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Thema: Ausbruch (Teil III)

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Ausbruch (Teil III)

    Short-Cut: Der Ausbruch ist nicht zu stoppen...
    Fortsetzung von: ...„Besessen (Teil II)...
    Spoiler:Hinterhalt“, „Opferung (Teil II)“ + „Whispers
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Romance, Charakter Death
    Rating: PG13
    Author’s Note:Wer mich bzw. meine Lilyreihe noch nicht kennt, sollte vielleicht erst hier anfangen zu lesen. Ansonsten viel Spaß beim lesen, egal ob als Neu oder Wiedereinsteiger.
    Alraune
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich sehr freuen!


    Antworten zu euren FB:

    Spoiler 
    Danke an die Dankedrücker

    @claudi70: Ja, sie bringen jede Menge Infos und Wissen mit. Aber ob das noch was bringt? Wir werden es sehen.

    @Scout: Ich freu mich, das du wieder dabei bist
    Stimmt. Bei den Paralleldingern kann man so schön spielen. Das gefällt mir auch!


    ---

    Ausbruch


    Lily erwachte, als sie einen frischen Luftzug an ihren Beinen spürte. Sie rieb sich die Augen und sah, wie John versuchte leise seine Kleidung aus dem Schrank zu holen.
    „Du stehst schon auf?“, fragte sie verschlafen und er sah sie entschuldigend an.
    „Ich wollte dich nicht wecken!“
    Sie blickte auf die Uhr. Es war erst 6 Uhr, Farah schlief noch eineinhalb Stunden.
    „Bin mit Ronon verabredet zum trainieren!“, flüsterte John und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    „Viel Spaß!“
    Er nickte und verschwand ins Bad. Lily drehte sich auf die Seite und war einen Moment darauf wieder eingeschlafen.


    Als Evan mit Elizabeth in Richtung Kantine lief um gemeinsam zu Frühstücken, kamen sie am Trainingsraum vorbei. Dort hatten sich einige der Bewohner versammelt und schauten den Kampf der beiden Freunde zu.
    Evan blieb stehen und sah gerade noch, wie Sheppard einen falschen Schritt machte und so es Ronon ermöglichte, ihn seinen Stab aus der Hand zu schlagen. Er hatte verloren. Keuchend stützte er sich auf die Knie und schüttelte den Kopf.
    „Ich bin zu Alt für diesen Kram!“
    Elizabeth wartete bis die Zuschauer gegangen waren und trat lachend dann in den Raum hinein.
    „Teyla hätte sie mal härter ran nehmen sollen!“
    Ronon grinste verschmitzt und Evan erwiderte es. Liz schüttelte den Kopf und schubste Lorne ein bisschen.
    „Haben Sie gut geschlafen?“, wollte sie dann von Ronon wissen, der mit John die Stöcke aufräumte und sich sein Handtuch schnappte.
    „Ja. Es war nur etwas ungewohnt. So alleine…“
    Zwei Augenpaare sahen ihn fragend an, aber der Satedaner wollte nicht weiter darüber sprechen. Auf dem Flur trennten sie sich. Das Paar ging weiter zur Kantine und John zurück in sein Quartier. Ronon machte sich auf den Weg zur Krankenstation. Levy wollte so schnell wie möglich anfangen, das Gegenmittel herzustellen.


    Joanne war am Abend vorher von Elizabeth begleitet worden. Ihr Quartier lag in der Nähe der Krankenstation, so wie die anderen Ärzte und das meiste Pflegepersonal.
    „Ihr altes wurde bereits wieder bezogen!“, hatte ihr Liz erklärt und ihr neues Heim gezeigt. Es war recht kühl, aber sie würde es sich schon so einrichten, dass sie sich wohl fühlte. Die Expeditionsleiterin wollte schon gehen, als Joanne sie aufhielt.
    „Wir haben uns geduzt!“
    Ihr Gegenüber lächelte dankbar und ließ sie dann alleine. Sie legte sich aufs Bett und fing zu weinen an…


    Nervös betrat Joanne die Krankenstation. Beckett war schon hier, sie konnte ihn hören, wie er mit einer der Schwestern scherzte. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann in ihrem Atlantis zuletzt jemand gelacht hatte.
    Total in Gedanken versunken lief sie zu den Büroräumen und blieb an der Tür verblüfft stehen. Die Aufteilung war genauso, aber sie hatte erwartet, dass ihr Schreibtisch leer geräumt sei, nachdem sie hier schon länger tot war. Doch es befand sich alles, was sie wohl zurück gelassen hatte, noch an seinen Platz. Fotos, Notizen die schon leicht verblasst waren… Sie bemerkte den Mann und das Kind in dem Bilderrahmen.
    „Joanne, Sie sind ja schon da!“, rief Carson und sie zuckte erschrocken zusammen. Er entschuldigte sich deswegen und blieb neben ihr stehen. Er sah den Rahmen in ihrer Hand.
    „Ist das ihre, meine Familie?“
    Carson war überrascht.
    „Hatten Sie in ihrer Welt keinen Mann und Sohn?“
    Joanne schüttelte den Kopf und seufzte.
    „Es war sicher schwer, den beiden mitteilen zu müssen, dass die geliebte Frau und Mutter nicht mehr zurück kommen würde!“
    Carson seufzte ebenfalls und berichtete ihr alles. Sie sah noch mal auf das Foto, dann stellte sie es zurück. Dann atmete sie tief durch.
    „Ich denke, wir sollten anfangen!“
    Er nickte und bat sie, einen Moment zu warten. Er lief in die Umkleide und kam dann mit einem Kittel zurück. Es war ihrer.
    „Danke!“
    Sie lächelte und zog ihn an. Carson schluckte. Als wäre sie nie weg gewesen und doch stand dort eine Fremde vor ihn, die eine ganz andere Vergangenheit hatte. Sie würden sich noch mal von neuem kennenlernen müssen. Joanne holte den Stick mit ihren bisherigen Daten aus der Hosentasche und die beiden gingen zum Labor. Kurz darauf stieß Ronon zu ihnen und es ging los.


