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Thema: [100] Ausgeliefert (SGA)

  1. #1
    Major General Avatar von Kris
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    Standard [100] Ausgeliefert (SGA)

    Titel: Ausgeliefert
    Wort (Nummer): kalt (28)
    Serie (inkl.Spoilerwarnung, falls nötig): SGA 2 & 3
    Genre: Missing Scene, Horror, Whump, Darkfic
    Charakter/Pairings: John Sheppard, Carson Beckett ... und … na ja, das wird noch nicht verraten, sonst wäre ja der Spaß dahin
    Rating (inkl. Warnungen wie CD, Slash/Ship etc., falls nötig): PG-15 (Gewalt)

    Anmerkung des Autors: Mir war ehrlich gesagt ein wenig nach Whump, auch wenn das ganze dann wohl eher in den Horror abgeglitten ist.

    Normalerweise würde ich ja gerne John ein wenig quälen, wie ich es sonst ganz gerne mache, aber diesmal dachte ich mir, dass auch einmal ein wenig Abwechslung vom Charakter und der Art des Folterns gut täte ... * hüstel *

    Ansonsten gilt wie immer, dass die Story nur zum Spaß geschrieben wurde und mir Figuren und Setting natürlich nicht gehören, sondern den Rechteinhabern.



    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+


    Er hatte Zeit seines Lebens Menschen wie Veleron verachtet.

    Der dürre, schmutzige Mann verbeugte sich vor ihm, doch in seinem Verhalten lag nichts Ehrerbietiges. Stattdessen sprach nackte Angst aus dem Zittern seiner Hände und dem unsteten Blick, der ihm ständig auswich und viel lieber ein Ziel in den Mauern der überwucherten Ruinen suchten, ihren üblichen Treffpunkt in der Nähe des Sternentores. Wie jämmerlich dieser Kerl doch war, wie wenig Rückgrat er besaß.

    Und doch siegte die Gier, denn diese Ratte wagte es, schon jetzt seine Hand auszustrecken und seinen Lohn zu verlangen.

    „Berichte mir und du wirst deine Belohnung erhalten. Nicht früher.“

    Verachtung lag in seiner Antwort. Oh, nein – er bestimmte hier den Wert der Information und nicht dieser Wurm. Und doch horchte er auf, denn gleichzeitig warnte ihn eine innere Stimme wachsam zu sein
    Etwas stimmte hier nicht. Veleron war zu ...

    „Ja Herr, ja Herr... das will ich tun.“ Der kleine Mann wieselte unruhig um ihn herum, so als habe er vor jeden Moment hinter die Büsche zu springen und irritierte ihn damit. Deshalb war er nahe daran die Geduld zu verlieren, denn die Information konnte er auch auf anderen Wege erhalten, als diese jämmerliche Gestalt auch noch zu belohnen.

    „Ich habe heraus gefunden, wo ein paar der Männer des Volkes sind, das ihr sucht ... nun, sie ...“ Veleron hielt inne, schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und fügte hastig hinzu: „Sie sind hier!“

    Die Erkenntnis schockierte ihn weniger, als dass sie ihn zum Handeln trieb Seine Instinkte erwachten zu voller Stärke und er schoss vor, um nach dem kleinen Mann zu greifen. Doch dieser floh mit einem gellenden Schrei aus seiner Reichweite, stolperte über eine Unebenheit des Bodens und fiel in einen Busch. Vor ihm standen plötzlich zwei Männer in Tarnkleidung und richteten die Mündungen ihrer Waffen auf sein Herz.
    Im nächsten Moment wimmelten die Ruinen von Leben. Hinter den Mauern, zwischen dem Grün tauchten immer mehr Männer auf und kreisten ihn ein.

    Jetzt gab es nur noch eines – Flucht, auch wenn das normalerweise nicht seine Art war. Doch er gehörte nicht zu denen, die sinnlos sein Leben vergeudeten und zu kämpfen versuchten, so lang es noch eine Chance gab zu entkommen.

    Er wirbelte in einer blitzschnellen Drehung herum, so das die Schöße seines Mantels hochflogen und erstarrte mitten in der Bewegung, denn ein einzelner Mann stand ihm mit hoch erhobener Waffe im Weg.

    Er war das genaue Gegenteil von Veleron – jemand der genau wusste, was er tat und all seine Gefühle unter Kontrolle hatte. Ein Krieger der präzise und effektiv handeln würde. Das versprachen schon seine in einem seltsamen Farbton leuchtenden Augen. Sie musterten ihn kalt und bohrten sich sein Innerstes, irritieren ihn für einen Moment sogar, denn sie zeigten etwas, was viele Menschen hier nicht einmal im Ansatz besaßen – einen starken Willen.

    Ihn in die Hände zu bekommen würde ein besonderer Genuss sein, ein Faustpfand ...

    Nein! Er hatte wertvolle Zeit vergeudet, denn nun berührten schon die Finger des anderen den Abzug der Waffe: Einmal. Zweimal.

