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Thema: Im Grau der Schatten (Doppelter Ärger- Prolog)

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    Major General Avatar von Kris
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    Standard Im Grau der Schatten (Doppelter Ärger- Prolog)

    Stargate Atlantis
    Double Trouble - Doppelter Ärger


    Im Grau der Schatten



    Rating: PG 13
    Genre: Drama
    Spoiler: 3. Staffel SGA, 10. Staffel SG-1
    Inhalt: Was vor Double Trouble geschah: Wie kam der Trust überhaupt auf die Idee, John Sheppard entführen zu wollen, und welche unangenehmen Dinge erlebte Kolya auf der Erde?

    Das ist der Prolog zum Stargate Atlantis und Profiler-Crossover „Double Trouble“ (Teil 1) und Double Trouble: In den Händen des Schicksals (Teil 2).

    Ursprünglich sollte die Geschichte noch ein bißchen länger werden, aber ich habe mich aus verschiedenen Gründen und einer traurigen Entwicklung dazu entschlossen, nur einige der Dinge anzusprechen, die ich eigentlich vor hatte. Andererseits gibt mir das auch wieder freie Bahn, die anderen Geschichten endlich fort zu schreiben, gerade „Im Schatten der Wraith, von dem auch schon einige Seiten existieren harrt seiner Fertigstellung.

    Es wäre allerdings zu schade gewesen, die Geschichte unter den Tisch zu kehren, weil etwa zwei Dritte der Geschichte bereits seit Dezember 2007 fertig waren. Ich hoffe jedenfalls, dass ihr trotzdem euren Spaß an den Ereignissen habt.

    Wer die „Double Trouble“ Geschichten noch nicht kennt, sollte diese erst lesen, wenn er den Prolog zur Gänze gelesen hat am besten in der oben genannten Reihenfolge.

    Über Feedback würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen, weil mir das einfach beim Weiterschreiben hilft.

    Disclaimer:
    Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel.. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.

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    Teil 1/6
    Eine Kette unvorhergesehener Umstände


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    In einem alten und verlassenen Stützpunkt
    Waldplanet Daneer, Pegasus Galaxie
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    Acastus Kolya folgte seinen Männern in den Bunker, nachdem er noch einmal einen letzten Blick über die bewaldeten Hügel und das schmale, von einem Fluss durchzogene Tal geworfen hatte. Dann nickte er den beiden Wachen zu. Die Männer würden ihn und die anderen warnen, wenn sich etwas tat, denn von hier aus konnten sie das mehrere hundert Schritt entfernte Sternentor beobachten ohne selbst gesehen zu werden.

    Er presste die Lippen aufeinander.
    Vorsichtig war in diesen Tagen das wichtigste Gebot für seine kleine Schar, denn Verfolger gab es in diesen Tagen reichlich.
    Jetzt, wo er ihn offen herausgefordert hatte, konnte auch ein Ladon Radim nicht mehr zurück, um sein Gesicht vor den anderen Genii nicht zu verlieren. Ganz offensichtlich hatte er allein aus diesem Grund in der letzten Zeit sein gesamtes Agentennetz aktiviert, denn auf keinem Planeten hatten Kolya und seine Gefolgsleute bisher für mehr als einen Tag Ruhe finden könnten, bis die ersten Truppen seines Gegenspielers aufgetaucht waren, oder man von den Dorfältesten und Häuptlingen ihre Herausgabe gefordert hatte. Einmal war es sogar zu einem Kampf gekommen.
    Und das alles nur...

    Das Gesicht des Genii verfinsterte sich.
    Stumm verfluchte er seinen Fehler: ‚Ich hätte diesen verfluchten Wraith dazu zwingen sollen, diesen Bastard auszusaugen, damit ein für alle Mal Ruhe ist, aber damals war es mir wichtiger ihn noch länger als Druckmittel einsetzen zu können.‘
    Müde schüttelte er den Kopf. „Es ist alles viel einfacher: Ich hätte das falsche Spiel sehen und die beiden nur getrennt holen lassen müssen, dann wäre das alles nicht passiert“, murmelte er leise, während ein Gesicht vor seinem inneren Auge erschien, das er nie vergessen würde, denn es verband sich mit all seinen Misserfolgen in den letzten drei Jahren.