    Zelenka nahm seine Brille ab und rieb sich über die müden Augen. Auf dem Schreibtisch gegenüber lag McKay und schnarchte. Sie hatten immer wieder die Simulationen neu gestartet und sich dann gefragt, warum dort alles funktionierte und bei der Athene gar nichts. Die Systeme zeigten keine Fehlermeldungen an, aber entweder funktionierte der Antrieb nicht, dann ging dieser, aber die Steuerung fiel aus. Dann war doch alles in Ordnung, sie hatten los fliegen können, als alle Lampen rot aufleuchten und Warnungen ausstießen.
    Wenn das so weiter ginge, würde er persönlich mit einem Vorschlaghammer dieses blöde Schiff malträtieren.
    Er seufzte, dann rüttelte er an Rodneys Schulter. Der schoss hoch und haute sich den Hinterkopf an seiner Lampe an. Wie jedes Mal…
    „Au. Radek, das machen Sie doch mit Absicht!“, jammerte Rodney.
    „Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob wir etwas Essen? Das Problem läuft uns eh nicht weg!“
    Der gefragte nickte und die beiden verließen gähnend ihr Labor.

    „Meier gibt uns dann Bescheid, wenn er etwas findet!“, meinte Radek, als sie in der Kantine waren und am Buffet anstanden. McKay runzelte die Stirn, während er seinen Teller mit Wurst belud.
    „Meier?“
    Zelenka schenkte sich einen Orangensaft ein und schmunzelte.
    „Sie haben ihn doch selbst darum gebeten!“
    Langsam erinnerte sich Rodney wieder.
    „Stimmt, er hat Niles dabei und die neue vom Stargate Commando. Also wenn das heute nichts wird, dann gebe ich auf!“, seufzte er und Radek nickte zustimmend.



    Lieutenant Alex Neville stand mit verschränkten Armen am DHD und wartete. Zum zigsten Mal blickte er auf die Uhr.
    „Wie immer unpünktlich!“
    Er wartete auf die drei Wissenschaftler, die die Athene endlich flugtauglich machen sollten. Ob das klappte, bezweifelte er. Wenn ihn jemand gefragt hätte, er hätte das Ding schon längst aufgegeben und ein neues Schiff gebaut, anstatt soviel Zeit zu vergeuden. Aber ihn würde niemand fragen, er war nur ein einfacher Soldat.
    Endlich etablierte sich das Tor und zwei Männer in Begleitung einer blonden Frau traten heraus. Alex zog die Augenbrauen nach oben. Da hatten sie ja die Ausrüstung wirklich fair verteilt. Sie trug das sperrigste Teil. Er nahm es ihr ab.
    „Ich helfe Ihnen!“
    Sie lächelte ihm dankbar zu.
    „Ja, der Lieutenant! Wie immer ganz der Gentleman!“, grinste Meier, der den Soldaten schon länger kannte. Alex nickte und wandte sich zu der jungen Frau, während sie den Zehnminütigen Weg zur Werft entlang gingen.
    „Sie sind sicher neu!“
    Er hatte sie auf Atlantis bisher noch nicht angetroffen. Meistens wurden alle weiblichen Neuankömmlinge von den Soldaten, die schon länger nicht mehr auf der Erde waren, erst mal begutachtet. Für einige war das schon ein Ritual geworden. Anfangs hatte sich Dr. Weir gewundert, weshalb im Kontrollraum so ein Gedrängel herrschte, aber dann hatte es ihr wohl jemand erklärt oder hatte es selbst heraus gefunden.
    „Ja, ich bin Carol Green und erst seit einigen Tagen in der Pegasus Galaxie. Ich dachte immer, es wäre einfach nur Übertreibung, wenn die Rückkehrer von Atlantis berichteten. Aber wenn man es dann selbst mit den eigenen Augen sieht!“
    Ihr schwärmen ließ die Männer schmunzeln.
    „Wraith, Genii…“, murmelte Dr. Niles. Sein Kollege stieß ihn in die Seite.
    „Mach Carol doch keine Angst. Sie soll es genießen, solange Sie noch kann!“
    Nervös blickte sich die Wissenschaftlerin um. Alex sah die Männer genervt an.
    „Sie müssen sich keine Sorgen machen. Hier sind keine der genanten Schurken. Außer ein paar Dörfern in der Nähe und die Werft gibt es hier niemanden und nichts!“
    Carol nickte leicht, schwieg aber und so verbrachten sie den restlichen Weg, bis sie die Werft erreichten. Diese war ein Überbleibsel der Antiker. McKay hatte die Adresse des Planeten ziemlich spät in der Datenbank entdeckt, in der noch viele Geheimnisse schlummerten.
    „So, herein spaziert!“
    Der Lieutenant stellte Dr. Greens Ausrüstung vor einer der Konsolen. Die drei richteten sich ein und Alex verabschiedete sich. Er würde ein paar Runden drehen und schauen ob alles in Ordnung war. Als er hinaus ging, hörte er noch, dass die drei sich beeilen wollten, da Zelenka gegen Mittag eine erste Meldung erwartete.

