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Thema: Fanfiction-Awards 2007: Nominierungen

  1. #41
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    4

    Standard

    Autor: Sinaida
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    Kategorie: Humor
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    Titel: C8H10N4O2
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    Kommentar: 1.) Der Titel ist die Molekülformel (Summenformel) für Koffein. 2.) Charaktere: John, Rodney, Radek, Teyla
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    Betaleser: Pat
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    Rating: G
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    Spoiler 
    C8H10N4O2
    von Sinaida


    In den vergangenen zwanzig Jahren hatte Rodney folgende Gesetzmäßigkeit für sich entdeckt:

    Ein Tag, der mit schlechtem Kaffee begann, konnte nur in einer Katastrophe enden, wobei das Ausmaß der Katastrophe nicht unbedingt direkt proportional zur Mangelhaftigkeit des Kaffees stehen musste.

    Er hatte seine Erwartungen hinsichtlich der Qualität des Essens und der Getränke auf Atlantis in den letzten zwei Jahren bereits ziemlich heruntergeschraubt.

    Trotzdem: Wollte er in der Lage sein, die Anzahl der Katastrophen, die diese Stadt heimsuchten, auf das unumgängliche Mindestmaß reduzieren, war zum Tagesbeginn guter Kaffee mit wenigstens siebzig Milligramm Koffein pro Tasse ein Muss.

    Den Besten gab es kurz nach sieben Uhr morgens. Starken, aromatischen, leicht nach Kakao duftenden Kaffee, der mit etwas Milch eine satte, warme, schokobraune Färbung annahm.

    Das Geheimnis dieses einzigartigen Getränks lag in den Händen von Ludmilla Marosowa, deren Schicht in der Messe um 6.30 Uhr begann. Sie stammte aus der Nähe von Krasnojarsk und erinnerte Rodney an seine Großtante Celeste. Nun, eher an eine russische Ausgabe seiner Großtante mit drohend rollendem „R“ und Damenbart. Dafür teilte sie wenigstens nicht das fast krankhafte Verlangen seiner Tante, Rodney in die Wange zu kneifen.

    Seit es ihm beim Frühstückholen einmal herausgerutscht war, dass er einige Zeit in Sibirien gearbeitet hatte – und Ludmilla sein gemurmeltes ‚hässliche Gegend und grauenvolles Essen’ wohl überhört haben musste – legte sie ihm zum Kaffee immer einen Keks aufs Tablett. Ansonsten nickte sie ihm nur freundlich zu und ließ ihn in Ruhe – die Form der Kommunikation, die McKay um diese Uhrzeit und vor seiner ersten Dosis Koffein am meisten schätzte.

    Außerdem konnte er zu so früher Stunde, je nach Jahreszeit, vom Tisch hinten links den Sonnenaufgang über dem Ozean sehen, was … schön war, aber vor allem beste Lichtverhältnisse für letzte Arbeiten am Laptop garantierte, bevor er ins Labor ging. Alles in allem für Rodney die perfekte Art und Weise den Tag zu beginnen.

    Heute regnete es, Ludmilla war vermutlich krank, oder tot, denn der Kaffee war dünn, gräulich und roch nach Spülwasser, es gab keinen Keks und Rodney konnte trotz des blassen, ungemütlichen Morgenlichts nur zu deutlich den untrüglichen Beweis auf seinem Laptop sehen, dass er dazu verdammt war, mit Idioten zu arbeiten.

    Entsetzt starrte er auf den Monitor.

    „Was …? Moment, das ist … Das ist einfach lächerlich. Unglaublich lächerlich und falsch! Radek!“ Unwirsch schob er sein Tablett beiseite und den Computer zu Zelenka hinüber, der links von ihm, am Kopfende des Tisches saß und gerade eine zerknüllte Serviette auf seinen Teller fallen ließ.

    Völlig unbeeindruckt von dem Ausbruch trank Radek in aller Seelenruhe seinen Tee aus.

    Dem Geruch nach zu urteilen war das Zeug aus etwas gebraut, das lange genug in Becketts Hexenkräuterschrank – dessen Existenz Carson hartnäckig bestritt - gelegen hatte, bis es von selbst heraus gekrochen war.

    Trotzdem – heute bestimmt die bessere Wahl.

    Radek sah flüchtig auf den Bildschirm und nickte. „Grafiken, Rodney.“

    Mit einem Blick gen Himmel entgegnete McKay: „Mich erstaunt immer wieder, mit welcher Präzision du in der Lage bist, das Offensichtliche in Worte zu fassen. Ja, Grafiken, das sehe ich auch. Aber diese hier sind einfach nur … falsch.“ Zur Bekräftigung stach er mit dem Finger mehrmals nach dem Computer. „Hier, hier und hier! Falsch!“

    „Ja?“ Radek rückte seine Brille zurecht und studierte die Darstellung. „Nun … richtig.“

    „Was?“ Rodney sah ihn entgeistert an. Hatte nun auch Zelenka den Verstand verloren? Oder lag es am Tee?

    „Richtig, es ist falsch.“ Zelenka seufzte. „Wer hat sie erstellt?“

    „Der Neue, den die Daedalus bei ihrer letzten Tour hier abgesetzt und offenbar vergessen hat. Oder sie wollten ihn loswerden. Jedenfalls hoffe ich, dass sie ihn möglichst schnell wieder abholen. Dieser ...“ Rodney schnippte mit den Fingern „Genau, Jameston.“

    „Jamieson. Ich rede mit ihm.“

    „Jajaja, tu das. Wobei ich mich frage, was du ihm eigentlich sagen willst, außer ‚Sind Sie sicher, dass Sie Physik studiert haben und nicht abstrakte Malerei?’“

    „Deswegen rede ich mit ihm und nicht du.“

    „Hm.“ McKay vertiefte sich wieder in die Anzeige und seufzte. „Das ist Physik auf Kindergartenniveau, Radek. Simpel und … und selbst damit ist er offensichtlich überfordert. Hier …“ Rodneys Finger landete erneut auf dem PC. „Roter Pfeil - blauer Pfeil. Gib ihm ein paar Legos und er schafft es garantiert nicht sie farblich zu sortieren oder richtig zusammenzustecken. Wie ist dieser Clown nur hierhergekommen?“

    Zelenka zuckte die Schultern. „Bestechung. Jeder weiß das.“

    „Was?“ Rodneys Stimme überschlug sich. Entsetzt starrte er Zelenka an.

    Radek lächelte maliziös und hob beschwichtigend die Hände. „Ich habe Scherz gemacht.“

    „Oh, bitte, haha!“ Rodney rollte die Augen. „Wie wär’s, wenn du dein komödiantisches Talent dazu nutzt, mit ihm eine Clown-Nummer einzustudieren, hm? Wenn Caldwell sich weigert ihn wieder an Bord zu lassen, könnte er wenigstens zur allgemeinen Belustigung mit Bällen jonglieren.“


    „Guten Morgen, Radek. Rodney.“ Wie aus dem Nichts tauchte Colonel Sheppard am Tisch auf, setzte das Tablett ab und nickte den beiden Männern zu. Zwanglos ließ er sich in den Stuhl gegenüber McKays sinken. „Probleme?“

    „Ich bin dazu verdammt mit Idioten zu arbeiten“, murmelte Rodney, griff nach seiner Tasse und kippte den Rest des Kaffees hinunter, als wäre es hochprozentiger Alkohol. Er schmeckte auch so ähnlich. Scharf und brennend. Vermutlich bekam man sogar einen Kater davon.

    „Rodney hat schlechte Laune“, erläuterte Radek und stapelte das Geschirr auf seinem Tablett ineinander.

    „Und, ist das ein Wunder?“, entgegnete Rodney und stellte die Tasse etwas zu heftig auf den Tisch. „Der Kaffee wurde zweifellos mit Aceton gekocht und das neue Personal ist unfähig. Dieser Jamston …“

    „Jamieson“, korrigierten Sheppard und Radek unisono und der Colonel fügte hinzu: „Vielleicht würde es deine Leute etwas motivieren, wenn du dir wenigstens ihre Namen merkst, Rodney.“

    „Und warum, bitte, soll ich mir die Namen von Leuten merken, die in zwei Monaten ohnehin nicht mehr hier sind, weil sie dem Druck nicht standhalten, es sich anders überlegen oder auf Grund ihrer eigenen Unfähigkeit mausetot sind, hm?“

    Sheppard zuckte die Schultern und rührte in seinen Cornflakes. „Höflichkeit?“

    „Da war beispielsweise diese dunkelhaarige Astrophysikerin …“, begann McKay und inspizierte skeptisch seine Kaffeetasse. Hatte er da eben etwas Grünliches am Boden gesehen?

    „Wir reden hier über Rodney, Colonel“, fiel Radek ihm ins Wort, stand auf und griff nach seinem Tablett.

    „Was?“ Rodney sah auf. „Ich bin höflich, ich … ich bin nur zu beschäftigt, um mich mit solch unwichtigen Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Dafür habe ich …“ Seine Hand wedelte in Richtung Zelenkas als gälte es, Fliegen von dessen Nase zu verscheuchen. „Untergebene.“

    Zelenkas Blick wurde mörderisch. Zu Sheppard gewandt flüsterte er, während er mit dem Kopf auf dessen Tasse deutete: „Ich würde das nicht trinken. Riecht widerlich. Geben Sie es Rodney.“ Damit verließ er den Tisch.

    Vorsichtig roch Sheppard an dem Getränk, verzog das Gesicht und schob McKay den Kaffee hin.

    „Oh, vielen Dank, was bin ich jetzt? Der offizielle Müllschlucker für biologische Abfälle?“

    „Scheint so“, kommentierte Sheppard Rodneys tiefen Schluck aus der Tasse und griff selbst nach seiner Wasserflasche.

    „Ich brauche alles Koffein, das ich kriegen kann, sonst bin ...“

    „Die dunkelhaarige Physikerin?“, unterbrach Sheppard und machte mit der Flasche eine ‚Und weiter’–Geste.

    „Hm, warum wundert es mich nicht, dass du dir gerade diesen Teil des Gesprächs gemerkt hast?“

    Sheppard sah ihn todernst an, mit leicht schräg geneigtem Kopf. „Warum nicht?“

    „Wie? Oh, spielt jetzt keine Rolle.“ McKay winkte ab und schluckte das stichelnde Kirk, das ihm auf der Zunge lag, herunter. „Also, diese dunkelhaarige Physikerin, die nach einem sehr unspektakulären Gastauftritt hier unbedingt wieder zur Erde zurück wollte. Warum hätte ich mir ihren Namen merken sollen? In ihren ganzen zwei Monaten hier ist sie mir nur ein einziges Mal positiv aufgefallen, nämlich, als sie bereitwillig unter einen Labortisch kroch, um meinen Kugelschreiber aufzuheben. Ich fand das ausgesprochen nett, jedenfalls bis sie mir gesagt hat, warum sie das getan hat.“ Er machte eine dramatische Pause und verschränkte die Arme vor der Brust.

    Erwartungsvoll hob Sheppard die Augenbrauen und trank einen Schluck Wasser. „Ja?“

    „Weil der Spruch, den sie an ihrem letzten Abend auf der Erde in einem Glückskeks gefunden hat, lautete: ‚Tu Gutes denen, die es nicht verdienen und du wirst verdientes Glück erfahren’ und … Was?“

    Sheppard biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte nur mühsam ein Lachen.

    „Was?“, wiederholte Rodney irritiert, dann begriff er und rollte die Augen. „Oh, das. Haha, ich weiß, ich weiß.“ Mit den Fingern deutete er die Anführungszeichen an. „’Die es nicht verdienen’ wie amüsant, Colonel, aber ...“ Er beugte sich etwas vor. „Bin ich der Einzige, der es erschreckend findet, dass eine Wissenschaftlerin ihr Leben nach nebulösen Aussagen richtet, die von unterbezahlten Arbeitern völlig willkürlich in nach Pappmache schmeckenden Pseudo-Keksen versteckt werden? Was kommt als Nächstes? Dass wir unsere Missionen nach dem chinesischen Horoskop planen?“

    „Mission.“ Sheppard verschloss die Wasserflasche und zog seine Cornflakes-Schale zu sich heran. Mit dem Löffel deutete er auf Rodney. „Gut, dass du’s erwähnst. Der Trip heute, M4F-298, ist auf morgen verschoben. Elizabeth wollte es nachher bei der Besprechung offiziell machen, aber da wir gerade davon sprechen …“ Er zuckte auffallend beiläufig mit den Schultern und machte sich wieder über sein Frühstück her.

    „Oh, gut, dann habe ich mehr Zeit für …“ Rodney unterbrach sich - plötzlich misstrauisch - und musterte Sheppard. „Warum wurde die Mission verschoben?“

    „Wie?“ Sheppard sah auf. Er wirkte … ertappt.

    „Die Mission, warum …?“

    „Teyla hatte darum gebeten“, erwiderte der Colonel, als sei es an der Tagesordnung, dass Teyla derartige Bitten äußerte, was definitiv nicht der Fall war. Auf Rodneys skeptischen Blick fügte er mit verlegenem Lächeln hinzu: „Wie’s aussieht, sind die Athosianer der Ansicht, dass heute kein besonders guter Tag ist, um …“ Er wedelte mit der Hand. „’Dinge’ zu erledigen.“

    „Dinge?“, wiederholte Rodney spitz. „Wie außerordentlich präzise. Also heute ist der ‚Wir sollten keine Dinge erledigen’-Tag der Athosianer. Und das bedeutet genau was? Sie bleiben alle im Bett? Hören auf zu atmen?“

    „Gehen nicht auf Missionen“, ergänzte Sheppard mit einem schiefen Grinsen.

    Mit einem leidgeprüften Seufzer entgegnete McKay: „Ja, das habe ich tatsächlich begriffen, vielen Dank. Darf man fragen warum nicht?“

    „Es hat etwas mit ihrer Kultur zu tun, McKay. Okay?“, erwiderte Sheppard ausweichend.

    „Auch das habe ich mir inzwischen gedacht. Und was, bitte?“

    Sheppard schob sich aufreizend langsam einen Löffel Cornflakes in den Mund, kaute gründlich und studierte eingehend das Etikett seiner Flasche, als stünden dort die Antworten auf alle Fragen des Universums, bevor er endlich schluckte.

    Irritiert runzelte Rodney die Stirn. Wollte der Colonel Zeit schinden? Normalerweise hatte der Mann keine Hemmungen, mit vollem Mund zu reden.

    „Also“, begann Sheppard. „Heute ist der Tag von Naivé. So nennen die Athosianer die große Konjunktion zweier Planeten im athosianischen System. Und Teyla ist eben der Ansicht, es wäre besser, heute nicht auf diese Mission zu gehen. Es bringt Unglück am Tag der großen Konjunktion … ähm …“

    „Dinge zu erledigen?“

    „Genau.“ Zufrieden lehnte Sheppard sich zurück.

    „Hör zu“, Rodney rieb sich die Stirn, hinter der es langsam aber sicher schmerzhaft zu pochen begann. Großer Gott, war der Kaffee möglicherweise entkoffeiniert? „Das ist … ich meine, warum hast du ihr nicht einfach gesagt wie … wie …“ Er suchte nach einem treffenderen Wort als „dumm“ und gab dann auf. „Wie unglaublich dumm das ist? Denn selbst wenn wir einmal für einen wahnwitzigen ‚Wir vergessen die physikalischen Gesetze und stellen uns vor wir leben noch im Mittelalter’-Moment davon ausgehen, dass eine Planetenkonjunktion tatsächlich so etwas wie Unglück bringen könnte ...“ Sein erhobener Zeigefinger betonte das letzte Wort. „Bleibt immer noch zu bemerken, dass sich die Athosianer momentan hier auf diesem Planeten befinden, also schätzungsweise etwa dreißig Lichtjahre von Athos und diesen munter konjungierenden Planeten entfernt.“

    Völlig unbeeindruckt erwiderte Sheppard: „Halling ist auch der Ansicht, wir sollten heute besser hier bleiben.“

    „Und?“ Aus schmalen Augen musterte Rodney ihn. „Inwiefern ist das, bitte, ein Argument? Es überzeugt mich lediglich davon, dass Halling lange nicht so intelligent ist, wie ich eigentlich gedacht hatte. Außerdem, warum bleibt Teyla nicht einfach hier und wir gehen alleine? Denn - soweit ich weiß, ist keiner von uns Athosianer, Colonel.“

    „Ach komm, McKay. Wir sind ein Team und mir ist es lieber, wenn Teyla dabei ist. Außerdem …“ Sheppard spielte mit seinem Löffel und hielt den Blick unverwandt auf den Tisch gerichtet. „Wir sind in einer fremdem Galaxie, kämpfen gegen einen wirklich gefährlichen Gegner und vielleicht sollten wir unser Glück nicht unbedingt herausfordern, okay?“

    Rodney starrte ihn an, einen Moment lang sprachlos. Hatte er sich verhört? Wer wusste schon, wie grauenvoller Kaffee die Wahrnehmung beeinflussen konnte? Sheppard sah kurz auf und schenkte Rodney ein entschuldigendes Halb-Grinsen, begleitet von einem raschen ‚Hey, trag’s mit Fassung’–Schulterzucken.

    McKay sank in sich zusammen und stöhnte. Gut, er hatte über dieses Phänomen gelesen und wusste, dass viele Piloten abergläubisch waren. Genau genommen, er hatte über den Aberglauben von Air Force Piloten zur Zeit des zweiten Weltkrieges gelesen, aber anscheinend machten derart absurde Ansichten auch vor den nächsten Generationen nicht halt. Möglicherweise wurde es vererbt. Aber dass ausgerechnet Sheppard …

    Betont langsam vergewisserte er sich: „Sheppard, soll das heißen, du sagst eine Mission ab, nur weil irgendjemand behauptet, heute wäre ein Unglückstag?“

    „Nein.“

    „Gott sei Dank.“ McKay entspannte sich.

    „Ich sage sie nicht ab, ich verschiebe sie.“

    „Oh bitte!“, schnaubte Rodney. Er konnte förmlich spüren, wie sein Blutdruck stieg. „Okay. Das ...“ Sein Finger zielte auf Sheppard. „Das ist lächerlich. Das ist das Epitom der Lächerlichkeit. Glaubst du tatsächlich, dass sich irgendwelche mysteriösen Schwingungen aus dem athosianischen System ihren Weg quer durch die Pegasus-Galaxie bahnen, um uns alle ins Unglück zu stürzen?“

    „So würde ich es nicht ausdrücken, McKay.“ Der Colonel wich seinem Blick aus.

    „Ach nein?“ Angriffslustig reckte Rodney das Kinn. „Aber genau darauf läuft es hinaus. Und das bedeutet jetzt was für zukünftige Missionen? Muss ich beim Besuch auf Planet M3P-Hinterwald fürchten, dass ihr mich dort zurücklasst, nur weil Ronon beim Plausch mit seiner Kristallkugel erfahren hat, heute sei ein schlechter Tag, um gefangene Astrophysiker zu befreien und du daher überzeugt bist, ich wäre in den Händen der Speer schwingenden, Menschen fressenden Wilden besser aufgehoben als in Freiheit auf Atlantis?“

    „Ronon hat eine Kristallkugel?“ Sheppard wirkte beeindruckt.

    „Was?“ Rodney starrte ihn an und rollte die Augen. „Nein, vermutlich nicht. Sieht ganz im Gegenteil so aus, als wäre er der mit dem Hirn. Wer hätte das gedacht?“

    „Komm schon, Rodney.“ Diesmal war Sheppards Lächeln gewinnend. „Das Team hat für mich immer Priorität.“ Er zuckte beiläufig mit den Schultern. „Egal, was beispielsweise mein Horoskop sagt. Also, kein Grund zur Besorgnis. Wirklich nicht.“

    „Nein? Entschuldige, dass ich das etwas anders sehe. Ich bin besorgt, wenn ich plötzlich erfahre, dass mein Teamleader, der Mann, der für meine Sicherheit auf fremden Welten verantwortlich …“ Seine Augen weiteten sich, als die volle Bedeutung von Sheppards Worten zu ihm durchdrang. „Ho- ... Horoskop? Du liest ernsthaft …? Du glaubst an …? Großer Gott!“ Rodney ließ sich fassungslos im Stuhl zurückfallen.

    Er rieb sich die schmerzenden Schläfen. Die Katastrophe, die den krönenden und vorzeitigen Abschluss des heutigen Tages bilden würde, konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ein Schlaganfall. Mit Sicherheit. Genau so musste es sich anfühlen, kurz bevor der stetig steigende Blutdruck die Kapillargefäße im Gehirn zum Platzen brachte und …

    Teylas melodische Stimme ertönte plötzlich direkt hinter ihm. „Guten Morgen, John. Rodney.“ McKay zuckte zusammen. Sheppards Wahnsinn oder Leute, die sich unvermutet anschlichen – das würde ihn hier das Leben kosten, nicht die Wraith. Die Athosianerin ließ sich auf dem Platz nieder, den Zelenka vor wenigen Minuten verlassen hatte.

    „Guten Morgen, Teyla.“ Sheppard nickte ihr freundlich zu. Rodney murmelte etwas, das vermutlich gerade noch als Begrüßung durchging.

    Teyla hob die Augenbrauen und musterte ihn besorgt. „Fühlst du dich nicht wohl, Rodney? Du wirkst sehr … erregt.“

    „Mir geht’s blendend, einfach großartig.“ Er starrte Sheppard finster an. „Warum auch nicht?“

    Teylas zweifelnder Blick ruhte noch einen Moment länger auf ihm, ehe sie sich Sheppard zuwandte. „John.“ Sie lächelte warm. „Ich wollte mich noch im Namen meines Volkes für deine Zustimmung bedanken, die heutige Mission zu verschieben. Das Verständnis, dass du unserer Kultur entgegenbringst, bedeutet uns sehr viel und …“

    Rodney schnaubte verächtlich.

    Stirnrunzelnd musterte Teyla ihn. „Rodney?“

    „Verständnis für die Kultur, so kann man es auch nennen“, konterte er herablassend. „Der Tag von - wie war das – Naivé, ja?“ Kein Wunder, dass er sich diese Bezeichnung auf Anhieb merken konnte, die Ähnlichkeit mit dem Wort „naiv“ war frappierend. „Die Planetenkonjunktion, die mysteriöse Unglücksstrahlen ...“ Er wackelte mit den Fingern, um das unglückträchtige Mysterium der Strahlen angemessen zu verdeutlichen. „Über die Galaxie verteilt und uns alle damit am heutigen Tag zur Untätigkeit verdammt? Mir ist klar, dass die Athosianer nicht so fortschrittlich sind wie, nun, die meisten Kanadier, beispielsweise, was natürlich die Neigung erklärt, im Mystischen Zuflucht zu suchen und …“

    „McKay“, unterbrach Sheppard mit warnendem Unterton.

    „Was?“ Rodney warf ihm einen gereizten Blick zu. „Oh, entschuldige, Colonel Hanussen, dass ich nicht deine Ansicht teile, was die Integration von archaischen, abergläubischen und einfach … einfach lächerlichen Vorstellungen in den Alltag auf Atlantis angeht, aber ich halte es für verantwortungslos, eine Mission aus solchen Gründen zu verschieben.“

    Der Ausdruck, mit dem Teyla ihn betrachtete war kühl und leicht konsterniert. „Ich weiß nicht, auf welche abergläubischen Vorstellungen du gerade anspielst, Rodney, aber ich kann dir versichern, dass mein Volk sich schon seit langer Zeit bewusst ist, dass die Stellung der Gestirne keine mystischen Auswirkungen auf uns hat. Insofern kann ich mir nicht erklären, wie du zu der Annahme kommst, dass ich aus derartigen Gründen um das Verschieben der Mission gebeten haben könnte. Es sei denn …“ Sie wandte sich Sheppard zu und bemerkte, die Stimme keinen Deut wärmer: „John hat dich über den wahren Grund meiner Bitte im Unklaren gelassen.“

    „Moment, Moment.“ Rodney war verwirrt. „Es gibt also gar keine große, Unglück bringende Konjunktion heute?“

    „Jedenfalls keine, von der ich weiß.“ Teyla nickte zustimmend. „Aber sicher kann Colonel Sheppard uns da weiterhelfen?“ Betont freundlich, aber mit stählernem Unterton fragte sie: „John?“

    „Ich wollte es Rodney gerade erklären. Wirklich.“ Sheppard hob die Hände in einer entschuldigenden Geste, offensichtlich bemüht aufrichtig zu wirken, was ihm gründlich misslang. Er grinste. „Nur ein kleiner Scherz um die Stimmung an diesem trüben Morgen etwas zu heben.“

    „Oh ja, natürlich, Colonel.“ Rodney funkelte ihn an. „Die Vorstellung, dass mein Teamleader zur nächsten Mission mit Wünschelrute und Hasenpfote anstelle seiner P-90 aufbricht, hebt meine Stimmung derart, dass ich fast nicht anders kann, als ausgelassen auf dem Tisch zu tanzen.“

    „Wirklich, John. Es ist nicht sehr nett von dir Rodney so – wie sagt man? – auf’s Glatteis zu führen“, rügte Teyla mit mildem Tadel in der Stimme.

    „Gar nicht nett“, ergänzte Rodney und warf Teyla einen Mitleid heischenden Blick zu.

    Doch sie hob nur die Augenbrauen und sah ihn strafend an.

    „Was? Ich habe nur … Ich meine, er hat doch …“Anklagend deutete Rodney auf den Colonel.

    „Interessiert es dich, warum ich um ein Verschieben der heutigen Mission gebeten hatte, Rodney?“, entgegnete sie, ein unausgesprochenes ‚du Ignorant’ in ihren Worten.

    „Oh, ja, sicher. Ich … ich bin gespannt.“ Rodney zwang sich wissbegierig auszusehen, anstatt dem kindischen Verlangen nachzugeben, Sheppard unter dem Tisch zu treten.

    „Heute jährt sich der höchste Feiertag unseres Volkes, an dem wir mit einem Fest die Lebenden feiern, und der Toten gedenken. Ich hatte Elizabeth schon vor einiger Zeit darum gebeten, an diesem Tag nicht für Missionen eingeteilt zu werden, aber diese Bitte ist wohl in Vergessenheit geraten. Deshalb bin ich ihr besonders dankbar, dass sie es kurzfristig doch noch ermöglichen konnte.“

    „Ein jährlicher Feiertag, hm? Und was war letztes Jahr? Ich kann mich nicht erinnern, dass …“

    „Letztes Jahr fiel er in die Zeit, in der die Wraith diese Stadt belagerten. Sie waren leider nicht so rücksichtsvoll, den Angriff für die Dauer der Feierlichkeiten zu unterbrechen.“

    Ironie aus Teylas Mund bedeutete nichts Gutes. Rodney zuckte innerlich zusammen. Was hatte er eben alles gesagt? Nicht so fortschrittlich … Neigung im Mystischen Zuflucht zu suchen … Hoffentlich hatte Teyla nicht so aufmerksam zugehört.

    „Nein, nein, das … nein, sicher nicht“, entgegnete er kleinlaut. „Und der Name des Festes ist also Naivé, ja?“ fragte er, bemüht, ehrliches Interesse zu zeigen.

    „Nein“, entgegnete Teyla und runzelte die Stirn. „Ich höre diesen Begriff heute zum ersten Mal.“

    „Tatsächlich?“ Rodney verschränkte die Arme vor der Brust und sah indigniert zu Sheppard hinüber.

    Der grinste nur und nahm einen langen Schluck aus seiner Wasserflasche. Seine Finger trommelten viel sagend auf das Etikett. Rodney schnappte nach Luft. ‚Evian’ – Naivé. Ein simples Anagramm.

    „Sheppard, du bist …“

    „Nun“, unterbrach Teyla ihn mit leicht erhobener Stimme: „Die Einladung gilt nach wie vor für alle hier und ich würde mich freuen auch dich heute Abend auf dem Festland begrüßen zu dürfen, Rodney.“ Süffisant fügte sie hinzu: „Ich kann dir versichern, dass du nicht zur Teilnahme an archaischen, lächerlichen, von Aberglauben diktierten Bräuchen unseres nicht sehr fortschrittlichen Volkes gezwungen wirst.“

    „Das ... das ist beruhigend. Danke.“ Rodney lächelte schwach und griff nach seiner Kaffeetasse wie nach einem Rettungsanker.

    Teyla nickte nachsichtig und wandte sich dann an Sheppard: „Und für dich habe ich auch eine gute Nachricht, John. Ich denke, trotz der Vorbereitungen für das Fest kann ich es heute Nachmittag noch einrichten, mit dir zu trainieren.“

    Sheppard schluckte und beeilte sich zu sagen: „Ah, nicht nötig. Ich kann mir vorstellen, dass du eine Menge zu tun hast. Änderungen in letzter Minute, die Tischdekoration passt nicht zu den Sitzkissen, das gute Geschirr ist plötzlich verschwunden, das Übliche eben. Passiert ständig bei solchen Anlässen.“ Sein Blick war ganz Mitgefühl und Verständnis. „Wir können das Training gerne verschieben, kein Problem.“

    „Aber nein. Ich werde mir die Zeit gerne nehmen.“ Teylas Lächeln war strahlend. „Ich freue mich sehr darauf.“

    „Ich mich auch. Und wie“, murmelte Sheppard und biss sich auf die Unterlippe.

    Teyla nickte beiden Männern zu. „Wir sehen uns dann.“ Sie schob ihren Stuhl zurück, stand auf und stieß genau in dem Moment, als Rodney die Tasse hob, gegen seinen Arm. Kaffee platschte über seine Hand und auf den Tisch. Ein paar Spritzer landeten auf seinem T-Shirt.

    „Oh, Verzeihung, ich muss wohl gestolpert sein.“ Das Lächeln, das Teyla ihm schenkte, war zuckersüß und ein klein wenig selbstgefällig.

    „Ja, natürlich“, murmelte Rodney säuerlich und wischte die Flüssigkeit mit einer Serviette auf. Er sah Teyla nach, als sie den Raum verließ, und bemerkte dann staunend: „Sie hat das mit Absicht getan.“ Ungläubig wandte er sich an Sheppard: „Hast du das gesehen? Das war Absicht.“

    „Ja, McKay.“ Sheppard zog eine Grimasse. „Und mich wird sie heute Nachmittag absichtlich mit ihren Bantos verdreschen.“

    „Oh“ Rodney fühlte sich sofort besser bei diesem Gedanken. Schadenfreude war eben doch die schönste Freude. „Du hast es verdient, also erwarte kein Mitleid.“

    „Komm schon, Rodney.“ Sheppard hob die Augenbrauen. „Du musst aber zugeben, ich war nicht schlecht. Du hast keinen Augenblick gezweifelt, dass ich’s Ernst meine.“

    „Was allerdings eher dafür spricht, dass ich dir fast jede Idiotie zutraue und weniger für deinen Einfallsreichtum oder dein Schauspieltalent“, konterte Rodney mit einem Augenrollen

    Sheppard grinste nur und stand auf. „Okay, ich muss los. Du kommst doch zum Fest, oder? Es gibt diesen Beerenwein und so eine Art Honigkuchen.“

    „Wenn du mir versprichst, dass Teyla ihre Stöcke im Trainingsraum lässt.“

    „Ich sorge höchstpersönlich dafür.“ Sheppard schnappte sich sein Tablett und lächelte Rodney zu. „Bis später, dann.“

    „Ja, ja, bis dann.“ Rodney kippte rasch den letzten Rest seines Kaffees hinunter, der zusätzlich zu dem fürchterlichen Geschmack inzwischen auch noch kalt war. Trotzdem musste er lächeln. Wegen Sheppard und seinen albernen Scherzen, wegen der Aussicht auf ein Fest mit seinen Freunden und auf Kuchen und Beerenwein. Vielleicht würde dieser Tag, trotz des grauenvollen Kaffees am Morgen, doch nicht in einer Katastrophe enden.

    Als er dreizehn Stunden später nach seinem ersten Bissen des wirklich fantastischen athosianischen Kuchens feststellte, dass er außer Honig noch das Pegasus-Äquivalent der Zitrone enthielt, revidierte er seine Meinung wieder.

    ~ ENDE ~

  2. #42
    Major General Avatar von Kris
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    Standard

    Autor: Kris
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    Kategorie: Ship
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    Titel: Im Licht der Erinnerung
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    Kommentar: Während eines Rituals der Athosianer erinnert sich John an eine innige Beziehung, die sein Leben prägte. Ich gebe zu, dass dies eine andere Art von (Relation)Ship ist als die meisten vielleicht erwarten, aber urteilt selbst.

    Das ganze spielt kurz nach 1.17. „Letters from Pegasus“/“Nachrichten aus der Pegasus-Galaxie“, als die Expedition bereits weiß, was auf sie zukommt. Spoiler gibt es keine. Was hier erwähnt wird ist alles meine Erfindung.

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    Betaleser: /
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    Rating: PG
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    Wortanzahl: ca. 4650
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    Spoiler 

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    Planet Lantea, Pegasus Galaxie
    Herbst/Winter 2004 kurz vor dem Angriff der Wraith
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    Eine andächtige Stille lag über dem Camp der Athosianer, nachdem auch die letzte Kerze entzündet und verteilt war. Der warme Schimmer des Lichtermeers tauchte den Platz zwischen den Hütten in ein unwirkliches Licht und schien ihn von der wirklichen Welt zu lösen.
    John Sheppard atmete ruhig ein und aus und ließ sich von der mystischen Stimmung einfangen. Sie war ein krasser Gegensatz zum doch eher hektischen Alltag auf Atlantis und den Problemen, die langsam und unerbittlich auf sie zukamen.
    Verstohlen warf er einen Blick hinüber zu Dr. Elizabeth Weir, die auf ihn wirkte, als sei sie in eine meditative Trance gefallen, da sie die Augen fast geschlossen hatte und so unbeweglich da saß, so dass sie wie eine Statue wirkte. Sie waren zusammen mit einigen Wissenschaftlern wie der Völkerkundlerin Kuritschenka der Einladung Teylas und Hallings gefolgt.
    Diese hatte sie gebeten der „Zeremonie der Erinnerung“ beizuwohnen, einem Ritual der Athosianer, das immer dann durchgeführt wurde, wenn die Ältesten es für wichtig hielten, um die Moral und den Mut der Jüngeren zu stärken. Und jetzt, wo sich die Wraith unaufhaltsam Atlantis näherten und die Kunde auch das Festland erreicht hatten, schien ein solcher Zeitpunkt erreicht zu sein.
    „Wir schöpfen daraus unsere Kraft und unseren Mut weiter zu machen, Major Sheppard“, hatte ihm Teyla erklärt. „Das kann eine Rückbesinnung auf das sein, was uns ausmacht, aber auch an die Dinge im Leben für die sich das Kämpfen erst lohnt.“ Sie hatte ihn sehr ernst und entschlossen angesehen. „Ich denke, die Zeremonie würde ihnen sehr gut tun.“
    John hatte zunächst gezögert, dann aber doch mit einem Nicken zugestimmt, denn die Athosianerin hatte leise hinzu gefügt: „Jeder ist bei diesem Ritual mit sich beschäftigt. Niemand wird wirklich mitbekommen, was sie fühlen und denken. Sie werden für sich sein.“
    „Hört mich an meine Lieben!“
    Eine ruhige, eindringliche Stimme schreckte ihn aus seinen Gedanken. John sah hoch und genau auf die kleine aber trotz ihres Alters noch nicht gebeugte Frau, die nun in den Kreis der Menschen trat und die Kerze so hielt, dass ihr Gesicht noch runzliger wirkte als sonst.
    „Das Licht der Erinnerung ist entzündet“, sagte sie mit einem tiefgründigen Lächeln. „Und da wir diesmal liebe Gäste aus den Hallen der Ahnen unter uns haben, will ich noch einmal erklären, warum wir hier zusammen gekommen sind.“
    Sie sah sich nachdenklich in der Runde um.
    Schweigen senkte sich über die Versammelten, als jeder, abgesehen von den Kleinsten aufmerksam auf sie blickte.
    Charin schmunzelte über das eifrige Kindergebrabbel in ihrer Nähe und sprach dann energisch weiter: „Es gibt Tage, da erscheint uns die Zukunft dunkel und hoffnungslos. Immer dann, wenn wir Furcht haben und uns die Mutlosigkeit erfasst, müssen wir erneut ein Licht in unserem Herzen entzünden. Ein Leuchten, das sich ausbreitet und uns Hoffnung gibt. Eine oder mehrere Erinnerungen, die uns deutlich machen, warum wir weiter leben wollen, und was wir alles verlieren würden. Oder was uns ausmacht. Deshalb lasst euch von dem Licht leiten und seht tief in euch...“
    John holte tief Luft.
    Charins Stimme übte einen fast schon einen hypnotischen Klang aus, der ihn zusammen mit dem Licht schläfrig und benommen machte. Oder lag es an dem Duft, den die Kerzen ausströmten.
    „Sehr nun ganz tief in euch hinein. Wann habt ihr euch wirklich frei und glücklich gefühlt oder vielleicht sicher und geborgen, so dass jede Angst von euch genommen wurde, damit ihr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken konntest? Wann hättet ihr die Sterne für den, den ihr liebt erobern können? Welches war das glücklichste Ereignis eurem Leben und hat sich tief in eure Seele eingebrannt?“
    Sie schwieg einen Moment um dann leise aber eindringlich weiter zu sprechen. „Und lasst euch von euren Gefühlen leiten, nicht von eurem Verstand. Denn manchmal ist das wahre Glück klein und unscheinbar und in etwas anderem verborgen ...“
    Unwillkürlich schloss John die Augen. Bilder aus seiner Militärzeit huschten durch seinen Kopf, aber sie waren blass, ja fast unscheinbar und schnell wieder verschwunden. Etwas länger währte der Moment, in dem er zum ersten Mal hinter den Kontrollen eines neuartigen Kampfjets gesessen hatte, und die unbändige Kraft der Maschine unter seinen Händen spürte. Er genoss den Rausch der Freiheit, der ihm das Fliegen schenkte und freute sich über die Dankbarkeit in den Gesichtern der Menschen, die er gerettet oder beschützt hatte.
    Doch auch das war es nicht. Ebenso wenig die Erfolge in der High-School, die ihm selbst die Anerkennung seines Vaters eingebracht hatte.
    Wie sah es mit der Erinnerung an den Tag aus, an dem er sich zum ersten Mal verliebt hatte? Die brachte für einen Moment die Schmetterlinge im Bauch zurück, als an den Abend dachte, an dem er mehr stammelnd als forsch neben einem Mädchen gesessen und ihr seine Liebesschwüre ins Ohr geflüstert hatte. War das damals die freche Shannon von der Schulzeitung gewesen oder vielleicht doch die hübsche Cheerleaderin Carol? Oder sogar schon Karen, die ihn mehrfach hatte abblitzen lassen, bis er sie doch endlich herum gekriegt hatte?
    Nein – Es erschien ihm alles so banal, obwohl es ihm damals viel bedeutet hatte.
    Er spürte unwillkürlich, wie seine Erinnerungen noch weiter in die Vergangenheit glitten – bis zu einem Tag vor langer, langer Zeit, den er ganz allein mit seiner Mutter verbracht hatte, die ihn besser als jeder andere verstanden hatte, und die er...
    Das war zwei Jahre bevor sich seine Eltern so heftig gestritten hatten, dass sie fortgegangen war, fünf bevor sie ihr Leben bei einem Absturz ihres Helikopters verloren hatte.
    John verkrampfte sich und verdrängte den plötzlich aufgekommenen Schmerz und das Gefühl der Verlassenheit. Darum ging es jetzt nicht...
    Sie war vielleicht nicht mehr da, aber sie hatte ihm etwas Kostbares hinterlassen. Und so atmete er mehrfach ein und aus und rief sich getreu der Anleitung Charins jenen lauen Sommernachmittag wieder in Erinnerung, an dem ihn seine Mutter gegen den Willen des Vaters einfach auf den nahen Privatflugplatz mitgenommen hatte, anstatt einer Verpflichtung im Wohltätigkeitsverein nachzukommen.
    Denn damals zu Beginn der 1970ger Jahre gab es gerade in den höheren Gesellschaftsschichten sehr starre Konventionen ... um sich gegen diejenigen abzugrenzen, die von sexueller Befreiung und dem Bruch alter Regeln sprachen.
    John sah sie wieder vor sich, so wie er sie am liebsten in Erinnerung behielt – das Haar ungekämmt und in einer praktischen Kurzhaarfrisur vom Kopf abstehend, anstatt sorgfältig in das Gesicht umschmeichelnde Dauer-Wellen gelegt. Und sie trug lieber T-Shirts, darüber Männerhemden mit hochgekrempelten Ärmeln und alte ausgewaschene Jeans anstatt Designerkostüme und liebte bequeme Turnschuhe.
    Sie waren verstohlen wie zwei Diebe in den Hubschrauber geklettert, der am Rande des Flugfeldes stand und von der örtlichen Verkehrsüberwachung benutzt wurde.
    Seine Mutter hatte deswegen kurz zuvor mit Onkel Matt gesprochen., dem Mann, dem der Platz und einige Maschinen gehörten und irgendwie mit ihr befreundet war. Der ihm vieles erklärt und beigebracht hatte, der ihn behandelte wie jeden anderen Jungen auch und nicht wie einen kleinen Erwachsenen, der sich immer benehmen und „Anstand oder Würde“ bewahren musste, wie sie sein Vater forderte...


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    Planet Erde, irgendwo in den Vereinigten Staaten
    Anfang der 1970ger Jahre
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    „Das machst du gut mein Johnny! Aus dir wird einmal ein ganz großer Pilot.“ Die sanfte Stimme seiner Mutter erfüllte den Fünfjährigen mit Stolz. Der Junge mit dem wilden Strubbelkopf strahlte über das ganze Gesicht. Er umklammerte die Steuerknüppel noch fester und hob dann den Arm, um auf einen Schalter zu deuten. „Und da mache ich ihn an, das ist doch richtig, Mama. Darf ich drauf drücken und richtig fliegen?“
    „Ich wünschte ich könnte dir das erlauben, aber wir bekommen ziemlichen Ärger, wenn die Rotoren anlaufen, ohne dass ich oder Matt einen Start beantragt haben. Schließlich gehört ihm der Helikopter nicht, seit er ihn an die Behörden abgeben musste.“
    Die burschikose Frau seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch die wirren dunklen Strähnen, die in gekämmtem Zustand vage Ähnlichkeit mit einem Pagenkopf hatten. „Leider gibt es auch beim Fliegen ganz viele Regeln, die beachtet werden müssen. Und Strafen, wenn man ihnen nicht gehorcht. Sie können dir sogar verbieten jemals wieder auf den Pilotensitz zu steigen.“
    Sie wuschelte ihm sanft durch seine strubbeligen Haare. „Und das wollen wir doch beide nicht, oder? Glaube mir, ich würde heute auch gerne einfach davon fliegen und meine sogenannten Pflichten im Wohltätigkeitsverein hinter mir lassen. Sie werden mir ohnehin übel nehmen, dass ich mich gedrückt habe, an dem Kaffeekränzchen der feinen Damen teilzunehmen, aber lassen wir das...“
    Sie schüttelte sich, als würde sie das genau so dumm finden wie er und tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Ich sehe schon, du hast behalten, was Matt und ich dir beim letzten Mal erklärt haben. Du bist eben mein kluger Junge!“
    „Ja. Du weißt doch, das ist Wissen, was ich haben muss, wenn ich eines Tages groß bin. Das merke ich mir viel besser als diese dummen Buchstaben!“
    John drehte sich zu seiner Mutter und sah sie entschlossen an. Sein Herz pochte wie das eines kleinen Vögelchens, weil er aufgeregt war wie nie zuvor. Denn gerade eben erst hatte er sich zu einem wichtigen Schritt entschieden, und sie sollte es als Erste erfahren, weil sie ihn von allen am besten verstand. Und nun sah sie ihn aufmerksam an. So fasste er allen Mut zusammen und sagte sicher und selbstbewusst wie ein Erwachsener: „Papa kann sagen was er will, aber ich gehe meinen eigenen Weg. Ich werde nicht so ein blöder Anzugträger wie er, der nur am Telefonieren ist und für den Geld alles zählt.“ Er holte tief Luft. „Ich weiß ja, dass ich noch ein bisschen größer werden und ein paar Jahre warten muss. Aber so bald ich kann und darf, werde ich nur noch fliegen. Am besten ganz weit weg. Und dann nehme ich dich mit, Mama.“
    „Ja – das kann ich mir vorstellen.“ Kurzentschlossen legte die schlanke Frau ihre Arme um ihn und schmiegte ihre Wange an sein Haar. „Es gibt so viele Dinge, die man fliegen kann, nicht nur diese alten Maschinen hier“, murmelte sie leise und sehnsuchtsvoll.
    „Ja, ich weiß, Mama.. Und in denen will ich auch mal sitzen. Vielleicht fliege ich auch ins All und besuche den Mond!“
    „Ja, das wirst du ganz bestimmt, wenn du dir das jetzt schon vornimmst. Und dann musst du mir von da auch unbedingt einen Stein mitbringen“, wisperte sie in sein Ohr. „Ach, weißt du, als ich klein war, habe ich davon geträumt, zu fliegen und später, als sie dann die ersten Satelliten ins All schickten, wollte ich auch dort oben hinauf...“
    Wie gebannt hörte der Junge zu und spürte die Traurigkeit in ihrer Stimme. Die hatte sie in der letzten Zeit öfters, und das machte ihm Angst, weil sie sich dann immer besonders gerne mit Papa stritt.
    Denn immer wenn der sie dabei erwischte, wenn sie etwas taten, was ihm nicht gefiel, war er wütend geworden und hatte Mama beschimpft. Worum es genau gegangen war, hatte er zwar nie verstanden, aber es hing sehr oft mit dem Fliegen zusammen und den Flausen, die sie ihm angeblich in den Kopf setzte. Was auch immer Flausen waren...
    Aber genau an das wollte er jetzt nicht denken, denn das machte ihm besonders viel Angst. Schnell verdrängte er das nagende Gefühl in seinem Herzen, denn eigentlich war seine Mutter heute wegen etwas anderem traurig.
    „Warum bist du nicht Astronaut geworden? Du tust doch sonst immer was du willst, und nimmst keine Rücksicht auf ihn und die Familie, sagt doch Papa immer, wenn er schrecklich wütend ist.“
    Seine Mutter klopfte sanft, aber fahrig auf seine Hand. Ein Zittern ging durch ihren Körper, der auch ihm nicht verborgen blieb. War sie wirklich noch traurig?
    John hob den Kopf und spürte, wie der Zorn in ihrer Stimme mitschwang, als sie ihm antwortete: „Ich habe es ja versucht, aber die Leute, die dafür verantwortlich waren, haben tausend Ausreden gefunden, um mich abzulehnen. Obwohl ich einen akademischen Abschluss habe, obwohl ich die nötigen Flugstunden vorweisen kann, auch wenn ich dafür viel Geld ausgegeben habe, und sogar darum kämpfte eine normale Offizierslaufbahn in der Air-Force zu machen, wurde ich immer wieder abgeblockt, bis ich schließlich aufgeben musste.“ Sie klang zornig und verzweifelt zugleich. „Nur weil ich ein Mädchen bin und kein Junge. Angeblich würden Frauen den körperlichen Anforderungen nicht standhalten. Aber das sind genau so dumme Ausreden und Vorurteile wie die, die man gegenüber Leuten wie Matt äußert. Nur weil er schwarz ist, bedeutet das nicht, das er weniger wert ist als du und ich.“
    „Sagt das jemand zu Onkel Matt?“ Johns Augen wurden schmal. „Das ist gar nicht richtig. Er weiß so viel und hat auch schon Menschen das Leben gerettet. Für mich ist er viel klüger als Mister Billings! Denn der kann nur plappern wie ein Papagei und will nicht immer eine Antwort geben, wenn ich ihn was frage.“
    John dachte mit Grausen an den Privatlehrer, den sein Vater ins Haus geholt hatte. Warum er jetzt schon Lesen und Schreiben lernen bevor er überhaupt zur Schule ging, verstand er nicht so ganz.
    Seine Mutter kicherte. Sie schien froh über die Ablenkung zu sein. „Na, lass das nicht deinen Vater hören... Und ganz so dumm ist er nicht ... nur manchmal ein bisschen durch deine neunmalklugen Fragen oder von deinem Sturkopf überfordert.“
    Sie lehnte sich nach hinten und gab ihn wieder frei, stütze sich mit den Händen an den Seiten ab. „Wichtig ist es, allem und jedem erst einmal eine Chance zu geben, auch wenn das manchmal ein Fehler sein kann. Aber später hat man sich nichts vorzuwerfen.“ Sie holte tief Luft. „Und jetzt wo einige der Gesetze für die Teilnahme von Frauen an Missionen ins All geändert wurden, und sie an diesem neuen Programm mit den Fähren arbeiten, bin ich leider schon zu alt, um noch einmal teilzunehmen, weißt du.“
    „Dann werde ich es für dich tun.“ John spuckte in die Hand und hielt sie ihr hin. „Versprochen ist versprochen!“
    Seine Mutter zuckte zusammen. „Nein“, sagte sie ernst. „Nur wenn du selber es auch von dir aus möchtest, sollst du diesem Weg folgen. Nicht und niemals um anderen zu gefallen.“
    Zögerlich streckte sie ihre Hände aus, und John legte die seinen in die ihren. Ihre Finger verschränkten sich in einem plötzlichen Gefühl enger Verbundenheit. „Allein, wenn du mit Herz, Bauch und Verstand dabei bist ist es das einzig Richtige.“
    Sie holte tief Luft. „Das ist der Leitspruch meiner Familie gewesen und zieht sich durch ihre Geschichte: So dachte schon meine Urahnin Amelia, die sich verkleidet in die Versammlung der Abgeordneten schlich und die Unterzeichnung der Unabhängigkeitsurkunde skizzierte, um daraus später ein großes Ölbild zu machen. Sie kämpfte auch im Krieg für ihre Überzeugung und nahm sich ein Vorbild an Mary Wollstonecraft, einer mutigen Frau, die damals bereits für die Rechte der Frauen eintrat. Amelia wollte zwar ein Kind, aber sie heiratete nicht, um es zu bekommen. Und Ianus van Aanchiens, ihr Freund, besaß auch nicht gerade einen besonders guten Ruf. Durch seine Ideen galt er bei den meisten als Spinner, aber Benjamin Franklins hörte oft und gerne auf ihn.“
    Sie grinste verschmitzt. „Du musst dir zu Hause nur das große Ölbild in der Empfangshalle ansehen. Da steht er direkt neben den Gründervätern und grinst so schelmisch, als habe er seine Finger mit im Spiel.“
    „Weiß das Papa auch? Er sagt doch immer, das habe ein Urahn gemacht, der damals auch für die Freiheit gekämpft hat.“
    „Er weiß nicht alles, weil den Sheppards alles was mit dem Bild zusammenhing schrecklich peinlich gewesen sein muss und sie das einfach vergessen wollten“, erwiderte sie kichernd und fügte verschwörerisch hinzu: „Amelia hat das Bild gemalt und später ihrer Enkeltochter Grace vererbt, die Randolph Sheppard geheiratet hat – nur um diesen pedantischen Buchhalter zu ärgern, der sie in den letzten Jahren ihres Lebens drangsaliert hat. Seitdem ist es im Besitz der Familie. Denn sie können nicht leugnen, dass die ganz und gar eigenwillige und unnötig gebildete Enkeltochter dieser skandalösen Frau den größten Sohn der Familie hervor brachte. Glaube mir, wenn Grace nicht gewisse Gene an ihren Sohn Graham Randolph Sheppard weiter vererbt hätte, dann säßen die wohl heute immer noch hinter verstaubten Schreibtischen in Boston und würden lange Listen voller Zahlen schreiben.“ Sie verzog das Gesicht. „obwohl ich heute manchmal glaube...“
    John sah seine Mutter an. Wenn sie von der Vergangenheit erzählte, dann war es immer besonders spannend. „Was hat er denn tolles gemacht?
    „Na ja, er ist nicht Buchhalter geworden, sondern mit einem Treck nach Westen gezogen. Er ist später auf die Ideen gekommen, die die Familie reich gemacht haben, weil er recht schnell merkte, dass das Leben als Farmer ihm nicht unbedingt die Erfüllung brachte, die er sich erhoffte.
    Na ja, und auch bei uns ging es munter weiter. Es gab zwar auch vernünftige Söhne und Töchter, die sich in die Gesellschaft einfügten, aber auch noch genug Außenseiter.
    Während ihre Großmutter noch im stillen Kämmerlein in den Büchern und Aufzeichnungen ihres Bruders lernen musste, um ihm zu helfen, ertrotzte sich meine Großmutter das Recht offiziell Physik zu studieren. Mein Vater ließ sich trotz seiner Behinderung nicht davon abhalten, sportliche Hochleistung zu erbringen und sich in der Öffentlichkeit dafür einzusetzen, das eine körperliche oder geistige Schwäche keine Schande ist. Und dass in einer Zeit, in der man dafür noch kein Verständnis aufbrachte und so was lieber versteckte. Und er stand immer zu seiner Schwester, die einen Mann mit schwarzer Hautfarbe heiratete und mehr als einmal dafür beinahe getötet wurde.“
    Sie drückte Johns Hände sanft. „Es liegt in unserer Natur, hoch hinaus zu wollen und die Grenzen des Möglichen zu durchbrechen und uns einen Dreck um Konventionen und Regeln zu scheren, wenn unser Herz uns etwas anderes sagt. Glaub mir, da kann ich dir noch viele Geschichten erzählen.“
    „War auch einer davon mal Revolverheld im Wilden Westen?“ fragte John, dem die bisherigen Beispiele zu harmlos waren.
    „Na ja, wie man es so nimmt! Mein Urgroßvater Randy hat das Gesetz hin und wieder nach seinem Gutdünken zurecht gebogen. Ich glaube, er hat zusammen mit ein paar Freunden ein Dorf in New Mexico vor Banditen beschützt und einen korrupten Sheriff zur Strecke gebracht. Und er hat auch mal Lohngelder der Eisenbahn geklaut, um sie denen zu bringen, denen sie eigentlich gehörten. Sich einen großen Namen zu machen wie Jesse James oder gar Billy the Kid, darauf hat er aber verzichtet.“
    „Schade...“ John biss sich auf die Lippen. Er mochte die Western die im Fernsehen kamen gerne. Ein wenig freute er sich darüber, dass auch einer seiner Vorfahren ein Held gewesen war, auch wenn es viel schöner gewesen war, wenn er damit den wenigen Freunden, die ihm sein Vater erlaubte, gegenüber hätte angeben können.
    „Warum? Ruhm verblasst schnell. Und wenn man einen großen Namen hat, wollen andere daran teil haben. Randy wollte kein Aufsehen, um sich nicht ständig in Duelle oder anderen Ärger verwickeln zu lassen. Denn wenn er eines noch mehr hasste, als von Grünschnäbeln genervt zu werden, dann war es eines: Leute sinnlos umzubringen. Denn die meisten, die im Wilden Westen jung und früh starben waren ja nicht mal böse oder hatten anderen weh getan.“ Sie ließ seine Hände wieder los und beugte sich vor. „Das verstehst du doch...“
    „Ja!“, erwiderte John, auch wenn er sich nicht ganz sicher war. Seine Mutter bemerkte das und legte eine Hand auf seine Schulter. „Aber als Randys Tochter vor einem sehr bösen Mann fliehen müsste, versteckten die Leute, die sich noch an ihren Retter erinnerten, sie in ihrem Dorf und verrieten sie auch nicht. Also, was meinst du zählt mehr...“
    John überlegte. Einerseits waren Ruhm und Anerkennung toll, weil einen dann jeder mochte – oder zumindest so tat, aber im Grunde waren die meisten dieser Revolverhelden wenn es hart auf hart kam immer ganz alleine gewesen. Sie überlebten in den Filmen, die er gesehen hatte zwar meistens, aber irgendwie gefiel es ihm besser, wenn dem Helden in letzter Sekunde mindestens ein Freund zur Seite gestanden hatte.
    „Es ist besser, wenn die, denen man geholfen hat in der Not auch für einen da sind.“, sagte er nachdenklich und einfach aus dem Bauch heraus ohne weiter darüber nachzudenken.
    Seine Mutter holte tief Luft, dann strahlte sie über das ganze Gesicht. „Das ist die Antwort, die mich von allen am glücklichsten macht, John.“ Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Und jetzt weiß ich, dass du genau das schaffen wirst, was du dir hier und heute vorgenommen hast“, erwiderte sie leise. „So lange wie ich kann, werde ich dich unterstützen. Denn du bist ein wahrer Sohn der Familie. Welchen Weg du auch immer gehen wird, es wird der Richtige sein. Und daran musst du dich immer festhalten, egal was kommt.“
    Plötzlich legte sie wieder die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich, als wolle sie ihm jetzt die Kraft dazu geben. John war es nicht einmal unangenehm. „Ja, Mama, das werde ich“, entgegnete er leise aber entschlossen und kuschelte sich an sie. Er fühlte sich in diesem Moment der nur ihnen beiden gehörte einfach nur geborgen. Er spürte, wie ihre Entschlossenheit und Kraft auf ihn überging und genoss ihre Nähe.


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    Planet Lantea, Pegasus Galaxie
    Herbst/Winter 2004 kurz vor dem Angriff der Wraith
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    Denn sie war der Mensch, der an ihn glaubte, für den er da war und der ihm die Stärke gab, weiter das zu tun, was wichtig war.
    John spürte die Umarmung seiner Mutter, als sei es erst gestern gewesen. Sie gab ihm neue Kraft und vertrieb jeden Schatten von Mutlosigkeit und Angst aus seinem Geist.
    Er atmete tief durch und kehrte mit seinen Sinnen langsam wieder in die Gegenwart zurück. Dabei stellte er überrascht fest, dass er die Kerze nur noch mit einer Hand fest hielt.
    Die andere umschloss einen Stein der dicht neben ihm gelegen und wohl gegen seinen Oberschenkel gedrückt hatte. Einen Moment erwog er diesen wieder beiseite zu legen, dann steckte er ihn ein, in der Hoffnung, das dies niemand gesehen hatte. Ich bringe dir einen Stein vom Mond mit, hatte er ihr an jenem Nachmittag versprochen und das würde er im übertragenen Sinne, sollten sie jemals wieder eine Möglichkeit finden, nach Hause zu gelangen. Seine Mutter war seit fast dreißig Jahren tot, bei einem Hilfseinsatz für Ärzte ohne Grenzen in einem umkämpften Gebiet in Afrika verunglückt, aber das würde ihn nicht daran hindern ihr Grab auf dem öffentlichen Friedhof aufzusuchen und sein Versprechen einzulösen. Nur dass diese Gabe dann von viel weiter her stammen würde, als nur dem Mond – von einer Welt, die unter gänzlich anderen Sternen lag.
    Das brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er blinzelte und sah sich verstohlen um, doch die anderen schienen selbst noch in ihren Erinnerungen versunken und nicht Teil dieser Welt zu sein. Elizabeth Weir wirkte sichtlich entspannt und ein leises Lächeln spielte um ihre Lippen, während ihre Rechte einen silbrig glänzenden Gegenstand umschloss.
    Eine Taschenuhr?
    Erlebte sie etwa das gleiche wie er, auch wenn sie grundverschieden waren? Gab es auch in ihrem Leben einen Menschen, der sie geprägt hatte? Es war fast zu vermuten.
    John schluckte unwillkürlich, während er spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken rann. Es war jedoch kein unangenehmer
    Er wollte es nun wirklich nicht Liebe nennen – die erlaubte das militärische Protokoll auch gar nicht - aber zwischen ihm und der Expeditionsleiterin hatte sich in den vergangenen Monaten ein besonderes Band der Freundschaft entwickelt. Nicht einmal zu Teyla, mit der er durch ihre Außenwelt-Einsätze mehr Zeit zusammen verbrachte, war die Verbindung so eng. Es war seltsam, aber sie brauchten einander nicht viel zu sagen. Ein Blick genügte, um zu wissen, was der andere wollte. Wenn auch nicht immer, so doch oft genug.
    Und jetzt verstand er endlich, warum dem so war.
    Ehe sie auf sein Starren aufmerksam werden konnte, drehte John hastig den Kopf in eine andere Richtung. Seine Finger spielten mit dem Stein in seiner Tasche und er lächelte selbstvergessen.
    Bis zu dem Moment in dem sich ihm Charin plötzlich zuwandte, ihn prüfend musterte und dann mit einem wissenden Augenzwinkern zunickte. John fühlte sich ertappt und durchschaut, aber es war ihm nicht so unangenehm wie er dachte.
    Die alte Frau schien sehr zufrieden zu sein und ganz auf ihn konzentriert. Im nächsten Moment fing sie mit einer schnellen Bewegung, die man ihr gar nicht mehr zugetraut hätte, einen Dreikäsehoch mit wirrer brauner Haarmähne ein, der sich an ihr hatte vorbei schleichen wollen.
    John war über die Ablenkung mehr froh und grinste breit.
    Er kannte den kleinen athosianischen Wirbelwind namens Shanao nur all zu gut. Das Kind war zwar eine Handbreit gewachsen in dem halben Jahr seit sie hier auf dem Festland lebten, aber es schien noch immer so munter und vorwitzig zu sein wie in Monaten, die Teylas Volk noch auf Atlantis verbracht hatte. Schon damals hatte er die nun Dreijährige sehr gemocht, da sie ihn irgendwie an sich selbst erinnerte.
    Shanao starrte begehrlich auf die Leckerbissen, die die Athosianer für das abschließende Festmahl aufgebaut hatten, sagte aber keinen Ton, als Charin die Finger auf die Lippen legte und dann etwas aus den Taschen ihres Rocks holte. Die Augen des Kindes wurden groß, und es reckte sofort die Arme, um an die Schokolade zu gelangen.
    Woher die alte Frau diese auch immer hatte – sie wusste sie klug einzusetzen. Das erinnerte ihn an seine Mutter, die ihn auch einmal mit Süßigkeiten versorgt hatte, als die Reden bei einer Familienfeier kein Ende hatten nehmen wollen. Sie selbst hatte sich ebenfalls eines der kleinen schokoladenüberzogenen Gebäckstücke, mit denen sie ihr Täschchen gefüllt hatte in den Mund gesteckt, um die Langeweile zu überbrücken und unschuldig dreingesehen, als sie von einer ältlichen Verwandten mit tödlich beleidigten Blicken durchbohrt worden war.
    John wurde unwillkürlich wieder ernst und berührte den Stein in seiner Hosentasche. Er senkte den Kopf und lauschte der leisen Stimme, die durch seinen Geist hallte. Auch wenn die Zeiten schwierig sind, so folge immer deinem Instinkt und dem, was dein Herz dir sagt, auch wenn du dich dafür vielleicht aufgeben musst. Es wird das Richtige sein, wenn du weißt, wofür es sich zu kämpfen und zu sterben lohnt.
    Er schloss die Augen und sah seine Mutter noch einmal vor sich, die mit windzerzaustem Haar vor ihrem Helikopter stand. Sie winkte ihm zu und deutete gen Westen in Richtung der untergehenden Sonne.
    Dann wechselte das Bild.
    In rascher Folge huschten Erinnerungen durch seinen Geist, die das letzte Jahr noch einmal Revue passieren ließen. Gute wie auch schlechte.
    Aber immer waren bestimmte Personen anwesend, die ihn mal belustigt, mal wissend, aber auch ernst, beleidigt aber auch zornig anblickten. Elizabeth Weir, Teyla Emmagan, Aiden Ford, Carson Beckett, ja selbst Rodney McKay waren nicht nur verwaschene Schatten wie viele Freunde aus der High School und dem College oder Kameraden während seiner verschiedenen Stationierungen, sondern mit all den Facetten ihres Wesens gegenwärtig, die er bisher kennen gelernt hatte. Und sie waren nicht die einzigen.
    Ich werde mich an deine lebendigen Erzählungen halten und deinem Rat folgen. Denn ich habe wichtige Gründe, um ihn zu beherzigen, dachte er und öffnete die Augen. Dann hob er die Hand und schloss sie wieder um die Kerze, hob sie ein Stück hoch, um in die Flamme zu Blicken.
    Er spürte, wie sich ihr Licht auf ihn übertrug. Jene Mutlosigkeit und Angst, die sich während und nach der letzten Mission und den Videoaufnahmen für Colonel Sumners Verwandtschaft bei ihm eingeschlichen hatten, waren einer tiefen inneren Ruhe gewichen.
    Ja, Teyla und Charin hatten Recht behalten.
    Die Zeremonie hatte ihn sich auf die Dinge im Leben besinnen lassen, aus denen er neue Kraft und Hoffnung schöpfen konnte, weil sie ihm einst so viel bedeutet hatten und auch heute noch immer bedeuteten. Und sie hatte ihm klar gemacht, das etwas Neues dazu gekommen war, was er ebenfalls nicht vergessen durfte.
    Dann blinzelte er überrascht, denn in dem orangegelben Licht war für einen winzigen Augenblick ein Bild erschienen, das seine Seele tief berührte. Aber nicht um ihn wieder allen Mut zu rauben, sondern um ihn nur noch mehr zu stützen. So wie die zärtliche Berührung einer geisterhaften Umarmung.

  3. #43
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    Standard

    Rebecca M. Hügenberg
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    Misc
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    Die zweite Generation
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    Das Ende von SG1 hat mich inspirirt diese Geschichte zu schreiben, denn danach sagte jemand zu mir "Ich wünschte das SG immer weiter geht". Ich hab so etwa 4Stunden verteilt auf 3Wochen gebraucht um diese Kurzgeschichte zu schreiben, da ich sehr langsam Tippe. Sind übrigens 3042 Wörter.
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    kein Betaleser
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    Weder Charaktertod noch Slash
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    Spoiler 
    Die zweite Generation

    „McKay!“ rief ihn John Sheppard. Rodnay kam in den Raum. Sie waren grade dabei weitere Teile von Atlantis zu erforschen und hatte ein neues Labor entdeckt. McKay ging langsam um das in der Mitte stehende Gerät.

    „Irgendeine Idee was das ist?“ fragte Sheppard neugierig.
    McKay überlegte kurz: „Das ist eine Waffe mit der wir aufeinen Schlag all unsere Feinde besiegen können.“

    „Was?“ fragte Sheppard verwundert.

    „Ich denke ich sollte mir das vielleicht ansehen bevor ich etwas dazu sagen kann,“ Erklärte McKay.

    „Gut ich schicke ihnen Zelenka,“ sagte Sheppard und ging ihn holen.

    „Schon was herausgefunden?“ fragte er, als er mit Zelenka wiederkam.

    „Hm, nein nicht...“ er stoppte, den Blick auf das Gerät konzentiert.

    „Was ist?“ fragte Zelenka, dann wurde der ganze Raum erstrahlt.


    Nach einiger Zeit wachten sie auf den Boden liegend wieder auf.

    „Rodnay? Zelenka?“ rief Sheppard, um zu hören wie es ihnen geht.

    „Was war das?“ fragte Zelenka.

    McKay sah sich kurz um. „Ich hab keine Ahnung,“ antwortete er.

    John stand genervt auf: „Was heißt sie wissen es nicht?“

    „Ich weis es nicht. Ich hab nur eine Art Countdown gesehen,“ antwortete er.

    Plötzlich kam ein Mann durch die Tür, zückte schnell seine Waffe.