    Heftige Schläge trafen ihn gegen die Brust und schleuderten ihn zwischen die anderen Menschen zurück, warfen ihn zu Boden, als seine Muskeln den Dienst verweigerten und sich die Lähmung in seinem Körper ausbreitete.
    Und doch war er nicht bereit, so schnell aufzugeben und kampflos in die Hände dieser Menschen zu fallen.. Er zwang sich mit Gewalt dazu, seine Hand zu heben und in Richtung seiner Brust zu bewegen ... doch schon im nächsten Moment presste sich die Spitze einer wohlbekannten Waffe gegen seine Brust.
    „Du brauchst das nicht erst zu versuchen, denn da wärst du nicht der erste ... und glaube mir, ich bin jedenfalls schneller als du.
    Wieder trafen sich ihre Augen, und wieder erkannte er, dass sein Gegenüber seine Behauptung wahr machen würde. Also ließ er die Hand sinken und verzog die Mundwinkel ... keuchte und versuchte ein paar Worte zu formen.

    „Auch diesen Spruch kenne ich schon – diese Mühe musst du dir ebenfalls nicht machen.“ Das nahm ihm den Wind aus den Segeln, denn es war eine ungewohnte Erfahrung, Verachtung zu spüren.

    Das schürte das Brennen der Wut in seinem Inneren, denn das konnte er so nicht zulassen. Deshalb zwang er in einem hitzigen Moment all seine Kraft unter seinen Willen und bäumte sich auf.

    Doch der Mann war darauf vorbereitet. Er stellte einen Fuß auf seine Brust, verlagerte sich leicht nach vorne, um ihn mit seinem ganzen Gewicht wieder auf den Boden zu drücken, dann hob er die Waffe erneut und drückte ab.

    Diesmal lähmte ihn der Stunner vollständig.

    Sein Bewusstsein weigerte sich allerdings, schon jetzt der Dunkelheit anheim zu fallen. Auch wenn es sich langsam umnebelte, so bekam er doch noch mit, wie Veleron pötzlich wieder neben ihm stand und seinen Fuß hob, um ihn in sein Gesicht zu rammen. Doch ehe er seine Absicht in die Tat umsetzen konnte, wurde er unsanft zurückgezogen. Nur die Schuhspitze streifte seine Wange und fügte dem Nasenschlitz einen schmerzhaften Riss zu.

    „Laßt mich los. Ich will ihn umbringen. Er hat meinen Bruder vor den Augen der ganzen Familie umgebracht, und zwei meiner kleinen Nichten mitgenommen. Ich will dieses Monster umbringen!“ kreischte Veleron hysterisch.
    „Wir werden ihn mitnehmen und dafür sorgen, dass er deine Welt nicht mehr behelligt. Das verspreche ich dir“, sagte eine andere Stimme. Sie klang ruhig und entschlossen und schien auch Wirkung auf Veleron zu zeigen, denn dessen Atmen und Schnaufen wurde wieder leiser.

    Das letzte, was der Niedergeschossene dann noch hörte war: „Fesselt ihn sorgfältig und nehmt ihn dann mit.“ Dann erlöste ihn endlich die Dunkelheit.

    Aber bevor sein Geist ganz in der Bewusstlosigkeit versank, schwor er sich eines – Veleron und sein Planet würden für diesen Verrat grausam büßen und die feige Ratte den Tod seines ganzen Volkes mit ansehen müssen, ehe er selbst sein Leben aushauchte.


    +o+o+o+o+o+o+


    Kaltes gleißendes Licht war auf ihn gerichtet und brannte in seinen empfindlichen Augen, als er wieder zu sich kam, so dass er sie sofort wieder schließen musste. Aber das würde er nicht für lange tun, denn er wollte wissen wo er sich befand. Erst Ahnungen schlichen sich in seinen Geist, aber er ermahnte sich selbst zur Geduld.

    Er ließ zu, dass auch der Rest seiner Wahrnehmung zurück kehrte, um seine Lage zu sondieren.
    Zunächst war da nur der harte Untergrund, dessen Kälte sich langsam in ihn fraß. Man hatte ihn also seiner Kleidung entledigt und mit Stahlbändern und Lederfesseln so auf einer Metallplatte fixiert, dass er sich kaum noch bewegen konnte. Die Hände waren zusätzlich gesichert.
    Metallene Plättchen waren mit Saugnäpfen auf seiner Brust befestigt, ein ganzes Band mit ihnen war an seiner Stirn befestigt. Und irgendwo prickelten frisch verheilte Schnitte, dort, wo sie vermutlich ihre Messer angesetzt hatten, um ihnen die Kleidung vom Leib zu schneiden. Auch die Wunde an seinem Atemschlitz hatte sich inzwischen wieder verschlossen.

    Er öffnete wieder die Augen und drehte den Kopf, so weit die Fesseln es zuließen zur Seite. Sein Blick fiel auf einen Tisch mit Operationsbesteck, dahinter befanden sich Geräte die ihm teilweise durch das gemeinsame Gedächtnis seiner Rasse vertraut waren, andere kannte er gar nicht.

    Ja, es bestand kein Zweifel, in was er sich befand, denn das Szenario war ihm nicht unvertraut. Normalerweise stand er vor einem solchen Tisch und war nicht derjenige, der als Untersuchungsobjekt herhalten musste. Und er ahnte auch, wer ihn gefangen genommen hatte.

    Überraschenderweise hielt sich seine Überraschung und Wut in Grenzen.