    John Sheppard, seines Zeichens militärischer Anführer der neuen Lantianer, hatte einmal mehr seine Pläne durchkreuzt.
    Wie auch immer es ihm gelungen war, sich mit dem Wraith zu verbünden, der in diesem Bunker schon seit einigen Jahren gefangen gehalten wurde, es war der Tropfen gewesen, der das Fass nun auch für ihn zum Überlaufen gebracht hatte. Er ballte die rechte Faust und atmete zischend aus, um seine unbändige Wut zu kanalisieren.
    Nicht nur eine ganze Brigade seiner besten Leute hatte ihr Leben durch diesen Bastard lassen müssen, als sie das erste Mal aufeinander getroffen waren, auch für ihn hatte das den Anfang vom Ende bedeutet. Der Versuch, die Stadt der Vorfahren zu erobern, hatte sich in ein Desaster sondergleichen verwandelt.

    Unwillkürlich zuckte er zusammen, denn die Narbe an seiner rechten Schulter begann heftig zu pochen. Die Verletzung hatte Cowen damals ermöglicht ihn auf ein Abstellgleis abzuschieben und einige seiner Funktionen an andere Günstlinge zu übertragen. Wie zum Beispiel Ladon Radim....
    Kolya presste die Lippen aufeinander. Ein zweites Mal war ihm Sheppard in die Quere gekommen, als sie versucht hatten, eine Energiequelle der Ahnen an sich zu bringen. Das erneute Versagen hatte ihn endgültig ins Abseits gedrängt. Dadurch hatte er die die Gunst vieler Unterkommandanten verloren und schließlich fliehen müssen. Nicht einmal als Ausbilder hatten sie ihn nach den ganzen Misserfolgen noch akzeptieren wollen.
    Ohne John Sheppards erneutes List, hätte er seine Stellung ausbauen und den Staatsstreich gegen Chief Cowan durchgeführt - nicht Ladon Radim.
    Das war noch ein weiterer Grund, diesen Bastard zu verfluchen. Er war die Nemesis seines Lebens.

    Und doch:
    Wäre der Lieutenant Colonel ein Genii gewesen, hätte er stolz auf dessen Kaltblütigkeit und Ideenreichtum sein können und ihn vielleicht sogar als starken Anführer akzeptiert - so aber war der Neu-Lantianer ein gefährlicher Feind, den er bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen ohne Wenn und Aber umgehend töten würde.
    Und warum nicht: Sheppard selbst hatte es ihm nach seiner Flucht angedroht... und das auch noch mit einer Stimme, die keineswegs alt und brüchig geklungen hatte.
    Kolya nickte bedächtig.
    Ja, einer von ihnen würde, nein musste, bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen sterben. Und er schwor sich im Stillen, dass er es nicht sein würde.

    Im nächsten Moment zuckte er zusammen, denn jemand sprach ihn direkt an.
    Erst jetzt bemerkte er, dass er sein Ziel erreicht hatte - einen großen weitläufigen Raum im Herzen der Anlage, von dem weitere Gänge abzweigten, die noch tiefer in das Innere des Berges gingen.
    „Kommandant, sehen Sie sich das an. Das muss ein Vorposten der Lantianer sein, der den Wraith nicht zum Opfer gefallen ist.“
    Heredis, einer seiner treusten Gefolgsleute deutete auf eine mit Glaswänden von dem Raum, in dem sie nun standen, abgetrennte Kammer und hob die Lampe um sie besser auszuleuchten. Er schien von dem begeistert zu sein, was er sah, während Kolya es nüchterner betrachtete.