    „Wer sind sie?“ fragte er.

    Die Drei sahen sich verwundert an.

    „Vielleicht ein parallel Universum, wie wir es schon häufiger auf der Erde erlebt haben,“ schlug McKay als Antwort auf diese Situation vor.

    „Ein paralleles Universum?“ Fragte Sheppard und starrte McKay böse an.

    „Hey da kann ich dich nichts für... jedenfalls glaube ich das,“ zum Ende des Satzes wurde er leiser.

    „Wer sind sie?“ Wurde der Mann lauter und fuchtelte nervös mit seiner R19 herrum.

    „Also ich bin Cornell John Sheppard und das sind Dr. Rodnay McKay und Dr. Zelenka.“

    „Das kann nicht sein. Sind sie Gennii Spione? Sagen sie die Wahrheit,“ forderte der Mann sie auf.

    „Gennii Spione, nein. Wie ich schon sagte ich bin Cornell Sheppard...“

    „Sein Sie leise!“ Unterbrach ihn der Man.

    Er war nicht vom Militär, dafür war er zu ungeübt im Umgan mit der Waffe und er war nervös. Kleine Schweisperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er rief über das Funkgerät Verstärkung und Sheppard, McKay und Zelenka wurden abgeführt in den Isolationsraum.
    Sie warteten und warteten.

    „Also die Doktoren, schon überlegt wie wir wieder zurück kommen?“ fragte Shappard.

    „Nein, der beste Weg ist natürlich wieder dieses Gerät zu benutzen,“ sagte Zelenka.

    Endlich kam jemand hinein, drei Soldaten und ein Man in Zivil. „Guten Tag, ich bin Dr. Brown. Da sie jetzt wissen wer ich bin, geben sie endlich ihre Identität preis.“

    „Also gut wir sagen die Wahrheit, ich bin Cornell John...“ fing John wieder an, doch mit einen heftigen Schlag mit der Faust auf den Tisch wurde er unterbrochen.

    „Jetzt sagen sie doch endlich was sie hier tun!“

    McKay fing an zu erklären: „Also wir vermuten eignendlich das wir aus unseren Universum ausversehen in das ihrige geraten sind, da sie aber...“

    Dr.Jackson verließ schweigend und genervt den Raum und die Soldaten mit ihn. Wieder vergingen Stunden bis sich die Tür wieder öffnete, eine junge Soldatin und ein junger Soldat kamen mit Essenstabletten hinein. Sie stellten die Tablette auf den Tisch, dabei sah sie McKay genau an.

    „Dad?“ fragte sie und schreckte zurück.

    „Dad?“ fragte Sheppard leicht amüsiert und Zelenka wiederholte. Schnell ging sie aus den Raum.

    „Was war denn das?“ fragte McKay leise und verunsichert.

    Der andere Soldat blieb im Raum und fragte: „Was machen Sie denn hier Dr. McKay?“

    „Sie kennen mich?“ McKay war noch immer ganz verwirrt.

    „Nein ich kenn Sie nicht. Ich dacht nur weil Sie Sgt. McKay eben Dad genannt hat.“ Erklärte er.

    Jetzt bekam Rodnay gar kein Wort mehr raus. Zelenka und Sheppard saßen ebenfalls nur da mit offenen Mund.

    „Zeitreise!“ stellte Zelenka fest: „Wenn das Rodnays Tochter war, dann sind wir in der Zeit vorgereist. Wir wissen ja das die Antiker viel über Zeitreisen geforscht haben und wir wissen auch das es ihnen gelungen ist.“

    „Am besten ich hole jemanden, der versteht was Sie sagen.“ Sagte der Man und ging raus.

    „Eine süße Tochter.“ Scherzte John.

    Es dauerte nicht lange und schon war wieder jemand da.

    „Ich bin Dr. Jackson, Leiter des Atlantis Stützpunktes. Mir wurde von einer sehr abenteuerlichen Geschichte erzählt und sie drei sind der Mittelpunkt davon.“

    „Dr. Jackson?“ fragte Sheppard verwundet: „Der Sohn von Dr. Daniel Jackson?“

    „Ja der bin ich. Jetzt aber zum Thema. Sie sind Zeitreisende, wenn ich das richtig verstanden habe und zwar nicht irgendwelche sondern bedeutende Personen aus der ersten Atlantis Expedition.“

    „Ja die sind wir,“ sagte McKay schnell: „Und wenn Sie mir nur etwas Zeit geben sind wir auch so schnell wie es geht wieder weg.“

    „Nun ich glaube ihnen. Wir haben ihr Bilder mit denen in der Datenbank verglichen und sie passen. Auch hat mir mein Wissenschaftlerteam bestätigt, das ihre Geschichte durch aus realistisch sein könnte,“ sagte Dr. Jackson.

    „Also können wir wieder ins Labor um heraus zu finden wie wir wieder zurück kommen?“ fragte McKay und stand entschlossen auf.

    „Ich denke das kann ich nicht zulassen. Bevor wir überprüft haben ob das wirklich eine Zeitmaschine ist werden Sie hier unsere Gäste sein. Jeder von ihnen bekommt ein Quartier und eine Sicherheitskraft und sobald wir Zeit dafür finden werden wir uns darum kümmern,“ erklärte Dr. Jackson.

    Sheppard wurde sauer: „Unakzeptabel! Lassen Sie uns einfach zurückkehren.“

    Dr. Jackson ging und der Soldat führte sie in ihre Quartiere.

    „Ihr habt Probleme mit den Genii,“ Sheppard wollte mehr erfahren.

    „Ja immer wieder tauchen Spione bei uns auf und wollen unser Team infiltrieren...“ antwortete der Soldat.

    „Stopp!“ riefen die Zelenke und McKay zeitgleich.

    McKay erklärte weiter: „Wir dürfen nicht wissen was in der Zukunft passiert. Es würde unsere Endscheidungen in der Vergangenheit beeinflussen und wir würden die Zeitlinie verändern.“

    Der Soldat lächelte: „Ja Sie sind wirklich wie Jennifer Sie beschieben hat.“

    „Und wie?“ fragte Sheppard amüsiert.

    Der Soldat antwortete nicht und zeigte ihnen ihre Quartiere.

    Sheppard wartete bis Zelenka und McKay weg waren und zog sich den Soldaten noch auf Seite: „Wie heißen Sie eigentlich?“

    „Sgt. Mayer, Sir.“

    „Okay Sagent, was ist mit McKay und seiner Tochter, das sie wegrennt wenn sie ihn sieht?“ fragt er.

    Mayer wollte erst nicht antworten und wartete kurz, dann aber antwortete er: „Die beiden haben seit vielen Jahren nicht mehr miteinander geredet. Warum weis ich nicht. Ich weis nur wie sie ihren Vater immer beschreibt und glauben Sie mir das ist nicht grade nett.“



    „Dr. Zelenka, es wird Sie freuen das wir ihnen und natürlich auch Col. Sheppard und Dr. McKay gestatten können sich in Atlantis frei zu bewegen,“ sagte Dr. Jackson als er ihn auf den Gang vor Zelenkas Quatier begegnete.

    „Ach und wieso?“ fragte Zelenka mißtrauisch.

    „Wir haben ein Dokument gefunden, so in etwa aus der Zeit wo Sie abgereist sind. Es beinhaltet nicht viel. Nur das wir ihnen vertrauen sollen, das sie die Wahrheit sagen und die Unterschrift von ihnen drein und Dr. Elisebeth Weir. Allerdings kein Datum oder ähnliches,“ erklärte er.

    „Natürlich sonst wüßten wir wann wir zurückkommen und vielleicht auch wie oder was passiert ist, was jetzt natürlich nicht wissen dürfen, damit wir nichts verändern,“ Sagte Zelenka und musste sich bemühen seine Freude nicht zu offensichtlich zu zeigen.

    McKay wurde allerdings immer noch nicht an die Maschine, sondern wurde statdessen damit beauftragt im Labor zu helfen.
    Doch als er sah was er machen sollte weigerte er sich: „Oh nein, ich werde ihnen nicht helfen Waffen zu bauen.“

    „Dr. McKay diese Waffen sind wichtig für uns im Kampf gegen die Genii,“ sagte eine Frau zu ihn, welche auch im Labor arbeitete.

    „Das dürfen Sie mir nicht sagen.“ Meckerte er weiter.

    „In ihrer Zeit haben Sie doch auch gegen die Genii gekämpft. Meine Mutter hat mir von ihnen erzählt als sie mich in die Atlantis Expedition einwies. Also tun Sie einfach das was Sie tun müssen,“ forderte ihn die Frau auf.

    „Ich sollte jetzt eigentlich gar nicht hier sein. Ich sollte die Zeitmaschine wieder in Gang bringen. Und wer ist ihre Mutter überhaupt?“ McKay lehnte sich an einen Tisch und verschränkte die Arme vor sich.

    „Dr. Samantha Carter, Sie kennen sie,“ antwortete die Frau.

    „Also Sie sind...?“

    „Ich bin Kassandra, Dr. Kassandra Carter,“ antwortete sie wieder.

    Zelenka kam in den Raum. „Ach hat man Sie auch damit beauftragt im Kampf gegen die Genii mitzuwirken?“ Fragte McKay. Zelenka fluchte irgendwas auf Tscheschich vor sich hin.

    „Hören Sie, auch wenn es ihnen nicht gefallen mag, aber ihre Mitarbeit könnte uns zum Sieg führen. Sie sehen doch wie wenig Mitarbeiter hier sind. Unser Etat wurde schon vor Jahren gekürzt. Immer wieder überlisten uns die Genii und jeder mißtraut hier jeden, sogar die Wissenschaftler tragen Waffen mit sich. Und so viel möchte ich ihnen sagen, Sie McKay sind einer der Hauptgründe dafür,“ erklärte Kassandra. Lautstark.

    „Ich?“ Fragte McKay.

    „Ja aber mehr kann ich auch nicht dazu sagen, ihr Wissen über ihre Zukunft darf nur minimal bleiben,“ sagte sie.

    „Trotzdem werden wir euch nicht damit helfen. Laßt uns in unsere Zeit zurückkehren,“ forderte er.

    Kassandra schüttelte genervt den Kopf. „Sagen wir, wir helfen euch diese Druckbomben zu bauen, wo werden sie eingesetzt?“ fragte Zelenka.

    „Ein Planet der Genii. Mit diesen finalen Schlag wären sie besiegt,“ antwortete sie stolz.

    „Und dort sind nur Truppen der Genii stationiert?“ fragte Zelenka wieder.

    Das Lächeln auf ihren Gesicht verschwand.

    „Dort sind auch unschuldige, hab ich Recht?“ Fragte er wieder.

    Kassandra senkte den Kopf: „Es ist unsere einzige Chance.“

    „Wir werden euch nicht dabei helfen,“ sagte Zelenka.

    McKay und er wollten den Raum verlassen, doch er kamen zwei Soldaten die ihnen den Weg versperrten.

    „Wir werden euch nicht dabei helfen unschuldige Menschen zu töten. Endschuldig wenn das eure einzige Möglichkeit ist aber es ist falsch,“ McKay war fest entschlossen
    .
    „Was ist hier los?“ fragte Sheppard aufgeregt als er mit Dr. Jackson den Gang endlang lief und das sah.

    „Dr. McKay und Dr. Zelenka haben entschlossen uns nicht zu helfen,“ erklärte Kassandra.

    Die Soldaten gingen auf Seite und ließen Jackson und Sheppard durch.

    „Und warum?“ Fragte Dr. Jackson ruhig, obwohl man ihn sein Mißfallen deutlich ansehen konnte.

    McKay wollte antworten, doch bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte fing schon Kassandra an: „Sie wollen uns nicht helfen, weil Sie einfach nur an die Zeitmaschine wollen. Dabei müssen wir die Genii besiegen. Atlantis steht auf dem Spiel. Der Senat will uns abziehen und die Pegasus Galaxie aufgeben wenn wir nicht bald siegen.“

    „McKay?“ fragte Sheppard und stand eindeutig hinter Kassandra.

    „Wir werden keine Massenvernichtungswaffen bauen um...“ Wieder konnte er nicht ausreden.

    „Gut, wenn sie hier nicht hilfreich sind sperrt sie in die Isolation! Sie sollen keinen im Weg stehen,“ befahl Dr. Jackson.

    Die Soldaten schnappten sich McKay und Zelenka und schufen sie fort.

    „Hey ich weis das McKay und Zelenka manchmal ein wenig störrisch sein können, vor allem McKay aber sie gleich weg zu sperren ist doch ein wenig hart oder?“ sagte Sheppard.

    Jackson aber behaarte auf seiner Entscheidung: „Es tut mir leid aber wir dürfen kein Sicherheitsrisiko eingehen, das verstehen sie sicher. Ich hoffe wir können auf ihre Mitarbeit hoffen. Sobald wir die Genii besiegt haben dürfen Sie sich dann natürlich auch um ihre Reise zurück kümmern.“


    McKay wurden in Haft gesperrt, in eine kleine Zelle wo vor langer Zeit schon Wraith einsaßen. Zwei Soldaten kamen rein, es waren Mayer und McKays Tochter.

    „Glaub ja nicht das ich mit dir rede nur weil wir im selben Raum sind,“ sagte sie.

    „Was ist damals vorgefallen das Sie nicht mehr mit ihren Vater reden wollen?“ fragte Zelenka, doch sie antwortete nicht.

    Sie stand nur da, wie Sgt. Mayers.

    „Was versuchen Sie mit denen zu reden? Mit denen ist doch nicht zu reden, die töten lieber unschuldige Menschen,“ sagte McKay: „Ist doch so oder? Ihr tötet Unschuldige. Wie viel sind es wohl? Hunderte? Tausende? Und das nur damit ihr nicht von hier abgezogen werdet.“

    „Du wirst noch sehen warum wir so handeln müssen. In der Zukunft wirst du sehen warum ich die Genii so hasse. Also sei endlich leise,“ schrie sie ihn an.

    „Warum? Sag es mir!“

    „Sie haben es nicht anders verdient,“ sagte sie.

    McKay schüttelte den Kopf: „Nein, du kannst nicht meine Tochter sein Jennifer. Meine Tochter würde das nicht tun.“

    Langsam kullerte eine Träne über ihr Wange. McKay wurde wieder ruhig und setzte sich.

    „Du hast mich Jennifer genannt. Woher wußtest du das?“ sragte sie.

    McKay blickte zu ihr hoch: „Deine Großmutter hieß so, ich wollte dich immer nach ihr benennen.“

    Kurz war es still, dann erzählte sie: „Als ich noch klein war hatten es die Genii geschafft sich auf der Erde einzuschmuggeln. Ihr Ziel war es, ihre größten Gegner aufzuspüren und umzubringen. Es war ein Sonntag und du warst grade von Atlantis wieder zurückgekehrt, da kamen sie. Zwei Männer, zwei Genii, Jonas und Kando, beide noch sehr jung und Neffen von Kolja, kamen in unser Haus. Du hast mich schnell geschnappt und hinter den Sofa versteckt, doch...“ sie stoppte kurz: „...Dich haben sie angeschossen und Mom, sie wurde auch getroffen. Sie hat es nicht überlebt. Nachdem ich dann alt genug war wollte ich nichts mehr mit dir zu tun haben, ich wußte das du an Moms Tod schuld bist. Ich ging zum Militär und wie es das Schicksal wollte haben die mich hier her geschickt.“

    McKay war sprachlos und verwirrt.

    „Sie haben insgesamt neun Mitglieder der ersten Atlantisexpedition umgebracht und drei Angehörige bevor sie geschnappt wurden sind, soweit ich herausfinden konnte,“ sagte Sgt. Mayers.

    „Und das hier wird jetzt die späte Rache?“ fragte Zelenka aufgebracht.

    „Es gibt keinen anderen Weg die Genii zu besiegen,“ sagte Jennifer und verließ den Raum, der andere Soldat folgte ihr.

    „Warte!“ rief McKay ihr noch hinterher.


    Mittlerweile waren McKay und Zelenka alleine im Raum.

    „Alles okay bei ihnen?“ fragte Zelenka. McKay war noch immer schockiert.

    „Ja geht schon,“ antwortete er.

    Mayers kam wieder in den Raum: „Ich helfe ihnen.“

    „Was? Warum?“ fragte Zelenka.

    „Ich stimme ihnen zu, das es kein Weg ist Unschuldige zu töten,“ sagte er, dann öffnete er die Tür und ab ihnen Waffen.

    „Wir müssen Sie aufhalten. Das können wir am besten in dem wir die Jumper lahmlegen. Ihr müßt sie irgendwie manipulieren.“

    „Und wie kommen wir dann von hier weg?“ fragte Zelenka.

    Meyers zögerte mit seiner Antwort: „Nun ja, das habe ich mir noch nicht ganz überlegt aber so retten wir wenigstens hunderte unschuldige Menschenleben. Sie sind doch immer noch der Meinung das...“

    „Ja natürlich. Also gut, dann los,“ sagte Zelenka und sie machten sich auf den Weg in Richtung Hangar.

    „Halt!“ rief ein Soldat: „Was machen Sie da Sagent.“

    Mayers fing an zu feuern und der Soldat fiel zu Boden. „

    Schnell, das sind nur Betäubungsgewehre,“ sagte er.

    Es war nicht schwer für sie zu den Jumpern zu gelangen. Es waren nur noch zwei Wissenschaftler in den Hangar, welche sie ebenfalls betäubten.

    „Dann mal an die Arbeit. Am besten wir entfernen die Energiequellen, die können wir dann auch an die Zeitmaschinen anschießen,“ schlug McKay vor. Er stand immer noch ein wenig neben sich, doch hatte er den ersten Schock überwunden.

    Sie wollten grade anfangen, als jemand hineinkam: „Das würde ich nicht machen McKay!“

    Sheppard, Dr. Jackson, Kassandra und einige Soldaten kamen hinein.

    „Weg vom Jumpern!“ forderte sie Dr. Jackson auf.

    Sie gingen ein paar Schritte zurück.

    „Sie verstehen nicht Col. Sheppard, die wollen unschuldige Menschen töten. Ich weis nicht was man ihnen erzählt hat aber das hier ist nicht ok,“ sagte McKay.

    „Nein Sie verstehen nicht. Es gab diesen Plan niemals, es sollte lediglich ein Spion ausgemacht werden,“ sagte Dr. Jackson.

    „Wir wußten aus den Archiven das sie heute hier ankommen würden. Da haben wir die Chance gesehen den Spion unter den Neuen zu enttarnen. Es würde euch nur derjenige Helfen der selbst Genii ist, jeder andere hätte gewußt das wir niemals so handeln würden. Sheppard hat den Plan erzählt bekommen als die beide bei mir im Labor waren,“ erklärte Kassandra.

    „Also du wurdest enttarnt, wer sind Sie wirklich?“ fragte Sheppard.

    McKay und Zelenka traten von den Man zurück.

    Er fing an zu erzählen: „Da sie sich schon soviel Mühe gemacht haben. Ein Wunder das mich McKays Tochter nicht schon früher erkannt hat. Ich bin Jonas Inaga.“

    McKay richtete sofort seine Waffe auf ihn.

    „Schießen sie nur Dr. McKay, Sie haben es sich verdient,“ sagte der Man mit einen breiten Grinsen.

    „McKay, was geht hier vor?“ fragte Sheppard.

    McKay zielte aber drückte nicht ab, er zögerte.

    „Nun was ist Dr. McKay? Denken Sie doch nur an ihre Frau oder an Jennifer, was sie alles durch machen mußte,“ sagte der Genii weiter.

    „Was zur Hölle ist hier los?“ fragte Sheppard.

    „Jonas Inaga und sein Bruder haben in der Vergangenheit, also unserer Zukunft McKays Frau umgebracht,“ erklärte Zelenka.

    McKay stand noch immer da, seine Hände zitterten, er was sich unsicher.

    „Rodnay, nehmen Sie die Waffe runter, kommen Sie schon,“ sagte Sheppard ruhig: „Überlegen Sie doch, was Sie dann so anders machen würde, wenn Sie ihn jetzt erschießen.“

    McKay musste seine Tränen zurückhalten, als er endlich die Waffe runter nahm. Doch plötzlich ein Schuß. Jonas Inaga ging zu Boden. McKay blickte zur Seite und sah seine Tochter. Zitternd ließ die die Pistole fallen.

    „Er hat meine Mutter umgebracht,“ flüsterte sie vor sich hin.

    McKay ging zu ihr rüber, nahm sie in die Arme und sie setzten sich hin. Die anderen verließen fürs erste den Raum und sie saßen nur da.


    Ein helles Licht erstrahlte den Raum.

    „Wo waren sie?“ frage eine junge chinesiche Wissenschaftlerin.

    „Wie lang waren wir weg?“ fragte McKay zurück.

    „Eine halbe Stunde.“

    Dr. Weir kam den Raum hinein: „Was ist passiert?“

    „Wir waren weit, weit weg,“ antwortete Sheppard.

    Zelenka hatte Einwände: „Eigendlich waren wir nicht wirklich weg, wir waren ja hier nur nicht ebend sondern bald.“

    Dr. Weir runzelte ihr Stirn.

    „Und haben einiges erlebt,“ fügte Sheppard an seinen vorrangegangenden Satz hinzu und tat so als hätte er Zelenka überhört.

    „Ja einiges was nie passieren wird,“ sagte McKay.

    „Was meinen Sie damit?“ fragte Dr. Weir.

    „Rodney, Sie dürfen die Zukunft nicht verändern, das haben Sie selbst gesagt,“ sagte John Sheppard.

    „Was geht hier vor?“ fragte Dr. Weir laut.

    „Ich werde meiner Frau das Leben retten,“ sagte McKay nur.

    „Aber es wird passieren Rodnay sonst hätten wir das eben nie erlebt. Es wird passieren,“ sagte Zelenka.

    McKay blickte unsicher durch den Raum und flüsterte leise: „Es wird passieren!“

  4. #44
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard

    Autor: Kathi90
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    Kategorie: Misc
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    Titel: Seelenfolter

    Hauptcharakter: John Sheppard, Lily Johnson (OC)
    --------------------------------------
    Kommentar: Er ist doch auch nur ein Mensch...


    Die Geschichte ist aus meiner Lilyreihe und ist eine Fortsetzung von „Seelenqual“

    Muss man aber nicht unbedingt gelesen haben.
    --------------------------------------
    Betaleser: /
    --------------------------------------
    Rating: NC17, Folter, Torture, Drama,...

    Ich weise darauf hin, dass es deutliche Gewaltanwendung in der FF zu lesen gibt.
    --------------------------------------


    Spoiler 


    Seelenfolter




    „Der Kampf in deiner Seele dauert so lange,
    wie du ihn duldest.“


    Zwei männliche Personen arbeiteten sich durch das dichte Gedrängel auf dem Marktplatz und zogen ihre Kapuzen ihrer Mäntel weiter ins Gesicht. Sie hassten es angestarrt zu werden, außerdem schützte es sie vor dem stärker werdenden Schneefall. Sie würden sich jemanden aussuchen, nur wussten sie noch nicht, ob es der richtige Tag dafür war.
    Zu viele waren heute unterwegs. Ruckartig blieb der Blonde stehen und sein Hintermann lief in ihn hinein. Ehe der sich beschweren konnte, deutete sein Freund vor ihm auf eine Gruppe und sie sahen sich erst überrascht, dann grinsend an. Sie hatten diejenigen gefunden.
    Ihre Auslese war beendet; jetzt mussten sie nur noch Planen. Sie wandten sich wieder ab, gingen den Weg zurück und verschwanden in der Menge.


    Lily stand vor dem Wagen mit den seltsamen aussehenden Früchten und lächelte der Verkäuferin zu, die dem Wetter angepasst, dick eingemummelt in ihren Mantel ihr gegenüber stand.
    Sie drehte sich wieder um und ging zu den anderen, die sich vor einen vereisten Brunnen aufhielten und sich berieten, was sie jetzt machen sollten. John seufzte gerade, als sie zu ihnen trat.
    „McKay, Sie gehen mit Ronon und Teyla in die Wirtshäuser oder suchen den Chef von hier. Wir werden uns umsehen und treffen uns in zwei Stunden genau hier!“
    Rodney war auf der Stelle weg, Teyla lächelte und folgte mit Ronon den Wissenschaftler, der aus der Kälte raus wollte.
    John drehte sich zu Lily und die beiden sahen sich auf dem Platz um.
    „Morgen Abend findet ein Karaokewettbewerb statt. Izzy Phillips hat Geburtstag und die anderen aus ihrem Team hatten die Idee. Ich soll dich fragen, ob du mitmachen willst. Es gäbe auch Johnny Cash Songs in der Maschine!“, sagte Lily grinsend, nachdem sie ein paar Minuten durch das Gewühl der Leute gegangen waren. John sah zu ihr.
    „Haben die Jungs so viel Angst vor mir mich das zu fragen, dass sie dich vorschicken?“
    Sie bleckte ihm die Zunge und er lachte.
    „Wenn ich dich begleiten darf, dann gerne!“
    Lily drückte seine Hand, musste sie aber loslassen, als ein Junge hektisch an ihnen vorbei lief und von einen älteren Mann verfolgt wurde.
    „Du Dieb!“, rief er ihn nach und blieb dann stehen, weil er ihn aus den Augen verloren hatte.
    Missmutig ging der Mann wieder an ihnen vorbei und als Lily ihm nach blickte, entdeckte sie einen Stand mit Ketten und weiteren kleinen Krimskrams. Sie beschlossen sich kurz zu trennen und während Lily den Schmuck begutachtete, schaute John weiter.


    „Hallo!“
    Lily blickte zur Seite, dort saß ein Mann in einer Gasse und hielt die Hand auf. Sie beugte sich zu ihm herab.
    „Es tut mir leid, ich bin nicht von hier. Ich kann ihnen kein Geld geben!“, sagte sie und kramte dann in ihrer Westentasche und reichte ihm einen Schokoriegel.
    Als sie glaubte, er würde ihr das Essen aus der Hand nehmen, zog er sie grob zu sich und stach ihr etwas in den Hals. Sie schnappte erschrocken nach Luft, dann sackte sie in seine Arme. Von hinten sah es aus, als würde sie ihn umarmen und John der sich gerade nach ihr umblickte, entdeckte Lily bei dem Bettler stehen.
    Lächelnd ging er auf sie zu, aber bekam irgendwie er ein komisches Gefühl. Ehe er darüber nachdenken konnte, spürte er ebenfalls einen Piecks im Nacken. Ein weiterer Mann fing ihn auf und verschwanden mit den Beiden in der Dunkelheit der Straße.


    McKay trank den letzten Schluck, des grünlichen, aber gut schmeckenden Getränks und nickte dann seinen Begleitern zu. Sie hatten in der Gaststätte herausgefunden, dass die Menschen hier schon einen Fortschrittlichen Lebenstand hatten.
    Es gab Strom, den sie aus Windenergie gewannen und konnten so auch ihre Häuser heizen. Der Stadtmeister kam erst in ein paar Stunden wieder, wenn dieser von Verhandlungen mit einen anderen Planeten zurück sei.
    „Wir sollten uns aufmachen, dass wir nicht zu spät kommen!“, meinte Ronon und McKay folgte ihm hinaus. Das Schneetreiben hatte etwas nach gelassen, aber dafür lag das Weiße überall.
    „Schnee gab es auf Athos nur alle paar Jahre!“, sagte Teyla in Erinnerung schwelgend, griff mit ihrer Hand hinein und schmiss den Klumpen auf Ronon. Der grinste sie an, als er den leichten Schlag auf seinen Rücken bemerkte und Teyla lächelte zurück.
    „Sie sollten mal nach Kanada kommen, den gibt’s dort zuhauf!“, antwortete McKay und sah sich um, ob er John oder Lily schon irgendwo sehen konnte.


    Lily wachte mit höllischen Kopfschmerzen auf und fand sich in einen, dunklen fensterlosen Raum vor, den sie mit vier Schritten durchquert hatte. Zwei Gitterstäbe zeigten ihr wo sich die Türe befand und sie versuchte zu erkennen, ob noch jemand in ihrer Nähe war.
    „John?“
    Sie bekam keine Antwort und sie lehnte sich an die Wand. Irgendwie erinnerte sie das alles hier, an die Sache, die nun schon 2 Jahre wieder zurück lag. Damals hatte Ella noch gelebt und ihnen beiden war übel mitgespielt worden. Sie seufzte.
    An Ellas Geburtstag vor drei Monaten hatte sie deren Grab aufgesucht und ihre Mutter wieder angetroffen. Sie hatte nicht wieder Lust darauf gehabt, mit Mrs. Walter in einen Konflikt zu geraten und war schon am gehen gewesen, als die Frau sie zurück gerufen hatte. Sie hatte sich entschuldigt wegen damals und zu sich zum Kaffee trinken nach Hause eingeladen.
    Als Lily Schritte hörte, zog sie sich zurück und schloss dann geblendet die Augen, nachdem die Tür geöffnet wurde.
    „Willst du mich gar nicht begrüßen?“
    Sie erkannte die Stimme sofort; den Tonfall könnte sie nie mehr vergessen. Er kam auf sie zu, packte ihre Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. Sein Mund drängte sich auf ihren und sie drehte angewidert ihren Kopf zur Seite.
    „Ich will dich ja gar nicht. Du wirst schon sehen, was dir und deinen Freund jetzt blüht!“
    Grob drehte er sie um, wickelte ein Tuch um ihren Kopf und riss sie mit.


    John schlug die Augen auf und stöhnte.
    „Verdammt!“, stieß er aus, als er merkte, dass er alleine war. Es hätte ihm gleich komisch vorkommen müssen, das Lily jemanden einfach so umarmt. Er stand auf und griff um die Gitterstäbe.
    „Lily?“
    Seine Stimme hallte in dem Gebäude, aber eine Antwort folgte nicht. Geräusche, die sich nach schweren Schritten anhörten näherten sich und die Tür seines kleinen Gefängnisses wurde geöffnet. Ehe er reagieren konnte, bekam er mit einen Holzknüppel einen Schlag zwischen die Beine. Ächzend sank er auf die Knie und lehnte seinen Kopf an die Wand. Der Schmerz lähmte einen Moment seinen Unterkörper und ein höhnisches Lachen ertönte. Dann wurde er zurück auf die Beine gehievt und mit geschleift.


    Litrod zerrte Lily mit den verbundenen Augen mit sich und schubste sie dann zu Boden. Sie versuchte sich mit ihren gefesselten Händen abzustützen und fühlte das Feuchte an ihren Handflächen. Dann hörte sie wie sich eine Türe quietschend öffnete und mehrere Schritte.
    „Lily!“
    Sie hob den Kopf und drehte ihn in die Richtung aus der sie Johns Stimme vernommen hatte. Er lebte noch und sie atmete erleichtert aus.
    „Was habt ihr ihr angetan?“, zischte er zu Pakad, aber der drückte ihn kommentarlos auf einen kaputten Holzstuhl ohne Rückenlehne und fesselte seine Hände an den Seiten. Litrod wanderte um Lily herum und fuhr ihr über den Kopf, was John wahnsinnig machte.
    Er beugte sich zu ihrem Ohr.
    „Nun solltest du gut zuhören. Es wird dir gefallen!“
    Dann leckte er fast liebevoll darüber und John rüttelte an den Fesseln. Pakad grinste seinen Freund an, dann packte er John an den Haaren, der den Fremden ärgerlich anblickte.
    „Wollt ihr verhandeln?“
    Litrod lachte auf.
    „Über was sollen wir denn verhandeln? Wir haben doch schon, was wir wollen!“
    Er deutete zu Lily und Pakad schüttelte belustigt den Kopf.
    „Viel Spaß!“
    Er griff fester zu und John hatte das Gefühl, ihm würden gleich seine Haare ausgerissen werden. An mehr konnte er nicht mehr denken, da ihn Pakad plötzlich nach hinten drückte und sein Kopf unter Wasser kam.
    Damit hatte er nicht gerechnet und John hoffte, seine Luft würde reichen. Litrod gesellte sich derweil auch hinzu, holte mit dem Knüppel aus und traf John mit voller Wucht in die Seite.
    Er stöhnte auf, schluckte dabei Wasser und bekam Luftnot. Panisch, da er dachte ersticken zu müssen, klammerten sich seine Hände um die Stuhlgriffe. Er wurde aus dem Wasserbottich hochgezogen und er schnappte keuchend nach Sauerstoff.
    „Lily ... alles ... in Ordnung!“, brachte er keuchend hervor und wurde sogleich wieder unter Wasser gedrückt. Und wieder bekam er Schläge ab und im Wasser hörte sich das Knackende Geräusch seiner brechenden Rippe noch lauter an.
    Und auch Lily hatte es gehört. Aber sie wusste nicht, was sie tun sollte. Ihre Hände waren an einen Rohr gefesselt und sie versuchte schon die ganze Zeit, die Stricke mit reiben zum Reißen zu bringen, aber sie schnitten ihr eher in die Haut, als das es ihr was brachte.
    Immer wieder machten die Männer dieselbe Prozedur, die Pausen zum Luftholen wurden weniger und einmal drückten sie ihn solange hinein, bis ihm fast Schwarz vor Augen wurde. Nach einer Weile schubsten sie ihn mit den Stuhl um, ließen ihn liegen und verließen den Raum. Da fing Lily zu schreien an, doch sie bekam keine Antwort.


    McKay blickte auf die Uhr und er wurde langsam nervös. Sonst war John Sheppard die Pünktlichkeit in Person und jetzt ließ er sich Zeit und kam nicht wie verabredet zum Treffpunkt. Der leichte Schneefall von vorhin hatte sich langsam in einen Sturm verwandelt und die Händler auf dem Marktplatz räumten ihre Sachen zusammen.
    Teyla hatte sich von ihm und Ronon gelöst, da sie sich etwas um sehen wollte. Auch Ronon wurde unruhig, das merkte der Wissenschaftler, da der Satedaner seine Handfeuerwaffe immer wieder kreisen ließ und Rodney ging automatisch ein paar Schritte zur Seite.
    Über Funk konnte er Sheppard nicht erreichen, aber er hatte es vorhin schon festgestellt, als er Teyla anfunken wollte, dass es nicht richtig funktionierte. Er vermutete, das es an dem starken Schneefall lag.
    Er wollte gerade wieder auf die Uhr blicken, da erschien Teyla mit einer Frau an ihrer Seite. Sie hatte sich einen Mantel besorgt und der lag nun über ihren Schultern.
    „Netina ist so liebenswert und leiht uns die Sachen, während wir warten!“, erklärte die Athosanerin, die Frau reichte den beiden ebenfalls einen und McKay bedankte sich höflich.
    „Ich frage mich wo Sheppard und Johnson bleiben!“, murmelte er in die Runde, während er sich den Stoff überzog und die junge Frau, die sich gerade wieder zum gehen abgewandt hatte, blickte sie an.
    „Ihr sucht eure Freunde? Einen dunkelhaarigen Mann und die schöne Frau an seiner Seite?“
    Die drei nickten.
    Netina deutete zu einer Gasse.
    „Sie haben dort zwei Männer begrüßt. Sie haben sich anscheinend gekannt, da sie sich umarmten!“ Rodney runzelte die Stirn und sah zu Teyla, die ebenfalls verwirrt schien. Ronon zeigte keine Reaktion, blickte aber ernst zu dem Ort, wo die Begegnung stattgefunden haben soll.
    „Und dann?“, wollte McKay wissen.
    Netina lächelte.
    „Dann sind sie weiter gegangen. Sie könnten eingekehrt sein! Zwei Straßen weiter gibt es ein Gästehaus!“
    Teyla dankte ihr für die Information und wandte sich dann zu Rodney, nachdem die Frau gegangen war.
    „Da stimmt etwas nicht. Ich befürchte die Umarmung war gar keine!“
    Der Wissenschaftler nickte und seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen.
    „Wir sollten zum Stargate und Dr. Weir Bescheid geben!“


    Lily wusste nicht wie lange sie geschrieen hatte, irgendwann hatte ihre Stimme versagt und sie war zusammen gesunken an dem Rohr gelehnt. Nur leise, war seine Antwort gekommen. Es ginge ihm gut. Sie wusste das es nicht stimmte, aber was sollte er ihr sonst sagen. Sie konnte nichts sehen, das war für sie mit das schlimmste. Dann hörte sie die Schritte wieder und sie bekam Angst.
    Was würden sie nun tun? Sie hatten schon damals bei ihr kein Ende gekannt, was sollte mit John nun geschehen. Etwas schweres wurde abgestellt, sie spürte die Erschütterung und dann strich ihr einer von Beiden über die Wange.
    „Würdest du dann für mich noch mal so schreien? Ich bekomm nicht genug davon!“
    Er rieb sich an ihrer Seite und keuchte penetrant in ihr Ohr. Ihr wurde richtig übel und war froh, als er endlich aufhörte.
    John hatte sich etwas erholt und sah mit zusammen gebissenen Lippen zu, wie dieser Litrod immer wieder Lily belästigte. Pakad stellte sich in sein Sichtfeld und John blickte zu dem Mann auf.
    „Na, macht dich das an?“
    Er gab ihm keine Antwort, Pakad holte aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. John fühlte das Blut aus seiner Nase laufen und schmeckte es kurz darauf auf den Lippen.
    „Lasst sie gehen!“
    Der Fremde beugte sich zu ihm.
    „Wir sollen sie gehen lassen? Jetzt? Du bist lustig. Es wird doch erst noch richtig spannend!“, lachte er auf und zog mit dem Knüppel durch. Der Schlag ließ John auf die Seite kippen und er krümmte sich zusammen.
    Er gab keinen Ton von sich, den Gefallen würde er ihnen nicht tun. Erneut sah er wie Litrods Hände über Lilys Körper fuhren und er hätte ihr liebend gern geholfen. Die Fesseln wurden immer enger, je öfter er daran zog und zerrte.
    „Warum?“
    Pakad runzelte die Stirn, bis er verstand, was John meinte. Er zog sein Hemd nach oben und John konnte seinen mit Narbendurchzogenen Oberkörper erkennen.
    „Ich war meinen Vater im Weg, wenn er zu seinen Frauen ging. Ich war mit meinen Bruder in einen dunklen Loch eingesperrt, bekamen nur Essen und Wasser, wenn es ihnen eingefallen ist. Eine von den Frauen war unsere Mutter, aber sie hat uns verlassen. Wir durften nicht reden, sonst hätte er uns ertränkt, so hatte er es mit seinen ersten Sohn gemacht. Das Loch war tief genug, wir konnten nicht ohne fremde Hilfe heraus. Irgendwann hatte er ein Weib, sie bemerkte das es uns gab und wollte helfen.
    Der Mann der sich unser Vater nannte, verstieß sie mit ins Loch und sie gab uns die Schuld. Sie beschimpfte und schlug uns. Irgendwann musste sie schlafen; dann war es uns möglich uns an ihr zu rächen und als wir die nächste Chance bekamen, für einige Momente raus zu dürfen, war es das Ende unseres Vaters.
    Nun fragst du dich bestimmt, was hast du mir getan, das ich so viel Spaß daran habe dir weh zu tun...“
    Pakad blickte auf den Boden und John atmete schwer.
    „Als wir deine Freundin hatten und ihr sie befreien musstet, habt ihr meinen Bruder getötet!“
    Bevor John etwas sagen konnte, krachte der Knüppel in seinen Rücken und er hatte für ein paar Sekunden kein Gefühl mehr in seinen Händen und Beinen.
    „Ich..!“
    Pakad ließ ihn nicht aussprechen.
    „Hey Litrod! Hast du was gehört? Es tut ihm ja gar nicht weh!“
    Der Angesprochene kam auf ihn zu, dann grinste er und trat mit dem Fuß in seine Bauchgegend.
    „Ich denke, er ist jetzt bereit für den nächsten Punkt!“
    Der Blonde Mann nickte und holte den schweren Kasten. Für John sah es fast wie ein Generator aus und er wurde das Gefühl nicht los, das sie ihn benutzen wollten.


    Elizabeth hatte keine Minute gezögert, Lorne und sein Team von ihren Einsatz zurückbeordert und die waren sofort mit McKay nach Miedon zurück. Greg wäre gerne mitgekommen, aber Liz hatte es ihm nicht gestattet. Er war noch immer angeschlagen und sollte sich richtig auskurieren.
    Teyla hatte inzwischen herausgefunden, das der Stadtmeister von den Verhandlungen nach Hause gekommen war und Netina gebeten, ihnen zu helfen, das sie sich mit ihm treffen konnten. Nach einer Stunde hatte es die junge Frau geschafft und begleitete Lorne und Rodney zu dem Amtsgebäuden.
    Die Beiden hetzten durch das Gebäude und sie kamen zu dem Zimmer, wo sich der Stadtmeister aufhalten sollte. Nach mehrmaligen Klopfen durften sie eintreten und stellten sich dem schon etwas älteren Mann vor. Der hörte ihnen zu und versprach ihnen sofort ein paar Ordnungshüter zur Seite zu stellen um ihnen bei der Suche behilflich zu sein. Sie dankten ihm und wollten schon gehen, als er sie wieder zurück rief.
    „Es gibt hier drei leerstehende Hallen. Nur dort können die Männer eure Freunde verschleppt haben. Ich werde euch sofort die Pläne bringen lassen!“
    Lorne machte eine Faust, da dies genau die richtige Information war, die sie brauchten.


    Der Kasten begann zu surren und Lily wurde das Tuch von ihren Augen genommen. Sie musste mehrmals blinzeln um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann erkannte sie John, dessen Gesicht total geschwollen und blutverlaufen war. Seine Jacke war zerrissen und sein Hemd hatte Löcher, wo er immer die Schläge abbekommen hatte.
    Pakad hielt etwas in den Händen, es sah wie ein Kabel aus und ging damit auf John zu. Inzwischen hatten sie ihn wieder mit den Holzstuhl aufgesetzt und lächelnd hielt er die Spitze der Leitung an Johns rechten Arm.
    Er spürte zu erst ein leichtes Kribbeln, dann wurde ihm immer heißer und seine Haut fühlte sich an, als würde sie brennen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn den Arm hinauf, bis er sich in seinen ganzen Körper breit machte und er schüttelte sich.
    Er biss die Zähne zusammen und keuchte. John sah Lilys entsetzten Blick, die seinen Schmerz fast fühlen konnte.
    „Schau weg! Tu dir das nicht an!“, stieß er hervor.
    „Wenn du nicht willst, dass wir ihr das selbe antun, dann lass sie zuschauen!“, flüsterte Pakad ihm ins Ohr und drückte das Ende des Kabels erneut auf seinen Körper. Der Stromimpuls durchfuhr ihn schneller als vorher und seine Muskeln zitterten.
    „Hört auf! Ihr sollt aufhören!“, schrie Lily. Litrod holte aus und traf sie im Gesicht. Sie taumelte, behielt aber ihr Gleichgewicht und spürte wie Blut an ihrer linken Seite herab lief. Sie hatte eine Platzwunde an ihrem Auge und sie konnte nicht verhindern, das die Flüssigkeit auch über ihr Auge floss.
    „Ihr Schweine!“, brüllte John, versuchte auf die Beine zu kommen und wollte auf sie los gehen, als er die nächste Ladung bekam, nach hinten fiel und er fühlte wie sein Herz zu rasen begann und seine Hände sich verkrampften.
    „Willst du mehr?“
    Pakad stieß ihn an.
    „Sag es!“
    Der Schlag mit dem Knüppel landete auf seiner Schulter und ächzend wand er sich.
    „Ich höre nichts!“
    John sah ihn verächtlich an, als Antwort bekam er den Knüppel in den Bauch gestoßen und er stöhnte auf.
    „Gut, dann anders!“
    Litrod ging auf Lily zu, die ihn geradeaus in die Augen blickte und sah wie er mit dem Holz bereits ausholte, als die leisen Worte aus seinen Mund kamen.
    „Mehr!“
    „John!“
    Lily schüttelte den Kopf und senkte ihn.
    John fühlte sich noch nie so gedemütigt.
    „Er will mehr. Dann bekommst du mehr!“
    Das Kabel landete irgendwo auf seinen Körper, der Strom durchfuhr ihn und sein Körper gehorchte ihn nicht mehr.
    Er rutschte den Stuhl herab und kämpfte gegen dem Krampf an. Seine Zähne zitterten und er versuchte seine Augen zu schließen, aber irgendwas blockierte seine Nerven und er musste es weiterhin mit ansehen, wie sie ihn folterten. Die Schreie von Lily hallten dumpf in seinen Ohren und er wollte nur noch, das es endete.
    Ihm wurde immer heißer und er hatte das Gefühl, dass sich sein Herz bald überschlagen würde. Das Kribbeln wich überhaupt nicht mehr aus seinen Körper und er atmete so schnell, dass er einen Krampf in der Lunge bekam.
    Röchelnd lag er vor den Männern, die ihn auslachten und Lily mit ihren dreckigen Worten erniedrigten.
    Er versuchte einen letzten Blick von ihr zu erhaschen, bevor ihn die Dunkelheit ihn in ihren Bann zog. Lily sah in seine Augen, die sie liebevoll anblickten, ehe ein Schleier darüber geriet und sein verletzter Körper erschlaffte.
    „Nein! John, bitte. Bleib bei mir!“
    Litrod stieß ihn mit dem Fuß an, aber John reagierte nicht. Er blickte den braunhaarigen Mann der ihm gegenüber stand schulterzuckend an, dann grinsten sie und wandten sich zu Lily um.
    Sie packten die junge Frau, schlugen sie und drückten sie zu Boden. In dem Moment wurde die Tür aufgesprengt und Lily konnte Lorne und sein Team erkennen. Da die Männer nicht sofort von ihr abließen drückten die 4 Soldaten ab und die Körper der Peiniger waren bereits Tod, bevor sie auf den Boden aufkamen.



    Elizabeth saß vor ihren Schreibtisch und hatte ihren Kopf unter ihren Händen vergraben. Sie bekam die verzweifelten Schreie von Lily nicht mehr aus ihren Gedanken. Sie hörte die junge Frau immer noch, obwohl sie längst Sediert worden war.
    Dr. Levy hätte sie so nicht untersuchen können und sie wollte auch verhindern, das Lily einen Nervenzusammenbruch erlitt.
    Immer wieder hatte sie nach John gerufen, geweint, sich verschluckt, kaum noch Luft bekommen, aber sich darum überhaupt nicht gekümmert und weiter geschrieen. Es ist der Schock, hatte Levy zu Liz gesagt, die mit ihr einen Moment das Zimmer verlassen hatte, bevor sie sich wieder um die junge Frau gekümmert hatte.
    John; ihm hatten sie übelst mit gespielt. Er musste operiert werden, da durch die Schläge die Milz gerissen war und Carson hatte ihn nach dem CT sofort in den OP gebracht. Für die restlichen Verletzungen hatte er keine Zeit mehr gehabt ihr Bericht zu erstatten. Aber sie hatte ihn und Lily zur Krankstation begleitet und seinen verwundeten Körper gesehen. Wie würde es erst dann in ihm drin ausschauen?
    Jemand betrat den Raum und sie blickte auf. Teyla setzte sich und sah sie genauso müde an, wie sie sich fühlte.
    „Lily schläft. Sie haben ihr nicht mehr viel antun können, aber John...“
    Sie brach ab und Liz nickte.


    Stunden später erreichte sie die Nachricht, das die OP erfolgreich verlaufen war und Beckett seinen Patienten in ein künstliches Koma versetzt hatte. Bevor sie auf die Krankenstation ging, führte Major Lorne sie in den Kühlraum, wo die beiden Männer aufgebahrt lagen. Sie hatten sie mit genommen, dass sie diesmal sicher sein konnten, nicht noch einmal von ihnen Überrascht zu werden.
    Liz sah nur kurz hin, sie wollte diese Menschen nicht genauer betrachten, dann ging sie zu Lily.
    Die lag inzwischen wieder wach in ihrem Bett und starrte nachdenklich an die Decke. Sie hatte ein Pflaster an ihrem Auge und die Seite färbte sich bereits bläulich. Als Elizabeth zu ihr trat, sah Lily sie ängstlich an.
    „John lebt. Er hat die OP gut überstanden!“
    Lily schloss die Augen und ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
    „Es wird alles wieder gut!“, flüsterte Liz beruhigend und nahm die still weinende Frau in ihre Arme.


    John wachte ein paar Tage darauf in der Krankenstation auf. Er wusste Lily neben sich, die nicht von seinen Bett gewichen war. Aber sie wartete vergebens darauf, das er redete. Sein Blick war abwesend und auch Dr. Heightmeyer schaffte keine Reaktion von seiner Seite. Er schlief nicht, aber es reichte schon aus, wenn er nur kurz die Augen schloss, dann spielten sich die Szenen wieder in seinen Kopf ab.
    Er war Soldat und man hatte ihn immer wieder in der Ausbildung darauf hin gearbeitet, was in Gefangenschaft passieren könnte, aber niemand hatte ihm erklärt wie er damit fertig werden sollte.
    Carson entließ ihn nach einiger Zeit, seine Wunden waren verheilt. Die Körperlichen; die in seinen Inneren fraßen gerade seine Seele auf.





    Ende



  5. #45
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    Standard

    Autor: SG 2007
    -------------------------
    Kategorie: Action/ Drama
    --------------------------
    Titel: Armegaddon - Das Ende ist nahe
    ---------------------------
    Es gab letztens eine Diskussion hier im Forum, was denn passieren würde wenn Wraiths die Erde angreifen würde. Und zwar die reale Erde, ohne unsere Stargate Helden!
    Also dachte ich mir, da mache ich ne Fanfiction draus!
    Ist jetzt vielleicht etwas seltsam aber die Wraiths sind der ideale Feind.

    Ich habe nur die ersten Teile reingestellt, wegen der Wörtergrenze!

    Bataleser: -
    ----------------------------
    Rating: Action

    Spoiler 
    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 1: Washingtons last night

    Washington D.C., USA
    21:30 Ortszeit

    Das weiße Haus stand in voller Pracht, von den Scheinwerfern angeleuchtet da.
    Präsident Bush saß in seinem Büro und las verschiedene Akten durch.
    Er stand auf, ging zu einem kleinen Tisch und füllte sich ein halbes Glas Skotsch ein.
    Er stellte sich an das große Fenster hinter seinem Schreibtisch, nahm einen Schluck und sah die vielen lichter der Gebäude, die die Stadt in der Dunkelheit der Nacht erhellten.

    Plötzlich kamen Lichtblitze vom Nachthimmel hinab geschossen.
    Sie trafen mitten in die Stadt und ließen die Bauten Explodieren.
    Fast im selben Moment kamen Beamte vom Secret Service in den Raum gestürmt, packten den Präsident und schafften in aus dem Büro.
    Officer:“ Mr. Präsident! Wir werden Angegriffen!“
    Der President und seine Leibwächter liefen den Flur hinunter als ein Torpedo ins Weiße Haus einschlug.
    Der Flur in dem der Präsident gerade noch gelaufen war, stand in Flammen.
    Immer wieder gab es Einschläge und der Präsident lief in den Fahrstuhl und drückte den Knopf als es wieder einen Einschlag direkt vor dem Lift gab.
    Ein Officer drückte den Präsident schützend an die Fahrstuhlwand bis die Tür zu ging.
    Der Lift fuhr in Sekunden schnelle in den Bunker unter dem Weißen Haus.
    Als das komplette Gebäude unter der Wucht eines weiteren Treffers explodierte.
    Das weiße Haus war vollkommen zerstört.

    Fortsetzung folgt .........

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 2: Die Offensive

    Moskau, Russland
    4:00 Uhr Ortszeit

    Der Präsidenten Sekretär Ivan Kaschnow öffnete die große Tür zum Schlafzimmer des Präsidenten und knipste das Licht an.
    „ Präsident Putin!?“
    Putin:“ Was ist?“
    „ Washington wurde zertört! Die Meldung erreichte uns etwa eine Stunde nach dem Angriff.“
    Putin:“ Angriff? Das waren aber nicht wir!“
    „ Nein, es waren Aliens! Unser Weltraumobserwatorium meldet acht Raumschiffe in unserer Umlaufbahn!“
    Putin:“ Haben Sie etwas zu tief in die Vodtka Flasche geguckt?
    Zum selben Zeitpunkt kam der Verteidigungmenister in den Raum gestürmt.
    „ Sie greifen mit kleineren Raumschiffen bereits Paris, Berlin, New York und London an!
    Die Mundwinkel vielen dem Präsidenten nach unten und ihm wurde klar das diese Situation real war.
    Er sprang aus dem Bett und befahl:“ Sofort alles in Alarmbereitschaft.“

    New York, USA
    Am Morgen nach Washington

    Torpedos schlugen in die Wolkenkratzer ein. Die Jäger konnten sich ideal in den Straßen Schluchten bewegen. Die Menschen auf den Straßen versuchten irgendwie Schutz in den u-bahnschächten zu suchen.
    Viele wurde durch Trümmer die von Gebäuden gesprengt wurde erschlagen.

    Hawk F-16 Staffel im Anflug auf New York

    Funk:“ Hier Hawk eins. Befinden uns zwei Minuten vor New York.
    Waffensysteme scharf! Wir fliegen rein!“
    Den F-16 kamen eben so viele Jäger entgegen.
    Die F-16 schossen mit ihren Harm Flugkörpern auf die Jäger und trafen auch mehrere.
    Commander Adams machte eine scharfe Wände, so dass er hinter ein feindliches Fluggerät kam. Die Zielerfassung summte lautstark und er drückte ab. Die Bordkanone feuerte und riss den Jäger in Stücke.
    Der Jet von Commmander Bear wurde von einem Jäger verfolgt.
    Der Commander flog direkt in die Stadt und raste zwischen den Gebäuden durch.
    Der Jäger hatte es schwer ihn zu treffen, doch es gelang ein Glückstreffer am Flüger der F-16!
    Com. Bear verlor die Kontrolle über die Maschine und stürzte mit voller Wucht in ein Gebäude.
    Es gelang den Jets nur schwer den Gegner in Schach zu halten, doch sie konnten New York bis auf weiteres befreien.

    Washington D.C., USA
    Der Morgen nach dem Angriff

    Präsident Bush stand mit seinen Gefolgsleuten in den Trümmer des Weißen Hauses und wartete auf den Helikopter der gerade im Anflug war.
    Plötzlich kamen Schüsse hinter den Trümmern hervor und die Gruppe ging zu Boden.
    Der Präsident bekam seine Augen nur langsam wieder auf.
    Ein Wraiths lehnte sich über ihn.
    Bush:“ Ich bin George W. Bush, Präsident der vereinigten Staaten von Amerika!“
    „ Nicht mehr!“
    Der Wraith holte aus drückte seine Hand auf die Brust des Präsidenten und Tötete ihn binnen Sekunden schmerzvoll.

    Berlin, Deutschland
    10:45 Uhr Ortszeit

    Die Wraiths Bodentruppen näherten sich Berlin schnell. Doch sie stießen auf heftigen Widerstand der Bundeswehr.
    In einigen Vororten gab es heftige Gefechte.

    Major Koch:“ Los! Wir müssen die zweite Flanke vertärken.“
    Der Trupp feuerte aus allen Rohren auf die sich näherten Wraiths während die
    Zivilisten evakuiert wurden.

    Immer wieder gingen Kameraden zu Boden. Ein Soldat ging hinter einem Auto in Deckung und schoss weiter als ein Torpedo den Wagen explodieren ließ.
    Mitten auf der Straße lag ein noch Junger Soldat und schrie um Hilfe.
    Sein ganzer Bauchraum war aufgeschlitzt und er versuchte seine Gedärme festzuhalten.
    Major Koch:“ Sanitäter! Sanitäter!“
    Der Feldarzt kam angerannt.
    Major Koch:“ Wir geben ihnen Deckung. Holen sie den Jungen von der Straße!
    Speerfeuer!“
    Der Sanitäter lief auf die Straße, packte sich den Soldaten und schleifte ihn hinter eine Häuserwand.
    Dann ertönte ein Brummendes Geräusch und zwei Bundeswehrpanzer bogen um die Ecke.
    Die beiden Panzer fegten die Wraiths von den Straßen.

    Fortsetzung folgt …….

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 3: Vergeltung

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    19:00 Uhr Ortszeit

    “Willkommen im Cheyenne Mountain Complex Mr. Präsident”: Wurde der auf die schnelle vereidigte ehemalige Vizepräsident Richard Cheney von General Chase begrüßt.
    Der General bittete den Präsidenten mit ihm zu kommen.
    Präsident:“ Also, wieso bin ich hier?
    George:“ Naja, zum einem weil das Weiße Haus zerschossen wurde und zum anderen weil Sie hier sicherer sind als wie in Washington und drittens weil wir hier die notwendige Technologie haben um die Aliens zu bekämpfen.“
    Präsident:“ Wir sollten uns beeilen. Es sind schon so viel Städte gefallen! Unter anderem Paris, Washington, Philadelphia, Tokyo, Camberra und Ottawa.
    New York, Berlin und London können sich gerade so noch verteidigen.
    Wenn wir nicht schnell etwas unternehmen gibt es bald keine Menschheit mehr!“
    Der General hob eine Tür auf und bittete den Präsidenten hinein zu gehen.
    Der Raum hatte ein großes Fenster. Cheney stellte sich davor und schaute nach oben.
    „ Wow! Sie machen keine halben Sachen!“
    General Chase:“ Das ist Projekt Protect! Zwei Klasse sieben Atomsprengköpfe die auf Raketen gesetzt wurden. Sie wurden mit Stealth Kappen versehen um einer Ortung zu entgehen.
    Präsident:“ Und mit den Dingern schießen wir auf die Rauschiffe?“
    General:“ Ja Sir! Der Start kann von hier aus durchgeführt werden und erfolgt in einer Stunde!“

    Zwei Minuten vor dem Start

    Die etwa zwanzig Meter hohen, schwarzen Raketen wurden von Wasserdampf eingehüllt der aus dem Triebwerk kam!
    Sergeant:“ 1:40 bis zum Start.“
    Die Decke hatte sich bereits geöffnet und man konnte den Himmel sehen.
    Sergeant:“ Eine Minute bis Start!
    Der Präsident schwitzte vor Aufregung und lockerte seine Krawatte. Er senkte den Kopf als würde er in diesem Moment ein Gebet sprechen.
    Sergeant:“ Achtung Start! 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Start!
    Die ganze Anlage begann zu vibrieren wie bei einem starken Erdbeben und die Beiden Raketen setzten sich langsam in Bewegung.
    Als die Sprengköpfe in der Luft waren meldete der Sergeant:“ start erfolgreich! Einschlag in zehn Minuten.“
    Es herrschte toten Stille im Kontrollraum, niemand, außer dem Sergeant der die Zeit meldete, traute sich irgend etwas zu sagen.
    Als es nur noch eine Minute war meldete der Sergeant aufgeregt:“ Zwei Energiestöße bewegen sich auf die Sprengköpfe zu!

    Im Orbit um die Erde gab es derweil zwei heftige Detonationen, nach dem die Wraiths die Raketen abschießen konnten.

    Im Kontrollraum sah man das auch und plötzlich herrschte helle Aufregung. Niemand wusste was genau geschehen war.
    General Chase:“ Ich fürchte es hat nicht funktioniert!“
    Cheney senkte den Kopf.

    Boston, USA
    20:15 Uhr Ortszeit ( fünfzehn Minuten nach dem Versuch der Amerikaner die Schiffe zu vernichten )

    Die wenigen Bürger die sich noch auf den Straßen Bostons befanden, sahen einen kleinen schweif am Himmel über ihrer Stadt und ein fliegendes Objekt, dass immer größer wurde.
    Die Menschen gerieten sofort in Panik und versuchten irgendwo Schutz zu finden.
    Die U-Bahnstationen waren binnen weniger Minuten wie in New York voller Menschen.
    Immer wieder schrieen Leute weil sie gestolpert waren und von den Massen nieder getrampelt wurde.
    Ein Kind konnte sich nicht halten und viel auf die Gleise als gerade ein Zug einfuhr.
    Der Vater sah nur noch den blutverschmierten Stoffbären.

    Doch das was sich dort der Stadt näherte war schlimmer als ein Alien Angriff.

    Fortsetzung folgt …….

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 4: Aussichtslos

    Es waren nicht die Wraiths die den Menschen in und rund um Bosten das Leben gleich zur Hölle machen würden, es war eine Russische Atomrakete!
    Der atomare Sprengkopf schlug direkt im Stadtzentrum ein.
    Es gab einen unglaublich grellen Lichtblitz.
    Die Gebäude, die Straßen, die Menschen alles war innerhalb von wenigen Sekunden vernichtet.
    Die Hilo Helicopter Staffel aus Chicago, die im Anflug auf Boston war, sah das ganze Ausmaß der Vernichtung. Bevor auch sie durch die Druckwelle brutal vom Himmel gerissen wurden.

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    5 Minuten nach Bostons Zerstörung

    Während der schock im Kontrollzentrum über den missglückten Angriff noch anhielt.
    Klingelte das Telefon neben dem Sergeant.
    Er nahm ab und sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von Frustration in blankes entsetzen. Er nahm den Hörer vom Ohr und sagte leise:“ Gerade eben hat ein Atomangriff der Russen Boston und Umgebung zerstört.
    Der Präsident senkte seinen Kopf und drehte sich weg. Man sah wie tränen über sein Gesicht liefen.
    „ Bob! Oh mein Gott Bob! Mein Bruder war noch in Boston!

    Konferenzraum

    Cheneys Trauer entwickelte sich aber schnell in Wut und Unverständnis.
    Er lief im Konferenzraum auf und ab und ärgerte sich mit lauter Stimme:
    „ Meine Güte. Wir werden von Aliens attakiert und die Russen haben nichts besseres zu tun als eine unserer Großstädte zu zerbomben!
    General Chase:“ Wahrscheinlich dachten sie unser Raketenstart galt den Russen!“
    Cheney:“ Was? Wer ist so dämlich? Als wenn wir die Russen angreifen würden. Verdammt! Wir kämpfen gegen Aliens und nicht gegen die Russen. Das muss denen doch klar sein.“
    Der Sergeant kam hinein:“ Mr. Präsident, die Leitung nach Moskau steht!“

    Der Präsident nahm den Hörer ab.
    Präsident Putin war am Telefon:“ Ich versichere ihnen Cheney, dass die Russen für den Anschlag auf Boston nicht verantwortlich sind!
    Die Aliens haben eines unserer Atom U-boote in ihre Gewalt gebracht.
    Wir konnten es zerstören bevor es noch weitere Raketen auf ihr Land abfeuern konnte!
    Präsident Cheney:“ Wieso sollte ich ihnen glauben?“
    Putin:“ Hören Sie Mr. Präsident. Wir kämpfen alle gegen den selben Feind!
    Dan konnte Cheney laute Explosionen am Telefon hören.
    „Wir werden beschossen!“: Rief Putin laut ins Telefon, bevor die Verbindung abruppt abbrach.

    Cheney blickte auf und sagte zu General Chase:“ Es sieht wohl so aus als habe ich Putin gerade eben das letzte mal gesprochen! Ich glaube sie haben Moskau erwischt!

    Berlin, Deutschland
    13:50 Uhr Ortszeit

    Den Wraiths gelang es nicht Berlin einzunehmen, also waren sie jetzt nur noch auf Zerstörung aus.
    Ein Wraiths Kreutzer flog dicht über der Hauptstadt und schoss alles nieder was nach wichtigen Gebäuden aussah.
    Gleichzeitig näherten sich vier Bundeswehr Tornados von Westen dem Kreuzer.
    Sie standen unter Beschuss. Immer wieder kamen den Jets Energietorpedos entgegen.
    Sie erfassten das feindliche Schiff und schossen vier Flugkörper ab, die alle im Feindschiff explodierten.
    Funk:“ Ja! Das war ein Treffer!
    Die Jets flogen eine wende für einen erneuten Abschuss als Tornado drei getroffen wurde und noch in der Luft zerbrach.
    Funk:“ Scheiße! Drei ist weg!
    Funk:“ Konzentriert euch Jungs!
    Wieder trafen ihre Lenkflugkörper das Schiff.

    Im Wraiths Kreuzer gab es einige Explosionen und das Schiff begann an Höhe zu verlieren.
    Funk:“ Ja! Wir haben es geschafft, das Ding stürzt ab.“
    Das Schiff ging in einen steilen Sinkflug und raste schließlich mit der Nase vorraus in die Große Glasskuppel des Reichstags.
    Das Schiff Explodierte und riss alles im Umkreis in stücke.

    Breaking News, Channel 6

    Die Nachrichten von Channel 6 waren die einzigen die noch gesendet wurden, alle anderen Fehrnseheranstalten wurden entweder schon zerstört oder evakuiert.
    Es ging natürlich um die Alien Angriffe und um Boston.
    Nachrichten:“ Die chinesischen Streitkräfte wurden überrannt und den Aliens ist so der weg nach Asien offen.
    Außerdem wurden wieder mehrere Großstädte von den Aliens übernommen: Frankfurt, Liverpool, München, Moskau, Rio, Peking, Rom, Camberra und Sidney.
    Die Menschen flüchten sich aufs Land um weiteren Angriffen zu entgehen, doch was dort fehlt sind sie Lebensmittel.
    Außerdem ist schon ganz Mexiko, Australien, Skandinavien, Brasilien und weite teile Asiens von den Aliens erobert worden.
    Jegliche Bemühungen der Russen und der Amerikaner die Schiffe im Orbit zu zerstören waren erfolglos! Den Deutschen gelang es zumindest einen Kreutzer ab zuschießen.
    Trotzdem scheint mit jeder Stadt die Fällt die Lage aussichtsloser zu werden!
    Channel 6 news ich bin Larry House.”

    US Trägerverband vor der Küste Kaliforniens, USA

    In der Dämmerung starteten noch immer Kampfjets die verzweifelt versuchten die feindlichen Truppen fern zu halten.
    Der Verband bestand aus den Flugzeugträgern Enterprise und George Washington, vier Kreuzern und einem U-Boot der Los Angeles Klasse.
    Die Männer und Frauen an Bord der Träger waren erschöpft. Sie wussten nicht ob sie den Tag überleben oder was mit ihren Familien geschieht.
    Plötzlich kamen wieder Schüsse vom Himmel.
    Einige schlugen direkt in das Deck der George Washington ein und ließen alles entflammen.
    Menschen verbrannten bei Lebendigem Leib, einige brennende Gestalten sprangen aus Hilflosigkeit vom Deck des Trägers ins Wasser.
    Andere versuchten zu helfen, andere standen einfach nur da und weinten.
    Es war ein grausamer Anblick.
    Die Flugzeugträger waren Hilflos und innerhalb von Minuten Zerstört.
    Nach dem Angriff flogen Jäger über das Wasser um die überlebenden zu holen.

    Houston NASA Zentrum, USA
    23:00 Uhr Ortszeit

    Dr. Brade saß vor seinem Computer und sah sich Satelliten Daten und Bilder der feindlichen Flotte an.
    Plötzlich sprang er auf schrie Laut:“ Ich habe es,“ und lief in das Büro des Direktors.
    „Sir! Ich habe es!“
    Der Direktor schaute genervt hoch:“ Was immer Sie haben Doktor, ich hoffe es ist nicht ansteckend.“
    „ Nein Sir, die Läuse habe ich doch längst im Griff.“
    Was haben Sie dann? Herpes?“
    „ Ich habe einen Weg gefunden uns gegen die Aliens zu wehren!“

    Fortsetzung folgt ……….


