-Mountain-Komplex.

    Dort angekommen gönnte er sich erst einmal den Luxus einer ausgiebigen Dusche. Wegen der Rationierung des Wassers war dies auf PX-537 nur selten möglich, dort musste eine einfache Wäsche genügen. Dann nahm er sich eine frische Uniform aus seinem Spind, genoss für einen Augenblick das Gefühl sauberer Kleidung auf seiner Haut und setzte sich dann an sein Computer-Terminal. Zuerst rief er die Berichte der letzten Tage aus Atlantis auf. Was er da las, trug in keinster Weise zu seiner Beruhigung bei. Die Situation schien sehr ernst zu sein.
    Nachdenklich blickte er auf den Bildschirm. Ob es nicht vielleicht ratsam wäre, die Mission auf PX-537 abzubrechen und das gesamte Team zurück auf die Erde zu holen? Aber das war nicht seine Entscheidung und so rief er schließlich die Personalakte auf den Schirm, wegen der er den Trip zur Erde unternommen hatte. Zum dritten Mal sah er nun diese Akte vor sich, aber es war das erste Mal, dass er sie gründlich studierte.

    Name, Geburtsdatum, ein unvorteilhaftes Foto, das nichts über ihren Charakter verriet, all dies war ihm bekannt. Doch nun sah er genauer hin. Geboren in Deutschland. Das erstaunte ihn. Sie war doch, wie er sich zu erinnern glaubte, amerikanische Staatsbürgerin? Nein, stellte er kurz darauf fest, sie hatte eine doppelte Staatsbürgerschaft. Interessiert las er weiter. Ihr Vater war ein Dakota, der in den frühen siebziger Jahren in Deutschland stationiert gewesen war. Aha, das erklärte den ungewöhnlichen Nachnamen. Der GI hatte dort geheiratet und war Vater einer Tochter geworden. Lillian blieb das einzige Kind. Als das Mädchen acht Jahre alt war, wurde der Vater in die USA zurück versetzt, Frau und Tochter blieben in Deutschland zurück. Ein Grund hierfür war in der Personalakte selbstverständlich nicht aufgeführt, dafür aber der Scheidungstermin der Eltern zehn Jahre später.

    Nach der Scheidung folgte Lillian ihrem Vater in die USA und begann dort zwei Jahre später ein Botanik-Studium an einer renommierten Universität. Sie schloss das Studium in kürzester Zeit mit Auszeichnung ab und arbeitet danach mit Unterbrechungen an verschiedenen angesehenen Instituten in den USA, Deutschland und Kanada. Sie war auf mehreren Expeditionen gewesen und hatte einige interessante Aufsätze über ihre Entdeckungen veröffentlicht.

    Vor etwa 5 Jahren bekam sie ein Angebot der Air Force, das sie erst nach einigem Zögern annahm.
    Was sie dazu gebracht hatte, ein Angebot des Militärs anzunehmen, konnte Cameron nur vermuten. Es folgten mehrere Missionen auf anderen Planeten, bei denen sie Erfahrung sammelte. Die Abhandlungen, die sie danach schrieb, waren zwar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, da sie ja außerirdische Flora zum Thema hatten, brachten ihr aber dennoch große Anerkennung in eingeweihten Kreisen ein.

    Cameron rief eines der erwähnten Dokumente auf und war erstaunt darüber, in welch einer verständlichen Form es verfasst war. Was da beschrieben wurde, verstand sogar er, und das wollte etwas heißen…

    Er kehrte zurück zur Personalakte und erfuhr, dass sie bis vor einem Jahr auf Atlantis gewesen war. Dieser Aufenthalt hatte ihr den Titel „Xeno-Botanikerin“ eingebracht, was ja nichts anderes bedeutete, als dass sie Erfahrung mit der Botanik fremder Welten hatte. Unwillkürlich wuchs sein Respekt vor der Frau mit jeder Zeile, die er las. Er bekam langsam auch eine Ahnung, worin ihre Abneigung gegen das Militär begründet sein könnte, aber Gewissheit würde er nur im Gespräch mit ihr bekommen und dazu war er noch nicht bereit. Er bezweifelte auch stark, dass sie ausgerechnet mit ihm über so persönliche Dinge reden würde.

    Schließlich schloss er die Akte und fuhr das Terminal herunter. Es wurmte ihn, zugeben zu müssen, dass Sam Recht gehabt hatte. Er hätte diese Akte schon längst einmal durchlesen sollen. Die reinen Fakten verrieten zwar nicht viel über den Charakter dieser Frau, aber sie hatten ihn neugierig gemacht.

    Ein Blick zur Uhr zeigt ihm, dass es höchste Zeit für sein meeting mit General Landry war und er beeilte sich, zum Besprechungsraum zu kommen.
    Der General erwartete ihn bereits.

    „Haben Sie sich über die Situation auf Atlantis informiert?“, fragte er anstelle einer Begrüßung.

    „Ja, Sir, das habe ich“, antwortete Cam, während er sich setzte. „ und ich frage mich, ob es nicht
    besser wäre, unsere Mission auf PX-537 abzubrechen und …“

    „Darüber habe ich bereits nachgedacht und mich dagegen entschieden.“ unterbrach ihn Landry. „Im Augenblick sind Sie auf dem Planeten wahrscheinlich sicherer als hier.“

    „Aber, Sir, …“, wollte Mitchell protestieren, aber sein Gegenüber winkte ab.

    „Nein, mein Entschluss steht fest. Nun erzählen Sie mir lieber, was für eine Bitte Dr. Whitesands an mich hat.“

    Cameron räusperte sich kurz, während er sich ins Gedächtnis rief, was ihm die unerwartete Gelegenheit geboten hatte, das SGC zu besuchen. Dann trug er dem General die Anfrage um weiteres Personal und entsprechende Ausrüstung vor.

    „Was halten Sie davon?“, wollte dieser wissen.

    „Nun, wenn Dr. Whitesands Chemiker und ein Labor benötigt, wird sie wohl einen guten Grund dafür haben.“ meinte Cameron nach kurzem Zögern und zitierte dabei unbewusst Colonel Carter.

    Der General hob verwundert die Augenbrauen, da er natürlich davon wusste, dass der Teamchef von SG-1 und die Wissenschaftlerin wie Hund und Katze zueinander standen. Dann aber nickte er und gab damit sein Einverständnis.

    „Also gut, wir werden zusammenstellen, was sie benötigt. Ich hoffe, dass wir das Ergänzungsteam morgen durchschicken können. Sie wissen ja, wie diese Wissenschaftler sind.“, setzte er noch angesichts der ungenauen Angabe hinzu.

    „Oh ja, Sir, nur zu gut.“ bestätigte Mitchell mit einem kleinen Seufzer.

  12. Danke sagten:


  13. #11
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    Kapitel 5: Annäherung


    Kurze Zeit später befand sich Colonel Cameron Mitchell bereits wieder auf PX-537 und näherte sich rasch dem Lager. Das war auch so etwas, was ihn an den Wissenschaftlern störte: Sie konnten sich nicht zügig von einem Ort zum anderen bewegen. Ständig bleiben sie stehen, untersuchten hier etwas und entdeckten dort etwas; oft dauerte es Stunden, bis man an dem Ort ankam, zu dem man eigentlich wollte. Nun genoss er es, sich unbehindert in einem ihm angenehmen Tempo bewegen zu können und hatte das Lager bald erreicht.
    Zunächst verstaute er seine Sachen in seinem Quartier, dann machte er sich auf die Suche nach seinem Team. Er traf Daniel und Teal’c auf dem Weg zum Hauptzelt.

    „Oh, ist es schon Zeit fürs Abendessen?“, wunderte er sich.

    „Du warst mehrere Stunden unterwegs, Colonel Mitchell.“ informierte ihn der Jaffa trocken.

    „Gibt es was Neues von der Erde?“, wollte Daniel wissen.

    „Allerdings, das gibt es“ antwortete Cam ernst, „aber das kann ich Euch hier nicht erzählen. Wir treffen uns später in meinem Quartier, in Ordnung?“

    „Wie Du willst, Colonel Mitchell.“ nickte Teal’c und stellte sich in der Reihe an, die sich vor dem Essenstresen gebildet hatte.

