Ich grabe diesen Thread wieder aus, um euch mein kleines Weihnachtsgeschenk an euch zu präsentieren, denn dazu habe ich ihn damals ja auch eröffnet. Wie zu Beginn biete ich euch auch diesmal eine kleine Weihnachtsgeschichte, die mir heute morgen eingefallen ist. Es ist nichts Besonderes, passt aber denke ich zu diesem Anlass.
Aber zuvor:
Ich wünsche Euch allen fröhliche Weihnachten, ein besinnliches, friedliches Fest und viele Geschenke.
Hier nun meine kleine Gabe, eine muntere kurze Geschichte, passend zum Tag:
Einst und jetzt
Rating: G
Genre: Allgemein, Weihnachtsgeschichte
Inhalt: Ganz einfach Das Weihnachtsfest auf Atlantis - zu Beginn und am Ende der Expedition aus dem Blickwinkel der Helden
Disclaimer: Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.
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Ein Tannenbaum, der keiner war – nur ein ähnlich wirkendes Nadelgewächs vom Festland, dass Dr. Parrish und die anderen Botaniker für ungefährlich erklärt hatten, geschmückt mit Strohsternen, und einer Menge glitzernder Dinge, die irgendein Versorgungsoffiziere irgendwo aufgestöbert und bearbeitet hatte.
Ein aufmerksamer Betrachter konnte in dem Zierrat unter anderem zerschnittene CD-Roms und Verpackungsfolie erkennen. Er würde auch den bizarren Stern auf der Spitze als ein Gebilde aus zusammengelöteten Schrottteilen identifizieren.
Dazu gab es ein Festessen, das aus Nahrungsmitteln von der Erde bestand, die angeblich schon seit ein paar Wochen nicht mehr vorhanden gewesen waren, zusammen mit frischem Geflügel vom Festland und einem leckeren athosianischen Nuss-Früchtekuchen, gewürzt mit dem letzten bisschen Rest an Zimt.
Daraus resultierten einige verdorbene Mägen, weil sich einige Wissenschaftler und Soldaten im Futterneid einen ihnen angemessenen Anteil von den Leckereien sichern wollten, weil niemand wusste, ob sie diese je wieder zu Gesicht bekommen würden.
Es gab auch viele Beschwipste und einige Betrunkene, weil der junge Wein und das Bier, das einige Biologen aus Obst und Getreide des Festlandes hergestellt hatten, doch schneller zu Kopf stieg als gedacht und beider Alkoholgehalt von den meisten unterschätzt wurde.
Heraus kam ein fröhliches, aber gleichzeitig auch besinnliches Zusammensein, bei dem die Anwesenden ihre Weihnachtsbräuche vorstellten, angefangen mit traditionellen Liedern, die von Flöte und Gitarre begleitet wurden, bis hin zu Märchen und Legenden, nacherzählten Filmen und Romanklassikern ...
Dazu gab es Geschenke, die vielleicht klein und unscheinbar waren, aber von Herzen kamen. Teyla staunte nicht schlecht über das Top, das John ebenso wie eine Ziermaske für Elizabeth auf einem Markt aufgestöbert hatte, oder das digitale Wörterbuch, das Rodney eigens programmiert hatte und die bereits bekannten Wraith-Zeichen in Antikisch und Englisch übersetzte – so wie man eben wollte. Vielleicht ergab das nicht immer Sinn, aber manche Ergebnisse, die heraus kamen waren recht amüsant.
Von Grodin und seinem Team gab es für alle neue Bildschirmschoner und ein kleines Pausenspiel mit einfacher Grafik für den Computer, in dem die abzuschießenden Moorhühner durch Wraith und Arethus-Käfer ersetzt worden waren.
Selbst Teyla hatte sich amüsiert und gerührt dem Brauchtum angeschlossen und schenkte ihren Teammitgliedern und der Expeditionsleiterin Lederarbeiten.