    Er hatte schon gehört, wie vermessen diese Menschen aus einer anderen Galaxis waren sich gegen sein Volk zu stellen, aber nun wusste er, dass dies nicht nur Gerüchte waren, sondern die Wahrheit

    Was hatten sie vor?
    Wollten sie ihn genauestens untersuchen?
    Bei vollem Bewusstsein sezieren?


    Verdenken konnte er es ihnen nicht, denn er hatte die Physiognomie der Menschen oft genug am lebendigen Objekt studiert, um den Metabolismus der Völker unterschiedlichster Welten miteinander zu vergleichen.

    „Er ist endlich wach, so dass wir mit der Prozedur beginnen können“, erklang eine Stimme von der anderen Seite. Deshalb wandte er den Kopf ruckartig und starrte auf die Gestalt, die sich hinter einem Schutzanzug mit Helm versteckte. Den Grund dafür verstand er nicht ganz, aber wenn er jemals frei kam, würde das Gummi auch kein großes Hindernis für ihn sein.

    Und noch eines zählte in diesem Moment: Wenn er ihnen auch hilflos ausgeliefert war, sein Stolz und Wille blieb ungebrochen.
    „Du wirst der erste sein, der stirbt, Mensch!“, zischte er drohend und stellte zufrieden fest, wie sein Gegenüber verunsichert zurück zuckte. Ja, er konnte dessen Erschrecken und die daraus entstehende Angst förmlich spüren.

    Zur Bestätigung seiner Worte, rüttelte er an seinen Fesseln und lachte spöttisch auf.

    Ein Klicken ließ ihn jedoch abrupt wieder innehalten.

    „Nein, das glaube ich nicht. Dazu wird es nicht kommen.“ Diese Stimme kannte er nur zu genau. Sie hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt, ebenso wie die Augen, die ihn nun durch die Scheibe eines Helms musterten.
    „Dann wirst du eben der erste sein, an dem ich mich nähre.“

    Der Mann ignorierte seinen Einwurf und blickte über ihn hinweg. „Sie können ruhig weiter machen, Carson. Stören Sie sich nicht an seinen Worten Sie wissen doch – die Wraith drohen gerne, wenn sie nicht beißen können.“
    „Ja, das hatte ich wohl für einen Moment vergessen. Danke für den Hinweis, Colonel Sheppard.“

    Der Carson genannte Mensch seufzte und entspannte sich ein wenig, blieb aber doch unsicher. Er schien froh darüber zu sein, das der andere bei ihm war.

    „Nur einen Moment noch – ich muss kurz seine Werte überprüfen. Dann kann es los gehen. Die Spritze ist schon vorbereitet, ich muss nur noch einmal feststellen, ob ich die Dosis richtig vorbereitet habe.“

    Eine Injektion? Waren diese Menschen sich nicht darüber im Klaren, dass man sein Volk weder sedieren noch vergiften konnte?

    Dennoch tobten zwei Seelen in seiner Brust und ließen ihn hin und her schwanken. Der Krieger in ihm wollte die Wut über diese Ungeheuerlichkeit hinaus schreien, doch der Biogenetiker war seltsam fasziniert von der Vermessenheit dieser Menschen.

    Er spannte sich unwillkürlich an, als seine beiden Hälften in ihm um die Überhand kämpften – und so tat es auch „Colonel Sheppard“ und richtete die Waffe neu aus.

    Wachsam, mit schnellen Reflexen, so hatte man ihn beschrieben, ja das war er ... ein faszinierendes Studienobjekt, wäre die Situation umgekehrt gewesen, aber auch ein gefährlicher Gegner, so lange er in Freiheit war.

    Er suchte den Augenkontakt.

    Sie maßen ihre Blicke und ihren Willen. Seine Mundwinkel zuckten, als er ein feines Flackern in den kalten Augen sah, das verräterische Zucken der Lider ... da war seine Schwäche, an der er ansetzen konnte. So starrte er den Menschen eindringlich an.

    „Was habt ihr mit mir vor?“ fragte er dann leise.

    Die Antwort gab jedoch nicht Sheppard, sondern der andere Mann, der nun wieder an den Tisch herangetreten war. „Dies ist ein ...“
    „Nein, Carson, er muss es nicht wissen.“
    „Was wir hier tun verstößt bereits gegen die Genfer Konvention und liegt mir schwer im Magen“, erwiderte der Angesprochene. „Deshalb hat unser Gefangener durchaus das Recht zu erfahren, was wir mit ihm vorhaben.“

    Er hob die Hand zum Ohr und lauschte einer Stimme, die ihn offensichtlich durch ein Funkgerät erreichte, dann murmelte er etwas Unverständliches und wandte sich wieder ihm zu.

    Der Wraith war fasziniert von der Vielzahl von Gefühlen, die sich Carsons Gesicht abzeichneten, vor allem diesem ungewohnten Konzept der Schuld. So wartete er geduldig auf die Erklärung des Menschen.

