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Thema: Stargate Atlantis-Die verborgenen Szenen: Die Specials

  1. #1
    Major General Avatar von Kris
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    Standard Stargate Atlantis-Die verborgenen Szenen: Die Specials

    Ich habe mich entschieden, für besondere Geschichten einen eigenen Thread zu eröffnen.


    Stargate Atlantis - die Verborgenen Szenen

    Die Specials


    So wird mein Weihnachtsgeschenk an euch den Reigen eröffnen. Angesteckt durch eure Texte bin ich selbst auf die Idee gekommen, eine Weinachtsgeschichte zu schreiben. Nachdem ich letzte Woche fast aufgegeben hätte, habe ich es heute geschafft, sie fertig zu schreiben und passend zu den Weihnachtstagen habe ich sie aufgrund der Länge auch in drei Teile gespalten. Deshalb gibt es auch heute, morgen und übermorgen einen Teil zu lesen. Ich hoffe ihr habt euren Spaß an:


    Es war an einem Tag im Dezember
    am südlichen Ende der Welt


    Rating: PG
    Genre: Allgemein, Weihnachtsgeschichte

    Dramatis Personae
    - Major John Sheppard, nach von Afghanistan nach Mc Murdo versetzter Pilot
    - Colonel Thomas Edward Matheson, Kommandant von Mc Murdo
    - Colonel Mallory Quint, sein Stellvertreter
    - Captain Lucas Denby, Hubschrauberpilot
    - Faustus Mills, Hubschrauberpilot
    - Master Sergant Joseph Norring, Versorgungsoffizier
    - Robert Meechum, Funker
    - Sue Driscoll, Krankenschwester
    - „Fritz“, der Königspinguin

    Inhalt:
    McMurdo ist keine normale Basis der USAF, und so kann man auch nicht damit rechnen, dass Weihnachten dort so abläuft wie erwartet. Dafür sorgt schon die illustre Belegschaft.
    Die Geschichte spielt Wochen vor "Rising"/"Aufbruch in eine neue Welt" und innerhalb des Zeitrahmens, den die Geschichte „Das Ferne Licht“ (siehe auch „Aufbruch in eine Neue Welt - Die Verborgenen Szenen“) abdeckt.

    Disclaimer:
    Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.

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    24. Dec. 10:15 Uhr
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    „Die vor ein paar Stunden gelandete Maschine hat Sachen mitgebracht, die unser guter Colonel Matheson nicht unbedingt sehen muss. Schließlich ist heute der Vorweihnachtsabend, und er soll von uns einfach mal überrascht werden“, sagte Lucas Denby mit einem verschwörerischen Grinsen und beugte sich zu John hinüber.
    „Das ist der Grund, warum ich dich gebeten habe, mitzukommen. Du bist der einzige von den Jungs, der noch keinen Dienst hat oder anderweitig beschäftigt ist. Und ich kann Hilfe gebrauchen, denn ich allein würde mindestens eine Stunde oder länger benötigen, um das in den Wagen einzuräumen, was wir hir holen werden werden. So lange will ich nicht fehlen, zumal ich eigentlich bis zwei Uhr Bereitschaft habe. Und wie ich Matheson kenne kann ich heute Nacht gleich wieder zum Dienst antreten müssen.“
    Er seufzte und deutete durch das Fenster des Wagens auf Master Sergeant Joseph Norring, der zusammen mit einem anderen Mann gerade einen mehr als anderthalb Meter hohen und fast eben so langen wie breiten Container von der Laderampe auf das Eis beförderte.
    „Ist da nicht eigentlich die Post für uns drin?“ John sah seinen Freund verblüfft an. „Norring rückt niemals auch nur einen Teil davon raus.“
    „Diesmal schon. Außerdem nehme ich ja auch nicht alles davon mit.“, erwiderte der rothaarige Captain grinsend. „Nur die Sachen, die die Jungs und ich organisiert haben und von denen ich ihm eine genaue Liste gegeben habe. Ich hoffe, die von der Kiwi-Post waren so klug und haben die Sachen nach oben gelegt. Meechum hat sich die Jungs vom Zwischenlager in Christchurch extra noch einmal persönlich zur Brust genommen und sie entsprechend per Telefon bearbeitet.“
    Er lachte, als er Johns irritiertes Gesicht sah. „Ja, ich glaube, jetzt verstehst du nichts mehr und fragst dich, was hier eigentlich für eine Verschwörung im Gang ist.“ Er holte tief Luft. „Ganz einfach - es ist Weihnachten und da schenkt man sich untereinander etwas.“
    „Das weiß ich auch.“ John verdrehte die Augen. „Und warum macht ihr hier einen solchen Aufstand darum?“
    „Weil du neu hier bist, weißt du noch nicht, dass wir jedes Jahr grundsätzlich die Dienstpläne unseres Kommandanten umschmeißen, um in der Nacht gesellig zu feiern. Da doch imemr jemand in Bereitschaft blieb, und wir nicht über die Stränge schlugen hat er uns das nachgesehen.“
    Denbys Gesicht verfinsterte sich mit einem Male. „Da allerdings abzusehen ist, dass dies das letzte Mal sein könnte, soll die Feier diesmal besonders groß werden.“ Er klopfte mit den Fingern nervös auf das Lenkrad. „Ich habe da so etwas läuten hören. Sie werden Matheson wohl in den kommenden Monaten absägen und durch Quint ersetzen. Und wie regeltreu der drauf sein kann hast du ja schon erlebt, als wir Ski fahren wollten. Wer hat uns den Trip versaut?“
    Dann gab er sich einen Ruck und sah John an. „Außerdem hat der Colonel ein kleines Jubiläum zu feiern. Deshalb bereiten wir schon seit ein paar Monaten alles vor, da warst du nicht mal da“, erklärte er. „Aber ab jetzt kannst du dich als Teil der großen Weihnachtsverschwörung betrachten.“
    „Okay, das ist kein Problem.“ John hakte nicht weiter nach, obwohl es ihn brennend interessierte, warum Matheson gehen musste, denn er spürte, das Denby darüber nicht reden wollte. Es war auch das erste Mal, das er davon hörte und er verstand den Rothaarigen nur all zu gut. Schon jetzt nach einem Monat war ihm der Colonel mehr als sympathisch. Er gehörte zu den wenigen Kommandanten, hinter denen man mit ganzem Einsatz stehen konnte, weil er das gleiche für seine Untergebenen tat.
    Dann schob auch er die düsteren Gedanken beiseite und sah aufmerksam zu, wie der knurrige alte Sergeant den Container von oben her öffnete und den Deckel beiseite schob. Dann nahm er ein Klemmbrett auf und studierte den darauf festgeklemmten Zettel.
    „Laut Lieferschein sind die obersten zwei Lagen für euch“, sagte er trocken zu Denby. „Alles andere darunter ist tabu, ist das klar? Das werde ich persönlich sichten und heute Nacht an die Betreffenden verteilen, ist das klar?“
    „Alles klar, Sergeant Santa.“ Lucas grinste breit. John verkniff sich selbst ein Lächeln nur mit Mühe, denn die säuerliche Miene des älteren Mannes sah all zu lustig aus. „Trödle nicht rum, Denby, oder ich werde mir überlegen, ob du morgen überhaupt etwas bekommst. Und außerdem nachher muss nachher noch jemand von der Messe mit dem größeren Kastenwagen herunter kommen. Im Laderaum warten noch die Bäume auf Abholung.“
    „Geht klar, ich sage ihnen Bescheid, wenn ich wieder oben bin. Oder ich komme selbst noch mal runter.“
    Der rothaarige Pilot schnappte sich das erste Paket und bedeutete John es ihm gleich zu tun.
    „Das will ich auch hoffen.“ Der Sergeant legte den Kopf schief und wartete ob eine weitere spitze Bemerkung kam, doch John lächelte nur unverbindlich und schnappte sich zwei der etwas kleineren Pakete. Es war besser, den Mann in Ruhe zu lassen. Norrings Laune konnte schnell umschlagen, das hatte er schon mitbekommen.
    Am Wagen hielt Denby kurz inne. „Er mag es nicht, wenn wir ihn Sergeant Santa nennen. Eigentlich kann ich das gar nicht verstehen, denn wenn er heute Abend die Weihnachtspost verteilt, setzt er sich immer eine rote Mütze mit weißem Rand und Bommel auf.“, erzählte er verschwörerisch. „Aber nur dann lässt er sich die Witzeleien der anderen gefallen, wenn man ihn außerhalb der Feier darauf anspricht oder ihn sogar fotografiert ist ihm das eher peinlich.“
    Er holte tief Luft. „Mal sehen, was meine Mutter neben einem ermahnenden Brief meines Vaters diesmal wieder in das Paket gesteckt hat. Und ob auch meine Schwester und meine kleine Nichte an mich gedacht haben.“ Er schob den Karton in den großen Kofferraum und nahm dann John seine ab um sie davor zu stapeln. „Und was erwartest du?“, fragte er ohne großartig darüber nachzudenken.
    „Eigentlich nichts.“, erwiderte der lakonisch. „Wenn jemand an mich denken sollte, dann würde es mich ehrlich gesagt ziemlich überraschen.“
    „Aua!“ Denby stieß sich den Kopf an der Wagendecke, als er sich zu schnell und ruckartig aufrichtete. Seine Lippen zuckten, als wolle er etwas sagen, doch dann schloss er den Mund wieder und sah John nur mit großen Augen an. „Oh, Scheiße! Das tut mir aber echt leid für dich“, und rieb sich den Hinterkopf.
    „Das ist nicht so schlimm. Ich habe mich daran gewöhnt und es ist eben so. Meine Familie ist ja noch nicht aus der Welt.“ Er zuckte mit den Schultern. „An der Tatsache ist nichts zu ändern und ich muss damit leben, nicht du. Komm lasse uns nun den Rest holen, bevor wir hier noch fest frieren!“
    „Hey, wir haben über null Grad Celsius. Vielleicht nur gerade mal ein oder zwei Plusgrade, aber für die Gegend hier sind das sommerliche Temperaturen. Da können wir bald nur mit einem T-Shirt bekleidet durch die Gegend laufen.“
    John war froh, dass Denby so schnell schaltete und nun seine Witze über die geradezu sommerlichen Temperaturen riss.
    Trotzdem hingen seine Gedanken immr noch nach. Auch wenn er jedes Jahr glaubte, dass es ihm weniger ausmachen würde als früher, so musste er an den Weihnachtsabenden feststellen, dass es ihm immer noch weh tat, keinen Kontakt mehr mit seiner Familie zu haben. Auch wenn es nach dem Tod seiner Mutter nicht mehr so wie früher gewesen war, so hatten sich am Weihnachtstag doch alle Familienmitglieder Mühe gegeben, zumindest zu versuchen, das Fest in Herzlichkeit und Harmonie zu verbringen. Selbst sein Vater...
    Er schluckte die wehmütigen Erinnerungen und die sehnüchtigen Gedanken herunter. Er war nicht der einzige Soldat, der damit leben musste, das die Familie seine Entscheidung nicht billigten und deshalb mit ihm gebrochen hatten. Und der Feiertag würde auch schneller vorüber gehen als er dachte.