    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 5: Flug 56

    American Airlines Flug 56, über Kansas, USA Ziel: Peterson Airbase
    7:00 Uhr

    Houston musste wegen der vorrückenden Wraiths evakuiert werden.
    So war das Houston Personal auf dem Weg nach Colorado Peterson Airbase um dort an dem plan die Aliens zu stoppen im Chayenne Mountain Complex weiter arbeiten zu können.
    Die Sonne ging auf und färbte das Flugzeug und die Wolken orange.
    An Bord der Maschine arbeiteten die meisten an Berechnungen und Daten. Viele erholten sich aber auch von den Strapatzen der vergangenen Tage und schliefen. Und wieder Andere waren im Ungewissen darüber was mit ihren Verwanden geschehen ist und bangten.

    Im Cockpit war es ebenfalls ruhig.
    Doch plötzlich ging ein Lautes Pipen los. Es war der Annäherungs Alarm. Der Pilot hatte zwei kleine Objekte auf seinem Schirm die sich dem Flugzeug von hinten schnell näherten.
    Er fackelte nicht lange und setzte einen Notruf nach Petersen ab.
    Dann gab er an die Passagiere durch:“ Bringen Sie ihre Sitze in eine aufrecht Position und legen Sie den Gurt an. Wir werden angegriffen!“
    Der Co-Pilot ließ die Leitung nach Peterson offen, so dass sie alles mit hören konnten.
    Da schlug auch schon der erste Torpedo in ein Triebwerk ein.
    Cockpit:“ Triebwerk drei ist getroffen. Triebwerk drei hat Feuer gefangen!“
    Der Co-Pilot zog den Feuerlöschhebel über ihm. Die Maschine schlierte daraufhin nach links.
    Der Pilot versuchte gegen zu halten.
    Schon wieder gab es einen Einschlag. Dieses mal in die Tragfläche, die daraufhin in Flammen aufging …….

    Peterson Airbase, Colrado, USA
    Kurz nach erhalt des Notrufes

    Es heulten Sirenen und die Männer und Frauen legten ihre Uniformen an und begaben sich zu ihren Maschinen.
    Es starteten mehrere Kampfjets und Rettungshubschrauber in Richtung American Airlines Flug 56.

    American Airlines Flug 56, über Kansas, USA
    7:15 Uhr

    Die Maschine ging in einen steilen Sinkflug.
    Der Pilot versuchte mit all seiner Kraft den Steuerknüppel nach hinten zu ziehen.
    Er gab noch schnell den Passagieren die Notlandung bekannt als das Flugzeug auch schon über einen See schlitterte und am Ufer in ein Waldgebiet raste.
    Das ganze Waldgebiet war von brennenden Trümmern überseht.
    In der Kabine herrschte dichter Rauch und das Atmen viel schwer.
    Viele Menschen sind sofort verbrannt, wurden aus dem Flugzeug geschleudert oder waren schwer verletzt.

    Doktor Brade schleppte sich durch ein Loch im Rumpf des Zerstörten Flugzeuges
    Nach Draußen. Er hatte eine schwere Wunde am Kopf die heftig Blutete und leichte Verbrennung.
    Er hustete ohne unterlass, sank schließlich auf die Knie und viel in Ohmacht.

    Irgendwo in Kansas, USA
    9:00 Uhr ( 1 Std 45 min nach dem Absturz )

    Dr. Brade erwachte von einem Lauten brummenden Geräusch.
    Er machte die Augen auf und blickte nach oben, als ein Helikopter dicht über die Unglücksstelle flog.
    Dem Rettungstrupp bot sich ein grausames Bild.
    Über all roch es nach verbranntem Gummi und Fleisch.
    Verkohlte Leichen saßen in den Sitzen. Viele hatten noch ein Foto ihrer Familie in der Hand.
    Im Cockpit saß der Pilot, durchbort von einem Baumstamm.
    Ein Soldat fand im Wald ein Bein, aber wo war der Rest?
    Man konnte nicht lange am Frack der Maschine bleiben, da die Wraiths angreifen könnten.
    Die Helikopter Flogen ab, in Richtung Peterson.

    London, United Kingdom
    19:30 Uhr Ortszeit

    In London hatten die Wraiths einen großen Sieg errungen. Sie hatten es geschafft die Stadt ein zunehmen.
    Die vielen Menschen wurden wie Vie eingefercht um dann auf die Wraiths Schiffe im Orbit gebracht zu werden.
    Die Wraiths Wachen erfreuten sich an diesem Überfluss und nahmen immer wieder Leute heraus um sich an ihnen zu nähren.
    Kinder mussten mit ansehen wie ihre Eltern auf eine Schreckliche Art und Weise, qualvoll getötet wurden und anders herum.
    Die Alten waren für die Wraiths wertlos. Sie wurden noch auf den Straßen niedergestochen und zum verbluten liegen gelassen. Den jenigen die helfen wollten, ereielte das gleiche Schicksal.
    Einem Reporter gelang es versteckt aufnahmen von diesen Grausamkeiten zu machen, die er per Satellit weiter schickte, bevor auch er entdeckt wurde.

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    16:30 Uhr Ortszeit

    Dr. Brade bekam langsam wieder die Augen auf und erblickte den Präsidenten.
    „ Ich weiß, dass es ihnen nicht gut geht, aber die Menschheit hat keinen Zeit mehr!
    Also was haben Sie?“
    Der Doktor sagte mit leiser stimme:“ Satelliten, Flotte, Impuls, Atmosphäre!“
    Er wurde immer leiser bevor er dann wieder das Bewusstsein verlor.
    Dr. Lampard:“ Er hat zuviel durchgemacht! Er kann ihnen noch nichts sagen.“
    Präsident:“ Er scheint die Lösung zu haben, oder General?“
    General Chase:“ Ja, der Dirktor sagte mir er habe einen Plan.
    Aber wenn er nicht bald etwas sagen kann wird es zu spät sein ……“

    Fortsetzung folgt ……..

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 6: All together now!

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    9:30Uhr Ortszeit

    Der Doktor war ziemlich mitgenommen, erschien aber dennoch im Konferenzraum
    Am Tisch saßen General Chase, Präsident Cheney, der Sergeant und Prof. Dr. Monroe.
    Dr. Brade:“ Also, ich habe heute Nacht einen Plan mit Hilfe von Prof. Monroe erstellt, wie wir die Angreifer aufhalten können.“
    Präsident Cheney:“ Ja, das wissen wir alles schon! Also fahren sie fort aber kein Virus!
    Ich habe independent day gesehen!
    Dr. Brade:“ Nein kein Computervirus! Wenn ich zu erst einmal fragen darf: Wie viel Streitkräfte können wir aus der ganzen Welt an einem Ort zusammen ziehen und wie schnell?
    General Chase:“ Die Verluste waren bei fast jedem Staat enorm.
    Ich denke drei tage, wenn die anderen Nationen mitspielen.
    Es wird dann aber ne Menge sein was da zusammen kommt!
    Was haben sie vor Doktor?“
    Dr. Brade:“ Wir zwingen die Aliens den Orbit zu verlassen und auf die Erde zu kommen!“
    Präsident Cheney:“ Sind sie wahnsinnig?“
    Prof. Monroe:“ Wir werden mit Hilfe unseres Satelliten Netzes einen Impuls bzw. Eine Störungswelle verursachen die die Technologie der Aliens stört.
    Sie werden darauf hin gezwungen sein den Orbit zu verlassen und durch die Atmosphäre zu fliegen. Unsere Armada wird sie erwarten und in Stücke schießen!“
    General Chase:“ Wieso sollten sie zu uns kommen? Sie könnten doch auch einfach wieder da hin zurück fliegen von wo sie gekommen sind!“
    Dr. Brade:“ Das werden sie nicht tun, denn sie sind gierig. Und sie werden nicht Wissen das eine Armada auf sie vor der Ost Küste der USA auf sie wartet weil ihre Systeme ja gestört sein werden! Wir senden den Störungsimpuls wenn die Flotte über der Ost Küste ist, damit sie auch wirklich in unsere Falle treten!“
    General Chase:“ Und das wird funktionieren?“
    Präsident Cheney:“ Wenn nicht wären wir sowieso auch Tot!“

    Der Präsident packte sich den Sergeant.
    Cheney: „Ich werde die Armee vor der Ostküste der USA zusammen trommel während sie sich um die Umsetzung kümmern!
    Kommen Sie Sergeant, ich muss ein Paar Staatsoberhäupter anrufen.“

    Der Präsident bekam Zusagen von mehr als Drei Duzend Staaten.
    Militär machte sich aus Russland, Deutschland, Italien, Frankreich, Israel, Kanada und noch von vielen mehr auf den Weg.
    Die Wraiths dachten sie würden aufgeben und sich zurückziehen und ließen es erstmal langsamer angehen.
    In der Zwischenzeit arbeitete ein Team von Wissenschaftlern daran die Satelliten auszurichten.
    Alles an der Ost Küste der USA was irgendwie geeignet war wurde als Landeplätze für Militär Maschinen benutzt.

    Peterson Airbase, nahe Chayenne Mountain Complex, USA
    1 Tag vor Stunde null

    Am Rande des Areals patrollierte ein Soldat.
    Er hörte ein Geräusch und sah in den Wald hinein. Plötzlich Schoss aus der Dunkelheit ein blauer Lichtblitz und Tötete den Soldaten.
    Die Angreifer traten in das Licht einer Laterne. Es waren bis an die Zähne bewaffnete Wraiths.
    Sie wollten in den Complex um ihn ein zunehmen.
    Der Cheyenne Mountain Complex war die Leitzentrale des Angriffes, was die Wraiths aber nicht wussten.
    Für sie war es nur ein weiteres strategisches Ziel.
    doch für die Menschheit war es die letzte Hoffnung.
    Wird man die Wraiths lange genug fern halten können um den Plan zu vollenden?
    Ein Wettlauf gegen die Zeit hatte wohl begonnen …….

    Fortsetzung folgt ……..

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 7: The Final Countdown

    Cheyenne Mountain Complex, Haupttor
    16 Stunden bis Stunde null

    Am Haupttor des Cheyenne Mountain Comlexes hatten sich viele Soldaten zusammen gefunden, auch aus vielen anderen Nationen.
    Sie bauten MGs und Raketengeschütze auf. Außerdem standen zwei Panzer vor der Tunnel Einfahrt des Complexes.
    Die Wraiths hatten Peterson Airbase Zerstört und waren nun auf dem Weg zum Tunneleingang des Complexes.
    Die Soldaten waren angespannt, trotzdem das die Feindlichen Truppen noch nicht gesichtet wurden.
    Es wurden die letzten Sprengfallen angebracht, die ausgelöst werden sollten wenn die Wraiths Truppen darüber laufen.

    Ost Küste der USA
    15 Stunden bis Stunde null

    Es trafen immer noch Militärs aus verschiedenen Ländern ein.
    Vor der Küste der USA lagen bereits 39 U-Boote und mehr als 200 größere Kampfschiffe aus allen Nationen. Außerdem noch ein Duzend Britische und US amerikanische Flugzeugträger.
    An Land wahren es wohl tausende von Kampfmaschinen die vor dem start noch einmal geprüft wurden. Die Jets sollen in c.a 15 Stunden die feindlichen Schiffe nach dem Eintritt in die Atmosphäre attackieren.

    Cheyenne Mountain Complex, Konferenzraum
    14 Stunden bis Stunde null

    Der Präsident saß in seinem Stuhl und dachte nach: Was ist wenn der Plan nicht funktioniert? Die Wraiths hätten dann den Großteil der Erdstreitkräfte eliminiert!
    Und dann sind da auch noch die Feinde die diese Anlage hier bedrohen! Können wir sie lange genug fern halten?
    Diese fragen gingen ihm ständig durch den Kopf. Würde das alles fehlschlagen, wäre es mit seine Schuld, da er den anderen Nationen empfohlen hatte ihre Streitkräfte aus dem Eigenem Land abzuziehen.


    Die Wraiths erkannten das Zusammenziehen der Truppen an der Ost Küste, konnten sich dies aber nicht erklären. Die Wraith freuten sich über den geringen Widerstand und machten weiter wie zuvor.

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    13:30 Stunden bis Stunde null

    Der General betrat mit dem Präsidenten das Büro von Dr. Brade.
    Der schaute nicht sehr erfreut.
    Präsident Cheney:“ Was ist los Doktor? Sie sagten es gibt ein Problem?!“
    Dr. Brade:“ Ja, in der Tat! Die Wraiths haben Houston eingenommen und fuschen jetzt im dortigen NASA Kontrollzentrum herum! Sie haben uns aus dem Satelliten Netzwerk ausgesperrt.
    Das Houston Kontrollzentrum muss umgehend zerstört werden, wenn wir den Plan ausführen wollen!“
    General Chase:“ Die USS Sanatog ist im Golf von Mexiko!“
    Präsident Cheney:“ Gut, geben Sie ihr den Befehl zur Zerstörung des NASA Kontrollzentrums!“
    General Chase:“ Ja Mr. Präsident.“

    USS Sanatoga, Golf von Mexiko, 100 Meilen vor Housten
    13:20 Stunden bis Stunde null

    Auf der Brücke der USS Sanatoga herrschte plötzlich helle Aufregung als der Befehl eintraf.
    Es wurde das Waffensystem scharf gemacht und binnen Minuten das Ziel anvisiert.
    Dann piepste unerwartet das Radar und der erste Offizier meldete einen Angriff von Steuerbord.
    Die Jäger überflogen das Schiff und feuerten dabei ihre Waffen ab, die das Schiff an mehreren Stellen durchschlugen und in Brand setzten.
    Ein Torpedo hatte die Brücke getroffen ……..

    Cheyenne Mountain Complex, Haupteingang
    13:10 Stunden vor Stunde null

    Vor der Tunneleinfahrt wartete man nun schon Stunden auf den Feind.
    Doch nicht mehr lange. Der Wachposten Sah die Truppen kommen.
    Die Soldaten rannten an ihre Waffen entsicherten sie und zielten.
    Dann kamen die ersten Wraiths die Straße hoch gelaufen.
    Sofort kam der Befehl:“ Feuer frei!“
    Die ersten Wraiths waren nur Kanonenfutter. Sie wurden von mehreren Projektilen durchschlagen und vielen zu leblos Boden.
    Es wurden Barrikaden aus Sandsäcken vor dem Eingang errichtet hinter denen die Soldaten in Deckung gingen.
    Der Rauch der durch das viele Dauerfeuer entstand war enorm und alles war mit Patronen Hülsen überseht.
    Die Wraiths fanden Deckung hinter Felsbrocken, Autos, Bäumen und schon toten Wraiths.
    Dann waren die Wraiths schon so dicht, das sie die ersten Sprengfallen auslösten und in ihre Einzelteile gerissen wurden.
    Der Kugelhagel konnte die Wraiths nicht beeindrucken. Sie rückten ohne Rücksicht auf ihr Leben weiter vor, so dass sie das Feuer nun heftig erwidern konnten.
    Es waren so unglaublich viele Feinde, man konnte sie kaum zählen.

    Konferenzraum

    General Chase kam herein und sagte.“ Die Sanatoga wird angegriffen Sir, und die feindliche Truppen sind dabei diesen Complex zu erreichen!“
    Präsident Cheney:“ Mit anderen Worten. Die Lage ist noch aussichtsloser geworden!“

    Fortsetzung folgt ………

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 8: Unaufhaltsam

    USS Sanatoga, Golf von Mexiko, 100 Meilen vor Housten
    13:20 Stunden bis Stunde null

    Die Brücke stand in Flammen. Der Kapitän hatte Verbrennungen am ganzen Körper und sein Gesicht war voller Blut, dass aus einer schlimmen Kopfverletzung kam.
    Er kam nur langsam wieder zu Bewusstsein.
    Er konnte kaum Atmen, der Raum war voller Rauch und stock dunkel.
    Der Kapitän schleppte sich mit all seiner letzten Kraft zu dem Waffenpult und zog sich daran hoch.

    Cheyenne Mountain Complex, Haupteingang
    Zur selben Zeit

    Die Wraiths konnten die Panzer aus der Luft zerstören.
    Die Wraith überranten die Stellung wie ein großer Insekten Schwarm.
    Einige Soldaten schafften es noch die 50 Meter durch den Tunnel, bevor die 2 Meter dicke Stahlbeton Tür geschlossen wurde.

    Ein Soldat versuchte noch durch zu kommen, wurde aber bei lebendigem Leibe von der gigantischen Tür zerdrückt.
    Die übrigen Männer und Frauen waren den Feindlichen Truppen nun hilflos ausgeliefert.

    Cheyenne Mountain Complex, Kontrollzentrum
    Zur selben Zeit

    General Chase:“ Mr. Präsident! Die Wraiths sind bis zum Haupttor vorgedrungen!
    Sie bauen ein Geschütz auf um die Tür zu beseitigen!“
    Präsident Cheney:“ Glauben sie, dass sie noch 13 Stunden zurück gehalten werden können?“
    General Chase:“ Garantieren kann ich es nicht.“
    Präsident Cheney:“ Haben Sie schon was neues von der Sanatoga gehört General?“
    General Chase:“ Leider nein Sir!“

    USS Sanatoga, Golf von Mexiko, 100 Meilen vor Housten
    13:10 Stunden bis Stunde null

    Der Kapitär legte die Schutzkappe über dem Schalter um.
    „ Fahrt zur Hölle ihr Scheiß Kerle!“
    Er drückte den Hebel um und das Schiff wackelte kurz ruckartig.
    Die Langstrecken Rakete hob vom Schiff ab und nahm Kurs auf das NASA Kontrollzentrum.
    Als dann noch weitere Schüsse die Sanatoga trafen war niemandem mehr zu helfen!

    Fortsetzung folgt ……….

    by SG 2007

    Armageddon – Das Ende ist nahe

    Teil 9: Die Hoffnung stirbt zuletzt

    Houston, NASA Kontrollzentrum, USA
    12:45 Stunden bis Stunde null

    Die Wraith versammelten sich um einen Monitor der ein sich schnell näherndes Objekt anzeigte.
    Man konnte sich nicht erklären was dort angezeigt wurde, bis ein Wraiths einen anderen Monitor entdeckte auf dem stand : Incomming missle!
    Doch es war zu spät. Das Projektil schlug ein und ließ das Gebäude und alles darin in einem großen Feuerball explodieren.

    Cheyenne Mountain Complex,
    12:30 Stunden bis Stunde null

    Das Wissenschaftler Team hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als plötzlich die Computer wieder arbeiteten und die Satelliten Verbindung wieder frei gaben.
    Der Jubel hielt nicht lange an. Man musste schnell versuchen die verlorene Zeit wieder auf zu holen.

    Ost Küste der USA
    3:00 Uhr ( 8:00 Stunden bis Stunde null )

    Es war mitten in der Nacht
    Die Piloten sollten schlafen, doch die große Herausforderung die in weniger als 8 Stunden auf sie wartete hielt die meisten wach.
    An der Küste wurden die letzten langreichweiten Luftabwehr Geschütze aufgebaut, die die Streitkräfte in der Luft und im Wasser zusätzlich unterstützen sollten.
    Die Zivilisten halfen mit wo sie nur konnten. Viele von ihnen waren selbst einmal bei der Air Force oder Army gewesen und wussten daher relativ gut was zu tun ist.
    Der Rest brachte sich im Landes innerem in Sicherheit.

    Cheyenne Mountain Complex, Colorado, USA
    8:00 stunden bis Stunde null

    Die Wraiths konnten zwar die große beton Tür mit einem Spezial Gerät durchbrechen, stießen aber sofort auf heftigen Widerstand.
    Im Moment gelang es noch die Angreifer vom Kontrollraum fern zu halten.
    Doch es waren immer noch mehr als acht lange Stunden und niemand rechnete mehr damit im Complex überleben zu können.
    Doch die Hoffnung hatten alle noch!

    Fortsetzung folgt……

    by SG 2007

  6. #46
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    Standard

    Autor: Flying Daedalus
    -------------------------
    Kategorie: Misc
    --------------------------
    Titel: Ghost
    ---------------------------
    Während eines Besuchs auf einem Planeten, dessen Bewohner Teyla kennen, darf sich McKay mit der Technologie der Antiker beschäftigen die ihm und dem Team ein großes Problem bereiten.

    Die Wörtergrenze habe ich auch mit 2502 eingehalten.

    Bataleser: -
    ----------------------------
    Rating: -

    Spoiler 
    Ghost

    „Wurmloch etabliert......., MALP wird durch das Tor geschickt“, sagte
    McKay mit einem prüfenden Blick auf sein PC-Tablett. Inzwischen liefen Dr.Weir und Teyla in den Kontrollraum, „Die Tettaner, sind schon seit vielen Monden unsere Verbündeten, sie werden froh sein mich wieder zu sehen“, erklärte Teyla zu Dr.Weir. „Teyla? Können wir dann losgehen?“, fragte Sheppard, „Sie scheinen es ja eilig zu haben Sheppard“, meinte Dr.Weir. „Ronon bereitet für heute Abend ein kleines Rennen im Südpier vor“, lächelte Sheppard.
    Als Sheppard, Teyla und McKay sich bereit gemacht hatten, gingen sie wie jedesmal durch das blau schimmernde Stargate, das sie zu einem weit entfernten Planeten in der Pegasus Galaxie bringen sollte.
    Der Planet, den sie erreichten hatte einen halben Mond den ein Meteroidenring umgab, der Planet, der laut Teyla „Dorth“ hieß, er selber war von vielen Bergen mit dunkeln Wäldern umgeben die größtenteils von Nebel umhüllt waren, was allem einen düsteren Ton verlieh.
    „Ist ja eine wirklich nette Umgebung hier“, meinte McKay sarkastisch, „Rodney, die Tettaner sind ein friedliches Volk, sie haben also nichts zu befürchten“, versuchte Teyla optimistisch zu wirken, „Ich denke er hat keine Angst vor diesem Volk, sondern eher Angst vor dieser Umgebung“, sagte Sheppard.
    Sie liefen einen gewundenen Weg in den Wald hinein, bis sie die Dunkelheit des Waldes und der Nebel sie verschluckte.
    Irgendwo in den Sträuchern, die sich Nahe des Weges befanden raschelte etwas, „Was war das?“, erschreckte sich McKay, aus dem Gebüsch hüpfte nun ein kleines Tier heraus, das einem Känguru ähnelte, Sheppard musste lachen, „Hat vor so einem kleinem Tier Angst“, Teyla musste auch leicht lachen, „Haha, wie lustig“, meinte McKay missgelaunt. Sie liefen eine ganze Weile, bis sie einen Berghang erreichten, von dem man aus der Ferne, kleine Häuser erkennen konnte, die mitten auf einem Sumpf lagen. „Dort leben sie“, sagte Teyla und zeigte mit dem Finger auf die kleinen leuchtenden Häuser. „Meine Füsse schmerzen mir jetzt schon“, klagte McKay, bevor er etwas weiteres sagen konnte hielt ihn Sheppard die Hand vor seinen Mund.
    „Hört ihr das auch?“, fragte er, aus den Bergen hörte man ein näherkommendes Rauschen. „Teyla, gibt es etwas über den Ort hier noch zu wissen?“, fragte Sheppard sie, „Nein, hier gab es noch nie etwas, das uns gefährlich werden könnte“, antwortete sie. „Dann lasst uns weitergehen, es is nicht mehr weit“, freute sich McKay mit der Aussicht, endlich seine Füsse ausruhen zu können. Das Rauschen eines Flusses aus der Nähe, wurde nun von dem Geräusch aus den Bergen übertroffen, „Das nervt langsam wirklich“, regte sich Sheppard auf.
    Als McKay sich umdrehte, sah er nurnoch etwas Gelbes einige Meter vor ihm einschlagen.
    Als McKay wieder die Augen aufmachte, sah er einige Augenblicke später nur etwas verschwommenes, bis er schließlich die Umrisse von Teyla und Sheppard sah die in in zwei Betten in der Nähe von ihm lagen. „Dara! Dara! Einer von ihnen ist aufgewacht!“, rief ein kleiner Junge von der Nähe aus, McKay wandte sich auf und schaute sich im Zimmer um. Es hatte einen altmodischen Holzstil und in der Mitte kochte ein Topf aus dem es nach Kokosnuss roch, als er Teyla sah, bemerkte er, das neben ihrem Bett ein paar blutdurchtränkte Tücher lagen.
    „Sie müssen McKay sein“, sagte eine Frau, die gerade in das Zimmer hereinkam, sie ging zu Teyla hinüber und schaute sich den Verband an, der sich um ihre Hüfte wickelte, „Ich bin Dara, die Geister haben sie schwer verletzt und eurem Freund hätten sie beinahe zum Behinderten gemacht“, sagte sie als sie sich Sheppard und Teyla anschaute. Jetzt erst dachte McKay wieder über die letzten Sekunden nach an die er sich erinnern konnte, „Das waren keine Geister, das waren Drohnen“, fiel ihm plötzlich ein, als er die gelben Lichter vor sich hatte.
    „Das waren was?“, fragte sie überrascht, McKay musste kurz aufschnaufen, er wusste inzwischen, das nicht jedes Volk bei seiner Intelligenz mithalten konnte, „Das waren Waffen, der Vorfahren“, antwortete er ihr. Sheppard regte sich, „Teyla, McKay?“, sofort stand McKay auf und ging zu ihm herüber, „Was ist passiert?“, fragte er, „Drohnen, ich denke hier ist irgendwo in der Nähe ein Außenposten mit einem Thron“, vermutete McKay, „Rufen sie Dr.Weir“, befahl Sheppard. „Das geht nicht, unser Transmitter ging kaputt“, antwortete McKay. „Dann müssen wir warten, bis wir vermisst werden“, stellte Sheppard fest. „Teyla, muss schnell behandelt werden“, teilte Dara ihnen mit.
    „Ich werde den Außenposten suchen und über die Kommunikation versuchen Dr.Weir früher zu erreichen“, beschloss McKay, „Was ist mit den Drohnen?“, fragte Sheppard ungläubig, das McKay das allein machen wollte, „Wenn es eine Fehlfunktion ist, kann ich es reparieren“, sagte McKay in seinem optimistischem Ton. „..Nein,sie...bleiben..“, versuchte Sheppard zu sagen, doch nickte er bevor er fertig reden konnte ein. „Sie müssen wirklich mutig sein, wenn sie es mit den Geistern aufnehmen wollen“, sagte Dara, „Nein, ich muss verrückt sein“, sagte McKay und packte seine Ausrüstung und machte sich mit leicht zitterndem Atem auf.
    Da er jetzt wusste, das sich irgendwo eine Energiequelle befinden musste, die stark genug ist die Drohnen zu aktivieren, packte er seinen Scanner aus und folgte der Richtung zu der Energiesignatur. Nach einem etwas längerem Fussmarsch in die angrenzenden Berge, führte ihn die Energiesignatur schließlich zu einem großem Berghang, an dem es anscheinend vor kurzem einen Erdrutsch gab. Als McKay sich auf dem Geröll weiter umschaute, gab plötzlich unter ihm das Kies nach und er stürtzte nach unten in einen Schacht. „Na toll. McKay, musst immer in Löcher oder irgendwelche Schächte reinfliegen“, redete er mit sich selbst lautstark und rapelte sich wieder auf, um sich umzuschauen. Das fahle Licht des Mondes schien in den Schacht und gab die Sicht auf einen Gang frei, der eindeutig dem Baustil der Antiker ähnelte. Da eine Richtung des Ganges mit dem Geröll verschüttet war, lief er in die ihm einzig bleibende Richtung entlang.
    Sheppard war inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommen und Dara hielt ihm einen kalten Lappen an die Stirn, „Dein Freund ging kurz nachdem du weggenickt bist", sagte Dara. „Wie geht es Teyla?“, fragte Sheppard besorgt, „Sie hat Fieber, aber ich mache mir mehr um ihre Wunde sorgen, ich konnte sie zwar stoppen, aber ich denke das reicht nicht aus“, antwortete Dara mit dem Blick auf Teyla gerichtet, die in ihrem Bett lag. Sheppard versuchte aufzustehen, „Warte, ich helfe dir auf“, half ihm Dara auf die Beine, gemeinsam gingen sie zu Teylas Bett und Sheppard, „Wir müssen zum Stargate, viel länger hält sie es ohne medizinische Behandlung nicht aus“, meinte Sheppard. „In deinem Zustand, kannst du nicht so weit laufen“, sagte Dara die sich um beide Sorgen machte. „Aber ich muss, wer weiß was Rodney wieder alles anstellt in seinem Eifer“, meinte Sheppard.
    „Ich könnte jemanden für dich schicken, der zum Stargate geht“, schlug Dara vor, „Da wir keine andere Wahl haben, lass ihn das Stargate anwählen und dann gleich wieder abschalten, meine Leute auf der anderen Seite, werden dann mit Sicherheit kontrollieren, ob etwas passiert ist“, erklärte Sheppard ihr, Dara nickte und ging aus dem Zelt hinaus.
    McKay, hatte inzwischen einige Gänge hinter sich gebracht die noch recht in Ordnung schienen, „Das kann doch nicht wahr sein“, nuschelte McKay mit sich selbst, er tratt auf einen Gang, der sich mit mehreren Gängen kreuzte, er ging auf die Türe zu, zu deren die ganzen Gänge liefen. Als er die Türe öffnete, staunte er nicht schlecht, als er vor sich eine Brücke fand, „Ein Antikerkriegsschiff, das gibt’s nicht“, staunte McKay. Er ging auf der Brücke herum und aktivierte die Systeme des Schiffes, mit Hilfe seines Antikergens.
    Als er schließlich die Kommunikation aktivierte, hoffte er Funkkontakt herstellen zu können, „Sheppard, können sie mich hören?“, rief über Funk durch, „Nur schwach, wo sind sie McKay?“, antwortete Sheppard. „In den Bergen hier liegt ein Schiff der Auroraklasse,....“, sagte McKay, dann brach die Verbindung ab. „McKay, tippte auf den Konsolen herum, „Was zum, ...?“.
    „McKay! McKay! Was ist los??“, rief Sheppard in das Funkgerät, doch er hörte nur das Rauschen, des Funkgerätes. „Mist, was macht der da“, überlegte Sheppard genervt. „Colonel Sheppard, bitte kommen“, rief eine Stimme über Funk durch, Sheppard holte rasch das Funkgerät, wieder hervor, „Major Lorne, gut das sie da sind, wir brauchen Dr.Beckett, Teyla ist schwer verletzt worden“, rief Sheppard über Funk durch. „Dr.Beckett ist bereits bei uns im Jumper“, antwortete Major Lorne.
    Nach ein paar Minuten landeten zwei Puddle Jumper auf einer Wiese vor dem Dorf, Teyla wurde sofort von Dr.Beckett versorgt und nach Atlantis gebracht, Sheppard wurde so weit es geht versorgt, damit er helfen konnte McKay zu suchen.
    Auf der Brücke des Kriegsschiffes bebte es inzwischen und McKay, suchte noch immer wie besessen nach dem Grund, warum es indem Schiff bebte, „Sag mir doch warum du so handelst“, redete McKay mit dem Schiff, nichts rührte sich, in Atlantis arbeitete immer alles so wie er es wollte. Auf einmal durchfuhr ein gewaltiger Stoß das Schiff und McKay wurde zu Boden geworfen. Mit einer großen Wucht, setzte sich das Kriegsschiff in Bewegung und befreite sich aus dem Geröll und steuerte in den Himmel.
    Sheppard und Major Lorne flogen mit dem Puddle Jumper in die Berge, „Colonel Sheppard, da ist etwas auf dem Schirm, ein Schiff, es startet“, „Das kann doch nicht wahr sein, McKay muss wieder alles anfassen“, sagte Sheppard. Sie nahmen die Verfolgung des Schiffes auf, das in Richtung Orbit steuerte und versuchten mit dem Schiff mithalten zu können. „Es wird langsamer“, sagte Major Lorne zu Sheppard. Das Antikerschiff vor ihnen nahm einen stationären Orbit um den Planeten ein, dicht gefolgt von dem getarnten Puddle Jumper mit Sheppard und Major Lorne.
    McKay versuchte inzwischen ihm alles bekannte, doch nichts auf dem Schiff reagiert, noch hörte es auf ihn, wenigstens hatte er es geschafft, das Schiff in einem stabilen Orbit zu halten. „McKay, bitte kommen“, rief Sheppard über Funk durch, „Ihr seit ja früh dran“, antwortete McKay über Funk, „Wir können auch wieder gehen, also was ist hier los?“, fragte Sheppard. „Das Schiff handelt selbstständig“, stellte McKay fest, „Das kommt mir bekannt vor“, meinte Major Lorne, „Wenn es das selbe wäre, das uns auf der Daedalus passiert ist, dann wäre dieses Schiff doch schon längst in den Händen der Wraith“, sagte Sheppard, als sie gerade im Landeanflug auf den Hangar des Antikerschiffes waren.
    „Das muss nicht unbedingt der Fall sein, vielleicht war der Computervirus als das Schiff auf dem Planeten landete, oder wie ich eher vermute abstürzte, noch nicht so weit im System des Schiffes integriert und ich habe durch die Wiederaktivierung der Systeme, das Virus wieder weiterarbeiten lassen, so das es bald die komplette Kontrolle erlagen wird“, überlegte McKay. „Wir kommen auf die Brücke, warten sie einfach, Major Lorne wird zum Planeten zurückfliegen und Atlantis kontaktieren, damit sie die Daedalus schicken, falls etwas schief laufen sollte“, antwortete Sheppard und lief aus dem Puddle Jumper heraus und lief in die Richtung der Brücke.
    „Sheppard, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie“, sagte McKay als Sheppard gerade die Brücke betrat, „Dann mal die schlechte zuerst“, meinte Sheppard, „Ein Wraithkreuzer ist auf dem Weg hierher, die gute Nachricht ist, der Virus ist eine etwas veraltete Version dessen was wir hatten, es wird also kein Problem sein die Kontrolle mit Hilfe eines Backups wieder zu erlangen“, antwortete McKay.
    „Dann beeilen sie sich, ich möchte den Kreuzer sobald er hier eintrifft mit den Drohnen des Schiffes zerstören“, drängte ihn Sheppard. Nach ein paar Minuten fragte Sheppard, „Wielange noch Rodney?“, „Es ist fertig, wenn es fertig ist, also bedrängen sie mich bitte nicht so“, antwortete McKay ganz versunken in den Schaltkreisen und Steuerungen des Schiffes. „HA, ich bin fertig, fahre die Systeme des Schiffes herunter“, tippte McKay auf den Konsolen herum, einen Augenblick nachdem die Systeme sich abgeschaltet hatten, sprang der Wraithkreuzer aus dem Hyperraum, „Machen sie los, McKay, wir haben keine Zeit mehr!“, rief Sheppard und rannte aus der Brücke hinaus zum Kontrollstuhl der Drohnen.
    Der Wraithkreuzer scannte sofort das Schiff, als er aus dem Hyperraum gesprungen war und es entdeckt hatte, da die Wraith das Schiff für nicht intakt hielten, steuerten sie ihr Schiff auf einen Abfangkurs. „McKay, ich bin jetzt beim Kontrollstuhl, beeilen sie sich mit dem wieder hochfahren der Systeme“, rief Sheppard leicht gestresst über Funk zu McKay, „Jaja, in der Ruhe liegt die Kraft, das System müsste, wenn ich alles richtig eingegeben jeden Augenblick hochfahren“, antwortete McKay. Der Wraithkreuzer steuerte inzwischen immer näher und startete einige Darts die das Schiff entern sollen.
    Sheppard der immernoch ungeduldig im Kontrollstuhl der Drohnen hockte, wurde immer ungeduldiger, als sich schließlich die Systeme aktivierten und der Kontrollstuhl blau aufleuchtete und leicht nach hinten kippte. „Sheppard, feuern sie die Drohnen ab, die wollen uns mit Jägern entern“, rief McKay panisch über Funk durch. Sheppard konzentrierte sich, das Feuern der Drohnen, war für ihn schon langsam nichts mehr neues, da er schon die Drohnen von Atlantis aktiviert hatte bei der Belagerung der Stadt durch die Wraith und einige Male vom Puddle Jumper aus.
    Die Schleuse zum Drohnenlager, im vorderen Bereich des Schiffes öffnete sich und daraus schossen einige Drohen, davon zielten die meisten auf den Wraithkreuzer, die anderen zerstörten die Wraithjäger, die Drohnen durchschlugen mit scheinbarrer Leichtigkeit die Struktur des Wraithkreuzers, bis dieser schließlich kurz darauf explodierte und nurnoch Trümmer hinterließ.
    „Wir haben es geschafft Sheppard“, jubelte McKay über die Schiffskommunikation zu Sheppard, „Ja Rodney, was würden wir nur ohne sie machen“, antwortete Sheppard und dachte dabei an eine ruhige Mission ohne Rodney, der bei jeder kleinen Verletzung am besten ins Krankenhaus will.
    Auf der Brücke schließlich wieder, ging Sheppard von einer Ecke der Brücke zu anderen, McKay blickte schließlich genervt auf, „Was ist jetzt schon wieder?“, „Ich überlege mir einen Namen für das Schiff“, antwortete Sheppard, „Den Namen habe ich schon lange herausgefunden das hier ist die „Ralis“, benannt nach einem Ratsmitglied von Atlantis, der weitreichende Entscheidungen getroffen hatte bei der Besiedlung der Pegasusgalaxie“, antwortete McKay zurück. „Ausnahmsweiße ist dieser Name in Ordnung“, bemerkte Sheppard und setzte sich auf den Stuhl in der Mitte der Brücke.
    Nach einiger Wartezeit, erreichten einige Jumper mit Wissenschaftlern die Ralis und kurz darauf, erreichte auch die Daedalus das Schiff mit weiterer Unterstützung, damit man das Schiff sobald es ging, an einen sicheren Platz bringen konnte, um es so schnell es geht vollständig in Takt bringen zu können.
    Auf Atlantis, besuchte Sheppard Teyla, die schon bereits versorgt auf der Krankenstation lag, „Geht es ihnen besser?“, fragte Sheppard besorgt, „Es wird schon John, ich habe schon schlimmeres durchmachen müssen“, fügte Teyla hinzu. Als später Ronon noch zu ihnen kam, war er nicht gerade begeistert, von Dr.Beckett hören zu müssen, das Sheppard nicht in der Lage ist mit seiner Verletzung lange Strecken zu rennen. „Keine Sorge Ronon, ich werde es mit ihnen nachholen und ich werde sie besiegen“, grinste Sheppard, „Du glaubst doch wohl nicht das du mich besiegen kannst Sheppard“, antwortete Ronon, „Das werden ja noch sehen“, meinte Sheppard. McKay wurde inzwischen von Dr.Weir belehrt, darüber das er nicht alleine solche Riskanten Aktionen starten solle, „Ja, darf ich jetzt wieder auf das Schiff, ich möchte nicht alles Radek überlassen“, fragte McKay ungeduldig, „Ja, gehen sie Rodney und lassen sie das Schiff ganz“, antwortete Dr.Weir.

    Ende
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  7. #47
    ...oder kurz GenAF Avatar von General of the Air Force
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    550

    Standard

    Autor: General of the Air Force
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    Kategorie: Humor
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    Titel: Wurmloch Extrem- Der Film (Director’s Cut)
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    Kommentar: Den Film habe ich bereits in meiner FF Pax Americana – Empire Earth verwendet, jetzt habe ich noch ein paar fehlende Szenen ergänzt.

    Disclaimer: Die Rechte an Stargate Atlantis und SG-1 und an alle Stargate Charaktere gehören MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Die Story gehört dem Autor.

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    Betaleser: Milky-Way-Galaxy
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    Rating: PG-13
    --------------------------------------
    Wörterzahl: 5.408


    Spoiler 


    [SGC, Cheyenne Mountain, Colorado]

    Mitchell, Teal’c, Daniel und Vala saß bei General Landry im Besprechungsraum und der
    General sagte: „Martin Llyod hat Sie zu der Weltpremiere von dem Kinofilm Wurmloch Extrem eingeladen und Sie werden da hingehen und die Air Force repräsentieren.“
    Die Gesichter von SG-1 trübten sich nur Vala strahlte wie ein kleines Kind.
    Daniel fragte: „Sir haben Sie dazu keine Einladung bekommen?“
    General Landry: „Doch, aber zum Glück habe ich einen wichtigen Termin in Washington.“
    Daniel: „Und dafür brauchen Sie nicht zufällig eine vier Mann starke Sicherheitseskorte?“
    General Landry grinste ihn an: „Nein Dr. Jackson.“
    Daniel machte ein enttäuschtes Gesicht und sagte: „Oh.“
    Mitchell fragte den General: „Sir aber hat Llyod nicht das letzte mal gesagt er bräuchte noch viel länger für den Film, da die Finanzierung noch nicht geregelt war?“
    General Landry: „Offensichtlich hat sich kurzfristig ein großzügiger Sponsor aufgetan. Also Sie können dann wegtreten.“

    SG-1 verließ den Besprechungsraum und ging in Richtung Aufzug. Vala griff Teal’c und Daniel unter die Arme und hackte ein.
    Vala sagte: „Lasst uns Shoppen gehen.“
    Daniel: „Wozu?“
    Vala: „Hallo, wir gehen auf eine Kinopremiere, da brauchen wir doch ein neues Outfit für den roten Teppich. Gut Mitchell kann seine doofe Air Force Uniform anziehen…“
    Mitchell drehte sich um und sagte: „Hey.“
    Vala: „…aber wir Zivilisten müssen uns doch rausputzen.“
    Teal’c zog eine Augenbraue hoch und Daniel sagte: „Wir sind Männer, da hat sich das ganze mit einem schwarzen Smoking erledigt.“
    Vala: „Ach du Langweiler.“
    Dann gingen die vier in den Aufzug.

    [Hollywood Boulevard, Grauman's Chinese Theatre, Hollywood, California, am nächsten Tag]

    Alles war vorbereitet für die Weltpremiere von Wurmloch Extrem- Der Film das berühmte Hollywood Kino war von Journalisten und Paparazzi umsäumt von denen jeder versuchte ein Foto von den Stars zu schießen. Die Hauptdarsteller, der Regisseur und Martin Llyod hatten bereits das Kino betreten und auch viele Ehrengäste hatten den roten Teppich bereits überquert. Dann fuhr die Limousine mit SG-1 vor. Mitchell trug seine Paradeuniform, während Daniel einen Smoking trug, und Teal’c sich von Vala zu Frack und Zylinder überreden lassen hatte, da er so sein Jaffazeichen verdecken konnte. Vala selbst trug ein Designer-Abendkleid und eine imposante Diamanten-Kette sowie Brilliantohrringe.
    In der Limousine sagte Daniel zu Vala: „Und die haben dir den Schmuck echt geliehen?“
    Vala: „Ja natürlich, ich bin eine sehr vertrauenswürdige Person.“
    Daniel schaute sie an und sagte: „Dir ist schon klar das Leihen, das Zurückgeben einschließt.“
    Vala: „Äh,…“
    Dann hielt auch schon die Limousine vor dem roten Teppich und SG-1 stieg aus. Während Daniel, Mitchell und Teal’c versuchten den Teppich so langsam wie nötige aber so schnell wie möglich zu überwinden, genoss Vala den Auftritt. Sie verteilte Küsschen in alle Richtungen und lachte in so gut wie jede Kamera.
    Dann waren die vier endlich im Kino und wurden sofort von Martin Llyod begrüßt und zu ihrem Platz in der ersten Reihe auf der rechten Seite geführt. Während sich SG-1 setzte, winkte ihnen plötzlich Ba’al aus einer Reihe auf der linken Seite zu.
    Mitchell flüsterte zu Daniel: „Oh mann, der ist echt dreist.“
    Daniel hörte Mitchell nur halb und sagte: „Ja, ja.“, weil er zusammen mit Vala Teal’c beruhigen musste, der sofort auf Ba’al losgehen wollte.

    Dann hatten sich alle gesetzt und der Film begann:



    Wurmloch Extrem- Der Film (Director’s Cut)

    –Die Quelle des Wissens -


    Colonel Denning, Major Stacey Monroe, Dr. Levant und Grell durchschritten das Tor und befanden sich auf einem fremden Planeten. Der Colonel spuckte seine Zigarre aus und schrie: „Nehmt das ihr Aliens.“
    Er und seine Teammitglieder eröffneten das Feuer mit ihren Maschinenpistolen und Grell feuerte einen Raketenwerfer ab. Es gab eine gewaltige Explosion.

    –Intro –



    Colonel Denning und sein Team marschierten durch die Berge von Alienleichen und trafen auf eine Gruppe von Menschen, die sie als ihre Befreier bejubelten.
    Aus der Gruppe kam eine junge schwarzhaarige Frau auf die vier zu und umarmte Dr. Levant.
    Die Frau: „Oh, ihr seid unsere Retter.“
    Dann rannte die Frau wieder weg.

    Col. Danning: „Dr. Levant was haben Sie nur wieder mit dieser Kleinen gemacht?“
    Dr. Levant fasste sich an die Brusttasche und sagte: „Oh Gott, sie hat meine Fernbedienung und das Ancestors Artefakt gestohlen.
    Major Stacey Monroe: „Sir wir müssen die Fernbedienung zurückbekommen sonst kommen wir nicht durch die Schutzscheibe des Tores.“
    Grell: „In der Tat“
    Col. Danning: „Also los auf meiner Jacke steht Colonel und ich mag es nicht, wenn man meine Leute beklaut.“

    Die vier rannten der Frau hinterher und stellten sie schließlich.
    Col. Danning: „Bleib stehen, sonst durchlöchern wir dich. Du hast etwas, das uns gehört.“
    Die Frau drehte sich um, fiel auf die Knie und weinte los: „Oh, ich war besessen von den Aliens. Jetzt werde ich wie eine Aussätzige behandelt, ich muss stehlen um zu überleben.“
    Dr. Levant: „Oh, das ist ja schrecklich. Wie ist dein Name.“
    Die Frau: „Ich heiße Val.“
    Sie sprang auf, rannte zu Dr. Levant, küsste ihn leidenschaftlich und sagte: „Wie kann ich das nur wieder gut machen?“
    Dr. Levant: „Sir ich finde wir sollten Sie in unser Team aufnehmen.“
    Col. Danning: „Gute Idee dann kann sie uns nicht mehr beklauen.“

    Die fünf gingen wieder zum Tor zurück.
    Das Tor aktivierte sich und ein Priester mit einer silbernen Kutte und einer roten, brennenden Irokesenfrisur kam hindurch.
    Der Mann sagte: „Ehre sei den Iro.“
    Er schlug mit seinem Stab auf den Boden und hielt ein Buch hoch.
    Die Menschen knieten nieder und beteten ihn an.
    Col. Danning nahm seine MP-5 und sagte: „Wer bist du?“
    Der Mann: „Ich bin ein Abt der Iro, ich bin hier, um die Lehren der Iro zu verbreiten.“
    Col. Danning schoss auf den Abt und schrie: „Wir haben kein Interesse an intergalaktischen Klinkenputzern.“
    Die Kugeln prallten an dem Abt ab und er sagte: „Damit habt ihr das Schicksal dieser Welt besiegelt.“
    Der Abt rammte seinen Stab in den Boden und verschwand durch das Tor. Vor dem Tor bildete sich ein Schutzschild.

    Major Stacey Monroe: „Sir ich bekomme ungewöhnliche Energiewerte von dem Tor. Wir können nicht zurück.“
    Dr. Levant: „Was sollen wir jetzt machen?“
    Val knöpfte dem Doktor die Uniform auf und sagte: „Wir können uns etwas vergnügen.“
    Grell: „Seht!“
    Plötzlich begann das Tor zu schweben und vergrößerte sich.
    Major Stacey Monroe: „Sir durch den Schild kann die Energie nicht abfließen und der Energieinput ist direkt proportional zur regressiven Größe des Durchmessers des Wurmlochs. Die Kondensatoren werden überlanden und es fluktuiert.“
    Col. Danning: „Was heißt das?“
    Major Stacey Monroe: „Es wird immer größer Sir.“
    Col. Danning: „Dann sollten wir unser Schiff holen. Major rufen sie die ‚Pinocchio’.“
    Maj. Monroe: „Pinocchio, holen sie uns ab.“

    Val zeigte nach oben: „Seht!“
    Vom Himmel schwebte ein Wesen eingehüllt in weißem Licht herab und landete vor dem Team.
    Dr. Levant: „Du bist ein Ancestor oder?.“
    Das Wesen: „Ja ich bin der Zauberer von Oz.“
    Dr. Levant: „Was willst du von uns?“
    Der Zauberer von Oz: „Ich will euch helfen die Iro zu besiegen.“
    Maj. Monroe: „Aber die Ancestors mischen sich doch nicht ein.“
    Der Zauberer von Oz: „Das ist eine Ausnahme, die Iro sind unsere Brüder und wollen uns vernichten.“
    Dr. Levant: „Was sollen wir machen.“
    Der Zauberer von Oz: „Ihr müsst die Quelle des Wissens finden. Damit könnt ihr die Iro vernichten. Mehr kann ich euch nicht sagen.“

    Dann tauchte auch schon die Pinocchio über dem Planeten auf. Das Schiff sah hinten aus wie eine fliegende Untertasse und vorne ging eine lange Nase aus der Untertasse hervor.
    Die Pinocchio beamte das Team an Bord. Von der Brücke aus sahen sie das riesige Tor im Orbit schweben.
    Col. Danning: „Wow ist das groß.“
    Maj. Monroe: „Ein Gigantentor.“
    Grell: „In der Tat.“

    Dann kamen vier Iro Schiffe durch das Tor, die aussahen wie eine fliegende Acht.
    Col. Danning: „Sofort alle Raketen abfeuern.“
    Die Raketen richteten keinen Schaden an den Iro Schiffen an, aber diese feuerten zurück und trafen die Pinocchio.
    Es gab eine gewaltige Explosion.



    Das Team befand sich wieder in der Wurmloch Extrem Basis auf der Erde und berichtete seinem Vorgesetzten General Marblehead.

    Col. Danning: „Sir es gibt Ärger da ist so ein Spinner aufgetaucht…“
    Dr. Levant: „Ein Abt der Iro.“
    Col. Danning schaute Dr. Levant mürisch an und fuhr fort: „… und der hat das Tor aufgeblasen und dann kamen auf einmal Schiffe hindurch und haben uns angegriffen.“

    General Marblehead: „Kann ich davon ausgehen, dass dieser Abt der Iro eine silberne Kutte trägt und eine rot brennende Irokesenfrisur hat.“

    Val beugte sich zu Dr. Levant und sagte: „Wow euer General ist ja ein richtiger Hellseher.“
    General Marblehead: „Col. Danning wer ist überhaupt diese Frau die sich gerade über mich lustig gemacht hat.“
    Col. Danning: „Nun General das ist Val wir haben sie auf dem Planeten getroffen und nachdem sie uns bestohlen hat haben wir sie in unser Team aufgenommen. Aber Sie haben recht mit ihrer Beschreibung dieses Iro. Woher wissen Sie dass?“

    General Marblehead: „Die X-Teams 3 und 4 haben von zwei Planeten berichtet auf denen ebenfalls ein Iro aufgetaucht ist.“

    Grell: „Die Iro scheinen eine Invasion in diese Galaxie starten zu wollen.“
    General Marblehead: „Ja so scheint es, dass müssen wir verhindern. Bloß wie?“
    Dr. Levant: „Nun wir müssen einfach die Quelle des Wissens finden.“
    General Marblehead: „Die was?“
    Dr. Levant: „Die Quelle des Wissens, dass hat uns ein Ancestor Namens Zauberer von Oz gesagt.“
    General Marblehead: „Und was ist das und wo finden wir es?“
    Maj. Monroe: „Sir dass wissen wir noch nicht, aber es könnte eine Art Technologie sein die von den Ancestors geschaffen wurde.“

    General Marblehead: „Nun bevor wir aber diese Quelle suchen haben Sie eine andere Aufgabe. Das X-4 Team hat gemeldet dass die Iro Abte auf PX-12345 von einer jungen Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten angeführt werden. Und diese Frau hat behauptet, dass bald noch mehr Schiffe ankommen.“

    Col. Danning: „Das müssen wir verhindern!“
    General Marblehead: „Ja genau. Unsere Verbündeten habe bereits ihre Hilfe angeboten. Sie gehen also jetzt nach PX-12345 und versuchen noch mehr über diese Frau herauszufinden. Die Pinocchio wird Sie dann dort abholen und zum Gigantentor bringen. Dort treffen Sie sich mit Thodd von den Smurfs und versuchen irgendwie zu verhindern, dass noch weitere Schiffe durch das Tor kommen.“

    Col. Danning stand auf und sagte: „Also Leute ihr habt den General gehört machen wir uns auf den Weg.“



    [Auf PX-12345, zwei Stunden später]

    Col. Danning und sein Team hatten sich auf einem Marktplatz unter die Menschenmenge gemischt die vor einem Balkon stand und einem Abt der Iro und einer junge Frau lauschten.
    Der Abt: „Dies ist die Iz-Iro sie wird euch auf den Weg des Feuers führen. Sie ist das Kind der Iro. Ehre sei den Iro.“
    Val sagte zu Dr. Levant: „Das ist Aldi, meine Tochter. Die Iro haben mich benutzt. Wir müssen sie töten.“
    Col. Danning: „Kein Problem.“
    Der Colonel und sein Team feuerten auf den Abt und die Iz-Iro und Grell warf ein paar Handgranaten hinterher. Es gab viele Explosionen, doch die Waffen konnten die beiden nicht verletzen.
    Iz-Iro sagte zu Val: „Du enttäuschst mich Mutter. Du musst auf den Pfad des Feuers finden.“
    Val: „Niemals Aldi. Gib auf.“
    Iz-Iro: „Dann werdet ihr vernichtet.“
    Die Iz-Iro machte eine Handbewegung und das Team flog gegen eine Wand.
    Col. Danning: „Ok, verschwinden wir.“
    Maj. Monroe aktivierte ihr Funkgerät und sagte: „Pinocchio, beamen Sie uns sofort an Bord.“
    Dann beamte die Pinocchio die fünf an Bord.
    Col. Danning: „Bringen sie uns zu dem Gigantentor.“



    Vor dem Gigantentor schwebte bereits das Smurfschiff von Thodd, das eine runde Grundform hatte und oben in einer fliegenpilzähnlichen Haube schloss.
    Die Pinocchio verlies den Hyperraum und bezog neben dem Smurfschiff Position.

    Col. Danning: „Maj. Monroe öffnen Sie einen Kanal zu dem Smurfschiff.“
    Maj. Monroe wollte gerade antworten da wurde die Brücke der Pinocchio von einem hellen weißen Licht erleuchtet und es erschien Thodd.
    Das kleine blaue Kerlchen, dem wie immer seine schlapprige weiße Mütze über den linken Auge hing, ging auf Col. Danning zu und sagte: „Sei gegrüßt Col. Danning.“
    Col. Danning: „Ja schön dich mal wieder zusehen Thodd. Aber eure komischen Mützen habt ihr wohl noch immer nicht abgelegt, weißt du was ich noch immer nicht verstehe – ihr seit am ganzen Körper nackt, aber tragt diese hässlichen Mützen – was soll das.“
    Thodd: „Nun Col. Danning, dass ist Tradition bei den Smurfs. Aber ich glaube ich bin nicht hier um mit dir eine Diskussion über Mode zu führen.“

    Maj. Monroe: „Ja Thodd wir müssen irgendwie verhindern, dass noch weitere Schiffe durch das Gigantentor kommen.“
    Thodd: „Das geht ganz einfach.“
    Maj. Monroe: „Ach ja?“
    Thodd: „Ja, wir wählen einfach die Iro Galaxie an sobald sich das Tor abschaltet.“
    Maj. Monroe: „Und wie schalten wir es ab?“
    Thodd: „Wir müssen einfach nur noch fünf Minuten warten. Ich bin seit 33 Minuten hier und seitdem ist das Wurmloch aktiviert.“
    Maj. Monroe: „Ja genau ein Wurmloch kann nur 38 Mitnuten lang offen gehalten werden.“

    Col. Danning: „Hä? Das verstehe ich nicht.“
    Thodd: „Col. Danning nach euerem dezimalen Zahlensystem ergibt die Addition von 33 mit 5 die Summe 38.“
    Col. Danning: „Bitte was?“
    Maj. Monroe: „Sir Thodd meinte 33 plus 5 ergibt 38.“
    Col. Danning: „Ah, danke. Jetzt ist dann aber Schluss mit dem Wissenschaftskram, sagt einfach auf was wir Schießen sollen.“



    Fünf Minuten später schaute Col. Danning auf seine Uhr und sagte: „Haben sich da etwa unsere Mathegenies verrechnet?“
    Thodd warf dem Colonel einen genervten Blick zu und sagte: „Wir haben uns nicht verrechnet, das Tor hätte sich abschalten müssen. Es gibt nichts was soviel Energie aufbringen kann um ein Wurmloch länger als 38 Minuten aufrecht zu erhalten.“
    Maj. Monroe: „Thodd was ist wenn die Iro die Energie aus einem Schwarzen Loch ziehen?“
    Thodd: „Verdammt, das könnte sein.“

    Col. Danning: „Also nachdem das Warten nichts gebracht hat, dürfen wir dann endlich drauf los ballern?“
    Maj. Monroe: „Ich sag es nicht gerne aber mir fällt im Moment auch nichts anderes ein Sir.“
    Thodd: „Mir ebenfalls nicht. Ich werde auf mein Schiff zurückkehren um mich an deiner Strategie zu beteiligen Col. Danning.“
    Dann beamte sich Thodd wieder auf sein Schiff und beide Schiffe begannen auf das Gigantentor zu feuern. Doch das Feuer der beiden Schiffe konnte das Tor nicht beschädigen.

    Und als dann auch noch die angekündigten Iro Schiffe durch das Tor kamen befahl Col. Danning: „Ok, gegen die haben wir mit nur zwei Schiffen keine Chance wir ziehen uns zurück.“

    Dann verschwanden die Pinocchio und das Smurfschiff im Hyperraum.



    [In der Wurmloch Extrem Basis, drei Stunden später]

    Col. Danning und sein Team saßen bei General Marblehead und besprachen das weitere Vorgehen.

    General Marblehead: „Was wollen wir jetzt machen. Die Iro werden immer weitere Schiffe durch das Tor schicken und wir wissen noch immer nicht wo die Quelle des Wissens ist.“
    Dr. Levant: „Nun Sir vielleicht finden wir ja in der Datenbank von Arcadia einen Hinwies auf die Quelle des Wissens, immerhin ist das die Stadt der Ancestors.“

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    Ein neues Team – eine neue Galaxie – eine neue Bedrohung!

    Von den Produzenten von Wurmloch Extrem,
    das erste Spinoff der Erfolgsserie

    Wurmloch Extrem: Arcadia

    Die Abenteuer von Lt.Col. Jim Shipper, Dr. McKeen, Emma Layla und Rex Die-do.

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    Maj. Monroe ergänzte: „Und Sir wenn wir dann in Arcadia sind könnten wir versuchen doch noch das Gigantentor zu schließen. Thodd und ich haben uns da einen Plan überlegt, den müssen wir aber von einer anderen Galaxie aus durchführen.“

    General Marblehead: „Also gut dann machen Sie sich auf den Weg in die Wolpertinger-Galaxie, Dr. Weird wird sich bestimmt über den Besuch freuen.“



    [Arcadia, Wolpertinger-Galaxie, am nächsten Tag]

    Col. Danning und sein Team traten aus dem Tor und befanden sich in der sagenumwobenen Stadt Arcadia, die einst von den Ancestors errichtet wurde.

    Dr. Weird, die Leiterin der Arcadia-Expedition und ihr militärischer Leiter Lt.Col. Jim Shipper begrüßten die fünf und dann begaben sich alle in den Besprechungsraum der Stadt, wo bereits der Rest von Lt.Col. Shippers Team wartete.

    Dr. Weird: „Dr. Levant Sie glauben also, dass Sie hier einen Hinweis auf die Quelle des Wissens finden?“
    Dr. Levant: „Ja…“
    Sofort wurde er von Dr. McKeen unterbrochen der sagte: „Das ist ja alles schön und gut aber könnten wir vielleicht mal zu dem Punkt kommen warum wir hier sind. Ich hätte nämlich etwas Besseres zu tun als mir alte Märchen von der Erde anzuhören.“
    Lt.Col. Shippers stieß den Wissenschaftler an und sagte: „Jetzt lassen Sie doch mal die Leute ausreden Ronald.“

    Val musste laut loslachen und sagte: „Ronald? So wie Ronald McDonald?“
    Nun mussten auch die anderen am Tisch lachen.
    McKeen verdrehte die Augen: „Oha, jetzt geht das wieder los.“
    Er schaute zu Lt.Col. Shipper und sagte: „Das mussten Sie wohl gleich wieder jedem erzählen.“
    Lt.Col. Shipper machte ein unschuldiges Gesicht: „Ich, ich hab gar nichts gesagt.“

    Dr. Weird: „Könnten wir dann vielleicht mal wieder zum Thema kommen. Also Dr. Levant ich werde Sie dann zu unserer Datenbank bringen, dann können Sie nach der Quelle des Wissens suchen.“
    Dr. Levant: „Danke.“

    Dr. Weird: „So nun zu ihrem Plan Maj. Monroe, wie wollen Sie das Gigantentor von dieser Galaxie aus schließen?“

    Maj. Monroe: „Nun als erstes müssen wir ein Schwarzes Loch in dieser Galaxie finden.“
    Dr. Weird: „Da haben wir schon eines gefunden die Don-Quijote steht bereit um Sie dort hinzubringen.“
    Maj. Monroe: „Sehr gut dann brauchen wir nur noch ein Tor. Denn die Pinocchio ist bereits mit einem Tor auf dem Weg zum Gigantentor. Sobald dann beide Tore in Position sind wählen wir von hier aus das Tor das die Pinocchio ausgesetzt hat an und dann…“
    Dr. McKeen unterbrach sie und sagte: „Ah, jetzt weiß ich worauf Sie hinaus wollen, Sie wollen die beiden Wurmlöcher überlagern…, aber nein, nein nein, Sie schaffen es nie so beide Wurmlöcher abzuschalten die Berechnungen sind viel zu schwierig.“

    Col. Danning schaute zu Grell und fragte: „Hey was fasseln die da die ganze Zeit?“
    Grell: „Ich habe keine Ahnung?“
    Col. Danning: „Und was machen wir dann hier?“
    Grell: „Ich habe keine Ahnung?“

    Dr. Weird: „Maj. Monroe fahren Sie bitte mit der Erklärung fort, Ronald wird Sie auch nicht mehr unterbrechen.“
    Lt.Col. Shipper fügte hinzu: „Ja den sonnst knall ich ihn ab.“
    Col. Danning drehte sich zu Grell: „Ah, jetzt kommt der Teil an dem wir gebraucht werden.“
    Grell: „In der Tat.“

    Maj. Monroe: „Also sobald die Verbindung zwischen den beiden kleinen Toren steht zieht die Pinocchio das kleine Tor vor das Gigantentor so dass sich die beiden Wurmlöcher überlagern. Dann schicken wir eine Atombombe von der Don-Quijote durch das Wurmloch die genau in dem Moment explodiert in dem sie den Punkt erreicht wo sich die Wurmlöcher überlagern.“
    Dr. Weird: „Ist dass den überhaupt möglich, ich dachte ein Objekt dass durch das Wurmloch geschickt wird, wird durch das Tor in seine Moleküle zerlegt. Wie kann die Atombombe dann explodieren?“
    Maj. Monroe: „Das ist schon richtig aber durch den Einfluss des Schwarzen Loches sollte es zu einer expotentiellen Steigerung der Energiezufuhr kommen, so dass durch die überlagerten Wurmlöcher die Kondensatoren das Gigantentor überlastet werden und sich entlanden müssen.“
    Col. Danning: „Und das heißt was?“
    Dr. McKeen schnaufte genervt: „Das soll heißen, das die Atombombe für einen Sekundenbruchteil an dem Punkt des Ereignishorizontes rematerialisiert wird und explodieren kann. Aber ich kann nur noch einmal sagen Sie werden es nie schaffen dies richtig zu berechnen – zumindest nicht ohne mich.“

    Dr. Weird: „Also gut, Col. Danning, dann wird Sie Dr. McKeen begleiten.“
    Col. Danning: „Wenn es denn sein muss.“

    Während Maj. Monroe und Dr. McKeen alles erforderlichen Geräte auf die Don-Quijote brachten unterhielt sich Col. Danning mit Lt.Col. Shipper.

    Col. Danning: „Hey Shipper…“
    Lt.Col. Shipper: „Sie können Jim zu mir sagen.“
    Col. Danning: „Also gut Jim, Sie können Colonel zu mir sagen. Aber was ich sagen wollte. Sie haben eine schöne Stadt hier, nur dieser McKeen nervt etwas.“
    Lt.Col. Shipper: „Das können Sie laut sagen Ronald kann einem furchtbar auf die Nerven gehen. Aber man kann ihn auch ganz leicht zum Schweigen bringen…“
    Lt.Col. Shipper öffnete den Reißverschluss seiner Uniformjacke und holte eine ca. 3 Kilo schweren Kürbis heraus und sagte: „… er ist tödlich allergisch auf Kürbis.“
    Col. Danning: „Danke für die Info, aber ist der Kürbis nicht etwas zu schwer für den Alltagsgebrauch?“
    Lt.Col. Shipper warf Danning den Medizinball großen Kürbis zu und sagte: „Glauben Sie mir, das ist es Wert.“
    Col. Danning steckte den Kürbis in seinen Rucksack und sagte: „Also dann Danke.“

    Dann begaben sich Col. Danning, Maj. Monroe, Grell und Dr. McKeen auf die Don-Quijote und wurden von dem Kommandeur des Schiffes Col. Honeywell begrüßt: „Herzlich willkommen an Bord der Don-Quijote.“
    Col. Danning: „Danke dass Sie für uns das Taxi spielen.“
    Col. Honeywell: „Also dann sind ja alle an Bord und wir können losfliegen.“

    Dann startete die Don-Quijote und verschwand schließlich im Hyperraum.

    In der Zwischenzeit brachte Dr. Weird, Dr. Levant und Val zu dem Raum in dem man zugriff auf die Datenbank der Stadt nehmen konnte.

    Dr. Weird sagte zu den beiden: „Also der Zugriff erfolgt über ein Hologramm, aber seien Sie gewarnt, das Hologramm verhält sich sehr belehrend und wurde für Kinder entwickelt. Wenn Sie noch fragen haben, ich bin dann wieder in meinem Büro. Ich wünschen Ihnen viel Erfolg bei ihrer Suche.“
    Dr. Levant: „Danke.“

    Dann aktivierte Dr. Weird das Hologramm und verließ den Raum.