    „Es handelt sich um einen Retrovirus“, sagte der leise. Wenn alles gemäß der Simulationen gelingt, dann wird er dich in einen Menschen zurückverwandeln.“

    Es brauchte einen Moment, bis die Worte in sein Bewusstsein sackten. Als Biogenetiker wusste er sehr wohl, was es mit einem Retrovirus auf sich hatte. Er hatte genügend Berichte von fehlgeschlagenen Experimenten studiert, in denen andere Wissenschaftler versucht hatten, Menschen schmackhafter zu machen. um zu wissen, wie heikel dieses Gebiet war.

    Und dann erwachte die Wut. Was wollten sie tun?
    Ihn in einen Menschen verwandeln?
    Eine schwache und hilflose Kreatur, die nur gut dazu war, zum nähren zu dienen?


    Nein ... und nochmals nein!

    Der Krieger in ihm übernahm die Kontrolle wehrte sich gegen das Unausweichliche. Er bäumte sich noch einmal auf und kämpfte gegen seine Fesseln an. Es war ihm egal, ob das Leder in seine Haut schnitt und Blut aus den oberflächlichen Wunden quoll. So oder so musste er seinem Schicksal entkommen, und wenn er sich in den Tod stürzte.

    Doch auch das vereitelten sie. Behandschuhte Hände pachten seinen Kopf und hielten ihn wie in einer Schraubzwinge. Ein dritter Mensch tauchte auf und drückte mit einem Metallgerät seine Zunge in den Gaumen ehe er sie sich abbeißen oder sie verschlucken konnte.

    Er bebte, er kämpfte – doch es war vergebens.

    Die Spitze der Nadel bohrte sich in seine Halsbeuge, durchdrang Haut und Muskeln und erreichte schließlich die gesuchte Vene. Er konnte förmlich spüren, wie die Trägerflüssigkeit in seinen Körper floss.

    Sein Widerstand erlahmte.
    Es war zu spät.

    +o+o+o+o+o+o+

    Der Biogenetiker in ihm konnte förmlich vor Augen sehen, was nun geschah. Die Trägerflüssigkeit vereinte sich mit seinem Blut. Die Viren verlieren die Umwelt in der sie herangereift waren und vereinten sich mit den Blutzellen, ehe seine natürlichen Abwehrkörper sich ihrer annehmen konnten – ja selbst diese fielen ihnen zum Opfer.

    Der Prozess ging in die molekulare Ebene über und schon bald erreichten die ersten entarteten Blutzellen sein Herz. Mit jedem Schlag des Muskels verteilten sich die Viren, die auf einer viel niedrigeren Ebene als selbst die Naniten der Lantianer arbeiteten, seinen Körper, vermehrten sich innerhalb von Sekunden

    Dann begannen sie seine DNA aufzubrechen. Und damit begann es unangenehm zu werden. Sein Verstand wurde von eisigem Schmerz vernebelt, seine Augen trübten sich und ließen die Umgebung verschwimmen.

    Sein Geist war im Mikrokosmos seines Körpers gefangen, losgelöst von den Sinnen und Instinkten, die ihn bisher geprägt hatten. Die Viren drangen durch die Zellkerne, brachten für einen Moment seine Organe zum Stillstand und begannen sie umzugestalten.

    Es fühlte sich an, als würde sich ein Parasit durch sein Innerstes wühlen und dabei die Organe, die Muskeln und das Fleisch nach außen kehren und der Kälte des Alls aussetzen. Brennende Kälte breitete sich auf seiner Haut aus und ließ sie aufbrechen bis die Muskeln, nein die Knochen frei lagen.
    Vor allem seine Hand mit dem Nährmund schien geradewegs in ihre Moleküle zu zerfallen. Von ihr aus wanderte ein Strom aus flüssigem Feuer über den Nerv in seinen Körper zurück und setzte dort sein Zerstörungswerk fort.

    Er fiel in Agonie...

    ... jemand schrie bis seine Stimmbänder versagten, doch diesmal war es kein ausgeweideter Mensch, der auf seinem Untersuchungstisch verblutete und dessen Lebenssaft von dem Untergrund aufgesaugt wurde...

    Nie enden wollender Schmerz ...

    Unerbittliche Qual ... die ihn zu weniger als einem Tier machten und all das nahm, was seine Rasse auszeichnete.


    Sein Geist zog sich in sein Innerstes zurück und suchte die Verbindung zu den anderen, doch da war nur Leere und Stille, nicht einmal das Raunen einer verwandten Seele in der Ferne. Hilflos trudelte er umher, sein Wille kämpfte darum, etwas zu finden, an dem er sich festhalten konnte.
    Stattdessen spürte er, wie die Fäden die ihn mit seinesgleichen verbunden hatten nach und nach aufsplissen und dann, als sie dünn genug waren, ganz rissen. Dann löste sich etwas von ihm, dass er – so wusste er genau - nicht gehen lassen durfte.

    Er versuchte es festzuhalten, doch die Hände, die danach griffen, versetzten ihm einen Schock.

    ... weich ... fleischfarben ...

    ... und das was ihm durch sein Innehalten entglitt war nicht mehr als der Schatten eines davonhuschenden Iratus-Käfers ...


    Es war eine menschliche Regung, die ihn schmerzerfüllt aufschreien ließ. Man nannte sie Verzweiflung.