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    24. Dec. 14:15 Uhr
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    „So, die letzte Maschine nach Christchurch hat gerade abgehoben, Jungs. Jetzt müssen wir nur noch die beiden Frachtflieger loswerden, dann können wir ausgiebig Weihnachten feiern. Mit allem, was dazu gehört!“, sagte jemand auf der anderen Seite der Tür überaus laut in den Raum und rieb sich zufrieden die Hände.
    Colonel Matheson horchte auf. „Robert, du bist unvorsichtig“, murmelte er leise und öffnete dann die Tür.
    Sofort drehten sich die beiden jüngeren Männer, die mit dem dienstältesten Funker von McMurdo Dienst taten, hastig zu ihren Geräten um und versuchten betont beschäftigt zu wirken. Nur Robert Meechum, ließ sich nicht, davon stören, dass gerade der Kommandant der Basis in den Raum getreten war. Er hob die Hand lässig zu einem Gruß und grinste breit. „Es ist alles im grünen Bereich, Colonel!“
    „Das denke ich mir.“ Matheson sah den noch immer auf seinem Stuhl herum lümmelnden Mann an und machte eine tadelnde Geste. „Trotzdem ist heute ein normaler Arbeitstag, Meechum“, sagte er mit einem feinen Lächeln. „Gefeiert wird nur in der Freizeit, nicht im Dienst.“
    „Och, Colonel, das weiß ich natürlich!“ Der ältere Funker wirkte betont unschuldig und schob mit dem Fuß etwas weiter in die Schatten unter den Tisch. „Möchten Sie mal einen Pfefferkuchen probieren? Die hat eben einer der Europäer mitgebracht, als er noch kurz telefonieren wollte!“
    „Nein danke, ich muss auf meine Zuckerwerte aufpassen.“ Der Colonel runzelte die Stirn. Nicht nur, dass es nach Weihnachtsgebäck roch und er einen gut gefüllten Teller auf einem Stapel von Kopierpapier entdeckte, war nicht auch noch das Klirren von Glas, neben dem leisen Schaben von Pappe zu hören gewesen?
    Aber in dem Moment hatte der Wind auch etwas gegen die Fenster geweht, so dass er es nicht mit Gewissheit sagen konnte, ob sein Gefühl stimmte oder nicht.
    Er seufzte und ließ seinen Blick über Meechums Arbeitsplatz schweifen. Ein wuchtiger Kasten nahm einen Großteil des Raums ein, aber es schien ihn nicht zu stören, dass er nur halb so viel Platz hatte, wie seine Kollegen. Anders als diese hatte er sich nicht so ganz an den modernen Hochleistungsrechner gewöhnen können und schwor auf das alte Funkgerät, das auch nach fast fünfzig Jahren immer noch seinen Dienst tat.
    Und Matheson hatt ihm seinen Willen gelassen, nachdem es sich mehrfach als weit weniger störanfällig erwiesen hatte, als die digitalen Geräte. Es kam zwar längst nicht mehr so häufig wie früher vor, aber der alte Empfänger erwachte durchaus regelmäßig zum Leben und hielt den Kontakt zu Forschungsstationen im ewigen Eis aufrecht, die ebenfalls nichts besseres besaßen. Und so lange würde es hier unentbehrlich sein. Ebenso wie Meechum.
    Dann musste der Kommandant von Mc Murdo schmunzeln.
    Das Reich seines altgedienten Funkers war noch vollgestopfter als im Rest des Jahres – denn wie auch immer Meechum das geschafft hatte - neben den zehn Steckschach-Spielen an der Wand hatte er auch noch einige Tannenzweige und Figürchen an den Nägeln und mit Reißzwecken festgeklemmt und schien sich sicher zu sein, das dies auch halten würde. Von der Decke hing ein Engel an einer dünnen Schnur und strahlte ihn an, die Pausbäckchen mächtig aufgebläht, um in eine Trompete zu pusten.
    Und auf dem alten Funkgerät stand -wie jedes Jahr der Elch mit der rot blinkenden Nase. Neu war nur der an dem Flachbildschirm festgeklemmte Weihnachtself, der keck über den Rand lugte und in der anderen eine Glocke hielt. Er musste sich den Platz mit einem Lichtschlauch teilen. Er wusste, wie gerne Robert dieses Fest mochte, und wie deutlich er das gegenüber all den anderen betonte, aber so langsam näherte er sich den Grenzen, die auch er beim Besten Willen nicht mehr tolerieren könnte.
    Meechum folgte seinem Blick. „Ach, ja, die Dinger sind neu. Hat mir einer der Kiwis vor einer Woche in die Hand gedrückt. Ist der neuste Schrei bei denen!“, erklärte er stolz.
    „Ah, ja...“, erwiderte Matheson und seufzte. Er brachte es jetzt doch nicht über das Herz, seinen Funker zu maßregeln.
    Denn das war einige der wenigen Freuden, die der Mann sich gönnte und mit anderen teilte. Obwohl er inzwischen mehr als jeder andere Anspruch auf Heimaturlaub hatte, kam es für ihn nicht in Frage zu gehen, denn er sah Mc Murdo offensichtlich als zu Hause und wollte seinen Freunden nahe sein. Die gesamte Dekoration des Raumes war über die Jahre durch Geschenke aus unterschiedlichen Teilen der Welt zusammen gekommen.
    Die Funker der Schiffe, die vor dem Ross-Schelfeis kreuzten, und mit denen er sich nicht nur dienstlich unterhielt, sondern auch privat unterhielt und Schach spielte, schienen ihn wirklich zu mögen.
    Dann riss sich Matheson von dem Anblick los. Er war nicht hierher gekommen, um Meechums Neuerwerbungen zu bestaunen. „Das denke ich mir. Nach den Trubel der beiden letzten Tage ist es heute doch ziemlich ruhig geworden. Aber das heißt ja nicht, das die Arbeit ruht.“
    Er linste vorsichtig zu dem Faxgerät, dessen Abdeckhaube von einem bunten Gesteck verziert wurde. Zwischen den Tannenzweigen und -zapfen lugten auch einige Weihnachtsmänner hervor. Und die Enden einer dicken roten Schleifen hing über den Ausgabeschacht. Das war nicht so gut.
    „Ach auch da ist nichts wesentliches gekommen, Nur die üblichen Statusberichte und Wetterinformationen aus Neuseeland“, sagte Meechum hastig.
    Matheson zog eine Augenbraue hoch.
    Sollte er ihm das wirklich glauben? Sein Funker schaute wieder so drein, als könne er kein Wässerchen trüben und reichte ihm nun auch noch einige Blätter, als wolle er ihn damit beschwichtigen „Sehen Sie selbst, Colonel. Nur Routinekram.“
    Matheson sah die Zettel kurz durch und beobachtete über den Rand des Papiers hinweg Meechum , der an seinem Hemd herum zupfte und sich dann am Hals kratzte. „Ach, das ist doch immer so um Weihnachten herum, das wissen sie doch.“
    „Ja...“ entgegnete der Colonel trocken. „Und am 26. oder 27. Dezember wundere ich mich über die dringlichen Emails vom Oberkommando und deren Fragen, warum ich diesen oder jenen Bericht noch nicht gegen gezeichnet oder eine Antwort auf das letzte Memo geschrieben hätte.“
    „Das weiß ich auch nicht. Da müssen die Kiwis mit ihren komischen Schaltungen dran schuld sein. Das führt in diesen Tagen immer zu Störungen in der Übermittlung. Und das Telefonnetz ist vorhin auch schon wieder mal zusammen gebrochen, habe ich mitbekommen.“ Meechum verriet mit keiner Miene und keinem Wort, ob wirklich schon etwas gekommen war oder nicht.
    „Also gut. Ich werde mich daran erinnern, wenn ich in zwei Tagen wieder Anfragen erhalte. Dann weiß ich ja, wen ich zur Rechenschaft ziehen muss.“ Matheson musterte den Funker ernst, gab es dann aber auf weiter in den Älteren zu drängen. Er wusste aus Erfahrung, dass er an zwei Tagen des Jahres bei Meechum auf Granit biss und der dabei sogar eine Verwarnung riskierte. Das war heute und an seinem Geburtstag.
    Er zuckte zusammen, als sich das Gerät neben ihm in Gang setzte und ein neues Fax auswarf. Ehe Meechum – und der war wirklich schnell auf den Beinen - danach greifen konnte, klaubte Matheson es selbst aus dem Ausgabeschacht und drehte es zu sich hin.
    Der Colonel seufzte.
    „Hier, für deine Sammlung, Robert“, sagte er und reichte dem Funker das Blatt, das vom Bild eines Rentierschlittens beherrscht wurde. „Ho Ho Ho“ und „Happy Christmas“ rief ein gemütlicher Weihnachtsmann mit langem Rauschebart. Nur eine kleine Adresse am unteren Rand verriet den Absender, aber der Firmenname sagte ihm nichts.
    „Na, die waren auch schon mal einfallsreicher!“ empörte sich Meechum nun. „Letztes Jahr haben sie das selbe Bild benutzt! Das ist ja wohl echt das Letzte.“ Dann sah er verlegen hoch. „Ist einer unserer Lebensmittelieferanten. Nix wichtiges, aber die Leute am anderen Ende der Leitung können ganz nett sein, auch wenn sie von Down-Under stammen und deswegen nicht richtig im Kopf sind.“
    „Aha.“ Der Colonel holte tief Luft. Er wusste, das er so nicht weiter kam, wenn Meechum Dienst hatte und beschloss erst einmal ein paar andere dringliche Angelegenheiten zu erledigen. Vielleicht war er gegen Abend erfolgreicher, wenn Roberts seinen Dienst hinter sich hatte. Denn normalerweise ließ er es sich nicht nehmen, den Vorweihnachtsabend mit den anderen Jungs in der Messe zu verbringen.
    „Nun, dann will ich hier nicht länger stören.“ Er beschloss die Statusberichte in seinem Büro abzulegen, und dann einmal bei den Hangars nach dem Rechten zu sehen. Denn noch gab es eine unangenehme Pflicht zu erfüllen.
    Zwar waren keine Flüge eingeplant, aber immer jeweils zwei der Piloten würden in Bereitschaft bleiben müssen, wenn etwas Unvorhergesehenes passierte und weder richtig an den morgigen Feiern teilnehmen, noch irgendwann in der Zeit Punsch oder andere alkoholhaltige Getränke zu sich nehmen.
    Wie immer würde sich die Begeisterung in Grenzen halten, wenn er die Namen nannte. Vor allem Lucas Denby und Faustus Mills würden keinen Hehl aus ihrem Frust machen. Aber sie waren nun einmal die Altgedienten und würden die undankbare letzte Schicht übernehmen müssen.
    Matheson betrat nachdenklich seinen Raum und trat ans Fenster. So hell wie es jetzt war, würde es auch in der Nacht bleiben. Anders als auf der Nordhalbkugel herrschte hier in der Nähe des Südpols jetzt Hochsommer und der brachte auch die Mitternachtssonne mit ihrem eigentümlichen Licht mit sich.
    Wie jedes Jahr hatte er sich selbst nicht vom Dienst befreit und würde die ganze Zeit durcharbeiten und die Stellung halten. So konnte er die wehmütigen und traurigen Erinnerungen an die glücklichen Feste im Kreise seiner Familie verdrängen und sich mit anderweitiger ablenken. Wie sehr er sie vermisste, und...
    Deshalb gönnte er seiner neuen Familie, seinen Untergebenen, die das Fest ebenfalls fern von der Heimat und den Liebsten verbringen mussten, das besinnliche und fröhliche Beisammensein um so mehr. Wenn sie Spaß hatten und selbst nicht in Melancholie und Wehmut versanken, dann war er auch zufrieden.
    Geändert von Kris (18.12.2011 um 14:24 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  2. #2
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    Hallo Kris. Ich wünsche dir schöne und frohe Weihnachten!

    Die Geschichte bzw. ist das ja noch nicht alles, aber was da bisher steht, ist wirklich super geworden. Vor allem wie du wieder jeden deiner Charaktere einen Hintergrund gibst. Mir gefällt der Funker so und seine Kleinigkeiten was er sich zusammen gesammelt hat.

    Sehr schön und ich freu mich auf den nächsten Teil!

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  3. #3
    Major General Avatar von Kris
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    Ich freue mich, dass schon mal du hergefunden hast, mal sehen, ob die anderen ihr Weihnachtsgeschenk noch entdecken werden.

    Ja, ich dachte mir, dass es irgendwie zu schade ist, die Leute aus Mc Murdo nur einmal zu verwenden und dann zu vergessen, zumal einige der Figuren ja schon adopiert wurden.
    Gerade so verrückte Käutze wie Meechum vergisst man ja nicht so leicht.

    Auf diesem Wege will ich dann dir und auch den anderen Lesern (still und kommentierend) der Geschichte ein schönes Weihnachtsfest wünschen. Lasst euch heute und in den nächsten Tagen nicht all zu sehr stressen und reich beschenken. Viel Freude, wenig Schatten und auch keine Langeweile.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

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  4. #4
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Auf einer Art, kann John einem Leid tun. Das seine Familie noch nicht einmal Weihnachten an ihn denkt …
    Ich weiß, es ist halt so, aber irgendwie klingt es deprimierend.

    Schmunzeln musste ich aber wegen Meechum – er im Sammelfieber. *g* Aber solange er ja noch platz zum Funken hat und Matheson ein Auge zudrückt.

    Du bist wieder sehr auf die Personen eingegangen und hast auch ihre Gedanken, sehr schön zum Ausdruck gebracht.

    Hat mir gut gefallen, freu mich schon auf den nächsten Teil.

  5. #5
    Hyndara
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    Was für ein Auftakt! Schade, daß es im Moment so untergeht, aber ich schätze, daß liegt wirklich am Datum. Wollen wir hoffen, deine Story erfährt noch ihre Würdigung, verdient hat sie es bisher und ich denke, wie ich dich kenne, wird es wieder ein wahres Vergnügen sein, sie lesen zu dürfen. Besonders freue ich mich natürlich schon auf Fritz - lange genug hab ich dir, glaube ich, ins Ohr gepinguint *zwinker*.

    *lach* War einfach herrlich. Sergeant Santa! Alles klar. Ich lieg schon wieder! Daß Sheppard keine Post und auch sonst nix von seiner Familie erhält ... Ja, irgendwoher kommt mir das bekannt vor *nickt*. Da muß man sich schon anstrengen, entweder diese Feiertage aus dem Gedächtnis zu tilgen (was irgendwie schwerlich geht), oder sich selbst ein schönes Fest zu bescheren (was sehr leicht kippen kann, wie ich schon wieder merke ...).

    Naja, dann hast du ja wieder "entschärft" mit meinem erklärten Liebling: Meechum der Weihnachtsnarr! JAAAA!!! Irgendwie hatte ich es doch im Blut, daß er so veranlagt ist. Köstlich! Und die dekorierten Steckschachs an der Wand *giggel*. Der Brüller war allerdings der Weihnachtself am Bildschirm - da bin ich beim Lesen vom Stuhl gekippt vor lachen - herrlich! Der arme Matheson tut mir schon richtig leid, daß er eine solche Strolchenbande hüten muß. Andererseits ... seine Gedanken um "seine Jungs" waren richtig schön und familiär *träum*.