    Es gab vegetarische Tofu-Schnitzel mit Bratkartoffeln und gemischtem Salat. Während er wartete, dass er an die Reihe kam, schoss Cameron plötzlich der Gedanke durch den Kopf, dass eigentlich niemand genau wusste, wie der Koch täglich zu frischem Salat und Gemüse kam, da die Lieferungen durch das Gate eher spärlich zu nennen waren. Dann beschloss er, dass er es lieber gar nicht wissen wollte. Bisher war das Essen allen gut bekommen und das war die Hauptsache.

    Während des Essens drehte sich die Unterhaltung um die neuesten Entdeckungen der Wissenschaftler. Offensichtlich hatten die Botaniker einige Pflanzen entdeckt, die eine heilende Wirkung auf Entzündungen hatten. Genauer konnte das allerdings erst untersucht werden, wenn die Chemiker mit dem Labor eintrafen.
    Auch die Geologen hatten einen Erfolg zu verbuchen. Sie waren bei ihren Untersuchungen auf eine Lagerstätte mit Naquada gestoßen, die sich nicht allzu weit unter der Oberfläche befand. Über die Folgen dieser Entdeckung wurden bereits heftige Diskussionen geführt.

    Inzwischen war auch Colonel Carter eingetroffen und hatte sich zu ihrem Team gesellt. Sie erzählte während des Essens angeregt von der Expedition, die sie am heutigen Tag begleitet hatte.

    „Es ist einfach unglaublich, was dieser Planet zu bieten hat.“ fasste sie begeistert zusammen. „Es
    scheint hier eine große Menge an heilkräftigen Pflanzen zu geben. Was das für die Medizin zu Hause bedeuten könnte, ist kaum vorstellbar.“

    Zu seiner Verwunderung ertappte sich Cameron dabei, wie er ihr interessiert zuhörte. Komisch, bisher hatte er sich nie für Pflanzen erwärmen können …

    Nach dem Essen versammelten sich die Teams von SG-1 und SG-13 in Colonel Mitchells Quartier. Es wurde ein wenig eng bei so vielen Leuten, aber das ersparte es Cam, die schlechten Neuigkeiten von der Erde mehrmals wiederholen zu müssen. Außerdem konnte er leiser reden, sodass man vor unerwünschten Mithörern einigermaßen sicher war.
    Die Nachricht von dem Superraumschiff der Wraith löste einige Unruhe bei den beiden Teams aus. Besonders Sam machte sich ihre Gedanken, da sie als einzige der Gruppe längere Zeit in Atlantis verbracht hatte. Ihr war wohl die Gefahr, die von den Aliens ausging, am ehesten bewusst. Daher wunderte es Mitchell nicht, dass sie nach der Besprechung auf ihn zutrat.

    „Sir, ich möchte Sie bitten, auf die Erde zurückkehren zu dürfen.“ sprach sie ihn an.

    „General Landry sagte, dass wir hier bleiben sollen.“ wandte Cam ein, aber er wusste bereits, worauf sie hinauswollte.

    „Das ist richtig, Cam“, meinte sie und ging zur etwas vertraulicheren Anrede über, „aber auf der Erde befindet sich im Moment niemand, der schon einmal mit den Wraith zu tun hatte. Falls dieses
    Raumschiff tatsächlich die Erde erreicht, wird dort jeder gebraucht, der zur Verteidigung beitragen kann. Ich habe mich mit Wraith-Technologie beschäftigt und ich weiß auch, wie sie beim Angriff vorgehen.“

    Die Dringlichkeit in ihrer Stimme ließ Cameron zögern. Natürlich hatte er seine Befehle, aber in diesem Fall konnte eine Anfrage an General Landry nicht schaden.

    „Also gut, Sam, ich werde dem General den Vorschlag machen, Sie auf die Erde zu holen.“ gab er nach.

    Er wusste nur zu gut, dass in einem Kampf ein einziger Soldat an der richtigen Stelle den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben konnte. Und in diesem Fall war es sogar sehr wahrscheinlich, dass Sams Wissen den Ausgang der Schlacht, sollte sie stattfinden, beeinflussen würde.

    Es war für Colonel Mitchell keine Überraschung, dass General Landry auf den Vorschlag einging und Sam zurück beorderte. Sie brach sofort auf und nahm sich gerade noch die Zeit, sich von Daniel und Teal’c zu verabschieden. Am selben Tag kamen auch die angeforderten Chemiker mit ihrer Ausrüstung auf PX-537 an und wurden sofort von Dr. Whitesands eingewiesen. Die Stimmung im Lager wurde immer enthusiastischer, je mehr Erkenntnisse über den Planeten gewonnen wurden. Es schien, als sei diese Welt tatsächlich so etwas wie ein Garten Eden, was Cameron allerdings eher misstrauisch machte. Seiner Erfahrung nach gab es in jedem Paradies eine Schlange, nur hatte sie sich hier noch nicht zu erkennen gegeben.

    Die Routine nahm wieder ihren Lauf, mit der kleinen Änderung, dass Colonel Mitchell jetzt öfter, als es dieser lieb war, Dr. Whitesands bei ihren Forschungsausflügen begleitete. Er konnte selbst nicht genau sagen warum, aber die gewissenhafte Botanikerin hatte sein Interesse geweckt. Plötzlich wollte er diese Frau kennenlernen. Er stellte dabei fest, dass sie sich von den übrigen Wissenschaftlern in sofern unterschied, als dass sie niemals bummelte, wenn sie irgendwohin wollte, sondern zielstrebig ihrem Bestimmungsort entgegen eilte. Dies war eine äußerst angenehme Entdeckung für ihn und er begann, die Ausflüge mit ihr regelrecht zu genießen. Zwar ignorierte sie ihn geflissentlich, schien sich aber mit der Zeit an seine Anwesenheit zu gewöhnen.

    Lillian waren diese Ausflüge allerdings eher unangenehm und sie atmete jedes Mal auf, wenn sie erfuhr, dass jemand anderes ihre Expedition eskortieren sollte. Sie verstand nicht, warum der Colonel mit einem Mal anfing, ihre Nähe zu suchen und vermutete nur eine neue Schikane dahinter. Ihn in ihrer Nähe zu wissen, die Gewissheit, dass er jeden ihrer Schritte beobachtete, verunsicherte sie in zunehmendem Masse. Sie hasste diesen Zustand und versuchte daher verstärkt, ihm aus dem Weg zu gehen, was auf einer Expedition natürlich nicht möglich war. Daher wurde ihre Stimmung immer gereizter und bald genügte eine Kleinigkeit, um sie aus der Haut fahren zu lassen.

    Hinzu kam noch, dass sie nach Sams Abreise niemanden mehr hatte, dem sie sich anvertrauen konnte. Keiner hatte ihr erklärt, warum Sam zurückkehren musste. Auf ihre Frage hin hatte dieser arrogante Colonel ihr nur mitgeteilt, dass Sam auf der Erde gebraucht würde.
    Allmählich hatte Lillian genug von der Geheimniskrämerei. Sie gehörte zwar nicht zum militärischen Personal, aber sie hatte durchaus ein Recht darauf, zu erfahren, was auf der Erde vor sich ging. Es war schließlich auch ihr Heimatplanet. Schließlich gelang es ihr, Daniel dazu zu bewegen, ihr ein wenig mehr zu erzählen. Was sie da über das Wraith-Raumschiff erfuhr, beunruhigte sie sehr. Sie konnte sich noch gut an die schrecklichen Aliens erinnern, die die Pegasus-Galaxie terrorisierten. Dass diese nun möglicherweise die Erde angreifen würden, war eine entsetzliche Vorstellung. Allein die Gewissheit, dass Sam ihren Beitrag zur Verteidigung der Erde leisten würde, ließ sie ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

    Eines Tages, als sie wieder einmal von Colonel Cameron Mitchell auf einem ihrer Ausflüge begleitet wurde, platzte ihr der Kragen. Sie war eben dabei, die Kameras zu kontrollieren, die sie aufgestellt hatte, als sie bemerkte, dass er direkt hinter ihr stand und ihr über die Schulter sah.

    „Was ist?“, fuhr sie gereizt herum. „Haben sie noch nie eine Kamera gesehen?“

    Er trat einen Schritt zurück und musterte sie vorsichtig.