    Sheppard, Carson ... und wer noch alles zu diesen Menschen zählte, sie glaubten, die das Erbe der Lantianer anzutreten, hatten ihm viel mehr gestohlen als nur seine physische Gestalt und seine rassischen Besonderheiten
    Die Veränderungen waren viel tiefgehender, denn in dem Moment in dem sich die Ketten seines Gencodes neu anordneten, zerstörte dies auch sein Wesen, zersplitterte es in unzählige Teile.

    Und das war nichts, was man noch einmal umkehren konnte.

    Das Entsetzen über die Erkenntnis, niemals wieder das werden zu können, was er sein ganzes bisheriges Leben war, wurde übermächtig. Nur der Umstand, dass sein Geist zum Schutz in das Vergessen floh, rettete ihm in diesem Moment das Leben und den Verstand.

    Fürs Erste ...


    +o+o+o+o+o+o+


    Der Mensch, der in den Ketten an der Wand hing war nur noch ein Häufchen Elend. Schluchzend und zitternd kauerte er in seinen eigenen Exkrementen, schaukelte haltlos hin und her.
    Als jemand den Raum betrat wimmerte er nur und versuchte sich noch kleiner zu machen, als er schon war.

    Er rümpfte die Nase über den beißenden Geruch, der von dem Mann ausging, trat aber trotzdem näher und packte den Mann am Kinn. Das Wimmern endete in einem Schrei und der Mann benässte sich erneut.

    Angewidert rückte er ein Stück ab, ließ den Menschen aber trotzdem nicht los, sondern zwang diesen, ihn anzusehen. „Es ist so weit Veleron. Ich habe mir damals geschworen, deine Welt und dich für deinen Verrat zu bestrafen ... und nun sind alle tot – Männer, Frauen und Kinder, von den Ältesten, bis zu den jüngsten. Sie haben mir gut gedient.“

    Er genoss den verzweifelten und hilflosen Blick des Mannes, dessen Seele unter seinen Worten zerbrach, doch er war sich sicher, dass der Verräterauch seine letzten Worte noch sehr gut verstand: „Du bist es allerdings nicht wert, als dein Genmaterial für weitere Soldaten zu geben. Ich überlasse dich meinen Hybriden zum Fraß!“

    Ein klagender Laut entrang sich dem Mund des Mannes, als er ihn losließ und zurückstieß, so dass er wie ein Lumpenbündel gegen die Wand prallte. Dann richtete er sich wieder auf und würdigte die erbärmliche Kreatur zu seinen Füßen keines Blickes mehr. „Er gehört euch!“ sagte er zu den Wächtern, die mit ihm durch die Tür gekommen war.

    Dann verließ er den Raum, schritt eine Treppe hinauf und trat ins Freie, um den Gestank abzuschütteln und seine nächsten Schritte zu planen.

    Die Nacht war frostklar und ließ das Band der Sterne am Firmament funkeln. Die Kälte biss ihm ins Gesicht, aber das machte Michael Kenmore nichts aus, nicht mehr. Denn sie konnte sich nicht mit der eisigen Temperatur in seinem Herzen messen.

    Veleron und sein Volk waren nur die ersten, die seine Rache zu spüren bekommen hatten. Andere Welten und ihre menschlichen Bewohner würden folgen, ihm hilflos ausgeliefert sein – und er wusste auch schon wen er sich für das Ende aufsparen würde ... wenn die Wraith ausgelöscht, und alle bewohnten Welten der umliegenden Galaxien in seine Hände gefallen waren...


    + E n d e +


    (c) 19.09.10 by Kris
    Geändert von Kris (20.09.2010 um 09:43 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles


  2. #2
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Oh, WOW. Ein "missing link" zu den Geschehnissen um Mchael.

    Ganz toll geschreiben. Mal was anderes, das alles aus der Sicht von Michael beschrieben zu kriegen.

    Schon ein wenig gruselig, das stimmt. Man kommt am Anfang auch nicht gleich drauf, dass es sich um einen Wraith handelt. Wie halt meistens bei Dir. Das macht aber gerade den Charme Deiner Geschichten aus, finde ich.

    Hat mir sehr gut gefallen. Mach weiter so.

    LG
    "It is better to have loved and lost than never to have loved at all"

    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Letzte Veröffentlichung: Eine Ergänzung für das Team [ARROW]

  3. #3
    Major General Avatar von Kris
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    Und wieder bist du die Erste. Vielen Danke für deinen Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe.

    Eine solche Geschichte wollte ich immer schon schreiben, und ich habe lange überlegt, aus wessen Sicht das geschehen sollte und wie ablaufen. Da mir am Wochenende danach war, Whump/Quälereien zu schreiben, kam ich darauf.

    Es war mir auch wichtig zunächst nicht zu verraten, wer die Person war, hier hätte es sicher viel von dem Reiz weg genommen, denn hätte ich von Anfang an direkt Wraith gesagt, wäre die Wirkung viel schwächer gewesen. So kommt das schleichend, ebenso wie die Ahnung, wer das ist, und was da gerade passiert.

    Es hat Spaß gemacht, ihn aus der Opfersicht zu beschreiben, weil er fpr mich immer noch einer der interessantesten "Bösewichte" ist. Ich hoffe sein Psychogramm kommt gut rüber.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

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  4. Danke sagten:


  5. #4
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Klasse, endlich mal aus Sicht von Michael. Hast Du richtig super hinbekommen.