    Er hatte am Feld ein paar Bauern getroffen, aber durch die andauernde Trockenzeit, hatten die wenig ernten können und waren dann zurück in ihr Dorf aufgebrochen. Alex sah hinauf zum Himmel, aber außer kleinen Schleierwolken, brannte nur die Sonne herab und es war kein Regen in Sicht. Er entschloss sich wieder hinein zu gehen. Als er in das Schiff trat, konnte er Meier bereits hören. Der Deutsche brüllte mal wieder rum. Der wollte alles perfekt machen, um so vor den beiden Chefwissenschaftlern zu glänzen. Zelenka würde es sicher würdigen, aber McKay, da war der Lieutenant sich nicht so sicher.
    „Geht’s noch lauter? Sie könnten Tote mit ihren Geschrei wecken!“
    Hans blickte ihn mürrisch an, dann kroch er wieder unter eine der Konsolen und schloss ein Kabel an. Carol war ziemlich ruhig und konzentriert. Ihre Devise war, sie sich könnte danach noch aufregen. Vorher brachte das wenig und würde nur von der Arbeit ablenken.

    „Das gehört sich definitiv nicht in den Schaltkreislauf!“
    Alex sah von seinem Kartenspiel auf. Er hatte sich ein Pad geschnappt, das die Genies nicht brauchten und ein wenig Solitär gespielt. Er beendete es und trat zu ihr. Sie deutete auf die Darstellung und er verstand, obwohl er wenig Ahnung davon hatte, sofort was sie meinte.
    „Sieht so aus, als hätte sich etwas einen warmen Platz gesucht und so die Leitungen beschädigt!“, erklärte Carol. Alex ging zum Stuhl, wo er gesessen hatte und nahm sich seine Waffe um sie an der Weste zu befestigen. Kurz klickte es.
    „Ich sehe mal nach!“
    Er ließ sich den Sektor zeigen, dann brach er auf.

    Langsam näherte sich Alex dem Bereich, aber vor der letzten Türe musste er stehen bleiben. Sie ging nicht auf.
    „Hmm… Sesam öffne dich!?“
    Klappte nicht. Er fragte über Funk nach und Carol erklärte ihm, wie er die Kristalle überbrücken musste. Alex öffnete den Deckel und griff hinein.
    „Igitt, was ist denn das?“
    Eine zähe braun-grünliche Pampe tropfte ihn auf die Finger und auf den Boden hinab. Er wischte sich seine Hand ab und stocherte mit seinen Dolch, das klebrige zur Seite um die Kristalle überhaupt sehen zu können. Einen nahm heraus und steckte ihn neben den unteren. Ein leises Surren ertönte und er befestigte den Deckel wieder. Als er mit der Hand darüber fuhr und die Tür sich öffnete, hielt er sich diese schnell vor Ekel über Mund und Nase.
    „Das stinkt ja abartig!“, informierte er die andern und ging hinein. Seine Waffe hielt er vor sich und die kleine Lampe, half ihm bei der Orientierung. Außer den paar roten Notleuchten, war es stockfinster.
    „Es hat sie noch nicht kommen hören und verweilt immer noch am gleichen Punkt!“, gab Niles durch. Der britische Wissenschaftler fand dies alles ziemlich spannend. Überhaupt war er froh, wenn es auf Missionen etwas Action gab.
    „Bei dem Gestank würde es mich wundern, wenn mich noch jemand hört!“, antworte der Soldat. Es roch verdächtig nach Verwesung, aber das ein Toter von den Sensoren angezeigt wurde, war ihm neu.
    Er musste drei Stufen nach unten gehen, im Schein der Lampe reflektierte etwas am Boden. Als er unten war, wusste er was es war. Er stand knöcheltief im Wasser und an einigen Rohren hatten sich bereits Algen gebildet. Hätte er sich davon nicht ablenken lassen, wäre ihm die Bewegung hinter sich sofort aufgefallen.
    So dauerte es einen Moment, als ihm ein kalter Hauch in den Nacken blies. Er zog die Schultern hoch und Gänsehaut breitete sich überall auf seinen Körper aus. Langsam drehte er sich um und schien es mit der Lampe direkt in die großen, runden weißen Augen. Geblendet und irritiert davon, hielt das Wesen kurz inne. Alex nutzte das aus und rannte los.
    „Haut ab!“, brüllte er über Funk und spürte bereits die Krallen an seinen Rücken.
    „Informiert Atlantis!“, schrie er noch, dann packte es ihn.

    Erschrocken standen die Wissenschaftler vor dem Kontrollschirm und sahen wie aus zwei blinkenden Punkten, einer wurde. Meier lief zu einem Kasten, der an der Wand befestigt war und holte zwei Barettas heraus.
    „Was tust du denn da?“
    Er gab Niles die andere und schubste Carol an.
    „Lauf du zum Tor und gib Bescheid! Wir helfen Neville!“
    Carol schüttelte den Kopf.
    „Ein paar Schussübungen und schon wollt ihr Helden spielen!“
    Meier zog sie an der Hand auf den Flur und deutete zurück zum Schirm.
    „Es bewegt sich in unsere Richtung. Los jetzt!“
    Sie seufzte und machte was er tat. Sie sollte ihn das letzte Mal gesehen haben…

    In den Gängen hatte sich Gestank ausgebreitet und ihr wurde übel. Nicht durch die Nase atmen, dachte sie und verließ dann endlich das Schiff.
    Draußen musste sie einen Moment überlegen, von wo sie gekommen waren, aber eine Felsformation, die sie vorher schon gesehen hatte, ließ sie erinnern und sie rannte los. Nach einigen Minuten hatte sie das Tor erreicht. Ihre Hände zitterten, während des Anwählens und der ID Eingabe. Ihr kam es vor wie Stunden, bis der Bestätigungston erklang und sie durch gehen konnte. Im Torraum sackte sie auf die Knie und musste erst mal Luft holen.
    „Dr. Green?“
    Sie sah Zelenka die Treppe runter kommen und wie er die Hand ausstreckte, um ihr aufzuhelfen.
    „Was ist passiert?“
    „Irgendetwas hat sich in der Athene versteckt und Lieutenant Neville angegriffen, womöglich getötet!“
    „Kommen Sie!“
    Er führte sie zu Elizabeth und als Colonel Sheppard mit Ronon und McKay erschien, berichtete Carol alles.