    „Doch, natürlich hab ich das.“ erwiderte er ruhig. „Allerdings ist mir nicht ganz klar, wozu Sie sie hier benutzen.“

    „Um Bilder zu machen?“, schlug sie ihm ironisch vor.

    Er seufzte auf und sie registrierte erstaunt, dass er sich nicht provozieren ließ. Stattdessen ging er in die Hocke und sah sie ernst an.

    „Hören Sie, Dr. Whitesands, ich bin kein Wissenschaftler.“ setzte er dann zu einer Erklärung an. „Ich habe keine Ahnung davon, wie ein Wissenschaftler arbeitet. Ich wollte doch nur wissen, was sie mit den Kameras aufnehmen und wozu das dient.“

    Misstrauisch blickte Lillian ihn an. Solche Töne kannte sie überhaupt nicht von ihm. Aber er sah sie nur mit einem treuherzigen Hundeblick aus seinen strahlend blauen Augen an und wartete auf eine Antwort. Schließlich überwand sich Lillian und fing an, ihm zu erklären, was er wissen wollte.

    „Diese Kameras sind so eingestellt, dass sie in einem Intervall von drei Minuten ein Bild aufnehmen. Wie sie sehen, ist immer eine Kamera auf eine Pflanze gerichtet.“

    Sie zeigte auf den Apparat, den sie eben kontrolliert hatte.

    „Dadurch erhoffen wir uns Erkenntnisse über den Lebenszyklus der Pflanzen.“ fuhr sie fort. „Alles, was ich tun muss, ist, zu kontrollieren, ob die Kameras noch auf die Pflanze ausgerichtet sind und ab und zu die Speicherchips auszuwechseln. Wenn wir uns die Bilder später im Labor ansehen, wirken sie wie ein Film im Schnelldurchlauf.“

    Cameron nickte verstehend. Solche „Filme“ hatte er schon einmal im Fernsehen gesehen, als er zufällig auf den Discovery Chanel gezappt hatte.

    „Ich hab mich schon immer gewundert, wie man solche Aufnahmen zustande bringt.“ sinnierte er.
    „Vielen Dank für die Erklärung.“

    Lillian richtete sich langsam auf. Noch immer konnte sie ihr Misstrauen über den Wandel in seinem Verhalten nicht verbergen. Sie konnte weder verstehen, wie es dazu gekommen war, noch war es ihr angenehm. Zu tief war die Abneigung gegen Männer in Uniform in ihr verwurzelt, als dass sie sie jetzt einfach hätte ablegen können.

    „Sie meinen das ernst, nicht wahr?“, fragte sie vorsichtig.

    „Ja, ich finde das Alles sehr interessant.“ gab er zu und erhob sich ebenfalls. „Inzwischen.“ fügte er dann noch ehrlich hinzu und grinste.

    „Inzwischen?“, wiederholte Lillian.

    „Nun ja, ich war bisher immer der Meinung, dass diese Art Wissenschaft nicht viel Nutzen hat.“ bekannte Cam. „Allerdings habe ich jetzt mitgekriegt, dass dabei doch sehr viele nützliche Erkenntnisse gewonnen werden und das hat mich neugierig gemacht.“

    Lilly nickte verstehend. Dieser Mann war doch tatsächlich lernfähig und konnte einen Fehler zugeben. Das fand sie höchst erstaunlich, da sie ihn nicht so eingeschätzt hatte. Möglicherweise musste sie ihre Meinung über ihn revidieren.

    Sie wandte sich der nächsten Kamera zu und ertappte sich nach einer Weile dabei, wie sie Erklärungen zu ihrer Arbeit abgab. Unmerklich hatte sie zu dozieren angefangen und ihr Begleiter hörte interessiert zu. Verlegen hielt sie inne.

    „Nein, bitte, hören sie nicht auf.“ bat er sie. „Ich erfahre hier wirklich eine Menge neuer Dinge.“

    Wieder stahl sich das Misstrauen in ihren Blick. Bisher schien es ihn nicht interessiert zu haben, was die Wissenschaftler so trieben. Sie hatte eher den Eindruck gehabt, dass ihn wissenschaftliche Diskussionen eher langweilten. Nun sah sie in seinem Blick jedoch ehrliches Interesse, weshalb sie ihre Erklärungen fortsetzte. Als endlich alle Systeme kontrolliert und nachjustiert waren, machten sie sich auf den Rückweg. Das Schweigen, das nun wieder zwischen ihnen herrschte, war aber längst nicht mehr so frostig wie zuvor.

  14. Danke sagten:


  15. #12
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    hi =)
    dann melde ich mich mal wieder zu wort.
    da findet ja gerade ein richtiger wandel in cam statt.
    erst die riesige abneigung, die auf beiden seiten herrscht und nun die neugier mehr über die frau zu erfahren und darüber was sie macht.
    gefällt mir echt gut bisher
    LG Saffier

  16. #13
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    @ Saffier:

    Ja ja, der Mensch kann sich ändern. Es ist ja nicht nur Cam, der eine Wandlung durchmacht ...


    Und hier das nächste Kapitel:

    __________________________________________________ __________________________________________________ ____


    Kapitel 6: Die Entdeckung


    Die Tage reihten sich aneinander wie Perlen auf einer Schnur, einer glich dem anderen in fast erschreckender Weise. Die aus dem SGC eintreffenden Berichte hatten wenig Aussagekraft, es war, als wollte man die Forscher nicht beunruhigen. Allerdings war ein Befehl von General Landry eingetroffen, der bei den meisten Angehörigen der Mission auf Unverständnis traf, da nur die Militärs und Dr. Whitesands von der Gefahr wussten, die der Erde drohte. Der General hatte bis auf weiteres verboten, zur Erde zurück zu kommen. Colonel Mitchell ahnte, dass dies nicht Gutes bedeutete, aber er behielt seine düsteren Gedanken für sich. Nicht einmal Daniel oder Teal’c vertraute er sie an.

    Es war zu einer unausgesprochenen Regel geworden, dass die Ausflüge von Dr. Whitesands nur noch von ihm begleitet wurden. Ganz allmählich taute Lillian auf und unterhielt sich während der Arbeit mit Cameron. Sie erklärte ihm sehr viel von dem, was ihre Arbeit ausmachte und er fand in ihren Erläuterungen den Stil wieder, der sich auch in ihren Abhandlungen gezeigt hatte.

    „Warum haben Sie sich eigentlich nicht für eine akademische Laufbahn entschieden?“, fragte er eines Tages. „Sie können so wunderbar erklären. Ich glaube, Sie wären bestimmt eine sehr gute Lehrerin oder Dozentin geworden.“

    „Nun, zum Einen finde ich die Feldarbeit viel interessanter“, fing sie an, zögerte aber plötzlich, den Satz zu beenden.

    „Und weiter?“, hakte Cam nach.

    Plötzlich nervös geworden, wandte sie sich ab.

    „Das ist nicht so wichtig.“ sagte sie dabei und befasste sich sehr intensiv mit einem Gewächs.

    Cameron spürte, dass noch etwas anderes dahinter stecken musste, aber er bohrte nicht weiter nach. Offensichtlich hatte er an etwas gerührt, das sie lieber für sich behalten wollte. Dass es ein Schlüsselerlebnis in ihrem Leben sein musste, merkte er an der Art, wie sie sich von ihm zurückzog. Er wechselte das Thema und bald taute sie wieder auf und fuhr mit ihren Erklärungen fort.

    Mit jedem Tag besserte sich das Verhältnis zwischen den Beiden. Ja, Cameron erwischte sich selbst dabei, wie er die Frau versonnen betrachtete, wenn sie ihrer Arbeit nachging. Er konnte schon längst nicht mehr nachvollziehen, was ihn an ihr jemals abgestoßen hatte. Sie entsprach zwar in keiner Weise irgendeinem gängigen Schönheitsideal, aber das Aussehen war für ihn eigentlich schon immer eher zweitrangig gewesen. Schließlich war er ebenfalls kein Adonis und seit seinem Unfall in der Antarktis am ganzen Körper mit Narben übersät. Besonders sein Rücken hatte durch die Operationen einiges mitgemacht.