    Dr. Levant trat vor das Hologramm, dass das Abbild einer Ancestors-Frau darstellte und sagte: „Zeig uns wie sich die Ancestors in der Milchstrasse verbreitet haben.“
    Das Hologramm schaute ihn an doch reagierte nicht.
    Dr. Levant winkte dem Hologramm zu und sagte: „Hallo ich habe eine Frage gestellt.“
    Doch erneut passierte nichts.
    Dr. Levant dreht sich zu Val und sagte: „Ist dass Ding etwa kaputt?“

    Das Hologramm: „Dieses Programm funktioniert innerhalb normaler Parameter. Wenn du eine Frage stellen willst musst du dich zu erst melden.“
    Dr. Levant verdrehte die Augen und sagte zu Val: „Oh mann, dass ist ja wie in der Schule.“
    Dann stellte er sich vor das Hologramm und meldete sich.
    Das Hologramm: „Ja Dr. Levant.“
    Dr. Levant: „Zeig uns wie sich die Ancestors in der Milchstrasse verbreitet haben.“
    Erneut passiete jedoch nichts.
    Dr. Levant: „Was ist jetzt schon wieder?“
    Das Hologramm: „Fragen werden nur beantwortet, wenn sie höflich gestellt werden.“
    Dr. Levant: „Also gut. Könntest du uns bitte zeigen wie sich die Ancestors in der Milchstrasse verbreitet haben.“
    Das Hologramm: „Natürlich.“

    An der Decke des Raumes erschien eine Karte der Milchstrasse und nach einander Leuchteten die einzelnen Planeten auf.

    Val sagte zu Levant: „Hey dass bringt uns gar nicht weiter wir sollten einfach nach der Quelle fragen.“
    Dr. Levant schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, so einfach geht das nicht.“
    Val: „Ist doch egal fragen kostet doch nichts.“
    Dr. Levant: „Naja da wäre ich mir hier nicht so sicher.“

    Dann wandte er sich wieder dem Hologramm zu und sagte: „Nun zeig uns bitte auf welchen Planeten die Ancestor eine Forschungsstation hatten.“
    Erneut passierte nicht.
    Dr. Levant: „Was ist jetzt schon wieder?“
    Das Hologramm: „Wenn du eine Frage stellen willst musst du dich melden.“

    Dr. Levant verdrehte die Augen und meldete sich, während er zu Val sagte: „Das nervt echt, so ein eingebildetes Hologramm hab ich ja noch nie erlebt.“

    Das Hologramm: „Dr. Levant wegen der Beleidigung musst du dich zur Strafe in die Ecke stellen und Schämen.“
    Dr. Levant schrie los: „Also jetzt wird es lächerlich!“
    Das Hologramm: „Wenn du meinen Anweisungen nicht folge leistest, werde ich das Programm beenden.“
    Dr. Levant: „Ja ja schon gut.“

    Während sich Dr. Levant in die Ecke stellte, meldete sich Val und fragte: „Sag uns bitte wo sich die Quelle des Wissens befindet.“

    Das Hologramm: „Die Quelle des Wissens befindet sich auf dem Planeten YJ-54321 in der Iro Galaxie.“

    Val drehte sich zu Levant, der sofort auf sie zu gelaufen kam und sagte: „Siehst du, ging doch ganz einfach.“
    Dr. Levant stellte sich vor das Hologramm und schrie: „Moment mal du kannst gar nicht wissen wo sich die Quelle des Wissens befindet. Und du bist auch kein Hologramm, schluss jetzt mit den Spielchen - Böse Hexe des Westens.“

    Val fragte: „Wer?“
    Dr. Levant: „Eine Figur aus der ‚Der Zauberer von Oz’ und eine Widersacherin des Zauberers.“

    Die Böse Hexe des Westens: „Gut Dr. Levant du kennst meinen Namen. Nun schlage ich vor du gehst und suchst die Quelle des Wissens. Bevor es zu spät ist und die Iro euch vernichtet haben.“
    Dr. Levant: „Aber wie können wir dir Trauen, du warst die Gegnerin des Zauberers.“
    Die Böse Hexe des Westens: „Das ist war, aber wie sich die Zeiten ändern, so ändern sich auch die Meinungen. Ihr wisst was ihr wissen müsst, ich habe mich schon genug eingemischt, daher werde ich jetzt verschwinden.“
    Dann verschwand die Böse Hexe des Westens in einem weißen Licht in der Decke des Raumes.



    [In der Nähe eines schwarzen Loches, irgendwo in der Wolpertinger-Galaxie, drei Stunden später]

    Don-Quijote hatte vor dem Schwarzn Loch Position bezogen und das Tor bereits ausgesetzt.

    Col. Honeywell: „Maj. Monroe, Dr. McKeen das Tor ist jetzt ausgesetzt Sie können jetzt beginnen.“

    Maj. Monroe: „Ich wähle jetzt das Tor an.“
    Dann drückte sie mehrere Schalter an einem Kontrollpult an Bord der Don-Quijote und schließlich etablierte sich das Wurmloch des Tores, das in der Nähe des Schwarzn Loches schwebte.

    Maj. Monroe: „So die Wurmlochverbindung steht.“
    Col. Danning aktivierte sein Funkgerät und sagte: „Pinocchio können Sie mich hören?“
    Der Captain der Pinocchio: „Ja Col. Danning laut und deutlich.“
    Maj. Monroe: „Pinocchio wir werden jetzt den ersten Sprengkopf durch schicken, sobald das Gigantentor deaktiviert ist müssen Sie es mit dem Gerät von Thodd anwählen.“
    Der Captain der Pinocchio: „Verstanden.“

    Maj. Monroe: „Dr. McKeen, sind Sie mit den Berechnungen fertig.“
    Selbstgefällig antwortete Dr. McKeen: „Natürlich, was soll diese Frage.“

    Maj. Monroe: „Ich schicke jetzt den ersten Sprengkopf los.“

    Aus dem Hangar der Don-Quijote startete der Sprengkopf und trat nach kurzer Zeit in das Wurmloch ein.

    Danning fragte: „Und wie wissen wir jetzt ob es geklappt hat?“
    Dr. McKeen schnauzte ihn an: „Na wie ja auch Sie sehen müssten hat es ja offensichtlich nicht geklappt.“
    Danning: „Wie soll ich das sehen die Atombombe ist doch erst seit drei Sekunden weg.“
    Dr. McKeen: „Eben!“
    Danning: „Ja Eben, eben erst drei Sekunden.“
    Dr. McKeen seufzte und fragte dann Maj. Monroe: „Major ist ihr Colonel eigentlich immer so schwer von Begriff?“
    Maj. Monroe: „McKeen, ich würde den Colonel nicht so reizen, sonst…“

    McKeen verschränkte die Arme vor der Brust und sagt: „Sonst was?“
    Col. Danning holte den Kürbis aus seinem Rucksack, hielt ihm McKeen vor die Nase und sagte: „Sonst das!“

    McKeen schluckte und zitterte wie Äspenlaub: „Schon gut, schon gut aber tun Sie das weg.“
    Dann packte der Colonel den Kürbis wieder in seinen Rucksack und sagte: „Also?“
    McKenn: „Hey dass grade war nicht lustig, was glauben Sie wie ich mich als Kind an Helloween gefühlt habe?“

    Col. Danning: „Keine Ahnung, aber jetzt beantworten Sie mir meine Frage.“
    McKeen: „Nun wenn es geklappt hat dann müsste sich das Wurmloch an unserem Tor deaktiviert haben.“
    Danning: „Ja und? Hat es jetzt geklappt oder nicht?“
    McKeen: „Na das Wurmloch.“
    Danning: „Ja und?“
    McKeen: „Es ist noch da.“
    Danning schrie: „Ja das sehe ich! Aber das beantwortet nicht meine FRAGE!“
    McKeen seufzte verzweifelt und sagte dann: „Nein es hat nicht geklappt.“

    Col. Danning: „Na dann machen Sie sich jetzt an den nächsten Versuch.“



    Eine halbe Stunde später schrie McKeen: „Das war jetzt der fünfte Versuch und es hat noch immer nicht geklappt, ich habe ja gleich gesagt, dass die Idee schwachsinnig ist!“
    Nun mischte sich auch Grell ein der auf dem ganzen Flug noch nichts gesagt hatte: „Dr. McKeen Sie haben auch gesagt, dass Sie die Berechnungen korrekt durchführen können.“
    Maj. Monroe: „Danke Grell.“
    McKeen: „Ja ja, aber es geht nun mal nicht, das sehen sie doch!“

    Col. Danning: „Nun dann werfen wir jetzt einfach alle Atombomben die wir noch haben auf einmal rein. Ich hab sowieso noch nie etwas von dieser Rechnerei gehalten.“
    Maj. Monroe schrie auf: „Das ist genial Sir!“
    McKeen: „Wohl eher Verzweiflung!“

    Col. Danning: „Wie auch immer machen Sie es so.“

    Dann starteten die verbliebenen fünf Sprengköpfe von der Don-Quijote und kurz nachdem die letzten in dem Wurmloch verschwunden waren, deaktivierte sich dieses.

    Maj. Monroe jubelte auf: „Es hat geklappt!“
    McKeen: „Ja kaum zu glauben.“

    Col. Danning zündete sich zufrieden seine Zigarre an und sagte: „Ich hab schon immer gesagt, wenn etwas nicht klappt versuche es mit einer größeren Explosion erneut.“
    Denn drehte er sich zu Col. Honeywell und sagte: „So bringen Sie uns jetzt wieder nach Arcadia.“

    Dann verschwand die Don-Quijote im Hyperraum



    [Am Giganten Tor, zwei Tage später]

    Col. Danning und sein Team waren wieder in die Milchstrasse zurückgekehrt und hatten den Befehl erhalten mit seinem Team und der Pinocchio in die Iro-Galaxie zu fliegen um die Quelle des Wissens zu suchen.

    Die Pinocchio schwebte nun vor dem Gigantentor und Col. Danning sagte: „Fliegen Sie uns durch, wir müssen die Quelle des Wissens finden.“
    Die Pinocchio flog durch das Gigantentor



    In der Iro Galaxie wurde das Team auf den Planeten YJ-54321 gebeamt.
    Dr. Levant: „Hier müsste die Quelle des Wissens sein.“
    Col. Danning: „Dann müssen wir sie finden.“
    Val: „Das ist mein Spezialgebiet.“
    Maj. Monroe: „Wir bekommen Probleme.“
    Auf das Team kam eine Iro Armee zu.
    Die fünf nahmen ihre Waffen und feuerten auf die Armee. Ein Soldat nach dem anderen ging zu Boden.
    Nach der Schlacht stieg Col. Danning auf den Leichenberg und sagte: „Los suchen wir die Quelle des Wissens.“



    Die fünf standen vor einem Springbrunnen.
    Col. Danning: „Und das soll die Quelle des Wissens sein?“
    Dr. Levant zeigte auf die Wand und sagte: „So steht es zumindest da.“
    Col. Danning: „Woher soll ich das wissen, Sie sind der Archäologe.“

    Auf der Wand stand: „Dies ist die Quelle des Wissens, Sie Idiot – ja sie ist es, Colonel Denning.“

    Maj. Monroe: „Was sollen wir jetzt machen, ich empfange keine Werte.“
    Col. Danning: „Es sieht nicht wie eine Waffe aus.“
    Dr. Levant: „Vielleicht müssen wir das Wasser trinken, naja es ist eine Quelle.“

    Alle fünf tranken aus der Quelle.
    Col. Danning: „Jetzt weiß ich wie wir die Iro besiegen.“
    Maj. Monroe: „Ich auch.“
    Dr. Levant: „Ich auch.“
    Val: „Ja ich auch.“
    Grell: „Ich roste.“

    Col. Danning: „Nun lasst uns die Iro vernichten, denn es steht Colonel auf meiner Jacke.“

    –The End –

    –Abspann –



    – Special Thanks to: –


    General Jack O`Neill
    Vala Mal Doran
    and
    The US Air Force.



    Während die Zuschauer aufstanden und klatschten, schaute Daniel zu Mitchell und Teal’c und fragte: „Und was ist mit uns?“
    Vala antwortete: „Tja, ihr wolltet euch ja immer drücken wenn Marty mal bei uns war.“

    Martin Llyod ging zu SG-1 und sagte: „Und hat euch der Film gefallen, jaja ich bin mir sicher … wir sehen uns dann draußen im Foyer zur Aftershowparty.“

    [Im Foyer, etwas später]

    SG-1 stand an einem kleinen runden Tisch im Foyer und diskutierte über den Film.
    Vala: „Also ihr könnt sagen was ihr wollt, am besten war einfach Val.“
    Teal’c zog eine Augenbraue hoch und schaute Vala an.
    Dann sagte Mitchell: „Ich versteh immer noch nicht, warum sie den neuen Anführer in der Serie aus dem Film gestrichen haben.“
    Daniel: „Tja, die Fans wollten einfach den Colonel wieder haben. Der neue war irgendwie lahm.“
    Teal’c: „In der Tat. Colonel Denning ist einfach durch niemanden zu ersetzten.“
    Mitchell winkte ab und sagte: „Ach ihr habt doch keine Ahnung, ich mochte ihn.“

    Martin Llyod kam zu SG-1 und Vala gab ihm einen Kuss auf die Wagen und sagte: „Echt klasse gemacht Marty, Val war einfach super.“
    Dann fragte Daniel: „Marty, hast du nicht vor ein paar Monaten gesagt, dass ihr die Finanzierung für den Film erst in zwei Jahren zusammen habt?“
    Martin Llyod: „Ja schon, aber dann sprang ein neuner Sponsor ein und wir hatten quasi ein unbegrenztes Budget.“
    Daniel fragte: „Und wer ist der neue Sponsor?“
    Martin Llyod zeigte quer durch das Foyer auf einen Mann am anderen Ende.
    Es war Ba’al und er winkte SG-1 zu und grinste.

    Schließlich kam General O’Neill zu SG-1 und begrüßte die vier.
    Mitchell fragte: „Sir was machen Sie denn hier?“
    O’Neill: „Na ich hab mir den Film angesehen.“
    Daniel: „Achja wir haben Sie gar nicht im Kino gesehen.“
    Teal’c: „Ja wo warst du O’Neill?“
    O’Neill: „Na zusammen mit Marty in der VIP-Loge.“
    Vala fragte etwas empört: „Wieso darf er in die VIP-Loge und wir mussten mit den billigen Plätzen vorlieb nehmen?“

    Noch bevor Marty antworten konnte sagte Jack mit einem breiten Grinsen: „Weil General auf meiner Uniform steht.“


    Ende


  8. #48
    ...oder kurz GenAF Avatar von General of the Air Force
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    Standard

    Autor: General of the Air Force
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    Kategorie: Misc
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    Titel: Full House
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    Kommentar:
    SG-1/SGA Crossover.

    Die Geschichte ist ein gekürzter Auszug aus meiner FF Pax Americana – Empire Earth (Kapitel 28 – 32). Da sich in dem Verlauf der FF einiges getan hat gebe ich jetzt einen kurzen Überblick darüber:
    Also Ba’al hat sich mit getürkten US-Wahlen das US Präsidentenamt erschlichen. Hammond ist im Verlauf der Geschichte zum Heimatschutzminister ernannt worden und ist nun nachdem Hayes vermisst wird der offizielle US-Präsident. Allerdings konnte es Ba’al so darstellen, dass er von dem Volk als Präsident anerkannt wird. SG-1, O’Neill und Hammond haben sich zusammen mit fünf loyalen Divisionen (ca. 80.000 Soldaten) zuerst nach Antarktika zurückgezogen und sind dann nach Atlantis geflohen als sie von Ba’al angegriffen wurden.
    Die Geschichte spielt direkt nach dieser Ankunft in Atlantis und handelt von den Problemen die durch die plötzliche Überbevölkerung entstehen.

    Obwohl die Geschichte humorlastig ist, hoffe ich, dass sie noch in die Misc Kategorie fällt, da sie auch auf die Beziehungen zwischen und unter den SGA und SG-1 Mitgliedern eingeht.

    Zeitlich spielt diese FF während der 4. Staffel von SGA.

    Disclaimer: Die Rechte an Stargate Atlantis und SG-1 und an alle Stargate Charaktere gehören MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Die Story gehört dem Autor.

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    Betaleser: Milky-Way-Galaxy
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    Rating: PG-13
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    Spoiler: Eigentlich keine ausdrücklichen, aber faktisch gibt es welchen zur 4. SGA Staffel auf Grund fehlender Personen und veränderter Kommandostrukturen (aber wenn man es nicht weiß könnten die auch durch die Vorgeschichte meiner oben genannten FF entstanden sein).

    Wörterzahl: 5.415

    Spoiler 


    [Konferenzraum, Atlantis, Pegasus-Galaxie]

    Fünf US-Divisionen, SG-1, O’Neill und Präsident Hammond hatten gerade ihre atemberaubende Flucht aus Antarktika beendet und befanden sich nun in Atlantis. Nachdem die ca. 80.000 Soldaten auf die ganze Stadt verteilt waren, trafen sich die Führungsoffiziere im Konferenzraum.

    Carter: „Sir, neben dem offensichtlichen Problem mit Ba’al und der Erde haben wir hier auch eines.“
    Hammond: „Ja und das wäre?“
    Carter: „Sir, sofort nachdem General O’Neill uns über ihre Ankunft informiert hat, haben wir Teams los geschickt, aber wir haben bisher einfach nicht genug Wohnquartiere für alle Soldaten gefunden.“
    Hammond: „Was schlagen Sie vor Colonel?“
    Carter: „Nun im Moment können wir nur einige Labore und Lagerräume umräumen und die Wohnquartiere mehrfach belegen.“
    Hammond: „In Ordnung Colonel veranlassen Sie das entsprechende.“
    Carter: „Verstanden Sir.“
    Hammond: „Also wir treffen uns dann morgen um 0900 hier wieder und besprechen alles Weitere. Und jetzt wäre ich sehr dankbar wenn mir jemand mein Quartier zeigen würde.“
    Sheppard: „Das übernehme ich Sir.“
    Dann verließen alle den Konferenzraum. Auf dem Weg zu Hammonds Quartier, sagte Sheppard: „Sir ich würde Sie auch sehr gerne durch die Stadt führen.“
    Hammond: „Danke Colonel, aber ich bin müde und möchte mich jetzt erst etwas ausruhen, aber ich werde auf ihr Angebot zurückkommen.“
    Sheppard: „Es ist mir eine Ehre.“

    [Wohnquartiere, Atlantis, eine Stunde später]

    Rodney saß in seinem Quartier und tippte Daten in seinen Labtop ein. Plötzlich öffnete sich die Tür und sechs Marines traten ein. Einer der Marines, ein Sergeant ging auf McKay zu und salutierte vor ihm und sagte: „Dr. McKay, Sergeant Dawson. Wir sollen uns hier melden um dieses Quartier zu übernehmen.“
    Rodney stand dem Marine einen Moment mit offenen Mund gegenüber und antwortete dann: „Waaas, das muss ein Irrtum sein?“

    Sgt. Dawson: „Nein, Dr. McKay so lautet unser Befehl von Col. Carter.“
    McKay schaute immer wieder zwischen Dawson und den anderen Marines, die inzwischen damit begonnen hatten ihre Schlafsäcke auszurollen und McKay’s Sachen zur Seite zu schieben, hin und her. Dann brüllte er: „Hey, lassen Sie das sofort liegen, das sind wichtige Unterlagen, Hey und Sie. Finger weg von meinen Klamotten.“
    Dann wandte sich McKay wieder Dawson zu und sprach mit erhobenem Zeigefinger: „Also hören Sie mir zu, ich bin hier der wichtigste Wissenschaftler und ich habe diese Stadt mehr als einmal gerettet und ich werde mein Quartier sicher nicht mit sechs von euch Stoppelköpfen….“ der Marien schaute ihn ziemlich finster an und Rodney wurde etwas kleinlauter „…äh, mit sechs von eurer Truppe teilen. Auch ein so genialer Kopf wie ich braucht seine Ruhe.“

    Dawson: „Tut mir Leid Dr. McKay wir haben unsere Befehle, wenn Sie Probleme damit haben, wenden Sie sich an Col. Carter.“
    McKay’s Kopf wurde langsam rot und er schrie den Marien wieder an: „Oh, das werde ich, das werde ich … und dann war’s das für Ihre Karriere.“
    Dann verließ er wutentbrannt sein Quartier. In der Tür blieb er noch einmal stehen und drehte sich um und schrie: „Und das eines klar ist. Sie fassen hier nichts mehr an, bis ich zurück bin.“ Er richtete sich etwas auf und stützte die Hände in die Hüften und ergänzte: „Das ist ein Befehl!“
    Als er auf dem Gang war hörte er wie Dawson sagte: „Weitermachen, der ist nur Zivilist. Die Befehle von Col. Carter stehen.“

    McKay rannte wutentbrannt und mit knallrotem Kopf die Gänge entlang in Richtung von Sams Quartier, das nun auch ihr neues Büro war. Unterwegs kamen ihm Sheppard, Lorne und Zelenka entgegen die alle ziemlich am grinsen waren als Sie ihn sahen.
    Sheppard: „Ah, Rodney wie ich sehe dürfte ihr Besuch eingetroffen sein.“
    McKay blieb kurz stehen : „Hey das ist nicht witzig … ach….“ er winkte ab und rannte weiter, als er merkte dass es die drei nur noch mehr amüsierte wie er sich aufregte.

    Dann kam er endlich in Carters Quartier an und stürmte sofort hinein und schrie: „Also Sam, das geht nicht….“
    Carter verdrehte die Augen und fragte: „Was ist jetzt schon wieder, Rodney?“
    McKay: „Gerade sind sechs so Stoppelköpfe in mein Quartier gekommen und machen sich dort breit.“
    Carter: „Ja so wie ich es ihnen Befohlen habe.“
    McKay: „Was soll das, pfeif sie sofort wieder zurück, ich brauche meine Ruhe!“
    Carter: „Rodney, Sie haben eines der größten Wohnquartiere hier in Atlantis…“
    McKay: „Ja genau und das habe ich auch lange genug gesucht.“
    Carter: „Rodney mit der neuen Situation hier in Atlantis müssen wir einfach alle etwas enger zusammenrücken und dein Quartier hat nun mal Platz für sechs Leute.“
    McKay begann zu grinsen und richtete sich triumphierend auf: „Ah, ich versteh schon, das ist ein Trick von dir um mich in dein Quartier zu locken – nun hier bin ich.“ dabei breitete er die Hände aus und ergänzte noch: „Ich wusste schon immer das du auf mich stehst.“
    Ungläubig schüttelte Sam den Kopf und sagte empört: „McKay! Nein du kommst sicher nicht in mein Quartier, du wirst dir ein Quartier mit Sheppard oder Zelenka teilen müssen.“
    McKay: „A… Aber…“
    Carter: „Schluss jetzt Rodney ich habe noch wichtigere Sachen zu tun.“

    Enttäuscht verließ er Sams Quartier und machte sich wieder auf dem Weg zu seinem eigenen um mit dem Umzug zu beginnen.

    Als er wieder in seinem Quartier war stellte Rodney mit Schrecken fest, dass die Mariens seine Sachen schon in mehrere Kartons verpackt hatten. Er schrie: „Ich habe ihnen doch befohlen nichts anzurühren.“ dann kniete er sich zu dem ersten Karton und seufzte: „Oh nein, jetzt ist alles durcheinander.“
    McKay stand wieder auf und sagte vorwurfsvoll zu den Marines: „Ihnen ist schon klar, dass sie soeben die wissenschaftliche Arbeit von einer Woche zerstört haben.“ Jedoch schien das die Marines nicht sonderlich zu interessieren.
    McKay schnappte sich den leeren Seesack von einem der Marines und sagte: „Wenn Sie schon mein Zimmer okkupieren dann leih ich mir den mal aus.“
    Dann packte er schnell ein paar seiner Sachen in den Seesack und machte sich auf den Weg zu Zelenkas Quartier.


    [Wohnquartiere, Atlantis, etwas später]

    McKay schleifte seinen Seesack zu Zelenkas Quartier und klopfte an. Der Tscheche öffnete ihm und McKay sah wie Major Lorne gerade seine Sachen auspackte.
    Zelenka: „Hallo Rodney, was gibt es?“
    McKay seufzte: „Oh, eigentlich wollte ich fragen, ob ich vorübergehend bei Ihnen einziehen kann, aber offensichtlich haben Sie ja schon einen neuen Mitbewohner.“
    Zelenka kicherte los: „Ja wir haben mit Colonel Sheppard darüber geredet und er meinte Sie sollten zu ihm ziehen.“
    Lorne kam zur Tür und lachte: „Ja der Colonel hat sogar darauf bestanden dass Sie zu ihm kommen.“
    McKay hob das Kinn und antwortete: „Nun dann scheint es ja doch noch einige in dieser Stadt zu geben die mich schätzen.“
    Dann machte er kehrt und ging zu Sheppards Quartier.



    Rodney betrat John’s Quartier und sagte: „Nun hier bin ich, wie ich gehört habe, haben Sie sich ja förmlich um mich gerissen.“
    Sheppard antwortete: „Nun eigentlich habe ich nur beim Losen mit Zelenka verloren….“
    Empört fragte Rodney: „Sie haben gelost wer mich aufnehmen muss?“
    Sheppard zuckte unschuldig mit den Schultern und sagte: „Tja Rodney, Lorne ist einfach pflegeleichter als Sie.“

    Beleidigt antwortete McKay: „Tja glauben Sie vielleicht mir gefällt es hier bei Ihnen, allein schon diese Einrichtung und dann noch dieses komischen Johnny Cash Poster…“
    Sheppard unterbrach ihn: „Sie werden es überleben Rodney, Sie können auf dem Couch schlafen…“
    McKay: „Soll das ein Witz sein, das ist Gift für meinen Rücken, wo sind ihre Manieren, haben Sie noch nie etwas von Gastfreundschaft gehört?“
    Sheppard verdrehte die Augen und sagte: „Also gut dann schlafe ich halt auf dem Couch.“

    [Balkon des Hauptturms, Atlantis, zur selben Zeit]

    Daniel und Vala standen auf dem Balkon und schauten aufs Meer hinaus.
    Vala fragte: „Über was denkst du gerade nach?“
    Daniel seufzte: „Ach, ich hab mich nur gefragt, warum es immer erst eine galaktische Katastrophe braucht bevor ich mal nach Atlantis komme.“
    Vala zog ihn am Arm und sagte: „Ach Daniel mach dir keinen Kopf, wir sollten jetzt das Beste aus der Situation machen und die Stadt etwas erkunden.“
    Dann verließen beide den Balkon und begaben sich wieder in die Stadt.

    [Sheppard’s Quartier, Atlantis, 23:00 Uhr Ortszeit]

    Sheppard: „Gute Nacht Rodney.“
    McKay: „Ja gute Nacht.“
    Sheppard: „Ach noch was Rodney, ich dusche morgen als erster und unterstehen Sie sich irgendwas von meinen Sachen egal ob Rasierschaum oder Duschgel zu nehmen.“
    McKay: „Ja ja schon gut und wehe Sie wecken mich morgen in ihrem Frühaufsteherwahn.“
    Dann schaltete Sheppard das Licht aus und beide begannen zu schlafen.

    [Sheppard’s Quartier, Atlantis, zwei Stunden später]

    Sheppard wälzte sich auf dem Couch hin und her und konnte nicht schlafen.
    Zum erneuten mal flüsterte er scharf: „Rodney jetzt hören Sie endlich auf zu Schnarchen, ich kann so nicht Schlafen.“
    Doch der Kanadier reagierte nicht und schnarchte weiter.
    John nahm einen Socken, rollte ihn zusammen und warf ihn McKay an den Kopf. Zwar drehte sich Rodney daraufhin um, doch seine Geräuschkulisse wurde dadurch nicht gesenkt.
    Eine viertel Stunde später hatte Sheppard sein Bombardement beendet, da ihm die Munition an Socken, Kissen und sonstigen Kleidungsstücken ausgegangen war, aber McKay schnarchte noch immer. Der Colonel seufzte, stand auf und versuchte den Kanadier wachzurütteln doch auch das brachte nichts. So zog sich Sheppard an, schnappte sich seinen Schlafsack und verließ das Quartier.

    Kurze Zeit später kam Sheppard bei Ronon’s Quartier an. Der Colonel Klopfte und aus dem Quartier war ein „Moment!“ Brummer zu hören.
    Dann öffnete sich die Tür und Ronon stand mit einem Arm am Türrahmen abgestützt in der Tür.
    Ronon: „Sheppard?“
    Sheppard: „Nun Rodney lässt mich nicht Schlaffen, er Schnarcht schon die ganze Nacht. Da hab ich gedacht ich könnte doch bei dir Übernachten.“
    Ronon antwortete nur: „Ich schnarche auch.“ und blieb in der Tür stehen als Sheppard eintreten wollte.
    Nun wurde Sheppard misstrauisch und beugte sich über Ronons Arm nach vorne und versuchte in das Zimmer zu schauen.
    Sheppard sagte: „Moment mal hier stimmt doch etwas nicht.“
    Er tauchte unter Ronons Arm durch und ging in das Zimmer.
    Hinter der Tür stand Teyla und sagte: „Hallo John.“ dabei biss sie sich verlegen auf die Unterlippe.
    Sheppard zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Teyla? Du hier?“ Dann schaute er immer wieder zwischen seinen beiden Teammitgliedern hin und her, die ihn verlegen anschauten.
    Schließlich sagte Teyla: „Ich habe Dr. Jackson und Vala mein Quartier überlassen.“
    Sheppard fragte überrascht: „Die beiden? Und ihr beiden?“
    Dann ging er leicht schmunzelnd zur Tür.
    Als er schon fast draußen war fragte Ronon: „Sheppard ist das ein Problem?“
    Sheppard: „Nein, solang ihr beiden keines daraus macht.“
    Als John in der Tür stand, drehte er sich noch einmal um und sagte: „Also keinen Unfug anstellen, ich brauch euch noch länger in meinem Team.“
    Dann verließ er den Raum und auf dem Gang schüttelte er den Kopf und musste lachen.

    Da er noch immer kein Nachtquartier hatte machte er sich auf den Weg zum Jumperhangar und dachte sich: „Genau, ein Jumper, ein schönes ruhiges Ein-Mann-Zimmer.“

    Kurze Zeit später kam er im Jumperhangar an und öffnete die Heckluke des ersten Jumpers.
    Plötzlich sah er vor sich einen ziemlich verschlafenen in seinem Schlafsack sitzenden O’Neill, der ihn sofort anschnauzte: „Sheppard?“
    Sheppard: „Oh, entschuldigen Sie Sir.“
    O’Neill: „Schon gut.“
    Sheppard: „Sir wer schnarcht denn bei ihnen und lässt Sie nicht schlafen?“
    O’Neill: „Ich, Carter hat mich rausgeworfen.“
    Sheppard machte große Augen und fragte dann: „Äh, Sir, Sie und der Colonel?“
    O’Neill: „Ja und?“
    Sheppard zuckte nur mit den Schultern und sagte dann: „Also gute Nacht Sir.“
    O’Neill: „Nacht.“ dann machte er eine kurze Pause und sagte noch: „Ach, Sheppard….“
    Sheppard: „Ja?“
    O’Neill: „Das bleibt unter uns.“
    Sheppard deutete kurz ein Salutieren an und sagte: „Natürlich Sir, ich werde niemanden sagen, dass Sie in einem Jumper geschlafen haben.“
    O’Neill musste lächeln und legte sich wieder hin und Sheppard schloss die Heckluke wieder.

    Dann ging Sheppard zum nächsten Jumper und als er die Heckluke geöffnet hatte sah er Lorne darin schlafen. Er schloss die Heckluke wieder und sagte verwundert zu sich selbst: „Zelenka schnarcht also auch, hätt ich ihm gar nicht zugetraut.“

    Dann fand John endlich im dritten Jumper sein Nachtquartier.

    [Jumperhangar, Atlantis, am nächsten Morgen]

    Sheppard wachte in dem Jumper auf und dachte sich in der Dunkelheit die in dem kleinen Raumschiff herrschte: „Oh mann, war das ein verrückter Traum.“
    Doch dann hörte er von draußen ein Aufstöhnen von O’Neill, der gerade seinen Jumper verlassen hatte und sich dehnte.

    Sheppard stand auf und zog sich seine zerknitterte Uniform an und verließ ebenfalls den Jumper.
    Draußen wurde er von O’Neill mit einem ruppigen: „Morgen Sheppard!“ begrüßt.
    Sheppard: „Morgen Sir. “
    Dann machten sich beide auf den Weg zu ihren Quartieren.

    Als Sheppard in seinem Quartier war und feststellte, dass Rodney noch immer vor sich hinschnarchte ging er sofort zur Dusche, zog sich seine Uniform aus und nahm eine erfrischende Morgendusche.

    Durch das gleichmäßige Plätschern des Wassers wurde auch Rodney langsam wach. Der Kanadier wälzte sich noch ein paar mal in dem Bett hin und her, bevor er dann noch immer völlig verschlafen aufstand. Nicht realisierend wo er war steuerte McKay wie gewohnt mit zusammengekniffenen Augen auf die Dusche zu. Auf dem Weg dort hin zog er sich mehr oder weniger geschickt seinen Schlafanzug aus.

    Sheppard wusch sich gerade das Shampoo aus dem Gesicht als er zwischen zwei Fingern hindurch einen Schatten sah.
    McKay stand völlig entkleidet vor der Dusche und hatte, noch immer völlig verschlafen und mit zusammen gekniffenen Augen bereits die Türe geöffnet und wollte gerade einen Fuß in die Dusche setzen.
    Sheppard wischte sich mit einer Hand den Schaum aus den Augen und sah dann den McKay’schen Körper so wie Gott ihn schuf und schrie sofort los: „Ooch, Rodney!“ und im nächsten Moment riss er auch schon den Kopf angewidert zur Seite und versuchte an die Wand zu schauen.
    Nun hatte auch der Kanadier die Augen aufgerissen, kniff sie jedoch sofort wieder zusammen und versuchte ziemlich ungeschickt seine Scham zu bedecken, während er: „Oaah, Sheppard!“ schrie.
    Genervt schrie Sheppard: „Rodney, jetzt verschwinden Sie schon und lassen mich in Ruhe duschen.“
    Sich die Stirn halten und abwinkend drehte McKay ab und seufzte: „Oh, ja ja der Schock reicht fürs ganze Leben.“
    Sheppard rief ihm hinter her: „Ach, glauben Sie vielleicht für mich war das ein schöner Anblick!“
    McKay antwortete: „Reden wir bloß nicht mehr darüber.“
    Sheppard: „Nie mehr!“

    Als Sheppard geduscht und sich eine neue Uniform angezogen hatte ging er zu dem auf seinem Bett sitzenden und sich noch immer die Augen zu haltenden McKay und sagte: „So ich mache jetzt einen Morgenspaziergang, wenn ich in einer halben Stunden wieder zurück bin dann sind Sie geduscht und fertig.“
    McKay: „Ja, klar.“
    Als Sheppard schon in der Tür stand, drehte er sich noch mal um und sagte zu McKay: „Und wehe Sie nehmen etwas von meine Sachen.“
    McKay antwortete: „Ja, ja schon klar.“
    Dann verschwand Sheppard.

    [Sheppard’s Quartier, Atlantis, eine halbe Stunde später]

    Sheppard kam wieder in sein Quartier und sah wie Rodney gerade vor dem Waschbecken stand und sich rasierte.
    Sheppard seufzte: „McKay jetzt sind Sie ja noch immer nicht fertig!“

    Rodney der Sheppard bisher noch nicht bemerkt hatte zuckte erschrocken zusammen und schnitt sich mit dem Rasierer in den Backen und schrie auf: „Au, ah, aua …. Sheppard wie können Sie mich nur so erschrecken. Au, ah.“
    John sagte: „Ich hab doch gar nichts gemacht.“ Wobei er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    Dann ging Sheppard auch zu dem Waschbecken und sah plötzlich seine Flasche Rasierschaum offen dort stehen.
    Sheppard: „Hey was soll dass! Ich hab Ihnen doch gesagt Sie sollen nichts von meinen Sachen nehmen.“
    McKay antwortete sarkastisch: „Ach das bisschen Rasierschaum bringt Sie schon nicht um.“
    Sheppard zog eine Augenbraue hoch und antwortete dem Kanadier: „Mich nicht, aber Sie schon.“
    Während McKay die Haut an seinem Backen straffte und weiter rasierte fragte er: „Was sollte denn das schon wieder heißen?“
    Sheppard: „Na haben Sie nicht etwas gerochen als Sie den Rasierschaum genommen haben?“
    McKay: „Nein, ich bin verschnupft wieso?“
    Sheppard: „Rodney, warum glaube Sie es steht ‚Lemon’ auf der Flasche neben den aufgedruckten gelben Punkten.“

    Geschockt riss McKay die Hand vom Backen, unglücklicherweise die mit der er gerade den Rasierer führte so dass er sich erneut schnitt und griff nach der Flasche, nachdem er den Rasierer ins Waschbecken geworfen hatte. McKay schaute auf die Flasche und zu Sheppard und wieder auf die Flasche und dann wurde er ohnmächtig und kippte um.

    Sheppard fing ihn auf und McKay klatschte mit der eingeschäumten Backe auf Johns Brust und verschmierte dessen Uniform. Sheppard fühlte kurz den Puls des Kanadiers und als er feststellte, dass alles in Ordnung war fluchte er: „Rodney, jetzt brauch ich schon wieder eine neue Uniform.“

    Dann hievte John Rodney wieder hoch und steckte seinen Kopf unter das Waschbecken und drehte das Wasser auf. So wurde McKay einerseits wieder wach und anderseits wurde der Schaum abgewaschen.

    Als er wieder eine festen Stand hatte schrie McKay los: „Sind Sie eigentlich Wahnsinnig, wollen Sie mich umbringen? Und welcher Idiot stellt überhaupt solchen Rasierschaum her? Verbrecher, einsperren sollte man die! Und Sie, Sie schrecken wohl vor nichts zurück um mich aus Ihrem Quartier zu ekeln?“
    Sheppard verdrehte die Augen: „Rodney ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen meine Sachen in frieden lassen.“
    McKay fuchtelte mit dem Finger vor Sheppard rum: „Ach, dass haben Sie doch nur gemacht, weil Sie genau wussten dass ich ihn dann nehmen würde.“ Dann ließ er sich beleidigt auf dem Couch nieder.

    Sheppard: „Ach, Rodney jetzt kommen Sie schon.“
    McKay: „Sehn Sie nur wie ich ausschaue. Mein Gesicht ist zerschnitten, ich bin nur halb rasiert und meine Haare sind platschnass.“
    Sheppard ging zur Tür und sagte: „Jetzt komm schon Rodney, sonst bekommen wir kein Frühstück mehr!“
    Jetzt sprang McKay auf und plötzlich war alles vergessen und er sagte: „Oh, wenn dass so ist – dann sollten wir wirklich gehen.“

    [Vor der Messe, Atlantis, 10 Minuten später]

    Sheppard und McKay standen am Ende einer ca. 100 Meter langen Schlange die aus der Messe heraus reichte.
    Sofort begann sich McKay natürlich zu beschweren: „Was soll dass eigentlich? Die Stoppelköpfe haben doch ihre komischen Ein-Mann-Pakete, da brauchen Sie doch wirklich nicht unsere Messe blockieren. Also ich finde echt für wichtige Personen wie uns, sollte es eine extra Schlange geben.“
    Sheppard zog eine Augenbraue hoch und sagte: „VIP-Schalter oder was.“
    McKay: „Ja ja genau! Schließlich habe ich wichtigeres zu tun als hier in der Schlange zu stehen.“

    [Messe, Atlantis, eine halbe Stunde später]

    Nun waren beide endlich an der Theke angekommen und beide nahmen sich ein Tablett und dann rückte die Schlange weiter auf den Kaffeeautomaten zu.
    Sheppard: „Ein guter Kaffee ist jetzt genau das Richtige.“
    McKay: „Sie sagen es.“

    Kurz bevor Sheppard bei der Kaffeemaschine war, zeigte Rodney in die Messe und fragte scheinheilig: „Die dort, sollte die nicht auch ursprünglich mit nach Atlantis und ist dann im SGC geblieben – Schade eigentlich bei der Figur.“
    Rodney hatte erreicht was er wollte und Sheppard’s Radar scannte die Messe ab, während dessen drängte sich Rodney an Sheppard vorbei und lies sich sofort einen Kaffee ein.
    Sheppard bemerkte wie ihn der Kanadier ausgetrickst hatte und zog ihn wieder hinter sich, doch der Kanadier hatte seine Kaffeetasse bereits auf sein Tablett gestellt.
    Nun wollte sich Sheppard einen Kaffee einlassen, doch aus der Maschine kam nur noch heiße Luft.
    Sheppard sagte zu dem Soldaten hinter den Theke: „Soldat füllen Sie neuen Kaffee nach.“
    Der Soldat: „Tut mir Leid Sir, aber dass war unsere letzte Ration. Auf so einen Ansturm sind unsere Vorräte einfach nicht ausgelegt.“
    Sheppard schaute mit einem Blickt der töten konnte zu McKay der ihn triumphierend angrinste.
    McKay klopfte auf den Kaffeeautomaten und sagte: „Derjenige der die Füllmengenanzeige erfunden hat war echt ein Genie.“
    Sheppard ließ sich etwas heißes Wasser in die Tasse und nahm einen Teebeutel mit.

    Dann mussten beide mit ansehen wie die Marines vor ihnen, ihnen die letzten Rühreier mit Speck wegschnappten. Enttäuscht und genervt legten sich beide ein paar Scheiben Toast auf die Teller und gingen dann weiter zu den Wurst und Käse Platten. Doch auch dort war nichts weiter als ein paar Krümel übrig geblieben.

    Schließlich kamen die beiden zu der Marmeladenabteilung. Dort standen noch zwei Tabletts, auf dem einen war gerade noch ein Schälchen mit roter Konfitüre und das andere war noch so gut wie vollständig mit Schälchen gefüllt, in denen sich ein gelb-oranger Fruchtaufstrich befand. Sheppard der inzwischen wieder vor McKay stand, hatte schon seit einiger Zeit bemerkt, dass Rodney das rote Schälchen anfixiert hatte.
    Als Sheppard an der Reihe war griff er sofort in Richtung des roten Schälchens und dann hörte er auch schon hinter sich McKay fluchen: „Nein , nicht, Sheppard!“
    John drehte sich zu ihm um und Grinste ihn an während er das Schälchen auf sein Tablett stellte.
    McKay seufzte und beäugte dann die gelb-orange Masse in den anderen Schälchen.
    Rodney fragte den Soldaten hinter der Theke: „Was ist das?“
    Der Soldat: „Oh, dass ist der neue Pfirsich-Zitronen Aufstrich, allerdings kommt der bisher nicht sonderlich gut an.“
    Flehend schaute McKay zu Sheppard und sagte: „Jetzt kommen Sie schon geben Sie mir die Kirschmarmelade, das Zeug hier kann ich nicht essen. Sie wissen ja, meine Allergie.“
    Sheppard grinste und sagte dann: „Kaffee gegen Krische?“
    McKay starrte bedauernd auf seinen Kaffee und nickte dann: „Ja ja in Ordnung!“
    Nachdem der Tausch durchgeführt war nahm sich Sheppard noch ein Schälchen von dem anderen Zeugs und dann setzten sich beide an einen Tisch und frühstückten.

    Sheppard schien jeden Schluck seines Kaffees förmlich zu genießen während Rodney enttäuscht aber trotzdem schmatzend und schlingend seinen Marmeladentoast verdrückte.

    [Konferenzraum, Atlantis, eine halbe Stunde später]

    Um das weitere Vorgehen zu besprechen hatten sich Präsident Hammond, Carter und das SGA-Team, sowie O`Neill und SG-1 in dem Besprechungsraum eingefunden.

    Präsident Hammond fragte in die Runde: „Erst mal guten Morgen an alle und dann komme ich auch schon zum wichtigen Teil dieser Besprechung. Haben Sie schon einen Plan wie wir ZPMs bekommen, um zur Erde zu fliegen oder einen anderen Plan um Ba’als Herrschaft zu beenden?"
    Alle antworteten nur mit einem kopfschütteln.

    Dann sagte Daniel: „Dann müssen wir also die ZPMs auf die altmodische Art und Weise suchen und finden.“
    McKay: „Nur dass wir jetzt schon seit zwei Jahren diese Galaxie absuchen und so gut wie keine gefunden haben.“
    Mitchell: „Na dann müssen wir einfach mehr Leute einsetzen, wir nehmen einfach die Soldaten hier und schicken dann SG-2 bis SG-20.000 auf die Suche.“
    McKay giftete ihn an: „Ha, ha sehr witzig diese Stoppelköpfe können vielleicht ganz gut Schießen und marschieren….“
    Mitchell entgegnete ihm: „Womit sie schon mal mehr können wie Sie Dr. McKay - wie man so hört.“
    Dieser Spruch sorgte insbesondere bei Sheppard, Teyla und Ronon für schmunzeln.
    McKay: „Was … wie… von wem haben Sie dass…“ er drehte seinen Kopf zu Sheppard: „Sheppard was haben Sie denen erzählt?“
    Aber Sheppard lächelte ihn nur an.

    Dann fuhr McKay fort: „Jedenfalls haben ihre hochgeschätzten Soldaten noch nie einen Wraith oder Replikator zu Gesicht bekommen und von dem Umgang mit außerirdischer Technologie will ich gar nicht Reden. Da könnte sonst was passieren.“

    O’Neill sagte: „Ausnahmsweise muss ich McKay recht geben. Ich will niemanden durch das Gate schicken, wenn ich mir nicht sicher bin, dass Sie da draußen zu recht kommen.“

    Hammond fragte: „Haben Sie sonst noch Vorschläge?“
    Kurze Zeit herrschte Schweigen in dem Raum bis dann Sam das Wort ergriff: „Nachdem wir offensichtlich auf die Schnelle keine ZPMs finden können, möchte ich zu einem anderen Problem kommen. Auf Grund der vielen Leute die jetzt in Atlantis sind gehen die Vorräte zur Neige.“
    Kaum hatte Carter ausgeredet sagte McKay: „Ja genau diese Marines fressen uns die Haare vom Kopf.“
    Sheppard: „Und wir brauchen Kaffee.“
    Carter: „Da hat der Colonel recht der Kaffee ist bereits aufgebraucht.“
    Daniel: „Ja wir brauchen unbedingt wieder welchen.“
    Mitchell: „Allerdings!“
    Und Teal’c nickte zustimmend in die Runde und sagte: „In der Tat.“
    O’Neill schaute Teal’c etwas überrascht an und fragte: „Teal’c seit wann trinkst du Kaffee?“
    Teal’c: „O’Neill ich trinke noch immer keinen Kaffee, aber ich weiß wie gereizt ihr Tau’ri reagiert wenn ihr dieses Getränk nicht bekommt.“
    Ronon: „Da hat er recht, McKay nervt ja schon so, aber ohne dieses widerliche Zeugs ist er unausstehlich.“

    McKay schnaubte: „Ist ja schön dass sich ‚Chew’ und ‚B.A.’ um uns Sorgen, aber das ist wirklich dringend mit dem Kaffee. Ich hatte heute noch keinen…“
    Mitchell unterbrach ihn: „Moment mal ihr wollt Star Wars sein und wir sollen das A-Team sein?“
    McKay stutzte etwas und zeigte dann auf sich und sagte: „Nun Han Solo,“ dann schaute er zu Sheppard „Luke,“ er schaute weiter zu Teyla „und Leia.“
    Mitchell: „Wie auch immer, aber wir sind nicht das A-Team!“
    O’Neill lehnte sich zurück und sagte: „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.“
    Dann ging er wieder nach vorne klopfte Daniel und Mitchell auf die Schultern und sagte: „Faceman, Murdock und Triple A“ dabei schaute er zu erst zu Daniel, dann zu Mitchell und schließlich zu Vala.
    Mitchell regte sich auf: „Bei allem Respekt Sir aber ich bin sicher nicht der durchgeknallte Murdock.“

    Hammond unterbrach die Diskussion und sagte mit ernster Stimme: „Könnten wir vielleicht wieder zum Thema kommen“ er machte eine kurze Pause „wir brauchen Kaffee.“

    Dann sagte Teyla: „Also mir ist nicht bekannt ob es irgendwo in der Pegasus-Galaxie Kaffee gibt, aber ich kenne ein Volk, dass eine Bohne anbaut die sie Koruba nennen und diese wird ebenfalls geröstet und mit Wasser aufgegossen getrunken.“
    Hammond sagte: „Also gut Teyla, dann nehmen Sie mit diesem Volk Kontakt auf und versuchen Sie einen Handel zu arrangieren. Es steht Ihnen alles zu Verfügung was wir haben.“
    O’Neill: „Ja wenn das Zeugs schmeckt dann bekommen die alles was sie wollen von C-4 bis P-90.“
    Hammond: „Naja nicht wirklich alles.“
    Teyla nickte.
    Hammond: „Und versuchen Sie auch sonstige Nahrungsmittel zu besorgen, Dr. Jackson und Vala werden Sie begleiten.“

    [Gatetrium, Atlantis, eine halbe Stunde später]

    Teyla, Vala und Daniel standen vor dem Gate und waren bereit, um zu ihrer Handelsmission auf zu berechen.
    Vala fragte Daniel: „Hey warum grinst du so?“
    Daniel: „Naja das ist der erste Besuch auf einem fremden Planeten in der Pegasus-Galaxie. Neue Kulturen, neue Völker da gibt es viel zu entdecken.“
    Dann fragte er Vala: „Und warum hast du so glänzende Augen?“
    Vala: „Wir gehen Shoppen und vielleicht finden wir sogar ein paar Schätze.“
    Teyla schnaufte kurz durch und sagte dann: „Eigentlich ist es unsere Mission einen Handel über die Koruba-Bohnen abzuschließen.“
    Daniel: „Ja natürlich, aber das eine lässt sich doch mit dem anderen Verbinden.“
    Vala: „Genau.“
    Teyla verdrehte die Augen und dann gingen alle drei durch das Stargate.

    [eine kleine Stadt, 5 km vom Tor entfernt, M5G-767, Pegasus-Galaxie, zwei Stunden später]

    Teyla, Vala und Daniel gingen durch die Stadt und fragten die verschiedenen Händler nach den besagten Koruba-Bohnen. Schließlich wurden sie zu einem großen Haus gebracht und einem Mann vorgestellt.
    Der schon ergraute Mann sagte: „Herzlich willkommen ich bin J'acobs was ist euer Anliegen?“
    Teyla: „Ich bin Teyla Emmagan, das sind Dr. Daniel Jackson und Vala Mal Doran. Wir interessieren uns für eure Koruba-Bohnen. Wir haben gehört ihr kocht daraus ein Getränk.“
    J'acobs: „Ja natürlich. Nehmt doch Platz.“
    Die vier setzten sich an einen Tisch.
    Dann schrie er: „Kinder wir haben Gäste bringt etwas Korubatrunk.“
    Dann betraten eine wunderschöne Frau, Mitte Zwanzig, mit dunkler Haut und dunklen braunen Locken und ein ca. 30 Jahre alter Mann mit blonden Haaren den Raum und brachten ein Tablett mit einer Kanne und sechs Tassen.
    J'acobs zeigte erst auf die Frau und dann auf den Mann und sagte: „Das ist meine Tochter T'shibo und mein Sohn Ed'scho. Bitte kostet etwas von dem Trunk, T'shibo bitte schenk unseren Gästen etwas ein.“
    Die Frau schenkte jedem etwas ein, wobei sie Daniel tief und intensiv in die Augen schaute und er es mit einem Lächeln erwiderte, was ihm jedoch sofort einen Fußtritt und einen bösen Blick von Vala einbrachte.

    Dann kosteten alle und Vala sagte: „Also ich kenne zwar bloß den Kaffee aus dem SGC, aber dagegen schmeckt das hier richtig gut.“
    Teyla: „Ja ich habe auch wenig Erfahrung was guten Kaffee betrifft, aber dieses Getränk schmeckt gut.“
    Daniel: „Ja das schmeckt wie richtig guter Kaffee.“

    Dann sagte Teyla: „Nun J'acobs wir würden gerne eure Koruba-Bohnen erwerben.“
    J'acobs: „Und wie viel wollt ihr erwerben? Einen Sack oder zwei?“
    Teyla: „Wir wollen so viel wie ihr bereit seid herzugeben. Am besten euere gesamte Ernte.“
    J'acobs: „Seit ihr Großhändler oder warum benötigt hier soviel?“
    Teyla: „Wir sind Vertreter einer sehr großen Stadt und wollen diese Versorgen.“

    Daniel fragte: „Äh, bevor jetzt die Verhandlungen beginnen würde ich gerne Wissen wie seit ihr darauf gekommen diese Pflanzen an zu bauen, gibt es da einen besonderen kulturellen Hintergrund?“
    J'acobs: „Ja Dr. Jackson, den gibt es – die Vorfahren haben uns Anweisungen und ein Rezept hinterlassen.“
    Daniel: „Das würde ich mir gerne mal Ansehen.“
    J'acobs sagte zu seiner Tochter: „T'shibo zeig Dr. Jackson die Steine der Vorfahren.“
    T'shibo nahm Daniels Hand und führte ihn aus dem Haus. Dann stand Vala auf und sagte: „Also ich werde mir das auch mal ansehen.“ Sie schaute zu dem jungen Mann und sagte: „Hey Ed'scho zeigst du mir den Weg?“ Dann verließen die beiden den Raum und Teyla lächelte J'acobs halb verlegen, halb genervt an.
    Dann begannen die beiden mit den Verhandlungen.



    Hinter dem Haus hatte T'shibo Daniel zu den Steinen geführt und Daniel war sofort hell auf begeistert. Er saß auf einem kleineren Stein und betrachtete den ca. einen Meter hohen Monolithen und die Schriftzeichen darauf. T'shibo saß ihm gegenüber und lächelte ihn ständig an. Zwischen seinen Notizen und Übersetzungen lächelte Daniel immer mal wieder zurück.

    Dann kamen Vala und Ed'scho zu den beiden und Vala fragte Daniel: „Und was hast du schönes gefunden?“
    Daniel: „Oh, das ist wirklich faszinierend, dieser Stein hier stammt von den Antikern, offensichtlich haben die auch schon diese Pflanze angebaut und den Trunk getrunken. Das hier ist quasi eine Anleitung für ihre Nachfahren.“
    Vala schaute kurz zu der Frau und dann wieder zu Daniel und sagte dann mit einem ermahnenden Unterton: „Das scheint ja nicht das Einzige zu sein, was dich fasziniert.“
    Daniel schob seine Brille zu Recht und schaute zu Vala und fragte: „Was?“
    Vala warf ihm einen viel sagenden Blick zu und sagte: „Du weißt genau was ich meine.“
    Ignorierend schüttelte Daniel den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Übersetzung.

    Vala schaute den beiden noch eine Weile zu, dann packte sie Daniel am Arm und zog ihn zur Seite.
    Vala: „Daniel kannst du vielleicht mal auf hören ständig mit der Kleinen zu flirten?“
    Daniel: „Flirten? Ich flirte doch gar nicht….Moment mal bist du etwa eifersüchtig?“ Daniel lachte los: „Du bist tatsächlich eifersüchtig. Das ist lächerlich Vala.“
    Vala verschränkte die Arme und drehte ihm beleidigt den Rücken zu.
    Dann ging Daniel wieder zu T'shibo und den Steinen.

    Vala hingegen ging zu Ed'scho und begann heftig mit ihm zu flirten. Als sie schließlich ihre Weste abgelegt hatte und sich so nach hinten auf einen Tisch abstützte, dass jeder ihre weiblichen Kurven sehen konnte, sprang Daniel plötzlich auf und ging zu ihr. Daniel zog sie zur Seite und fragte sie: „Kannst du mir mal sagen was du hier für einen Sexshow abziehst?“
    Vala: „Ich… ich habe mich lediglich etwas entspannt. Wer hat den vorhin von Eifersucht gesprochen. Da solltest du dich erstmal an die eigene Nase fassen, wenn diese mal nicht gerade in einem fremden Dekollté steckt.“
    Daniel: „Vala….“
    Die beiden wurden in ihrer Eifersuchtsszene von Teyla unterbrochen, die hinter ihnen stand und sich genervt räusperte.
    Teyla: „Dr. Jackson, Vala gibt es ein Problem?“
    Daniel: „Äh, nö, nein, nein.“
    Vala schüttelte den Kopf: „Mhm, alles in Ordnung.“ Dann Grinste sie Teyla überfreundlich an.
    Teyla: „Sehr gut, wir sind uns Handelseinig geworden, wir müssen jetzt zum Gate zurück und General O’Neill um einige Soldaten bitten, denn wir müssen die Bohnen selbst abbauen.“
    Daniel und Vala nickten und Daniel sagte: „Ich glaube es ist besser wenn ich und Vala, dann nach Atlantis zurückkehren.“
    Vala: „Das kann man wohl sagen.“
    Teyla lachte sie verschmitzt an: „Wie Sie meinen.“

    Dann verabschiedeten sich die Drei von J'acobs und seinen Kindern und gingen wieder zum Stargate.

    [Konferenzraum, Atlantis, eine Stunde später]

    Daniel und Vala kamen zu Sam und Jack in den Konferenzraum und stellten ihnen zwei Tassen hin und schenkten sie mit dem Korubatrank voll.
    Daniel: „Die erste Lieferung von Koruba-Bohnen ist eingetroffen, probiert mal.“
    Während Sam und Jack tranken erklärte Daniel: „Also nach meinen Nachforschungen haben bereits die Antiker dieses Getränk getrunken und haben den Bewohnern von M5G-767 Hinweise zum Abbau und der Zubreitung hinterlassen.“
    Sam: „Hmm, das Zeug schmeckt echt gut.“
    Jack: „Ja, Daniel, dein Antiker-Kaffee ist echt ein Volltreffer. Daran könnte ich mich gewöhnen.“

    Sam: „Nun dann dürften ja unsere Probleme hier in Atlantis erstmal gelöst sein.“

    Ende


  9. #49
    Chief Master Sergeant Avatar von Torri
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    Standard

    Autor: Torri
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    Kategorie: Humor
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    Titel: Midlife Crisis
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    Kommentar:
    Charakter: Sheppard, McKay, Weir, Multi-Charakter
    Short-Cut: Elizabeth wollte etwas erwidern, brachte jedoch nicht mehr als ein kurzes Lippenzittern zusammen. Er trug eine enge schwarze Biker-Lederhose und dazu ein enges rosa Shirt, welches seine kleinen Rettungsringe perfekt betonte.
    Originalpost eines Teiles der FF: http://sga.fan-arts.net (autor: sühsi = ich)
    Aufwand: kann mich nicht mehr erinnern...
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    Betaleser: Beta nur teilweise; Nin (glaub ich)
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    Rating: G-6
    --------------------------------------
    Wörterzahl: 2.672


    Spoiler 
    Midlife-Crisis


    "Dr. Weir, bitte in den Jumper-Hangar!", ertönte eine leise Stimme an ihrem Ohr und mit einem leisen Seufzen schob Elizabeth ihren Laptop zur Seite. Es war ein anstrengender Tag bis jetzt gewesen und nun war sie froh darüber, dass John und Rodney wieder von der Erde zurückgekehrt waren. Jedoch war ihr noch nicht ganz klar, warum sie sich in der Jumperbay blicken lassen sollte.
    "Was gibt es denn, Sergeant?", wollte sie genauer wissen, während sie ihr Notebock zuklappte und langsam begann aufzustehen.
    "Ich glaube, wir haben hier ein kleineres Problem, was Sie sich ansehen sollten, Ma'am!", erklang erneut die Stimme an ihrem Ohr und genervt kniff Elizabeth kurz ihre Augen zusammen. Konnte denn heute nicht einmal etwas ohne Komplikationen klappen?
    "Ich bin schon unterwegs!", murmelte sie, ehe sie ihren Timer schnappte und Richtung Hangar steuerte. Sie konnte es nicht fassen, dass Heute alles ihre Besichtigung erforderte.
    Nach weniger Zeit schoss sie auch schon um die Kurve in den Hangar, wo sich eine kleine Gruppe von Militärpersonal angesammelt hatte. Protestierend atmete sie kurz ein und aus, bevor sie näher trat und sich nach dem Rechten erkundigte.
    "Was gibt es denn für ein Problem, meine Herren?", meinte sie mit gereizter Stimme, während sie sich zwischen dem Personal hindurch schob, um Blick auf den Jumperausgang zu bekommen.
    "Gar kein Problem!", entgegnete ihr John, der gerade aus dem Jumper trat. Gerade wollte Elizabeth aufatmen, als ihr schlagartig die Luft im Hals stockte.
    John trug eine Skaterhose, die ihm weit unter dem Hintern hing, dazu ein kunterbuntes Poloshirt und eine Fliegerbrille. Seine Haare waren mit etwas Gel nach unten gepappt worden und er sah aus wie ein Alternativer Rocker, der gerade auf Tour war.
    Mit geschocktem Blick musterte ihn Elizabeth von oben nach unten, ohne dabei ein Wort zu verlieren.
    "Was?", sprach John sie dann an, der ihren starrenden Blick als etwas unangenehm empfand.
    "Äh...", stotterte sie, bevor sie ihren Blick von ihm abwandte und versuchte, sich auf ihre nächsten Worte zu konzentrieren. "Sie sehen etwas...", begann sie schließlich, doch dann entwich ihr leise ein entsetztes: "OH MEIN GOTT!"
    Rodney trat aus dem Jumper. Sie hatte ihn bis jetzt noch nicht gesehen, da er sich im Dunklen des Jumpers verborgen hatte, um einige Geräte zu überprüfen.
    "Hallo, Elizabeth!", entsprang ihm mit unnatürlich fröhlicher Stimme, als er Dr. Weir erblickte. "Nett von Ihnen, dass sie uns willkommenheißen!"
    Elizabeth wollte etwas erwidern, brachte jedoch nicht mehr als ein kurzes Lippenzittern zusammen. Er trug eine enge schwarze Biker-Lederhose und dazu ein enges rosa Shirt, welches seine kleinen Rettungsringe perfekt betonte. Er erinnerte Elizabeth etwas an Elton John, da der Ohrring am linken Ohr diesen eindeutigen Touch unterstrich.
    Elizabeth war wie in einer Art Starre gefangen, bis sie einer der Soldaten leicht am Arm berührte und sie ihren unruhigen Blick von den beiden Jungs riss.
    "Dr. Beckett wartet bereits in der Krankenstation auf Sie!", meinte er mit gelassener Stimme, welche einen leicht spöttischen Unterton hatte. Sie nickte bloß und gab John und Rodney eine Handbewegung, die ihnen symbolisierte, dass sie die Standarduntersuchung vor sich hatten.
    Ohne zu zögern gingen die Beiden los, gefolgt von Elizabeth, die noch kurz einen verwirrten Blickwechsel mit einigen der jungen Soldaten hatte. Diese schienen dies alles amüsant zu finden, doch Elizabeth konnte darüber nicht lachen.
    Ihre beiden Spitzenmänner waren aufgestylt wie zwei Verrückte und liefen so auch noch durch die Gegend!
    Also wenn dies keine Schande war, dann wusste Elizabeth auch nicht weiter. Auf dem Weg zur Krankenstation ließ sie einige Meter Abstand zu den Beiden, da ihr Aussehen mehr als nur peinlich war.

    +++

    Nichts wissend gab Carson Ronon gerade eine übliche Zeckenimpfung, als John und Rodney durch die breite Tür geschossen kamen. Carson stand mit dem Rücken zur Tür, doch Ronon zuckte beim ersten Blickkontakt mit den Beiden so zusammen, sich Carson mit der Nadel leicht verstach.
    "Ronon!", fuhr es verärgert aus Carson. "Ich sagte doch ‚stillhalten'!"
    "Ahm ... Carson… das sollten Sie sich ansehen!", warf Teyla mit einer kleinen Handbewegung sofort ein und Carson wandte sich gelassen zu den Beiden um, wo er dann jedoch beinahe einen Schock bekommen hätte.
    Entgeistert betrachtete er die Herren der Schöpfung, ohne jedoch einen Mucks zu machen. Kurz darauf trat Elizabeth ein, welche bloß entschuldigend und unwissend mit den Schultern zuckte.
    Ohne eine Frage über das kitschige Auftreten der Beiden zu verlieren, bot er ihnen einen Platz auf einem der Krankenbetten an und begann schweigend mit der Untersuchung.
    "Rodney sieht aus wie ein kleines Schwein, mit dem rosaroten Hemd!", flüsterte Ronon Teyla zu, während er beobachtete, wie Carson den Beiden den Blutdruck maß.
    "Ronon!", brummte Teyla. Sie musste sich ein Lächeln verkneifen, da Ronon leider Recht hatte. Rodney sah aus wie ein kleines rosa Schweinchen, da das Shirt einfach viel zu eng war und jede Kurve seines Körpers betonte.
    "Bei John könnte man meinen, er hat keinen Hintern!", flüsterte er ihr wieder zu und Teyla riss die Augen verwundert auf. "Na sieh dir mal seine Hose an...!", fuhr Ronon fort und deutete wie ein Kind mit dem Finger auf John. Teyla zog seinen Arm zurück an seinen Platz und murmelte warnend: "Ronon!"
    Eine kleine Weile verging, in der die Mehrheit des Teams schweigend den Arzt beobachtete, doch dann begann Ronon erneut: "Ist Rodney schwul?"
    Dieses Mal war es Elizabeth, die ihn mit einem dumpfen "Ronon!" ermahnte. Sie hatte neben Teyla Platz gefunden und beobachtete ebenfalls sorgfältig Carson bei der Untersuchung.
    "Was?", bohrte Ronon nach. "Er sieht doch wirklich schwul aus...!"
    Dieses Mal fing er von beiden Damen an seiner Seite einen warnenden Blick ein, von dem er sich jedoch nicht abschrecken ließ.
    "Nachher beim Essen sitze ich nicht neben ihm! Wer weiß ... vielleicht greift er zu mir rüber!"
    Elizabeth entkam bei dieser Meldung ein kleines Lachen, welches sie sich sofort wieder verkniff und sich leicht die Hand vor den Mund hielt. Es war eigentlich nicht zum Lachen, denn die Situation in der sie sich befanden war etwas verzwickt, doch Ronon hatte so Recht mit dem Aussehen von Rodney.
    Ehrlich gesagt, stand es ihm sogar irgendwie!
    "Ich bringe Ihnen dann die Testergebnisse in Ihr Büro!", sprach Carson sie dann an, doch alle drei gafften John und Rodney nach, als diese hyperglücklich die Krankenstation verließen, von E-Gitarren sowie von Bungeejumping aus dem Jumper plauderten.
    "Aber wie ich bereits ahne, hat ihnen der längere Ausflug zur Erde nicht gut getan!", ergänzte dann Carson und alle drei nickten besorgt, noch immer zur Tür starrend.