    Am Anfang war ich jedoch etwas irritiert, wem da was passiert.
    Veleron ist doch derjenige, der irgendjemandem was berichtet, richtig!? Ich denke, der andere ist Sheppard? Oder Ronon?

    Dann fällt Veleron zurück in den Busch und denkt über Flucht nach, wie ich das verstanden habe. Derjenige der dann aber aufsteht und sich umdreht und von Sheppard niedergeschossen wird, ist Michael.

    War das von Dir so gewollt?

    Jedenfalls hat mir die Geschichte aus Sicht von Michael gut gefallen.

    Schreibst Du an der andere Geschichte auch weiter oder konzentrierst Du Dich momentan auf die [100]?

  6. #5
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    klasse Geschichte! Ich mag michael, und es war mal schön zu lesen, wie es sich aus seiner Sicht abgespielt hat.
    Du hast auch schön die Spannung gehalten, bevor man wusste um wem es sich hier handelt.
    Und dann das Ende
    Der Mensch, der in den Ketten an der Wand hing war nur noch ein Häufchen Elend. Schluchzend und zitternd kauerte er in seinen eigenen Exkrementen, schaukelte haltlos hin und her.
    Ziemlich eklig, bin ich von dir gar nicht gewohnt, aber so kam natürlich dessen Angst und Empfinden super zur Geltung.

    Veleron und sein Volk waren nur die ersten, die seine Rache zu spüren bekommen hatten. Andere Welten und ihre menschlichen Bewohner würden folgen, ihm hilflos ausgeliefert sein – und er wusste auch schon wen er sich für das Ende aufsparen würde ...
    Das schreit ja förmlich nach einer Fortsetzung.
    LG Claudi

  7. #6
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ich hab mir die FF ausgedruckt und heute früh im Bett gelesen. Mir gings wie stargatefan, ich war zuerst auch ein bisschen irritiert.

    Ich glaube, ich habe bisher noch keine FF aus der Sicht von Michael gelesen; gerade deshalb gefällt mir diese Geschichte. Ich fand deinen Einblick in sein Seelenleben und seine Verwandlung an sich einfach unbeschreiblich. Du hast das so wunderbar und furchterregend beschrieben, dass ich eine Gänsehaut bekam.

    Sein Geist zog sich in sein Innerstes zurück und suchte die Verbindung zu den anderen, doch da war nur Leere und Stille, nicht einmal das Raunen einer verwandten Seele in der Ferne. Hilflos trudelte er umher, sein Wille kämpfte darum, etwas zu finden, an dem er sich festhalten konnte.
    Stattdessen spürte er, wie die Fäden die ihn mit seinesgleichen verbunden hatten nach und nach aufsplissen und dann, als sie dünn genug waren, ganz rissen. Dann löste sich etwas von ihm, dass er – so wusste er genau - nicht gehen lassen durfte.
    *schluck* Als ich das gelesen habe, kam mir sofort Sheppard in den Sinn. Der hat bei seiner Verwandlung das ja wohl auch in der Form mitgemacht.

    Was mir auch unheimlich gut gefallen hat ist - der Beginn und das Ende mit Veleron (auch wenn das Ende für ihn und seinesgleichen schrecklich war *schüttel*).

  8. #7
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Uff - ich ziehe einmal mehr den Hut vor einer deiner Geschichten.

    Ich hab anfangs gerätselt, ob es nicht Todd ist, der da eingefangen wird, aber irgendwann war Michael auf dem Radar...

    Ganz tolles Missing Link zu Michaels Geschichte.

    Und um Lils Worte zu wiederholen:
    Du hast das so wunderbar und furchterregend beschrieben, dass ich eine Gänsehaut bekam.
    Vielen Dank

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  9. #8
    Major General Avatar von Kris
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    Vielen Dank für eure Kommentare und an die Knöpfchendrücker. Diesmal will ich mit den Beantwortung nicht so lange warten.


    @ stargatefan74: Ich weiß, der Anfang ist durch die inflationäre Benutzung des Personalpronomens "Er" etwas verwirrend. Im Grunde geschieht das: Als "Michael" ahnt, dass irgendwas nicht stimmt, will er sich Veleron packen, der weicht zurück und stolpert, um un einen Busch zu fallen. Dahinter hatten sich zwei Soldaten versteckt, die nun natürlich auftauchen und den Wraith ins Visier nehmen.
    "Michael" erkennt, dass er verschwinden will und wendet sich zur Fluch ... na ja und da steht eben John.
    So war das gedacht.

    Und ja, "Solitary Man" ist nicht vergessen, ich wollte nur einfach die Stories aufschreiben, die in meinem Kopf rumspukten. Ich will auch mal sehen, wie ich da endlich weiter mache und mir den Kopf endliuch darüber zerbrechen, was ich mit Janus mache.


    @ claudi70: Ich denke, hätte ich gleich verraten, um was und wen es sich handelt, wäre die Spannung weitaus geringer gewesen, deshalb lasse ich nur nach und nach durchsickern, um wen es sich eigentlich handeln, und scheinbar war das auch richtig so - bis auf den verwirrenden Anfang.