    Hat mir gut gefallen bisher, muß ich, denke ich, nicht weiter betonen, oder? Freu mich schon auf morgen - und wie!!!

  6. #6
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hallo Kris!

    Ein wirklich schöner Anfang. Mir gefällt auch sehr gut, dass du deinen Figuren so einen tiefgehenden Hintergrund gibts und sie einen alle doch irgendwie zum Schmunzeln bringen.

    John tat mir aber schon ein bisschen Leid. Ein riesiger Berg Post und nichts für ihn dabei. Vielleicht hat doch jemand ein Päckchen für ihn rein geschmuggelt oder seine Kameraden lassen sich etwas einfallen.

    Hoffentlich komme ich die nächsten zwei Tage auch zum lesen, aber Morgen fällt nämlich die Verwandtschaft über uns her und übermorgen ruft die Arbeit. Aber ich hole es nach, versprochen!

    Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  7. #7
    Major General Avatar von Kris
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    Na, habt ihr die gestrigen Feiern überstanden? Ich hoffe ihr seid reich beschenkt worden und hattet einen schönen Abend.
    Wie versprochen werde ich jetzt den nächsten Teil der Geschichte einstellen, aber zuvor noch einige Antworten. Danke für euer liebes und ausführliches Feedback. Viel Spaß noch beim Weiter feiern und keinen Stress mit den Verwandten oder dem guten Essen.

    @ Cindy: Wenn ich sein Verhalten bisher richtig gedeutet habe, dann dürfte er zu der Zeit keinen Kontakt zu seiner Familie gehabt haben, und so was kommt bei einem solchen Fest natürlich besonders bitter. Das ist ja auch ein Grund, warum... das wirst du ja lesen.
    Ooch, Meechum stellt noch mehr an, das kannst du in diesem Teil lesen. Da geht auch dem geduldigsten Kommandanten der Hut hoch.
    Bei der Geschichte habe ich auch die Personen ion den Vordergrund gestellt, was zu so einer Zeit auch passt, und die Figuren waren mir wirklich zu schade, um sie nicht noch mal auftauchen zu lassen.

    @ Hyndara: Gleich hat Fritz ja seinen großen Auftritt. Ich hoffe, ich habe sein Verhalten vernünftig genug geschildert. Aber was wäre die Gegend da unten ohne mindestens einen Pinguin?
    Ich weiß ja, dass du gewisse Personen hier ja auch schon adoptiert hast - und du darfst sie gerne mitnehmen, das wäre mir eine Ehre. Fragt sich nur, ob ein gewisser Herr sich gut mit Dorn verstehen würde oder nicht * schmunzel*

    @ Teleia: Wie so alles bei mir hat Weihnachten auch zwei Seiten, die lustige und die besinnliche, und das geht hier alles ein wenig Hand in Hand. Irgendwie haben sich in die lustigen Geschehnisse auch wieder andere Elemente eingeschlichen - das besinnliche-melancholische. Und ich hoffe, ich habe John richtig eingefangen.
    Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie du die folgenden Teile finden wirst, wann immer du auch zum Lesen kommst. Sie laufen ja auch nicht weg




    Teil 2/3
    Die große Weihnachtsverschwörung



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    24. Dec. 15:10 Uhr
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    „Ja, alles klar! Danke Rob!“ Lucas Denby nahm das Mobiltelefon vom Ohr, schaltete es ab und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. „Der Alte ist auf dem Weg zum Hangar!“, sagte er gehetzt. „Ich muss den Jungs klar machen, dass sie das Teil verschwinden lassen sollen. Haltet ihr ihn ein bisschen auf?“
    „Ja, natürlich. Wenn er sich aufhalten lässt.“
    „Also, da musst du dir keine Gedanken machen. Der Colonel lässt sich durchaus schon mal für ein kurzes Pläuschchen Zeit. Du schaffst das schon. An dir hat er eh einen Narren gefressen!“
    „Wie du meinst.“

    Obwohl John auf dem Rückweg vom Flugplatz durch Denby Erzählungen etwas mehr über die große Weihnachtsverschwörung erfahren hatte, stieg er immer noch nicht ganz durch die Planungen und staunte darüber, wer alles in sie verwickelt war: Die Funker, das Bodenpersonal, die Versorgungsoffiziere - und offensichtlich sogar Colonel Quint, der bewusst weggesehen hatte, als sie auf dem Rückweg vom Flugplatz an ihm vorbei gefahren waren.
    Es schien, als habe sich die ganze Basis miteinander verschworen. Und das erklärte jetzt auch endlich, warum die anderen hin und wieder abrupt das Thema gewechselt hatten, wenn er sich zu ihnen gesellt hatte.
    Er holte tief Luft. Dann konnte er die Vermutung, dass die anderen Vorbehalte gegen ihn hatten, nun bedenkenlos beiseite schieben. Um so besser.

    „Tut uns leid, dass wir dich erst jetzt eingeweiht haben, Johnny-Boy“, erklang eine dunkle Stimme neben ihm. Es war Faustus, der ihn breit angrinste und dann auf die Schulter klopfte. „Du bist erst knapp einem Monat hier und da war keine Zeit mehr, um dich mit in die Vorbereitungen einzubinden.“ Er lachte. „Aber jetzt ist das anders. Nun könntest du uns prima helfen.“
    „Worum geht es denn eigentlich? Was baut ihr da hinten eigentlich zusammen?“

    John Sheppard beschloss geflissentlich die Koseform seines Namens zu ignorieren und sah nachdenklich hinter Denby her, der im schnellen Schritt um eine Ecke verschwand. Man hörte ihn nur noch brüllen: „Nun macht mal schneller, Jungs. Der Colonel kommt gleich hier hoch, und dann muss er die Sachen nicht unbedingt sehen! Also Hopp, hopp!“

    „Das ist nur ein kleines Geschenk für Matheson. Wir finden, dass er es sich schon lange verdient hat. Die Jungs haben dafür zusammengelegt und nun müssen wir es nur noch zusammen basteln, damit es auch nach etwas aussieht. Und auch sonst werden wir uns ein schönes Fest machen.“ Faustus legte den Kopf schief. „Ihr habt da drüben in Afghanistan wohl zu Weihnachten eure Feier nicht selbst organisiert, oder hattest du Glück und konntest immer Heimaturlaub nehmen, um bei der Familie zu sein?“
    „Das Oberkommando in Kabul hat eine kleine Feier organisiert“, entgegnete John ruhig. „Wir hätten gar nicht viel selbst planen können. Es reicht uns schon, bei gutem Essen beieinander zu sitzen und zu plaudern.“ Dann stutzte er. „Und was ist das für ein besonderes Geschenk, dass ihr dem Colonel machen wollt?“

    Faustus Grinsen wurde noch breiter. „Ich weiß nicht ob ich dir das schon sagen sollte, denn da kannst du auch gleich mit staunen. Es wissen noch nicht mal alle auf der Basis ...“
    Im nächsten Moment wirbelte er herum. „Aua! Fritz, wag das na nicht noch einmal!“ drohte er dem jungen Königspinguin, der von hinten frech an seinem Hüftholster gerupft hatte und nun begehrlich auf seine Finger starrte. „Schau nicht so gierig, sonst gibt es keinen Fisch! Ist das klar?“

    Als Antwort erhielt er ein durchdringendes und gar nicht erfreutes Trompeten. Der Pinguin watschelte aufgeregt hin und her und einmal um Mills herum. Dann entdeckte er John und sah diesen auffordernd an: „Rööt!“
    „Ich habe nichts zu fressen bei mir, aber ich kann dir was holen!“ sagte der und hob die Hände außer Reichweite des Pinguins, während er unwillkürlich grinsen musste. Glücklicherweise wusste er inzwischen, wo der Eimer mit den Fischen stand. Es waren die Exemplare, die die Küche aussortiert hatte, weil sie viel zu klein waren um zu mehr als Sud verarbeitet zu werden. Nur ein einziges Mal hatten ihn die anderen auflaufen und von „Fritz“ durch den Hangar jagen lassen. Das war sein Einstand unter den Helikopterpiloten gewesen - seine Aufnahmeprüfung in den Kreis der Auserwählten.

    Inzwischen gehörte er auch schon zu denjenigen Menschen, die „Fritz“ aus vollem Herzen adoptiert hatte.
    Ein deutscher Biologe hatte den Königspinguin als halb verhungertes Küken abseits einer Kolonie gefunden und es nicht übers Herz bringen können, ihn zurückzulassen. Er hatte ihn nach McMurdo mitgenommen und dort aufgepäppelt.
    Zwar war aus dem flauschigen und tapsigen kleinen Federbällchen ein stattlicher Vogel geworden, aber er hatte sich bisher allen Versuchen ihn auszuwildern standhaft widersetzt und war immer wieder zurück gekommen. Deshalb hatten die Biologen der Station es aufgegeben, ihn bei seinen Artgenossen auszusetzen und als Maskottchen auf McMordo behalten.
    Und neben den Wissenschaftlern hatte der Vogel auch die Hubschrauberpiloten adoptiert, nachdem Mills und Denby mehrfach mit frischen Küchenabfällen gefüttert hatten.

    John holte den Eimer aus der Ecke in der Nähe der Hangatür. Dort zog es zwar gehörig aber so blieben die Fische frisch.
    Fritz hielt man nicht lange hin. Er war zwar eigentlich sehr zahm und ließ sich oft genug auch genüsslich kraulen, aber wenn er Hunger hatte, konnte er rabiat werden.
    „Hey!“ Er wich dem freudig rufenden und mit watschelnden Schritten heran stürmenden Pinguin aus und hielt ihm hastig einen Fisch hin. „Nicht so hastig! Ist ja schon gut - du kriegst ja was.“ Er hatte auch schon seine unangenehmen Erfahrungen gemacht und wollte nicht noch einmal ins Bein gebissen werden, nur weil er nicht schnell genug war.
    Während er schon den zweiten Fisch bereit hielt, sah er in den Augenwinkeln, wie Faustus sich ebenfalls in Bewegung setzte. „Sag Bescheid, wenn du Matheson oder Quint hier hoch kommen siehst!“ rief ihm der stämmige Pilot noch zu, ehe er ebenfalls hinter der Ecke verschwand.

    John seufzte und rettete seine Finger. Was konnte er auch anderes tun? So schnell kam er hier jetzt nicht weg. Grinsend fütterte er Fritz weiter, der erst nach dem fünften kleinen Fisch Ruhe gab, sich schüttelte und seine Hand mit dem Futter wegdrückte. Statt dessen stupste er ihn dann herausfordernd mit dem Schnabel an. „Rööööt.Öööööt.“
    „Ja, ja, ich verstehe. Nach dem Fressen brauchst du deine Streicheleinheiten.“, erwiderte John schicksalsergeben und stellte den Eimer beiseite. Er setzte sich auf eine Kiste und streckte die Hand aus, um Fritz vorsichtig unter den Augen zu kraulen. Der Pinguin legte den Kopf so weit schief wie er konnte und schloss genießerisch die Augen. Zwar war er kein Haustier im engeren Sinne, aber das erste Wesen seit langem, das ihm so viel Vertrauen schenkte.

    Als kleiner Junge hatte er sich einen Hund gewünscht, aber nie einen bekommen. Wie so vieles andere waren Tiere nicht standesgemäß gewesen und hätten ihn nur von dem Wesentlichen im Leben abgelenkt.
    Er presste die Lippen aufeinander. Wann hatte er das letzte fröhliche und unbeschwerte Weihnachtsfest gefeiert und sich wirklich über die Geschenke gefreut? War es in dem Jahr gewesen in dem seine Mutter das letzte Mal mit ihnen Weihnachten gefeiert hatte, kurz bevor sie dann. Ihr letztes Geschenk, ein ferngesteuerte Hubschrauber, der nur noch leidlich funktionierte, war immer noch in seinem Besitz, eingelagert in einem Depot der Air Force.
    Er hatte sich niemals davon trennen können. Aus gutem Grund. Neben einigen Fotos war es die einzige Erinnerung, die er an sie besaß.