    +++

    „Sagen Sie Carson, finden Sie Rodneys Verhalten in letzter Zeit auch etwas… anders?“, fragte Elizabeth gelassen während sie nach einem Wackelpudding griff und ihn auf ihr Tablett stellte.
    „Wie meinen Sie das?“, wollte Carson wissen, ehe er zwei Ladungen Besteck schnappte und diese auf seine und Elizabeths Serviette legte.
    „Nun ja… er ist etwas… eigenartig!“, fuhr sie fort und ging mit Beckett an ihrer Seite zu einem nahe gelegenen Tisch in der Kantine, wo sie beide Platz nahmen.
    „Das ist er doch immer!“; scherzte Carson und ergriff seine Gabel. „Außerdem, sehen Sie wie er herumläuft… diese Kleidung…!“
    „Nein, Carson. Er ist heute etwas… überdreht.“ Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, doch Carson zuckte nur unwissend die Schultern.
    „Ich weiß nicht wovon Sie reden….“ Er hatte wirklich keine Ahnung und begann deshalb seelenruhig zu speisen, als plötzlich Katie Brown verärgert in die Kantine geschossen kam.
    „Verdammt, Rodney. Lassen Sie mich in Ruhe!“, fluchte sie während sie an einem Tisch, welcher von ihren Freundinnen belegt war, platz nahm.
    "Aber Sie müssen mich mögen, Katie! Ich bin der klügste Mann in Atlantis", meinte er mit einem egoistischen Lächeln, als er friedlich die Kantine betrat. "Außerdem hab ich das Funkeln in Ihren Augen gesehen, als sie mich vorher am Gang erblickten."
    Carson blickte Elizabeth verwundert an, ehe sie flüsterte. „Genau das, hab ich mit ‚eigenartig’ gemeint!“
    „Aber wunderbare Katie!“, fuhr Rodney fort und schritt gemächlich auf sie zu. „Ich weiß, dass wir für einander bestimmt sind!“ Zeitgleich machte er theatralische Handbewegungen, bevor er sich zu Boden auf die Knie ließ und seine Geliebte anstarrte. Die Lederhosen spannte extrem um seinen Hintern und es sah so aus, als würde sie jeden Moment platzen, doch das störte Rodney nicht. Er fand sich super sexy!
    „Verschwinden Sie, Rodney!“, fauchte Dr. Brown, welche daraufhin aufstand und aufgebraust den Raum verließ. McKay verweilte noch einige Augenblicke auf den Knien, doch dann blickte er ihr nach und stand auf.
    „Ich versteh die Frauen nicht!“, brummte er anschließen und setzte sich auf einen Stuhl, welcher am Tisch der restlichen Botanikerinnen stand.
    „Oh Linda, Sie sehen ja heute bezaubernd aus!“, schoss es im selben Augenblick als Rodneys Hintern den Stuhl berührte. „Na, wie wäre es später mit uns Zwei? Es wäre mir ein Vergnügen mit Ihnen einen kleinen Spatziergang zu unternehmen!“
    Er warf ihr ein kurzes Augenzwinkern zu und verstört starrte ihn die junge Wissenschaftlerin an, ehe sie ihren Tablett schnappte und meinte: „Tut mir Leid, Dr. McKay. Ich muss zurück an die Arbeit!“
    Hastig standen sie und ihre Kolleginnen auf, um ebenfalls die Kantine zu verlassen.
    „Hey… wo gehen sie denn alle hin? Linda? Emily? Jessica?“, rief ihnen Rodney nach, doch die Damen hatten den Saal bereits verlassen und konnten ihn nicht mehr hören.
    Beleidigt erhob sich Rodney dann vom leeren Tisch und nahm neben Carson und Elizabeth platz, welche vor lauter Action beinahe vergessen hatten, etwas zu essen.
    „Na Rodney, läuft wohl nicht so besonders?“, fragte Carson mit einem Lächeln auf den Lippen, was ihm jedoch nur einen arroganten Blick von Rodney einbrachte.
    „Die werden schon noch draufkommen, was für ein Mann ihnen entgangen ist!“, murmelte er, während er eingebildet seine Nase rümpfte und sich durchs Haar strich, als sei er etwas Besseres. Seine Haare waren heute besonders nett zurück gegelt und vorne hatte er eine Art „kleine Elvislocke“.
    Rodney sah wirklich richtig schwul aus und bei dem Gedanken daran, musste Elizabeth grinsen.
    „Ach ja?“, bohrte Carson nach. „Was können Sie denn ihnen alles bieten?“
    Rodney fand es gar nicht witzig, dass Carson so dumme fragen stelle. Hatte er ihn heute noch nicht angesehen?? Das gestrige rose Shirt war verschwunden und durch ein erotisches weißes Rudertop ausgetauscht worden und seine schnittige Bikerhose war nicht mehr schwarz, sondern dunkelbraun mit aufgenähten Patches.
    „Ich kann der Damenwelt sicher mehr bieten als Sie!“, konterte Rodney geschickt und Carson zog interessiert die Augenbraue nach oben.
    „Aye. Und was wäre das?“
    „Dass verrate ich doch Ihnen nicht!“, fuhr es aus Rodney hochnäsig. Carson und Elizabeth wechselten nur stumm Blicke.
    „Aber Ihnen, meine Liebe, Ihnen könnte ich es zeigen!“ Verführerisch ergriff Rodney Elizabeths Hand und gab ihr einen leichten Kuss darauf, wobei er sie anzwinkerte.
    Elizabeth riss verwirrt die Augen auf und ging automatisch etwas zurück, um ihre Hand zu befreien. Das ging doch wirklich etwas zu weit.
    Carson räusperte sich leicht und Rodneys Blick schoss zurück zu ihm.
    „Rodney, Ihr Angebot ist wirklich verführerisch, aber ich hab heute einen voll gepackten Terminkalender!“, entschuldigte sich Elizabeth und mit einem seufzenden „Oh!“ ließ Rodney ihre Hand los und fuhr sich kurz durchs Haar.
    „Dr. McKay, bitte ins technische Labor 3!“, ertönte es im selben Moment über die Lautsprecher der Stadt und Rodney erhob sich vom Tisch.
    „Entschuldigen Sie mich, mein genialer Verstand ist gefragt!“ Mit einem eingebildeten Lächeln und einem letzten schmackhaften Augenzwinkern für Elizabeth, verließ er dann den Speisesaal und begab sich zu den Laboren.
    Carson und Elizabeth blickten ihm kurz nach, bevor sie sich gegenseitig zuwandten. Sie konnte sehen, dass Carson genauso verwirrt über Rodneys Verhalten war wie sie selbst.
    „Ich glaube das, was sie sich auf der Erde eingefangen haben, geht auch aufs Gehirn!“, meinte er und Elizabeth musste grinsen.
    „Ich glaube, das neue Aussehen von Rodney gibt ihm den letzten Schliff in Punkto Selbstvertrauen!“, scherzte Elizabeth. „Er glaubt, er ist nun unwiderstehlich für die Frauenwelt…!“
    „Na da wünsche ich ihm viel Glück!“, sagte Carson mit einem Lachen.
    Eigentlich war die ganze Situation nicht zu Lachen, da es sich um den führenden Wissenschaftler der Stadt drehte, doch im Moment konnten Elizabeth und Carson nicht anders.
    Ein erotischer Rodney der die Frauenwelt erobert… klingt doch für kurze Zeit lustig, oder?

    +++

    "John, ich hab Ihnen schon mehrmals gesagt, Sie sollen mit Ihrem Skateboard aus dem Gateraum verschwinden!", schrie Elizabeth gereizt von ihrem Catwalk hinunter in den großen Raum. "Das hier ist ein Platz, wo Menschen arbeiten und keine verdammte Halfpipe!"
    Zornig warf sie ihm einen letzen tödlichen Blick zu, bevor sie in ihr Büro zurückkehrte und sich mürrisch in ihrem Stuhl niederließ.
    Es ging schon ewig so, dass er hier auf und ab fuhr, wobei er ihre Drohungen und Warnungen ignorierte. Sie konnte nicht arbeiten, wenn er ständig auf ihrem Catwalk ‚Willies' trainierte und dabei fluchte wie ein wilder Teenager, wenn es nicht klappte oder wenn er in der Mitte des Gateraums Platten und Pfosten auflegte, um darüber zu springen.
    Es zerrte mächtig an ihren Nerven.
    Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben, als sie ein Klopfen an ihrer Glastüre aus ihren Gedanken riss.
    "Ja bitte?", murmelte sie, ehe sie aufblickte und sich innerlich alles zu sträuben begann.
    "John!", keuchte sie ärgerlich, doch er trat mit einem schelmischen Grinsen ein und stellte sich gegenüber von ihr hin.
    "Hey, Elizabeth… Raten Sie mal, worüber ich vorhin gerade nachgedacht habe?", begann er, wobei er mit einer Hand in der Luft herumfuchtelte, da die andere das Skateboard hielt.
    "Daran, dass im Gateraum nicht geskatet wird?", brummte sie unfreundlich und John schüttelte fröhlich den Kopf.
    "Nein! Ich dachte mir, was halten Sie davon, wenn ich mir hier ein Piercing stechen lasse!?" Er deutete mit dem Finger auf einen Punk unter seiner Unterlippe und Elizabeth begann genervt ihre Augen zu verdrehen.
    "John!", mahnte sie.
    "Ich dachte da eher so an einen Lippenring...", fuhr er fort.
    "John!", wiederholte sie mit etwas lauterer Stimme und verwundert guckte er zu ihr nach unten. Ihr schien wohl die Idee mit dem Piercing nicht zu gefallen ... Doch das war John egal, er würde es sich sowieso stechen lassen.
    "Mir ist es scheiß egal was Sie machen, solange es niemanden bei der Arbeit stört!", meinte sie mit bockiger Stimme. "Das bedeutet ... raus aus dem Gateraum und den Laboren mit ihrem Skateboard oder Sie haben es das letzte Mal in ihren Fingern gehabt!"
    Leicht verdutzt starrte John sie einen kurzen Moment an, da er nicht wusste, was er entgegnen sollte. Der Gateraum bot einfach viel freien Platz, um zu skaten ...
    "Na schön!", stimmte er dann zu, noch immer überlegend.
    "Sie können Rodney auch gleich sagen, dass er mit seinen Inline-Skates nicht mehr zu Besprechungen erscheinen soll und dass er damit auch nicht in den Laboren fahren darf!"
    "Gut, dann fliegen Rod und ich halt mit dem Jumper Fallschirmspringen … stört ja niemanden bei der Arbeit!", zischte er etwas beleidigt, da ihm diese frustrierte Frau wohl nicht jeden Spaß verbieten konnte.
    Elizabeth wollte gerade den Mund aufmachen und ihm erklären, dass dies viel zu gefährlich über der Stadt wäre, doch sie bekam nicht die Gelegenheit dazu. John war nämlich schon längst auf sein Skateboard gesprungen und davon gedüst, um seinen Kumpel abzuholen.
    Frustriert und verärgert ließ sie sich tiefer in ihren Stuhl zurück sinken und warf beleidigt ihren Kuli gegen den Laptop. Das darf doch alles nicht wahr sein, dachte sie und zog ein Gesicht, als hätte es ein Jahr lang geregnet.
    "Was war denn hier los? John hat gerade richtig geflucht, als er an mir vorbeigefahren ist!", meinte Beckett als er eintrat und gegenüber von Elizabeth Platz nahm.
    "Die Beiden sind kerngesund!", fuhr er fort, legte ihr den Untersuchungsbericht hin und überrascht blickte Elizabeth hoch. "Jedoch scheint mir, als ob sie gerade wohl mit ihrer Midlife-Crisis begonnen haben!"
    Geschockt riss Elizabeth die Augen weit auf. "Midlife-Crisis? Begonnen?"
    "Ja…"
    "Carson, sagen Sie mir bitte nicht, dass dies noch eine Weile so dahingeht!?", flehte sie und der Arzt sah sie nur entschuldigend an.
    Verzweifelt stützte Elizabeth ihre Ellenbogen am Tisch ab und vergrub ihren Kopf in ihren Handflächen. Es schien fast so, als wären ihre schlimmsten Befürchtungen gerade wahr geworden: Ihr Militärkommandant und ihr führender Wissenschaftler hatten sich in rebellische Jugendliche auf unbekannte Zeit zurückverwandelt.

    - Fin -


  10. #50
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard

    Autor: Cindy
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    Kategorie: Action
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    Titel: Freunde
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    Kommentar: John befand sich mit Elizabeth und seinem Team in der Türkei, dort wollten sie einmal gemeinsam ihren Urlaub verbringen.

    Diese FF ist ein Teil aus einer meiner anderen Storys und deshalb leider der Schere etwas zum Opfer gefallen. Ich habe auch die Handlung etwas umgeändert, damit es eine abschließende Geschichte wird.
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    Betaleser: Lyddie
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    Rating: PG -16
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    Wörter: 5500
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    Spoiler 
    Freunde


    Nachdem John und Elizabeth sich gemütlich die Gegend angesehen hatten, ritten sie langsam zurück ins Lager und waren überrascht, als sie es verlassen vorfanden.

    „Wo sind die denn alle hin?“, fragte sie.
    „Vielleicht suchen sie uns schon“, meinte John und nahm sein Funkgerät. „Rodney? Teyla? Ronon? Hier Sheppard, meldet euch!“
    Aber er bekam keine Antwort, stattdessen hörte er nur ein Rauschen.

    Nachdenklich blickte er Elizabeth an. „Rodney?! Melde dich, verdammt! Ronon, Teyla!“
    Aber auch diesmal blieb das Funkgerät still. „Da stimmt etwas nicht, einer von ihnen müsste sich doch melden!“

    Allmählich machte er sich Sorgen und als er dann noch die Feuerstelle sah, schrillten bei ihm die Alarmglocken. Der Topf mit der Suppe war umgestoßen und es sah ganz nach einem Kampf aus.

    „John, die Rucksäcke sind auch weg!“
    Er hielt die Luft an und dachte an seinen. Sofort rannte er zu dem Spalt und zog seinen Rucksack heraus. ‚Gut, dass ich den da rein gesteckt habe’, dachte er sich und kontrollierte den Inhalt. Allerdings verfluchte er die Tatsache, dass er keinen Lebenszeichen-Detektor mitgenommen hatte.

    „Was mag hier passiert sein? Ob sie überfallen worden sind?“, fragte Elizabeth besorgt.
    „Das sieht mir ganz danach aus. Auf jeden Fall werden wir sie jetzt suchen gehen“, entgegnete er.

    Er gab Elizabeth eine Beretta und Ersatz-Magazine, sich selbst steckte er eine in den Hosenbund und die P-90 machte er am Sattel fest. Dann gab er ihr noch ein Messer, das sie sich in den Gürtel steckte.
    „Es war doch gut, dass Sie das alles mitgenommen haben“, meinte sie bedächtig.

    Besorgt sah er sie an. „Elizabeth, wir wissen nicht, was uns erwartet.“
    „Ich pass schon auf.“

    Sie stiegen auf die Pferde und folgten den Hufspuren, die vom Lager wegführten. Auf das Funkgerät verzichtete er von nun an lieber, denn er wollte nicht, dass die Entführer oder wer immer sie waren, bemerkten, dass sie verfolgt wurden.
    Die Hufspuren führten aus dem Tal hinaus in die Berge hinein und es wurde immer schwieriger, sie zu finden.
    John war kein so guter Fährtenleser wie Ronon und hatte deshalb seine Schwierigkeiten, als die Spuren plötzlich ganz verschwunden waren.
    Sie stiegen von ihren Pferden ab und führten sie von nun an. Dann kamen sie an einer Weggabelung vorbei. Er wusste nicht, ob er rechts oder links langgehen sollte, als Elizabeth plötzlich einen Stofffetzen aufhob – sie nahmen den rechten Weg.

    Nach zehn Minuten blieb John stehen. Sein ungutes Gefühl, das er schon seit längerem verspürte, machte sich nun besonders bemerkbar.
    Er schaute nach oben und sah, wie dort etwas von der Sonne reflektiert wurde. „In Deckung!“, rief er und warf sich mit Elizabeth zur Seite.

    Keine Sekunde zu spät, denn John spürte förmlich nahe an seinem Ohr das gefährliche Vorbeizischen der Kugel, die dann irgendwo im Felsen stecken blieb.
    „Das war knapp“, meinte er. Eine Sekunde später, und sein Gehirn würde jetzt irgendwo an der Felswand kleben.

    „Bleiben Sie hier!“, raunte er Elizabeth zu und rannte zu den Pferden. Nahm seinen Rucksack und die P-90 und gab den Tieren einen Klaps. Wiehernd galoppierten sie davon.
    Dann hörte John den Knall einer weiteren Kugel und spürte ein Brennen an seinem rechten Arm, sofort rannte er wieder zurück zu Elizabeth.

    Sie verband ihm die Wunde, die Gott sei Dank nur ein Streifschuss war.
    „Wir müssen hier irgendwie raus“, meinte er zähneknirschend. Er war wütend, sie saßen in der Falle. Wer auch immer dieser Heckenschütze war, er war verdammt gut. Sobald sie auch nur mit der Nasenspitze aus ihrer Deckung hervorkamen, flog ihnen heißes Blei entgegen.

    Er wusste, lange konnten sie hier nicht bleiben, denn die Deckung bot nur von einer Seite Schutz. Er sah sich die linke Seite des Berges an und wusste, es brauchte nur jemand von der anderen Seite zu kommen und sie wären erledigt. Sie saßen quasi wie auf dem Präsentierteller.
    Er holte sein Fernglas hervor und lugte vorsichtig an dem Felsen vorbei. Haarscharf spürte er die Kugel wieder an seinem Kopf vorbeifliegen. „Verdammt!“ Sofort zog er sich zurück.
    John lehnte sich mit dem Rücken an den Felsen und blickte Elizabeth von der Seite her an.
    „Ich muss wissen, wie weit der Bastard entfernt ist und wo er steckt!“

    Eine halbe Stunde saßen sie schon hier und sie konnten nichts tun.

    „Ich werde ihn von meiner Seite beobachten! Er kann nur einmal zielen und schießen“, meinte Weir plötzlich.
    Überrascht sah er sie an. Ihm war nicht wohl bei der Sache, aber sie mussten es riskieren. Sie konnten nicht ewig hier sitzen bleiben.
    „Aber ziehen Sie Ihren Kopf sofort wieder ein!“

    Sie atmete tief durch und schob sich vorsichtig zum Rand.
    „Okay auf drei! Eins … zwei … drei!“
    Gemeinsam streckten sie ihre Köpfe hervor. John hörte wieder dieses Pfeifen und zog sich blitzschnell zurück.
    Er drehte sich zu Elizabeth um und sah sie an. Sie war ein bisschen blass im Gesicht.

    „Ich hab ihn gesehen. Ungefähr 100 Meter von hier in einer Felsspalte.“
    John krabbelte auf ihre Seite und legte sich auf den Boden. Vorsichtig suchte er die Spalte. Als er sie fand, sah er noch 20 Meter weiter einen zweiten Felsen. Wenn er dort hinkommen könnte, hätte er ein besseres Schussfeld. Aber dafür brauchte er einen Köder, um den Heckenschützen ablenken zu können.

    Er kniff seine Lippen zusammen. „Können Sie vielleicht noch einmal Ihren Kopf herausstrecken?“, meinte er und versuchte, ein Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern, was ihm aber misslang. „Ich muss zu dem Felsen dahinten.“
    „In Ordnung, ich mach es!“
    „Aber nur ganz kurz, okay?!“
    Sie nickte.

    John nahm seine P-90 und ging in die Hocke. „Wieder auf drei und passen Sie auf Ihren Kopf auf! Eins ... zwei … drei!“ Anschließend sprintete er im Zickzack zu dem nahe gelegenen Felsen. Währenddessen schoss er auf die Felsspalte. Kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte, spürte er ein erneutes Brennen am rechten Bein und stolperte, konnte sich aber noch abfangen und rollte sich dann geschickt hinter den Felsen.

    Er atmete kurz durch und sah zu Elizabeth hinüber, die ihre Hand hob, als Zeichen, dass es ihr gut ging.
    Das Brennen an seinem Bein ignorierte er. John konzentrierte sich nun vollends darauf, den Heckenschützen abzuknallen.
    Er richtete die P-90 auf die Felsspalte und visierte sie an.
    „Nun zeig dich, du Mistkerl!“

    Nach endlos langen Minuten sah John ein Aufblitzen und drückte ab. Er wartete noch ein paar Sekunden, ehe er sich vorsichtig aufrichtete.

    „Haben Sie ihn erwischt?“, rief sie.
    „Ich glaube, ja!“

    Gemeinsam gingen sie zu der Felsspalte und fanden den Heckenschützen – er war tot.
    Erleichtert atmeten sie auf.
    John nahm das Gewehr, sah es sich an und hob dabei eine Augenbraue. Es war ein Magnum-Scharfschützengewehr.

    „Tja, so gut war er wohl doch nicht.“ Anschließend hing er es sich über die Schulter und durchsuchte den Toten.
    Außer ein bisschen Kleingeld fand er nichts, noch nicht einmal Papiere, die ihm Aufschluss auf seine Identität hätten geben können.

    Vorsichtig kletterten sie den Berg hinauf und sahen sich die Gegend an.
    Weit und breit war nichts zu sehen – außer Sand. John nahm sein Fernglas. Ungefähr zehn Kilometer entfernt sah er eine kleine Baumgruppe.
    „Bleiben Sie hier Elizabeth, ich hole die Pferde.“

    °°°°
    „Was wollt ihr eigentlich von uns?“, fragte Rodney unter Schmerzen und sah dabei den dunkelhaarigen Mann an.
    „Mein Name ist Karim und ich frage euch, was ihr in diesem Tal zu suchen habt.“
    „Wir sind Touristen und machen Urlaub.“
    „Urlaub?“
    „Ja! Ist es vielleicht verboten, hier Urlaub zu machen?“, entgegnete Rodney sarkastisch.
    „Ihr seht mir aber nicht wie Touristen aus. Also sagt mir die Wahrheit, dann passiert euch auch nichts.“

    „Wir haben die Wahrheit gesagt“, meinte Teyla.
    „Und was ist dann das hier?“, dabei zeigte Karim der Athosianerin die Beretta. „Wozu brauchen Touristen eine Waffe?“

    „Um äh … uns vor solchen Wegelagerern wie euch zu schützen“, warf Rodney ein.
    „Ich sage es nur noch ein Mal. Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“

    In dem Moment kam ein anderer auf Karim zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dieser nickte bedächtig.
    „Ihr seid also nicht allein. Es sind noch zwei von euch da, aber die werden wir auch noch kriegen.“

    Besorgt sah McKay, wie ein anderer auf ein Pferd stieg und davonritt.

    „Hören Sie“, meinte Teyla. „Wir sind Amerikaner und machen wirklich nur Urlaub.“

    Karim zögerte einen Moment und sah die drei grinsend an. „Und mit welcher Reisegesellschaft seid ihr gekommen?“
    „Daedalus-Air“, entgegnete Rodney schnell.

    Entgeistert blickten sie ihn alle an.
    „Daedalus-Air? Von der habe ich noch nie etwas gehört“, meinte Karim.

    „Sie ist noch ziemlich neu, die gibt es noch nicht lange auf dem Markt.“
    Kopfschüttelnd wandte sich Karim von ihm ab.

    „Hören Sie, wir haben Ihnen die Wahrheit gesagt, also pfeifen Sie Ihren Mann zurück!“, rief Rodney plötzlich. „Er darf unsere Freunde nicht erschießen!“

    Ronon und Teyla sahen McKay überrascht an.
    „Was meinen Sie?“
    „Na den, den er losgeschickt hat! Den Kerl mit dem Gewehr!“
    „Ich hab gewusst, dass Sie ein falsches Spiel treiben!“, entgegnete Ronon wütend und zerrte an seinen Fesseln.

    „Oh nein, ich habe euch von Anfang an gesagt, ihr sollt mir die Wahrheit sagen. Dass ich Semir zurückgeschickt habe, ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.“
    Dann richtete er sich an einen seiner Leute. „Hassan, reite Semir hinterher und bringe mir die zwei lebend.“
    Dieser stieg sofort auf sein Pferd und ritt los.

    °°°°
    Elizabeth saß auf einem Felsen und genoss die Wärme der letzten Sonnenstrahlen.
    Sie dachte über einiges nach unter anderem auch über John. Wie würde es sein, wenn sie wieder in Atlantis wären? Diese zwei Tage, die sie nun hier in der Türkei gewesen waren, hatten sie privat etwas näher gebracht, und sie hatte John selten so offen erlebt. In Atlantis würde sicher wieder der Alltag einkehren, obwohl man es ja so gar nicht bezeichnen konnte. Denn überall lauerten dort Gefahren und sie dürfte sich wieder einmal regelrecht Sorgen um ihren Colonel und sein Team machen. Irgendwie zogen sie den Ärger immer auf sich. Seufzend schloss sie Ihre Augen.
    Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht bemerkte, wie jemand sich von hinten anschlich.
    Erst als sie etwas in ihrem Rücken spürte, zuckte sie zusammen.

    „Aufstehen!“, hörte sie plötzlich eine fremde Stimme und sie tat es.
    Sie spürte, wie jemand ihre Waffe aus dem Hosenbund zog und anschließend ihre Hände gewaltsam auf den Rücken fesselte.

    „Wo ist Semir?!“

    „Wer ist Semir?“
    Dann wurde sie vorwärts gestoßen. Langsam kamen sie an einer Felsspalte vorbei, wo sie stehen blieben.

    „Semir?!“, rief der Fremde erschrocken und beugte sich über den Toten. Elizabeth ergriff die Möglichkeit zur Flucht. Sie stolperte jedoch und rutschte etwas den Abhang hinunter.
    Gewaltsam wurde sie gestoppt und hochgerissen. Sie sah in ein Paar von Zorn und Wut geprägten Augen.

    „Ihr habt ihn umgebracht!“, meinte er mit einer grollenden tiefen Stimme, die das Schlimmste in Elizabeth befürchten ließ.
    „Wo ist der andere?“
    „Ich bin alleine!“
    „Lüg nicht!“, rief er und verabreichte ihr eine schallende Ohrfeige.

    Tränen stiegen in ihre Augen und eine Hand zeichnete sich auf ihrer Wange ab.
    „Wo ist er?“
    „Ich bin allein!“, wiederholte sie und zuckte zusammen, als er erneut die Hand hob.
    Er zerrte sie hinter sich her, den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Dann setzte er sie auf sein Pferd und ritt der Baumgruppe entgegen.

    Elizabeth traute sich nicht, sich umzudrehen, sie hoffte nur, dass John sie frühzeitig entdeckte. Denn sie bekam eine Gänsehaut, wenn sie an den Kerl hinter sich dachte.
    Es war schon dunkel, als sie die Bäume erreichten, und ohne etwas zu sagen, hielt er an und zog sie vom Pferd.
    Er band sie etwas grob an einem Baum fest und beäugte sie.

    „Karim sagte zwar, ich sollte euch lebend zurückbringen, aber er sagte nicht wie! Wissen Sie eigentlich, dass das mein Freund gewesen war, den ihr umgebracht habt?“
    „Er hat zuerst auf uns geschossen.“

    In Hassans Augen blitzte es plötzlich auf, er nahm sein Gewehr und postierte sich hinter einer Baumwurzel, um auf John zu warten.
    Als er sich jedoch nach einer halben Stunde immer noch nicht blicken ließ, ging er wütend auf Elizabeth zu.

    „Was ist? Wo bleibt dein Begleiter?“
    „Ich hatte doch gesagt, ich bin allein.“
    „Lüg mich nicht an!“, rief er und schlug ihr wieder ins Gesicht.

    „Er ist weggeritten und ich sollte warten, bis er wiederkommt!“, schrie sie ihn zornig an. In der Hoffnung dass John, wo immer er sein mochte, es hören konnte.
    Aber als Antwort bekam sie den nächsten Schlag ins Gesicht und die Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihre Wangen brannten höllisch.
    Dann sah sie dieses Gesicht vor sich, das sie hämisch angrinste.
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. ‚John, wo bleibst du?’, dachte sie und schloss die Augen.

    Sie roch seinen ekeligen Atem und es wurde ihr speiübel, dann spürte sie seine Hände.
    Voller Panik hob sie blitzschnell ihr Bein und traf ihn dahin, wo es am meisten wehtat.

    Wie ein Stuhl klappte er zusammen und stöhnte. „Du Hexe! Dich bring ich um!“
    Als er sich aufrichten wollte, sah Elizabeth im Mondschein einen Schatten.

    „John!“, rief sie und sah, wie er sich auf Hassan stürzte.

    Dieser war so überrascht und mit seinem Schmerz beschäftigt, dass er Sheppard gar nicht wahrgenommen hatte.
    Erst als er seine Faust spürte, wurde es ihm bewusst.
    Aber John ließ ihm keine Zeit sich zu besinnen und schlug immer wieder auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte und am Boden liegen blieb.

    Keuchend und etwas außer Atem ging er auf Elizabeth zu und schnitt sie los.
    „Sind Sie verletzt? Hat er Ihnen etwas angetan?“

    Plötzlich schrie sie auf. „Vorsicht!“

    John drehte sich blitzschnell um und Hassan sprang direkt in sein Messer.
    Röchelnd sank er zu Boden und blieb regungslos liegen.

    Sheppard kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls, kopfschüttelnd sah er Elizabeth an.
    „Er hat es nicht anders verdient!“, meinte sie und musste schlucken. Ihre Knie zitterten leicht. „Ich hatte so gehofft, dass Sie kommen.“

    „Als Sie weg waren, habe ich Sie gesucht. Und als ich Sie dann bei dem Kerl gesehen hab, bin ich euch hinterher geritten.“
    „Ich hatte mir Sorgen gemacht“, sagte sie mit zittriger Stimme.

    „Oh, fragen Sie mich erst mal“, dabei sah er im vagen Mondschein ein paar Tränen über ihre Wangen laufen. Vorsichtig nahm er sie in die Arme. „Ist schon gut.“

    Leise schluchzend lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter, zaghaft hielt er sie fest.
    Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, sah sie ihn an.
    „John, ich … ich …“
    „Schhh“, meinte er. „Ist gut.“

    °°°°
    Am nächsten Morgen brachen sie früh auf.
    John hatte keine Schwierigkeiten, den Weg zu finden. Sie hatten so viele Spuren hinterlassen, dass sogar ein Blinder sie finden musste.
    Nach gut einer Stunde erreichten sie den Fluss. Sheppard hielt an und schaute sich die Gegend an.
    Die Berge luden förmlich zu einem Hinterhalt ein.
    Er seufzte und streckte sich kurz im Sattel.

    „Elizabeth? Normalerweise würde ich Sie ja nicht mehr allein lassen, aber ich habe kein gutes Gefühl.“
    „John, ich ebenso wenig. Das riecht mir förmlich nach einem Hinterhalt.“
    „Also wenn Sie mir versprechen, nicht wieder mit dem nächstbesten Kerl abzuhauen, würde ich sagen, Sie reiten dort lang“, meinte er grinsend und zeigte nach rechts. „Verstecken Sie sich dort und bleiben Sie da, bis ich Sie wieder abhole.“
    „In Ordnung“, entgegnete sie lächelnd.

    John sah, wie sie auf zwei kleine Felsen zuritt, abstieg und sich versteckte.

    Er atmete noch einmal tief durch. „Na denn, ihr wolltet es ja nicht anders“, sagte er leise zu sich selbst und betrachtete noch einmal die Berge.
    Dann nahm er die P-90 in die Hand und ritt langsam los.
    Er war voll konzentriert. Jeder Muskel in seinem Körper war bis aufs Äußerste angespannt. Bereit sofort zu reagieren, wenn etwas passieren sollte.
    Er kam der Anhöhe immer näher, als plötzlich der erste Schuss fiel.

    Sofort warf er sich vom Pferd und rollte sich zur Seite. Im Zickzack sprintete er auf einen Felsen zu, wo er Deckung fand.
    Nach einer Weile schlich er vorsichtig auf die Anhöhe zu. Er hatte sie noch nicht ganz erreicht, da kam ihm auch schon heißes Blei entgegen geflogen.
    „Das hatten wir doch schon mal“, sagte er leise zu sich und sprang in Deckung. Nur diesmal hatte er gesehen, wo der Schütze herkam.
    John schätzte die Entfernung auf gut 90 Meter. Er nahm sich eine Handgranate, zählte bis drei, sprang hoch, warf sie und ging sofort wieder in Deckung.

    Die Explosion ließ die halbe Anhöhe erzittern. Steine flogen ihm entgegen.
    ‚Ups, war wohl doch nicht so gut’, dachte er sich und legte schützend seine Arme über den Kopf.

    Als es sich einigermaßen beruhigt hatte, lugte er vorsichtig aus seiner Deckung hervor und stand auf. Anschließend schlich er die Anhöhe hinauf.
    Er sah die Leiche des Heckenschützen, oder wenigstens das, was noch von ihm übrig war. Etwas angewidert verzog er sein Gesicht.
    Dann schlich er weiter hinauf.
    Er spürte die Gefahr förmlich, in der er schwebte, und sprang zur Seite.
    Da traf ihn die Kugel am linken Arm. Er fluchte, ging in Deckung und sah sich die Wunde an – es war wieder ein Streifschuss.
    Dann nahm er sich die Magnum von der Schulter, richtete das Zielfernrohr ein und wartete geduldig, bis sich der Kerl blicken ließ.
    Als er ihn im Visier hatte, drückte er ab.

    Plötzlich hörte er von unten her Schüsse – es war eine Beretta.
    „Elizabeth?!“, rief John entsetzt und wollte die Anhöhe hinunterrennen, als von oben her erneut Schüsse fielen.
    Mit einem Hechtsprung sprang er wieder in Deckung.


    „Hey! Du Ratte! Wir haben deine kleine Freundin! Es wäre besser, wenn du dich ergeben würdest!“, rief einer von oben herunter.

    John umklammerte wütend die P-90 und schloss die Augen. Er versuchte nachzudenken. „Ruhig, John, ganz ruhig“, dabei presste er die Lippen fest aufeinander.

    „Hey, du da unten? Lebst du noch?“, hörte er wieder von oben.

    John atmete tief durch. „Was wollt ihr von uns? Und was ist mit meinen Freunden?“, rief er.
    „Meinst du die drei anderen? Keine Ahnung! War schon lange nicht mehr im Lager! Aber mit Sicherheit sind sie schon tot! Und deine kleine Freundin hier wird es ebenso sein, wenn du dich nicht bald ergibst!“

    John schloss die Augen. Wut und Zorn machten sich in ihm breit.
    Er wollte sich aufrichten, als plötzlich einer mit einem Maschinengewehr auf ihn schoss.

    Steine flogen um ihn herum und die Deckung, hinter der er sich verbarg, wurde immer kleiner.
    Schützend legte er die Hände über den Kopf.
    „Seid ihr bescheuert?“, schrie er, es war ein höllischer Lärm.

    Verzweifelt versuchte er sich zu schützen und machte sich ganz klein hinter seiner Deckung.
    Er spürte, wie einige Gesteinsplitter seine Arme ankratzten und Querschläger gefährlich nahe kamen.
    Vor Wut schrie er auf.
    „Mann, das kann doch nicht wahr sein! Ihr tickt doch nicht mehr richtig!“

    Dann hörte es genauso abrupt auf wie es begonnen hatte.
    Er sah, wie man Elizabeth etwas abseits nach oben führte.
    Er biss sich auf die Lippen und atmete tief durch. Nun war das eingetreten, wovor er sich am meisten fürchtete.
    Jemand, der ihm nahe stand, befand sich in unmittelbarer Gefahr und seine Freunde waren sehr wahrscheinlich tot.
    Er wollte nicht – nein, er konnte nicht zulassen, dass es wieder so enden würde, so wie es bisher immer geendet hatte.
    Die Erinnerung an Afghanistan kam in ihm hoch und er versuchte, sie zu verdrängen.

    „Und? Kommst du jetzt raus?“, rief der Kerl in schallendem Gelächter.

    Da sprang John auf und feuerte mit der P-90 wild nach oben und sprang in eine neue Deckung.
    Kaum war er dahinter, ging das Maschinengewehr wieder los.
    „Die sind doch krank!“, schrie Sheppard und schützte seinen Kopf wieder mit den Armen.

    Irgendetwas musste ihm einfallen. Er konnte sich nicht ewig hier verkriechen und er sah seine Deckung wieder dahinschwinden.
    „Ahhhhh!“ Er hatte das Gefühl, sein Trommelfell würde platzen, so laut war es.

    Als es wieder ruhig wurde, richtete John sich vorsichtig auf. Er sah seine dahingeschmolzene Deckung an und suchte Elizabeth.
    Dann sah er den Idioten mit dem Maschinengewehr. Liz stand ungefähr acht Meter entfernt bei einem anderen Kerl, der sie weiter die Anhöhe hinauftrieb.

    Als Sheppard gerade seine P-90 abfeuern wollte, schoss der Idiot wieder.
    „Verdammt!“, schrie John erneut und spürte die Einschläge diesmal stärker. Er spürte, wie seine Hände brannten und das Blut hinunterlief.
    Die Wut und der Zorn wurden immer stärker in ihm und gewannen bald die Oberhand.

    Da war es erneut ruhig.
    „Und, was ist? Hast du dich entschieden?“
    „Ja, habe ich! Hier kommt die Antwort!“, schrie John, sprang auf, warf eine Handgranate zu diesem Irren hinauf und ging wieder in Deckung.

    Als sie explodierte, traf sie das Maschinengewehr und ein Viertel der Anhöhe flog in die Luft.
    John sah die Steine regelrecht auf sich zufliegen und suchte sich eine neue Deckung.
    Er warf sich in den Dreck und hielt seine blutigen und zerkratzten Hände schützend über den Kopf.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie ein großer Stein neben seinen Füßen landete.

    Als es sich dann endlich beruhigt hatte, spuckte er den Dreck aus dem Mund.
    Er hatte das Gefühl, den halben Berg verschluckt zu haben.

    Vorsichtig richtete er sich auf. Er war übersät mit Dreck und Staub.
    Dann sah er das Ausmaß der Zerstörung. „Wow“, kam es ihm über die Lippen.
    Wo einst der Idiot mit dem Maschinengewehr gestanden hatte, war nur noch ein großer Krater.

    „Nun ja, er hat es ja nicht anders gewollt“, meinte er und klopfte sich etwas Dreck von seinen Haaren und den Sachen.

    Dann bückte er sich, nahm seine P-90 und sah hinauf zu der Anhöhe, wo er Elizabeth vermutete. Und in dem Moment, wo er sich noch einmal bückte, weil er die Magnum auch noch aufheben wollte, spürte er die Kugel nah an seinem Kopf vorbeizischen. Geistesgegenwärtig ließ er sich fallen und rollte sich zur Seite.

    „Verdammt!“, fluchte er. Diesmal schlug die Kugel neben seinem Bein in den Boden ein. Sand wurde hoch geschleudert und John zog sein Bein ruckartig zur Seite.
    Plötzlich hörte er Elizabeth aufschreien.
    Er versuchte, sich in seiner spärlichen Deckung in Elizabeths Richtung zu drehen, aber es misslang ihm. Denn sobald er sich rührte, schoss einer der Heckenschützen auf ihn.

    Die Wut, die er in sich spürte, wurde von Mal zu Mal stärker und er hatte Mühe, sie unter Kontrolle zu halten.
    Da hörte er sie wieder schreien und allmählich verzweifelte er.
    Er saß hier unten fest und konnte nichts für sie tun. Genauso wenig, wie er für Ronon, Rodney und Teyla etwas hätte tun können. Und als sie dann wieder auf ihn schossen, setzte sein Verstand bei ihm ganz aus.

    Diese Kerle, wer immer sie waren, hatten seine Freunde umgebracht. Elizabeth hatten sie in ihrer Gewalt und ihn wollten sie auch umbringen, daran hegte er keinen Zweifel mehr.
    Es löste in ihm einen Hass aus, den er zuletzt nur bei einem verspürt hatte, nämlich Kolya.
    Alle Prinzipien, die er hatte, warf er über Bord. Er wollte Rache! Rache für seine Freunde und Elizabeth befreien.

    °°°°
    „Was geht dahinten vor?“, rief Karim, als er die Schüsse hörte.
    „Die beiden Fremden schießen auf Govan und die anderen!“
    „Was ist mit Semir und Hassan? Sie sollten die beiden doch hierher bringen!“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Sarit. „Sie haben sich bisher noch nicht gemeldet.“

    Da hörten sie ein Maschinengewehr und anschließend eine Explosion.
    Ronon, Teyla und Rodney bekamen es ebenfalls mit und machten sich Sorgen um die zwei.

    „Pfeifen Sie Ihre Männer zurück! Sie bringen die beiden ja noch um!“, rief McKay außer sich.
    Karim winkte gerade zwei Männer zu sich, als sie wieder Gewehrschüsse hörten.

    „Verdammt! Was ist da los?“, rief Karim erneut und sah zu Ronon, der vor sich hingrinste.
    „Was gibt’s da zu lachen?“
    „Das ist Sheppard! Zieht euch schon mal warm an.“

    Dann vernahmen sie wieder eine Explosion und kurze Zeit später kam Murat außer Atem angerannt.
    „Karim! Der Kerl ist bescheuert … total irre! Er führt einen Einmann-Krieg gegen uns! Wenn das so weiter geht, bringt der noch alle um!“

    Etwas verdutzt sah er Murat an. „Wieso? Ich habe gedacht, da wäre noch eine Frau bei ihm.“
    „Ist sie ja auch. Aber Govan hatte sie in seiner Gewalt und jetzt ist er tot!“
    „Und was ist mit den anderen?“
    „Sie sind alle tot! Der Kerl sprengt alles in die Luft!“

    „Verdammt! Wer ist dieser Kerl?“ Karim konnte sich nicht vorstellen, dass ein einzelner Mann seine Männer ausschalten konnte. Zumal sie sich in den Bergen und damit in guter Deckung befanden. Da hörte er wieder Gewehrfeuer.
    Nervös lief er hin und her, seine Gedanken überschlugen sich.

    „Murat? Habt ihr ihm gesagt, dass er sich ergeben soll?“
    „Ja, ich glaube, Samed hat es ihm gesagt.“
    „Bist du sicher oder glaubst du es nur?!“, brüllte er ihn fast an. Die Gelassenheit, die Karim sonst seinen Männern gegenüber hegte, war verflogen.

    „Ich weiß es nicht genau! Ich habe es nicht richtig mitgekriegt, weil Samed das Maschinengewehr abgefeuert hat.“
    „Samed?“, brüllte Karim erst recht los. „Ich habe ihm doch verboten, das Teil zu benutzen! Der klinkt doch völlig aus, wenn er das Ding zwischen seinen Finger hat!“

    „Du wusstest von Vornherein, dass Samed sich nicht an deine Befehle hält! Tu etwas, bevor der Kerl noch alle umbringt!“, entgegnete Sarit.

    Nervös ging Karim zu Ronon, Teyla und McKay.
    „Wer ist dieser Sheppard?! Und wer ist diese Frau?“

    „Ihr hättet euch eben nicht mit uns anlegen sollen“, meinte Rodney etwas sarkastisch.
    „Und schon gar nicht Elizabeth anfassen dürfen“, entgegnete Teyla.

    „Wer … ist … der … Kerl!“ Karim verlor allmählich die Geduld und das merkten auch die drei.

    °°°°
    John wusste ungefähr, wo sich einer der Heckenschützen aufhielt. Er nahm sich eine Handgranate, wiegte sie kurz in der Hand und nahm den Docht heraus. Dann warf er sie in die Richtung, in der er den Schützen vermutete, und sprang in eine andere Deckung.
    Die Explosion ließ wieder Steine durch die Luft fliegen, aber diesmal trafen sie nicht ihn.

    Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, drehte er sich langsam um und richtete die Magnum in Richtung der Anhöhe. Durch das Zielfernrohr suchte er die Kerle.
    Einen hatte er entdeckt, er stand neben Elizabeth. John sah in ihre Augen und erkannte die Furcht darin.
    Dann suchte er den zweiten, auch ihn fand er. Er stand ungefähr acht Meter weiter.
    Einen dritten fand er nicht, was aber nicht heißen sollte, dass es keinen gab.
    Dann schwenkte er auf den ersten zurück, er sah noch einmal Elizabeth an und schloss kurz die Augen. Für einen Augenblick hielt John den Atem an, während er die Finger seiner linken Hand fester um den Gewehrkolben spannte. „Drei … zwei … eins“, murmelte er und drückte ab.

    Der Kerl grinste noch, als ihn die Kugel in den Kopf traf und sein halbes Gesicht wegsprengte. Eine Sekunde später sackte er wie eine Marionette zu Boden.
    Sofort schwenkte John zum zweiten rüber. Als er auch ihn im Visier hatte, rührte sich kein Muskel in seinem Gesicht und sein Blick war eiskalt.
    Dann drückte er ein zweites Mal ab.
    Er hatte sie beide in den Kopf getroffen. Er konnte sich nicht daran erinnern, dies je getan zu haben, und es ließ ihn kalt.
    Es berührte ihn überhaupt nicht, er fühlte weder Bedauern noch Mitleid, er fühlte gar nichts.

    „Elizabeth? Sind Sie in Ordnung?“, rief er.
    Sie musste bei dem Anblick würgen und drehte ihr Gesicht zur Seite. „Ja, John!“
    Erleichtert atmete er auf.

    „Sind Sie allein?“
    „Ja! Einer ist abgehauen!“ Anschließend rannte sie ihm entgegen und fiel ihm in die Arme.

    Als sie sich von ihm gelöst hatte, fragte sie: „Was machen wir jetzt?“
    „Wir werden ins Lager gehen!“

    Sie erschrak etwas, als sie das hörte.
    „Halten Sie das für klug?“
    „Ja!“, antwortete er knapp und mit einer Kälte, die sie nicht von ihm gewohnt war.
    Sie blickte in seine Augen und erschrak. Zorn und Hass spiegelten sich in ihnen, aber sie verstand ihn und wusste, was in ihm vorging.

    °°°°
    „Es sind Colonel John Sheppard und Dr. Elizabeth Weir.“
    „Colonel?“, fragte Karim überrascht.
    Ronon nickte. „Air Force.“

    Plötzlich stutzte Karim. „War dieser Sheppard damals in Afghanistan stationiert?“
    Diesmal waren die drei überrascht und sahen ihn an.

    „Wieso, kennen Sie ihn?“, fragte McKay.
    „Als er in Afghanistan gewesen ist, war er da Major?“

    „Ha! Sie wollen uns reinlegen!“, rief Rodney plötzlich. „Es ist doch logisch, dass vor einem Colonel erst Major kommt.“
    „Ja sicher“, rief Karim. „Aber nicht, wenn ein gewisser Major John Sheppard wegen Befehlsverweigerung nach McMurdo versetzt worden ist. Also, ist er es oder nicht?!“
    Rodney fiel die Kinnlade runter. „Ja, ja, er ist es.“

    „Wieso wissen Sie so viel über den Colonel?“, fragte Teyla.
    „Ich habe einiges über ihn gehört und dass er seit drei Jahren verschwunden ist.“

    Ronon zog die Augenbrauen hoch. „Was haben Sie denn über ihn gehört?“

    „Karim, dahinten!“, meinte Sarit plötzlich angespannt und zeigte auf zwei Leute, die sich dem Lager näherten.

    Hörbar atmete Karim aus, er ahnte plötzlich, wer die zwei waren, und es machte sich ein zwiespältiges Gefühl in ihm breit. Auf eine Art freute er sich, Sheppard wiederzusehen, aber auf die andere?
    „Sarit, komm mit“, meinte er bedächtig.

    °°°°
    Als John und Elizabeth die Anhöhe erreicht hatten, sahen sie das Lager.
    John hatte vorsichtshalber überall am Weg C4 angebracht und die Fernbedienung in seine Jacke gesteckt.
    Dann sah er zwei Männer auf sich zukommen.
    Der eine war ziemlich groß und hatte schwarzes Haar, der andere war etwas kleiner.

    „Wir sind unbewaffnet“, sagte der Schwarzhaarige zögernd und hob die Hände. „John? John Sheppard?“
    Der Colonel stutzte. „Karim?“

    „Wo ist Hassan?“, fragte Sarit plötzlich.
    „Welcher Hassan?“
    „Der, der euch bei der Baumgruppe abfangen sollte.“
    „Der mit dem Dreitagebart? Der ist tot“, sagte John mit einer Gleichgültigkeit, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

    Sarits Gesichtsfarbe veränderte sich plötzlich und er wollte sich auf John stürzen, als Karim ihn festhielt.
    „Beherrsche dich!“, rief er.
    „Der Bastard hat meinen Bruder und unsere Leute auf dem Gewissen!“

    „Hätte dein Bruder sich an meine Befehle gehalten, würde er noch leben, genauso wie die anderen auch! Willst du es etwa genauso tun? Willst auch du sie missachten? Ich hatte euch von Anfang an gesagt, dass ich die beiden lebend will!“
    „Du willst das doch wohl nicht durchgehen lassen!“, rief Sarit außer sich.

    Karim fasste ihn an den Schultern. „Lass uns im Lager vernünftig darüber reden!“

    „Er hat sich an Elizabeth vergriffen und das konnte ich nicht zulassen“, meinte John ironisch grinsend.

    „Ich habe meinen Bruder wegen dem Kerl verloren!“, zischte Sarit wütend und zeigte mit dem Finger auf Sheppard.

    „Tja, da haste wohl Pech gehabt. Vielleicht hätte er ein bisschen besser auf euch hören soll’n“, brachte John kalt hervor. Er empfand gar nichts, nicht den Hauch eines Mitleides.
    „Sheppard! Schalte deinen Verstand ein“, rief Karim. Er wollte nicht, dass das hier eskalierte.
    „Meinen Verstand? Nun ja, den habe ich wohl gestern zwischen den Bäumen gelassen“, entgegnete er und grinste sein Gegenüber schelmisch an.

    Karim musterte John nun etwas genauer. Sheppard hatte sich verändert. Er war nicht mehr der gleiche, den er von früher her kannte. Dieser Mann war härter, ein Kämpfer. Er fragte sich, was ihn in den letzten drei Jahren so geprägt haben mochte.
    Aber nun hieß es erstmal die Situation zu entschärfen und Sarit zu beruhigen.
    Innerlich verfluchte er Samed und die anderen, dass sie nicht auf ihn gehört hatten. Tief atmete er durch.
    „Sheppard, du hast ja ein Heidenspektakel dahinten angestellt.“

    John hob kurz eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern. Dann griff er mit der linken Hand in seine Jackentasche und zog die Fernbedienung heraus.
    „Ich will meine Leute holen“, meinte er mit einem Hauch klirrender Kälte in seiner Stimme.

    Karim sah das Gerät in Johns Hand und entsetzt wurde ihm bewusst, was es war.
    „Sheppard, sei vernünftig! Ich hatte meinen Leuten befohlen, euch lebend hierher zu bringen. Dass man auf euch geschossen hat, war ein Missverständnis!“

    „So? Das hättet ihr euch früher überlegen soll’n.“

    „John, lass uns ins Lager gehen und über alte Zeiten reden, schließlich sind wir Freunde, oder waren es mal.“

    Da musste John laut lachen. „Da hast du vollkommen recht, wir waren mal Freunde. Oder glaubst du etwa allen Ernstes, nach dem, was du hier abgezogen hast, wäre ich noch dein Freund?“

    „Was spricht dagegen? Ich entschuldige mich für das Missverständnis.“
    „Missverständnis? Ihr habt meine Freunde auf dem Gewissen!“
    „Nein! Deine Freunde sind wohlauf, wie kommst du darauf?“, fragte er erstaunt.
    „Sie leben?“, rutschte es John überrascht heraus.
    „Ja, sie sind im Lager und ihnen geht’s gut.“

    John spürte plötzlich, wie ihm Tonnen von Steinen vom Herzen fielen und es erleichterten. Und als sie dann ins Lager gingen und er sie sah, atmete er erleichtert auf.
    „Man sagte mir, ihr seid tot!“
    „Wir hatten uns auch Sorgen um euch gemacht“, meinte Ronon.

    „Was habt ihr da eigentlich veranstaltet und wie seht ihr aus?“, fragte Rodney, dem man seine Erleichterung ebenfalls ansah.
    „Ach, ein paar Steine hier und ein bisschen Dreck da“, entgegnete John grinsend.

    Karim zog sein Messer und schnitt den dreien die Fesseln durch.
    „Und? Sind wir noch Freunde?“, wandte er sich an John.
    Er nickte.

    „Freunde? Also, Sie haben ja merkwürdige Freunde, Colonel“, meinte Rodney und blickte dabei in überraschte Gesichter.

    Ende

  11. #51
    ...oder kurz GenAF Avatar von General of the Air Force
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    Standard

    Autor: General of the Air Force
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    Kategorie: Action
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    Titel: a²+b²=c²
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    Kommentar:

    SG-1/SGA Crossover

    Die Geschichte ist ein gekürzter und abgewandelter Auszug aus meiner FF Pax Americana – Empire Earth (Kapitel 34 – 37) und spielt zeitlich nach der anderen Award FF „Full House“. Da sich in dem Verlauf der FF einiges getan hat, gebe ich jetzt einen kurzen Überblick darüber:
    Also Ba’al hat sich mit getürkten US-Wahlen das US Präsidentenamt erschlichen und SG-1 ist zusammen mit O’Neill nach Atlantis geflohen.
    Auch die Odyssey befindet sich jetzt in der Pegasus-Galaxie und ihr Kommandant ist der zum Lt.Col. beförderte Major Paul Davis. Sam und Jack sind ein Paar.

    Nun brauchen sie ZPMs um mit Atlantis zur Erde zufliegen und Ba’al zu besiegen. Diese FF handelt von der ZPM-Beschaffung.

    Entstanden sind diese Kapitel der Pax Americana FF, da mein ursprünglicher Plan für die ZPM-Beschaffung schon in Lifeline (SGA 4.02) gezeigt wurde und ich daher umdenken musste um eine Wiederholung zu vermeiden. Das Ergebnis war dann, dass ich einige Ideen aus Lifeline aufgegriffen habe.

    Disclaimer: Die Rechte an Stargate Atlantis und SG-1 und an alle Stargate Charaktere gehören MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Die Story gehört dem Autor.

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    Betaleser: Milky-Way-Galaxy
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    Rating: PG-13
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    Spoiler: Warnung! Spoiler der vierte Stargate Atlantis Staffel insbesondere 4.02 Lifeline!

    Wörterzahl: 5.495

    Spoiler 


    [12 Lichtjahre von M7R-227 entfernt, Pegasus-Galaxie]

    Die Odyssey verließ 12 Lichtjahre von Asuras entfernt den Hyperraum.

    Lt.Col. Davis befahl: „Dann spielen wir mal den Lockvogel. Maj. Marks Trägheitsdämpfer und Schilde deaktivieren, Lieutenant Womack leiten Sie das Kühlmittel in den Backbordhangar.“
    Marks: „Verstanden Sir.“
    Womack: „Kühlmittel wird eingeleitet!“

    Die Odyssey begann im All zu treiben und aus dem Backbordhangar stieg Rauch auf.

    Dann funkte Davis die Daedalus an: „General O’Neill wir sind in Position und beginnen auf ihren Befehl hin das Notsignal zu senden.“
    O’Neill: „Sehr gut, beginnen Sie Colonel.“

    [Daedalus, benachbartes Sonnensystem, zur selben Zeit]

    Auf der Brücke der Daedalus befanden sich General O’Neill und SG-1.
    Col. Caldwell sagte zu O’Neill: „General, es gefällt mir noch immer nicht die Daedalus ohne Schilde so dicht an ein Replikatorenschiff heranzubringen.“
    O’Neill lief auf der Brücke auf und ab und sagte: „Ja ich weiß, aber wir haben keine Wahl. Wir brauchen ZPMs.“
    Dann aktivierte Caldwell die Com-Anlage über seine Armlehne und sagte: „Zelenka, Novak wie sieht es mit dem Anti-Replikatoren-Feld aus?“
    Zelenka meldete sich über Funk: „Die Tests waren erfolgreich, wir können jeder Zeit starten.“
    Caldwell: „Gute Arbeit!“
    Dann sagte O’Neill: „Na also es läuft doch Steven.“
    Caldwell: „Ich hoffe es.“

    [Apollo, längsseits der Daedalus]

    Auf der Brücke der Apollo standen Col. Carter und das Atlantis-Team.
    Col. Ellis sagte zu Carter: „Colonel ich hoffe ihr Anti-Replikatoren-Feld funktioniert, denn beim letzten Zusammentreffen konnte die Apollo so gut wie keinen Schaden bei den Replikatoren anrichten.“
    Carter: „Wir führen gerade die letzten Tests durch. Rodney wie sieht es aus?“
    McKay: „Alle Daten sind im grünen Bereich – das Anti-Replikatoren-Feld wird funktionieren.“
    Sheppard: „Wollen wir es hoffen.“

    [Odyssey, eine halbe Stunde später]

    Lieutenant Womack meldete Davis: „Sir, vor uns öffnen sich zwei Hyperraumfenster.“
    Davis: „Also gut es geht los. Lt. Womack halten Sie sich bereit Schilde und Trägheitsdämpfer auf meinen Befehl zu aktivieren. Maj. Marks wenn ich den Befehl gebe bringen Sie uns zwischen die beiden Schiffe und feuern abwechselnd mit den Energiegeschützen auf sie. Informieren Sie jetzt die Daedalus und die Apollo.“

    Vor der Odyssey verließen zwei Asuranerschiffe den Hyperraum und steuerten auf die Odyssey zu. Das linke Schiff hatte eine ähnlich eckige und kantige Frontpartie wie die Schiffe der Aurora-Klasse und der Kreuzer ähnelte dieser insgesamt bis auf die seitlich angebrachten Drohnen-Gondel.
    Das zweite Schiff war ca. ein drittel größer, vermutlich war es die asuranische Version eines Schlachtschiffes. Es hatte ebenfalls einen länglichen und schmalen Rumpf mit zwei Drohnen-Gondeln wie das erste Schiff, jedoch war der Rumpf etwas breiter und länger. Die Frontpartie mit der Brücke wich jedoch im Design sehr von dem ersten Schiff ab, denn in der Mitte der sich dreieckig nach unten, verjüngenden Front befand sich eine kreisförmige Öffnung.

    Die beiden Schiffe flogen auf die Odyssey zu und Davis sagte: „Noch nicht … noch nicht…“
    Plötzlich meldete Maj. Marks: „Sir ich messe einen Energieanstieg an der Frontpartie des rechten Schiffes.“
    Davis: „Also gut, Womack Schilde hoch und bringen Sie die Trägheitsdämpfer online.“
    Davis hatte noch nicht ganz ausgesprochen, da schoss aus der kreisförmigen Öffnung am Bug des Asuraner-Schlachtschiffs auch schon ein breiter roter Energiestrahl auf die Odyssey zu.
    Davis schrie: „Ausweichmanöver! Ausweichmanöver!“

    Die Odyssey trieb noch immer im All und die Trägheitsdämpfer begannen gerade sie wieder in eine stabile Lage zu bringen. Doch die 304 schaffte es nicht mehr rechtzeitig zu beschleunigen, um dem Asuraner-Strahl auszuweichen. Der Energiestrahl traf die Odyssey an der Steuerbordseite, doch zum Glück konnten die Schilde noch rechtzeitig hochgefahren werden. Trotz der Schilde wurde das Schiff kräftig durchgeschüttelt und auf der Brücke sprühte es Funken.
    Womack: „Sir, Schilde bei 75 Prozent.“
    Davis: „Maj. Marks los bringen Sie uns rein und eröffnen Sie das Feuer. Viele dieser Treffer halten wir nicht mehr aus.“
    Marks: „Ja Sir.“
    Dann funkte Davis die Daedalus an: „General wir starten jetzt das Ablenkungsmanöver.“
    O’Neill: „Verstanden Davis. Wir sind gleich bei ihnen.“

    [Daedalus]

    O’Neill sagte zu Caldwell: „Steven Sie haben es gehört, bringen Sie uns zur Odyssey.“
    Dann aktivierte O’Neill sein Funkgerät und funkte die Apollo an: „Apollo, bereit machen zum Sprung zur Odyssey.“
    Col. Ellis: „Verstanden Sir!“

    Dann verschwanden die beiden Erdschiffe im Hyperraum.

    [Odyssey]

    Die Odyssey flog zwischen den beiden Replikatorenschiffen hindurch und feuerte abwechselnd ihre Asgard-Energiewaffen auf die Asuraner ab. Doch diese reagierten schnell und feuerten ihre Drohnen auf die Odyssey ab. Überall auf den Schilden der 304 gab es Einschläge von den Lenkwaffen.
    Lt. Womack: „Sir, Schilde bei 60 Prozent.“
    Lt.Col. Davis: „Marks, Status der Replikatoren-Schilde?“
    Maj. Marks: „Halten noch Sir!“
    Nach dem vierten Treffer begannen dann auch die Schilde des Kreuzers leicht zu fluktuieren, doch die des Schlachtschiffes hielten noch.

    Dann sprangen die Daedalus und die Apollo hinter den Asuraner-Schiffen aus dem Hyperraum.
    O’Neill befahl sofort: „Caldwell wir schnappen uns das große Schiff.“ Dann aktivierte er seinen Funk und sagte: „Apollo ihr kümmert euch um den Kreuzer.“
    Col. Ellis: „Verstanden Sir!“

    Caldwell aktivierte die Com-Anlage und befahl: „Novak, aktivieren Sie jetzt das Anti-Replikatoren-Feld.“
    Novak: „Schon erledigt Sir.“
    Caldwell sagte auf der Brücke: „Capt. Kleinman bringen Sie uns dicht über das Replikatoren-Schlachtschiff.“
    Capt. Kleinman: „Verstanden Sir!“

    Auch die Apollo hatte nun das Anti-Replikatoren-Feld aktiviert. Dieses auf der Disruptor Technologie basierende Feld dehnte sich ca. um das dreifache Maß des normalen Schildumfangs einer BC-304 nach unten aus. Dann flogen beide Erdschiffe von hinten auf die Asuraner zu.

    Die Odyssey hatte in zwischen die nächste Drohnensalve abbekommen und Lt. Womack schrie: „Schilde bei 45 Prozent.“
    Die Odyssey hatte nun die Passage zwischen den Asuranern durchquert und flog an der Daedalus und Apollo vorbei.

    Die Daedalus und die Apollo befanden sich nun über den Replikatorenschiffen und das Disruptorfeld hatte bereits bei beiden Schiffen das Heck eingehüllt.

    Der Kreuzer feuerte gerade die nächste Drohensalve der Odyssey hinterher und McKay stand auf der Brücke und schaute von seinem Tablett-PC auf und lachte: „Es funktioniert...“
    Sofort hielt ihm Carter entgegen: „McKay achten Sie weiter auf die Daten.“

    Auch die Daedalus hatte bereits die gesamte Replikatorencrew in der Hecksektion des Schlachtschiffes ausgelöscht, doch noch reagierten die Replikatoren auf den Verlust eines Drittels ihrer Crew und feuerten eine Drohnesalve auf die Daedalus ab. Überall auf der ohne Schilde ungeschützten Daedalus gab es Einschläge. Auf der Brücke sprühten Funken und durch die Gänge zog Rauch und an vielen Stellen brannte Feuer.
    Capt. Kleinman schrie: „Hüllenbrüche auf den Decks 3, 8, 12 und 15 Sir.“
    Caldwell: „Sofort versiegeln!“
    Dann meldete sich auch schon eine aufgeregte Novak über Funk auf der Brücke: „Hicks … Sir, das Anti-Replikatoren-Feld … Hicks … ist ausgefallen.“
    Gleichzeitig schrien O’Neill und Caldwell: „Reparieren Sie es!“
    Novak: „Schon versucht … Hicks … es funktioniert nicht, Sirs … Hicks.“

    Caldwell schrie: „Captain Schilde hoch und bringen Sie uns hier weg.“

    Auch die Replikatoren auf dem Kreuzer hatten inzwischen auf das Anti-Replikatoren-Feld reagiert und beschleunigte ihr Schiff und gewannen Abstand von der Apollo.
    Sheppard zeigte aus dem Fenster und sagte: „Sie versuchen zu entkommen.“
    Col. Ellis befahl: „Maj. Meyers verfolgen Sie das Schiff, Sublichttriebwerke auf Militärgeschwindigkeit!“
    Maj. Meyers: „Ja Sir!“

    Die Daedalus hatte sich inzwischen seitlich von dem Asuraner-Schlachtschiff entfernt und ihre Schilde aktiviert.
    Auf der Brücke meldete Capt. Kleinman: „Sir Schilde nur bei 20 Prozent!“
    Kaum hatte er ausgesprochen da steuerte auch schon die nächste Drohnen Salve auf die Daedalus zu.

    Caldwell schaute geschockt aus dem Fenster und sagte: „Das überstehen die Schilde nicht!“
    Als er ausgesprochen hatte und die Drohnen jeden Moment die Daedalus getroffen hätten kreuzte plötzlich die Odyssey die Flugbahn der Drohen und fing so einen Großteil der Lenkwaffen ab. Dann feuerte die Odyssey sofort wieder ihre Energiewaffen auf das Schlachtschiff ab, doch dessen Schilde hielten weiter stand.
    Maj. Marks gab Davis indes den nächsten Schadensbericht: „Sir Schilde bei 30 Prozent!“

    Die Apollo hatte inzwischen den Kreuzer eingeholt und ihn komplett überflogen, sodass nun das Anti-Replikatoren-Feld jede Sektion des Kreuzers eingehüllt hatte. Das Schiff lag nun hinter der Apollo und die 304 wendete gerade, als plötzlich McKay von seinem Tablett-PC aufschaute und geschockt sagte: „Es hat nicht funktioniert die Replikatoren haben sich angepasst!“
    Carter: „Wir müssen das kompensieren…“
    Doch der Colonel wurde unterbrochen als plötzlich die ersten Drohnen des Kreuzers auf der Apollo einschlugen.
    Col. Ellis: „Schilde hoch! Schadensbericht!“ dann schaute er zu Carter und sagte: „Vergessen Sie es der Plan ist gescheitert.“
    Carter nickte und dann meldete Maj. Meyers: „Schilde aktiviert und bei 70 Prozent.“

    Carter funkte O’Neill an und sagte: „Sir, das Anti-Replikatoren-Feld funktioniert nicht mehr!“
    O’Neill: „Verstanden. Zeit für Plan B!“

    Das Asuraner-Schlachtschiff teilte nun sein Feuer auf und feuerte eine halbe Salve auf die Odyssey und die andere Hälfte auf die Daedalus. Dadurch fielen die Schilde der Odyssey auf 25 % und die der Daedalus auf 10 %.

    Die Apollo hatte gewendet und das Feuer auf den Replikatoren-Kreuzer eröffnet, doch ihre Mark-III-Raketen und die Railguns verpufften nur an den Schilden des Kreuzers.
    Sie selbst musste eine weitere Drohnen-Salve einstecken und ihre Schilde reduzierten sich auf 50 %.

    O’Neill sagte über Funk zu Carter: „Also ihr beamt euch auf den Kreuzer und wir nehmen das Schlachtschiff.“
    Carter: „Verstanden Sir.“
    Carter schaute zu Ellis und sagte: „Colonel beamen Sie uns direkt in den ZPM-Raum des Kreuzers.“
    Ellis nickte und befahl: „Maj. Meyers führen Sie den Befehl aus.“
    Dann wurden Carter, Sheppard, McKay, Ronon und Teyla bewaffnet mit Anti-Replikatoren-Guns (ARG) auf den Kreuzer gebeamt.

    Auf der Daedalus sagte O’Neill zu Caldwell: „Beamen Sie uns jetzt auf des Schlachtschiff direkt zu dem ZPM.“
    Dann wurde die Daedalus auch schon von der nächsten Salve getroffen und Capt. Kleinman meldete: „Sir, Schilde bei 5 Prozent.“
    O’Neill sagte: „Ziehen Sie sich sofort nach Atlantis zurück so bald wir drüben sind, wir dürfen die Daedalus nicht verlieren, die Odyssey soll uns dann zurückbeamen.“
    Caldwell nickte und befahl: „Captain beamen Sie den General und SG-1 rüber.“
    Capt. Kleinman: „Wohin Sir, ich empfange zwei ZPM Energiesignaturen?“
    O’Neill schrie: „Nehmen sie einfach die erste, aber machen Sie schon!“
    Dann wurden O’Neill und SG-1 in den ZPM-Raum in der Bugsektion des Asuraner-Schlachtschiffs gebeamt und die Daedalus verschwand in den Hyperraum.