    Er saß gerade auf einer Anhöhe gegen einen Baum gelehnt und beobachtete Lillian, wie sie einige Proben der seltsamen Gewächse einsammelte, die sie hier oben vorgefunden hatten. Ihre Gestalt wirkte auf die Entfernung fast schlank, was vielleicht auch daran lag, dass sie einmal nicht eines dieser schlabberigen T-Shirts anhatte, die sie sonst bevorzugte. Vielmehr trug sie heute ein ziemlich enges grünes Top, das ihre Kurven vorteilhaft betonte. Nun konnte man auch erkennen, dass sie Oberweite besaß, was sie sonst unter den Shirts versteckt hatte. Sie hatte keine ultradünne Model-Figur, nein, an ihr war richtig etwas dran, fand Cam. Warum sie sonst so darauf bedacht war, ihre eigentlich sehr ansehnliche Figur vor Allen zu verstecken, wusste er nicht, aber ihr Aussehen an diesem Tag gefiel ihm sehr gut. Er überlegte sich, wie sie es wohl auffassen würde, wenn er ihr dies sagte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er sich ihr Gesicht mit der leicht gebogenen Nase und den vollen Lippen vorstellte, wie es sich verächtlich verzog und die grün gesprenkelten Augen Blitze verschossen. Nein, für ein Kompliment dieser Art war sie noch nicht reif, entschied er.

    Plötzlich wurde er aufmerksam. Etwas stimmte nicht. Lillian stand stocksteif da, eine Pflanze in der Hand, und starrte hinunter ins Tal. Sie regte sich nicht und Cameron stand beunruhigt auf. Er ging auf sie zu, als sie sich mit einem Ruck umdrehte.

    „Mitchell, kommen Sie mal her!“, rief sie ihm zu.

    Die Dringlichkeit in ihrer Stimme ließ ihn zu ihr eilen.

    „Was ist los?“, fragte er.

    Sie deutete hinab auf die Ebene, die sich unter ihnen ausbreitete.

    „Sehen Sie doch. Können Sie das auch erkennen?“, drängte sie ihn.

    Cameron blickte hinab auf die durchweg mit grasähnlichen blühenden Pflanzen bewachsene Ebene. Ihm fiel als erstes auf, dass es dort unten keinerlei Unterbrechung durch höheren Bewuchs gab, keine Bäume oder Büsche, nichts in der Art. Nur diese Blumen …

    „Sehen Sie es?“, hakte Lillian nach.

    Er sah noch einmal genauer hin und nun fiel ihm auf, dass das blühende „Gras“ in unnatürlich geraden Reihen stand, auf geometrisch genau abgezirkelten Flächen, die aussahen wie …

    „Felder. Das sind Felder.“ stellte er entgeistert fest.

    „Sie sehen es also auch. Ich dachte schon, ich halluziniere.“ atmete Lillian auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, mit was für einer Anspannung sie auf Camerons Urteil gewartet hatte.

    „Also doch.“ murmelte Mitchell vor sich hin.

    „Was meinen Sie?“, wollte die Wissenschaftlerin wissen.

    „Ich wusste doch, dass es hier irgendeinen Haken gibt.“ erklärte er. „Dieser Planet ist zu schön, um wahr zu sein. Das da unten ist eindeutig ein Zeichen von Zivilisation. Ich verstehe nur nicht, warum die Aufklärungsdrohnen das nicht gezeigt haben.“

    „Dafür kann ich vielleicht eine Erklärung anbieten.“

    Cam sah Lillian erwartungsvoll an.

    „Als die Drohnen hier drüber flogen, gab es im Bewuchs der Ebene noch keine Unterschiede, da die Pflanzen noch kleiner waren und nicht geblüht haben. Diese Felder sind erst dadurch erkennbar geworden, dass sich die angebauten Pflanzen nun von den übrigen unterscheiden.“

    „Da ist was dran, Lady.“ nickte Cam. „Und was sollen wir jetzt tun?“

    „Zunächst einmal sollten Sie mich nicht „Lady“ nennen.“ Lillian schüttelte es bei diesem gönnerhaften Ausdruck. „Mein Name tut es auch.“

    „In Ordnung, Lillian.“ wagte Cam sich vor. Er hatte durchaus registriert, dass sie nicht wie früher in die Luft gegangen war, als ihm der scherzhaft gemeinte Ausdruck herausgerutscht war.

    „Also noch mal: Da dies bisher das einzige Anzeichen von Zivilisation ist – was sollen wir tun?“

    Lillian sah ihn abschätzend an. Sollte sie ihm wirklich erlauben, sie beim Vornamen zu nennen? Sie beschloss, es einfach zu ignorieren und befasste sich mit der Tatsache, dass er sie um Rat gefragt hatte.
    Während sie überlegte, was angesichts dessen, dass der Planet doch nicht so verlassen war, wie es zu Anfang schien, zu unternehmen sei, beschlich sie plötzlich ein unangenehmes Gefühl. Sie starrte auf die Ebene hinunter und sah mit einem Mal einen Trupp bewaffneter Männer auftauchen, die den Reifegrad der Pflanzen auf den Feldern prüften. Plötzlich hob der Anführer der Gruppe den Kopf und sah Lillian direkt in die Augen. Erschrocken zuckte sie zusammen und stellte fest, dass sich da unten nichts verändert hatte. Kein Lebewesen war zu sehen. Das unangenehme Gefühl jedoch blieb, eine Ahnung von Gefahr, die sich nicht mehr abschütteln ließ. Sie hatte schon lange Zeit keine Vision mehr gehabt, weshalb Lillian für einen Augenblick völlig orientierungslos war. Dann spürte sie eine Hand auf ihrem Arm.

    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Cam besorgt.

    Lillian war fast versucht, sich Halt suchend an den Mann zu schmiegen, aber nur fast. Energisch rief sie sich zur Ordnung. Sie konnte es sich nicht erlauben, solchen Gefühlen nachzugeben, schon gar nicht in einer solchen Situation. Dann erinnerte sie sich an seine Fragen.

    „Ja, doch, alles Bestens, Cameron.“ meinte sie und schüttelte seine Hand ab. „Allerdings sollten wir besser den Planeten evakuieren.“

    „Wir sollten was?“, fragte er verblüfft.

    „Evakuieren.“ wiederholte sie geduldig. Manchmal schien der Colonel wirklich ein wenig begriffsstutzig zu sein.

    „Das können wir nicht.“ erklärte dieser mit fester Stimme. „General Landry hat den ausdrücklichen Befehl erteilt, dass wir hier bleiben sollen.“

    „Ja, aber da wussten wir noch nichts von diesen Feldern da unten. Die Situation hat sich grundlegend geändert.“ stellte Lillian fest.

    Dieses Argument brachte Mitchell in eine Zwickmühle. Sie hatte in diesem Punkt Recht, aber solange es keine Entwarnung von der Erde gab, war er an seinen Befehl gebunden.

    „Hören Sie mal, Lillian“, versuchte er es nochmals, „ich kann doch nicht einfach einen Befehl des Generals ignorieren, nur, weil wir da unten ein paar Felder entdeckt haben. Die Leute, die das angebaut haben, könnten friedliche Bauern sein, die uns nichts antun werden. Was haben wir hier schon großartig gemacht? Wir haben nichts zerstört, wir waren äußerst vorsichtig bei unseren Forschungen, wir kamen in Frieden hier her …“

    „Nein.“ unterbrach die Wissenschaftlerin ihn. „Nein, sie werden uns nicht mit offenen Armen empfangen. Ich spüre die Gefahr.“

    Aufmerksam sah Cam sie an.

    „Bitte, Colonel Mitchell, glauben Sie mir.“

    Die Eindringlichkeit, mit der sie das vorbrachte und die Tatsache, dass sie ihn zum ersten Mal mit korrektem Rang ansprach, ließen Cameron einen Schauder über den Rücken laufen. Er konnte die Angst erkennen, die hinter ihrem Blick lauerte und fasste einen Entschluss.

    „Kommen Sie, wir kehren ins Lager zurück.“ ordnete er an. „Und nehmen Sie ihre Kameras lieber gleich mit.“

    Die anfängliche Frage in Lillians Augen wich plötzlichem Verstehen.