    „Wir müssen los!“, meinte John und wollte schon gehen, als ihn Ronon am Arm festhielt.
    „Ihr…“
    Der Satedaner stockte kurz.
    „Wir haben dagegen keine Chance. Nicht ohne den Impfstoff!“
    „Wir können doch keine 4, 5 oder 6 Wochen warten!“
    John sah ihn erschüttert an.
    „Dort gibt es mehrere Dörfer. Wenn wir es wüten lassen und erst in einen Monat auftauchen, gibt es nichts mehr zu retten. Und wir haben es schließlich dort hingebracht!“
    Ronon wusste das und John seufzte.
    „Es könnte schneller gehen!“
    Die Männer blickten zur Türe, wo Joanne stand. Sie hatte die lautstarke Diskussion gehört, als sie aus dem Transporter getreten war.
    „Mit meinen Ergebnissen und anderen, die wir in der Datenbank gefunden haben, werden wir in einer Woche fertig sein und die ersten impfen können!“
    Liz die das Unbehagen von John merkte, sprach ihn an.
    „Der Zeitraum ist doch besser, als mehrere Wochen!“
    Er nickte.
    „Wie sind die Verhältnisse der Umgebung?“, wollte Joanne wissen.
    „Es hat seit Wochen nicht mehr geregnet und die Bauern klagen, wegen der schlechten Ernte. Wir haben letztens eine Fuhre Trinkwasser verteilt. Was nur ein Tropfen auf den Heißen Stein ist!“
    Die Ärztin überlegte.
    „Was den Menschen schadet, ist aber auch ein Vorteil für sie. Das Wesen muss sich erst an seine neue Umgebung gewöhnen. Die ganze Zeit konnte es im nur in dem Bereich ausharren, wo es feucht genug war und hoffen das bald die Beute kommt!“
    John wirkte ein wenig entspannter, wenn das bei einer Situation überhaupt möglich war. McKay, der noch etwas müde wirkte, und wohl ihre Worte im Geiste wiederholt hatte, sah sie an.
    „Was haben Sie in der Datenbank gefunden?“
    Die anderen sahen erst ihn, dann Joanne an.
    „Ich dachte schon, Sie fragen nie!“, zwinkerte sie und blickte kurz auf ihr Pad.
    „Carson hatte gestern die Idee gehabt und ein paar Begriffe eingeben. Vor einigen Minuten kam dann das Ergebnis. Die Antiker nennen sie die Albrun, man kann es ableiten von Alraunen. Sie haben versucht die Wraith zu heilen und was daraus geworden ist, sehen wir jetzt…“
    Sie hielt das Pad hoch, sodass jeder das Foto sehen konnte, was in dem Bericht beigefügt worden war. John verzog das Gesicht und auch McKay blickte zu Boden.
    „Die Albrun wurden ihnen Gefährlich und die Antiker brachten sie auf einen Planeten. Die Albrun flüchteten sofort in die Dunkelheit oder in Gewässer. Es gibt ein paar Beschreibungen, das die Wesen einige Bewohner angegriffen hatten und die dann Wahnsinnig wurden, ehe sie sich ebenfalls zu Albrun verwandelten. Das lag wohl am Gift des Iratuskäfer, welches in den Wraith war. Mehr Aufzeichnungen waren nicht auffindbar. Vielleicht gibt es irgendwo noch versteckte…“
    Elizabeth nickte und die Versammlung löste sich auf.


    Alex versuchte seinen Körper zu beherrschen, aber das, was in ihm war, war so stark. Er musste mit ansehen, wie er mit seiner P90 den Kontrollraum stürmte und die beiden Wissenschaftler erschoss. Sie hatten viel zu wenig Übung gehabt, um sich richtig verteidigen zu können. Danach hatte er versucht, eher es, das Schiff zu starten. Doch dann verstand es, dass es nicht möglich war. Als es in seinem Geist nach anderen Möglichkeiten suchte, dachte er, es würde ihm sein Gehirn zerreißen, so schmerzte es.
    Es fand die Infos über die Bewohner hier und seine Beine führten ihn hinaus. Aber als sie an die Trockene, warme Luft kamen, schrie es auf und rannte schnellstens wieder hinein. Alex merkte, wie geschwächt es war und hatte eine Idee. Eilig, solange er seinen Körper noch führen konnte, lief er in den Bereich, wo eine kleine Krankenstation eingerichtet war. Er schlug die Scheiben des Medizinschranks ein und suchte ein Betäubungsmittel.
    Endlich fand er eine Schachtel und drückte die Tabletten heraus. Eigentlich war das purer Selbstmord, was er hier tat, doch er was sich sicher, mit dem Ding in ihm, würde er überleben. Er spürte kurz, wie es kräftiger wurde und er schluckte die Tabletten. Kurz darauf taumelte er zu einer der Liegen und fiel darauf. Bevor er einschlief, spürte er die Wut und Machtlosigkeit des Wesens. Seine letzte Hoffnung war Atlantis. Sheppard würde ihn bestimmt nicht in Stich lassen…


    Die Tage vergingen. John hatte eine Flugzeugdrohne zu den Dörfern geschickt, um so den Bewohnern Bescheid zu geben und bat sie, sich nicht in der Nähe der Werft aufzuhalten. Er besuchte jeden Tag das Labor und ging Beckett und Levy auf die Nerven. Irgendwann reichte es ihnen und sie hingen ein Zutritt für John Sheppard verboten Schild auf. Farah die das erfuhr, fand das lustig. Hing doch so ein ähnliches bei Rodney, nachdem sie sein Labor unter Wasser gesetzt hatte.