    Er schluckte und holte tief Luft. Er blinzelte die Feuchtigkeit, die sich in seinen Augen bildete weg. Langsam sollte er sich doch daran gewöhnen, dass Familie für ihn kein Thema mehr war. Und schon gar nicht...
    „Major Sheppard!“ riß ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Er fuhr hoch. „Raaaaa!“ Auch Fritz hob den Kopf und gab einen unwilligen Laut von sich. „Sir, entschuldigen Sie, ich...“
    Matheson lächelte und machte eine beruhigende Geste. „Machen Sie ruhig weiter, Sheppard. Schließlich darf Fritz als unser Maskottchen auch einmal nach Strich und Faden verwöhnt werden. Und er wird ohnehin nicht darauf verzichten wollen.“

    Und tatsächlich zupfte das Tier an Johns Hose. Seufzend ließ dieser sich wieder auf der Kiste nieder und streichelte weiter. Diesmal unter dem Kinn und den anderen Auge.
    Der Colonel beobachtete das ganze eine Weile und schien über etwas nachzudenken. An der Art wie er ihn musterte, spürte John, dass es vielleicht sogar mit ihm zusammen hing. Erst dann fragte er: „Haben Sie die anderen hier irgendwo gesehen, im speziellen Mills und Denby?“

    „Vor einer Weile, Sir. Die beiden sagten mir, sie hätten noch etwas im unteren Schuppen zu erledigen.“ Erst jetzt fiel John auf, das es im Hangar ziemlich leise geworden war. Seine Freunde und die anderen Piloten hatten sich offenbar zusammen mit dem diensthabenden Bodenpersonal in einen der hinteren Räume zurückgezogen.
    „An dem bin ich auf meinem Weg nach hier oben vorbei gekommen“, entgegnete Matheson. „Dort war nur Lieutenant Winters und hat in etwa das gleiche gesagt wie Sie. Sie lügen mich doch nicht etwa an?“
    „Nein, Sir. Ich weiß wirklich nicht, wo die beiden hin verschwunden sind. Das mit dem Schuppen war auch nur eine Vermutung von mir.“

    „So, so.“ Der Colonel sah ihn noch einmal prüfend an. „Da Sie noch nicht lange hier sind, Major Sheppard, will ich ihnen das glauben. Zu Weihnachten pflegt es hier immer etwas drunter und drüber zu gehen, weil einige Herren meinen, dass die militärischen Regeln außer Kraft gesetzt wären. Aber dem ist nicht so. Dienstpläne müssen eingehalten werden, und die wollte ich Ihnen allen jetzt eigentlich mitteilen.“ Er zog einen Zettel aus seiner Jackentasche und entfaltete ihn. Dann legte den Kopf schief und blickte über das Blatt hinweg auf John. „Sie haben heute zwischen 16.00 und 20.00 Uhr Bereitschaft und morgen den ganzen Tag frei. Erst am 26.12 gegen Mittag brauche ich Sie wieder, wenn das Wetter so bleibt. Dann muss Dr. Willer gegen 13.00 Uhr zu seiner geologischen Basis geflogen werden.“
    „Vielen Dank für Ihre Information, Sir!“ entgegnete John überrascht. Er war nicht wenig erstaunt über die Einteilung. Normalerweise pflegten die Kommandanten der Basen, auf denen er stationiert worden war gerade die unbeliebtesten Dienste an Feiertagen wie Weihnachten aufzudrücken. Ihn hatte das bisher nicht gestört.

    Matheson schien in seinem Gesicht abzulesen, was er dachte, denn nun spielte ein Lächeln um die Lippen des älteren Mannes. „Ich möchte gerade, dass Sie als Neuankömmling das gesellige Beisammensein heute Abend und morgen nutzen, um die anderen besser kennen zu lernen.“
    Ein Schatten huschte über das Gesicht. „Sie sind zu jung, um sich von den melancholischen Gedanken über vergangene Weihnachten mitzureißen. Behalten sie die schönen Erinnerungen im Herzen, aber denken sie auch daran, das Leben ist zu schade, um es mit wehmütigen Grübelleien zu verbringen. Vor allem an Tagen wie diesen.“

    Er hielt einen Moment inne und wirkte sehr nachdenklich. „Meine Großmutter pflegte mit als Kind immer zu sagen, dass der Stern von Bethlehem nicht ohne Grund aufgeflammt sei. Er habe neues Licht und neue Hoffnung in die Welt gebracht, und so sollten Sie das auch sehen. McMurdo ist nicht die Endstation Ihrer Karriere, sondern auch ein Innehalten in dem was sie getan haben und die Chance für einen Neuanfang - vor allem für jemanden wie Sie.“

    Unwillkürlich musste John schlucken. Das was Matheson sagte, berührte ihn mehr als er zugeben wollte. Mit etwas rauher Stimme erwiderte er verlegen. „Sie setzen große Erwartungen in mich, Sir.“
    „Nein, ganz und gar nicht. Ich vertraue Ihnen, das Sie ihren Weg machen werden, wenn Sie die richtige Chance erhalten“, entgegnete Matheson ruhig.
    Dann ging ein Ruck durch seinen Körper und er wechselte abrupt das Thema. Ganz offensichtlich war ihm das selbst unangenehm geworden. „Jetzt sollte ich aber besser einmal hinten nachsehen, ob ich nicht doch noch jemanden erwische.“
    „Da ist bestimmt jemand, wenn vielleicht auch nicht die Gesuchten, Sir!“
    „Das denke ich auch. Passen Sie gut auf sich auf Major.“

    Matheson wollte sich zum Gehen wenden, doch er blieb noch einmal stehen und blickte auf den Pinguin. John, der das Tier während ihrer Unterhaltung weiter gestreichelt und gekrault hatte, blickte nun auch wieder zu Fritz hin. Der hatte die Augen fest geschlossen und schaukelte leicht hin und her.
    „Ich glaube der Kleine ist eingeschlafen.“, sagte der Colonel leise. „Sehen Sie... da vertraut ihnen jemand schon voll und ganz sein Leben an.“
    Mit diesen Worten ließ er John alleine. Der blickte nachdenklich auf den friedlich im Stehen schlafenden Pinguin und seufzte tief.



    ---------------------------
    24. Dec. 19:45 Uhr
    --------------------------

    Inzwischen waren es wieder zwei Grad unter Null. Glücklicherweise nur Grad Celsius und keine Grad Fahrenheit, sonst wäre es wirklich bitterkalt, erinnerte sich Thomas Edward Matheson.
    Es war gar nicht so einfach, sich an die europäischen Einheiten zu gewöhnen, die der Rest der Welt benutzte und hier in dieser internationalen Basis mit der Jahrtausendwende endlich Standard geworden waren. Aber die amerikanischen Einheiten waren so fest in ihm verankert, dass er nach all den Jahren immer noch umdenken musste, selbst bei den metrischen Maßen.
    Deshalb wandte er nun schleunigst den Blick von dem großen Thermometer an der Seitenwand des großen Gebäudes ab.

    Nach einem anstrengenden, Gespräch mit dem Oberkommando, das sich über eine Stunde hin gezogen hatte, dem damit verbundenen Papierkram und dann auch noch dem feierlichen Abendessen mit einigen der führenden Wissenschaftler der Basis im National Science Foundation Headquarters hatte er beschlossen, einen längeren Verdauungsspaziergang zu machen und dabei ein wenig nach dem Rechten zu sehen.

    Nach den ganzen Diskussionen und Unterhaltungen mit den auf der Basis verbliebenen Zivilisten, schwirrte ihm der Kopf Er brauchte frischen Wind und Kälte um die Nase um wieder klar zu werden. Deshalb schritt er zügig aus und schob den Schal nicht ein Stück höher um sein Gesicht zu schützen. Der kalte Wind wehte die Benommenheit davon und ließ durch die winzig kleinen Eispartikel die immer wieder aufgewirbelt wurde seine Haut prickeln. Die kleinen Nadelstiche waren nicht schmerzhaft, nur anregend.

    Es gab Stunden und Tage, da mochte er die Einsamkeit.

    So ein Zeitpunkt war jetzt. Zu dieser Stunde war kaum noch jemand unterwegs, so dass er fast alleine war. In der Ferne hörte er zwar Motorenlärm, aber es war nur ein Auto, dass den Oberservation Hill verließ. Die Astronomen hatten nun wohl auch ihren Dienst beendet und nur eine Notbesatzung von ein oder zwei Mann dort oben gelassen. Denn in dem Gebäude auf dem Hügel brannte immer noch Licht. Ähnlich wie in der Kirche, wo die Vertreter der verschiedenen christlichen Strömungen wohl die gemeinsame ökomenische Feier vorbereiteten, die für alle Interessierten um Mitternacht stattfinden sollte.

    Matheson wanderte gelassen weiter und überlegte sich den Ablauf der nächsten Stunden. Nach dem Spaziergang würde ihm Rest der Arbeit, die er sich für heute vorgenommen hatte, vermutlich leichter fallen.
    Es gab noch ein zwei Berichte, die er unbedingt lesen und gegenzeichnen wollte, damit sie endlich von seinem Tisch waren. Gegen Mitternacht würde er dann auch Schluss machen. und den Abend mit einem Glas Wein und guter Lektüre beschließen.

    Dann blieb er abrupt stehen. Zwar war es nichts ungewöhnliches, dass sich um diese Zeit manchmal Pinguine nach McMurdo verirrten, aber keiner von denen trug eine rote Zipelmütze und einen Schal um den Hals.
    „Fritz? Was haben sie denn schon wieder mit dir angestellt?“
    Der junge Königspinguin blieb einen Moment stehen und sah ihn ebenfalls verdutzt an. „Rööööööö-höööt!“ schien er zu protestieren.

    Ehe der Kommandant jedoch näher kommen konnte, watschelte er jedoch schon weiter, schnurstracks auf die Halle zwischen den modernen Wohn-Gebäuden zu, die dem Militärpersonal als Speise - und Aufenthaltsraum diente. Dort befand sich in einem Anbau auch die Küche.
    Matheson schüttelte den Kopf. Er bedauerte den armen Fritz, aber er hatte sich auch über den Anblick amüsiert. Es fehlte nur noch, dass einer der Männer dem Pinguin eine Sonnenbrille aufsetzte.
    Dann konnte er wirklich den Fotomontagen auf den Kitschpostkarten und dem Geschenkpapier Konkurrenz machen, die der Laden im Ort in sein Sortiment aufgenommen hatte.

    Für einen Moment erwog Matheson, dem Tier zu folgen und einen Blick in die Halle zu werfen. Er blickte nachdenklich zu dem großen Gebäude hinüber. Durch die geschmückten Fenster konnte er zumindest den vor Leuchtketten und Glitzer starrenden Weihnachtsbaum bewundern. Kam es ihm nur so vor, oder war er diesmal fast doppelt so hoch wie in den letzten Jahren? Und war nicht viel mehr in der Halle los, als es hätte sein sollen?

    Thomas Edward Matheson seufzte.
    Er wusste schon, warum er nicht nachsehen und auch nicht nachfragen wollte. Es war jedes Jahr das gleiche Spiel. Er stellte die Dienstpläne auf, und sie hielten sich nicht daran - vor allem nicht die Piloten. Ein weitaus strengerer Kommandant hätte Lucas Denby und Faustus Mills schon zur Rechenschaft gezogen, und für ihre unehrenhafte Entlassung gesorgt, aber er hatte schon beim ersten Mal darauf verzichtet, und die beiden nur ermahnt.
    Was er als Kommandant der Basis nicht sah, musste er auch nicht gemäß der militärischen Regeln beurteilen. Und wenn in den restlichen Stunden des heutigen Tages und morgen trotzdem alles glatt und reibungslos verlief hatte er auch nichts an der Eigenmächtigkeit seiner Piloten und des Bodenpersonals zu beanstanden.

    Er wandte den Blick wieder ab und ging weiter. Er gönnte den Männern die Feier. Einige hatten in den saueren Apfel beißen müssen, weil sie in den letzten Jahren immer bei ihren Familien gewesen waren. Doch nun waren der Fairness halber auch einmal andere dran gewesen.
    Wie Staff Sergeant Miller, dessen Frau vor sechs Monaten ihr erstes Baby bekommen hatte. Er hatte dafür in den letzten zwei Jahren auf seinen Weihnachtsurlaub verzichtet. Dafür hatte Lieutenant Jennings trotz seiner vier minderjährigen Kinder einmal zurückstecken müssen. Nur ganz wenige waren so wie er ohne Familie ... ob nun freiwillig oder unfreiwillig stand auf einem anderen Blatt.

    Er hob unwillkürlich den Arm und blickte auf die Uhr. Major Sheppards Bereitschaftsdienst war in einer Viertelstunde um, und er hoffte, dass der Mann seinen Rat beherzigen und auf die Feier gehen würde. Er hatte Wehmut in den Augen des anderen gesehen, die er nur all zu gut verstand. Gerade deshalb tat Ablenkung gut.

    Der Colonel drehte sich um und blickte zum Meer hin. Heute wirkte der Horizont besonders weit. In der Ferne konnte er winzig kleine Silhouetten sehen. Eisberge, Schiffe, das vermochte er von hier aus nicht zu sagen.
    Das Weihnachtsfest konnte nicht nur ein Fest der Freude, sondern auch eine gefühlsmäßige Falle sein. Es weckte die Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft und Nähe. Wenn alle anderen feierten war es um so schwerer, daneben zu stehen und sich auszugrenzen.

    Sheppard hatte den Punkt noch nicht überschritten, an dem es ihm nichts mehr ausmachte und er einen Ersatz für das gesellige Beisammensein gefunden hatte. Und ehrlich gesagt, war es bei ihm anders?

    ‚Du kannst dich auch nicht immer von den anderen absetzen, Tom.‘,
    ermahnte ihn da eine leise Stimme in seinem Inneren. ‚Auch wenn du glaubst, dass du es müsstest, um nicht gegen die Regeln zu verstoßen, und dir deswegen einredest, damit zufrieden zu sein, dass sie ihren Spaß haben.‘
    Er presste die Lippen aufeinander. ‚So ist es nicht!‘, verteidigte er sich stumm und starrte in die Ferne, versuchte genaueres zu erkennen, um sich abzulenken.