    „Sie werden das Stargate-Center kontaktieren, nicht wahr?“, fragte sie, während sie sich daran machte, ihr Arbeitsmaterial einzusammeln.

    „Ja, es scheint mir das Beste zu sein.“ gab er zu. „Vielleicht ist die Situation auf der Erde inzwischen wieder unter Kontrolle.“

    Gleich darauf hätte er sich am Liebsten die Zunge abgebissen, dass ihm diese Bemerkung herausgerutscht war, aber ein Blick auf die Wissenschaftlerin bestätigte ihm, was er bereits vermutet hatte.

    „Sie wussten davon, nicht wahr?“ fragte er sie.

    „Dr. Jackson hat mich informiert, allerdings erst, nachdem ich ihm gehörig auf die Nerven gefallen bin.“

    Lillian grinste Cam spitzbübisch an.

    „Von Ihnen war ja nichts zu erfahren, obwohl mich das auch etwas angeht.“

    Cam schluckte die Erwiderung hinunter, die ihm auf der Zunge lag, Sie hatte ja Recht, es ging sie im Grunde alle etwas an. Er hatte nur niemanden beunruhigen wollen. Womöglich war das falsch gewesen, denn wenn sie nun in einer heiklen Situation tatsächlich evakuieren mussten, konnte es sein, dass einige der Wissenschaftler einen gehörigen Schock bekamen, wenn sie mitten in einer Kriegssituation auf der Erde ankamen. Aber noch war es nicht so weit und vielleicht kam es ja auch gar nicht dazu …

    Er half der Wissenschaftlerin, die Kameras einzupacken und konnte dabei die wachsende Unruhe der Frau spüren. Ihm wurde allmählich klar, was vorhin geschehen sein musste, als sie einen Moment wie gebannt in die Ebene gestarrt hatte und dann so abrupt zusammengezuckt war. Er hatte im Laufe der letzten Tage einiges über das erfahren, was das Wesen dieser Frau ausmachte. Sie war stolz auf ihre indianischen Vorfahren, auch wenn sie diesen Teil ihrer Verwandtschaft erst spät kennen gelernt hatte. Der Kontakt zu ihrem Großvater väterlicherseits hatte in ihr die Liebe zur Botanik erweckt. Dieser, ein heilkundiger Schamane, hatte ihr zum Studium geraten, als sie sich bei ihm niederlassen und von ihm lernen wollte. Sie glaubte an die Kräfte der Natur und war darauf sensibilisiert, auch geringste Schwingungen und Störungen wahrzunehmen.
    Cameron zweifelte nicht mehr daran, dass Lillian auf der Lichtung eine Vision gehabt hatte, an die sie glaubte. Er selbst stand solchen Wahrnehmungen eher kritisch gegenüber, aber in diesem Fall vertraute er ihrer Intuition. Er beschloss, so schnell wie möglich das SGC anzuwählen und um eine Evakuierung des Planeten zu bitten.

    Im Lager angekommen wurde Colonel Mitchell jedoch von einigen kleineren Problemen so abgelenkt und in Anspruch genommen, dass er es an diesem Tag nicht mehr schaffte, das Stargate-Center zu kontaktieren. Dr. Whitesands versuchte indessen, ihre Kollegen in aller Ruhe davon zu überzeugen, dass es besser sei, die Mission auf diesem Planeten abzubrechen und die Ausrüstung zusammen zu packen. Es war nicht leicht, dies den Wissenschaftlern schmackhaft zu machen, ohne etwas über den Grund zu verraten. Bei den meisten erntete sie nur völliges Unverständnis für diese Maßnahme. Ihr war jedoch instinktiv klar, dass ihre Entdeckung nur entweder Panik oder grundlosen Enthusiasmus auslösen würde, daher hielt sie es für sicherer, die Felder vor ihren Kollegen geheim zu halten.

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  18. #14
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Sehr schönes Kapitel. Sehr schönes Kapitel. Will Cam sich jetzt an si ran amchen?

    Lass dir bitte nicht viel zeit zum posten.

    Lg Am17

  19. #15
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank. Schön, dass es Dir gefällt.

    Will Cam sich jetzt an si ran amchen?
    Tja, das dürfte bei dieser Frau wohl schwierig werden ... Aber wer weiß?

  20. #16
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Kapitel 7: Aufbruch


    Am nächsten Morgen eilte Colonel Mitchell mit Teal’c und Dr. Jackson, die er in die Situation eingeweiht hatte, zum Gate, um den Kontakt zur Erde herzustellen. Erst nach einiger Zeit wurde er gewahr, dass Dr. Whitesands ihnen folgte. Er blieb stehen und wartete, bis sie das Team eingeholt hatte.

    „Lillian, Sie sollten besser …“, fing er an, aber er wurde abrupt unterbrochen.

    „Lassen Sie mich mit dem General reden, Cameron“, verlangte sie energisch. „Ich denke, ich kann ihm am ehesten klar machen, wie ernst die Situation hier ist.“

    „In Ordnung, versuchen Sie es“, meinte dieser nach kurzer Überlegung, ohne sich um die Blicke seiner Kameraden zu kümmern, die sowohl die vertrauliche Anrede als auch sein Nachgeben mit großer Verwunderung registrierten.
    Daniel enthielt sich jeden Kommentars, während Teal’c nur vielsagend eine Braue hob.
    Ohne weitere Verzögerung erreichten sie nach kurzer Zeit das Tor. Dr. Jackson wählte die Erde an und stellte den Kontakt her.

    „Hier ist SG-1, Colonel Cameron Mitchell, mit einer dringenden Bitte an General Landry“, meldete sich Cam über Funk.

    „Hier Stargate-Center“, ertönte die Stimme von Chief Master Sergeant Walter Harriman. „General Landry ist auf dem Weg.“

    Kurze Zeit später ertönte die Stimme des Generals.

    „Landry hier. Colonel Mitchell, was kann ich für Sie tun?“

    „Sir, wir sind hier auf Spuren von Zivilisation gestoßen. Dr. Whitesands hält es für angeraten, den Planeten sofort zu evakuieren“, berichtete Cam.

    „Was für Spuren? Gibt es irgendwelche Hinweise auf feindselige Aktivitäten?“, wollte der General wissen.

    „General Landry, hier spricht Dr. Whitesands“, mischte sich die Wissenschaftlerin mit einem entschuldigenden Blick auf den Colonel ins Gespräch. „Es handelt sich um bebaute Felder, die für die Drohnen nicht erkennbar waren.“

    „Dr. Whitesands, haben Sie die Menschen entdecken können, die für die Bebauung der Felder verantwortlich sind?“, kam Landry gleich auf den Punkt.

    „Nein, Sir, das haben wir nicht“, gab Lillian zu. „Wenigstens nicht direkt. Allerdings hatte ich eine Vision, die eine erhebliche Gefahr für die Mitglieder dieser Mission andeutete. Sir, ich habe gelernt, auf diese Visionen zu achten und ich spüre, dass eine große Gefahr auf uns zukommt.“

    Für einen Moment war Ruhe im Äther, dann meldete sich General Landry wieder.

    „Lillian, Sie wissen, wie die Situation hier auf der Erde im Moment aussieht?“, fragte er eindringlich.

    „Ich bin über die Wraith-Gefahr informiert, Sir“, bestätigte sie ihm.

    „Und sie sind trotzdem davon überzeugt, dass PX-537 evakuiert werden sollte?“

    „Ja, Sir, das bin ich“, antwortete sie voller Überzeugung.

    „Wenn das so ist …“ Man konnte den Seufzer des Generals deutlich hören.

    „Colonel Mitchell, bereiten Sie die Evakuierung vor. Es ist zwar ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, aber ich möchte die Leute nicht verlieren“, wandte sich Landry an den Leiter von SG-1.

    „Jawohl, Sir“, bestätigte Cam den Befehl.

    „Melden Sie sich, sobald Sie so weit sind“, befahl Landry. „Und beeilen Sie sich.“

    „Ja, Sir. SG-1 Ende“, beendete Mitchell den Kontakt.