    Am Nachmittag, einen Tag vor der Fertigstellung des Serums, wurde Atlantis angewählt. Es war die Erde, die Urlauber kamen zurück. Elizabeth erwartete Teyla bereits. Auch wenn es nicht mehr unbedingt notwendig war, sollte sie wegen den Antikörper gestestet werden. Joanne wollte einfach wissen, ob sich das mit ihrer Welt glich. Teyla, Dave und vor allem Andreana, die ebenfalls nicht hier gewesen war, hörten sich die Neuigkeiten verblüfft an.
    Connor begleitete Teyla zur Krankenstation, wo sie erstmal mit offenen Mündern stehen blieben und zusahen, wie Dr. Levy einer Soldatin die Hand verband. Joanne bemerkte die beiden und rief nach einer Schwester, die weitermachen sollte. Einen Moment sagten sie nichts, dann umarmten sich die Frauen.
    „Das ist… komisch!“, meinte die Athosianerin. Joanne stimmte ihr zu und zeigte lächelnd auf die kleine Wölbung.
    „Fünfter Monat!“, lächelte Teyla und erzählend gingen sie zu einer Liege, um die Untersuchung anzufangen.


    Andreana war zuerst in ihr Quartier und hatte ihre Taschen ausgeräumt. Aber als sie ihre Wäsche in den Mülleimer legen wollte, anstatt in den Schrank, musste sie sich ihre Aufgewühltheit eingestehen. Es war doch schon so lange her, und doch Ronons Name allein, löste in ihr ein Gefühlschaos aus. Sie seufzte und ließ das Auspacken bleiben. Sie brauchte jetzt jemanden zum reden und das würde Lily sein. Mit der verstand sie sich sehr gut.
    Nachdem sie mit dem Transporter ein Stockwerk höher gefahren war, ging sie im Flur zum Quartier der Sheppards. Farah öffnete ihr und begrüßte sie begeistert. Sie erfuhr von dem Mädchen innerhalb einer Minute alles Mögliche, was sie in den letzten 2 Wochen verpasst hatte.
    „Daddy darf nicht mehr auf die Krankenstation. Carson und Joanne haben ein Verbotsschild angebracht!“, kicherte Farah und Andreana hörte John, wie er seine Tochter bat, endlich damit aufzuhören.
    „Nänänä!“, lachte sie.
    „Lass sie doch erstmal herein kommen!“, meinte Lily und kam ihr aus dem Wohnzimmer entgegen. Die Frauen drückten sich, dann nickte die Italienerin John zu, der die beiden alleine ließ und in sein Büro ging. Vorher sah er zu Farah in deren Zimmer und nach dem Quietschen zu Urteilen, wurde sie zur Strafe durch gekitzelt.
    „Möchtest du was trinken?“
    Die Gefragte schüttelte den Kopf.
    „Ich, ähm,… Weißt du wo Ronon ist?“
    Lily grinste. Sie hatte sich das schon gedacht.
    „Sein ehemaliges Quartier war nicht besetzt gewesen und er hatte wieder einziehen können. John war vorhin mit ihm joggen. Er ist jetzt bestimmt dort!“
    Andreana lächelte nervös. Lily bemerkte es und nahm ihre kalten Hände in die ihren um sie zu beruhigen.
    „Ich begleite dich ein wenig!“
    Dankbar seufzte sie und die beiden liefen langsam durch die Gänge. Doch kurz vor seinem Quartier blieb Andreana wie angewurzelt stehen. Sie schwitzte und zitterte etwas. Lily sah sie besorgt an.
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Das ist einfach nur kindisch von mir!“, flüsterte sie und lehnte sich an die Wand.
    „Wir waren noch gar nicht richtig zusammen. Es war noch ganz am Anfang, und doch, es hat so weh getan, als er uns verlassen hatte. Ich habe ihn geliebt!“
    Lily nickte.
    „Aber ich habe Angst. Angst vor allem jetzt. Ist diese Liebe noch da? Oder bilde ich mir das alles nur ein?“
    Andreana schüttelte den Kopf.
    „Ich… ich kann das nicht!“
    Sie drehte sich um und ging weg. Lily ließ sie stehen, die eilte ihr dann nach und sprach ihr Mut zu.
    „Schlafe erst mal drüber. Du hast vor nicht mal einer Stunde erst erfahren, dass er wieder hier ist. Er wird dir nicht davon laufen!“
    Andreana nickte und im Treppenhaus trennten sich die Frauen um in ihre Quartiere zu gelangen.


    Am frühen Morgen gab es für alle die Impfung. McKay erschien als letzter, einen Apfel in der Hand.
    „Carson! Darf ich den noch essen?“
    Der Arzt sah ihn belustigt an.
    „Es ist nur ein kleiner Pieks Rodney. Sie werden danach weiter alles tun können!“
    Der Wissenschaftler glaubte seinen Kollegen nicht so ganz, setzte sich dann aber dennoch auf die Liege und sah Beckett zu, wie dieser die Stelle desinfizierte, wo die Nadel kurz darauf hinein stechen würde. Als es soweit war, blickte er weg und verzog das Gesicht. Carson schüttelte den Kopf und sah Rodney nach, wie dieser eilig die Station verließ.