    Dann zuckte er plötzlich zusammen.
    Für einen kurzen Augenblick hatte etwas am Horizont aufgeleuchtet. Vermutlich war es nur eine Reflektion des Sonnenlichts oder das Signal eines Schiffes gewesen. Doch für einen Moment hatte er etwas anderes in dem Licht gesehen.
    „Unsinn, Thomas. Jetzt wirst du wirklich sentimental.“ Hastig wandte er sich ab und drehte sich wieder den Gebäuden zu. Er verdrängte die Gedanken an die Weihnachtsfeste im Haus seiner Großeltern. Das war schon fast ein ganzes Menschenleben her und doch hatte er nur wenige von den Geschichten vergessen, die ihm seine Großmutter erzählt hatte.
    „Später kann ich mir darüber Gedanken machen“, murmelte er und versuchte einen faden Kompromiss für sich zu finden. „Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, die keinen Aufschub dulden.“

    Dazu gehörte es auch, noch einmal bei den Funkern vorbei zu sehen, und das einzusammeln, was Meechum beiseite gelegt hatte und wundersamer Weise erst wieder am 26. oder 27. auftauchen würde.
    Da dessen Dienst schon vor ein paar Stunden zu Ende gegangen war, und der sich die Weihnachtsfeier normalerweise nicht entgehen ließ, würde er vielleicht eher eine Chance haben, die Faxe und Memos in die Hände zu bekommen, die der Mann mit Sicherheit wieder vor ihm versteckt hatte.


    x o x o x o x


    „So spät noch auf den Beinen und im Dienst, Chef?“

    Matheson fiel fast die Kinnlade herunter, als er in den Funkraum trat und sich ihm nicht Franklin Allen oder einer der anderen Funker sondern Robert Meechum zuwandte. Der Funker hielt eine Tasse mit dampfendem Tee, irgend eine nach Zimt - und noch etwas anderem, das er nicht direkt einordnen konnte - duftende Weihnachtsmischung in den Händen und grinste breit.
    Der Colonel schnappte nach Luft und setzte eine ernste Miene auf. „Sie sind noch immer hier? Hätte jetzt nicht eigentlich Allen Dienst?“

    „Och, wir haben einfach getauscht, weil es besser passte“, entgegnete Meechum gelassen. „Ich habe mich mit ein paar Jungs von den Schiffen draußen im Schelf verabredet, um unsere Schachpartien weiter fortzusetzen, Und wir trösten uns gegenseitig. Außerdem hat mir Allen, verraten, dass seine Freundin nur heute die Möglichkeit hat, die Geräte in ihrer Firma verwenden zu dürfen, um über Webkamera und Internet direkt mit ihm zu sprechen.“ Er zwinkerte verschwörerisch. „Das sind schon zwei Turteltäubchen. Das wird zwar kein klassischer Heiratsantrag, aber na ja, wozu kann man sich einen virtuellen Mistelzweig ins Bild hängen? Dann ist das fast so stimmungsvoll wie mit einem echten.“

    Matheson räusperte sich. Meechum war manchmal ein hoffnungsloser Romantiker. Trotzdem war das, was er getan hatte gegen seine Befehle. „Sie wissen, dass das sowohl für Allen als auch für Sie einen Vermerk in der Akte geben könnte. Sie hätten das vorher mit mir absprechen müssen.“
    „Allen hat nun wirklich keine Schuld. Die Idee ist ganz allein auf meinem Mist gewachsen und ich habe ihn geradezu genötigt, die Chance zu nutzen. Und ich hätte mich ja an Sie gewandt, wenn Sie da gewesen wären. Aber zuerst hatten Sie ja dieses lange Telefongespräch mit dem Oberkommando und danach waren sie gleich weg.“

    Der ältere Funker blinzelte ihn unschuldig bittend an, als wolle er sein Herz erweichen? Warum fühlte sich Matheson jetzt an einen bettelnden Hund erinnert.
    „Ich weiß nicht ob ich das einfach so gelten lassen kann...“ Der Colonel seufzte tief. „Das kommt aber nicht noch einmal vor, ist das klar?“
    „Glasklar. Allen macht seiner Freundin ja nur einmal einen Antrag, hoffe ich. Wenn er ihn über die Lippen bekommt. Zumindest habe ich dem Jungen Mut gemacht.“

    Matheson schnupperte. Schon vorher war ihm eine besondere Geruchsnote im Raum aufgefallen. „Da ist nur ein ganz kleiner Spritzer Rum drin. Ganz ehrlich.“
    „Robert, das geht zu weit.“
    „Die Hitze lässt den Alkohol sowieso verdampfen. Und das Fläschchen ist leer. Sehen Sie, Sir?“ Der Funker ließ nur kurz etwas in seiner Hand aufblitzen und dann in der Dunkelheit unter seinem Tisch verschwinden. Ein dumpfes „Plock“ erklang, als das kleine Rumfläschchen auf die Pappe traf.

    ‚Nein, ich frage besser nicht weiter, woher er den schon wieder hat, denn wer weiß, was dann noch zu Tage kommt. Und außerdem wollte ich hier eigentlich ganz etwas anderes.‘, dachte Matheson gequält bei sich und holte tief Luft.
    „Sind noch Faxe und Memos gekommen?“

    „Nö, es blieb alles ruhig.“
    Meechum log doch tatsächlich ohne rot zu werden. Durch die Zeitverschiebung zwischen hier und den Staaten konnte das nicht sein. Und das Oberkommando selbst hatte noch etwas angekündigt.
    „Robert, dass ist ein Befehl. Bitte händigen Sie mir...“ Mathesons Blick fiel auf das Faxgerät. Abrupt hob er das Gesteck hoch, als er ein böser Verdacht in ihm aufkeimte. „Das darf doch nicht wahr sein. Das Gerät ist ja ausgeschaltet!“

    Er nahm den Weihnachsschmuck und warf ihn auf einen Tisch. Allmählich wurde er wirklich ärgerlich, Diese die Eigenmächtigkeit seines dienstältesten Funkers ging nun wirklich zu weit. Wütend schaltete er das Gerät wieder an und wandte sich Meechum zu.
    „Oh, wirklich?“

    Jetzt reichte es.
    „Ich lasse ja eine Menge durchgehen, aber das hier geht so nicht, haben Sie mich verstanden, Meechum. Noch eine Eigenmächtigkeit wie diese und ...“
    Meechum duckte sich unter der Schärfe seiner Stimme.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür. Matheson verstummte und blickte mit einer Mischung aus Verwirrung und Verärgerung auf den Eintretenden.
    „Einen guten Weihnachtsabend, Colonel.“, grüßte der hochgewachsene stämmige Mann mit den an den Schläfen grau werdenden braunen Haar. „Ich hatte sie schon gesucht. In ihrem Büro waren sie nicht, da dachte ich mir, sehe ich mal in der Funkzentrale nach.“

    „Ich wollte hier noch einmal nach dem Rechten sehen, und es war auch gut, das ich das getan habe.“ Matheson funkelte Meechum böse an. „Was gibt es?“
    „Ich wollte noch etwas mit ihnen besprechen, ehe ich meinen Dienst beende“, erklärte sein Stellvertreter. „Können wir das unter vier Augen bereden?“
    „Natürlich.“
    Matheson wandte sich noch einmal dem Funker zu, der sie aufmerksam beobachtete. „Die Faxe und Memos liegen nachher auf meinem Tisch, ist das klar?“
    „Ja, Sir!“ Ob es nun die Anwesenheit von Quint war, oder sein berechtigter Wutanfall, Meechum stand sogar auf und salutierte halbwegs korrekt. Der Kommandant von McMurdo nickte. Er hoffte nur ihn entsprechend eingeschüchtert zu haben.
    Dann wandte er sich wieder Quint zu. „Gehen wir in mein Büro, da haben wir unsere Ruhe.“
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  8. #8
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Fritz Und dieses Röööööt
    Nach "Gooock" kommt jetzt "Rööööt"

    Langsam sollte er sich doch daran gewöhnen, dass Familie für ihn kein Thema mehr war. Und schon gar nicht...
    Er kann sich dran gewöhnen, aber vergessen wird er es nicht können. Und die Gefühle erst recht nicht. Armer John. Aber da wo er jetzt ist, sag ich mal hat er auch eine Familie gefunden. Und das Haustier vertraut ihn auch schon. Ach Gott, Fritz schläft im Stehen ein

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  9. #9
    Major General Avatar von Kris
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    Danke für dein liebes Feedback. Da weiß ich wenigstens, dass du dich köstlich amüsiert hast. Ja, mit Fritz habe ich mir schon ein bißchen Mühe gegeben - wozu kuckt man die Zoo-Sendungen im Ersten.

    Na ja, Der Rest scheint ja heute lieber zu schweigen und zu genießen. Schade, denn ich würde mich auch über Feedback freuen.
    Im Moment stecke ich in einer kleinen schreiberischen Krise und da wäre es doch schön zu wissen, ob ich nicht mal eine neue Richtung einschlagen sollte, und was ihr euch an Geschichten wünscht.
    Denn Kommentare geben mir ja oft genug auch Impulse - ohne eure Fragen und Überlegungen hätte es vor einem Jahr sicher kein Double Trouble 2 gegeben.

    Na ja, ich will nicht quengeln. Ich hoffe nur, die Story ist euch nicht zu langweilig oder zu blöd
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

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  10. #10
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hallo! Schönen Abend wünsch ich dir!

    *schmelz* Ach wie goldig, ein Pinguin. Ich liebe diese Tierchen, beim letzten Zoobesuch ist meine Familie fast durchgedreht, weil ich nicht weiter wollte. Ist zwar schon ein paar schöne Jahre her, aber dafür gibts ja haufenweise Zoosendungen im TV zum Pinguine ansehen.

    Ich fand den Teil wirklich toll. Hat mich auf ein paar schöne, aber auch traurige Gedanken gebracht. Vor allem die erwähnung der Großmutter des Colonels hat mir ein paar Tränen in die Augen getrieben. Meine ist heute vor einem Jahr gestorben und sie hat auch immer solche Sachen gesagt.

    Schön fand ich auch die Beschreibung der Weihnachtsfeier auf dem Stützpunkt. Ich kenne jemanden, der im Moment in so einer Situation ist und es wäre schön, wenn er und andere so ein friedliches Fest feiern könnten.

    Keine Angst, deine Geschichten sind nicht langweilig oder blöde, ich lese sie sehr gerne und das mit der schreiberischen Krise kenne ich gerade selbst auch sehr gut.

    Ich bin auch morgen wieder dabei, dann aber erst am Abend. Am Nachmittag will mein Patenkind mit Geschenken versorgt werden.
    Bis dann!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  11. #11
    Hyndara
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    Oh mein Gott! Du hattest ja schon was angedeutet, aber DAS war definitiv ... ich lieg immer noch am Boden und lach mich halbtot. Der heimliche Star dieser Geschichte hat ja einen famosen Auftritt abgeliefert *giggel*. Und wir bestehen natürlich auf unseren Fischen, jawoll!

    *lach* Fritz ist wirklich einmalig und viel zu schade, um ihn nur einmal auftauchen zu lassen. Herrlich! Man merkt, wie du dich mit diesem Thema befaßt hast und auch Erfahrung mit Vögeln hast (wenn auch nicht mit Pinguinen - aber wer hat das schon?). Das war einfach herrlich!

    Jaja, und wer schaltet das Fax-Gerät einfach so aus? Böser Meechum! Auch wenn er es gut gemeint hat, aber soetwas macht man doch nicht! Und dann auch noch Rum im Tee, also wirklich! Matheson hat schon recht, eigentlich müßte er ihn melden (und ich schätze, Meechum ist seehr dicht daran vorbeigeschrammt nach der Nummer mit dem Fax-Gerät. Aber einfach herrlich, wie schräg dieser Chara ist ...

    Wieder ein super Kapitel, Kris. Dieses Mal eher humorig, aber auch mit besinnlichen und ernsten Tönen. Einfach schön! Freu mich schon auf das nächste Kapitel - auch wenns schon das letzte ist *schnüff*.

  12. #12
    Major General Avatar von Kris
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    So, dann will ich es auch hinter mich bringen und den letzten Teil der Geschichte einstellen. Aber zunächst einmal wieder zu den wenigen treuen Kommentatoren, zu denen ich noch nichts geschrieben habe:

    @ Teleia: vielen Dank für deine Worte, die mich ein bisschen aufgebaut haben. Ich erwarte vermutlich zu viel von mir und bin deshalb im Moment so niedergeschlagen, weil ich die die ausgebliebenen Kommentare eher auf mich und die Güte meiner Geschichte beziehe als die Besonderheit dieser Tage. Viele sind ja doch mit Familie, Feiern und Verwandten beschäftigt und finden nicht die Zeit hier hinein zu schauen. Wenn man dann eh noch niedergeschlagen ist...
    Aber lassen wir das. Wichtig ist wohl jetzt die Geschichte und ich freue mich, dass ich dir mit "Fritz" eine Freude machen konnte. Gerade da unten bietet es sich ja an, mal ein solches Tierchen durch die Szenerie watscheln zu lassen, und ich hoffe er kommt niedlich genug rüber.
    Die Weihnachtsfeier kommt ja jetzt erst richtig. Wie, das wird du ja auch sehen, denn die Weihnachtsverschwörung findet hier ihre Auflösung.