    Ja, ich weiß, ich bin da etwas eklig und drastisch geworden, aber ich fand es diesmal irgendwie in das Bild passend. Aber sei versichert, das mache ich eigentlich nur, wenn es der Geschichte gut tut.

    Na ja, die Fortsetzung ist ja eigentlich schon durch die Serie bekannt - aber mal sehen, Michael bietet sicherlich viele Facetten, die man noch beleuchten kann.

    @ Liljana: Ich glaube die wenigsten haben bisher aus der Sicht von Michael geschrieben, weil er ja immerhin einer der Bösewichte ist - und wenn dann sind es vermutlich eher Liebesgeschichten um und mit Teyla oder so. Aber er bietet einiges an Potential, das mich als Autoren zum Schreiben reizt.

    Jedenfalls freut es mich, dass du die Geschichte schaurig-schön fandest, das war durchaus meine Intention - einmal sehr düster und böse zu werden und das ganze ein wenig umzukehren, ohne eine der beiden Seiten zu verurteilen, auch wenn Michael das bleibt was er ist - er Psychopath, wenn auch ein von den Menschen geschaffener.

    Im Grunde ist er, was die Verwandlung angeht, Sheppards dunkler Bruder, was sich auch im Umgang mit gewissen Leuten zeigt.


    @ Valdan: Ja ich weiß, man kann durchaus auf die Idee kommen, dass es Todd ist, aber ich denke, das hat sich spätestens in der mittleren Szene dann relativiert.

    Ich selbst bin auch sehr zufrieden mit der Geschichte, weil ich ungefähr genau das ausgedrückt habe, was ich als Idee einbringen wollte.


    So weit so gut. Nun harre ich einmal der Dinge, die kommen werden und hoffe natürlich auch noch auf ein bisschen Feedback, das mir bei dieser Geschichte etwas wichtiger ist als bei anderen, da ich auch hier einmal wieder experimentiert habe und hoffe, auch mal den Nerv und Geschmack der Leser zu treffen, die sonst nicht so viel mit meinem Stories anfangen können.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
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  10. #9
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So nun habe ich auch noch mal diese Story von dir gelesen und...Wow!

    Ich habe bisher noch keine einzige Story gelesen, die so tief in das Innerste eines Wraiths sieht. Deine ist die erste und was soll ich sagen? Sie ist absolut spitze.

    Du hast den Leser am Anfang ganz schön verwirren lassen und ich dachte die ganze Zeit. Wer ist das? Um wen geht es da? Wer könnte das sein?

    Ich muss sagen, du kannst einen schon ganz schön rätseln lassen und irre führen. Aber das ist in Ordnung. Umso schöner ist hinterher die Auflösung

    Es war wirklich ein super Einblick in die verborgenen Szenen von Michaels Anfängen. Teils gruselig und bedrückend, aber doch sehr interessant und spannend, dass man denken kann: Ja so hat es sich auch in der Serie zugetragen...so war es bestimmt gewesen (hätten man manche Szenen nicht bestimmt geschnitten).

    So erfährt man auch, warum Michael nun so gehandelt hat. Nur schade das Veleron und sein Volk die ersten waren, die dafür zahlen mussten.

    Kurz Um: Eine spuer tolle Story, gut geschrieben. Weiter so!
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  11. #10
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Chapeau, diese Geschichte ist dir gut gelungen. Anstatt "Ausgeliefert" hätte man sie auch "Metamorphosen" nennen können. Mysteriöser Mann ->typischer, skurpelloser Wraith der niedergeschossen wird wie wir es oft in der Serie gesehen haben -> Gefangener -> ach, zwei Seelen schlagen in seiner Brust! Nach dieser goethemäßigen Stelle geht die Metamorphose weiter, allerdings auf einer viel tieferen, elementareren Ebene. Als Bio-Grundkursschüler konnte ich keinen großen Fehler in deiner Darstellung erkennen und fand die "Viren sind kleiner als Naniten der Antiker"-Stelle ziemlich gut. Diese "menschliche Hände... davonhuschender Iratuskäfer"-Passage halte ich ebenfalls für gelungen. Du spielst hier mit den richtigen Bildern. Dann die letzte Metamorphose, die zum Kenmore führt wie wir ihn kennen.

    Genre-Experiment gelungen, würde ich mal sagen. Besonders durch den Kniff die Verwandlungen zu zeigen und keine "oh, armer Shepp wird geschlagen"-(Whump)Story zu schreiben, hast du da was fabriziert das sich spannend durchliest.
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle

  12. #11
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Die Geschichte hat mir super gefallen .
    War mal was anderes. Ich habe sogar Mitleid mit Michael bekommen. Obwohl ich ihn wirklich nicht leiden kann
    Mach weiter so
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  13. #12
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Wow! Einfach nur wow!

    Das ist ungemein eindringlich geschrieben. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht und packend. Und noch einmal, wow!