    John trat in den Jumper und sah, dass sie vollzählig waren. Major Lornes Team saß hinten, vorne hatten es sich Ronon und McKay bequem gemacht.
    „Ist das normal, wenn der Arm weh tut?“, fragte Rodney und der Satedaner rollte mit den Augen. Die Frage kam wohl nicht zum ersten Mal.
    „Alle Startklar?“
    Keiner hatte einen Einwand und so startete John den Jumper und flog runter in den Torraum. Das Gate hatte sich bereits geöffnet und verschlang das Fluggerät. Auf der anderen Seite angekommen, bemerkten sie, wie sich der Himmel verdunkelt hatte.
    „Sieht nach Regen aus!“, meinte Ronon und beobachte die Wolken.
    „Hätte ruhig noch etwas warten können!“, murmelte John und landete in der Nähe der Werft.
    „Haben alle die Oropax?“
    Einträchtiges Nicken.
    „Gut. Vielleicht können wir den dreien noch helfen, wenn nicht… Sie wissen, was sie zu tun haben. Passen Sie alle auf sich auf!“
    Lorne gab das Zeichen zum Aufbruch und die vier verließen den Jumper. Sheppard überprüfte noch mal seine P90 und wollte den anderen folgen, als er McKays Unbehagen spürte.
    „Mein Arm kribbelt, mehr als sonst!“
    Ronon schlug dem Wissenschaftler auf die Schulter.
    „Das wird ihr Blut sein, das durch sie durch läuft. Sieht so aus, als wären sie am Leben!“
    Dann verließ der Hüne die beiden Männer und sah sich wachsam um.
    „Sie können ruhig hier bleiben Rodney. Aber sie haben sich gestern freiwillig gemeldet, weil sie sich um das Schiff Sorgen!“
    „Mein Fehler!“, murmelte McKay und folgte Sheppard seufzend.

    Der Wind war ziemlich frisch. Hin und wieder blitzte die Sonne durch, aber gegen die Wand aus Wolken hatte sie keine Chance. Lorne und Connor sicherten den Eingang zur Werft und warteten auf die Nachzügler.
    „Ziemlich ruhig alles!“, meinten sie und John nickte allen zu. Das Zeichen, das sie hinein gehen konnten.
    Nickelson stieß mit seinen Fuß gegen die Tür und öffnete diese langsam. Die roten Notlichter blinkten penetrant und Thomson schluckte.
    „Das kommt mir alles bekannt vor!“, flüsterte er und seine Kameraden nickten. Das hatten sie schon einmal erlebt, nur war das nun echt.
    Zrrrrrrrssss...
    Lorne zuckte zusammen, aber da die anderen noch wachsamer um sich blickten, wusste er, dass er das sich diesmal nicht einbildete.
    „Nicht darauf hören! Man riecht sie! Das Geräusch soll nur davon ablenken!“, informierte Ronon sie und McKay fragte sich, was ihn dazu getrieben hatte, sich freiwillig zu melden.
    „Ich gehe nach draußen!“, meine er, aber John hielt ihn an der Weste fest und zog ihn mit. Etwas huschte an ihnen vorbei und leichter Gestank kam auf. Doch sie konnten es nicht sehen. Es tarnte sich bestens.
    Da wurde Connor gepackt und das Wesen fing zu kreischen an, ehe sie ihre Oropax benutzen konnten. Dave schoss mehrmals auf das, was wohl einst Niles oder Meier gewesen war. Doch das hielt es nicht auf und er bekam mehrere Kratzer in seinem Gesicht ab. Ronon gab einen seiner Tötungsschüsse ab und zog dann sein Schwert. Er stach es durch den Rücken und Connor konnte sich befreien. Noch mal das hohe Kreischen, dann zerfiel es für immer zu Staub. Sie gingen weiter und kamen an einen Kasten vorbei. McKay blieb daran stehen und öffnete ihn.
    „Ich kann die Stromversorgung wiederherstellen, dass wenigstens etwas Licht hier drin ist!“
    Er steckte mehre Kristalle um und verband diese mit seinen Pad. Diese Ablenkung tat ihm gut und kurz darauf, erlosch die Notbeleuchtung. Es war total finster.
    „McKay!“, zischte John und schien dem Mann mit der kleinen Lampe an seiner P90 ins Gesicht.
    „Einen Moment!“
    Er gab ein paar Daten ein, dann wurde es hell. In dem Moment stieß ihn etwas um und er quietschte erschrocken auf. Das Wesen hinterließ grünlichen Schleim auf seinem Gesicht und hektisch versuchte er das Zeug von sich abzubekommen.
    „Weg. Das soll weg!“, kreischte er aufgeregt. Die anderen schossen derweil darauf, doch es konnte durch eine der offenen Türen entkommen.
    „Es will nach draußen!“, rief Lorne und Ronon rannte los. Der Major wollte ihm folgen, aber der Colonel hielt ihn auf.
    „Ronon macht das schon!“, meinte er und fragte Rodney, der sich wieder aufgerappelt hatte, ob noch irgendetwas fremdes hier wäre.
    „Im Kontrollraum habe ich die beste Übersicht!“, sagte er und deutete auf den Gang vor ihnen. Die Männer nickten und folgten den Wissenschaftler.

    Als Ronon die Werft verließ, spürte er den Regen auf seiner Haut. Das hatte gerade noch gefehlt. Für die Bewohner hier, mochte es gut sein, aber das Wesen, würde umso stärker werden. Er ging etwas langsamer und sah die Spur, die es hinter ließ. Anscheinend war es leicht verletzt und der Schleim verriet es. Er kam an ein kleines Wäldchen und verlor die Spur.
    Krack
    Ein Ast wurde zertreten und Ronon duckte sich. Er sah durch das Gebüsch eine Bewegung, zielte darauf und sprang auf. Der Junge schrie erschrocken auf und Ronon zog ihn zu sich. Er gab ihm zu verstehen leise zu sein. Dieser nickte und sah dann, wie der Satedaner die Augen schloss. Konzentriert verweilte er so einige Zeit.
    Dann merkte der Junge, wie sich der Mann vor ihm, anspannte und sein Schwert zog. Ronon drehte sich um und stach zu. Das Wesen, wirkte verblüfft, wenn man noch etwas aus seinen verzerrten Zügen lesen konnte und der Wind nahm es mit sich.
    „Danke!“, flüsterte der Junge und Ronon nickte.
    „Erledigt!“, gab er über Funk durch.
    „Dann solltest du dir das mal ansehen!“, antworte John und Ronon machte sich auf den Weg.