    Seit Jahrtausenden von Staub und Zerfall unberührt ruhte dort eine Maschine, deren Nutzen genauso rätselhaft war, wie das restliche Erbe der Vorfahren. Doch das Design des Geräts war ebenso wie das der Decken, Wände und Konsolen unverkennbar und allen bekannt, die ihn damals nach Atlantis begleitet hatten.
    „Dann hat unser Freund von Tesoria also nicht gelogen. Bringt ihn in den Raum.“ Er gab ein Zeichen. Die Wachen zerrten einen Mann mit zerschlagenem Gesicht durch die Tür und zu einer der Konsolen im Raum. Dann zwangen sie ihn mit groben Stößen dazu, seine Hand auf eine ganz bestimmte Stelle auf der zentralen Konsole zu liegen, auf die Heredis mit der Lampe deutete.
    Licht flammte auf und blendete sie einen Augenblick. Doch nicht nur die Steuerkonsole, auch die matte Scheibe darüber und nicht zuletzt die Maschine in der Kammer erwachten summend zum Leben.

    Sofort war Heredis auf der anderen Seite der Kontrollen, wischte und blies den jahrhundertealten Staub beiseite. Er studierte aufmerksam die auf der Scheibe erscheinenden Zeichen. Als ehemaliger Archivar der Genii beherrschte er zumindest größere Teile der Schrift und Sprache der Vorfahren, wenn auch längst nicht alle Feinheiten. Um auch diese zu verstehen brauchte man ein Menschenleben. Und das war oft kürzer als man dachte.
    „Was könnte das sein? Eine Waffe?“ Kolya trat vor das Pult, seinem Gefolgsmann gegenüber und sah ihn fragend an.
    „Ich bin mir da nicht ganz sicher. Es könnte auch etwas anderes sein.“

    Heredis steckte einige Kristallplättchen um, nachdem er sie vom Staub befreit hatte und runzelte die Stirn. Auf dem über der Konsole hängenden Schirm erschienen andere Zeichen, die der mittelgroße hagere Mann angestrengt studierte.
    „Merkwürdig, das hier verstehe ich nicht ganz.“
    „Was meinst du damit?“ Acastus Kolya musterte Heredis ernst, der konzentriert die Scheibe anstarrte und sich dann auf die Lippen biss. „Das klingt nicht gut. Dimentio novilens hic asen... nein accerens ...hoc astria ... portae ... dimens.“ Er schluckte und seine Augen weiteten sich. „Kann das wirklich... - nein, das kann doch nicht möglich sein.“
    „Was soll das heißen?“ fragte Kolya ruppiger als er wollte und beugte sich vor. „Was kann und soll nicht möglich sein, Heredis?“
    Der sah ihn verstört an. „Wenn ich das richtig deute - leider bin ich nur ein Archivar und kein Naturwissenschaftler, dann spricht der Text spricht von einem künstlichen Tor, das es ermöglicht...“

    Doch er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
    Keiner der Männer hatte bis zu diesem Moment wirklich auf den Gefangenen geachtet, der sich bisher ruhig, ja fast apathisch verhalten hatte, seit sie ihn in einer Taverne aufgesammelt hatten, in der er mit seinen besonderen Fähigkeiten geprahlt hatte. Nun aber erwachte das untersetzte glatzköpfige Männchen mit einem Male plötzlich zum Leben und bewies, das mehr in ihm steckte als nur ein verweichlichter und vollkommen verschrecker Ladenbesitzer.

    Ehe sich einer der Genii versah, befreite er sich aus dem nachlässig gewordenen Griff der Wachen und legte seine Hände auf die Kontrollen. Rote und grüne Lichter flammten in schneller Folge auf dem Panel auf, ein durchdringendes Sirren setzte ein, ehe die Umstehenden überhaupt begriffen, was los war.

    Was auch immer der Mann da in Gang gesetzt hatte, es konnte nichts gutes sein. Acastus Kolya wich zurück. „Heredis!“ brüllte er und riss den Archivar aus seiner Erstarrung. „Tu etwas.“

    Heredis stieß den Mann von den Kontrollen weg und in die Arme der Soldaten. Er versuchte dem Vorgang Einhalt zu gebieten, doch ganz offensichtlich machte er es noch schlimmer, als er zwei Kristallstifte umsteckte.
    Dann zuckten heftige Blitze durch den Raum, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Die Männer, die den sich heftig wehrenden Gefangenen festhalten wollten, wurden von ihnen getroffen und durchbohrt. Der Gestank von verbranntem Fleisch stieg auf, als sie zuckend zusammenbrachen sich dann brüllend am Boden wanden.