    @ Hyndara: Nun hast du ja über Fritz lesen können und ihn bestimmt auch gleich wieder adoptiert. Ja, er ist ein kleiner Schatz, den man am liebsten mitnehmen möchte, nicht?
    Und Meechum hast du dir ja schon gekrallt - darfst du auch, denn wo wäre der kleine chaot besser aufgehoben als in einer Chaotentruppe.
    Na ja, nun geht es etwas weniger schräg, aber hofentlich auch versöhnlich zu.

    Hier also der letzte und abschließende Teil:



    Teil 3/3
    Weihnachtsfeiern und ihre Überraschungen



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    24. Dec. 21:00 Uhr
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    „... oh, glaubst du, wir stehen den New-Yorkern in irgendeiner Weise nach? Auch die Neu-Engländer können feiern, das sage ich dir. Vielleicht sogar noch traditioneller als ihr Leute aus Texas. Wir haben jedenfalls mit Sicherheit immer Schnee, während es bei euch wahrscheinlich nur ein bisschen feuchter als sonst wird, oder?“ Der junge blonde Mann spielte mit den Schleifen herum, die neben dem Paket, das er von daheim erhalten hatte, auf dem Tisch lagen. Gedankenverloren nahm er eine CD heraus, betrachtete die Titel und legte sie dann wieder zurück zu den anderen Geschenken, die er von seinen Eltern und seiner Schwester bekommen hatte, wie er erzählt hatte.

    „In den letzten Jahren versinkt ihr im Schneechaos. Da kannst du mir nicht erzählt, dass ihr dann noch so rumspinnt mit eurer Feierei“, entgegnete der Texaner und betrachtete wohlwollend eine Geschenkpackung mit einer Auswahl von Wiskeysorten, während er den Ellenbogen auf zwei bunten Taschenbüchern abstützte, in denen er vorher ausgiebig geblättert hatte.

    „Wir fangen eben früh genug an zu schmücken. Ich sage dir, noch heute ist die Vorstadt, in der ich aufgewachsen bin, ein einziges Lichtermeer. Und wer sich dabei zu zögerlich angestellt hat, den haben wir mehr oder weniger nett dazu überredet.“ Der junge Techniker vom Bodenpersonal rieb sich die Hände. „Schade, dass ich dieses Jahr nicht da bin, aber daran kann man nichts ändern. Dafür hatte ich im Sommer eine schöne Zeit.“

    Er grinste sein Gegenüber - den stämmigen Maschinenwart - an und blickte dann unvermittelt zu John. „Und wie sieht es bei Ihnen aus, Major? Wie haben sie eigentlich in früheren Jahren Weihnachten gefeiert?“
    „Wie jede andere Familie auch, denke ich. Es gab gutes Essen, eine Bescherung und danach besuchte man einander.“
    John versuchte unverbindlich zu bleiben. Immerhin hatten sie ihn, als er sich am Büffet versorgt und dann nach einem Platz gesucht hatte, an ihren Tisch eingeladen und ihn immer wieder versucht in ihre Gespräche mit einzubinden.

    So wusste er, dass die beiden nicht einmal drei Jahre in der Armee dienten und sich vor allem verpflichtet hatten, um eine gute Ausbildung zu erhalten. Anders als er hatten sie sich aus finanziellen Gründen für eine Ausbildung bei der Armee entschieden. Beide stammten aus kinderreichen Familien, bei denen die Eltern nicht allen ihren Nachkommen eine gute Ausbildung finanzieren konnten.

    „Na ja, im Grunde ging bei uns immer recht feierlich und traditionell zu“, fügte John an. „Als Kind habe ich im adretten Anzug vor meinen Eltern und Großeltern gestanden und ihnen etwas vorgesungen. Aber ich war nicht besonders gut darin, vor allem weil der Kragen viel zu eng saß.“
    „Ein enger Kragen? Puh, das klingt wirklich sehr traditionell und fein. Aber ich habe auch nicht besonders gut gesungen. Meine Eltern ertrugen es mit Fassung, wenn ich auch im Chor mit meinen Geschwistern immer einen ganzen Ton daneben lag. Aber sie waren selbst nicht besser. Dafür haben sie das mit dem feinsten Essen in der Nachbarschaft wett gemacht. Die Tische bogen sich bei uns durch und besonders begehrt war der Hackbraten in Mutters leckerer Kruste...“ Der Techniker leckte sich über die Lippen und holte zu einer weiteren Anekdote aus seiner Jugend aus.

    John schob den Teller etwas von sich und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Es wurde ihm nicht nur durch den warmen Tee warm im Bauch. Die beiden jungen Männer brachten ihm offene und herzliche Freundlichkeit entgegen und erzählten viel von sich, erwarteten aber bisher auch nicht, dass er das Gleiche tat.

    Wenn andere, die er bisher nur vom Sehen her kannte, an den Tisch kamen, stellten sie ihn ebenfalls vor. So wie jetzt.
    „Das ist der neue Helikopterpilot, Major John Sheppard.“, sagte der Texaner jetzt auch wieder zu jemandem. „Der hat den Kiwis vor ein paar Tagen mal richtig gezeigt, was Sache ist! Hat zumindest Denby erzählt“
    „Das war nichts besonderes“, wiegelte John ab. „Das ist nichts worauf ich stolz bin. Ich habe sein Verhalten einfach als Angriff missinterpretiert. Das ist mir jetzt immer noch unangenehm.“

    Die farbige junge Frau, der er vorgestellt worden war, gehört zum medizinischen Personal der Station. Er hatte sie bei der Eingangsuntersuchung zuletzt gesehen, als sie mit einem anderen Patienten beschäftigt war.
    „Guten Abend und fröhliche Weihnachten, Major Sheppard. Ich bin Sue Driscoll.“, sagte sie und verriet, dass sie damit aus dem tiefsten Süden - der Gegend um New Orleans stammte. „Oh, dass was Sie da sagen klingt ja so, als wären Sie zuletzt in einem Kriegsgebiet stationiert gewesen.“

    „Ich war in Afghanistan“, entgegnete John und überlegte fieberhaft nach einem anderen Thema, um davon abzulenken. „Da sind wir letztes Weihnachten nicht so zum Feiern gekommen, wie wir eigentlich wollten, weil wir immer mit einem Anschlag oder einem überraschenden Angriff der Taliban rechnen mussten.“ Er holte tief Luft. „Deshalb fühle ich mich im Moment von den Eindrücken um so mehr erschlagen. Sie haben hier ja richtig etwas auf die Beine gestellt.“

    „Dieses Jahr haben wir uns auch viel mehr Mühe gegeben als im letzten. Da waren die Bäume nur halb so groß, und der Schmuck eher kläglich.“, warf der Techniker ein.
    „Ja, das stimmt.“ pflichtete Sue bei. „Diesmal haben sich die Organisatoren richtig ins Zeug gelegt. Der Baum ist größer als alle, die ich miterlebt habe, und auf dem Tisch sind Leckereien, die es sonst nur mit viel Überredungskunst gibt. Und von Lucas Denby habe ich gehört, dass es auch noch eine größere Überraschung geben soll.“
    „Ich weiß auch was es ist. Du wirst es gleich zu sehen bekommen. Ah ja, und weil du grade vom Teufel sprichst... da kommt er auch schon um die Ecke.“, ergänzte der junge Techniker.

    „So, da bin ich. Und wie ich sehe, gar nicht mal zu einem schlechten Zeitpunkt.“ Denby stützte sich mit einer Hand auf die Lehne des leeren Stuhls neben John und blickte zu ihm hinunter. Den anderen Arm hielt er hinter dem Rücken verborgen. „Na, hast du bisher wengistens ein bisschen Spaß gehabt, John?“
    „Warum sollte ich den nicht haben? Das Essen ist gut - die Gespräche und die Gesellschaft sind sehr nett. Was könnte ich mir also mehr wünschen, Lucas?“
    „Och, ich wüsste noch eine Sache, die zu diesem Tag dazu gehört. Du musst nicht glauben, dass Santa Claus dich vergessen hat.“, entgegnete Denby dann mit einem verschmitzten Grinsen. „Ich gebe zu, es ist nicht viel, und es ist eine Notlösung, aber auf die Schnelle war nichts anderes mehr zu besorgen. Es kommt trotzdem von Herzen.“
    Er zog den Arm nach vorne und hielt ihm ein - ungelenk in buntes Papier eingeschlagenes - Geschenk unter die Nase.

    John starrte einen Moment verblüfft auf die weihnachtlich in Mütze und Schal gekleideten Pinguine, die zum Teil Geschenke mit sich trugen, zum anderen Teil fröhlich durch den Schnee tollten. Einer lehnte sich sogar lässig gegen einen Holzzaun. Mit einer Sonnenbrille auf der Nase.
    Unwillkürlich musste er lachen.
    Fast genau so - bis auf die Sonnenbrille - hatte Fritz ausgesehen, als er ihn an der Eingangstür zum Küchenbereich gesehen hatte. Dort hatte der junge Königspinguin einen Helfer auf seine unnachahmliche Art um Fischreste angebettelt.

    „Danke...“, entgegnete er verlegen.
    „Na, nun nimm schon und ziere dich nicht so.“
    Denby wich seinem Blick nicht aus, so als wolle er ihm klar machen, dass dies nicht aus Mitleid geschah, weil er keine Post bekommen hatte, sondern weil er sein Freund war. Als er immer noch nicht reagierte drückte ihm der Rothaarige das Päckchen kurzerhand in die Hände „Fröhliche Weihnachten, John.“
    Alle sahen ihn daraufhin abwartend an.

    „Ist ja schon gut.“ John löste vorsichtig die Klebestreifen und faltete das Papier auf. Er blickte auf eine Geschenkpackung in der sich ein Modell befand.
    „Ich gebe zu, das ist nicht gekauft, aber jemand hatte das als Geschenk, zu unserer Bestellung getan. Deshalb war es nur recht und billig, dass wir es weitergeben. Ich hoffe der Kleine gefällt dir, auch wenn er keiner von den unseren ist!“

    John hob die Packung an und betrachtete sich den darin befindlichen Helikopter genauer. „Das ist ein neuseeländisches Modell.“
    „Gut erkannt. Dann fällt es dir demnächst bestimmt leichter Freund und Feind voneinander unterscheiden und du scheuchst sie nicht wieder aus dem Himmel wenn sie guten Tag sagen wollen wie Ellerby vor ein paar Tagen.“, neckte ihn Denby. „Ich dachte mir, dass passt wie die Faust aufs Auge nach dem kleinen Zwischenfall bei unserem letzten gemeinsamen Flug.“, sagte er todernst.

    „Stell dir vor er hat sich richtig gehend bei mir beschwert.“ Dann brach er in Lachen aus.
    John fiel wie die anderen unwillkürlich mit ein. „Danke nochmals!“ erwiderte er, als er wieder zu Atem gekommen war.
    An der Geschenkverpackung festgesteckt war eine Karte aus Papier. John erkannte das Wasserzeichen der Air Force. Auch sie war nur ein in aller Eile erstellter Ausdruck mit einem Standardgruß, aber was eigentlich zählte waren die niedergeschriebenen Grüße der Piloten und der Bodencrew.
    John holte tief Luft. Es war seltsam, aber die letzten Reste der Melancholie waren nun endgültig verschwunden.

    Er hob wieder den Kopf und sah sich in der Runde um.
    „Hey, du bist einer von uns!“ sagte Denby mit Nachdruck, während die anderen nur nickten. „Damit du das jetzt auch endlich einmal begreifst, klar?“
    „Ich denke, jetzt habe ich es kapiert.“
    John spürte, das diese Worte aus seiner Seele kamen und nicht nur ein Lippenbekenntnis waren. Zwar würde er immer noch vorsichtig bleiben, aber der erste Schritt, den anderen wirklich zu vertrauen, war getan.

    Gerade als sich der rothaarige Pilot setzen wollte, erklang von der Tür her ein lauter Pfiff. Er horchte auf. „Oh, jetzt kann ich doch nicht so mir dir plaudern, wie ich will. Faustus hat das Zeichen gegeben, dass der Colonel kommt. Tja, manchmal ist Quint doch zu was zu gebrauchen!“ Er klopfte John kurz auf die Schulter und gesellte sich dann zu Mills, der ein paar hastige Worte mit ihm wechselte.

    „Wir haben Colonel Quint gebeten, Kommandant Matheson zu uns zu lotsen!“ erklärte der Texaner. „Das scheint früher als gedacht, geklappt zu haben. Um so besser, dann haben er und wir noch mehr vom Abend.“
    „Aha.“, erwiderte John einsilbig. Er wunderte sich mehr darüber, dass sich Faustus, der ihn eigentlich im Bereitschaftsdienst abgelöst hatte, plötzlich hier unten aufhielt und nicht im Hangar. Aber das die Pläne nicht so ganz ernst genommen wurden, hatte der stämmige Pilot ja schon angedeutet. Wahrscheinlich hatte er einen der anderen überreden können, kurzfristig für ihn einzuspringen.