    [Asuraner-Kreuzer, zur selben Zeit]

    Auf dem Kreuzer kam das Atlantis-Team im Maschinenraum an. In der Mitte des Raums befand sich ein Energieverteiler in dem das ZPM steckte. Vor dem Energieverteiler stand ein Asuraner der sofort von Carter mit der ARG vernichtet wurde. Sheppard und Teyla feuerten sofort auf die beiden Replikatoren die rechts an der Wand eine Konsole bedienten, während Ronon und nun auch Carter sich um die beiden Asuraner an der rechten Wand kümmerten. McKay stürmte zu dem Energieverteiler und wollte das ZPM holen, doch plötzlich wurde er von Ronon hinter dem Energieverteiler auf den Boden gerissen.

    Noch bevor er sich beschweren konnte, schoss das Feuer von zwei Replikatoren-Stunnern über ihre Köpfe weg und Rodney sagte nur kleinlaut: „Danke.“
    In der Tür zum Maschinen Raum standen zwei Asuraner die das Feuer auf die beiden eröffnet hatten. Doch diese wurden dann von Carter, Teyla und Sheppard erledigt.

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    O’Neill und SG-1 wurden in den ZPM-Raum im Bug des Schiffes gebeamt und die fünf eröffneten sofort das Feuer auf die vier vor ihnen. Als sich der letzte Asuraner gerade aufgelöst hatte sah Teal’c plötzlich einen Schatten im Augenwinkel. Hinter dem Team stand noch ein Replikator der gerade auf O’Neill einschlagen wollte. Teal’c drehte sich geistesgegenwärtig um und fing den Schlag des Asuraners mit seinen Arm ab. Dann packte er den Replikator und schleuderte ihn gegen die Wand. Inzwischen hatte sich auch Mitchell umgedreht und feuerte mit der ARG auf den Asuraner, sodass er sich noch im Flug auflöste.
    O’Neill schaute kurz über die Schulter und sagte: „Danke.“

    Dann befahl der General: „Teal’c, Mitchell ihr kommt mit und sichert die Tür, Daniel, Vala ihr holt das ZPM.

    [Odyssey]

    Das Schlachtschiff hatte nun gewendet und hielt wieder frontal auf die Odyssey zu.
    Maj. Marks schrie: „Sir ich empfange einen Energieanstieg bei dem Hauptgeschütz des Replikatorenschiffes.“
    Davis: „Bringen Sie uns hier weg, noch so einen Treffer überstehen wir nicht.“

    Die Odyssey flog eine Kurve und wurde sofort von dem Schlachtschiff verfolgt.
    Davis schrie: „Los Militärgeschwindigkeit wir müssen schneller werden!“
    Maj. Marks: „Sir die Sublichttriebwerke haben schon einiges abbekommen, wir haben nur halbe Leistung.“
    Die Odyssey versuchte weiter dem Schlachtschiff zu entkommen, doch es gelang ihr nicht.
    Geschockt musste Davis auf dem Hauptschirm, der die Heckansicht zeigte, mit Ansehen wie sich aus dem Bug des Asuranerschiffes der rote Energiestrahl löste und auf die Odyssey zu schoss.

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    Daniel zog gerade das ZPM aus dem Energieverteiler und in dem Moment brach der Energiestrahl der auf die Odyssey zu schoss ab.
    Daniel sagte: „Jack wir haben das ZPM.“
    O’Neill aktivierte sein Funkgerät und funkte die Odyssey an: „Davis, wir haben das ZPM, beamen Sie uns raus.“
    Davis: „Ja Sir und danke Sie haben uns gerade das Leben gerettet.“
    O’Neill: „Nichts zu danken.“

    [Odyssey]

    Davis befahl: „Maj. Marks beamen Sie sie raus.“
    Marks gab den Beambefahl in die Konsole ein und stutzte.
    Davis schrie: „Major was ist los?“
    Marks: „Sir ich kann SG-1 nicht erfassen!“

    [Asuraner-Kreuzer]

    McKay entnahm das ZPM und dann gingen auf dem Schiff die Lichter aus und die fünf schalteten sofort ihre Taschenlampen ein.
    Carter und McKay nickten sich kurz zu und dann funkte Carter Col. Ellis an: „Colonel, beamen sie uns jetzt raus.“
    Ellis: „Verstanden Colonel.“
    Nachdem auf der Apollo ein ähnliches Gespräch wie auf der Odyssey statt gefunden hatte meldete Ellis: „Col. Carter wir können Sie nicht erfassen.“

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    Mitchell, Teal’c Vala und O’Neill lieferten sich gerade an der Tür des ZPM-Raums ein Feuergefecht mit herangenahten Replikatoren. O’Neill drehte sich zur Seite und Daniel übernahm seine Position und feuerte weiter.
    Jack schrie in sein Funkgerät: „Davis was dauert da so lange!“
    Davis: „Sir wir können Sie nicht erfassen!“

    [Asuraner-Kreuzer]

    Nach der Nachricht von Col. Ellis schaute McKay auf seinen Scanner und schaute dann geschockt auf und sagte: „Ich empfange hier eine ähnliches Störsignal wie bei den Wraith, das muss das Beamen verhindern.“
    Sheppard: „Rodney, das Schiff hier hat keine Energie mehr.“
    Carter: „Dann muss das andere Schiff das Störsignal über dass ganze Gebiet hier aussenden.“

    Dann aktivierte sie ihr Funkgerät und Funkte O’Neill an: „Sir, die Replikatoren senden ein Störsignal aus, dass das Beamen verhindert!“
    O’Neill: „Ja wir haben es gemerkt.“
    Carter: „Sir da wir das ZPM dieses Schiffes bereits entfernt haben, muss das Signal von ihrem Schiff kommen, sie müssen dort auch das ZPM entfernen dann sollten wir wieder Beamen können.“
    O’Neill: „Wir haben schon das ZPM!“
    Carter: „Dann muss es noch eines geben.“
    O’Neill: „Ja stimmt da war was.“
    Carter: „Dann müssen Sie es entfernen.“
    O’Neill schnaufte kurz genervt und sagte dann: „Verstanden!“

    McKay tippte wieder nervös auf seinem Scanner herum und sagte dann: „Verdammt, wir haben nur noch für zwei Minuten Sauerstoff.“
    Sheppard fragte: „Wieso?“
    McKay schrie ihn genervt an: „Weil ohne Energie auch die Lebenserhaltungssysteme dieses Schiffes nicht funktionieren.“
    Carter: „Dann haben wir keine Wahl wir müssen das ZPM wieder einsetzten bis der General und SG-1 den Störsender deaktiviert haben.“
    Sheppard: „Dann liefern wir den Asuranern die Energie um unsere Schiffe anzugreifen.“

    Die Diskussion wurde plötzlich unterbrochen als wieder Replikatoren vor dem Maschinenraum auftauchten. Sofort begaben sich Sheppard, Teyla und Ronon zur Tür und feuerten auf die Asuraner.
    Sam befahl McKay: „Setzten Sie das ZPM wieder ein.“

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    O’Neill funkte die Odyssey und die Apollo an und sagte: „Davis, Ellis wir versuchen jetzt das Störfeld zu deaktivieren, wenn wir es nicht schaffen bevor ihre Schilde unter fünf Prozent fallen dann ziehen Sie sich nach Atlantis zurück.“
    Davis: „Aber Sir….“
    O’Neill: „Keine Widerrede wenn wir es nicht Schaffen sind die Schiffe das einzige was Ba’al noch stoppen könnte, die dürfen nicht zerstört werden! Das ist ein Befehl!“
    Davis: „Verstanden Sir!“
    Ellis: „Verstanden Sir!“

    Dann ging O’Neill zu SG-1 und sagte: „Los wir müssen das zweite ZPM holen.“
    Dann rannten die fünf aus dem ZPM-Raum in die Gänge des Asuraner-Schiffes.
    Immer wieder mussten sie in Deckung gehen und sich ein Feuergefecht mit den Asuranern liefern.
    Schließlich kamen sie zum Ende des Decks und mussten eine Treppe hinauf. Mitchell rannte als erster auf die Treppe und plötzlich wurde er von der Ebene über ihm mit einem Replikatoren-Stunner betäubt!

    O’Neill drehte sich um und feuerte auf den Replikator der auf der Ebene über ihnen stand. Gerade als der Asuraner sich auflöste, tauchten am oberen Ende der Treppe zwei weitere Asuraner auf. Daniel und Vala feuerten auf sie doch die Replikatoren lösten sich nicht mehr auf. Auch unterhalb der Treppe waren zwei Replikatoren in Stellung gegangen.
    Daniel schrie: „Jack die Replikatoren haben sich angepasst!“
    Teal’c warf die ARG zur Seite und sprang nach unten auf die beiden Asuraner. Dem Jaffa gelang es beide Asuraner zu Boden zu werfen und dann packte er sofort den ersten und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Teal’c wollte gerade den zweiten packen als er von einem dritten Replikator betäubt wurde.
    Auf der Treppe wurde nun auch Daniel gestunnt und ging zu Boden. O’Neill schaute kurz zu Vala und dann warfen beide ihre Waffen weg und hoben die Hände.
    O’Neill aktivierte noch kurz seinen Funk und schrie: „Davis, Ellis ziehen Sie sich zurück, der Plan ist gescheitert!“
    Dann wurde auch er gestunnt.

    [Asuraner-Kreuzer]

    Die fünf standen an der Tür und feuerten auf die Asuraner von denen immer mehr heran nahten.
    Plötzlich merkte Sheppard, dass die ARGs nicht mehr funktionierten und schrie: „Verdammt sie haben sich angepasst!“
    Im nächsten Moment standen auch schon zwei Asuraner im Gang und stunnten Teyla und McKay.
    Ronon warf die ARG weg und rannte mit ausgebreiteten Armen auf die beiden Replikatoren zu. In bester Wrestler-Manier beförderte er die beiden Asuraner mit einer Clothesline zu Boden. Sheppard rannte ihm hinter her, pfiff kurz und rutschte dann durch Ronons Beine hindurch. Mit einer Blutkätsche, die sogar in der Kreisklasse sofort eine rote Karte nach sich gezogen hätte, warf er den nächsten Replikator zu Boden. Der nächste Asuraner wurde von Ronon mit einem Roundhouse-Kick niedergeworfen.
    Doch alle Versuche sich zu wehren nützten schließlich nichts und es wurden erst Sheppard und dann Ronon betäubt.
    Die Replikatoren gingen auf Sam zu, die hob die Hände und ergab sich.

    [Odyssey]

    Zuerst weigerten sich Davis und Ellis den Rückzugsbefehl von O’Neill nachzukommen und versuchten die Schilde des Schlachtschiffes soweit zu schwächen, dass sie wieder Beamen konnten, doch als ihre Schilde weiter geschwächt wurden blieb den beiden Tau’ri-Schiffen nichts anderes übrig als sich zurückzuziehen und sie verschwanden im Hyperraum.

    [Asuraner-Kreuzer]

    Carter, Sheppard und die anderen drei wurden in eine Arrestzelle gebracht und zwei Asuraner drückten Sheppard auf die Knie, während die vier anderen Atlanter von den Wachen mit Stunnern in Schach gehalten wurden.
    Ein Asuraner Offizier stellte sich vor Sheppard und sagte: „Col. Sheppard jetzt wirst du uns den neuen Standort von Atlantis verraten.“
    Carter mischte sich ein und sagte: „Eigentlich hab ich das Kommando.“
    Der Asuraner: „Das spielt keine Rolle!“
    Dann holte der Asuraner aus, um Sheppard die Hand in den Kopf zustecken und Sheppard biss auf die Zähne und kniff die Augen zusammen.

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    Auch SG-1 befand sich in einer Zelle und dort war es O’Neill der kniete und festgehalten wurde.
    O’Neill verdrehte die Augen und sagte zu dem Asuraner: „Oh mann, jetzt geht das wieder los.“
    Der Asuraner sagte zu ihm: „General O’Neill deine mentale Stärke ist uns durchaus bekannt aber das wird dir nichts nützen, du wirst uns alles verraten was wir Wissen wollen.“
    Dann rammte der Asuraner O’Neill die Hand in den Kopf.

    Nach circa einer Minute zog der Asuraner seine Hand wieder aus O’Neills Kopf und ging zu Mitchell. Ein anderer Asuraner hatte inzwischen eine Hand in Teal’cs Kopf gesteckt.

    [Asuraner-Kreuzer]

    Der Asuraner Offizier zog seine Hand aus Sheppards Kopf und dieser fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
    Der Asuraner ging zu Carter und sagte: „Wie ich soeben erfahren habe gibt es bei dir interessante Informationen.“
    Carter: „Nichts was dich etwas angehen würde.“
    Der Asuraner lachte nur und steckte Carter seine Hand in den Kopf.
    Indes ging ein weiterer Replikator zu Ronon und versuchte ihm die Hand in den Kopf zustecken, doch Ronon wehrte sich so heftig dass zwei weitere Asuraner kommen mussten um ihn auf die Knie zu drücken. Doch schließlich konnten die Replikatoren auch in seinen Geist eindringen.

    Nachdem die beiden Asuraner mit Carter und Ronon fertig waren gingen sie zu McKay und Teyla.
    Der Asuraner Offizier stand vor Rodney und lachte ihn an.
    McKay: „Äh, muss dass wirklich sein, ich sag euch alles was ihr wissen wollt.“
    Der Asuraner Offizier: „Tut mir Leid Doktor McKay, aber wir können Ihnen nicht mehr trauen.“

    Der Asuraner holte aus und setzte dazu an McKay die Hand in den Kopf zu rammen. Doch wenige Zentimeter vor der Stirn des Kanadiers stoppte er plötzlich.
    McKay schaute zu dem Replikator hoch und sagte: „Wa…. was ist jetzt los?“
    Dann Tippe er vorsichtig mit seinem Zeigefinger den Asuraner an, doch dieser war, wie auch die anderen in der Zelle erstarrt.
    McKay lachte: „Sie sind erstarrt …. aber wie ist das möglich.“
    Neben ihm war inzwischen Ronon aufgesprungen und warf den Asuraner zu Boden, der kerzengerade wie eine Statue umfiel.

    Auch die anderen waren inzwischen aufgesprungen und aus der Zelle heraus gerannt. McKay stand noch in dem Verlies und grübelte darüber was gesehen war.

    Sheppard sagte zu McKay: „Los jetzt Rodney verschwinden wir.“
    Als Rodney nicht reagierte schrie Carter: „McKay!“
    McKay: „A….Aber….wir müssen doch….“
    Schließlich packte ihn Ronon am Arm und zog ihn aus der Zelle. Dann machten sich die fünf auf den Weg durch das Replikatorenschiff um ihre Ausrüstung zu suchen.

    [Asuraner-Schlachtschiff, kurz zuvor]

    Nachdem die Replikatoren mit Mitchell und Teal’c fertig waren gingen sie zu Daniel und Vala.
    Der Replikatoren Offizier stellte sich vor Daniel und sagte: „Wie ich gerade von deinen Freuden erfahren habe könntest du unser Schlüssel zum Aufstieg sein.“
    Daniel: „Da muss ich dich enttäuschen ich weiß davon nichts mehr.“
    Der Replikator: „Wir werden sehen.“

    Dann steckte er seine Hand in Daniels Kopf

    [In Daniels Geist]

    Daniel und der Replikator standen in einem blau ausgeleuchteten Raum vor einem Stargate.
    Der Asuraner sagte: „Nun zeige mir den Weg zum Aufstieg.“
    Entschlossen sagte Daniel: „Nein! Und weißt du was, hier gefällt es mir nicht.“

    Im nächsten Moment befanden sich Daniel und der Replikator in Omar Desala Zelt in der Wüste.
    Der Asuraner sagte: „Ich wusste du kannst dich nicht länger widersetzten, hier bist du also aufgestiegen.“
    Daniel lachte: „Da liegst du völlig falsch!“
    Der Asuraner: „Was….“
    Die Wände, des Zeltes und der Boden verschwanden plötzlich und Daniel stand mit dem Replikator in einem schwarzen Nichts und dann liefen plötzlich von allen Richtungen aus hellblaue Zahlen- und Buchstabenreihen in das schwarze Nichts.
    Der Replikator fragte: „Wa… Was geschieht hier…..“ Dann erstarrte er.

    [Asuraner-Schlachtschiff, zur selben Zeit]

    Daniel öffnete die Augen und zog die Hand aus seiner Stirn. Seine Teamkameraden schauten ihn und die ganzen erstarrten Asuraner ungläubig an.
    Mitchell fragte als erster: „Was ist gerade passiert?“
    Und O’Neill schob ein: „Ja genau.“ hinterher.

    Daniel rannte aus der Zelle und sagte zu einen Freunden: „Erkläre ich euch später. Wir müssen uns beeilen. Folgt mir!“

    [Sam’s Quartier, Atlantis, ein Tag früher]

    Jack saß an Sam’s Schreibtisch und grübelte vor sich hin. Sam kam zu ihm und umarmten ihn von hinten und fragte: „Was hast du Jack?“
    Jack wich aus und sagte: „Ach nichts…“
    Sam: „Jetzt sag schon, es ist der Plan oder?“
    Jack: „Hm… naja, eigentlich schon.“
    Sam: „Aber du hast doch zugestimmt und einen Plan B haben wir auch.“
    Jack: „Ja schon – aber es sind nun mal Replikatoren. Und die waren uns schon oft einen Schritt voraus.“
    Sam: „Dann willst du den Plan abblassen?“
    Jack: „Nein dass nicht, aber ich finden wir brauchen noch ein Ass im Ärmel.“
    Sam: „Und an was denkst du da?“
    Jack: „Keine Ahnung, aber McKay hat es doch mal geschafft die Repilikatoren erstarren zu lassen.“
    Sam: „Ja aber da haben die Replikatoren ihm auch Zugriff auf ihren Basiscode gegeben.“
    Jack: „Und Daniel hat es doch auch mal geschafft die Replikatoren zu stoppen. Aber wie gesagt ich hab keine Ahnung was wir noch machen könnten.“
    Sam: „Das ist es Jack – einen Moment.“

    Sam holte ihren Tablett-PC und checkte die Geräteliste die das SGC aus Antarktika mitgebracht hatte.
    Dann lachte sie Jack an und sagte: „Normalerweise würde ich jetzt sagen ‚Sir, Sie haben es mal wieder geschafft’ aber du bestehst ja auf das Du?“
    Jack schaute Sam verwirrt an und fragte: „Bitte was?“
    Sam: „DU hast es geschafft!“
    Jack: „WAAAHHAAS?“
    Sam grinste ihn an: „Na unser Ass im Ärmel.“
    Jack: „Ach ja hab ich?“
    Sam: „Ja.“
    Jack: „Und wie?“
    Sam war bereits aufgestanden und auf dem Weg zur Tür, sie drehte sich kurz um und sagte: „Bin gleich wieder da.“
    Dann aktivierte sie ihren Kommunikator und sagte: „Rodney komm bitte sofort in mein Quartier.“

    [Lagerräume]

    Sam war inzwischen bei den Lagerräumen und funkte Daniel an: „Daniel komm bitte sofort in mein Quartier.“
    Daniel: „Verstanden.“
    Dann hatte Sam auch schon den Koffer gefunden den sie gesucht hatte und machte sich auf den Rückweg.“

    [Sam’s Quartier, kurze Zeit später]

    In Sam’s Quartier waren inzwischen Rodney und Daniel angekommen und als Sam zurückkam fragte Daniel: „Weswegen hast du uns gerufen?“
    McKay: „Ja genau ich war gerade beim Mittagessen.“
    Sam: „Nun da der General noch immer an Plan A und B zweifelt, hat er mich auf eine Idee für einen Plan C gebracht.“
    Daniel: „Und wie sieht der aus?“
    Sam: „Nun Rodney hat doch mal ein Programm entwickelt, wie man die Replikatoren einfrieren kann…“
    McKay: „Ja, aber wir können es nicht mehr in die Replikatoren hochlanden.“
    Sam: „Nicht ganz, Daniel ist es ja schließlich schon mal gelungen die Replikatoren aus der Milchstrasse kurz zu kontrollieren, als sie versucht haben in seinen Geist einzudringen.“
    O’Neill: „Und Sam? Das hab ich doch schon vorhin gesagt.“
    Sam: „Nun jetzt kombinieren wir einfach beides.“
    Daniel: „Äh, Sam da ist zum einen meine Abneigung mir von denen im Kopf rum Spuken zulassen und wie in aller Welt soll ich denen das Programm übertragen.“
    McKay: „Ja genau der Replikatoren-Code ist äußerst kompliziert, dass kann ich Dr. Jackson nicht an einem Tag beibringen…“
    Carter: „Das ist auch gar nicht nötig Rodney.“
    Sam öffnete den mitgebrachten Koffer und sagte: „Wir nehmen einfach das Galaraner Gedächtnismanipulationsgerät und übertragen das Programm in Daniels Gehirn. Sollten uns dann die Replikatoren gefangen nehmen und in Daniels Geist eindringen kann er das Programm hochladen.“
    Jack klatschte in die Hände: „Also dass gefällt mir.“
    McKay nickte zustimmend und Daniel seufzte: „Es gefällt mir zwar nicht den Köder zuspielen aber gut.“
    Dann begannen Sam und McKay mit der Prozedur.



    Als sie fertig waren sagte Sam: „So jetzt muss Daniel nur noch bei uns dreien die Erinnerungen an dieses Gespräch löschen, denn wenn die Asuraner einen von uns vor Daniel erwischen dann klappt der Plan nicht, da sie dann bescheid wissen.“

    Dann löschte Daniel die Erinnerungen der drei.

    [Messe, drei Stunden später]

    Sheppard, Ronon, Teyla und McKay saßen bei einem Antiker-Kaffee in der Messe und unterhielten sich.

    Als alle ausgetrunken hatten fragte Sheppard plötzlich in die Runde: „Sagt mal bin ich eigentlich der einzige der wegen Morgen ein schlechtes Gefühl hat?“
    Teyla: „Du glaubst nicht an den Erfolg des Planes?“
    Sheppard: „Naja mir ist nicht so wohl bei denen an Bord zu gehen. Ich habe noch schlechte Erinnerungen an Hände in Köpfen.“
    Er überlegte kurz und sagte dann: „Rodney könnten wir dann die Replikatoren nicht wieder einfrieren?“
    Ronon: „Hat schon das letzte mal nicht geklappt.“
    Teyla: „Und wenn ich ihre Berichte richtig verstanden habe, können wir das Programm doch nicht hochladen.“
    Plötzlich schnipste McKay mit den Fingern: „Moment mal, ich habe eine Idee. In einem Bericht vom SGC habe ich mal gelesen, dass Dr. Jackson die Replikatoren in der Milchstrasse für kurze Zeit kontrollieren konnte. Wir könnten das Programm über ihn übertragen.“
    Sheppard: „Und wie wollen Sie dass machen.“
    McKay grinste: „Die haben von der Erde so ein Gedächtnismanipulationsgerät mitgebracht, damit bringen wir das Programm in seinen Geist.“
    Sheppard stand auf und sagte: „Dann sollten wir jetzt zu Dr. Jackson gehen.“

    [Daniel’s Quartier, etwas später]

    Die vier vom SGA Team klopften an Daniels Tür und nachdem er geöffnet hatte traten sie ein und McKay begann sofort kurzatmig den Plan zu erklären.
    Daniel grinste und unterbrach ihn: „Schon erledigt.“
    McKay: „Was?“
    Daniel: „Sam und Jack hatten vorhin schon die Idee und Sie haben uns dabei geholfen.“
    Sheppard puffte McKay an: „Angeber! Sag doch gleich das du den Plan geklaut hast.“
    McKay schaut ihn ungläubig an: „A…aber…“
    Daniel schaute sich das Gezanke noch etwas an und sagte dann: „Ich muss Dr. McKay entlasten. Wir mussten vorher seine Erinnerung löschen, dass die Asuraner nicht hinter den Plan kommen wenn sie nicht mich als erstes erwischen und dass müssen wir jetzt auch bei Ihnen machen.“
    Dann löschte Daniel die Erinnerungen der vier mit dem Galaraner Gerät.

    [Südpier, etwas später]

    Teal’c, Vala und Mitchell spazierten am Südpier entlang und schließlich sagte Mitchell: „Also der Plan für Morgen, ich weiß nicht so recht…“
    Schließlich folgte eine ähnliche Diskussion wie zuvor beim Atlantis-Team und bei Sam und Jack.



    Mitchell: „Also das gefällt mir schon viel besser noch einen Plan C in der Hinterhand zu haben.“
    Teal’c: „In der Tat. Dann sollten wir jetzt zu Daniel Jackson und Dr. McKay gehen.“

    [Daniel’s Quartier, etwas später]

    Daniel öffnete die Tür und schaute die drei kurz an und sagte dann: „Lasst mich Raten: Ihr habt einen Plan C und wollt McKay’s Einfrierprogramm über mich in die Replikatoren landen.“
    Die drei schauten sich ungläubig an und Vala sagte dann: „Daniel du machst mir Angst – seit wann kannst du Gedanken lesen?“
    Daniel: „Kann ich nicht, aber den Plan gibt es schon. Zu erst hatten Sam und Jack die Idee, dann kam Sheppard mit seinem Team und der gleichen Idee und…“ Daniel seufzte „…inzwischen war Jack ein zweites Mal da. Und immer wieder muss ich dann die Erinnerungen wie jetzt auch bei euch löschen.“

    Dann löschte Daniel die Erinnerungen der drei.

    [Daniel’s Quartier, 23:00 Uhr Ortszeit]

    Jack klopfte an Jacksons Tür und Daniel öffnete. Er schaute Jack an und seufzte: „Jetzt sag nicht du hast einen Plan C.“
    Jack: „Plan C?“
    Erleichtert sagt Daniel: „Gut dann vergiss es und denk ja nicht darüber nach.“
    Jack zuckte mit den Schultern und sagte: „Kommst du mit auf einen Kaffee?“
    Daniel: „Ja gerne.“

    [Asuraner-Kreuzer, Gegenwart]

    Carter gefolgt von Sheppard und dem Rest des SGA-Teams kamen in die Waffenkammer des Replikatoren Kreuzers und nahmen sich sofort ihre Ausrüstung.
    Carter nahm das Funkgerät und versuchte O’Neill anzufunken: „Carter für General O’Neill….
    Sir, bitte kommen….“
    Als sich niemand meldete fragte Sie in die Runde: „Was ist denn hier überhaupt passiert?“
    McKay schaute auf seinen Scanner und sagte dann: „Laut den Daten scheint es so als ob die Replikatoren eingefroren sind. Nun es sieht fast so aus…. aber das ist doch nicht möglich…“
    Sheppard: „Was?“
    McKay: „Es sieht fast so aus wie das Programm, dass ich mal geschrieben habe, um die Replikatoren einzufrieren.“
    Carter: „Aber wie ist das möglich?“
    McKay: „Ich habe keine Ahnung.“
    Teyla: „Ist nicht die Frage was machen wir jetzt.“

    Ronon schnappte sich eine ARG und sagte: „Das hier!“ dann ging er auf den Gang und feuerte auf den ersten Replikator. Doch der Replikator löste sich nicht auf.
    Ronon ging zurück in die Waffenkammer und sagte: „Die funktionieren nicht mehr.“

    Sam: „Ja wir müssen erst die Frequenzen neu einstellen.“ sie schaute zu McKay „Rodney.“
    McKay nickte und begann sich um die ARGs zu kümmern.
    Währenddessen versuchte Sam erneut O’Neill anzufunken.

    [Asuraner-Schlachtschiff, etwas später]

    SG-1 und O’Neill kamen in die Waffenkammer und aus dem Funkgerät war schon Sams Stimme zu hören: „O’Neill bitte kommen…. Jack!“
    O’Neill schnappte sich sofort das Funkgerät und sagte: „Schön deinen Stimme zu hören.“
    Sam: „Ja, deine auch. Sind bei euch auch die Replikatoren erstarrt?“
    Jack: „Ja.“
    Sam: „Das ist sehr seltsam, McKay meinte es hätte was mit seinem Programm zu tun.“
    Jack: „Es war Daniel….“
    Sam: „Wie das?“
    Jack: „Er hat irgendwas von Plan C und Gedächtnismanipulation gefaselt und McKay war wohl auch dabei.“

    Inzwischen hatte auch Teal’c die ARGs getestet und sagte zu O’Neill: „O’Neill die Anti-Replikatoren-Waffen funktionieren nicht mehr.“
    Carter hatte mitgehört und antwortete: „Die Frequenzen müssen neu eingestellt werden. Rodney kümmert sich gerade darum, wir können euch die Daten geben, sobald er fertig ist.“

    Jack warf Daniel und Vala ein Funkgerät zu und sagte: „Kümmert ihr euch darum.“

    [Asuraner-Kreuzer, kurze Zeit später]

    McKay stand auf und sagte: „Fertig.“
    Dann warf er Ronon die ARG zu und dieser testete sie auf dem Gang und sagte als er zurückkam: „Funktioniert.“

    Carter funkte O’Neill an: „Jack die ARGs wirken wieder was machen wir jetzt?“

    [Asuraner-Schlachtschiff]

    Jack schaute kurz zu Daniel und Vala und als von den beiden ein Nicken kam funkte er: „Also dann zurück zu Plan A – wir übernehmen die Schiffe.“
    Carter: „Verstanden, wir melden uns, wenn wir alle Asuraner beseitigt haben.“

    Dann sagte Jack zu SG-1: „Also los.“

    [Asuraner-Kreuzer]

    Sheppard schaute zu seinem Team und sagte: „Auf geht’s Run ’n’ Gun.“
    Und Carter fügte noch hinzu: „Colonel Sheppard, Rodney ihr geht zur Brücke, Ronon Teyla ihr kommt mit mir zum Maschinenraum.“

    Dann machten sich alle auf den Weg und übernahmen die beiden Asuraner-Schiffe.

    Nachdem alle Replikatoren beseitigt waren und die beiden Teams die Schiffe übernommen hatten gab Sheppard, unter Protest von McKay dem Kreuzer den Namen „Andromeda“ und O’Neill taufte das Schlachtschiff auf den Namen „Enterprise“.

    Ende


  12. #52
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    Standard

    Autor: Antares
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    Kategorie: Humor
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    Titel: Sieben Todsünden – VI. Völlerei
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    Kommentar: Dieses ist der 6. Teil der Sieben Todsünden. Ich habe sie für den Wettbewerb ein wenig gestrafft und überarbeitet.
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    Betaleser: Minnesota
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    Rating: G
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    Wortanzahl: : 4099


    Spoiler 

    VÖLLEREI (= Unkontrolliertes Verlangen nach Speise und Trank)

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    „OH NEIN !!“

    Ein kollektiver, entsetzter Schrei entrang sich im selben Moment den Kehlen aller vier SG-Mitglieder. Sie standen auf einer schmalen Hängebrücke und schauten in die Tiefe. Schauten ungläubig dem schwarzen Rucksack nach, der, fast wie in einem Abschiedgruß, lustig auf den Wellenkämmen des dreißig Meter tiefer fließenden Flusses hüpfte, ehe er sich ihren Blicken entzog.

    „Unser gesamter Proviant war in dem Rucksack!“, brachte Daniel die betrübliche Sachlage auf den Punkt, ehe er seine Augen von dem strudelnden Wasser riss.
    „Alle meine Powerbars und Schokoriegel!“, erging sich O´Neill in einer präzisierten Klage, die ihm aber kein Mitgefühl oder tröstende Worte eintrug. Schließlich war er es gewesen, der sich von Teal´c, ausgerechnet an dieser ausgesetzten Stelle, hatte die Verpflegung reichen lassen. Es war bei der Übergabe zu einem dieser typischen Missverständnisse gekommen. Teal´c dachte, O´Neill habe den Rucksack schon, O´Neill dachte, Teal´c habe den Rucksack noch – na ja, nun schwamm der schwarze Sack einer ungewissen Zukunft entgegen.

    Carter, die den 4-er Trupp in dem Moment anführte, verkündete praktisch wie immer: „Wir werden eine Bestandsaufnahme machen, sobald wir die Brücke verlassen haben.“ Dann marschierte sie entschiedenen Schrittes vorneweg, die drei Männer fügten sich in ihr Schicksal und folgten in gedrückter Stimmung.

    ---------------------------------------------------------

    „Zwei Müsliriegel, sechs Hustenbonbons, ein Paket wenig nahrhaftes, zuckerfreies Kaugummi und …. Sir, ich möchte lieber nicht wissen, wo Sie die aufbewahrt haben“, meinte Carter, die sich auf einem umgestürzten Baumstamm niedergelassen hatte. Mit spitzen Fingern nahm sie von O´Neill eine dunkelbraune Frucht in Empfang, bei der nur noch die Form und der charakteristische Geruch darauf schließen ließen, dass sie zur Gattung der Bananen gehörte. Sam legte die gerade aufgezählten Teile vor sich in einer ordentlichen Reihe ab.

    Mit einem etwas verlegenen Grinsen steuerte Daniel noch zwei handtellergroße, höchstens einen halben Zentimeter hohe, in Folie eingeschweißte Quadrate bei. Interessiert nahm Sam eins in die Hand und las: „Schokoladentörtchen mit Cremefüllung. Für den kleinen Hunger zwischendurch.“ Mit dieser neuen Information ausgestattet drehte Sam das platte Teil noch einmal in ihren Fingern hin und her. Sie warf Daniel denselben Blick zu, den auch gerade der Colonel geerntet hatte und wiederholte noch einmal: „Auch hier möchte ich lieber nicht über den früheren Aufbewahrungsort informiert werden.“
    „In seiner Gesäßtasche“, grinste der Colonel frech. „Das heißt, die Törtchen lagen direkt an Daniels Hintern.“
    Daniel warf ihm über seine Brillengläser einen eiskalten „Das-müssen-Sie-gerade-sagen Blick“ zu. Doch bevor er etwas erwidern konnte, griff Teal´c in die oberste Tasche seiner Weste und meinte: „MajorCarter“. Mit einer kleinen Verbeugung beteiligte sich Teal´c an der allgemeinen Darbietungszeremonie und drückte Carter drei schrumpelige Alufolie-Kugeln in die Hand. Sie wickelte eine der Kugeln aus und blickte dann auf etwas grau-grün-silbern Schleimiges mit Borsten und haselnussgroßen Ausbuchtungen, die mit etwas eitergelbem Glibber gefüllt waren. Da ihr Gehirn dazu das Wort „Pestbeule“ lieferte, wickelte sie die „Köstlichkeit“ ganz schnell wieder ein, schluckte einmal heftig und fragte: „Eine Spezialität von Chulak?“
    „In der Tat. Eine der seltensten und begehrtesten Früchte.“
    „Teal´c … wir sollten dich nicht dieser … Rarität berauben“, stellte sie mit einem weiteren sichtbaren Schlucken fest und reichte die Kugeln an den Jaffa zurück.
    Daniel vertraute ihrem Urteil sofort, doch O´Neill wollte die Frucht unbedingt persönlich in Augenschein nehmen. Zehn Sekunden später beteiligte er sich an den eifrigen Versicherungen seiner Kollegen, dass es einfach Grenzen gebe, wie viel man noch annehmen dürfe. Und einem guten Freund solche exquisiten Einmaligkeiten wegzuessen, das wäre einfach eine Grenze, die auch Freundschaft nicht überschreiten dürfte. Mit einem Gesichtsausdruck, der durchaus ein unterdrücktes Grinsen hätte sein können, wäre Teal´c nicht Teal´c, nahm der Jaffa die drei Kugeln wieder an sich.

    „Das heißt dann ja wohl umkehren“, seufzte der Colonel ganz und gar nicht begeistert. Denn es war ihm klar, dass General Hammond nicht besonders glücklich sein würde, wenn sie wegen eines solchen Missgeschicks nach nur wenigen Stunden schon wieder auf der Matte stehen würden. Und das auch noch ohne verwertbare Ergebnisse.
    „Sir“, Carter schaute ihren Vorgesetzen jetzt fast entschuldigend an, „wir können nicht umkehren.“ Sie schüttelte bedauernd den Kopf. „Sie erinnern sich? Für die nächsten beiden Tage sind hochfrequente Ionenstürme aufgrund eines durchziehenden Asteroiden zu erwarten. Die Gefahr, dass das Wurmloch dann nicht richtig funktioniert, ist zu hoch. Wir haben dem damals keine allzu große Bedeutung zugemessen, da die Mission ja auf drei Tage ausgelegt war, aber …“
    „Mit andern Worten, wir sitzen hier die nächsten Tage fest?“
    „Das versucht uns MajorCarter zu sagen“, nickte der Jaffa.
    „Ohne Proviant“, streute Daniel noch ein wenig Salz in die Wunde.
    „Wir werden schon irgendetwas Essbares auf dem Weg in die Stadt finden“, gab sich O´Neill betont optimistisch.

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    Vierundzwanzig Stunden später überlegten die drei, ob Teal´cs Früchte wohl wirklich so schrecklich schmeckten, wie sie aussahen. Sie waren am Tag vorher noch stundenlang marschiert, ehe sie ein Lager aufgeschlagen hatten. Ihr Optimismus, eine so reich mit Pflanzen versehene Welt *müsse* doch einfach etwas produzieren, was ihr Organismus ohne Probleme verdauen könnte, hatte sich leider noch nicht bewahrheitet. Es hatte nichts Essbares neben dem Weg gehangen. Und so weit, dass sie sich um etwas Essbares bemüht hätten, das ihnen über den Weg gelaufen war, waren sie noch nicht. Auf fremden Welten wusste man schließlich nie, ob man damit nicht die Seele eines Urahns zum Abendessen verspeiste.

    Auch das Frühstück hatte nur aus Quellwasser bestanden. Vielleicht gut für den Teint, aber wenig nahrhaft. Und während O’Neill stolpernd vor sich hinmarschierte und gegen die lästigen Stechmücken ankämpfte, fragte er Carter zum dritten Mal in ebenso vielen Stunden, ob sie laut der Informationen, die das MALP geliefert hatte, nicht bald an der Stadt sein müssten.
    „Es kann nicht mehr lange dauern, Sir.“
    Da sie das aber schon zwei Mal gesagt hatte, fragte Jack nach: „Kann man „nicht mehr lange“ auch in Minuten-Angaben haben?“
    Sichtlich unwohl wand sich Sam und rang sich dann durch: „ 60 bis 240 Minuten“ zu sagen.

    O´Neill blieb stehen, zog beide Augenbrauen nach oben und schaute Carter mit einem misstrauischen Blick an. Sie schaute aber so fragend und unschuldig zurück, dass er mal zu ihren Gunsten annahm, dass sie ihn mit dieser *präzisen* Antwort nicht hatte auf den Arm nehmen wollen.
    Als er sich umdrehte und seufzend weitermarschierte, wehte noch ein: „Wer viel fragt, kriegt viele Antworten“ an sein Ohr. Er konnte nicht entscheiden, wer der impertinente Stichwortgeber war – wobei er durchaus den mitgeführten Archäologen in Verdacht hatte. Aber ohne Beweis ließ er die Sache lieber auf sich beruhen und spielte mal wieder die Karte des etwas begriffsstutzigen Colonels aus.

    ----------------------------------------------------------------

    „O´Neill!“ Die starke Hand des Jaffa zwang den Colonel eine halbe Stunde später stehen zu bleiben. „Ich würde sagen, wir haben unser Ziel erreicht.“ Teal´c war an einem etwas erhöhten Platz am Waldrand stehen geblieben. Vor ihnen erstreckte sich eine Ebene, in der die Stadt lag, die ihnen schon das MALP gezeigt hatte. Weiße, niedrige Häuser glitzerten in der Sonne, mächtige Brücken überspannten die beiden Flüsse, die Stadt durchzogen. Ein sehr mediterraner Anblick.

    O´Neill verfluchte sich innerlich, dass ihn der Hunger hatte so unaufmerksam werden lassen, so dass er Teal´cs Annäherung nicht bemerkt hatte. Er betrachtete ebenso wie Teal’c die Stadt durch sein Fernglas, dann fragte er den Jaffa, gerade als auch Carter und Daniel aufschlossen: „Schon den Burger King ausgemacht?“
    „Essen?“, fragte Sam hoffnungsvoll, trat neben O´Neill und spähte ebenfalls verlangend auf die Stadt hinunter.
    „Ich dachte, Fastfood wäre kein Essen, sondern Fraß?“, stichelte Jack grinsend und wiederholte Carters Lieblingsargument, warum sie sich niemals zum Hamburger-Essen trafen nach den Missionen. Er wandte sich dann aber an Daniel, ohne eine Antwort abzuwarten: „Okay, Daniel. Jetzt sind Sie dran. Machen Sie denen klar, dass wir in friedlicher Absicht kommen, aber ganz dringend was hinter die Kiemen brauchen. Sie haben die Lady gehört, sie ist inzwischen sogar mit Junk-Food einverstanden. Das sollten wir ausnutzen.“

    ----------------------------------------------------------------

    Zwei Stunden später hatte Daniel den Wir-kommen-in-friedlicher-Absicht Part schon längst erfolgreich abgeschlossen, aber außer einem wässrigen Willkommensdrink hatte noch nichts wirklich Verwertbares den Weg in ihre Mägen gefunden. Das mochte zum einen daran liegen, dass sie vielleicht außerhalb der üblichen Essenszeiten aufgetaucht waren. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ihr teaminterner Dolmetscher eine bedauerliche Tendenz zeigte, sich allein von geistiger Nahrung ernähren zu können, wenn das Thema nur interessant genug war.

    Und geistige Nahrung wurde reichlich geboten. Offensichtlich hatten die Goa´uld dieses Volk irgendwann im 14, Jahrhundert in China „mitgehen“ lassen. Was jede Menge wunderschöner Kalligraphien an den Wänden bedeute, die alle einzeln begutachtet werden mussten. Ausführlich begutachtet und obendrein kommentiert werden mussten.

    O´Neill hätte vor Frustration den Kopf auf den Tisch schlagen können: fast an jeder Sternentor-Adresse kam man mit Englisch durch! Aber nein, dann, wenn es mal wichtig war, um ein nettes, kleines Steak ohne Daniels Hilfe bestellen zu können, sprachen alle nur so ein veraltetes Chinesisch! Selbst ihr Sprachwunder schien sich mühsam durchkämpfen müssen, falls das rasch unterdrückte Kichern der Gastgeber, wann immer Daniel etwas sagte, ein Indiz dafür war. Hoffentlich verkaufte er nicht gerade „zufällig“ Carter. Hey! Oder ihn! Denn jetzt schaute alles in seine Richtung und nickte kichernd.

    Carter nahm beruhigt zur Kenntnis, dass Daniel immerhin schon zum vierten Mal das mehr oder weniger universelle Zeichen für Essen gemacht hatte. Als die Einheimischen wieder nur erfreut nickten, wiederholte er es noch einmal – und dann wäre Sam am liebsten aufgesprungen! Einer der Fremden griff in seinen Umhang und präsentierte Daniel etwas, das ihr ihre überreizte Phantasie als köstliche, schmelzende Schokopraline vorgaukelte. Ihre Eingeweide krampften sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen. Daniel nahm das Teil und sie musste sehr an sich halten, nicht aufzuspringen und es ihm aus der Hand zu reißen. Sein Gesicht nach dem ersten Probebiss ließ sie diese Entscheidung aber noch einmal überdenken. Denn Daniel schaute so, wie sie geschaut hatte, als Thor ihr die gelbe Nahrungstablette angeboten hatte. Und das wollte bei Daniel schon etwas heißen. Wenn er kaum in der Lage war, das angebotene Essen wenigstens mit einem freundlichen Blick runter zu würgen, musste es schon mehr als schlecht sein. Doch dieses Mal guckte der Archäologe nur gequält und rettete sich dann in einen Hustenanfall, bei dem er die Reste in sein Taschentuch spuckte.

    Auch Teal´c hatte sich keine Sekunde dieses Zwischenspiels entgehen lassen. Als die Fremden jetzt ein deutliches Getuschel untereinander anfingen, setzte er sich unbewusst aufrechter hin, bereit, DanielJackson zur Hilfe zu eilen.
    Glücklicherweise erwies sich das als nicht nötig. Obgleich ein Teil der Fremden den Raum verließ, setzten die anderen ihre Fragestunde mit Dr. Jackson in ruhigem, freundlichem Tonfall fort. Endlich, nach über einer weiteren Stunde, sagte Daniel dann mit einem kaum zu beherrschenden Grinsen zu seinen Kollegen: „Sie bitten uns jetzt nach nebenan, zu einem kleinen Imbiss.“
    „Yep!“, rief O´Neill und ballte die Hand siegessicher zur Faust. „Äh…“, er räusperte sich, „ich meine natürlich, versichern Sie ihnen, dass wir das Angebot gerne annehmen. Und, Daniel, vielleicht finden die Herrschaften in ihrem Kühlschrank auch noch was anderes, als das, was Sie da vorhin hatten?“

    Er hätte sich nicht zu sorgen brauchen. Als sie im Nebenraum auf weichen, seidenen Kissen auf dem Boden Platz genommen hatten, wurden auch schon die ersten Platten herein getragen und auf den niedrigen Tischen vor ihnen abgestellt. Ein köstlicher Duft nach Gebratenem stieg ihnen in die Nasen und Sam wäre es beinahe schwindelig geworden, so akut meldete sich ihr Hungergefühl bei ihr.
    Daniel durfte als erster nehmen. Gierig griff er zu und der erste Happen schaffte es gar nicht erst bis auf seinen Teller, sondern er knabberte ihn sofort vorsichtig an. Kein Vergleich zu dem Zeug gerade! Es zerging auf der Zunge und hinterließ den Geschmack von gebratenem Lachs. Daniel schob den Rest hinterher und verkündete Jack, Sam und Teal´c entzückt mit vollem Mund: „Mhhm, daff ifft köfftlich.“ Er kaute und leckte seine Finger ab, ehe er erneut zugriff.
    Als wäre Daniels Zustimmung das Startsignal gewesen, wurden weitere Platten vor ihnen auf den Tisch gestellt. Die Gastgeber lächelten auffordernd, griffen selbst aber nicht zu.
    „Warum essen die nichts?“, erkundigte sich Jack misstrauisch.
    Daniel gab die Frage zwischen zwei eilig verschlungenen Bissen weiter und sagte dann: „Morgen ist erst wieder ihre Essenszeit. Dieses Bankett ist außer der Reihe nur für uns zubereitet worden.“
    „Carter, meinen Sie, dass es sicher ist?“, fragte O´Neill. Falls Sam bisher gedacht hatte, dass nur junge Hunde einen so bettelnden Blick aufsetzen konnten wenn es Essen gab, dann hatte sie sich getäuscht. Die brauen Augen des Colonels standen denen einer Welpe in nichts nach, als er jetzt auf ihre Antwort wartete. Dazu kreisten die Finger ihres CO nur wenige Zentimeter über dem Teil seiner Wahl und näherten sich ihm unaufhaltsam mit mehreren Millimetern pro Sekunde.
    „Nun, Sir…“
    „Ja oder nein, Carter?!“
    „DanielJackson lebt noch“, erklärte der Jaffa seelenruhig und gab der Versuchung nach. Ein großer, grüner Happen verschwand mit einem einzigen Biss in seinem Mund. Er kaute, schluckte, verkündete:„Es entbehrt nicht eines gewissen Wohlgeschmacks“ und stopfte das nächste Teil hinterher.

    O´Neill gab sich geschlagen, warnte noch: „Aber kein Alkohol!“, dann ließ er seinen Fingern ihren Willen und die beförderten ein kleines, weißes Häppchen in seinen Mund. „Blaubeeren mit Schlagsahne“ schlug sein Gehirn vor und Jack ließ die zart schmelzende Masse mit einem Seufzer des Wohlbehagens auf seiner Zunge zergehen.
    „Carter, falls das das Letzte ist, das wir je essen, dann hat es sich jedenfalls gelohnt“, beschied er seinem Major und seine kreisenden Finger kamen dieses Mal auf einem länglichen, hellbraunen Teil zu liegen, das dann umgehend den Weg in seinen Magen fand.
    „Sam!“, grinste Daniel begeistert und bot Carter einen Teller mit kleinen Vierecken dar. „Diese hellgelben hier! Mhhhm, versuchen Sie mal. Sie werden sie lieben!“

    Da Sam sich ganz pragmatisch sagte, dass sie nicht als Einzige dieses verrückten Teams überleben wollte, kam sie Daniels Vorschlag nach und griff zögerlich zu. Dann steckte sie es entschieden in ihren Mund. Oh! Das schmeckte wirklich nicht schlecht! „Nudeln in Tomatensauce mit frisch geriebenem Parmesan“ war die Geschmacksrichtung, die ihm am nächsten kam. Hastig stopfte sie noch drei weitere von der Sorte hinterher.
    Der Colonel hatte nach zwei Zuckerkringeln gerade eine Handvoll „Erdnüsse“ gepackt, legte den Kopf in den Nacken und ließ die kleinen Kugeln eine nach der anderen in seinen Rachen fallen. Aufgrund der Kopfhaltung kaute er mit offenem Mund und schmatzte dazu zufrieden: „Uhmm… Schmeckt wie …Chips mit … weiß nicht … Mayonnaise?“
    „Klingt widerlich, O´Neill“, bemerkte der Jaffa und bediente sich großzügig aus Jacks Hand an den „Erdnüssen“. Ein gutes Dutzend später meinte er: „Schmeckt auch widerlich“, und setzte sodann seine systematische, geschmackliche Analyse aller auf dem Tisch vorhandenen Nahrungsmittel fort. Während das SG-Team sich durch die angebotenen Köstlichkeiten durchprobierte, trugen die freundlichen Einheimischen stets neue Platten und Schüsseln herein. Nicht immer erfüllte das Äußere die Erwartungen, doch sie waren so hungrig, dass es ihnen egal war, dass die „Orange“ wie „Brathähnchen“ schmeckte. Sie schlossen einfach einen Moment die Augen und ließen nur den Geschmack wirken.

    SG-1 kaute, schmatzte, schluckte, rülpste verstohlen, schleckte klebrige Finger ab und wurde erst langsam, ganz langsam, etwas weniger gierig und etwas wählerischer.

    „Daniel! Diese hellblaue Creme hier!“ rief Sam schwärmerisch und hielt Daniel einen Löffel vor die Lippen. „Die ist hervorragend! Die musst du einfach probieren!“
    Daniels Lippen leckten die blaue Creme von dem Löffel und Sam sah ihn erwartungsvoll an. Sie lächelte, als Daniel entzückt stöhnte: „Phantastisch, Sam! Mehr!“
    „Mach den Mund auf!“
    Gehorsam sperrte Daniel abermals den Mund auf und Sam fütterte ihm noch einen Löffel von der luftig-schaumigen Masse.
    Plötzlich sagte O´Neill auf ihrer anderen Seite: „Hey, ich will auch mal probieren!“, und sperrte ebenfalls den Mund auf. Sam fütterte kichernd auch den Colonel mit einem großen Löffel hellblauer Creme.
    „Deutlich besser als der Wackelpudding aus der Kantine“, stellte Jack anerkennend fest. „Uhmm, gib mir doch noch einen Löffel, Sam.“

    Niemanden machte diese Anrede mit dem Vornamen stutzig, nur Teal´cs Symbiont rumorte gewaltig in seiner Bauchtasche herum, als wolle er sich über irgendetwas beschweren. Doch der Jaffa schob das auf die ungewohnte Nahrung, die der Schlange vielleicht nicht behagte. Er ignorierte sie einfach, griff nach einem Stück Kuchen und gab ihr keine Gelegenheit, ihm das Festmahl mit irgendwelchen unqualifizierten Anmerkungen zu verderben.

    „Okay, Jack.“ Wieder ein symbolischer Fußtritt des Parasiten, den Teal’c erneut ignorierte. Sam kam dem Ansinnen des Colonels nach und tunkte den Löffel noch einmal in die Schüssel. Jack schleckte auch den ab und öffnete den Mund wieder. Lachend holte Sam Nachschub. Nach dem dritten Löffel legte Jack seine Finger über ihre Finger auf dem Esswerkzeug und mit einem betont lüsternen Grinsen leckte er den Löffel gaaanz langsam ab.

    Sam kicherte erneut, steckte ihren Zeigefinger in die Quabbelmasse und leckte diesen Finger dann vor den Augen des Colonels auch ganz langsam und genüsslich ab. Schlang ihre Zunge um den Finger, leckte ihn von unten nach oben, obwohl schon längst keine Creme mehr dran war. Ganz zum Schluss, ließ sie die Zunge noch einmal mit einem kleinen Stöhnen über die Spitze kreisen. Ihre Augen ließen die Augen des Colonels, die mit jedem Moment größer wurden, keine Sekunde los.
    Daniel hätte sich bei dieser Vorführung beinahe an den Dragees verschluckt, die er gerade kaute und kaschierte seine Belustigung mit einem kleinen Husten, woraufhin Sam sich ihm zuwandte. Sie steckte ihren Finger noch einmal in die Creme und hielt ihn Daniel vors Gesicht. „Daniel-Schatz, möchtest du vielleicht auch noch etwas von Sams blauer Wunder-Creme haben?“
    „Sammilein, wer wollte das nicht?“, nuschelte der Archäologe bereits mit Sams Finger zwischen den Lippen, den er gewissenhaft sauber schleckte und an dem er ein bisschen länger als nötig herumknabberte.
    „Hey ihr beiden, seht mal, was der gute Jack noch bieten kann“, mischte sich der Colonel ins Geschehen und hielt sowohl Sam als auch Daniel eine kleine, mit einer Nuss gekrönte Kugel vors Gesicht.

    Teal’cs Augenbrauen wanderten bei diesem Dialog nach oben und Unwohlsein nagte an seinen Gedanken, die er aber nicht wirklich in eine logische Reihenfolge zwingen konnte.

    „Jack, das sieht gut aus“, stellte Sam anerkennend fest und ließ sich ebenso wie Daniel das Teil in den Mund stecken. Da das Ding ziemlich klebrig war und lange Honigfäden zog, machten die beiden eine Schau daraus, die fütternden Finger einen Moment länger zwischen den Zähnen als nötig zu halten, um sie mit der Zunge zu säubern.
    Danach beugte sich der Colonel zu Teal´c rüber und wollte dem Jaffa ebenfalls ein solches Teil zwischen die Lippen schieben. „Auf geht´s, Großer, brav das Mündchen auf! Hier kommt was Gutes!“ Auch Sam und Daniel drehten sich jetzt in die Richtung des Jaffa, wobei sich Daniel des besseren Gleichgewichts wegen in eine liegende Position begab. Sie schauten der Fütterungsaktion interessiert zu.

    Irgendetwas stimmte hier nicht musste Teal´c denken, als er vorsichtig das Teil aus O´Neills Fingern knabberte. Sein Kopf fühlte sich wie in einer Watteschicht verpackt an, die die Realität wirkungsvoll von ihm fernhielt. Aber dennoch wusste er, dass irgendetwas hier nicht so war, wie es normalerweise war! Und das war jetzt nicht nur sein Mitbewohner, der ihm das zu vermitteln suchte, auch Teal’c selber fühlte es. Aber er kam im Moment nicht darauf, was es sein könnte, zumal Sam sich auch ihm jetzt mit einem Löffel voller hellblauer Creme näherte.
    „Zeit für die Nachspeise, Mr. T!“, giggelte sie übermütig und achtete darauf, dass Teal´c den Löffel auch schön sauber ableckte. „Was sagst du? Göttlich? Uhmm?“

    Göttlich? Teal´c schüttelte den Kopf, um ihn ein bisschen klarer zu bekommen. Da war doch was mit Göttern, falschen Göttern, bösen Göttern und kleinen, grauen, guten Göttern, aber das hatte nichts mit dieser Nachspeise zu tun. Energisch stoppte er Sams Hand, die mit weiterer Creme zurückgekommen war und schüttelte noch einmal ganz entschieden den Kopf. Angestrengt starrte er vor sich hin und versuchte, seine herumvagabundierenden Gedanken zusammen zu bringen. Es gab etwas ganz Wichtiges, an das er sich besser mal erinnerte.
    Leider hatte er sich etwas zu sehr ablenken lassen, so dass Daniels Hand es schaffte, ihm eine längliche Stange, die an eine Spargelstange erinnerte, zwischen die Zähne zu schieben. Teal´c schürzte die Lippen und saugte die Stange ein. Daniel gab ihm noch eine zweite, dann ließ er sich wieder nach hinten auf die Kissen plumpsen.
    Sam brach angesichts des saugenden Jaffa in Gelächter aus und ließ sich neben Daniel fallen. „Ich …. denke … ich …. sollte …. noch …. etwas …. essen… “
    Was es war, was als nächstes auf Major Carters Plan gestanden hatte, sollte Teal´c nicht mehr erfahren, denn O´Neill ließ sich ebenfalls neben Sam und Daniel in die Kissen sinken. Auch Daniel gähnte schon seit geraumer Zeit und wurde nur noch dadurch wach gehalten, dass er noch auf einem Vanillekringel, der nach Grillgemüse schmeckte, herumkaute.

    Teal´c setzte sich neben ihn und als Daniel ihm die Hand voller Vanillekringel hinhielt, nahm er sich einen und verschlang ihn anerkennend. Eigentlich sollte ja jemand Wache halten, fiel ihm plötzlich siedendheiß ein und irgendwie hatte er dunkel in Erinnerung, dass er dafür prädestiniert war. Er war ein … Krieger? Ihm oblag die Sicherheit des Teams? Wenn es nur nicht so schwierig wäre, einen klaren Gedanken zu fassen! Teal’c versuchte ernsthaft sich zu konzentrieren, aber die Kissen waren wirklich einladend weich. Er raffte sich noch zu einem letzten Grabschen auf, achtlos mit seiner großen Hand einsammelnd, was immer den Weg darein fand, dann legte er sich gemütlich neben seine leise schmatzenden Freunde.

    Teal´c wollte seinen Freunden gerade mitteilen, dass das hier nicht ihrer üblichen Vorgehensweise für Erstkontakte mit fremden Völkern entsprach, obwohl er im Moment vergessen hatte, wie sie sich normalerweise auf Außenmissionen verhielten. Zu diesem Zweck rutschte er näher an die drei heran. Er öffnete seinen Mund, um sie von seinen tiefschürfenden Überlegungen zu unterrichten, als er von O´Neill mit drei kleinen weißen Dropsen bedacht wurde.

    Während Teal´c darauf herumkaute, legte er seinen Arm über Sams Beine. Das schloss dann auch ein Bein des Colonels mit ein, da das irgendwie den Weg zwischen Sams Beine gefunden hatte. O´Neill gab seine Zustimmung, indem er seine Hand noch oben drauf legte. Nun bedeckte der Jaffa seine drei Freunde schön gleichmäßig mit seiner Körperfülle. Ein Urinstinkt sagte ihm, dass er sie beschützen müsse und das war die einzige Möglichkeit, es zu tun, die ihm im Moment dazu einfiel. Mit seinen starken Armen umfasste er alle und hielt sie eng beieinander.

    Sams Augenlider wollten sich immer wieder schließen, denn es war außerordentlich warm und gemütlich in diesem Knäuel, in dem sie lag. Daniel murmelte: „Nett ist es hier“ und Sam stimmte ihm behaglich seufzend zu, dann war sie eingeschlafen.
    Daniel kuschelte sein Gesicht noch etwas weiter in Sams Halsbeuge, gesellte seine Hand zu Teal´cs und Jacks Hand, die auf seiner Hüfte lagen, dann verabschiedete er sich mit einem lauten Gähnen ins Reich der Träume.
    Auch Jack gähnte inzwischen fast ununterbrochen. Er schluckte noch zwei, drei Mal gegen das pelzige Gefühl in seinem Mund und grunzte zufrieden: „Satt“. Dann rückte er seinen Kopf auf Sams Brüsten, dem interessantesten Kissen seit langem, zurecht. Das sanfte Auf und Ab seines Kissens machte ihn ganz schläfrig und schon nach einer Minute war auch er nicht mehr ansprechbar.
    Teal´c hielt noch eine halbe Minute die Stellung, kämpfte heldenhaft gegen die alles verschlingende Müdigkeit, dann ließ er sich von den gleichmäßigen Atemgeräuschen seiner Freunde einlullen und folgte ihnen in den Schlaf.

    --------------------------------------------------------

    Die aufmerksamen Gastgeber hatten schon seit einer geraumen Weile alle Aktivitäten eingestellt und beobachteten die vier interessiert. Als jetzt als letzter Teal´c in den Schlaf gesunken war, fuhr einer von ihnen mit einem blau blinkenden und arrhythmisch piepsenden Gerät über die Körper der vier Schläfer. Dazu sprach er leise in ein Diktiergerät:


    „Bericht an Abteilung 4 B der Lebensmittelforschung:

    1. Die geschmackliche Verbesserung der Algen-Produkte ist zufrieden stellend. Die Probanden haben ohne Ausnahme alle angebotenen Nahrungsprodukte gelobt und mit beträchtlichem Appetit verzehrt. Meine Empfehlung: keine weitere Nachbesserung nötig.

    2. Deutlicher Forschungsbedarf besteht noch auf dem Gebiet der enthemmenden Substanzen. Wenngleich die Versuchsobjekte sich bei dem heutigen Versuch weder ihrer Kleidung entledigt haben, noch sexuelle Handlungen vorgenommen haben, bleibt doch eine Tendenz zu ungewöhnlich engem Körperkontakt bestehen.

    3. Die unerwünschte, Schlaf fördernde Wirkung der Algen ist auch deutlich verbessert worden. Den Probanden gelang es heute, erst ihren Hunger zu stillen, ehe sie von Müdigkeit übermannt wurden.“



    Der Einheimische beendete die Aufnahme, wandte sich an zwei weitere und meinte: „Ihr könnt sie jetzt zum Sternentor teleportieren. Sie sollten spätestens in 30 Minuten wieder erwachen. Wollen wir hoffen, dass die Forschungsabteilung Fortschritte macht, ehe die nächsten humanoiden und mit unserer Physiologie kompatiblen Aliens zu uns kommen.“


    SG- 1 löste sich in einem grün schimmernden Licht auf …..
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .

    ……. Schläfrige, unkoordinierte Bewegungen leiteten den Aufwachwachvorgang des Teams ein. Langsam wurde sich wieder jeder des eigenen Körpers bewusst. Vorsichtiges Herumtasten förderte erstaunliche und unglaubliche Erkenntnisse zu Tage. Ein kollektives Stöhnen des Nicht-Wahrhaben-Wollens entrang sich fast im selben Moment den Kehlen aller vier SG-Mitglieder:

    „Oh nein….. “



    ------------------------Ende-------------------------

  13. #53
    General Avatar von Dr.McKay
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    Autor: Dr.McKay
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    Kategorie: Ship/Slash
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    Titel: Manchmal braucht es eine Katastrophe
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    Kommentar: Es handelt sich um Slash. Angesiedelt ist die Story in der Mitte der 2 Staffel, nach Grace under pressure.

    Manchmal wird Ausdauer doch belohnt.
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    Betaleser: Hyndara
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    Rating: FSK16 wegen sexueller Handlungen
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    Wortanzahl: 4706

    Spoiler 


    Manchmal, braucht es eine Katastrophe

    Rodney Mckay saß in der Kantine und sah nachdenklich aus dem Fenster.
    Es war nun rund 4 Wochen her, als er mit dem Jumper unter Wasser eingeschlossen war. Er musste eingestehen, dass er das ganze erstaunlich gut verarbeitet hatte. Gut, er mied noch immer das Wasser, wenn es denn ging. Sonst aber fühlte er sich, trotz dieser 'Nahtod' Erfahrung, wie er es selbst gerne bezeichnete, recht erholt. Wobei er gestehen musste, dass auch diese Samantha-Carter-Sache etwas für sich hatte. Auch wenn sie für ihn deutlich an Bedeutung verloren hatte, wie er, zu seinem Erstaunen, festgestellt hatte. Im nachhinein hatte er irgendwann bemerkt, das es keine Samantha Carter war und auch kein Wal, der ihn letztendlich davon abhielt einfach aufzugeben. Nur was, das konnte er noch nicht verdeutlichen. Aber etwas hatte sich definitiv geändert.

    Aber im Moment war das auch eher zweitrangig. Er wendete den Blick vom Himmel in Richtung Tisch und betrachtete, mit einem Glitzern in den Augen, das vor ihm liegende Stück Schokoladentorte. Es war der Rest einer ganz vorzüglichen Torte.

    "Wow, die sieht wirklich gut aus", bemerkte Carson Beckett mit einem Lächeln.

    McKay seufzte innerlich. Er hasste es beim Essen gestört zu werden. Vor allem, wenn es sich um so etwas handelte. "Denken sie nicht einmal daran, Carson, ich teile nicht."

    "Das hatte ich auch nicht angenommen Rodney,“ entgegnete Carson und setzte sich neben den Kanadier. "Woher haben Sie die Torte?"

    "Ich…nun ja…." Er senkte den Kopf und stocherte etwas verlegen im Kuchen rum. "Das war ein Geschenk."

    "Von?"

    "Keine Ahnung. Das geht schon seit einiger Zeit so…Irgendjemand legt etwas auf meinen Schreibtisch ab. Zuletzt war es diese Torte, davor eine Packung Donouts mit Schokofüllung…" McKays Blick wurde glasig und er verlor sich für einen Moment in der Schwärmerei. Bis er von Becketts Lachen in die Realität zurück geholt wurde und den Schotten verwirrt ansah. "Was ist?"

    "Sie haben anscheinend einen heimlichen Verehrer. Einen der weiss, wie sehr Sie Essen mögen."

    Der Kanadier rollte mit den Augen und steckte sich ein großes Stück vom Kuchen in den Mund. "Wenn, dann heißt das Verehrerin."

    "Ach, das kann man nie genau wissen…" Carson musste erneut lachen, als der Mann gegenüber sich an seinem Kuchen verschluckte und anfing zu husten. "Ich lasse Sie lieber alleine, nicht dass ich Sie nachher noch ganz verwirre." Carson klopfte kurz auf den Tisch und ließ McKay dann alleine zurück.

    Dieser versank kurz darauf wieder in seinen Gedanken. Die ganze Sache, mit all den Geschenken, begann kurz nach dem Zwischenfall mit dem Jumper. Am Anfang hielt er es nur für einen Scherz, aber spätestens beim dritten Mal änderte er seine Meinung. Mittlerweile hatte er es einfach als willkommene Geste hingenommen. Vorallem, da es sich, für ihren Standort, um nicht leicht beschaffbare Dinge handelte. Dann ging er die möglichen, in Frage kommenden Leute durch. Was zugegebenermaßen nicht sehr viele waren. Doch zu einem wirklichem Ergebnis kam er nicht.
    Er seufzte leise, schluckte den letzten Bissen hinunter und kehrte in sein Labor zurück.

    ****

    "McKay, was machen Sie hier", fragte Dr. Zelenka, als McKay das Labor betrat.

    "Ich arbeite hier, schon vergessen?"

    "Nein Rodney, ganz sicher nicht. Aber heute ist ihr freier Tag…auf Anordnung von Elizabeth."