    Und nun wurde auch Heredis von einer wabernden Lichtspirale eingehüllt. Er sank schreiend zu Boden, sein Oberkörper und die Hälfte seines Gesichts waren nur noch eine verkohlte, schwärende Masse.
    Kolya wich weiter zurück und suchte nach einem Fluchtweg aus dem Inferno. Immer mehr von seinen Männern starben, und es erwischte schließlich auch den Gefangenen, dessen irres Lachen durch einen glühenden Feuerstoß verschluckt wurde, der ihn gänzlich erfasste. Zu Boden fiel nichts als Asche.

    Dem Genii blieb keine Zeit, sich das weiter anzusehen. Er wirbelte halb herum, als sich die Glaswände hinter ihm knirschend öffneten, spürte die unsichtbare Welle, die ihn erreichte und als Vibration, seinen Körper durch drang und lähmte.

    Dann verwandelte die Druckwelle die Blitzen zu einem Netz aus Licht. Das Glas barst in tausend Scherben, doch obwohl ein wahrer Hagel aus scharfen Splittern auf ihn nieder ging, so spürte er ihn nicht mehr. Statt dessen nahm er einen starken Sog wahr, der seinen Körper Molekül für Molekül auflöste und in den schwarzen Abgrund zog, der sich im Zentrum des Raums bildete...
    Acastus Kolya musste dies alles bei vollen Bewusstsein, aber ohne eine Möglichkeit sich zu bewegen über sich ergehen lassen. Er verfluchte seine Nachlässigkeit, denn früher wäre ihm so etwas nicht passiert.
    Und auch das hatte er dem verfluchten Neu-Lantianer zu verdanken.

    Verflucht sei John Sheppard!

    Mit den letzten klaren Gedanken flehte er die alten Götter seines Volkes an – wenn es sie denn in einem versteckten Winkel des Universums wirklich noch gab - ihm einen letzten Wunsch zu gewähren: Rache an dem Bastard zu nehmen, der schon so vielen guten Genii das Leben genommen hatte, oder ihm einen schnellen Tod zu schenken
    Doch würden sie ihm das gewähren, ihn überhaupt anhören?
    Zweifel überfielen ihn, denn sein Bewusstsein sah sich eher dem Tode nahe.

    Im nächsten Moment traf ihn eine andere Erkenntnis: Denn das, was nun mit ihm geschah war fremd, zugleich aber auch vertraut. Es glich einer ganz normalen Reise durch die Tore der Ahnen. Nur das er das Gefühl hatte, viel länger als sonst unterwegs zu sein. Der Augenblick zog sich in die Länge, sein Zeitgefühl begann zu schwinden, und dann...
    ...war es plötzlich vorbei.

    Acastus Kolya fand sich in einem tosenden Wirbel aus Wind wieder. Erde und Wasser prasselten wie kleine Geschosse auf ihn nieder und schienen unzählige kleine Wunden in seine Haut zu schlagen. Der Genii ruderte mit den Armen und schrie vor Schmerz auf, als die Naturgewalten an seinem nun wieder stofflichen Körper zerrten und ihn wie in einer Zentrifuge herumwirbelten. Er glaubte zu zerreißen, zu stürzen, dann wieder zu fliegen.

    Und dann sah er für einen Augenblick, als sich die wogenden Massen teilten und ihn ausspien, eine weite, wogende Fläche von Getreidefeldern, die von Straßen in riesige Parzellen geteilt wurde, Im nächsten Moment kam der von den Winden zerfurchte und Wasser aufgeweichte Erdboden abrupt näher.
    Mit einem Schlag wurde es dunkel um ihn.
    Geändert von Kris (28.03.2008 um 12:50 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

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