    Es wurde still im Saal, als Denby mit den Armen wedelte und damit um Ruhe bat. „Unser Ehrengast hat schon das Tor passiert. Ihr wisst, was wir verabredet haben.“

    „Er meint: Alle Militärs begrüßen Matheson mit einer Ehrenbezeugung!“ raunte der junge Techniker John zu, damit auch er wusste, was zu tun war.
    Und tatsächlich erhoben sich - als die Tür aufging, und der Kommandant an der Seite seines Stellvertreters in die Messe kam - alle Männer und Frauen, die den drei Heeresrichtungen angehörten und salutierten.
    „Wir alle wünschen ihnen fröhliche Weihnachten, Sir.“

    Der Kommandant von McMurdo blieb abrupt stehen. In seinem Gesicht arbeitete es, als könne er nicht fassen, was gerade geschah. Als dann auch noch die Zivilisten ihm auf eine etwas weniger förmliche Weise ihren Weihnachtsgruß darbrachten, schien er entgültig verwirrt zu sein.


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    Thomas Edward Matheson wusste nicht, was er sagen sollte. Mit einem solchen Empfang hatte er nicht gerechnet - und schon gar nicht, dass Mallory Quint diesmal mit den Weihnachtsverschwörern - unter einer Decke steckte. Das war sonst nicht die Art seines Stellvertreters. Der hielt sich normalerweise aus so etwas heraus?

    Dann tadelte er sich selbst.
    Warum war er eigentlich nicht stutzig geworden, als ihn Mallory zu einem kleinen Umtrunk eingeladen hatte? Erst als sie nicht den Weg zu den Quartieren der Führungsoffiziere sondern zur Messehalle eingeschlagen hatten, war ihm überhaupt in den Sinn gekommen, das etwas nicht stimmte.
    Und dann war es auch schon zu spät gewesen, um noch umzudrehen. Jedenfalls nicht ohne unhöflich zu werden.
    Deshalb hatte er sich schließlich in sein Schicksal gefügt und mit Quint die Halle betreten.

    Sein Stellvertreter lächelte ihn nur hintergründig an, trat zwei Schritte zurück und nickte Lucas Denby zu, der seinen Kommandanten anstrahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    „Ich freue mich, dass Sie doch noch zu uns gefunden haben, Sir. Ohne ihre Anweisenheit fehlt der Weihnachtsfeier etwas. Sie müssen wissen, wir sind in all den Jahren, in denen wir unter ihnen dienen, immer traurig gewesen, wenn sie sich zurückgezogen haben und nicht wenigstens einmal kurz hier unten haben sehen lassen.“, sagte er mit fester Stimme. „Schließlich ist das Weihnachtsfest nur vollkommen, wenn sich niemand ausschließt. Vor allem nicht derjenige, der für uns das Herz und die Seele von McMurdo verkörpert.“

    „Captain Denby, das ehrt mich, aber Sie ...“, wollte Matheson verlegen abwinken. Er war gerührt, gleichzeitig aber auch verwirrt, weil er nicht wusste, ob ihm das peinlich sein sollte oder nicht.
    Der Rothaarige legte den Finger an die Lippen und schüttelte den Kopf. „Sir, ich hoffe, Sie nehmen mir diese Unhöflichkeit nicht übel, aber ich war noch nicht ganz fertig mit meiner Rede.“

    Er räusperte sich. „In all den Jahren, in denen ich jetzt hier bin, haben Sie mich durch ihren Führungstil vergessen lassen, wo und warum ich mich hier befinde. McMurdo ist für mich zu mehr als einem Stationierungsort geworden, und das habe ich Ihnen zu verdanken. Und ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, das ich nicht der einzige bin, der so denkt.
    Vielleicht liegt McMurdo für den Unwissenden am Rand der Welt, in einer kargen Einöde, aber für uns ist es der Mittelpunkt unseres Lebens geworden. Und vielleicht auch der Punkt, an dem wir unsere Fehler und Schwächen überdenken und einen Neuanfang wagen können. Und dass McMurdo für uns ein Neuanfang wurde, das verdanken wir einzig und alleine Ihnen.“

    Die ganze Zeit über hielt er Blickkontakt mit Matheson.
    „Und zwar Ihnen und Ihrer offenen Art mit uns umzugehen, Ihrer manchmal arg strapazierten Nachsicht und Toleranz unseren Eskapaden gegenüber.“ Nun drehte er sich deutete auf zwei zusammengeschobene Tische, die mit einem Tuch bedeckt waren.

    Matheson holte tief Luft. Er konnte nicht leugnen, dass ihm warm ums Herz wurde, denn nicht nur in Denbys Gesicht las er, das die Worte ernst gemeint waren. Auch die anderen wirkten feierlich und angespannt.
    „Wir möchten uns bei Ihnen für die Jahre, die wir bisher unter Ihnen dienen durften, diesmal auf eine besondere Weise bedanken“, sprach Lucas Denby weiter. „Und deshalb haben wir alle zusammengelegt und ein Geschenk besorgt, um diesem Gefühl einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Das, was sie dort unter dem Stoff finden werden, kommt von Herzen und wir hoffen, dass wir Ihnen damit eine Freude bereiten können, so wie Sie einige von uns wieder zum Lachen gebracht haben.“

    Er machte eine kurze Pause und zwinkerte. „Dankenswerterweise hat uns Colonel Quint bei den notwendigen Genehmigungen geholfen und viele der Vorbereitungen über den kleinen Dienstweg erst möglich gemacht.“
    Unwillkürlich blickte Matheson dahin wo sein Stellvertreter stand – nein gestanden hatte. Ganz offensichtlich hatte er sich still und heimlich davon gemacht, um Mathesons Platz einzunehmen.

    Er holte tief Luft und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. „Ich weiß wieder nicht, was ich sagen soll, meine Damen und Herren. Sie wissen alle, das so etwas nicht nötig gewesen wäre. Sie haben mich jetzt richtig gehend verlegen gemacht.“

    „Warum denn? Ach, das müssen sie gar nicht sein.“, schmunzelte Denby und nickte auffordernd. „Sehen Sie einfach mal unter dem Tuch nach, was wir für Sie organsiert haben und urteilen sie dann über uns. Vielleicht gefällt Ihnen unser Geschenk ja überhaupt nicht.“

    Nun war Matheson doch neugierig geworden und setzte sich in Bewegung.
    Vor den abgedeckten Tischen zögerte er und drehte sich noch einmal zu den Männern und Frauen hin. „Mir fehlen die Worte, um das auszudrücken, was ich in diesem Moment empfinde. Ich freue mich über ihre Offenheit und ihr Vertrauen. Schon das allein ist das größte Geschenk, das sie alle mir machen können.“
    Er holte tief Luft und stützte sich am Tisch ab, als ihm etwas schwindelig geworden war. „Ihre Worte beweisen mir, dass ich in den vergangenen Jahren nicht falsch gehandelt habe. Wenn ich einigen von ihnen nur ein wenig Hoffnung und Mut geben konnte, dann ist das für mich schon Lohn genug.“

    „Trotzdem sollten Sie jetzt endlich einmal nachsehen. Wir platzen vor Neugier“, drängelte Denby.
    Matheson schmunzelte. War der Pilot etwa neugieriger als er? Dabei musste er doch genau wissen, was man ihm schenken wollte.
    So beschloss er, die anderen nicht länger auf die Folter zu spannen und zog das leichte Tuch weg. Darunter verbarg sich ein etwa ein Meter breiter und eineinhalb Meter langer Glaskasten, der ihn von der Höhe her an ein großes Aquarium erinnerte.
    Doch anstelle von Fischen befand sich darin eine Miniaturlandschaft mit kleinen Figuren und Modellen.
    Matheson blieb die Luft weg. Wie lange hatte er nicht schon mit den Modellen geliebäugelt, die Fluggeschichte von den Anfängen der US-Airforce bis heute dokumentierten?
    Doch diesen Traum hatte er wie vieles andere seit seiner Stationierung in der Antarktis fallen gelassen.
    Immer noch fassungslos blieb er vor dem Diorama stehen. Das musste doch Tausende von Dollar gekostet haben!

    Lucas Denby trat an seine Seite.
    „Ich habe vor ein paar Monaten endlich mal wieder mit meinem alten Herrn gesprochen, und der hat mir von Ihrer kleinen Leidenschaft aus früheren Tagen erzählt. Na ja, und dann haben ein paar andere und ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das hier zu organisieren.“, sagte er leise.

    Matheson legte die Hände auf das Glas und beugte sich leicht vor.
    Er betrachtete die Flugzeuge und Helikopter, die beispielhaft für den Rest ihrer Gattung standen und erkannte in einigen die wieder, auf denen er seine ersten und die meisten Flüge absolviert hatte. Sogar ein Modell der „Enterprise“, des ersten Space Shuttles, das je gebaut worden war, gehörte zur Sammlung.
    Er bewunderte die Modelle eine Weile schweigend um sich wieder zu sammeln.
    „Ich hoffe, Sie werden uns noch viele Jahre erhalten bleiben, Colonel Matheson!“ sagte Denby dann. „Dies ist ein Ausdruck unserer Verbundenheit zu Ihnen.“

    Doch in seinen Augen las der Kommandant von McMurdo auch, dass der Pilot bereits etwas von den Plänen des Oberkommandos ihn abzulösen wusste. Woher, das war ihm allerdings ein Rätsel
    Er nickte und wandte sich noch einmal an die Menge. „Sie haben mir einen Herzenswunsch erfüllt. Nun komme ich wohl auch nicht umhin, mit Ihnen gemeinsam in den Weihnachtstag hinein zu feiern. Ich danke ihnen allen vielmals für die Freude, die sie mir heute bereitet haben. Und nun lassen sie sich bitte nicht länger von mir aufhalten. Ich bin nicht mehr im Dienst, und darum besteht auch kein Grund, weiterhin so förmlich zu sein. Schließlich ist dies eine Weihnachtsfeier.“

    Mit diesen Worten löste sich die angespannte, feierliche Stimmung. Die ersten Männer und Frauen an den Tischen begannen sich wieder zu unterhalten, andere wieder erhoben sich, um mit ihrem Kommandanten ein paar persönliche Worte zu wechseln.
    Doch Denby wehrte sie erst einmal ab. „Nun lasst unseren Colonel doch erst einmal wieder zu Atem und zu Sinnen kommen!“ sagte er. „Außerdem lasse ich nicht, so, dass ihr ihm die leckersten Sachen vom Buffet wegschnappt, ehe er überhaupt eine Chance hat, sie zu probieren.“
    Als seine Abwehrversuche endlich Erfolg zeigten, wandte Denby sich mit einem Grinsen Matheson zu. „Greifen Sie besser erst mal beim Essen zu, ehe es zu spät ist.“

    „Ich werde Ihren Rat beherzigen, Lucas.“ Mit einem Blick auf das Buffet hatte Matheson schon längst begriffen, was der Captain damit meinte. Einige Platten mit Leckereien, die vielleicht nur alle ein oder zwei Jahre den Weg nach McMurdo fanden waren schon ziemlich leer geräumt.


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    25. Dec. 2:30 Uhr
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    Langsam lichteten sich die Reihen. Nach und nach zogen sich die Militärangehörigen und Zivilisten satt und zufrieden mit ihren Geschenken in die persönlichen Quartiere zurück, um den Abend ausklingen zu lassen.
    Auch John befand, dass es an der Zeit war, schlafen zu gehen, denn er fühlte sich schon sehr müde, wie er am vermehrten Gähnen feststellte. Deshalb erhob er sich in einer Gesprächspause und nahm das Geschenk und die Karte an sich.

    „Vielen Dank und gute Nacht“, verabschiedete er sich von den beiden Piloten, mit denen er sich zuletzt unterhalten hatte und blickte noch einmal auf das inzwischen ziemlich leer geräumte Buffet und die kleine Bühne zurück. Auch er hatte sich noch ein paar Mal Nachschlag geholt und später auf dem kleinen Podium gesessen nur weil sich seine Zunge gelockert hatte.

    Manchmal verwünschte er sich und sein gedankenloses Geplappere. Wenn er alles um sich herum vergaß und auf eine Sache konzentriert war, löste ihm das ungewollt die Zunge.

    Und so hatte er versehentlich ausgeplaudert, dass er nicht nur Jonny Cash mochte sondern auch leidlich Gitarre spielen konnte. Wenigstens hatte ihm das erspart, vorsingen zu müssen. Das konnte Lucas Denby viel besser, der ein geradezu komödiantisches Talent an den Tag gelegt hatte, um „White Christmas“ und anderes Weihnachts-Evergreens so vorzutragen, dass die anderen sich danach dem Bauch vor Lachen halten mussten.

    Das erste mal seit Jahren fühlte er sich von jeder Last und Sorge befreit. Jegliche Anspannung war von ihm gewichen.
    Seltsam - in Afghanistan hatte er sich nie so zufrieden und glücklich gefühlt. Aber damals hatten sie auch konstant mit einem Wiederaufflammen der Auseinandersetzungen rechnen müssen.