    Rodney hatte die Kontrollstation gefunden und danach auf dem Schirm geschaut, ob im Schiff noch weitere Angreifer waren. Er fand den Punkt, der zeigte, dass in der Krankenstation sich jemand befand.
    „Kann man auf die Überwachungskameras zugreifen?“, wollte John wissen und der Wissenschaftler versuchte es. Es klappte und was sie dann zusehen bekamen, ließ sie erschaudern. Kurz darauf stieß Ronon zu ihnen und er zog die Augenbrauen nach oben.
    „Ist, war das der Lieutenant?“
    John nickte.
    „Was tun wir jetzt?“
    „Wir sollten das Carson und Joanne zeigen!“, schlug Rodney vor und überspielte die Bilder auf seinen Pad.
    „Nickelson, sie fliegen mit McKay zurück!“
    „Ja, Sir!“

    In Atlantis lief Rodney eilig auf die Krankenstation. Er fand Carson in dessen Büro und zeigte ihm die Bilder. Der Arzt schnaufte durch.
    „Das sieht übel aus!“
    Aber er wusste auf Anhieb selbst nicht, was da machen könnte.
    „Vielleicht hat Levy das schon mal gesehen?“
    Carson nickte und gab ihr über Funk bescheid. Die antwortete, dass sie in ein paar Minuten da sei, sie würde noch fertig essen.
    „Wie ist es so?“, fragte Rodney und Beckett verstand erst nicht, was er meinte. Rodney zeigte auf den leeren Platz, wo Levy arbeitete. Carson lächelte leicht.
    „Anders. Sie sieht aus wie sie, spricht auch so und auch ihre Bewegungen gleichen sich. Und trotzdem ist sie anders. Aber die letzte Woche zeigte uns allen, sie gehört in unser Team. Und es hat sich angefühlt, als wäre sie nie weg gewesen!“
    McKay nickte und dachte daran, wie es alle getroffen hatte, als sich die Ärztin geopfert hatte.
    „Was gibt’s neues?“
    Die Männer sahen auf, als Joanne herein kam und sich ihren Arbeitspferdeschwanz machte. Auch ihr wurden die Infos gezeigt.
    „Oh ja, das erinnert mich wirklich an etwas!“
    Sie lief zu einen der Computer und suchte etwas, aber ihr wurde der Zugang verwehrt.
    „Anscheinend hatte ich hier ein anderes Passwort!“, schmunzelte sie und fragte Carson.
    „Haben wir hier Stammzellen aus Embryonen des Iratus-Käfers?“
    Der Arzt nickte.
    „Als wir ein Wraithlabor durchsuchten, fanden wir ein verlassenes Nest und nahmen ein bisschen was mit!“
    Joanne lächelte.
    „Gut. McKay ich komme mit und schaue mir Neville am besten vor Ort an. Dann kann ich sagen, ob es noch klappen könnte!“
    Die Männer sahen sich verwirrt an. Die Frau sprach in Rätseln.


    John tippte gelangweilt auf einen Pad herum und war froh, als er Stimmen hörte. McKay und Nickelson brachten Dr. Levy mit. Sie nickte ihm zu und sah auf den Bildschirm.
    „Haben Sie schon versucht mit ihm zu sprechen?“
    Die Anwesenden verneinten.
    „Colonel, würden Sie?“
    Sie deutete auf das Mikrofonsymbol.
    „Ihre Stimme wird er am ehesten erkennen!“
    „Was soll ich denn sagen?“
    „Irgendwas!“, meinte Joanne und John zuckte die Schultern. Dann sprach er den Lieutenant an. Beim dritten Versuch, regte er sich, was nicht so leicht war. Überall wucherten Pusteln und seine Haut hatte sich verfärbt.
    „Helft mir!“, ächzte er und versuchte sich zu erheben. Aber die Schlingen, die aus seinen Rücken wuchsen, hatten ihn auf der Liege gefesselt.
    „Es ist in mir drin, Sir! Helfen Sie mir!“
    Alex geriet in Panik und das Fremde in ihm, versuchte mehr von ihm wieder zu besitzen.
    „Bleiben Sie ruhig. Wir können ihnen helfen!“, erklärte Joanne und sagte, sie bräuchte eine aktuelle Blutprobe von ihm.
    Lorne, Ronon und Sheppard nickten.
    „Wir begleiten sie!“
    Die Türen der Krankenstation waren verriegelt. Der Lieutenant hatte es aus Vorsicht noch tun können. John bat McKay, sie zu öffnen. Auch hier kam ihnen ein übelriechender Gestank entgegen. Alex hatte die Augen offen, als sie herein traten.
    Joanne sah, dass ein Arm frei war und zog dem Soldaten den Hemdsärmel etwas nach oben. Auch dort befanden sich überall Pusteln. Aber sie fand eine passende Vene und sein Blut floss in eine Kanüle. Levy reichte es an Lorne weiter und zog dann eine Spritze auf.
    „Ich gebe ihnen etwas, das sie eine Weile schlafen lässt!“
    Alex nickte und sein Atem wurde langsamer. Joanne holte eine Infusion heraus und schloss diese an, um den jungen Mann mit den wichtigsten zu versorgen. Dann gingen sie hinaus und McKay versperrte die Tür wieder.