    "Eine völlig überflüssige Anordnung…"

    "Aber immer noch eine Anordnung", unterbrach der Tscheche ihn. "Außerdem, der Colonel sucht Sie."

    "Ach ja? Wieso hat er mich dann nicht per Funk gerufen?" Er tippte an sein linkes Ohr, griff allerdings ins Leere. Sein Funkgerät lag in seinem Quartier. "Ok, schön, ich gehe. Ich wollte ohnehin noch was mit Sheppard besprechen."

    "Da bin ich mir sicher…"

    McKay drehte sich um und sah Zelenka fragend an. "Was?"

    "Ach nichts, Rodney. Ich wünsche einen schönen freien Tag." Manchmal konnte einem der Colonel fast leid tun.

    ****

    "Haben sie McKay gesehen?" Sheppard suchte den Kanadier nun bereits den halben Morgen, ohne Erfolg.

    "Nein, tut mir leid, John", antwortete Teyla. "Wie haben Sie vor, Ihren freien Tag zu gestalten?"

    "Ich? Äh keine Ahnung. Ich dachte, vielleicht mache ich mit Rodney, sofern ich ihn finde, einen Ausflug mit dem Jumper." In den letzten Tagen hatte der Winter deutliche Spuren hinterlassen. Das Wasser war mit einer dünnen Eisschicht überzogen, und gestern Nacht fiel der erste Schnee. Ein Ausflug zum Festland würde sicher etwas Abwechslung bringen.

    "Das wird ihn sicher freuen. Ronon und ich werden etwas trainieren. Was halten Sie davon, wenn sich das Team heute Abend zum gemeinsamen Essen trifft?"

    Sheppard nickte, eine durchaus gute Idee. "Dann sehen wir uns um 19:00 Uhr in der Kantine. Viel Spaß."

    Zwei Minuten später rannte er in McKay. Oder besser gesagt, dieser in ihn, da er scheinbar völlig geistesabwesend durch die Gegend lief. "Langsam, Rodney." Er fing den Kanadier auf und verhinderte so, dass dieser zu Boden viel.

    "Entschuldigung, ich war etwas…in Gedanken." McKay rückte seine Jacke zurecht und versuchte seine Gedanken zu sammeln. "Sie haben mich gesucht?"

    "Ja, habe ich. Lassen Sie uns einen Ausflug mit dem Jumper machen. Raus zum Festland, es liegt nicht alle Tage Schnee."

    "Oh ja, Colonel, es ist sicher ganz fantastisch, sich da draußen den Arsch abzufrieren", warf McKay ihm sarkastisch entgegen.

    "Sie sind Kanadier, stellen Sie sich nicht so an. Abgesehen davon…nach dem Ausflug habe ich eine Überraschung für Sie." Er setzte sein charmantestes Lächeln auf.

    Erst wollte McKay eine weitere, sarkastische Antwort geben, überlegte es sich dann aber anders. "Eine Überraschung?" Im Grunde war er gerne mit Sheppard unterwegs, der Mann hatte, für einen Soldaten, einen erstaunlichen Sinn für Humor. Und für gewöhnlich waren seine Ideen in der Tat, ziemlich unterhaltsam. Er musste kurz schmunzeln, als er sich an die 'Tests' mit dem Körperschild erinnerte. Auch weil er überrascht war, dass er sich einfach von einem Balkon stießen liess.

    Sheppard hatte Mühe, nicht laut zu lachen. Ihm war von Anfang an klar, dass McKay einer 'Überraschung' nicht widerstehen konnte. "Ja genau, also wollen wir los?"

    ****

    "Etwas mehr nach links, Rodney, und dann langsam runter", erklärte Sheppard ruhig und schlug McKay sanft auf die Schulter, als die Landung geglückt war. "Eine Bilderbuchlandung."

    "Ja, das finde ich auch, Colon…"

    "John", unterbrach Sheppard ihn.

    "Was?"

    "Mein Name ist John, falls es Ihnen nicht entfallen ist. Es wäre nett, wenn Sie ihn auch mal des öfteren verwenden würden."

    "Ok, ja, kein Problem. Wenn Sie sich dann besser fühlen." Es war nicht das es ihn störte, aber er fühlte sich immer etwas unwohl, mit zuviel Vertrautheit.

    Sheppard sah den anderen Mann irritiert an. "Meinen Sie das ernst? Wir sind Freunde, oder nicht?"

    "Äh ja….sind wir. Aber, sehen Sie, Co…John, es ist nicht gegen Sie. Nur ich bin….nicht besonders gut bei diesen 'Dingen'. Es tut mir leid." Tat es ihm wirklich. Er mochte Sheppard und auch Teyla und Ronon. Und auch wenn er es nur ungern zugab, er war bisweilen neidisch auf deren miteinander, und wünschte sich, zumindest ab und an, auch so locker zu sein.

    "Das ist in Ordnung, Rodney, ich habe dafür Verständnis. Nur manchmal, da ist es so als würden wir uns eben gerade erst kennen gelernt haben und das…bedaure ich."

    McKay senkte den Kopf und wischte nervös über die Kontrolltafel. Er wusste nicht, was Sheppard jetzt von ihm erwartete, also schwieg er und sah erst wieder auf, als Sheppard aufstand und Richtung Luke ging. "Was ist?"

    "Ich dachte, wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir ja auch etwas raus gehen." Er ging voraus und wartete dann bis McKay ihm folgte. "Ich liebe den Winter."

    "Es ist, wie ich bereits in Atlantis erwähnte, arschkalt. Sie wollen hier aber nicht auch noch spazieren gehen, oder?" Er hoffte so sehr, dass der Colonel mit einem Nein antwortete, oder wenigstens den Kopf schüttelte. Doch seine Hoffnung war vergebens, Sheppard setzte sein bestes Lächeln auf und bewegte sich in Richtung des vor ihnen liegenden Waldes. Er hätte protestieren können, aber er wollte dem Mann nicht den Spaß nehmen, also trabte er nur schweigend hinterher.

    "Warum so schweigsam? Ich habe Sie doch vorhin nicht irgendwie….beleidigt oder?" Nicht dass er die Ruhe nicht genoss, aber ein ruhiger McKay war ein McKay, der ihn nervös machte.

    "Nein, es ist nur…wissen Sie, ich denke seit einiger Zeit über etwas nach. Nichts bewegendes…mehr etwas privates."

    "Nun, vielleicht kann ich ihnen ja helfen." Als McKay nicht darauf einging, stieß Sheppard ihn leicht in die Seite. "Ich kann ein Geheimnis für mich behalten."

    "Es ist kein Geheimnis…nicht direkt. Wissen Sie, seit einiger Zeit bekomme ich immer Geschenke und ich weiss nicht von wem."

    Sheppard zog, so leise er konnte, Luft durch seine Zähne. "Haben sie eine Liste?"

    "Liste?"

    "Ja, wer denn dafür in Frage käme. Zum Beispiel die kleine japanische Wissenschaftlerin."

    "Nein, Kusanagi ist dafür viel zu schüchtern. Ich dachte an Katie Brown…aber ehrlich gesagt, ich hatte bei den Gesprächen mit ihr, nicht das Gefühl, dass sie derartiges machen würde."

    Sheppard verstummte, die Aufzählung stimmte ihn traurig. Ein Mann wie McKay sollte mehr Namen bringen können, als zwei. "Beckett?"

    "Nah…obwohl, es würde zu ihm passen…" Er blieb stehen und dachte über diese Möglichkeit kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, der hat ja Cadmann."
    "Und er ist ein Mann", fügte Sheppard hinzu.

    "Ja, das weiss ich auch, aber das ist ja nun nicht zwingend ein Pro…," er unterbrach sich, als Sheppard stehen blieb und ihn anfing von oben bis unten zu mustern," nein, nein, nicht dass sie denken, ich hätte was mit Männern! Nie gehabt…ehrlich…kein Grund zur Panik…es ist n…"

    Sheppard fing laut an zu lachen und fuhr McKay durchs Haar. "Schon gut Rodney, ich wollte Sie nur aufziehen."

    "Gut, ich hatte schon Angst…Sie wissen schon, Militär und Homosexualität…passen nicht zusammen. Wir Wissenschaftler sehen das da alles etwas lockerer."

    "Hey, ich habe kein Problem mit Homosexuellen. Nur um das klarzustellen. Auch beim Militär sind nicht alle gleich."

    "Schade, das wir keinen Schlitten dabei haben", bemerkte McKay, als sie den Fuß eines Berges erreichten.

    "Mh, Sie würden es also in Erwähnung ziehen", fragte Sheppard trocken und recht monoton.

    "Na klar, ich bin schon ewig nicht mehr Schli…ah, Sie meinten das mit dem Mann. War ja klar." Er rollte mit den Augen, breitete die Arme aus und fing an rückwärts zu laufen.
    "Was soll das jetzt wieder heißen?"

    "Tut mir leid, zum Thema Sex sollten Sie sich einen anderen Gesprächspartner suchen. Ich bin da nicht so ganz…auf Ihrem Erfahrungslevel."

    "Erzählen Sie mir mal was neues, Rodney…" Autsch. Das war definitiv keine gute Antwort. McKay ließ seine Arme fallen, sah ihn wütend an und ging ohne weiteres Wort zurück zum Jumper. "Rodney…"

    "Für Sie immer noch Dr.McKay!"

    Sheppard erhöhte sein Tempo, erreichte McKay und hielt ihn an der Jacke zurück. "Es tut mir leid, ehrlich. Ich wollte Sie nicht verletzen…es war dumm von mir."

    "Wie auch immer. Ich will zurück nach Atlantis, dann kann ich mich um andere Dinge kümmern. Zum Beispiel Katie." Er riss sich von Sheppard los, stolperte zwei Schritte nach hinten und blieb stehen, als er ein Knarren unter seinen Füßen bemerkte. Eine Sekunde später gab der Boden unter ihm nach und er fiel ins Wasser. "Sheppard!"

    Das Wasser war nicht tief, allerdings lag McKay in voller Länge darin und fluchte. Der Colonel half ihm hoch, der Kanadier zitterte am ganzen Körper, nicht verwunderlich bei minus 10 Grad. "Sehen Sie, ich habe gleich gesagt, das ich nicht her will. Aber nein, Sie hielten das ja für eine klasse Idee", meckerte Rodney.

    Sheppard sparte sich eine Antwort und führte ihn zurück zum Jumper. "Ziehen sie sich aus."

    "Wozu?"

    "Wir brauchen fast 20 Minuten nach Atlantis, wollen Sie die nassen Klamotten so lange anbehalten", erklärte Sheppard nüchtern und schloss die hintere Luke des Jumpers.

    "Ja, will ich", entgegnete McKay patzig und nahm auf dem Co-Pilotensitz Platz.

    "Na schön, wie Sie wollen." Wann immer Sheppard zur Seite sah, schien McKay noch stärker zu zittern. Das Zähneklappern war kaum zu überhören. "Rodney…"

    "Ich bin manchmal…zu empfindlich, nicht?"

    "Nicht empfindlich…ich meine, jeder hat seine wunden Stellen. Das ist normal." McKay zuckte wortlos mit den Schultern. "Wenn wir zurück sind, dann helfe ich Ihnen mit Katie, einverstanden?" Es gefiel ihm nicht, Amor für McKay zu spielen. Aber er fühlte sich noch schuldig, für das was er McKay an den Kopf geworfen hatte. Und wenn es den Mann glücklich machte, dann war das nur rechtens.

    "Ich will lieber meine Überraschung."

    "Überraschung? Ach ja…"

    McKay verengte misstrauisch die Augen. "Sie haben doch eine."

    "Natürlich, Rodney."

    "Mir ist kalt."

    "Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen die Sachen ausziehen, aber Sie wollten ja nicht hören. Aber wir sind gleich da, dann kümmere ich mich darum, dass Ihnen warm wird."

    10 Minuten später saßen sie in Sheppards Quartier. McKay saß in Unterhose auf Sheppards Bett und versuchte weniger zu zittern. "Mir ist noch immer kalt."

    "Schon gut." Sheppard legte eine Decke um den anderen Mann und reichte ihm dann eine Tasse. "Hier, heiße Schokolade."

    "Sagen Sie aber nicht, dass dies meine Überraschung sei?"

    Sheppard seufzte. "Nein, ist es nicht. Die gibt es später, nach dem Abendessen mit Teyla und Ronon."

    "Vielleicht war es doch Carson", sagte McKay nach einer Weile. "Es würde zu ihm passen."

    "Was würden Sie dann machen? Ich meine, so rein hypothetisch." Er hatte sich hinter McKay aufs Bett gesetzt, mit dem Rücken an die Wand.

    "Er ist nett, wirklich. Aber nicht mein Typ. Ich würde ihn wohl auf Dauer auch zuviel nerven. "

    Er musste bei dem Gedanken lachen, ja Carson Beckett passte absolut nicht zu ihm. "Was ist mit Ihnen? Haben Sie auf jemanden ein Auge geworfen?"

    "Ja, habe ich."

    "Und?"

    "Nichts und. Es will irgendwie nicht so recht klappen."

    "Vielleicht sind Sie nicht ihr Typ? Das soll vorkommen, John."

    "Dafür müsste er mich erstmal zur Kenntnis nehmen. Aber irgendwie geht es nicht voran." Er reichte McKay ein Taschentuch. "Was aber kein Grund ist, mich mit Schokolade zu bespucken."

    "Entschuldigung, ich war nur etwas…überras…ah, jetzt verstehe ich die Sache…" Er wischte die Schokolade von den Händen, während Sheppard sich plötzlich erleichtert fühlte.

    "Aber haben Sie keine Sorge, John, Ihr Geheimnis ist bei mir in guten Händen."

    Sheppard hatte wirklich Mühe, sich davon abzuhalten, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen. Das Leben könnte so verdammt einfach sein. Sein Leben könnte verdammt einfach sein. "Genau, Rodney, das ist was ich damit meinte," antwortete er resigniert.

    "Hey, haben Sie einen Porno?"

    "Was?"

    "Einen Porno. Ich habe noch nie was mit Männern gehabt, aber als Wissenschaftler ist man eben von Natur aus neugierig. Wie ist das so?"

    Sheppard hob eine Augenbraue. Die Frage an sich machte ihn schon nervös, die Tatsache, dass McKay ihn dabei auch noch so anstarrte, machte es nicht besser. "Na ja, wie mit einer Frau…nur halt…anders."

    "Das…äh…hilft mir nicht weiter." Er drehte sich jetzt von Sheppard weg und trank weiter seine Schokolade.

    "Wie soll ich Ihnen das denn sonst erklären, Rodney?"

    "Das ist es nicht. Nur ich…na ja, ich kann das schlecht beurteilen…mit der Frau…," bemerkte McKay leise und starrte dabei auf seine Hände.

    Ja, das war jetzt definitiv zuviel der Unterhaltung. Es gab Details, die nicht einmal er wissen wollte. Und dass Rodney McKay noch Jungfrau war, gehörte definitiv dazu. Zumindest jetzt. Sheppard konnte die Reaktion seines Penisses jetzt nicht mehr ignorieren. Er stand auf und ging in Richtung Bad. "Ich würde mich gerne weiter unterhalten, aber vor dem Abendessen würde ich gerne noch eine Dusche nehmen. Sie können hier warten, oder… was auch immer." Er hob kurz die Hand und verschwand dann im Bad. McKay sah ihn irritiert nach.

    "Ja ok, ich gehe und ziehe mir neue Sachen an. Wann treffen wir uns?"

    "19:00 Uhr in der Kantine. Seien Sie pünktlich, je eher bekommen Sie Ihre Überraschung."

    Er wartete einen Moment, bis er sicher war, dass McKay das Quartier verlassen hatte, und verriegelte dann die Tür. Kaum hatte er seine Hose runter gezogen, begrüßte ihn bereits sein steifer Penis. Nun konnte er seinen feuchten Fantasien, eine weitere Variante hinzufügen - ein halbnackter McKay auf seinem Bett, der mit ihm über Sex reden will. Er stieg unter die Dusche und legte eine Hand um seinen Schwanz und rieb langsam mit dem Daumen über die Eichel. "Ja, John, so wirst du nie zum Ziel kommen", sagte er zu sich selbst. "Wie kann ein so intelligenter Mensch nur so dumm sein." Er presste die Hand um seinen Schwanz fester zusammen, er wusste, lange würde er nicht brauchen. Ein paar Mal glitt seine Hand hoch und runter, bevor er sein Sperma an der Duschwand verteilte.

    ****

    "Wie sehen Sie denn aus", fragte Beckett, als er McKay im Gang traf.

    "Nass. Wie denn sonst." Er wollte schon vorbei gehen, überlegte es sich aber anders. "Sagen Sie mal, Sie sind nicht mein 'Verehrer', oder?"

    Beckett schüttelte lachende den Kopf. "Nein, bin ich nicht. Aber ich kann mir denken, wer es ist."

    "Wirklich? Wer?" Er wollte es endlich wissen, wenn er tatsächlich eine Chance auf Sex hatte, wollte er die auch nutzen.

    "Ich denke, es ist besser Sie finden das selbst raus. Glauben Sie mir, so schwer ist das nicht."

    "Ja, war ja klar. Danke für nichts." Er liess Carson stehen und ging weiter in Richtung seines Quartiers. Blieb aber vor der Tür stehen, schnippte mit dem Finger und rannte zu den botanischen Laboren. "Katie? Sind Sie da?"

    "Hier hinten, Rodney. Was kann ich für Sie tun?"

    "Ich…also. Haben Sie morgen Abend schon etwas vor?"

    Katie Brown sah zu Boden, sie schien von irgendwas gestört zu sein. "Rodney, hören Sie. Ich mag Sie, ehrlich. Aber ich mische mich ungern in Beziehungen ein…"

    "Gut, ich habe keine." Er sah Katie verwirrt an.

    "Nun, das sieht eine andere Person nicht so. Vielleicht sollten Sie das erst einmal klären und dann, können Sie gerne wiederkommen."

    McKay, völlig irritiert, verließ langsam das Labor und ging in sein Quartier. Plötzlich hatte er auch keine Lust mehr auf irgendein Abendessen. Er kontaktierte Sheppard über Funk und erklärte ihm, dass er nicht kommen können. Sheppard war erstaunlich kurz angebunden, er versuchte nicht einmal, ihn zu überreden oder den Grund zu erfahren. Dafür stand er 20 Minuten später vor seinem Quartier, und öffnete, nachdem McKay ihm sagte er solle verschwinden, die Tür selbst.

    "John, ich bin ehrlich nicht in der Laune für diese Spielchen."

    "Gut, ich auch nicht. Aber ich dachte, Sie wollten dennoch Ihre Überraschung haben."

    "Nein, will ich nicht…wissen Sie was ich will? Ein Date! Ist das zu viel verlangt? Ich war bei Kate…aber irgendwer hat ihr erzählt, ich wäre in einer Beziehung. Beziehung? Ehrlich, das würde sogar mir auffallen."

    Sheppard setzte den mitgebrachten Karton ab. "Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht."

    "Ach kommen Sie. Ich bin 37 Jahre alt, ein Genie in zwei Galaxien. Und wie oft hatte ich schon Sex, wenn man meine Hand nicht mit einbezieht? Null Mal." Er ließ sich aufs Bett fallen und machte einen wirklich deprimierten Eindruck.

    "Ich denke, es gibt schlimmeres, Rodney. Es ist ja nicht so, dass man dies nicht ändern könnte."

    "Nun ja, als erstes könnten wir herausfinden, wer das zu Katie gesagt hat. Und ihn erschießen. Dann würde die gute Frau nämlich mit mir ausgehen."

    "Oder wir genießen erst einmal den freien Abend." Sheppard verteilte den Inhalt des Kartons auf dem Boden, warf zwei Kissen dazu und deutete McKay, sich hinzusetzen. "Ein Schokoladenfondue ist doch schon mal ein guter Anfang, oder?"

    "Was? Sie verscheißern mich?" McKays Augen hatten wieder diesen Glanz, wie heute Morgen bei der Betrachtung des Kuchens.

    "Würde ich nie tun. Also los, hinsetzen." Sheppard holte ein Tuch aus seiner Hosentasche und verband McKay die Augen.

    "Was soll das?"

    "Machen wir ein kleines Spiel. Sie erraten was ich ihnen zu essen gebe, einverstanden?"
    Statt zu antworten, öffnete McKay nur den Mund. Was wohl soviel wie 'ja' bedeutete. Sheppard öffnete eine kleine Kühlbox, fischte eine Erdbeere raus und tauchte sie in Schokolade. "Achtung…"

    "Erdbeere, ohne Zweifel."

    Sheppard hätte nie gedacht, dass Essen so erotisch sein konnte. Aber früher kannte er auch keinen Rodney McKay. McKay fuhr sich mit der Zunge langsam über die Lippen, anscheinend darauf bedacht, jeden tropfen Schokolade zu erwischen. "Weiter geht's…"

    "Birne…aber etwas wenig Schokolade", bemerkte McKay, was Sheppard ein Lachen entlockte.

    Es folgten Apfel, Mandarine und Ananas. Als letztes nahm er die Banane, er umhüllte sie als Ganzes mit Schokolade und schob sie langsam zwischen McKays Lippen. Eigentlich nahm er an, dass McKay abbeißen würde, aber stattdessen, ließ er sie wieder aus dem Mund gleiten. Er wiederholte das Spiel, bis keine Schokolade mehr an der Banane war. Was Sheppards bestes Stück wieder erwachen ließ. Das hier war definitiv heißer als er je gedacht hatte. Also tauchte er die Banane erneut in die Schokolade. Diesmal, zu seiner Enttäuschung, biss McKay allerdings ab. "Tja, das war das letzte, Rodney."

    "Schon?" Er klang sichtlich enttäuscht und nahm sich die Augenbinde ab. "Aber hey, es war wirklich gut."

    "Oh ja, das war es", antwortete Sheppard, und versuchte seinen Schwanz zu ignorieren. Was ihm nicht wirklich gelang, zumal McKay ihn ziemlich eindringlich ansah. "Ok, was neues?" Als McKay nickte, half er ihm hoch und dirigierte ihn zum Bett. Er zog ihn aus, und war erleichtert, wenn zugleich auch erstaunt, dass McKay nicht protestierte. "Alles klar?"

    "Sie haben waren es, oder? Die Geschenke und das mit Katie."

    Sheppard fror in seiner Bewegung ein. Nun da McKay es endlich verstanden hatte, wusste er nicht, wie er reagieren sollte. "Soll ich aufhören?"

    "Ich bin manchmal schwer von Begriff, oder? So für ein Genie." Er drehte sich etwas weg, ihm war klar, dass er rot anlief.

    "Manchmal ja. Enttäuscht?"

    "Sind sie verrückt? Sie sind mit Abstand der heißeste Mann in Atlantis", entgegnete McKay freudestrahlend.

    "Äh ja, gut zu wissen. Wie wäre es, wenn wir uns jetzt hinlegen?"
    "Hinlegen? Oh, ja…sicher…ic…"

    "Ganz ruhig Rodney, ich falle nicht über Sie her." Er streichelte vorsichtig über McKays Rücken. "Beginnen wir doch damit, dass wir das 'Sie' durch 'du' ersetzen."

    "Ja, das krieg ich wohl hin."

    "Sehr schön, und würdest du dich dennoch hinlegen?" Er drückte McKay sanft auf das Bett und zog sich dann ebenfalls aus. Ließ jedoch seine Boxer an, er hielt es für besser, McKay nicht gleich mit allen Tatsachen zu konfrontieren. "Alles soweit klar?"

    "Können wir das Licht ausmachen?"

    Erst wollte Sheppard mit einem nein antworten, aber wenn es McKay dann angenehmer war, konnte er damit leben. So löschte er das Licht und legte sich neben den anderen Mann. Es war früher Abend, aber der Mond war bereits aufgegangen und tauchte den Raum in ein angenehmes blau. McKay sah ihn erwartungsvoll an. "Schließ die Augen(,) Rodney, und wenn ich etwas tue, was dir missfällt, dann sag es einfach."
    Wortlos schloss McKay seine Augen und versuchte sichtlich, sich zu entspannen. Doch er begann zu zittern, sobald Sheppard ihn berührte. "Shhh…"

    "Ich glaube nicht, dass dies funktionieren wird."

    "Wir haben noch gar nicht angefangen. Du wolltest doch wissen wie es ist, also werde ich es dir zeigen." Er presste leicht seine Lippen auf McKays und fuhr sanft mit seiner Zunge zwischen diese. McKay erwiderte den Kuss zaghaft, während Sheppard seine Hand an dessen Körper entlang laufen ließ. Dann brach er den Kuss ab und fuhr mit seinen Lippen über McKays Hals. Er bedeckte jeden Zentimeter Haut mit Küssen. Seine Zunge fand den Weg zu den Brustwarzen, welche ihn schon immer magisch angezogen hatten. Nicht überraschend, waren sie bei McKay doch oft deutlich durch die Kleidung zu sehen. Nun konnte er endlich daran saugen, was den Mann unter ihm, dazu brachte laut aufzustöhnen. Er nahm die Brustwarze zwischen seine Zähne, zog sanft daran, bis sie eine zarte Rötung annahmen. Dann ging seine Wanderung weiter, Zentimeter für Zentimeter. McKay bewegte sich unruhig hin und her, so dass Sheppard sich nun auf ihn legte. Er legte ein Bein zwischen McKays und spürte zu seiner Zufriedenheit, dass das Stöhnen nicht die einzige Reaktion war. Schließlich musste er den Kanadier frei geben, denn er war an dessen Schwanz angekommen. Er stoppte kurz und schaute nach oben, aber Mckay hatte die Augen noch geschlossen. Sheppard drückte McKays Beine etwas auseinander und setzte dann einen flüchtigen Kuss auf die Spitze seines Schwanzes. Dann umhüllte er ihn langsam mit seinem Lippen und ließ ihn, wie Mckay zuvor die Banane, langsam in seinen Mund gleiten. McKay hob seine Hüften in der Reaktion an, aber Sheppard drückte ihn zurück auf das Bett. Der Schwanz in seinem Mund verhärtete sich schnell, er hätte McKay nur zu gerne auf diesem Weg zum Höhepunkt gebracht. Aber heute Nacht, wollte er mit ihm zusammen kommen. Alles andere, konnte später kommen, jetzt wo er endlich hatte was er wollte. Er ließ den Schwanz langsam aus dem Mund gleiten, neckte die Eichel mit der Zunge und saugte dann voller Verlangen an McKays Hoden. Sie waren klein und rasiert, optimal. Besser als in jedem seiner Träume. So wunderte es ihn nicht, dass sein eigener Schwanz sich bereits, fast schmerzhaft, zu Wort meldete. Er zog sich zurück, was McKay dazu veranlasste, die Augen zu öffnen und ihn fast schmollend anzusehen. "Es geht gleich weiter, Rodney, nur eine Sekunde." Er entledigte sich seiner Boxer, legte sich dann wieder in voller Länge auf den Kanadier und schob ein Bein zwischen die von McKay. "Lass deine Augen offen, ich will sie sehen, wenn du kommst", keuchte Sheppard, seine Stimme klang rau und er hatte Mühe die Worte herauszubringen. Langsam begann er sich auf und ab zu bewegen, während er mit McKay wieder in einen Kuss verfiel. Mit jeder Bewegung rieb sowohl sein Schwanz, wie auch sein Bein gegen McKays Schwanz. Er mochte diese Art des Sex, sie war dezent und doch verdammt erregend. "Gleich, Rodney, gleich…nur noch einen Moment." Sein Tempo erhöhend, löste er den Kuss und sah in McKays blaue Augen. Sie waren glasig und er wusste, dass der Mann unter ihm gleich kommen würde, so wie er selbst. McKay legte seine Arme um Sheppards Hals, zog ihn zu sich runter und küsste ihn. Er war gekommen, Sheppard spürte die Wärme des Spermas, das sein Bein berührte. Nur einen Hauch später vermischte es sich mit dem seinen.

    Eine Weile blieben sie noch in dieser Position liegen. Sheppards Stirn an McKays. Dann rollte sich der Colonel zur Seite und blieb schwer atmend auf dem Rücken liegen. "Oh, das war gut, wirklich gut", sagte er, noch deutlich außer Atem.

    "Du bleibst über Nacht?"

    "Nein, ich laufe schwer atmend , nach Sex, Sperma und Schweiß riechend durch halb Atlantis zu meinem Quartier."

    "Kein Grund sarkastisch zu werden." Er erhob sich etwas, ergriff die Bettdecke und zog sie hoch. Dann beugte er sich über Sheppard und gab ihm einen flüchtigen Kuss.

    "Vielleicht wäre es einfacher gewesen, es mir einfach direkt zu sagen, John."

    "Nun ja, das denke ich mittlerweile auch. Andererseits dürfte es jedem anderem aufgefallen sein, nur dir nicht."

    Er legte seinen Kopf auf Sheppards Brust. "Jetzt weis ich es."

    "Nach zwei Jahren wurde das auch langsam zeit."

    "Zwei Jahre? Du versuchst mir das seit zwei Jahren zu sagen?" McKay hob den Kopf etwas an und sah Sheppard verwundert an.

    "Nein, nicht ganz. Ich hatte zwar von Anfang an interesse an dir, aber nicht wirklich den Mut, irgendwas zu unternehmen."

    "Warum dann jetzt?"

    "Die Sache mit dem Jumper."

    "Es war arschkalt..."

    "Das ist alles was dir dazu einfällt? Du bist fast gestorben und ich war nicht einmal bei dir."

    McKay senkte wieder den Kopf und zog die Decke enger um sich. "Was auch gut so ist."

    "Was?"

    "Wenn du da gewesen wärst, hätte es wahrscheinlich dich statt Griffin getroffen. Und wer hätte mich dann gerettet?"

    Sheppard schloss einen Moment die Augen. Von der Seite hatte er es nie betrachtet, dafür hatte er sich viel zu viele Vorwürfe gemachte. "Ja, du hast recht, Rodney." Als er keine Antwort bekam, hob er etwas den Kopf, und stellte fest, dass McKay eingeschlafen war. Er küsste ihn sanft auf die Stirn und sah dann hinauf zum, durch das Fenster klar erkennbaren, Mond. Irgendwo war er für den Zwischenfall mit dem Jumper dankbar. Es war eine Katastrophe, aber manchmal, war es wohl gerade das, was die Menschen brauchten um ‘aufzuwachen‘. Er hatte Zweifel, sonst je einen Schritt in Richtung McKay gemacht zu haben. Dafür war seine Angst zu groß, die Mauer, die er über all die Jahre um sich gebaut hat, fallen zu lassen. Das Eis, auf dem er sich bewegte war viel zu dünn gewesen, jederzeit bereit zu brechen. Aber am Ende hatte es gehalten und als Beweis dafür, hielt er Rodney McKay in seinen Armen. Er schloss die Augen und schlief, mit einem zufriedenem Lächeln im Gesicht, ein.
    Geändert von Dr.McKay (30.11.2007 um 13:25 Uhr) Grund: Sig ausgeblendet. Mod wurde informiert.

  14. #54
    Gödelitätsverehrerin Avatar von zona
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    Standard

    Autorin: zona
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    Kategorie: Humor
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    Titel: Starland
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    Kommentar: 553 h Idee im Kopf gereift + 6 h Recherche + 56 h geschrieben + 5 h eingetippt + 836 h frustriet in die Ecke geschmissen und nicht beachtet + 5 h Korrektur gelesen = Starland

    Wenn noch mehr Zeit gewesen wäre, hätte ich gern noch ein typisches Sheppard-McKay Streitgespräch mit eingebaut. Das hat man nun davon, wenn man ständig alles in der Ecke liegenlässt .
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    Rating: PG
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    Disclaimer: Die Fanfiction dient lediglich zur Unterhaltung. Es wird kein Geld mit ihr verdient. Die Rechte für "Stargate: Atlantis" liegen bei MGM (TM & © 2000-2007 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc.). Die Liedtexte gehören selbstverständlich den entsprechenden Künstlern.
    --------------------------------------
    Wörter: 5000

    Spoiler 


    Starland

    Doktor Elisabeth Weir, Leiterin der Atlantisexpedition, starrte sprach- und fassungslos auf den blauen Ereignishorizont des Stargates. Ihre Gedanken rasten, kamen aber zu keiner vernünftigen Erklärung. Es war ja schon einiges geschehen, seit sie in die Pegasusgalaxis gekommen war und jedes Mal hatte sie eine Lösung gefunden. Nur wie sollte sie auf das reagieren, was gerade passierte?

    „Halooo, noch da... ?“ meldete sich Colonel John Sheppard über das Funkgerät.

    Der militärische Leiter war mit seinem Team zu einer Aussenmission aufgebrochen und hatte nicht zur vereinbarten Zeit einen Lagebericht gegeben. Dies bedeutete normalerweise, dass Team Sheppard bis zum Hals in Schwierigkeiten steckte und von der Kavalerie gerettet werden musste.

    Elisabeth hatte nach einer weiteren Stunde Ungewißheit den Planeten anwählen lassen. Erst nach mehrere Versuchen gelang es, jemanden aus dem Team zu erreichen. Nur John hatte reagiert. Das erste, was die Leute im Kontrollraum dann über Funk hörten, war laute fremdartige, fast rockig-klingende Musik. John musste ins Funkgerät schreien, um die Musik zu übertönen. Sie hätte schwören können, dass seine Stimme lallte. Das konnte aber nicht sein, würde sie doch ihre Hand ins Feuer dafür legen, dass John im Dienst nicht trank. Es musste eine andere Erklärung geben.

    „Colonel, wie ist die Situation auf dem Planeten?“ fragte sie.

    Ausser einem „McKay, lassen sie das... jaaa doch... ich komm schon.“ und der lauter werdenden Musik gab es keine Reaktion. Elisabeth wiederholte ihre Frage etwas lauter und ungeduldiger werdend. Keiner im Kontrollraum traute sich, einen Mucks zu machen. Am anderen Ende der Leitung war fröhliches Gelächter, mehrere fremde Stimmen und wildes Geklatsche zu hören.

    Elisabeth schrie nun: „Colonel Sheppard, melden sie sich auf der Stelle!“

    Chuck, der Gate-Techniker hinter dem sie stand, zuckte erschrocken zusammen. Mit seinen Fingern versuchte er das Ringen aus seinen Ohren zu vertreiben. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass er nicht in den Schuhen des Colonels stecken wollte, wenn dieser von dem Planeten zurückkam. Seine Chefin machte diesen Gesichtsausdruck, der Ärger verriet und schon so manchen harten Verhandlungspartner in die Knie gezwungen hatte.

    Doch der Colonel schaffte es, auch noch dieses zu toppen. Mit einem „El'sbeth, ich muss los...“ beendete er das Gespräch. Das Letzte, was noch durch die Leitung drang, war ein laut gebrülltes „Paaartyyyy...“. Danach blieb es still im Kontrollraum.

    Elisabeth brauchte einige Sekunden, um sich selber wieder zur Ruhe zu mahnen. Was auch immer auf diesem Planeten los war, es hatte das Aussenteam unter Kontrolle oder sollte es besser heissen ausser Kontrolle gebracht. Jetzt musste sie handeln.

    oOo

    Zum zweiten Mal an diesem Tag brach ein Team von Atlantis auf, um durch das Stargate auf den Planeten zu gelangen. Dieses Mal handelte es sich nicht um eine Erforschungs-, sondern war eine Rettungsmission geworden. Neben Elisabeth betraten Major Evan Lorne, Lieutenant Mark Daniels und Doktor Carson Beckett den Planeten. Sie erwartete dieselbe Szenerie, die ihnen das Malp bereits gezeigt hatte. Das Stargate stand auf einem steinernen Podest und wurde von vielen Bäumen umrandet. Von einem Wald konnte nicht die Rede sein, da das Gestrüpp fehlte. Der Platz zwischen den Bäumen war entweder mit gepflegt wirkendem Gras bedeckt oder aber heruntergetrampelt. Hier musste es regen Handelsverkehr geben.

    Evan zückte den Lebenszeichendetekdor und deutete in eine Richtung. „Dort hinten scheint die Party zu sein. Jede Menge Lebenszeichen und unsere Leute sind unter ihnen.“ sagte er.

    Carson, der immer noch sauer war, zu diesem Trip verdonnert worden zu sein, blickte mürrisch auf das Gerät: „Wie weit sind sie entfernt?“ fragte er.

    Bevor Evan antwortete, deutete er seinen Männern an, in Verteidigungsposition zu gehen. Auch er richtete seine Waffe in die Richtung, in die sie gerade gehen wollten. Noch ehe Carson und Elisabeth fragen konnten, was das zu bedeuten hatte, hörten sie den Grund auch schon von weitem. Zwei Männer stritten sich lautstark.

    „Du bist falsch abgebogen.“

    „Wenn du mich nicht abgelenkt hättest, wäre das nicht passiert.“

    „Ach, jetzt bin ich es wieder. DU wolltest doch unbedingt führen.“

    „Aber nur, weil du nichtmal den Weg ins Badezimmer findest.“

    „Einmal. Ich habe mich einmal in der Wohnung verlaufen. Kriege ich das jetzt, mein ganzes Leben lang vorgeworfen.“

    Als die Beiden die Atlanter sahen, blieben sie mit hochgestreckten Armen stehen. Einer von Beiden zischte zu dem Anderen: „Siehst du, wo du uns nun schon wieder hinein gebracht hast. Jetzt werden wir auch noch ausgeraubt.“

    Elisabeth verstand, wie es für die Fremden aussehen musste. Sie gab Lorne zu verstehen, die Waffe zu senken und ging mit offenen Armen auf sie zu.

    „Wir möchten sie nicht berauben.“ beschwichtigte sie. „Wir sind gerade erst auf diesen Planeten gekommen und wussten einfach nicht, was uns erwartet.“

    Einer von den Beiden trat nun lächelnd auf Elisabeth zu. „Oh, dann seid ihr auch wegen dem Fest hier.“ stellte er sichtlich erfreut Fest.

    „Mensch, weisst du denn gar nichts über intergalaktische Höflichkeit.“ mischte sich der Zweite ein. „Zuerst sollten wir uns vielleicht einmal vorstellen. Mein Name ist Cal und der Komiker hier ist Mo.“

    „Freut mich euch kennenzulernen. Ich bin Doktor Weir und das sind Doktor Beckett, Major Lorne und Lieutenant Daniels. Könntet ihr uns mehr über dieses Fest verraten?“ stellte Elisabeth ihre Gruppe vor und stellte die Frage, die sie alle beschäftigte.

    „Na klar. Wir können zusammen hingehen. Umso mehr, desto besser. Unsere Freunde warten schon.“ antwortete Mo und steuerte in die verkehrte Richtung.

    Evan hielt ihn auf: „Ich glaube zur Party geht es dort entlang.“ sagte er.

    „Woher wisst ihr das? Sagt mir nicht, ihr ward beim letzten Mal dabei.“ antwortete Cal.

    Mo bekam ein seltsames Glitzern in den Augen und sagte in einem anbetungswürdig-ungläubigen Tonfall: „Krachig. Ihr ward in Starland.“

    Die Atlanter konnten sich nicht erklären, was die Beiden meinten, wollten aber auch nicht zu viel über sich Preis geben. Zu schlecht waren die Erfahrungen in der Vergangenheit.

    „Nennen wir es einfach Intuition.“ antwortete Evan geistesgegenwärtig.

    Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Sie durchquerten die Bäume auf einem viel verwendeten Trampelpfad. Es wirkte alles friedlich. Wie versprochen erzählten Mo und Cal von dem Fest.

    Hierbei handelte es sich um ein Revival. Das erste große Event schien vor zehn Jahren durch mehrere Zufälle zustande gekommen zu sein. Eine Gruppe von musikalischen Genii (offensichtlich waren sie nicht nur Farmer und Soldaten) hatte auf diesem Planeten einige Handelspartner zu einem kleinen Fest in der Nähe des kleinen Dorfes Starland eingeladen. Diese wollten sich ebenfalls von ihrer generösen Seite zeigen, luden auch ihre Handelspartner ein und tauchten mit ihren besten Musikern auf. Die Musiker sagten ihren Freunden Bescheid und die erzählten es wieder anderen. So geschah es, dass an diesem Abend Repräsentanten von vielen Planeten der Pegasusgalaxis zusammenkamen und kräftig mit viel Musik feierten. Die Ereignisse dort waren heutzutage beliebte Geschichten am Lagerfeuer.

    Nach vielen gescheiterten Versuchen war es nun gelungen, dieses Jahr endlich ein ähnliches Fest zu organisieren. Dieses sollte noch größer, lauter und besser werden als das Letzte.

    „Irgendwie kommt mir das bekannt vor.“ murmelte Evan.

    Auch Elisabeth konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Carson, der sich über den langen Fußmarsch ärgerte, meinte nur: „Typisch Sheppard. Wenn es eine Feier gibt, muss er wieder mittendrin stecken.“

    Gerade als Elisabeth ihn darauf hinweisen wollte, dass sie noch nicht wussten, was mit den Anderen war, hörten sie Musik und viele bunt gemischte Stimmen. Ein Rascheln verriet ihnen aber auch, dass jemand nicht ganz so weit entfernt von ihnen war. Lorne und seine Männer hoben sofort ihre Waffen (in dieser Galaxis musste man schliesslich immer mit dem Schlimmsten rechnen, das hatte ihnen der Colonal eingebläut). Aber kein Wraith kam hervor, sondern ein ziemlich auf den Beinen schwankender Mann. Carson stürtzte sofort auf ihn zu. „Geht es ihnen gut?“ fragte er besorgt.

    „Ging nie besser.“ antwortete der Fremde.

    Mo und Cal liefen ebenfalls auf ihn zu. „Rem, alter Freund, da bist du ja. Endlich haben wir dich gefunden.“ rief Mo erleichtert.

    „Mo, Cal. Ihr habt mehr Freunde mitgebracht.“ antwortete Rem, der die Beiden herzlichst umarmte. „Das ist so knallig hier. Tausendmal besser als ihr es euch vorgestellt habt. Kommt sonst verpasst ihr alles. Kommt Freunde.“

    Er drängte die Gruppe zu der immer lauter werdenden Musik. Unterwegs weihte er Mo und Cal in die bereits geschehenen Höhepunkte ein.

    „Da sind diese neuen Musiker. Die sind einfach nur krachig... die machen Musik... sowas habt ihr noch nicht gehört... die wollen nochmal spielen...“

    In der Abenddämmerung eröffnete sich ihnen ein für diese Galaxis unglaubliches Bild. Auf einer großen Lichtung tummelten sich hunderte Menschen. In der Mitte befand sich eine Bühne, auf der eine Band fröhliche ausgelassene Musik spielte. Davor tanzten die Menschen und sangen begeistert mit. Links und rechts befanden sich mehrere Zelte und Lagerfeuer. Es roch nach Essen und Rauch.

    Erst jetzt wurde es Elisabeth klar, dass die Suche nach Sheppards Team zu einer Suche nach der berühmt berüchtigten Nadel im Heuhaufen werden würde. Mo, Cal und Rem waren bereits im Getümmel eingetaucht und nicht mehr von den Anderen zu unterscheiden. Sie beschloss, dass es besser war, ihre Gruppe aufzuteilen. Sie wollten sich von den Seiten zur Mitte durcharbeiten.

    oOo

    Carson und Mark gingen zu einem der größeren Zelte. Es war schwierig zwischen den tanzenden und sich unterhaltenden Menschen hindurch zu gelangen. Alles schien in Bewegung zu sein. Carson war froh, als er endlich den Eingang zum Zelt erreichte. Er ging hinein und musste unweigerlich husten. Die Luft in dem Zelt war so blau gequalmt, dass man sie hätte in Stücke schneiden können. Hier war es ruhiger, aber nicht wesentlich leerer. Viele bunt gemischte Menschen saßen auf Fellen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Einige lagen auch nur bewegungslos da.

    „Was ist denn hier los?“ fragte er irritiert.

    Mark antwortete: „Das ist die Kifferecke.“

    „Die was?“

    „Na, sie wissen schon, Doc. Bei einer Party gibt es immer die tanzenden, die quatschenden, die kuschelnden und die kiffenden Typen. Und hier sind wir in der Kifferecke.“ erklärte Daniels.

    Carson versuchte sich an seine letzte Party zu erinnern, konnte aber keine Verbindung zu dem eben Gehörten herstellen. Vielleicht feierten die Amerikaner ja anders als die Schotten.

    „Gut, dann können wir gehen. Ich denke nicht, dass einer aus dem Team diesen Dreck in seine Lungen lassen würde.“ sagte er.

    Kaum als er den Satz ausgesprochen hatte, sah er in der hintersten Ecke Teyla aufspringen und wild zu ihm winken.

    „Hallo Carson. Hier drüben bin ich.“ schrie sie.

    Mit einem „Oh, mein Gott.“ kämpfte er sich zu Teylas Gruppe. Die Athosianerin lehnte mit ihrem Körper gegen einen muskulösen Mann, der Ronon verdächtig ähnlich sah. Beide tuschelten miteinander und lachten ohne ersichtlichen Grund lauthals los. Auch die anderen in dieser illustren Runde schienen sich prächtig zu amüsieren. Von John, Rodney und Ronon fehlte aber weiterhin jede Spur.

    „Teyla, geht es ihnen gut?“ fragte er besorgt über ihr Verhalten.

    „Ja, Doktor.“ kicherte sie. „Las wollte gerade seine lustige Geschichte zu Ende erzählen. Setzen sie sich doch zu uns.“

    Der Mann, an den sich Teyla kuschelte, begann auch gleich zu erzählen: „Wo war ich? Ach ja, der Typ rauchte also von morgens bis abends die Blätter der Fünffingerpflanze.“

    Er unterbrach und verteilte Augenzwinkernd selbst gestopfte Zigaretten. Noch ehe Carson dankend ablehnen konnte, hatte er ein Exemplar in der Hand und Las sprach weiter.

    „Hier, meine Freunde, damit ihr auch wißt, worüber wir uns hier unterhalten. Eines Tages also kam es, wie es kommen musste. Der Typ lag vollgedröhnt in der Ecke und ein Wraith fiel über ihn her. Er versuchte, den armen Kerl auszusagen, musste aber nach kurzer Zeit wieder aufhören. Der Wraith wurde nämlich so benebelt, dass er strauchelte und von dem Typen abließ. Als er sich wieder aufraffen konnte... und jetzt kommt das Beste... rammte er seine Hand gegen einen Baum. Versteht ihr, der Wraith versuchte, einem Baum das Leben auszusaugen und der Typ kam unbeschadet davon. Er ist der Einzige, den ich kenne, der einen Zusammenstoss mit einem Wraith überlebt hat. Also, Freunde! Laßt uns noch eine Rauchen und wir sind vor den Wraith sicher!“

    Die Anderen des Kreises zündeten sich ihre Zigaretten an und während sie genüsslich zogen, lachten sie über die Geschichte. Carson ließ seine in der Weste verschwinden. Den Wirkstoff darin wollte er später untersuchen. Vielleicht hatten sie ja eine neue Waffe gegen die Wraith entdeckt.

    Kaum hatten sie zu Ende geraucht, erzählte ein anderer Mann eine weitere alberne Geschichte. Teyla schien sie aber sehr interessant zu finden, da sie sich nicht von Carson überzeugen ließ, das Zelt mit ihm zu verlassen. Also blieb er ebenfalls da. Schon bald fühlte er sich benommen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Farben hier besonders bunt wirkten. Einige leuchteten sogar unterschiedlich. Mal rot, mal lila. Das sah vielleicht cool aus. Außerdem hätte er schwören können, dass sich das Fell, auf dem er saß, immer wieder leicht vom Boden hob. Konnte es sein, dass er den fliegenden Teppich entdeckt hatte. Immerhin war in der Pegasusgalaxis alles möglich.

    Carson erwischte sich dabei, dass die Geschichten nun nicht mehr so albern waren und amüsierte sich köstlich. Er hatte Spaß - bis Mark in das Zelt hineinrief: „Hey Doc, kommen sie mal her. Das müssen sie sich ansehen.“

    Carson, Teyla und der Rest der Gruppe folgten der Aufforderung. Schon als sie auf den Weg nach draußen waren, glaubte Carson ein ihm bekanntes Lied zu hören. Als er dann auf der Bühne, den Grund dafür sah, musste er lachen. Das war die schlechteste Interpretation, die er je gehört hatte.

    oOo

    Elisabeth und Evan hatten sich in die feiernde Menge begeben. Es war schon einige Zeit her, dass sie so viele glückliche und gelassene Gesichter gesehen hatten. Alle schienen von der fröhlichen Stimmung angesteckt zu sein. Immer wieder klopfte jemand Elisabeth auf die Schulter und lud sie zu einem Getränk oder einem gemeinsamen Tanz ein. Jedes Mal lehnte sie dankend ab.

    Je näher sie der Bühne, die eigenartiger Weise denen auf der Erde glich, kamen, umso dichter gedrängt standen die Menschen zusammen. Einige sangen mit, andere wiederum bewegten sich ausgelassen zum Rhythmus der Musik. Elisabeth gelang es nun nur noch mit Körpereinsatz voranzukommen.

    Die Musik auf der Bühne verstummte und jubelnder Beifall erklang. Noch während die Menge tobte, erschien ein Mann und klopfte gegen ein Mikrofonähnliches Gerät. Tatsächlich verstärkte dieses die Stimme des Mannes so sehr, dass er die immer noch klatschende Menge übertönte. Dennoch schrie auch er in das Mikro: „Krachig Leute. Herzlichen Applaus für die Musiker aus Manura. Und hier nun auf vielfachen Wunsch noch einmal die ...“

    Mehr verstand Elisabeth nicht, weil vor ihr eine Gruppe von mehreren Frauen wild zu kreischen und zu klatschen begann. Fasziniert blieb sie stehen und lächelte. Dies erinnerte sie an ihre eigenen Erlebnisse auf Konzerten. Auch sie hatte vor einer Bühne gestanden und lauthals leidenschaftliche Bekundungen zu ihren Idolen gerufen.

    Nun interessierte sie es schon, wer da auf der Bühne stand. Dummerweise blockierte eben jene Frauengruppe ihren Blick. Sie mussten wohl einen Bogen einschlagen. Sie drehte sich nach hinten um und erschrak. Kein Major Lorne war zu sehen.

    Elisabeth stand umgeben von einer jubelnden Menge und hatte ihre Eskorte verloren. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Doch da hatte sie sich geirrt. Ihr Funkgerät war durch die sie umgebenden lauten Geräusche nicht zu gebrauchen. Auf der Bühne startete die neue Band nicht mit einem Lied, sondern damit die Menge noch weiter anzuheizen. Es funktionierte. Vor, hinter, links und rechts von ihr klatschten die Leute begeistert den vorgegebenen Rhythmus mit. ba... ba... bah. ba... ba... bah.

    Irgendwie kam ihr das bekannt vor, aber noch konnte sie es nicht einordnen. Zumal sie ganz andere Probleme hatte. Sie musste erst Major Lorne und dann den Rest finden. Elisabeth drängelte sich an der Frauengruppe vorbei, von denen einige drohten vor Begeisterung zu hyperventilieren oder ohnmächtig umzukippen.

    Zu dem „ba... ba... bah“ gesellte sich eine rauhe Männerstimme und sang: „Buddy youre a boy make a big noise. Playin in the street gonna be a big man some day. You got mud on yo face. You big disgrace. Kickin your can all over the place.“

    Elisabeth blieb geschockt stehen. Dieses Lied kannte sie. Konnte es wirklich sein? Der nun freie Blick auf die Bühne bestätigte ihre Befürchtung. Dort standen keine Geringeren als John Sheppard und Rodney McKay. Beide trugen von ihren Uniformen lediglich nur noch die Hosen und die Schuhe. Ihre Oberkörper waren mit irgendetwas bunt beschmiert und um den Hals hatten sie Ketten aus Federn.

    Rodney legte den Arm um Johns Schulter und beide schmetterten aus voller Kehle den Refrain: „ We will we will rock you.“ Wieder stieg die begeisterte Menschenmenge ein und sang mit: „We will we will rock you.“

    Den Schock langsam überwindend wusste Elisabeth nun, dass sie schnellstmöglich hinter die Bühne gelangen musste.

    oOo

    Evan hatte ein Problem. Irgendwie hatte er Doktor Weir in der Menge aus den Augen verloren. Was mussten ihn auch ständig irgendwelche Frauen zu einem Tanz auffordern. Die Enge und das wilde Durcheinander machten ihn nervös. Er beschloss, dass es nicht länger einen Sinn ergab, in dem Gewühl weiterzusuchen. Wenn sein kommandierender Offizier hier war, dann würde er das Treiben sowieso von aussen beobachten und nicht mittendrin stecken.

    Als Evan endlich am Rand angekommen war, atmete er erleichtert auf. Von hier ließ sich alles besser beobachten. Über Funk versuchte er, die Anderen zu erreichen, aber niemand antwortete.

    Er entdeckte einen Baum, der ihn an den Kirschbaum im Garten seiner Eltern erinnerte und auf den er als Kind gern geklettert war. Vielleicht gab es von da oben ja einen noch besseren Überblick auf die Situation. Vorsichtig kletterte er hinauf. Erst als er eine sichere Position hatte, in dem er mit den Füßen auf einem Ast und mit der linken Hand den Stamm festhielt, nahm er sein Fernglas und suchte am Rand der Menge nach bekannten Gesichtern.

    Das „ba... ba... bah“, welches von der Bühne kam und von den Zuhörern begeistert mitgeklatscht wurde, erinnerte ihn an seine letzte Clubnacht auf der Erde. Sollte es die Musik von Queen wirklich bis in die Pegasusgalaxis geschafft haben? Dem Musikgeschäft wäre ja alles zuzutrauen. Über diesen Gedanken schmunzelnd versuchte er ohne vom Baum zu fallen mit dem Fernglas die Musiker ins Visier zu bekommen. Dies gelang ihm nicht so recht. Dafür erhaschte er ein anderes ihm bekanntes Gesicht.

    Seitlich von der Bühne stand Ronon umzingelt von mehreren Männern. Was auch immer da los war, von weitem sah es bedrohlich aus. Evan kletterte rasch von seinem Baum und rannte in Richtung Ronon. Als er dort ankam, hatte sich die Situation verschlechtert. Es waren weitere Männer zu dem Kreis um Ronon gestossen. Alle lachten hämisch. Sein militärisches Training setzte ein. Evan errechnete sich, dass die Chancen unbeschadet aus dieser Lage herauszukommen 2 zu 32 standen. Also gänzlich schlecht. Aber Sheppard hatte ihnen eingetrichtert, dass niemand zurückgelassen wird.

    Evan drängte sich durch die Männer und gesellte sich zu Ronon. „Brauchen sie Hilfe?“ fragte er.

    Ronon schüttelte den Kopf, lächelte und nahm einen Stiefel zur Hand. Ehe Evan wusste, was geschah, trank Ronon diesen unter dem Gejohle der Umstehenden in einem Zug leer.

    Ein zweiter Mann trat nun hervor, den Evan als einen ihrer beiden Wegbegleiter identifizierte. Mo hielt einen ähnlichen Stiefel in der Hand und forderte Ronon heraus. „Mal sehen, was du hierzu sagst.“ Er setzte an und schluckte den Inhalt ebenfalls in einem Zug hinunter.

    Von hinten tippte jemand Evan auf die Schulter: „Na, auf wen wettest du. Auf den unglaublichen Satedaner, der bisher alle Kontrahenten vernichtend geschlagen hat oder Mo, der bereits jedes Trinkturnier der letzten 5 Jahre gewonnen hat.“

    Jetzt dämmerte es ihm, dass er hier Zeuge eines Trinkgelages der besonderen Art wurde. Es gab keinen Angriff, sondern nur viele Männer, die sich unter Wettbewerbsbedingungen in die Besinnungslosigkeit soffen. Er konnte nicht glauben, dass Ronon bei so etwas mitmachen würde. Wenn Sheppard davon erfuhr, würde er auf jeden Fall jede Menge Ärger bekommen.

    Vorsichtig blickte sich Evan um. Zum Glück sah er den Colonel nicht. Noch konnte er Ronon also aus der Patsche helfen. Nur wie bekam er ihn dazu mitzukommen?

    Zu dem Buchmachertypen sagte er nur kurz: „Ich wette nicht.“

    „Knallig... Wen möchtest du dann herausfordern?“ fragte der Typ mit einem breiter werdenden Grinsen.

    Langsam reifte in Evan ein Plan. Wenn er Ronon besiegte, dann musste dieser mitkommen. Es konnte doch nicht allzuschwer sein, einen betrunkenen Mann unter den Tisch zu trinken.

    „Ronon Dex.“ antwortete er selbstsicher.

    oOo

    Hinter der Bühne herrschte genausoviel Trubel wie davor. Musiker mit den eigentümlichsten Instrumenten standen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich. Auf der Bühne sangen Rodney und John einen weiteren Klassiker von Queen. Elisabeth wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Diese schräge Version von „We are the Champions“ hatte sie noch nie gehört.

    Ein Mann mit einer blau-rot gestreiften Tunika steuerte mit weit geöffneten Armen auf die zu.

    „Einfach krachig... nicht wahr. Das sind die besten Auftritte, die ich je ansagen durfte. Und nun noch eine wunderschöne Sängerin. Besser kann es doch nicht werden. Mit welchem Lied wollen sie die begeisterten Zuhörer denn erfreuen?“

    Elisabeth errötete. Sie konnte doch nicht singen, wenn man von den Sangeseinlagen unter der Dusche einmal absah, und schon gar nicht vor tausenden von Menschen.

    „Nein, ich singe nicht.“ antwortete sie abweisend.

    Der Mann gab nicht auf. „Aber junge Dame. Jeder kann singen. Hören sie diese Beiden. Die haben auch behauptet nicht singen zu können und nun – die Leute lieben sie.“ erklärte er.

    Elisabeth schüttelte den Kopf. Noch bevor sie etwas erwidern konnte, kamen die Beiden auch schon strahlend von der Bühne.

    „Oh, das ist mein Stichwort. Wir sehen uns.“ sagte der Mann und verschwand, sicherlich um den nächsten Auftritt anzusagen.

    Rodney ließ sich geschafft auf die nächstbeste Sitzgelegenheit nieder und wurde sofort von einer Gruppe weiblichen Fans belagert. Elisabeth sah noch wie eine der Frauen ihm einen Krug reichte. John, der ebenfalls gleich von vielen Frauen umgeben war, erhielt ebenfalls einen Krug. Im Gegensatz zu Rodney hatte er aber Elisabeth gesehen. Er drängte sich durch die ihn umzingelnden Fans und kam zu ihr.

    „Hey Elsbeth...“ begann er, konnte seinen Satz aber nicht beenden, da seine heisere Stimme nicht mitspielte. Stattdessen zauberte er von irgendwoher einen zweiten Krug und reichte ihn an Elisabeth weiter.

    Elisabeth nahm diesen und sah erst jetzt, dass die Substanz darin blau war. Sie schnüffelte daran und bemerkte erstaunt, dass es nach Erdbeer roch.

    John hatte sich ein paar Mal geräuspert, was seiner Stimme die Möglichkeit gab, wieder Töne von sich zu geben.

    „Trinken sie. Das Zeug schmeckt gut.“ forderte er Elisabeth auf. Sie schüttelte den Kopf.

    Stattdessen fragte sie: „John, was ist hier eigentlich los?“

    Wild und Sheppard-untypisch gestikulierte der Angesprochene mit seinen Armen. Als ob das alles erklären würde. Dann sagte er: „Na, wonach es aussieht. Die beste Sause seit langem.“

    Elisabeth wollte zu einer Rüge ansetzen, bemerkte aber das sie nun Durst hatte. Lag es an der Hitze, dem Raum oder der überaus peinlichen Situation. Sie wusste es nicht, erinnerte sich aber daran, dass sie in ihrer Hand ja etwas Trinkbares hielt. Sie nahm einen Schluck und stellte fest, dass der Trank nicht nur nach Erdbeer roch, sondern auch danach schmeckte. Ehe sie wusste, was geschah, war ihr Krug leer. Ein wohliges Gefühl durchströmte ihr Innerstes. War es nur Einbildung oder wurde es tatsächlich wärmer. Sie legte ihre Weste ab und öffnete die Jacke.

    Plötzlich kam Bewegung in den Kreis um Rodney. Er schoss aus der Mitte heraus, sah sich panisch um und rannte zu dem ersten Busch, den er finden konnte. Als nächstes hörten sie Würgegeräusche.

    Elisabeth blickte hilfesuchend zu John, der aber nur mit den Schultern zuckte und ihr einen neuen Krug in die Hand drückte. Erneut versuchte sie Informationen aus ihm herauszubekommen.

    „Was ist mit ihnen los? Warum waren sie auf der Bühne? Und erzählen sie mir nicht, na, weil hier eine Party ist. DAS sehe ich selber.“ sagte sie.

    Endlich verschwand das nervende, aber irgendwie sexy wirkende Grinsen aus seinem Gesicht. Sie sah ihm an, dass er nach einer logischen Erklärung für das Ganze suchte. Zeitschindend nahm er einen weiteren Schluck aus seinem Krug. Dann antwortete er: „Alles McKays Schuld. Er hat festgestellt, dass Energiesignaturen eines ZPM's von der Bühne kommen. Naja und irgendwie mussten wir ja auf die Bühne. Jerry hat darauf bestanden, dass, wenn wir da hoch wollten, wir auch etwas singen müssten. Er lag ja so richtig. Sie lieben uns.“

    Wenn sie bei dieser Veranstaltung antikische Geräte verwendeten, war dies natürlich einem Erklärung für die Signaturen.

    „Haben sie ein ZPM gefunden?“ fragte Elisabeth, deren Kehle schon wieder trocken erschien. Dieser blaue Erdbeersaft schien nicht unbedingt ein Durstlöcher zu sein. Und warum war es nur so verdammt heiß. Sie zog alles bis auf ihr kurzärmeliges Shirt aus.

    „Ähm... na wissen sie.“ stotterte John in der Zwischenzeit herum. „... das ist es ja gerade... das konnten wir noch nicht herausfinden.“ erklärte er wahrheitsgetreu.

    „Ich denke, sie waren auf der Bühne?“ fragte Elisabeth.

    Das Grinsen in Johns Gesicht war zurück. „Jep, zwei Mal und sie lieben uns.“ sagte er auf den Ballen wippend.

    „Da hatten sie keine Gelegenheit herauszufinden, ob es ein ZPM gibt, welches die Anlage hier betreil... bereih...“

    Es fiel Elisabeth plötzlich schwer, das letzte Wort auszusprechen. Ihre Zunge fühlte sich schwer an. Bevor ihr Patzer von John kommentiert werden konnte, kam Rodney aus seinem Busch hervor und gesellte sich zu den Beiden.

    „Hallo Lizabeth. Schön das sie da sind. Dann kann Sheppard ja endlich sein Duett singen. Stell'n sie sich mal vor, er wollte mich doch tatsächlich überreden, eine Frauenstimme zu imidingsda. Als ob...“ unterbrach er sich selber, machte eine kurze Pause und fuhr dann im Busch verschwindent fort: „Woah, is' mir schlecht. 'tschuldigt mich Leute...“

    John sah nun begeistert zu Elisabeth. „Ehrlich, das würden sie für mich tun.“ sagte er mit sehr viel Hoffnung in der Stimme.

    Bevor Elisabeth überhaupt reagieren konnte, schnappte er sich ihre Hand und zog sie Richtung Bühne. Unterwegs organisierte er einen weiteren Krug und gab ihn Elisabeth mit den Worten „Hier das ölt die Stimme.“.

    Oben angekommen trafen sie auf den Mann mit der rot-blauen Tunika.

    „Hey Jerry. Ich habe jemanden für das Duett gefunden. Also, wann sind wir dran?“ sprach John zu ihm.

    Der Angesprochene deutete nun auf Elisabeth und sagte mit freundlicher Stimme: „Ich wusste es doch. Jemand, der so hübsch ist wie sie, der muss auch eine bezauberne Stimme haben. Ich weiss jetzt schon, dass das Publikum sie lieben wird.“

    Geschäftigt begann er nun mit einigen seiner Leute zu sprechen. Doch vorher verkündete er noch: „Wer hätte gedacht, dass heute so viele neue Stars entdeckt werden würden.“

    oOo

    Mark wippte leicht zu der Musik. Heute bereute er zum ersten Mal in seinem Leben nicht auf seine Mutter gehört zu haben, als diese ihn unbedingt überzeugen wollte, den Tanzkurs in der Schule zu belegen. Zu gern nur hätte er die Möglichkeit zu einem Tanz mit Teyla genutzt. Stattdessen stand er nun hier und blickte neidisch auf das tanzende Paar. Carson und Teyla wirbelten in eine weitere perfekte Drehung. Andre Paare hatten sich zusammengefunden und ahmten die Tanzschritte nach.

    Wenn er erzählte, was er heute hier schon erlebt hatte, würde ihm niemand in Atlantis glauben. Zu Schade nur, dass er seine Digitalkamera nicht mit hatte. Er wendete seinen Blick von den Tanzenden ab und stellte erstaunt fest, dass sie sich in dem wilden Durcheinander bis fast vor die Bühne katapultiert hatten. Eigentlich waren es ja Teyla und Carson. Er war ihnen ja nur gefolgt. Im Augenwinkel glaubte er jemanden Bekanntes gesehen zu haben.

    Und tatsächlich kamen sich gegenseitig stützend Major Lorne und Ronon auf sie zu. Beide hielten mit je einer Hand einen goldenen Stiefel fest. Auch sie schienen ihn erspäht zu haben, denn nun winkten sie lachend.

    „Hey Daniels. Habe Ronon gefunden.“ sagte Evan etwas lallend.

    Ronon schlug Mark auf die Schulter und deutete zu Teyla und Carson.

    „Wie haben sie Teyla von Las wegbekommen?“ fragte er.

    „Das war Doktor Beckett. Er tanzt einfach besser als dieser Las.“ antwortete Mark.

    Die Musik endete und auf der Bühne erschien der Ansager. „Nun mein geneigtes Publikum habe ich für euch einen weiteren Höhepunkt an diesem Tag. Genießt dieses musikalische Meisterwerk und gebt viel viel Applaus. Hier kommen John und Elisabeth.“

    Carson und Teyla hatten aufgehört zu tanzen und traten zu dem Rest der Gruppe.

    „Oh mein Gott. Sagte er gerade John und Elisabeth?“ fragte Carson erstaunt.

    Die Anderen nickten nur. Dann sahen sie gespannt zur Bühne. Dort erschien Rodney und werkelte an der Anlage herum. Einige der weiblichen Fans kreischten bei seinem Anblick sofort los. Andere schrien „Zugabe! Zugabe! Zugabe!“.

    Unbeirrt dessen arbeitete Rodney gelegentlich einen Schluck aus einem Krug nehmend weiter. Dann verschwand er wieder. John und Elisabeth erschienen.

    Als die ersten Klänge begannen, klatschte das Publikum begeisterten Beifall. John gab Elisabeth ein Mikro, begann aber als erster zu singen: „Go away from my window. Leave at your own chosen speed. I'm not the one you want, babe. I'm not the one you need.“

    Zögernd stieg Elisabeth ein und beide sangen: „ You say you're lookin' for someone. Who's never weak but always strong. To protect you and defend you. Whether you are right or wrong. Someone to open each and every door .“

    Beim Refrain sahen sich John und Elisabeth in die Augen und sangen sehr leidenschaftlich an: „ But it ain't me babe. No, no, no, it ain't me babe. It ain't me you're lookin' for, babe.“

    Die Zuschauer waren begeistert. Immer mehr Lichter wurden in die Luft gehalten. Auch Teyla, Carson, Ronon, Mark und Evan holten ihre Feuerzeuge heraus und hielten sie in die Höhe. In einer Reihe bewegten sie sich sanft zu den Klängen von Elisabeth und John.