    Er blickte Daniel und Teal’c an und konnte in ihren Mienen dieselbe Verwunderung sehen, die er selbst verspürte. Er hatte mit weitaus größerem Widerstand gegen die Evakuierungspläne gerechnet. Dass der General so schnell nachgegeben hatte, war ihm direkt unheimlich. Er wandte sich Lillian zu, aber diese befand sich bereits auf dem Rückweg ins Lager. Cameron wurde sich bewusst, dass sie womöglich nicht mehr viel Zeit für die Evakuierung besaßen und hastete ihr nach.

    Das Lager befand sich in heller Aufregung, als sie dort eintrafen. Irgendwie war den Wissenschaftlern zu Ohren gekommen, dass man noch am selben Tag zurück zur Erde gehen würde. Es herrschte ein heilloses Durcheinander, als jeder versuchte, seine Forschungsergebnisse zu sichern. Lillian brachte, wie immer, in kürzester Zeit Ordnung in das Chaos. In wenigen Stunden war das Lager abgebaut und zum Abtransport bereit. Unter strengster Absicherung machten sich die Wissenschaftler mit ihren Gerätschaften auf den Weg zum Gate.

    Lillian Whitesands war unter den letzten, die aufbrachen. Sie hatte noch einmal das ganze Areal abgesucht, um sicherzustellen, dass außer den beiden Tanks, die man nicht direkt mit zurück nehmen konnte und die mit einigem Buschwerk getarnt worden waren, nichts mehr auf die Anwesenheit von Fremden auf diesem Planeten hinwies. Nicht den kleinsten Krümel hatte sie übersehen. Nur die plattgedrückte Vegetation deutete an, dass hier noch vor kurzem eine kleine Zeltstadt gestanden hatte, und die Pflanzen würden sich nach dem nächsten Regen wieder aufrichten.
    Zufrieden wandte sich Lillian nun auch dem Weg zum Stargate zu. Sie bemerkte, dass die Mitglieder von SG-1 auf sie warteten.

    „Wir sind nun mal die Nachhut und Sie sind die Letzte“, erklärte Colonel Mitchell auf ihren fragenden Blick.

    Gemeinsam machten Sie sich auf den Weg, wobei Lillian immer schneller wurde. Ab und zu rieb sie sich den Nacken, als würde sie dort etwas Störendes empfinden.

    „Was ist los?“, fragte Cameron schließlich. „Sie rennen ja, als wäre der Teufel hinter ihnen her.“

    „Ich weiß nicht, ich habe so ein ungutes Gefühl“, vertraute sie ihm an. „Als wäre die Gefahr unmittelbar hinter uns.“

    Cameron drehte sich um und auch Daniel und Teal’c sicherten die Umgebung, aber sie konnten nichts Verdächtiges entdecken. Trotzdem legten auch sie einen Schritt zu, als das Gate in Sicht kam.

    „Colonel Mitchell, würden Sie mir einen Gefallen tun?“, fragte Lillian unvermittelt.

    „Das kommt darauf an, um was es geht“, antwortete Cam vorsichtig.

    „Ich habe vor, den General darum zu bitten, den Planeten zu einer gesperrten Welt erklären zu lassen. Würden Sie das unterstützen?“

    Verblüfft sah Cameron die Wissenschaftlerin an. Es war eine drastische Maßnahme, einen Planeten sperren zu lassen und er war sich nicht sicher, ob das gerechtfertigt war.

    „Was ist eigentlich so Besonderes an diesen Pflanzen, die hier angebaut werden?“, wollte Dr. Jackson plötzlich wissen. „Das habe ich mich schon die ganze Zeit gefragt.“

    Während sie warteten, bis die anderen das Tor passiert hatten, überlegt Lillian, wieviel sie dem Archäologen von ihren Entdeckungen anvertrauen konnte. Auch Cameron blickte erwartungsvoll. Ihm war inzwischen ebenfalls klar geworden, dass Lillian ihm nicht alles verraten hatte.

    „Also, ich habe da tatsächlich etwas entdeckt …“, begann sie, während die letzten Wissenschaftler durch das Gate gingen, doch sie konnte ihren Satz nicht mehr beenden.

    Plötzlich zeigte ihr Gesicht einen überraschten Ausdruck, bevor sie zusammensackte und nach vorne fiel. Im ersten Moment realisierte keiner der drei, was geschehen war, doch dann sah Cameron, wie sich auf der linken Schulter der Wissenschaftlerin ein roter Fleck auszubreiten begann.

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  22. #17
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Ein seeeehr kurzes Kapitel, dafür kommt das nächste um so schneller ...


    Kapitel 8: Kein Zurück


    „In Deckung, wir werden angegriffen!“, bellte Colonel Mitchell und ließ sich im gleichen Augenblick fallen, in dem Teal’c seine Stabwaffe hob und in die Richtung feuerte, aus der sie gekommen waren.
    Es waren allerdings keine Angreifer zu sehen und das Feuer wurde auch nicht erwidert. Daniel hatte sich ebenfalls fallen gelassen und robbte nun vorsichtig zu Lillian.

    „Sie lebt“, verkündete er, nachdem er sie kurz untersucht hatte.

    Cameron fiel vor Erleichterung ein Stein vom Herzen. Nun mussten sie nur noch durch das Gate gelangen …
    In diesem Moment fiel der Ereignishorizont in sich zusammen. Sofort eilte Daniel zum DHD, um noch einmal die Erde anzuwählen, aber das Gerät blieb stumm.

    „Daniel, was ist los?“, rief Cameron, der noch immer mit den Augen die Gegend nach den Angreifern absuchte.

    „Es reagiert nicht!“, schrie Daniel mit einem Anflug von Panik in der Stimme zurück.“ Ich kann nicht rauswählen.“

    Nun waren sie also von der Erde abgeschnitten und auf sich allein gestellt, und das mit einer verletzten Wissenschaftlerin.

    „Komm zurück, Daniel, wir müssen hier weg“, befahl Mitchell.

    Geduckt schlich er zu Lillian und untersuchte sie. Sie war ohne Bewusstsein und der Blutfleck auf ihrer Schulter vergrößerte sich zusehends. Ihr Anblick versetzte ihm einen Stich. Er drehte sie vorsichtig um und hob sie auf seine Arme. Sie war leichter, als er gedacht hatte. Mit Daniel voraus und Teal’c als Rückendeckung eilten sie zu den nächsten Bäumen. Leise suchten sie sich einen Platz, der geschützt war und ihnen dennoch einen guten Ausblick auf das Tor gab. Mitchell ahnte, dass sich ihre Angreifer irgendwann einmal zeigen mussten.
    Cameron setzte sich, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, auf den weichen Boden und zog die verletzte Wissenschaftlerin auf seinen Schoß. Er achtete darauf, ihre linke Schulter möglichst wenig zu berühren, da er nicht wusste, wie schwer ihre Verletzung war. Sie war noch immer bewusstlos, was ihn sehr beunruhigte. Daniel kam zu ihm herüber.
    „Lass mal sehen“, verlangte er leise. Er zog vorsichtig den Stoff der Uniformjacke, die Lillian sich heute umgelegt hatte, zur Seite und pfiff dann leise durch die Zähne.

    „Oh, Mann, das sieht übel aus“, kommentierte er. „Sie hat da ein richtiggehendes Loch in der Schulter. Ich kann höchstens versuchen, die Blutung zu stillen.“

    Er kramte in einer seiner Taschen herum und förderte ein Päckchen Verbandmull zutage. Vorsichtig legte er mit Camerons Hilfe einen provisorischen Verband an, der aber sofort wieder durchtränkt wurde.
    „Mehr kann ich im Augenblick nicht für sie tun“, meinte er entschuldigend, bevor er sich wieder zu Teal’c gesellte.

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  24. #18
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    So, wie versprochen der schnelle Nachschub ...