    Dieser Blickwinkel auf Michael, seine Geschichte und wie er die uns bekannten Handlungen erlebte... Du hast es wirklich geschafft, unsere guten Jungs als die Bösen hin zu stellen. Nun ja, vielleicht nicht ganz böse, aber moralisch absolut fragwürdig. Und ohne zweifel ist Michael hier das Opfer. Sehr viel deutlicher, als es die Serie zu zeigen vermochte, ist dies doch seine Sicht auf die Geschehnisse. Allein wie du beschrieben hast, wie er sich selbst verliert...
    Die Veränderungen waren viel tiefgehender, denn in dem Moment in dem sich die Ketten seines Gencodes neu anordneten, zerstörte dies auch sein Wesen, zersplitterte es in unzählige Teile.

    Und das war nichts, was man noch einmal umkehren konnte.


    Das Entsetzen über die Erkenntnis, niemals wieder das werden zu können, was er sein ganzes bisheriges Leben war, wurde übermächtig. Nur der Umstand, dass sein Geist zum Schutz in das Vergessen floh, rettete ihm in diesem Moment das Leben und den Verstand.
    Das ist Gänsehaut pur!

    Ein wirklich meisterhaftes Stück FF hast du hier geschrieben! Und ganz ehrlich, ich will mehr davon! Diese Stimmung allein schon liebe ich zu lesen, dieses düstere mit emotionalen Twist. Jep, das ist meins. Mix noch Sheppard hinzu mit einer Prise Friendship und schwups, bin ich im lese Himmel!

    Also, wie gesagt, eine echt geniale FF!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

    Avatar made by Lorien

  14. #13
    Major General Avatar von Kris
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    So, nun will ich auch noch mal auf die letzten Kommentare antworten und mich auch bei allen bedanken, die ein "Danke" hinterlassen haben.


    @ TinaS:
    Danke für deine ausführliche Meinung. Es hat mich selbst fasziniert, zu versuchen, aus der Sicht eines Wraith zu schreiben, gerade dieses speziellen. Denn ich halte gerade einen Teil davon für hochintelligent und vielschichtig (Todd beweist das ja auch immer wieder).

    Und irgendwie hatte ich das Gefühl, möglichst lange verschleiern zu müssen, wer hinter dem Wraith steckt, der gefangen genommen wird. Jedenfalls freut es mich, dass dich die Geschichte so fasziniert hat. Es wird vielleicht nicht die einzige lange Geschichte um Michael bleiben, denn ich habe gemerkt, dass Drabbles für ihn eigentlich nicht ausreichen.


    @ Terraner: Ebenfalls vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die Überlegungen, an die ich beim Schreiben gar nicht gedacht habe.
    Es war auch interessant für mich zu sehen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt, und selbst das Schreiben war eine Metamorphose - weg von "böser aber armer" Michael hin zu dem Schlüsselmoment, der ihn zu verändern beginnt.

    Als ich danach noch einmal die entsprechende Folge angesehen habe fand ich auch noch interessante weitere Anregungen, die ich sicherlich auch noch weiter umsetzen werde.
    Ich freue mich auch, dass ich gar nicht so daneben lag, denn Bio war nie eines meiner geliebten Fächer und ich habe es bereits in der Mittelstufe hinter mich gelassen.
    Aber es schien mir wichtig, immer tiefer und elementarer zu werden und mit den passenden Bildern zu verbinden. Wie ich sehe lag ich richtig und alles hat so geklappt wie ich wollte. Danke!


    @ John Shepp.:
    Danke für deinen kurzen Kommentar. Und irgendwie wollte ich auch Mitleid erwecken, denn bei all dem, was Michael später angerichtet hat, so ist doch eines auch in der Folge klar geworden - anfangs war er das Opfer.


    @ Jadzia:
    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich muss auch zugeben, dass die Geschichte aus einem spontanen Impuls entstand, die Idee formte sich während des Schreibens aus und musste danach kum noch überarbeitet werden. Ich merke, dass gerade diese Geschichten oft die intensivsten Momente haben.

    Ich sehe Michael, zumindest den der späten zweiten und frühen dritten Staffel auch als Opfer. Die Atlanter sind hier die Bösen, sie manipulieren an ihm herum und erschaffen mit diesen Aktionen das Monster, dass am Ende Millionen auslöscht - vermutlich mehr, als während seiner Existenz als Wraith.

    Dennoch versuche ich ihn auch als nicht unbedingt unschuldig darzustellen. Gerade dieses Psychogramm zu entwickeln macht unheimlichen Spaß, und das wird sicher nicht die einzige Story dieser Art bleiben.


    Auf jeden Fall vielen Dank für alles, und ich hoffe, ich kann mit dieser Story noch den ein oder anderen zum Lesen animieren oder inspirieren.

    Ich muss auch mal sehen, wann ich wieder zum Schreiben komme, denn noch ist der Oktober nicht vorbei und etwas turbulent, da ich jetzt die Sachen aufarbeiten muss, die beim Besuch liegen geblieben sind.
    Aber ich denke, dass es im November und Dezember wieder ruhiger wird und ich dann auch zu der ein oder anderen Story und natürlich "Solitary Man" kommen werde.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

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  15. Danke sagten:


  16. #14
    Captain Avatar von Evaine
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    ...auch diese Story hat mir wieder sehr gefallen: Danke für die Mühe, die du dir gegeben hast!

    Der Titel Metamorphose... ist zwar auch schön... würde aber zuviel verraten.

    Evaine

  17. Danke sagten:


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