Und nicht zuletzt die vielen langen und gute Gespräche, bei denen man die Kollegen vielleicht zum ersten Mal richtig kennen lernte ... und dabei überrascht feststellte, dass der schüchterne Radek Zelenka eigentlich gar nicht so zurückhaltend war, wenn man ihn aus seinem Schneckenhaus lockte, ein rechtes Schlitzohr sein konnte, wenn er wollte und japanische Animes schätzte, oder ein gewisser Luftwaffenoffizier auch einmal etwas anderes als Waffen und Kriegsspielzeug im Kopf hatte und fest genau die gleichen Filme, Serien und Comics kannte wie man selbst
Auch hatte Rodney nicht gewusst, dass die Botanikern Katie unter dem Beinahe-Mistelzweig so niedlich rot werden konnte und schüchtern kicherte wie ein kleines Mädchen – oder Miko, wenn sie total verlegen war und nicht weiter wusste.
Andererseits war es verwunderlich, dass Sheppard, der sonst mit jedem weiblichen Wesen flirtete und in Rodneys Augen gerne wie James T. Kirk aus „Star Trek“ benahm, dagegen einen großen Bogen um diesen Brauch machte, ja irgendwann sogar verschwand, als die Annäherungsversuche zu dreist wurden und etwas von „Dienst“ murmelte, als er das dritte oder vierte eindeutige Angebot bekommen hatte.
Das jedenfalls war ihr erstes Weihnachten auf Atlantis gewesen. Fernab und ohne Kontakt zur Erde, kurz nach dem Sturm, der die Stadt fast ihre Existenz gekostet hatte und dem dramatischen Kampf mit dem Angriffstrupp der Genii.
Mit schwindender Hoffnung, jemals wieder zurückkehren zu können und einer düsteren Bedrohung über ihren Köpfen, die unaufhaltsam näherrückte hatten sie damals noch einmal Kraft aus diesem Moment der Besinnung und Freude ziehen können.
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John und Rodney betraten die Mensa und blieben erst einmal im Eingang stehen, denn der Raum war kaum wieder zu erkennen. Um denjenigen die Festtage zu versüßen, die über die Feiertage Dienst auf Atlantis taten, obwohl die Stadt sicher vertäut in der Bucht von San Francisco lag und nur eine Notbesatzung genügte, hatten sowohl die Regierung, als auch das Stargate Center einiges an aufgefahren.
Für die nächsten Tage waren sogar die Besuche einiger Repräsentanten des IOA und des Weißen Hauses angekündigt, die ihr Lob über die Arbeit der Expedition aussprechen wollten und ebenfalls das ein oder andere Geschenk mit sich brachten.
Ein riesiger Baum, reich geschmückt und umgeben von einem Meer aus Lichterketten beherrschte den Raum. Feine Tischdecken lagen über den Tischen, die immer wieder neu mit Porzellangeschirr gedeckt wurden.
An einer Seite hatten Köche, die sonst nur für Generäle kochten, ein Feinschmeckerbuffet bereit gestellt, das bereits von weitem ziemlich teuer aussah. Dezente Musik von Militärmusikern gespielt, erfüllte den Raum und diente doch nur als Auftakt für ein Unterhaltungsprogramm, dass sich sehen lassen konnte.
Das traf auch auf den fünfstelligen und garantiert steuer- und abgabenfreien Bonus zu, den sie beide auf ihrer letzten Gehaltsabrechnung wieder gefunden hatte oder die edlen Marken-Armbanduhren, die Major Davis ihnen gerade eben überreicht hatte.
Dennoch sahen sich der militärische Leiter und der Chefwissenschaftler plötzlich an und nickten gleichzeitig. Ein jeder wusste, was der andere dachte und sie brauchten es nicht einmal laut auszusprechen:
Nichts und niemand würde jemals mit irgendwelchen Geschenken ihr improvisiertes Weihnachten vor fünf Jahren aufwiegen können.
- Ende -
Arielen/Kris 24.12.09