    Aber deshalb war das Erlebnis dieses Abends um so kostbarer. Wie die anderen hatte er sich irgendwann auch die Zeit genommen, den Inhalt des Glaskastens zu bestaunen. Dann hatte er sich nicht mehr darüber gewundert, dass Matheson so sprachlos davor gestanden hatte.

    Das was sich an Modellen darin befand war mindestens tausend Dollar wert, wenn nicht sogar das doppelte. Entweder hatten viele Geld dazu gegeben oder einige einen ordentlichen Teil ihres Soldes geopfert.
    Aber das war es nicht, was für den Kommandanten von McMurdo eigentlich gezählt hatte. Sondern der Gedanke ihm eine solch kostbare Freude zu machen. Die Rührung über das überraschende Geschenk, hatte man Matheson auch noch den Rest des Abends angemerkt. So aufgekratzt und redselig hatte er den ansonsten eher ruhigen Kommandanten seit seiner Ankunft noch nie erlebt.

    Und auch für John zählte das, was er in den Händen hielt, sehr viel mehr als jede andere Gabe dieses Abends. Es gab also doch Menschen, die an ihn dachten.

    Er holte tief Luft, als er nach draußen trat und die frostige Luft einatmete, die nach der stickigen Wärme der Halle noch einmal alle Lebensgeister weckte.
    Ein seltsam diffuses Zwielicht herrschte draußen. Es war nicht richtig dunkel, aber auch nicht wirklich hell. Die Sonne stand hinter ein paar Hügeln und war deshalb nicht richtig zu sehen. Sie tauchte nur die Gebäude auf den Kuppen in ein kaltes, messingfarbenes Licht. Besonders interessant sah der Himmel aus. Er zeigte alle Schattierungen von Blau - vom hellsten Farbton bis zum samtigen Dunkel einer sternenklaren Nacht.

    Unwillkürlich legte er den Kopf in den Nacken. Nur wenige Sterne blinkten im wolkenlosen Himmel und schafften es überhaupt das diffuse Licht zu überstrahlen.
    John konnte nicht einmal sagen, zu welchen Sternbildern sie gehörten, auch wenn er ein paar der wichtigsten kannte. Aber so oft hatte er sich leider auch noch nicht in der südlichen Hemisphäre aufgehalten und nach den Sternen navigiert.

    „Die Mitternachtssonne erzeugt immer eine ganz besondere Stimmung, finden Sie nicht, Major Sheppard?“

    John zuckte zusammen. Ihm war gar nicht aufgefallen, das Matheson auch noch vor der Halle gestanden hatte. „Ja, das tut sie, Sir. Bei diesem Licht erscheinen die Landschaft und die Gebäude weniger streng und schlicht, sondern fast so, als stammten sie von einer anderen Welt.“

    Matheson nickte bedächtig. „Aber das Licht ist auch der passende Ausklang dieses Tages.“, sagte er leise. „Es verzaubert die Realität und lässt alles wie einen Traum erscheinen.“ Er musterte John zufrieden. „Wie ich sehe, hat ihnen die Feier auch gut getan. Sie haben zum ersten Mal seit sie hier sind ein Lächeln in den Augen.“ Sein Blick blieb an den Geschenken hängen.
    „Und jemand hat an sie gedacht.“

    Unwillkürlich umklammerte John die Geschenke fester.
    „Meine Großmutter hat mir mit auf den Weg gegeben, dass es immer der Gedanke ist, der zählt, egal, von wem er kommt oder wie wertvoll die Gabe ist. Das ist der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes, denke ich.“ Der Kommandant von McMurdo lächelte versonnen. „Auch wenn ich gut reden habe bei dem, was ich bekam. Ich freue wirklich am meisten über die Worte von Lucas Denby, die Wärme und Herzlichkeit, die ich danach erlebt habe. Und die Freude, die wir heute Abend allesamt miteinander geteilt haben.“

    Plötzlich hoben beide unvermittelt den Kopf.
    Für einen Moment leuchtete am Himmel ein helles Licht auf und schien fast aus sich selbst heraus zu strahlen. Dann verschwand es wieder so schnell, wie es gekommen war.
    Egal, was es auch immer gewesen war - ein Satellit, ein in der Atmosphäre verglühender Meteorit oder Weltraumschrott, die beiden Männer sahen sich nur an schweigend an und nahmen es als Fingerzeig, die Stimmung dieses Abends festzuhalten und in dunklen Stunden zu beherzigen:

    Der Stern von Bethlehem war vor mehr als zweitausend Jahren nicht ohne Grund aufgeflammt. Auch heute noch brachte er neues Licht und neue Hoffnung in die Welt, wenn Menschen bereit waren ihn in ihrem Herzen zu finden. Selbst an einem so tristen und kalten Ort am südlichen Ende der Welt...
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  13. #13
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Standard

    So, jetzt habe ich nach all dem Trubel auch endlich mal Zeit, mein Kommentar abzugeben, aber zuerst muß ich mir ein Taschentuch besorgen....

    Das war eine schöne Geschichte. Es wird gezeigt, wie sich Sheppard so nach und nach einlebt und von seinen Kameraden aufgenommen wird.

    Und auch dem Kommandaten wurde eine nette Überraschung zuteil. Besonders die Ansprache von Denby hat's mir angetan.

    Der Funker (sorry, kann mir alle Namen auf einmal nicht merken) ist ja ein Schlawiner. Einfach das Fax auszuschalten, damit der Kommandant wenigstens an Weihnachten seine Ruhe hat. Ja, ja, den Vorgesetzen im Hauptquartier ist anscheinend egal, welcher Tag gerade ist. Oder die haben keinen Kalender.

    Wie schon gesagt, das war eine schöne Geschichte, und ich würde gern mehr davon lesen, was Sheppard so auf McMurdo noch so zuteil wird.

  14. #14
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Standard

    So, ich, als eine eher stille Genießerin, melde mich auch mal zu Wort.

    Als erstes muss ich dir ein generelles Lob ausprechen, deine Stories sind echt umwerfend! Es ist immer ein Vergnügen sie zu lesen!

    Zu der aktuellen: Wow! Die Weihnachtsstimmung ist perfekt eingefangen! Und bei der Geschenkverteilung hatte ich richtig feuchte Augen! Und das passiert mir eigentlich nicht so schnell!
    Die Charaktäre hat man einfach schnell ins Herz geschlossen! Und es wäre wirklich schade, wenn man nichts mehr von ihnen hören würde!
    Hattest du nicht noch ein Crossover mit NCIS in Planung? Würde das nicht auch McMurdo einbeziehen? ("im stillen hoffend" )

    Auf jeden Fall eine echt tolle Weihnachtsgeschichte! Danke!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

    Avatar made by Lorien

  15. #15
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard

    Hi! Ich bin auch noch da!

    Die Geschichte mit Fritz, war so was von schön. Sogar ein Pinguin fühlt sich bei John wohl. *g*
    Ich fand es richtig bewegend, wie John an seine Mutter dachte, und erstrecht, als du das mit dem Geschenk und die Fotos beschrieben hattest.

    Da ging Meechum nun doch etwas zu weit; das Faxgerät hätte er doch nicht ausmachen sollen…

    Das Weihnachtsgeschenk von Denby an John, fand ich klasse! Er ist doch nicht allein, und das hat er nun endlich kapiert.
    Vor allem der kurze Rückblick, wo er den Heli fasst runtergeholt hatte, fand ich passend.

    Und Matheson kann wirklich stolz auf seine Jungs sein.
    Die Ansprache von Denby und das Geschenk, waren richtig bewegend.
    Es stimmt, nicht der Wert des Geschenkes zählt, sondern ob es vom Herzen kommt – wirklich tolle Jungs.

    Das war eine wirklich schöne Geschichte um John und McMurdo.
    Du hast wie immer, wunderbar ihre Gedanken und Gefühle offen gelegt und uns daran teilhaben lassen.

    Hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen.

  16. #16
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Beim Schlusssatz wars soweit *schnäuz* Bei mir kullern schon wieder die Tränen. Danke Kris für die schönen Geschichten und mach bloß weiter! Was wäre das Forum ohne deine Geschichten? Nix und ich bräuchte ein Taschentuch weniger

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  17. #17
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hallo!

    Dieser letzte Teil war einfach schön, ich weiß nicht, wie ich es anderes sagen soll.

    Sehr gut gefallen hat mir die Überraschung für den Colonel. Seine Rasselbande hat ihn doch wirklich richtig gern. Schade, das er gehen muss...

    Das Geschenk an John war eine schöne Geste. Keiner ist vergessen worden und das hat mir gut gefallen.

    Der Schluß war wunderbar und dein Schlußsatz das Tüpfelchen auf dem i. Eine perfekte Geschichte und ich freue mich darauf, weitere von dir zu lesen.
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
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    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  18. #18
    Major General Avatar von Kris
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    Guten Morgen ihr Lieben! Ich hoffe, ihr habt Weihnachten gut überstanden und könnt euch nun für die Silvesterfeiern erholen Auf jeden Fall erst mal vielen Dank für eure lieben Kommentare.

    @ Jolinar: Ich habe es ja nicht lassen können, nach all dem lustigen Chaos auch wieder was Besinnliches einzubauen, aber irgendwie kommt das doch immer wieder und fügt sich dann in die Geschichte, die ich zu John aufbaue nach und nach ein ich freue mich sehr, dass sie dir gefallen hat, jetzt nach allen drei Teilen kann man ja auch besser seinen Gesamteindruck beschreiben.

    @ Jadzia: Viellen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich immer unheimlich, wenn jemand, der sonst nur still mitliest, sich auch einmal meldet, dann weiß ich auch, wie die Geschichten ihm oder ihr gefallen.
    Das NCIS-Crossover ist nicht vergessen, nur haben Hyndara und ich noch keine Zeit gefunden, damit anzufangen. Aber wir horten schon Ideen, umd um diese vorzubereiten ist hier auch Fritz in die Handlung geschlüpft und haben einige andere Figuren och ein wenig Charakter und Farbe bekommen. Vergessen ist es nicht, es kann nur etwas dauern.

    @ Cindy: Ja, dieser Pinguin... hat sich einfach so in die Handlung gemogelt, aber er gehört bei so was einfach mit dazu. Auf jeden Fall ist es schön, dass dir die bewegenden Momente so gefallen haben, ich war mir nicht sicher, ob ich da nicht vielleicht ein wenig zu dick auftrage. Aber das scheine ich ja nicht getan zu haben.
    Es wurde mir irgendwie auch wichtig, die andere Seite des Weihnachtsfestes zu zeigen und wie sich die in "Das ferne Licht" nur angedeuteten Strukturen eigentlich wirklich äußern. Und da die Weihnachtsgeschichte ja quasi mitten in dem Zeitraum spielt, den die andere abdeckt, da passt das ganz gut.

    @ Kathi: So schlimm? Aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass die Schlussszene genau das bewirken würde, weil es mir ähnlich ging. Ich mag diese kleinen Stimmungsbilder mit Licht und Farben sehr, weil sie mich auch in besondere Stimmungen versetzen, wenn ich es zulasse.

    @ Teleia: Noch ist es da nicht spruchreif, dass er gehen muss, aber wie schon in "Das Ferne Licht" gehen erste Andeutungen um, und Matheson selber spürt es auch, dass man ihn nach und nach Kompetenzen entzieht. Und da die Klatschbasen auf McMurdo recht aufmerksam sind (Meechum, Denby) kriegen die das durchaus mit.
    Und das Geschenk an John war eine besondere Abrundung, das stimmt. Es gehörte einfach noch mit dazu. Sonst wäre dieses Weihnachten nicht besonders gewesen.

    Mal sehen, ob noch jemand die Geschichte entdeckt. Ich werde in den nächsten Tagen etwas sporadischer im Forum sein, da ich bis einschließlich Neujahr Besuch haben werde Also deshalb vorab schon einmal: Kommt gut ins neue Jahr!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
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  19. #19
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Bin auch erst dazu gekommen zwei Teile deiner Story zu lesen, aber der 3. Teil folgt noch.

    Zu Teil 1 und 2:

    Wieder eine wunderbare Story. Ich bewundere immer wieder wie genau du Personen charakterisieren kannst. Am besten gefallen mir Mathieson und der Funker. Diese beiden sind schon ein Team, auch wenn letzterer wohl nun doch etwas zu weit ging.
    Und John bekommt keine Post echt traurig für ihn.
    Am besten gefällt mir natürlich Fritz , er ist einfach süß.

    Tja, nun bin ich gespannt was die Jungs da eigentlich ausgeheckt haben, denn den letzten Teil zu lesen steht mir noch bevor. Werde dann auch noch was dazu schreiben.
    Atlantis forever

  20. #20
    Major General Avatar von Kris
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    @ Selana: Ich freue mich, dass du den Thread auch noch gefunden hast und bin gespannt, was du zum abschließenden Teil sagen wirst. Ja, Fritz musste sein. irgendwie brauchten die Jungs doch noch ein Maskottchen zum Verhätscheln, und was eignet sich da unten besser als ein Pinguin?

    Ah ja, falls ich irgendwo "Königspinguin" geschrieben habe, ich meine natürlich die "Kaiserpinguine". So ab und an, bei bestimmten Kleinigkeiten denke ich doch auch schon mal etwas schief und daneben. Auch wenn ich es nicht will
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