    Zurück in Atlantis eilte Joanne ins Labor und informierte neben Carson, einige Mitarbeiter, was genau zu tun war. Sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren.
    Gegen Mitternacht, liefen die Maschinen alleine weiter und so streckte sie sich. Es war jetzt mal an der Zeit die anderen aufzuklären. Sie vermutete, dass sie noch bei Elizabeth waren und so war es dann auch. McKay jammerte in Carsons Richtung, das sein Arm einen Blauen Fleck bekommen hatte und Liz schüttelte den Kopf. Die Männer wurden zwar älter, aber das würde sich wohl nie ändern. Sie sah Joanne als erstes durch den Kontrollraum kommen.
    John erhob sich und ließ sie auf seinen Platz setzen. Sie lächelte ihm dankbar an. Komisch, das ihr John, es nicht geschafft hatte, jemanden zu finden, der sein Herz eroberte. Sie rieb ihre Hände aneinander und fing an zu erzählen.
    „Sie, John, wurden auf einen Planeten von einem Wraithmädchen angegriffen und infizierten sich mit einem Retrovirus. Der Mann, der das Mädchen aufgezogen hatte, hatte versucht, sie in einen Menschen zu verwandeln. Sie war wie eine Tochter für ihn gewesen. Mit den Stammzellen aus den Käferembryonen konnten wir ein Gegenmittel herstellen und Sie retten. Bei dem Lieutenant ist etwas Ähnliches im Gange!“
    John verzog das Gesicht.
    „War ich schon zu einem Wraith geworden?“
    Joanne schüttelte den Kopf.
    „Nicht in einen Wraith. Sie wären ein Käfer geworden oder eine Mischung daraus. Sie konnten an Wände hoch klettern und waren ziemlich kräftig!“
    Ein wenig musste John doch grinsen.
    „Wenn alles gut läuft, können wir Neville in wenigen Tagen helfen!“
    Liz lächelte und dankte der Ärztin. Die nickte und gähnte leicht.
    „Ein paar Stunden Schlaf würden mir jetzt nicht schaden!“
    Sie wünschte allen eine gute Nacht und verließ die Gruppe.
    „Sie weint viel!“
    Lorne sah zu Carson und Elizabeth seufzte.
    „Es ist nicht ihre Welt. Ich verstehe sie. Wenn ich jetzt an die Geschichte denke, was ihrem Ich dort passiert ist, John, dann sieht man doch, wie unterschiedlich unsere Leben sind!“



    Alex lief langsam durch die Gänge und begab sich dann auf die Krankenstation. Heute war sein letzter Check, dann durfte er nach Hause auf die Erde. Das Mittel was ihm Levy verabreicht hatte, hatte gewirkt und es war aus ihm verschwunden. Er hatte gespürt, wie es starb…
    Anfangs hatte er gedacht, er würde auch sterben. Als sie ihm die erste Dosis gespritzt hatten, war das Wesen in ihm wütend geworden, sein Gefühl dabei, das es ihm die Eingeweide zerstören könnte.
    Carson begrüßte den Jungen Mann und der nahm auf eine der Untersuchungsliegen platz. Ein paar Verfärbungen an den Armen waren hartnäckig und der Arzt vermutete, die würden wohl bleiben. Aber ansonsten, konnte er den Lieutenant als Gesund entlassen. Neville freute sich, bekam das Bestätigungsschreiben von Dr. Beckett und machte sich auf den Weg zum Kontrollraum.


    Joanne saß in ihrem Quartier und blätterte gelangweilt eine Zeitschrift durch. Sie seufzte und legte das Heft weg und stand auf um ans Fenster zu gehen. Das Meer rauschte, es hatte in der letzten Nacht einen Sturm gegeben und es war noch immer in Bewegung.
    Neville war heute entlassen worden, gesund. Sie lächelte und dachte daran, wie er zu ihr gekommen war und sich bedankt hatte. Das Glück in seinen Augen sehen zu können, war das was ihr in ihrem Job mit am besten gefiel.
    Sie hörte eine Stimme und runzelte die Stirn. Irgendwer rief nach ihr. Dann verstand sie, dass sie jemand über Funk versuchte zu erreichen. Sie nahm ihr Funkgerät und fragte, was los sei.
    „Kommen Sie schnell in den Aufenthaltsraum, im Sektor 4!“
    McKay plärrte aufgeregt hinein und sie schnappte sich eilig ihre Notfalltasche. Hoffentlich war es nichts Ernstes. Als sie aus dem Transporter lief und an die Tür kam, stand er schon davor.
    „Mein Arm. Er kribbelt schon wieder so!“
    Joanne blieb stehen und schüttelte den Kopf.
    „Das ist nicht ihr Ernst?“
    Der Mann hatte sie schon in ihrer Welt wahnsinnig gemacht.
    „Doch, aber es ist ja nicht nur mein Arm!“, erklärte Rodney und zog sie mit. Dort standen alle ihre Kollegen und lachten ihr zu.
    „Happy Birthday!“
    Joanne schluckte und ihre Augen wurden feucht. Carson kam zu ihr und nahm sie in den Arm.
    „Danke!“, flüsterte sie und ein paar Tränen liefen ihr hinab.
    Aber diesmal vor Freude.



    Ende




    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

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  3. #2
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    Gefühlschaos, Spannung, Grusel, Mysteriöses! Alles gut verpackt
    Ich war von der Länge zwar etwas überrascht, aber hat mir gut gefallen und eine Überraschung zum Schluss,
    schön, aber ich glaube kaum, dass es das war Bei deinen Geschichten, reist immer die Skepsis mit *g*



  4. Danke sagten:


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