    Kapitel 9: Bekenntnisse


    Cam saß da und wurde von seinen Gefühlen übermannt. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Ja, er hatte insgeheim gehofft, sie eines Tages in seinen Armen zu halten, aber doch nicht so!
    Er wollte mit ihr lachen, scherzen, diskutieren, streiten und sich wieder versöhnen, er wollte … dass sie ihn liebte, so wie er es tat. So, nun hatte er es sich endlich eingestanden. Er hatte sich verliebt in diese unmögliche, unvergleichliche Frau. Unmerklich hatte sie sich in sein Herz gestohlen mit ihrer Widerspenstigkeit, ihrem Stolz und ihrer Liebe zur Natur. Sie steckte voller Widersprüche, war einerseits so aufgeschlossen und andererseits so scheu. Auf der einen Seite eine kompetente Führungskraft und auf der anderen doch unbeholfen und unsicher im Umgang mit anderen Menschen. Eine brillante Wissenschaftlerin – und ein liebenswerter Mensch, wenn sie jemanden an sich heran ließ. Und Cameron bildete sich ein, in den letzten Tagen ein wenig zu ihr vorgedrungen zu sein. Es fühlte sich so richtig an, sie in seinen Armen zu halten. Wäre der Anlass doch nur ein anderer gewesen.

    Leise kam Daniel zurück und unterbrach Camerons Gedanken.

    „Es tut sich was beim Gate“, eröffnete er. „Eine Gruppe bewaffneter Männer ist aufgetaucht und scheint das Tor nun zu bewachen. Keine Chance, dass wir uns rauswählen können.“

    „Was für Waffen haben sie?“, erkundigte sich Mitchell.

    „Solche habe ich bis jetzt noch nie gesehen. Ich habe keine Ahnung, wie sie funktionieren. Was sie allerdings anrichten, haben wir ja gesehen. Da fällt mir ein: Hast Du irgendetwas gehört, als es Lillian traf?“

    Cam verneinte. Was Daniel da ansprach war ihm selbst noch gar nicht aufgefallen. Es war tatsächlich kein Schuss in dem Sinne gefallen. Im einen Moment hatte Lillian noch vor ihnen gestanden und im nächsten war sie umgekippt, einfach so. Deshalb hatte der Angriff sie auch so überrascht: Er war völlig lautlos vor sich gegangen. Merkwürdig.

    Nach einer Weile gesellte sich der Jaffa zu ihnen und berichtete, dass die Bewaffneten anscheinend nur das Tor bewachten. Sie hatten keine Leute ausgeschickt, um nach ihnen zu suchen.
    Cameron entschied, die Umgebung des Stargates zu verlassen und sich zu der Hügelkette zurückzuziehen. Da es im Augenblick unmöglich war, die Erde anzuwählen, schien es ihm am sichersten, Abstand zum Tor zu halten und zu hoffen, dass die Bewaffneten ihre Taktik nicht ändern würden, bis Hilfe von der Erde eintreffen würde. Cameron zweifelte nicht daran, dass man versuchen würde, mit ihnen in Verbindung zu treten, sobald die Situation auf der Erde dies zuließ. Er hoffte nur, dass es dann noch nicht zu spät sein würde.


    Der Weg zur Hügelkette zog sich dahin. Da sie in Deckung bleiben mussten, konnten sie nicht die bequeme Route durch die Lichtungen nehmen, sondern quälten sich durch Unterholz und dichtes Gebüsch. Teal’c hatte sich angeboten, die verletzte Wissenschaftlerin, die ihr Bewusstsein noch immer nicht wiedererlangt hatte, zu tragen. Cameron willigte widerstrebend ein. Es passte ihm gar nicht, seine Lillian in den Armen eines anderen Mannes zu sehen, aber dann schüttelte er den Kopf über diese Gefühle. Im Moment ging es nun wirklich nur darum, einen sicheren Platz zu finden, an dem man ausharren und auf Rettung warten konnte.
    Schließlich erreichten sie einen Felsüberhang über einer kleinen Aushöhlung im Berg, der ihnen einigermaßen Schutz bot. In der Nähe floss ein kleiner Bach vorüber, von dem Daniel wusste, dass das Wasser genießbar war. Mit Nahrung sah es dagegen düster aus. Die wenigen Notrationen, die sie in ihren Taschen trugen, würden allenfalls für drei Tage reichen, wenn man sie sehr streckte. Hinzu kam, dass man kein Feuer entzünden durfte, um die Fremden nicht auf sich aufmerksam zu machen. Noch war es tagsüber angenehm warm, doch die Nächte begannen, merklich kühler zu werden. In den Zeltquartieren war das egal gewesen, doch nun konnte es zu einem Problem werden.

    Cameron suchte sich einen halbwegs bequemen Platz an der Felswand und setzte sich.
    Teal’c legte ihm Lillian vorsichtig in die Arme. Cam brachte sie behutsam in eine Position, in der ihr Rücken an seiner Brust zu liegen kam, ohne dass die verletzte Schulter ihn berührte. Er wollte sie nicht einfach auf den harten Untergrund legen und so riskieren, dass Schmutz in ihre Wunde kam. Ihr Kopf lag so an seiner linken Schulter, dass ihr Ohr nur wenige Zentimeter von seinem Mund entfernt war.
    Cameron legte seine Arme um sie. Er konnte nicht viel tun, außer dafür zu sorgen, dass sie es einigermaßen bequem hatte. Wenn sie doch nur wieder erwachen würde. Er wünschte, er hätte eine bessere notfallmedizinische Ausbildung, aber eine solche hatte er nie für nötig gehalten. Sein Team hatte Sam, normalerweise, und die wusste immer, was zu tun war. Nur war Sam diesmal nicht hier …

    Sam … seine Gedanken wanderten zur Situation auf der Erde. Ob es wohl noch eine Erde gäbe, wenn sie zurückkamen? – Falls sie zurückkamen … denn wenn es die Erde nicht mehr gab, würde auch niemand kommen, um sie zu retten. Er konnte sich allerdings nicht vorstellen, dass die Erde einen Kampf verlieren könnte – er wollte es sich nicht vorstellen, die Konsequenzen daraus wären zu schrecklich. Immerhin gab es ja noch die Antikerbasis in Antarktika, oder nicht? Deren Waffen hatten die Erde schon einmal gerettet, sie würden auch in diesem Fall helfen.

    Seine Gedanken wurden durch ein leises Stöhnen aus Lillians Mund unterbrochen. Er spürte, wie sie versuchte, den Kopf zu heben.

    „Ganz ruhig, alles OK“, murmelte er beruhigend.

    „Cameron?“, flüsterte Lillian leise.

    „Ja, ich bin hier“, flüsterte er in ihr Ohr.

    „Was ist passiert? Wo sind wir?“

    „Wir sind immer noch auf PX-537“, antwortete er. „Du wurdest angeschossen und wir sind von der Erde abgeschnitten.“

    Er sah keinen Sinn darin, ihr die Wahrheit vorzuenthalten.

    „Meine Schulter – sie brennt wie Feuer“, stöhnte Lillian. „Wie schlimm ist es?“

    „Du hast ein ganz schönes Loch im Rücken“, erklärte Daniel, der darauf aufmerksam geworden war, dass Lillian aufgewacht war, und sich unbemerkt genähert hatte.

    „Verdammt!“, fluchte sie. „Warum musste mir das passieren? Ich wusste doch, dass etwas geschehen würde …“

    „Ich werde nie im Leben irgendetwas gegen Deine Ahnungen vorbringen“, schwor ihr Cameron in einem kläglichen Versuch, sie etwas aufzumuntern.

    „Das tut niemand, nicht einmal General Landry“, erwiderte sie matt.

    Cameron sah Daniel verstehend an. Dies war also der Grund, warum der General so schnell ihrer Bitte um Evakuierung nachgekommen war. Er wusste von Lillians Gabe. Offensichtlich hatte er schon einige Erfahrungen damit gemacht.

    „Gibt es denn hier nichts zu trinken?“, klagte Lillian in einem scherzhaften Ton, um die Männer abzulenken.

    Daniel beeilte sich, ihr von dem Quellwasser zu bringen, das sie in durstigen Zügen trank. Dann machten sie sich daran, den durchtränkten Verband zu wechseln. Als die Wissenschaftlerin die blutige Mullbinde sah, wurde sie ernst.

    „Wieviel Blut habe ich schon verloren?“, wollte sie wissen.

    „Ziemlich viel, und es hat noch nicht aufgehört zu bluten“, gab Daniel zu.

    „Dieser Planet ist voller Wunder. Es gibt hier eine Pflanze, deren Blätter blutstillende Eigenschaften haben“, verriet Lillian eines der Geheimnisse des Planeten. Dann beschrieb sie Daniel die Pflanze genau und auch, wo er sie fand. In Teal’cs Begleitung machte sich der Archäologe auf den Weg, um einige davon einzusammeln.

    Währendessen breitete sich Schweigen in der kleinen Höhle aus. Lillian fühlte sich einfach zu müde, um längere Zeit zu reden. Langsam realisierte sie, in was für einer Position sie sich befand. Seltsamerweise beunruhigte es sie überhaupt nicht, einen Mann so nahe zu sein. Sie wusste nicht, ob es mit ihrer Verletzung zusammenhing, dass sie nicht in Panik geriet, aber es fühlte sich irgendwie richtig an, in Camerons Armen zu liegen. Wie hatte sie diesen Mann je für arrogant und unbelehrbar halten können? Er war so ganz anders, als sie geglaubt hatte.
    Natürlich wusste sie Bescheid über seinen Werdegang und wie er zum Stargate-Programm gekommen war. Sein heldenhafter Einsatz in der Antarktis und sein zäher Überlebenswille hatten ihr schon immer widerwilligen Respekt abverlangt. Allerdings hatte sie gegen solche Alpha-Typen eine begründete Abneigung entwickelt und ihm so keine Chance gegeben. Sie hatte unwillkürlich ihre Stacheln aufgestellt, wann immer er in ihre Nähe kam. Instinktiv hatte sie erkannt, dass dieser Mann ihrem Seelenfrieden gefährlich werden konnte.
    Doch in der letzten Zeit hatte er es meisterhaft verstanden, sie aus der Reserve zu locken. Ohne große Anstrengung, nur mit Freundlichkeit und ehrlichem Interesse hatte er es geschafft, sich in ihr Herz zu schleichen. Ja, das hatte er wirklich, gab sie vor sich zu. Er war ihr wichtig geworden, der große Mann mit den dunkelblonden Haaren und den strahlend blauen Augen. Die Ruhe, die er ausstrahlte, sein Humor und die Art, wie er mit seinen Untergebenen umging, all das, was sie vorher nie hatte sehen wollen, machte ihn zu etwas Besonderem. Sie hatte sich in den letzten Tagen auf die Ausflüge mit ihm gefreut, hatte sich an seine Gegenwart gewöhnt und an die angeregten Unterhaltungen, die sie auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte geführt hatten.
    Am Meisten hatte sie sein Verständnis und sein Eingehen auf ihre Ängste überrascht und erfreut. Sie hätte niemals gedacht, dass dieser Mann etwas auf ihre Vorahnungen geben würde. Der Cameron Mitchell, der in ihrer Vorstellung existiert hatte, hätte sie nur ausgelacht und verspottet.
    Lillian musst sich ehrlich eingestehen, dass sie sich in den Mann verliebt hatte, als der er sich entpuppt hatte.

    Mit geschlossenen Augen genoss sie seine Nähe und die Geborgenheit, die sie in seinen Armen fühlte. Allmählich drang in ihr Bewusstsein, dass er ihr leise Dinge ins Ohr murmelte. Offensichtlich dachte er, sie sei wieder ohnmächtig geworden.

    „Lillian“, flüsterte er. „Ach, meine Lilly, warum musste erst so etwas geschehen, damit mir bewusst wird, was Du für mich bedeutest.“

    Sie glaubte, ihren Sinnen nicht trauen zu können. Sie bedeutete ihm etwas? Sie, Lillian Whitesands, die Halbindianerin? Sie, der die Männer immer klar gemacht hatten, dass sie höchstens für einen Sprung ins Bett gut genug sei? Sie, deren Vergangenheit die wenigen anständigen Männer, die sich für sie interessiert hatten, abgeschreckt hatte? Das konnte nicht sein. Niemand verliebte sich in sie, oder etwa nicht? Doch seine nächsten Worte widerlegten dies gründlich.

    „Wieso habe ich nicht vorher erkannt, wie sehr ich Dich liebe?“ flüsterte Cam. „Du musst unbedingt durchhalten, hörst Du? Du darfst mich nicht verlassen, nicht jetzt, niemals. Ich will Dich nicht verlieren, Lilly, ich brauche Dich doch. Das kann, es darf einfach nicht das Ende sein, wir sind doch erst am Anfang …“

    Lillian spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Solche Worte hatte noch kein Mann zu ihr gesagt. Sie fühlte, dass Cameron absolut ernst meinte, was er sagte. Er wusste nicht, worauf er sich einlassen wollte, aber sie erkannte, dass er sich nicht abschrecken lassen würde. Nicht dieser Mann, da war sie sich plötzlich sicher.

    Sie drehte leicht den Kopf nach rechts und Cameron, der von dieser Bewegung völlig überrascht wurde, fühlte plötzlich ihre feuchte Wange an seiner. Er hob eine Hand und wischte vorsichtig ihre Tränen ab. Dann legte er seine Hand an ihre linke Wange und drückte ihren Kopf zärtlich an sich. Er bereute nicht, dass er ausgesprochen hatte, was er fühlte, auch wenn er nicht gedacht hatte, dass sie ihn hören würde. Es machte ihm auch nichts aus, dass er nicht wusste, ob sie seine Gefühle erwiderte. Es genügte ihm, dass er sie in den Armen hielt und sie dies zuließ. Vielleicht war sie nur zu schwach, um sich zu wehren, aber sie hatte auch nicht protestiert.

  25. Danke sagten:


  26. #19
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    So, jetzt habe ich mir alle Teile auf einen Rutsch durchgelesen.
    Deinen OC, Lillian, finde ich erfrischend und interessant. Sie erinnert mich stellenweise ein ganz, ganz kleines bißchen an Rodney McKay. Vermutlich mag ich sie deswegen.
    Ihr Gekabbel mit Cameron und auch die Tatsache, dass sie auch mal bei anderen aneckt und nicht jedermanns beste Freundin ist und dass auch mal die Begeisterung für ihr Fachgebiet mit ihr duchgeht, das fand ich gut. Solche kleinen "Macken" lassen einen Charakter echt wirken.
    Ich hätte den beiden, ihr und Cameron, auch gerne noch ein paar Kapitel länger beim Streiten zugehört.
    Wie die beiden sich langsam näherkommen und lernen, sich gegenseitig zu respektieren, hast du auch wirklich gut und glaubwürdig beschrieben. Cams Liebeserklärung jetzt in diesem Teil kam mir persönlich allerdings etwas zu plötzlich und war mir auch ein wenig zu wortreich. Ich kann mir solch ein Geständnis nicht wirklich von ihm vorstellen.
    Und ich hoffe, dass sich Lillian, wenn sie sich von ihrer Verletzung erholt hat, auch wieder etwas zu ihrer Kämpfernatur zurückfindet. Das fand ich nämlich sehr sympathisch.
    Aber jetzt gilt es ja erst das Geheimnis dieser eigenartigen Waffen zu klären. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat.

  27. #20
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    Vielen Dank für Dein ausführliches Feedback. *hug*

    Sinaida schreibt:
    Cams Liebeserklärung jetzt in diesem Teil kam mir persönlich allerdings etwas zu plötzlich und war mir auch ein wenig zu wortreich. Ich kann mir solch ein Geständnis nicht wirklich von ihm vorstellen.
    Ein wenig plötzlich - vielleicht. Allerdings zieht sich der Aufenthalt auf dem Planeten über mehrere Wochen, sodass sich seine Gefühle da schon entwickeln konnten. Und wortreich ist ja nicht die eigentliche Liebeserklärung, sondern nur seine Gedanken ...


    „Lillian“, flüsterte er. „Ach, meine Lilly, warum musste erst so etwas geschehen, damit mir bewusst wird, was Du für mich bedeutest.“
    „Wieso habe ich nicht vorher erkannt, wie sehr ich Dich liebe?“ flüsterte Cam. „Du musst unbedingt durchhalten, hörst Du? Du darfst mich nicht verlassen, nicht jetzt, niemals. Ich will Dich nicht verlieren, Lilly, ich brauche Dich doch. Das kann, es darf einfach nicht das Ende sein, wir sind doch erst am Anfang …“
    Finde ich jetzt nicht zu ausschweifend ...
    Außerdem weiß er ja in dem Moment nicht, dass Lilly ihn hört , es ist also nicht direkt als "Liebeserklärung" in dem Sinne gemeint.

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