    Diese Sachen konnte man wirklich nur in Starland erleben.

    oOo

    Einige Tage später in Atlantis öffnete sich das Stargate und das Team von Major Mayers kam von seiner Aussenmission zurück. Elisabeth trat ihnen entgegen.

    „Ma'm, die Keloraner sind zu einem Handel mit uns bereit.“ berichtete der Major.

    Wie immer fragte Elisabeth: „Was wollen sie als Gegenleistung?“

    „Sie.“ sagte er mit einem Kichern von den Anderen aus seinem Team im Rücken.

    „Wie bitte?“ rutschte es aus ihr heraus.

    Der Major versuchte weiterhin ein ernstes Gesicht zu behalten. Er antwortete: „Die Keloraner sind bereit uns alles zu geben, wenn Doktor McKay, Colonel Sheppard und sie ein Konzert auf ihrem Planeten geben.“

    Ende



  15. #55
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Standard

    Autor: Terraner
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    Kategorie: Action
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    Titel: Der Adventsmörder
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    Kommentar: Da mich die (Schul-)Arbeiten gerade ziemlich in Beschlag nehmen und ich auch gesundheitlich angeschlagen bin poste ich hier eine etwas ältere FF.
    Diese Fanfiction spielt, wie der Name schon sagt, in der Adventszeit und ist ein Krimi. (Also eigentlich nicht wirklich Action, der Oberbegriff schien mir aber am passendsten)
    In der Geschichte geht es um einen Mörder der Atlantis unsicher macht...genaueres erfahrt ihr in der FF.
    Arbeitsaufwand? Nun, die FF enstand in einem Monat, reine Schreibzeit werden mehrere Stunden sein.
    Grund des Schreibens? Nun, es hat mich gereizt mal einen Krimi in Atlantis spielen zu lassen. Das Setting hat mir sehr viel Spaß gemacht, vor allen weil die Adventszeit eigentlich eine "besinnliche Zeit" ist und die Handlung einen Kontrast dazu darstellt.

    Die Handlung setzt kurz vor dem 1. Advent ein und geht bis Weihnachten. Die Proben die beschrieben werden beziehen sich auf die weihnachtliche Aufführung eines Theaterstückes.

    Staffel: Mitte 9. SG:1, Mitte 2. SGA
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    Betaleser: ---
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    Rating: PG
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    Spoiler 

    Der Adventsmörder

    Eine Gestalt hastete durch die neblige Gasse. Ihre Schritte riefen ein hohles Echo hervor, das von den Häusern zurückgeworfen wurde. Gehetzt sah der Mann zurück. Gut, sie waren ihm nicht in die Seitenstraße gefolgt. Er drückte sich in einen Hauseingang und fummelte hastig in seinen Taschen herum. Aus der Ferne hörte er die Uhr des House of Parliament 12 mal schlagen. Endlich hatte er den Haustürschlüssel in seinen klammen Händen. „Da hinten in der Gasse ist er!“ rief ein Mann.

    John King war mit einem ganz anderem Problem beschäftigt: Er fragte sich, ob Athosianerinnen lieber Nelken oder Rosen mochten, oder besser gesagt Nakka oder Roka, wie ihre Pendants aus der Pegasus-Galaxie laut der Atlantis-Datenbank hießen.
    Er seufzte und replizierte sich einen Strauß Rosen. Ja, es hatte schon Vorteile Wissenschaftler auf der Atlantis-Mission zu sein. Durch dieses Vorrecht konnte er den Replikator bedienen, ohne vor jemanden Rechenschaft abzulegen, außer natürlich seinem direkten Vorgesetzten, Zelenka.

    Dr. Weir saß in ihrem Büro und grübelte über große Probleme nach: Sollte sie zur Weihnachtsfeier in Atlantis ihr rotes Kleid anziehen, oder doch leger kommen, in ihrem alltags Outfit? Eine richtige Gala-Uniform zu der Atlantis-Uniform gab es gar nicht, sie war ja noch nicht einmal eine Soldatin. Immerhin, kam fast der gesamte Stab des SGC zu Besuch, inklusive den Generälen O’Neill und Hammond.

    Während Elisabeth entschied das rote Kleid zu tragen, ging John King zum Fahrstuhl. Angetan in Jeans und Hemd und bewaffnet mit einem Strauß roter Rosen, gab er als Fahrtziel den höchsten Turm von Atlantis an. Vor einigen Tagen hatte er bei Erkundungsarbeiten den Balkon an der Spitze des Turms entdeckt. Er war hoch gelegen, man konnte in der Nacht die Sterne beobachten und was am wichtigsten war, er war weit weg vom Trubel der Stadt. King zündete ein paar Kerzen an, rückte die Picknick–Decke zurecht und drapierte die Rosen. Ein leises Geräusch ertönte. King blickte unwillig auf, sie konnte noch nicht hier sein. Er hatte sich erst um 11 Uhr mit ihr verabredet, denn sie arbeitete lange. „Hallo?“, rief der Wissenschaftler. Er nahm eine Kerze, die nicht genug Licht verströmte um den gesamten Raum auszuleuchten. „Hallo? Ist da jemand?!“ King kam sich allmählich blöd vor, in dem höchsten Turm der Stadt zu stehen und Gespenstern nachzujagen. Wahrscheinlich waren es nur ein paar andere Wissenschaftler, die gelauscht hatten, wie er und Arnea geturtelt hatten. Nun waren sie hier oben und versuchten ihn zu erschrecken. Aber nicht mit ihm. John King drehte sich demonstrativ um und ging zum Balkongeländer. Leise Schritte. John bekam ein Gänsehaut. „Hört zu, das ist nicht mehr lu…“ King erstarrte. Eine Hand hatte sich auf seinen Rücken gelegt.

    Als Arnea ankam, waren die Kerzen schon lange erloschen…

    Dr. Weir wachte auf, sie fühlte sich erfrischt und tatendurstig, trotzdem blieb sie noch einen Moment liegen und hing nostalgischen Gedanken nach. Früher hatte sie immer den ersten Advent im Kreise ihrer Familie gefeiert, später dann mit ihrem Mann zusammen. Aber nun war die Crew von Atlantis ihre Familie. Elisabeth stand auf und streckte sich. Danach nahm sie ein Feuerzeug und zündete die erste Kerze auf ihrem Adventskranz an. Jaja, die alten Zeiten… Weir wurde durch ein heftiges Klopfen in ihren Überlegungen gestört. Hastig zog sie ihren Morgenmantel an. Allerdings hatte sie hier in Atlantis kaum Privatsphäre. „Ja, herein?“
    Teyla und Colonel Caldwell kamen fast gleichzeitig in den Raum. Bevor Caldwell Teyla anraunzen konnte, das sie draußen bleiben solle, unterbrach Weir ihn und bedeutete Teyla als erste zu sprechen.

    „Vor einer halben Stunde ist Arnea, eine Freundin von mir, weinend bei mir aufgetaucht und hat gesagt das sie und ihr Freund John King ein romantisches Abendessen geplant haben. Sie habe sich verspätet und als sie beim Treffpunkt war, gab es keine Spur von ihm. Nur ein paar erloschene Kerzen und ein Strauß Rosen, die auf einer Decke lagen.“
    „Vielleicht hat er sich’s anders überlegt, oder er hat sich im Turm verlaufen, der ist ja bis jetzt kaum erforscht.“
    „Arnea hat die ganze Nacht nach ihm gesucht, weil sie nicht glaubt das er sie absichtlich versetzt hat. Ich meine, das ein erfahrener Wissenschaftler zumindest sein Funkgerät mitgenommen hätte.“
    „Hm.“, meinte Weir. Colonel Caldwell verschränkte die Arme und meinte: „Falls sie eine Suchaktion einleiten wollen, können sie sich die sparen Dr. Weir. Dr.Beckett kratzt ihn gerade von der Deadalus.“

    Für diese Aussage erntete Caldwell schockierte Blicke. Erklärend fuhr er fort: „Anscheinend hat jemand den Mann, den der Doktor als King identifiziert hat vom Turm gestoßen, die Höhenwinde haben ihn dann direkt auf die angedockte Daedalus fliegen lassen.“ „Gestoßen? Er wurde also ermordet?“, fragte Teyla. „Für Einzelheiten müssen sie schon Doktor Beckett fragen, aber von alleine ist er da bestimmt nicht hinuntergesprungen.“, meinte Caldwell trocken.

    „Also ein Adventsmörder.“, meinte Mckay , einen Schokoriegel kauend. Er war unbemerkt in die Tür getreten als die Drei geredet hatten.

    Die harten Winde jaulten um die Stadt, die schon viel miterlebt hatte. Es war kalt geworden auf Atlantica.

    ---

    Die Männer durchsuchten die Straße, aber sie fanden keine Spur mehr von dem Mann, der ihnen eben so knapp entronnen war… Ebendieser lehnte sich jetzt keuchend an die Wand und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
    Er musste verschwinden, morgen würde der Chiefinspektor garantiert eine richterliche Hausdurchsuchungserlaubnis haben und mit einem Polizei – Kommando das Viertel durchsuchen. Er musste verschwinden. Der Mann löste sich von der Wand und ging in den Keller.

    „Wer sind sie?“, fragte ein Mann, der lässig an der Saloonwand lehnte. „Ich bin Marshall Sheppard.- Und ich bin auf dem Weg nach Atlanta.“ „Und ich bin sein furchtloser und schwerbewaffneter Begleiter, Doc Mckay.“, sagte die nicht ganz so imposant aussehende Gestalt neben ihm.

    „Colonel Sheppard! Es tut mir leid das ich sie bei den Proben stören muss, aber es wurde jemand umgebracht.“ Sheppard blickte Dr. Weir verwundert an, die mit Caldwell, Teyla und einer ihm unbekannten Athosianerin im Schlepptau angerauscht kam.
    „Wer denn?“, fragte der Colonel verwundert. „Ein Wissenschaftler. Dr. Beckett untersucht ihn gerade.“. „Wir machen Morgen weiter Leute.“, rief Sheppard und folgte Elisabeth die ihm bedeutete ihr zu folgen.

    „Na toll, Marshall Sheppard ermittelt wieder.“, meinte McKay. „Ach sie sind doch nur neidisch weil sie nicht der Marshall geworden sind.“, meinte Zelenka grinsend, der den Fremden an der Saloonwand gespielt hatte. „Wissen sie was über den Mord? Sie waren ja heute Morgen bei Dr. Weir.“

    Sie trafen Dr. Beckett in der Krankenstation, vor sich eine ziemlich zermantschte Leiche.
    „Sie scheinen sich ja schon passend für die Ermittlungen gekleidet zu haben.“, schmunzelte er, als er Sheppard angetan mit Cowboyhut, Revolver und Marshallstern sah. Der Arzt wurde aber schnell wieder ernst und erzählte wie er die Leiche abgekratzt hat. Dann sagte er abschließend: „Er ist eindeutig durch den Aufprall gestorben, kleine Verletzungen deuten eindeutig auf ein kurzes Gerangel vor seinem Fall hin.“

    „Dr. Weir? Hier Lorne. Wir haben den Balkon untersucht und keine Spur des Täters gefunden.“, quäkte Lornes Stimme aus Weirs Funkgerät. „Danke Major.“, antwortete die Chefin von Atlantis und wandte sich dann an Dr. Beckett. „Sie sollten an den Tatort gehen und auf winzige Beweise untersuchen, die uns sagen könnten wer der Täter ist.“ Beckett nickte.

    „Sheppard, sie forschen nach Leuten, die etwas mitbekommen haben könnten und befragen die Freunde Kings nach möglichen Feinden. Teyla, sie kümmern sich um ihre Freundin hier und Caldwell - ich wäre ihnen sehr verbunden wenn sie ein paar Marines von der Deadalus nach Atlantis versetzen würden.“ „Daran hatte ich schon gedacht.“, meinte Caldwell. „Gut, an die Arbeit meine Herren, wir werden den Schuldigen nicht davon kommen lassen.“

    ---

    Der Kellerraum war stockfinster, sodass er eine Kerze anzünden musste um überhaupt etwas zu erkennen. Langsam, mit vorsichtigen Schritten stieg er die Kellertreppe hinunter. Da unten, in der hintersten Ecke, verdeckt mit einer alten Pferdedecke, die schon im Keller lag als er das Haus gekauft hatte, lag die Kiste seines Onkels Howard. Mit zitternden Händen zog er die Decke zurück. Nicht das ihm kalt gewesen wäre, nein es war ein anderer Grund, der seine Hände zittern lies: Der Inhalt der Truhe.

    Sheppard ging zurück zu Zelenka und erkundigte sich nach Freunden und Kollegen Kings. „Ah da kann ich ihnen weiterhelfen.“, antwortete er auf Sheppards Frage, „ King arbeitete mit Miller und Jensen zusammen an der Erforschung des Turmes, mit denen war er auch befreundet, sie studierten zusammen. Miller arbeitet gerade an einer Datenbank im ersten Stock und Jensen sollte da auch rumlaufen.“ Der Colonel bedankte sich und machte sich auf den Weg zum Turm.

    Er öffnete die Truhe und nahm das unscheinbare Schmuckstück heraus, das golden glänzte.
    Abgesehen von seinem goldenen Glanz sah das Objekt ,- er nannte es immer so, denn er war sich schon lange im Klaren das es kein Schmuckstück war, - recht unscheinbar aus.

    „Hatte King irgendwelche Feinde?“

    „Nicht das ich wüsste. Er hatte bloß oft Ärger mit der Putzfrau der Kantine weil er oft mit seinem Kaffee gekleckert hat.“

    „Aha.“

    „Nichts, nicht einmal der Hauch einer Spur.“, beklagte sich Dr. Beckett bei Elisabeth.
    „Der Kerl scheint sein Handwerk zu verstehen.“

    Er drückte auf das obere Ende des Objekts und hörte wie es anfing einen dumpfen Ton von sich zu geben. Nun war es im Bereitschaftsmodus. Bereit für was? Der Mann hatte in den letzten Monaten Papyri gewälzt, ganze Nächte mit der Übersetzung verbracht und war sich ziemlich sicher, was das Brummen bedeutete. Der Gegenstand war zylindrisch und vibrierte in seinen Händen. Vorsichtig drückte er nun auch das andere Ende.

    „Ich habe gehört sie hatten Streit mit King?“

    „Wie würden sie denn reagieren, wenn dieser zerstreute Wissenschaftler mindestens einmal täglich seinen Kaffee in der Kantine verschütteten würde, wo sie saubermachen?!“

    „Nun, ich würde nicht sehr glücklich darüber sein.“

    „War ich auch nicht. Ich habe ihm gesagt, wenn er das noch einmal machen würde…“

    „John King wird nie wieder Kaffee verschütten. Er ist tot.“

    „Oh.“

    Der ganze Keller wurde von einem überirdischen Licht erleuchtet. Das Licht drang durch die Tür in das Wohnzimmer und von da aus durch die Fenster. Die ganze Straße war für circa 2 Sekunden in ein grelles Licht getaucht. Pferde wieherten, als sie den Droschkenfahrern durchgingen und der Chiefinspektor und dessen Männer die soeben die Gasse verlassen wollten sahen sich erstaunt um. Ein Mann hatte die Mortimerstreet verlassen. Und zwar nicht auf natürliche Weise.

    ---

    „Also meine Herren, was haben sie herausgefunden?“ Dr. Weir lehnte sich ihrem Sessel im Besprechungsraum zurück und betrachtete die Gesichter der Anderen.

    „Nur eine mögliche Feindin und der traue ich keinen solchen Mord zu.“, meinte Sheppard. „Warum sollte die Putzfrau auch King umbringen? Also ich weiß nicht wer ein Motiv und vor allen Dingen welches gehabt haben könnte.“

    „Keine Spuren, nichts.“, zog Carson sein Resumé nachdem er noch einmal Kings Verletzungen durchgegangen war.

    „Vielleicht sollten wir das Weihnachtsfest aus Sicherheitsgründen ausfallen lassen Dr. Weir. Der Mörder ist eine Gefahr.“

    Dr. Weir beugte sich vor und Kampfgeist schimmerte in ihren Augen: „ Wir werden uns nicht von diesem Terroristen einschränken lassen. Diese Männer und Frauen haben ein Anrecht auf ein schönes Weihnachtsfest.“ Unwillkürlich war sie aufgestanden und marschierte auf und ab.

    „Die ständige Wraithgefahr und dann die Geschichte mit Michael haben die Moral gesenkt. Hinzu kommt das zurzeit der Urlaub gestrichen ist, weil intensiv nach einer Anti-Ori-Waffe in den Datenbanken gesucht wird.“

    „Wir sind den Männern und Frauen schuldig das sie ein schönes Weihnachtsfest bekommen.“

    „Ähm, Dr. Weir? Ist Weihnachten nicht schon vorbei?“, fragte Dr.Beckett.

    „Wie oft soll ich es denn noch erklären?“, regte sich Mckay auf:“ Durch die unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten der Milchstraße und der Pegasus-Galaxie verschiebt sich Weihnachten um 7 Tage.“

    „Gut, das Weihnachtsfest wird also stattfinden, “, sprach Caldwell es aus und fügte hinzu: „ Ich werde meine Leute zu erhöhter Wachsamkeit auffordern.“


    7 Tage später: (Weihnachten)

    „ Stargate wird angewählt, empfange SGC-Identifikationscode .“

    „Iris öffnen.“

    Der Schutzschirm vor dem Ereignishorizont fiel zusammen und – nichts passierte.

    „Wo bleiben die denn?“, fragte Elisabeth stirnrunzelnd als plötzlich die Spitze einer Tanne im Stargate erschien. Kurz darauf befand sich der ganze Baum im Gaterium und mit ihm die Erdendelegation.

    „Nett haben sie's hier.“, meinte General O’Neill und sah sich um.

    ------------------
    Später am gleichen Abend:

    Nachdem Dr. Weir mit allen Besuchern gesprochen hatte, fühlte sie dass sie eine kleine Auszeit benötigte und ging auf den Balkon. Sie atmete tief die Meeresluft ein und war froh dass das Weihnachtsfest so gut verlaufen war.

    Schritte näherten sich und Weir fühlte, wie sie sich verkrampfte. Sollte sie jetzt auch, weit weg von den Anderen vom Balkon gestoßen werden? In den letzten Tagen war sie wegen den Vorbereitungen ziemlich abgelenkt gewesen, aber ganz war die Angst vor einem Mörder in ihrer Mitte nie gewichen.

    Sie wandte sich schnell um und sah die Gestalt aus dem Schatten treten
    Es war Dr. Jackson. Er kam mit einem Sektglas in der Hand näher und stellte sich neben sie.

    „Oh, Dr. Jackson schön sie zu sehen…“, und Weir meinte wirklich was sie sagte: „ hat ihnen die Feier gefallen?“

    „Oh ja sehr sogar. Sheppards Western-Interpretation der Weihnachtsgeschichte hat mir sehr gefallen. General O’Neill wäre ein paar Mal vor Lachen fast von seinem Stuhl gefallen.“

    „Schön, das zu hören freut mich. Beinahe hätte ich das Fest abgesagt…“

    „Oh ja, davon habe ich gehört. Aber ich bin eigentlich auf den Balkon gekommen um ihnen etwas anderes zu sagen.“

    „Was denn?“

    „Ich habe etwas herausgefunden, was mit ihrem Mörder zu tun haben könnte.“

    Er holte tief Luft: „ Nachdem wir in der Nähe von London den Antikeranlage gefunden haben, bildeten wir ein Spezialkommando von Wissenschaftlern, die die Räumlichkeiten untersuchten. Parallel dazu forschten wir auch nach Legenden und Aufzeichnungen über Dinge die sich in der Nähe der Anlage in den letzten 2000 Jahren zugetragen haben.“

    „Haben sie etwas gefunden? , fragte Dr. Weir. Im Moment hatte sie das Sektglas in ihrer Hand vollkommen vergessen. .

    „Ja.“ Sagte Daniel und sah Elisabeth an. „Abgesehen von der Artussage, die in dieser Gegend das Grab von König Artus schon immer vermutet hat, gibt mir ein Zeitungsbericht vom 13.Januar 1935 zu denken. Ich zitiere:

    Und wieder ist der Hexer entkommen!

    Ein Exklusivbericht von Arthur Timberley.

    Nach einer atemberaubenden Verfolgungsjagd hat sich der Hexer erneut dem Zugriff von Scotland Yard entzogen. Inspektor……“


    Das gleißende Licht blendete alle Personen in der schmalen Straße. Eine Katze fauchte verärgert auf. Dadurch schien der Bann gebrochen und die Polizisten sahen fragend zum Chiefinspector. „ Na los, ins Haus!“, drängte er seine Männer. Sie fanden niemanden mehr vor…

    „Und was hat das mit unserem Mann zu tun?“, fragte die Leiterin der Atlantisexpedition.

    „Warten sie, der Knüller kommt noch“, meinte Daniel Jackson. „ Zeitgleich gab es eine Energiespitze in dem System der versteckten Antikeranlage, wie Dr. Lee herausgefunden hat.“

    „ Wollen sie damit andeuten, das der „Hexer“ sich auf unbekanntem Wege in die Station gebeamt haben könnte?“, fragte Elisabeth und betrachtete das Gesicht des Archäologen gespannt.

    „Ja. Es gilt als ziemlich sicher das der „Hexer“ oder Henry Arthur Milton, wie er in Wirklichkeit hieß irgendwo her das Steuergerät eines antikischen Frachtbeamers bekam und sich in den Stützpunkt beamte.“

    „ Und von dort….“

    „Hat er sich mit einem Langstreckenbeamer nach Atlantis gebeamt. Und ich wette wenn wir den Turm durchsuchen finden wir das Gegenstück des Beamers.“

    „Ich fürchte da hat er Recht, aber soweit werde ich es nicht kommen lassen!“

    Dr. Weir und Dr. Jackson fuhren herum. Unbemerkt von ihnen hatte sich ein Mann auf dem Dach angeschlichen, das an den Balkon grenzte. Er stand jetzt aufrecht und in der Hand hielt er eine altertümliche Pistole.

    „Sie sind….“

    „Genau. Da mir mein Ruf vorausgeeilt zu sein scheint, werden sie wohl wissen dass ich diese Waffe einsetzen werde wenn ich muss. Los darüber!“

    Er sprang vom Dach und Elisabeth hörte seine Knochen knacken. Sie sah ihn sich genauer an, er war ein alter Mann. Ein alter Mann der vor 70 Jahren gefährlich war und jetzt wahrscheinlich auch noch. Es war klüger sich ihm nicht zu widersetzen.

    „Hören sie, ihre Verbrechen sind auf der Erde längst verjährt, ich werde mich dafür einsetzen das sie...“

    „Papperlapapp! Was brauche ich die Erde wenn ich die Pegasusgalaxie haben kann! Los, hier lang.“

    Er stieß Daniel seine Pistole in den Rücken und dirigierte sie in Richtung Balkontür. Als sie drinnen waren schob er sie in den nächsten Gang. Sie liefen weiter und Dr. Weir verfluchte die Tatsache das alle Bewohner von Atlantis auf der Weihnachtsfeier waren. Sie liefen immer weiter bis der der Hexer sie anhalten ließ. Offensichtlich war der alte Mann erschöpft.

    „Was haben sie eigentlich vor?“, fragte Daniel Jackson und sah den Alten an.
    „Das Gegenstück des atlantischen Langstreckenbeamers wird von einem Trupp Soldaten gesichert und der Kontrollraum ist ständig besetzt und die Wachen werden sie sicher nicht mit Dr. Weir den Planeten verlassen lassen.

    „Und wieso haben sie sich hier nach Atlantis gebeamt?“, fraget Dr. Weir die auch einige Fragen beantwortet haben wollte.

    „So viele Fragen.“, der Hexer lehnte sich gegen die nächste Wand. „Ich habe wirklich sehr lange nicht mehr mit anderen Menschen geredet. Nun gut, ich werde euch eure Fragen beantworten, wenn wir währenddessen weitergehen. “

    „Als das Flimmern vor meine Augen verblasste, wusste ich dass ich an einem fremden, unfassbaren Ort war. Alles war hell erleuchtet und sauber, als ob die Bewohner den Ort erst vor kurzem verlassen hätten. Als ich mich von dem Sockel entfernte auf dem ich materialisiert war, untersuchte ich die Räumlichkeiten gründlich. Ich war anscheinend in einem Lagerraum herausgekommen. ich entdeckte auch noch andere Räume, einige voll mit fernseherähnlichen Geräten, manche zeigten einen grünen Hügel, andere die Räume die ich schon besucht hatte.

    Ich begriff dass ich in Sicherheit war und verbrachte meine Zeit damit die Anlagen zu studieren und mich an dem Gefühl zu erfreuen das mich hier niemand finden konnte.
    Ich brauchte nie zu hungern, denn einige Anlagen produzierten etwas Schmackhaftes wenn ich die richtigen Tasten drückte. Es hat sich also doch ausgezahlt das ich als Kind Lateinunterricht hatte, denn die meisten Tasten waren in einer lateinähnlichen Schrift beschriftet.

    Ich lebte sehr lange Zeit glücklich vor mich hin, bis eines Tages ein Alarm ertönte. Ich rannte sofort zu den Bildschirmen und sah dass sich Amerikaner in der Anlage befanden, in der Begleitung eines seltsam aussehenden Schwarzen. Amerikanische Soldaten! In meiner Panik rannte ich in den Raum, den ich als Hauptkontrollraum identifiziert hatte und versuchte die Schaltungen so zu manipulieren dass die Fremden von den Steindecken der „Rätselräume“ erdrückt wurden.

    Leider war die uralte Programmierung der Anlage dominanter als meine Schaltungen, sodass ich keinen Erfolg hatte. Ich beschloss zu fliehen und ging in den Transport-Raum. Dort stellte ich die Kontrolle auf Automatik und stellte mich in die Beamfläche. Ich hoffte dass mich der Apparat weg bringen würde. Weg brachte er mich tatsächlich, aber wie weit weg!“

    „Nach Atlantis.“, meinte Dr. Weir versonnen, die noch immer von der Lebensgeschichte des alten Mann fasziniert war. Über der Erzählung hatte sie ihre Umgebung ganz vergessen und war verblüfft, als sie feststellte das sie vor der Tür zum Jumper-Hangar standen.

    „Sie wollen mit einem Puddeljumper fliehen? Aber wohin denn?“

    „Hier in der Pegasusgalaxie wird sich doch bestimmt ein abgelegener Planet mit funktionstüchtigen Anlagen, wie der auf der Erde finden lassen.“

    Der Hexer legte seine Hand auf einen Schalter an der Wand und das Schott zum Jumperhangar glitt auf.

    „Und sie werden mich begleiten! Einen Jumper mit dem guten alten Milton würden ihre Leute doch abschießen, aber nicht einen in dem sich auch noch sie und Dr. Jackson befinden.“

    Ein lautes Röhren aus dem Korridor rechts von ihnen ließ die Drei herumfahren.

    „Was ist das?“, fragte der Hexer verwirrt.

    „Auf jeden Fall ist es laut…und es kommt näher…“, meinte Daniel Jackson.

    Das Röhren wurde schnell zu einem lauten Rumoren und ein paar Schreie ertönten.

    „Eine falsche Bewegung und ihr seid tot!“, zischte der Hexer und schob die beiden Richtung Schott. Argwöhnisch blickte er ihn die Richtung, aus der der Lärm stammte. Die Quelle des Getöses konnte nicht mehr weit weg sein.

    „Baaaaaaaahhhhhhn frei!!!“, jaulte eine eher jämmerliche Stimme, als ein roter Schemen um die Ecke raste.

    „Oh mein Gott“, schrie der Hexer alias Henry Arthur Milton alias der Adventsmörder alias die Hauptperson dieser Geschichte und ein paar Schwarz/Weiß-Filmen.

    Mit ein einem fürchterlichen Getöse traf der rote Schemen den Hexer und überschlug sich.

    Trümmerteile flogen Daniel Jackson um die Ohren und Funken sprühten.

    Das rote Etwas knallte mit seiner immer noch beachtlichen Restgeschwindigkeit gegen die nächste Wand und ging in Flammen auf.

    „Was zum Teufel war das?!“, fluchte Elisabeth sichtlich geschockt und versuchte nebenbei ihre geschwärzte Frisur in den Griff zu kriegen.

    Ein leises Stöhnen aus Richtung Trümmerhaufen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie eilten dahin.

    „Rodney? Rodney! Was ist das für ein Teufelsgefährt? Haben sie wieder einen experimentellen antiktischen Prototypen ohne meine Erlaubnis in Betrieb genommen? „

    Hustend und wankend stand Dr. Rodney Mckay auf und stützte sich gleich wieder an der Wand ab, nachdem er Daniels helfende Hand davon gewedelt hatte.

    „Ich kann“, er keuchte, “ alles erklären Dr. Weir.“

    „So? Da bin ich aber mal gespannt.“

    „ Es ist alles Radeks Schuld. Colonel Sheppard wollte mir ein Moped zu Weihnachten schenken, weil ich mich immer wieder beklagt habe dass die Gänge auf Atlantis ja so lang wären. Hätte ich das bloß nicht getan! Colonel Sheppard bat nämlich diesen total inkompetenten Zelenka, das Moped ein wenig zu „pimpen“ wie er sich ausdrückte, um es es schneller zu machen. Radek baute darauf hin das Sublichttriebwerk aus der Deadalus aus –was Caldwell sehr erboste- und in das Moped ein.

    Leider vergaß er die handelsüblichen Bremsen auszuwechseln. Also schwinge ich mich freudig auf mein Moped und muss feststellen das es nicht mehr zu bremsen ist. Ich habe Atlantis 3 Mal durchfahren, ich bin an 6 unentdeckten Laboren und an 2 Superwaffen vorbeigerast. Ach ja, Apophis lebt, er wohnt nur am Südpier.“

    Total fertig stieß sich Rodney von der Wand ab und wankte an zwei fassungslosen Doktoren vorbei. „Herrje, ich habe jemanden umgefahren!“, rief Rodney und murmelte kurz darauf: " Was stellt sich der auch in den Weg, ich habe doch laut genug geschrieen.“

    Dr. Mckay stieß mit seiner Schuhspitze den leblosen Arm Miltons an und fragte: " Wer ist denn das?“

    Dr. Weir stellte sich neben ihn, blickte auf die Leiche herab und sagte trocken: „Das war der Adventsmörder.“

    Ende

    Geändert von Waschtl (02.01.2008 um 12:03 Uhr) Grund: Sig ausgeblendet

  16. #56
    Senior Airman Avatar von Matrix33
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    Standard

    Autor: Matrix33
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    Kategorie: Misc
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    Titel: Der Rat der Antiker - Die Ahnen treten zusammen
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    Kommentar: Die Antiker treten einmal mehr zur Beredung eines besonderen Themas zusammen: Der Einmischung in das Geschehen der niederen Ebenen, doch dieses Mal ist es etwas anders.
    :::
    Ich finde die Antiker als Element in Stargate einfach genial und das hat mich zu dieser Geschichte inspiriert. Ich saß wohl 4-6 Stunden, um dies niederzuschreiben, was sich recht schwierig gestalte und ich mehrere Anläufe brauchte. Viel Spaß damit!
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    Betaleser: Cut
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    Rating: G
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    Spoiler 
    Der Rat der Antiker – Die Ahnen treten zusammen


    «Nein!», hallte es durch die strahlend weiße Halle.
    «Wir haben vor Jahrtausenden entschieden, dass wir uns nicht in die Angelegenheiten der niederen Wesen einmischen!», sagte Aristos verärgert. «Die Lage ist in keinster Weise ungleich einer früheren.»
    « An welchen Punkten entscheidest du das?»
    Die sachliche Stimme von Morgan LaFey hallte durch den gesamten Raum.
    Aristos schenkte ihr einen finsteren Blick.
    «Wir hätten den Menschen im Kampf gegen die Goa’Uld helfen können, insbesondere gegen Anubis. Wir hätten den Menschen im Kampf gegen die Replikatoren helfen können. Wir hätten den Menschen im Kampf gegen die Wraith helfen können. Doch wir haben es nicht getan. Die Menschen haben sich alleine durchgesetzt und den Sieg errungen, auch ohne unsere Hilfe.», sagte Aristos.
    «Alleine durchgesetzt? Die Menschen der Erde haben erst vor kurzem die Möglichkeit bekommen, sich gegen die Goa’Uld zu wehren. Die Goa’Uld haben die Menschen versklavt! Sie haben jene Menschen versklavt, unter denen wir einst wandelten! Aristos, wir haben unsere Nachfahren in die Sklaverei geschickt. Tausende Jahre lang. Die Goa’Uld mögen für uns nie eine Bedrohung gewesen sein, allerdings haben sie nicht minder Leid und Qual unter den Lebewesen der Galaxis gesät, als andere unserer einstigen Gegner. Wir haben zugelassen, dass dies passiert!»
    «Genau wie alle anderen hier, kennst du unsere Regeln, Morgan.», setzte er an, während er Luft holte, die er sicherlich nicht benötigte. «Die Evolution nimmt ihren Gang, der Stärkste siegt. Das ist der Gang der Welt. Wir können nicht auf die Menschen aufpassen, wie ihre Eltern und ihnen in jeder Notsituation beistehen. Mit deinem Aufstieg hast auch du dich den Regeln der Nicht-Einmischung unterworfen. Daran musst du dich halten. Wir haben uns bisher nicht eingemischt und werden dies auch nicht tun.» In Aristos Mundwinkel zeichnete sich ein Lächeln ab. Als Aufgestiegner verspürte er keine böswilligen Absichten, sonst wäre er nicht hier. Doch Regeln sind Regeln, das musste auch Morgan LaFey einsehen.
    «Ob du es glauben willst oder nicht, wir haben in das Geschehen der niederen Ebenen eingegriffen. Wer hat damals bei Anubis am lautesten gerufen? Wer wollte ihn unbedingt auf einer Ebene zwischen den Existenzen belassen? Wir haben Anubis die Kraft gegeben; ihn mit Antikerwissen zurückgeschickt.»
    «Er musste bestraft werden.», sagte Aristos gelassen. Diese Diskussionen ödeten ihn an und meistens waren sie auch schnell vorbei. Jedoch war dieses Mal etwas anders, das merkte er. Doch ihm blieb keine weitere Zeit, da Morgan schon antwortete.
    «Bestrafen? Wir dürfen niemandem helfen, aber wir dürfen bestrafen. Das ist eine Absurdität, die seines gleichen sucht. Der Preis deiner Genugtuung war ein hoher, das weißt du genau. Wäre Oma Desala nicht gewesen, hätte er gar die Bevölkerung eines ganzes Planeten vernichtet.» Morgan drehte sich zu den anderen um, schaute jedem Einzelnen tief in die Augen. «Seht ihr denn nicht, was sich hier entwickelt. Die Grenzen verwischen immer mehr, Halb-Aufgestiegene zerstören ganze Planeten, einstige Brüder und Schwestern lassen sich als Götter verehren. Wir müssen etwas tun!»
    «NEIN!»
    Mit einem Sprung hatte sich Aristos aus seinem Stuhl gehoben. «Wir haben unsere Regeln!» Sein Blick kreuzte den von Morgan LaFey. Der scheinbar alte Mann hielt dem Blick einen Moment stand, senkte daraufhin seinen Kopf, bevor er in einem ruhigeren Ton weitersprach.
    «Anubis hat seine Verbrechen begangen, doch das Gleichgewicht wurde gewahrt. Oma Desala hat nicht minder in das Leben der Niederen eingegriffen! Sie hat den Menschen den Aufstieg gezeigt. Sie hat Daniel zum Aufstieg verholfen.»
    «Und etwas Besseres hätte uns nicht passieren können.», konterte die Dame, die unter so vielen Namen bekannt war.
    «Daniel kommt aus der Gegenwart, er hat all diesen Schmerz mitertragen. Er hat gegen die Goa’Uld gekämpft. Für seine alten Freunde hat er sich eingemischt, hat gegen die Regeln verstoßen. Aristos, wir dürfen so etwas nicht verurteilen. Daniel verriet nicht sein eigenes Volk, seine Freunde, wie wir es so feige vollbrachten. Aber anstatt diese Tat anzuerkennen, taten wir was? Wir löschten sein Gedächtnis, schickten ihn zurück und er besiegte die Goa’Uld. Das alles ist Geschehen und wie du sagtest, die Menschen haben es überlebt. Aber seht ihr den nicht, worauf ich hinaus will. Seht ihr nicht, wie unseren einstigen Brüder und Schwestern immer mehr zur Macht gelangen? Wie dieses alte Unheil selbst uns gefährlich werden kann? Die Ori sind stärker als je zuvor.» Bei der Erwähnung dieses Namens ging ein Raunen durch die Reihen der Antiker. Man hatte lange nicht mehr von den Ori gesprochen. Nun wusste Aristos, was anders war. Morgan betrachtete die Gesichter der anderen.
    «Die Ori, ein Name, der Furcht und Trauer auslöst», beginn sie. «Warum raunt ihr, wenn ich nur den Namen erwähne? Habt ihr auch bei dem Wort Goa’Uld geraunt? Nein, sicherlich nicht. Denn die Ori sind uns ebenbürtig. Sie waren mal ein Teil von uns.»
    «Bevor sie sich einmischten.»
    «Bevor sie sich anbeten ließen.» Morgan LaFey erhob sich aus ihrem Stuhl und wandte sich nicht mehr Aristos zu, sondern den anderen, die hinter ihr saßen.
    «Die Ori haben sich selbst verraten, indem sie sich selbst anbeten lassen. Aber wir wissen alle, dass sie dadurch Macht bekommen! Wir alle müssen beobachten, wie die Ori ihr Gebiet stetig vergrößern. Wir müssen mit anschauen, wie die Menschen verzweifelt, ohne jegliche Chance gegen sie kämpfen. Es ist ein Kampf, den die Menschen nicht alleine gewinnen können.»
    «Was würdest du dann vorschlagen?» Aristos wurde der Diskussion immer überdrüssiger. Er sah keinen Weg, die Ori zu besiegen ohne die Galaxis in die Anarchie zu stürzen.
    «Ich traf Daniel Jackson auf Atlantis.» setzte Morgan an, wurde jedoch von Aristos unterbrochen: «Wir kennen die Geschichte, bitte komme auf den Punkt.»
    Morgan räusperte sich kurz, bevor sie fortfuhr. «Die Menschen sind alleine auf die Spur von Merlins Waffe gekommen und...»
    «...Wenn sie sie bauen könnten, könnten sie auch uns damit vernichten.», unterbrach er sie. Wieder fingen die anderen an zu flüstern. Der alte Mann schaute sich etwas genauer in der strahlend weißen Halle um, die so nicht existierte. Sie alle saßen in einem Halbkreis da, in den verschiedensten Formen, meist jener, die sie einmal selbst gewesen sind oder die, die ihnen am besten gefällt. Aristos kannte einige von ihnen, andere saßen mit Kapuzen über dem Gesicht dort. Diese tauschten sich selten aus und so versuchte er auch nicht, ihre Identität festzustellen. Er selbst bevorzugte das Antlitz, dass er besaß, als er seinen Aufstieg bestritt. Zusammen mit den anderen floh er damals aus Atlantis auf die Erde, wo er die Menschen so einiges lehrte, bevor er aufstieg. Morgan allerdings schien nicht in nostalgischen Gefühlen zu schwelgen.
    «Warum bist du so verbohrt, Aristos? Die Menschen, die die Waffe benutzen würden, wie Daniel, schaden uns nicht. Wir müssen die Gefahr der Ori erkennen! Wir haben schon damals die Wraith unterschätzt und sind kläglich an ihnen gescheitert!» Morgans Stimme wurde immer ärgerlicher, ihren Gesten waren einnehmend, ihre Körperhaltung beschwörend. «Ist denn niemand meiner Meinung? Wer der gleichen Meinung ist, soll nun die Hand heben.» Demonstrativ hob Morgan LaFey die Hand, während sie finster in die Runde blickte.
    «Morgan, das reicht.», erklang eine andere Stimme, die einem sehr alten Mann gehörte, dessen Aussehen höchste Weisheit und Autorität ausstrahlte. « Unsere Prinzipien sind klar. Wir greifen nicht in das Geschehen der niederen Ebenen ein. Die Ori stellen keine Gefahr für uns da.»
    «Ich hätte nicht gedacht, dass auch du die Ori unterschätztst, Taliesin. Ist die Erinnerung an die Wraith zu alt? Hast du unsere letzten Augenblicke in Atlantis vergessen?»
    «Ich erinnere mich, Morgan», sagte Taliesin ruhig, während er die Augen betrübt schloss und die Erinnerungen an ihm vorbeizogen.

    ***

    «Achtung. Alle Bewohner müssen Atlantis umgehend verlassen. Achtung. Alle Bewohner müssen Atlantis umgehend verlassen.»
    Die monotone Stimme hall durch alle Gänge und Räume von Atlantis. Ein Stakkato von Energieschlägen prasselte auf den blauen Schirm, der Atlantis noch schützend umgab. Währenddessen strömten die Menschen aus allen Winkeln von Atlantis in Richtung des Stargates, dass direkt zur Erde führte.
    «Morgan, wir müssen gehen», rief Taliesin durch das Gedränge der Antiker. «Atlantis ist noch nicht verloren! Wenn wir die Schilde verstärken könnten...», rief Morgan ihm entgegen.
    «Wir können die Schilde nicht mehr verstärken, wir können Atlantis nicht mehr retten.»
    Die Wraith hatten Atlantis über Jahre hinweg belagert und die Energie hatte immer ausgereicht. Doch die Kapazitäten zur Verteidigung schwanden und nun war der Endpunkt erreicht. Man musste Atlantis aufgeben; selbst zerstören. Die wichtigsten Forschungen hatte man noch mitnehmen können, doch so vieles konnte nicht gerettet werden. Morgan suchte seit Beginn der Belagerung nach einer Möglichkeit, die Wraith zu besiegen.
    «Wir können nichts tun, wir müssen Atlantis verlassen.» In diesem Moment erschütterte ein schwerer Schlag den Schild von Atlantis; die Stadt bebte.

    ***

    Einen kurzen Moment später, öffnete Taliesin sie wieder. «Niemand hier bestreitet, dass wir die Wraith unterschätzt haben. Aber wir haben diesen Part unserer Geschichte hinter uns gelassen. Nun haben wir eine Verantwortung. Wenn wir uns einmischen, wären wir nicht besser als die Ori.»
    «Das ist so nicht richtig.», ergriff ein Vermummter das Wort, der dabei aufstand. Seine strahlend weiße Robe bedeckte seinen Körper, nur seine Hände, mit denen er gestikulierte, waren frei.
    «Die Ori lassen sich von ihren Anhängern fanatisch anbeten. Sie verbreiten das Buch des Ursprungs und lassen jeden Verbrennen, der sich nicht diesem Buch unterwerfen will. Die Ori sind egoistisch und exzentrisch. Ihr seid nichts von alledem. Ihr habt den Samen der Menschheit auf der Erde gepflanzt, den Menschen bei ihrer Entwicklung geholfen und nun wollt ihr zusehen, wie all dies durch die Ori zerstört wird? Letztendlich werden sie genug Macht haben, um auch Euch auszurotten. Schaut mich an!» forderte der Vermummte. Mit einer knappen Geste schlug er die Kapuze nach hinten, worauf seine blauen Augen Morgans Blick kreuzte. Sein Gesicht zeugte von mittlerem Alter und seine Gesichtsausdruck war von Überzeugtheit geprägt.

    ***

    Der Schild flackerte kurz nach dem Einschlag auf, es schien gar, als wenn er für eine Sekunden verschwunden wäre.
    «Der Schild hält nicht mehr lange, wir müssen Atlantis verlassen.»
    «Davor muss ich die Stadt im Meer versenken. Wir dürfen Atlantis den Wraith nicht in die Hände fallen lassen.» Mit schnellen Bewegungen flogen ihre Hände über die Interfaces der Anlagen. Sie wusste, wie sie es anstellen sollte, doch die Energie reichte nicht aus.
    «Morgan!»
    «Ich habe es sofort! Ich finde eine Lösung»
    Ein weiterer Schlag erschütterte die Stadt. Die letzten Bewohner von Atlantis verließen panisch die Pegasus-Galaxie durch das Stargate. Der Antikerin brach der Schweiß aus. Die Energie reichte für eine Versenkung der Stadt einfach nicht aus. Sie musste mehr Energie aus den Subsystemen in den Antrieb leiten.
    «Der Schild wird nicht mehr halten, wir müssen gehen.»
    «Geh ohne mich, Taliesin.»
    «Nein!»
    Ohne unterlass prasselten die Einschläge der Wraithwaffen auf den Schild von Atlantis. Durch den flimmernden Schild sah Morgan, wie sich die Umrisse eines Wraith-Mutterschiffes abzeichneten. Flehend schaute sie auf das Interface, dessen Balken für die notwendige Energie sich gerade mal zur Hälfte gefüllt hatte.
    «Wir müssen irgendwo die Energie herbekommen. Wir dürfen Atlantis nicht aufgeben.», dacht sie. Atlantis war schon immer ihre Heimat gewesen, sie durfte es nicht diesen Wesen in die Hände fallen lassen. Während ihr die Tränen in die Augen stiegen, spürte sie eine weiche Hand auf ihrer Schulter.
    «Wir können Atlantis nicht retten, Morgan, sieh es doch bitte ein. Selbst der Rat hat Atlantis verlassen, wir sind die letzten Bewohner von Atlantis. Lass uns gehen und die Selbstzerstörung aktivieren.»
    In diesem Moment setzte der schwere Beschuss des Mutterschiffes ein. Heftig schwankte die Stadt unter den Salven.
    In diesem Moment kam Morgan eine Idee. «Ich habe eine Lösung, Taliesin», sagte sie spontan. Ohne zu Überlegen starrte sie auf das Mutterschiff, aus dem ein riesiger Energieschuss entweichte. Kurz vor dem Aufprall deaktivierte sie die automatische Befestigung von Atlantis. Die Stadt trieb auf dem Wasser, ohne jedoch unterzugehen. Keine Sekunde später, prallte der Schuss auf den Schutzschild und die Stadt wurde von einer enormen Kraft in die Tiefen gedrückt. Morgan blickte ein letztes Mal auf die Stufen von Atlantis, bevor sie den Ereignishorizont überschritt. In diesem Moment sank Atlantis immer weiter in die Tiefe, wo sie für lange Zeit bleiben sollte.

    ***

    «Ihr schaut in die Augen eines Mannes, der das Leid dieser Galaxis schon mehr als genug gesehen hat. Ich musste mit anschauen, wie die Goa’Uld meine Frau töteten. Ich musste mit anschauen, wie die Replikatoren über uns herfielen und nun sehe ich das Leid, dass die Ori verbreiten. Ob durch ihre Priore, ihre Soldaten oder Adria selbst. Die Macht der Ori wächst und nur Merlins Waffe kann ihnen etwas entgegensetzen. Gebt mir die Instruktionen von Merlin. Lasst mich die Waffe bauen.»
    «Auch du, Daniel Jackson, weißt, dass wir uns nicht einmischen.», setzte Aristos ruhig an.
    «Ich erinnere mich über eine lebhafte Diskussion mit dir darüber», sagte Daniel lächelnd.
    «Schon damals sagte ich dir, dass wir die Grenze überschreiten müssen. Lasst uns ein strenges Reglement einführen, mit dem Eingriffe getätigt werden dürfen. Ihr könnt den Menschen nicht die Bürde der Ori übergeben.»
    Viele der anderen schüttelten beinah unmerklich den Kopf. So etwas konnte sich hier niemand vorstellen. Die Regeln waren verankert und nur wenige wollten sich dagegen auflehnen. «Daniel, es hat keinen Wert», sagte Morgan LaFey resignierend. Mit ihren Augen fixierte sie Taliesin, der auf den Boden starrte. «Ihr könnt nicht auf die Hilfe von uns zählen. Ich werde in Kürze meine Bestrafung erhalten. Die Bestrafung für den Versuch die Galaxie vor den Ori zu retten.» Wie Peitschenhiebe schwirrten ihre harten Worte durch den Saal. Taliesin senkte bei diesen Worten den Blick noch weiter auf den Boden hinab. Einen Moment hielt er so inne, bis er den Kopf hob: «Die Regeln sind festgeschrieben. Wir dürfen nicht eingreifen. Es tut mir Leid. Ihr seid allein.»


    Mit einem Ruck öffnete Daniel die Augen. Er sah Morgan LaFeys Gesicht vor seinen Augen, doch der Traum fing bereits an zu verblassen. «Wir sind allein.», spukte ihm durch den Kopf, während er aufstand und sich die Augen rieb.

    «Wir sind allein.»






  17. #57
    Staff Sergeant Avatar von Lyddie
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    Standard

    Autor: Lyddie
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    Kategorie: Ship (Friendship)
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    Titel: Das Kind in dir
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    Kommentar: Diese FF ist entstanden aus einem Freundschaftsmoment zwischen John und Rodney heraus, der mir als kleine Szene im Kopf herumschwirrte.
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    Betaleser: Chayiana
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    Rating: G
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    Spoiler 
    Das Kind in dir



    Und dabei hatte der Tag so gut angefangen! Keine Außenmission, keine Wraith-Hiveschiffe, die vor dem Gate standen, keine Probleme mit sonstigen Eigenarten der Pegasus-Galaxie … Alles, was sie zu tun hatten, war, einen Stadtteil zu erforschen, und das auch nur, weil Sheppard langweilig gewesen war und Elizabeth ihnen lieber eine Aufgabe zugeteilt hatte, bevor er noch irgendetwas anstellte, das ungeahnte Auswirkungen hatte.
    Sie hatte offensichtlich nicht bedacht, dass Sheppard dieses Ergebnis genauso gut erzielen konnte, wenn sie ihnen auftragen würde, Pellkartoffeln mit Plastiklöffeln zu schälen.

    Von den Schwierigkeiten, in die Sheppard sie wieder bringen würde, wusste Rodney allerdings noch nichts, als er zusammen mit besagtem Colonel ‚Adrenalinjunkie‘, Teyla und Ronon loszog, um die unteren Level der Stadt auszukundschaften.
    Gegenwärtig erkundeten sie einen Raum, in dem sich einige Konsolen und Labortische befanden. Rodney fragte sich gerade, woran die Antiker wohl in diesem Raum experimentiert hatten, als alles seinen Anfang nahm …

    „McKay! Vorsicht!“ Das war alles gewesen, was er an Warnung bekommen hatte, ehe ihn etwas grob zur Seite stieß.
    Noch bevor er erkennen konnte, was ihn da auf den Boden gestoßen hatte, wurde er von einem grellen Lichtstrahl geblendet, der genau die Stelle traf, an der er sich eben noch selbst befunden hatte und wo nun Sheppard stand.
    Rodney hielt sich geblendet eine Hand vor die Augen und konnte nur schemenhaft erkennen, dass Sheppard regungslos inmitten des Lichts stand. Dann, plötzlich, war der Raum wieder in Dunkelheit getaucht und Rodneys Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen.

    „John?“, hörte er Teyla vorsichtig fragen, während er sich vom Boden aufraffte.

    Als er endlich wieder vernünftig sehen konnte – er hatte schon angenommen, das helle Licht hätte seine Sehkraft dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen –, atmete er vor Erleichterung tief aus. Sheppards Gesichtszüge zeigten zwar kurzzeitig Verwirrung und etwas, das Panik sehr nahe kam (und so leicht war Sheppard doch für gewöhnlich gar nicht zu lesen!), doch im Großen und Ganzen schien es ihm gut zu gehen.

    Dann jedoch tat der Colonel etwas, das Rodney diesen Gedanken revidieren ließ, denn er rief auf einmal überglücklich: „Rodney!“
    Gleich darauf rannte er auf ihn zu und schloss ihn fest in die Arme, sodass Rodney nichts weiter als „Umpf“ machen konnte, während er von dem stürmischen Schwung einen Schritt zurückstolperte. Doch Sheppard klammerte sich fest an ihn.
    „Ich hatte so Angst um dich!“, schluchzte er in seine Schulter, wobei er ihn nur noch enger an sich drückte. „So große Angst!“

    „Ähm …“, brachte Rodney nur heraus, der sich Hilfe suchend nach Teyla und Ronon umsah, die jedoch genauso ratlos wirkten, wie er sich fühlte.

    „Du bist in Ordnung, ja? Ich hab dich rechtzeitig aus der Ziellinie gebracht, stimmt’s? Stimmt’s?“, vergewisserte sich Sheppard, seine Worte undeutlich in Rodneys Schulter genuschelt.

    „Ähm“, sagte Rodney noch einmal, da er keine Ahnung hatte, was er mit dieser Handvoll Colonel im Arm anfangen sollte.

    „Weil ich bin doch für dich verantwortlich. Dass dir nichts passiert. Und du machst mir immer wieder so große Angst.“ Bei den Worten drückte er ihn so fest an sich, dass Rodney für einen Moment fast keine Luft mehr bekam. „Du sollst damit aufhören! Weil dann krieg ich wieder Alpträume. In denen du stirbst. Immer wieder stirbst. Die sind schlimmer als die von den Wraith, weißt du?“

    „Sheppard …?!“ Immerhin schon einmal mehr als ein einfaches ‚ähm‘.

    „Und du nennst mich nie ‚John‘, das ist total unfair!“ Wenigstens hatte Sheppard sich jetzt endlich aus der Umarmung gelöst. Dafür, dass Rodney nun nicht mehr in einem Todesgriff umklammert wurde, hatte es Sheppard jedoch irgendwie geschafft, seine Hand zu nehmen. „Weil du Teyla ‚Teyla‘ nennst und Ronon ‚Ronon‘ und Elizabeth …“

    „Ja, ja, ja, ich verstehe, worauf du hinauswillst.“ Denn unter keinen Umständen würde Rodney ihn in diesem Zustand siezen können. Nicht nach dem, was er gerade gesagt hatte und wie er sich verhielt. „Also los, Shep- John, bringen wir dich zu Carson.“

    „Ich mag aber nicht zu Carson“, schmollte John, der Rodneys Hand losgelassen hatte, sobald Rodney die ersten paar Schritte in Richtung Krankenstation gemacht hatte, und nun mit verschränkten Armen dastand. „Der ist immer so gemein!“

    „Gemein?“, wiederholte Rodney verwirrt. Denn wenn eine Charaktereigenschaft auf Carson nicht zutraf, dann war das ‚gemein‘.

    „Was ist mit Sheppard?“, wollte Ronon in dem Moment wissen, dem wohl endlich auch auffiel, dass hier irgendetwas nicht stimmte.

    Doch John schenkte ihm keinerlei Beachtung, sondern nickte auf Rodneys Frage hin energisch. „Ja. Der lässt mich nie gehen, wenn er mich erstmal auf der Krankensta- … Krankenstasch- … im Krankenzimmer hat. Und immer, wenn ich bei ihm bin, tut mir irgendwas weh“, fügte er nachdenklich hinzu. „Ich mag nicht krank oder verletzt sein. Aber ich mag’s noch weniger, wenn du verletzt bist. Oder Teyla. Oder Ronon. Und deswegen mag ich nicht zu Carson, weil da immer alle verletzt sind.“

    „Ja, na ja, siehst du, ich glaube nicht, dass du hier gerade irgendeine Wahl hast“, erwiderte Rodney, der allmählich ungeduldig wurde. Wie es der Colonel nur schaffte, in Schwierigkeiten zu geraten, ohne die sicheren Mauern von Atlantis überhaupt verlassen zu haben, war ihm ein Rätsel.

    „Ich will aber nicht!“

    Na klasse! Rodney verdrehte die Augen. „Kann mir hier vielleicht mal jemand helfen?!“, wandte er sich genervt an Teyla und Ronon.

    „John, ich glaube, Dr. McKay hat recht“, erbarmte sich Teyla endlich. Gut. Die war mit so was ohnehin sehr viel besser als er. „Wir sollten Sie lieber von Carson untersuchen lassen.“

    „Warum?“

    „Sie verhalten sich nicht gerade so, wie es für Sie üblich ist“, versuchte Teyla geduldig zu erklären.

    „Warum?“

    „Oh, du meine Güte“, platzte es aus Rodney heraus, womit er die paar Schritte zu John zurückging, um ihn grob an der Hand zu packen und mit sich zu schleifen. „Weil du diesen Strahl von dem Antikergerät abbekommen hast, darum. Also komm jetzt endlich.“

    „Aber Carson hat ganz viele große Nadeln“, protestierte John, dessen Tonfall leicht ängstlich klang, der sich aber nichtsdestotrotz von Rodney mitschleifen ließ.

    „Wir werden sicherstellen, dass er Ihnen nicht wehtut“, versicherte Teyla ihm. Als John noch immer nicht ganz überzeugt schien, fügte sie an: „Rodney, Ronon und ich werden bei Ihnen bleiben.“
    John lächelte sie so offen und ehrlich an, dass Rodney nichts anderes übrig blieb, als seufzend die Augen zu verdrehen.

    Den Weg zur Krankenstation konnten sie nicht so diskret zurücklegen, wie Rodney es sich gewünscht hätte. Die verlassenen Korridore waren kein Problem, doch als sie in den belebten Teil der Stadt kamen, versuchte Rodney, Johns Hand unauffällig loszulassen, um keine Blicke auf sie zu ziehen. John jedoch packte seine Hand nur noch fester, wann immer er versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Schließlich kamen sie an einer Gruppe Marines vorbei, die John mit einem „Guten Morgen, Sir“ begrüßten.

    „Ja, ja, guten Morgen“, grummelte Rodney an Johns statt, in der Hoffnung, schnell weiterzukommen, doch John blieb plötzlich stehen (und jetzt, da Rodney ihn gerne weitergezogen hätte, musste er natürlich Rodneys Hand freiwillig loslassen!). Breit grinsend sah er Rodney an.
    „Ich bin militärischer Kommandant hier“, erklärte er ihm flüsternd, jedoch nicht leise genug, als dass die Marines ihn nicht gehört hätten. „Das ist sooo cool! Pass mal auf.“ Damit wandte er sich an seine Soldaten und befahl: „Achtung … Stillgestanden!“
    Die Marines sahen ihn etwas merkwürdig an, taten aber wie geheißen.
    „Rührt euch! – Und Weggetreten.“

    Sobald die Soldaten – noch immer merkwürdige Blicke zurückwerfend – den Korridor hinabgegangen waren, wandte sich John wieder Rodney zu. „Echt cool, hm?“

    „Ja, ganz toll“, erwiderte Rodney ruppig. „Und jetzt verhalte dich gefälligst etwas unauffälliger!“

    Na, prima! Jetzt sah John auch noch gekränkt aus. Das versprach, ein langer Tag zu werden … Oder hoffentlich nur ein paar lange Minuten, falls Carson das schneller als erwartet würde hinbiegen können. Doch Rodney hegte diesbezüglich wenig Hoffnungen. Er sah sich schon an dem Antikergerät arbeiten und – wie eigentlich immer – die Sache in Ordnung bringen, die Sheppard sich mal wieder selbst eingebrockt hatte.

    „Du hast mich nicht mehr lieb!“, beschuldigte John ihn in dem Moment in weinerlichem Tonfall, was ihn aus seinen Gedanken holte.

    „Was?“, war alles, was Rodney völlig perplex herausbrachte. Diese ganze Situation wurde von Sekunde zu Sekunde abstruser.

    „Du hast mich nicht mehr lieb“, wiederholte John, als hätte Rodney ihn akustisch nicht verstanden. Diesmal klang er anklagend und Rodney war sich nicht sicher, ob das eine Verbesserung darstellte.

    „John, wir haben Sie alle lieb.“ Ein Glück hatten sie Teyla mit dabei, denn Ronon war wirklich keine große Hilfe. Nach dem breiten Grinsen auf seinem Gesicht zu urteilen, konnte er sich nur mit großer Mühe das Lachen verkneifen. „Aber da wir alle nur das beste für Sie wollen, sollten wir jetzt zur Krankenstation gehen.“
    Diese sanften Worte schienen in der Tat Wunder zu wirken, denn John warf Rodney zwar noch einen bösen Blick zu, folgte ihnen aber anschließend widerstandslos.

    Als Carson sie eintreten sah, seufzte er tief auf und kam ihnen entgegen.
    „Was haben Sie nun schon wieder angestellt?“, wollte er ohne Umschweife wissen.

    „Es ist Sheppard“, erklärte Ronon schlicht.

    „Was stimmt denn nicht mit ihm?“, wollte Carson wissen, der John bereits anwies, auf eines der Krankenbetten zu hüpfen.
    John jedoch suchte hinter Rodney Schutz, was ihm einen bösen Blick von Rodney und eine hochgezogene Augenbraue von Carson einbrachte. Kein sehr effizientes Versteckspiel, bedachte man Johns Körpergröße.

    „John? Sie erinnern sich, was ich versprochen habe?“, wandte sich Teyla an ihn, wobei sie ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte.

    „Der gemeine Doktor darf mir nicht wehtun“, sagte John und warf Carson weiterhin misstrauische Blicke zu. Dann trat er zögerlich hinter Rodney hervor, um sich auf eines der Krankenbetten zu setzen.

    Rodney derweil wandte sich an Carson: „Erklärt das in etwa, was mit ihm nicht stimmt?“

    „Alientechnologie?“, fragte Carson lediglich und presste die Lippen zusammen.

    „Die spinnen, die Antiker“, erwiderte Rodney, was für Carson offensichtlich Antwort genug war, denn er steckte sich sein Stethoskop in die Ohren und begann, John zu untersuchen. „Also gut, dann ist er hier ja in guten Händen. Ich werde mir in der Zwischenzeit dieses Gerät, das uns das hier eingebrockt hat, näher ansehen.“

    „Nein!“, schrie John plötzlich auf, sodass Carson erschrocken einen Schritt zurückwich. „Mein Rodney bleibt bei mir!“, verkündete John kompromisslos, sah Rodney jedoch mit angstvollen Augen groß an.

    „Na wunderbar!“, seufzte Rodney, während er Carson einen vernichtenden Blick zuwarf, der seine Untersuchung gerade beendete und die Frechheit besaß, leise zu glucksen.
    „Hör zu, John.“ Er versuchte, seiner Stimme einen ebenso sanften Klang zu verleihen wie Teyla, scheiterte jedoch irgendwo zwischen ‚Was? DREI Hiveschiffe?!‘ und ‚Verdammt, ich kann die überladene Antikerwaffe nicht abschalten!‘. „Wir alle hier wollen, dass du möglichst schnell wieder normal wirst – allen voran ich, glaub mir. Wenn aber Carsons Voodookünste versagen sollten –“ Carsons finsteren Blick ließ er einfach an sich abprallen. „– wäre es besser, wenn ich schon mal …“

    „Du hast es versprochen!“, unterbrach John ihn beleidigt.

    „Was? Ich hab gar nichts versprochen!“

    Seine Verzweiflung schien für große Erheiterung bei seinen anderen Teammitgliedern zu sorgen, deren Mundwinkel gefährlich zuckten.

    „Teyla hat für dich mitversprochen“, erklärte John nun. „Sie hat gesagt, ihr bleibt alle bei mir.“

    „Also erstens: ‚Mitversprechen‘ gibt es überhaupt nicht! Und zweitens: Selbst wenn es das gäbe, würde ich mich nicht darum scheren, weil ich wirklich Wichtigeres zu tun habe als babysitten.“
    Das vertrieb wenigstens endlich das Grinsen von den Gesichtern der anderen, obwohl das vermutlich eher daran lag, dass John so aussah, als hätte Rodney ihm seine P90 weggenommen.

    „Rodney, das war nicht sehr nett“, meinte Carson. Dann wandte er sich an John: „Na komm, Junge, wir kommen auch ohne Rodney sehr gut klar und Teyla und Ronon sind ja auch noch da.“

    Fast fühlte sich Rodney etwas schlecht – aber er hatte recht, verdammt noch mal! Es wäre viel effizienter, wenn er sich schon einmal dieses verheerende Antikergerät anschauen würde …

    „Aber er braucht mich doch“, erklärte John Carson in ernstem Tonfall und sein Gesichtsausdruck war so offen und verwundbar, wie Rodney ihn noch nie gesehen hatte. Wie er ihn nie hätte sehen wollen, denn seinem schlechten Gewissen diente der Ausdruck als willkommene Nahrungsquelle. „Sonst läuft er wieder vor irgendein seltsames Strahlgerät und wer soll ihn dann beschützen?“, fuhr John ohne Rücksicht auf Rodneys Gewissen fort und wirkte regelrecht verloren, wie er Carson so aus großen Augen ansah.

    Carson seinerseits sah verwirrt von Ronon zu Teyla und schließlich zu Rodney, der schnell die Augen abwandte. Es musste ja nicht gleich jeder erfahren, dass Sheppards momentaner Zustand indirekt Rodneys Schuld war. Aber er hatte den Colonel schließlich nicht darum gebeten, ihn aus der Schusslinie des Strahlers zu schubsen. Wenn er jedoch daran dachte, dass er jetzt derjenige sein könnte, der dort auf dem Bett saß und sich wie ein schmollendes Kleinkind verhielt …

    „Rodney bleibt natürlich hier“, riss ihn Teylas Stimme aus seinen Gedanken.

    „Das tue ich?“

    „Ja“, bestätigten Carson und Ronon im Chor und Rodneys Augen wanderten instinktiv zu Ronons Stunner, an dem der Satedaner scheinbar unbewusst herumspielte.

    Seufzend ließ sich Rodney auf einem der Besucherstühle nieder. John jedoch grinste freudig und auch einen derart unbeschwerten Ausdruck hatte Rodney noch nie zuvor auf seinen Gesichtszügen gesehen. Er konnte kaum glauben, dass er für diesen glücklichen Ausdruck verantwortlich war. Nun gut – er und ein durchgedrehtes Antikergerät …

    „Duhuu, Rodney?“

    Ergeben wimmernd vergrub er sein Gesicht in den Händen. „Hm?“, machte er nichtsdestotrotz, denn er hatte das untrügliche Gefühl, dass er, wenn er John heute noch einmal fast zum Weinen brachte, es in der Tat mit Ronon und Teyla zu tun bekommen würde.

    „Ich hab dich ganz arg doll gern, hab ich dir das schon mal gesagt?“

    Okay, das würde Sheppard später, wenn er wieder ganz er selbst war, definitiv alles furchtbar peinlich sein.
    „Ähm … nein.“

    John senkte den Kopf und sah beschämt zu ihm herüber. „Oh.“ Ihn schien diese Information fast ein wenig traurig zu stimmen. Dann hellten sich seine Gesichtszüge plötzlich auf und mit einem fast schüchternen Grinsen meinte er: „Aber jetzt sag ich’s dir. Du bist nämlich mein allerliebster Lieblingsfreund.“

    Jep. Definitiv mehr als peinlich. Rodney konnte nur hoffen, dass Sheppard ihn nicht umbringen würde, wenn das alles vorbei war.

    '''''

    Elizabeth hatte er genau genommen vollkommen vergessen. Jedenfalls, bis sie ihnen auf dem Weg zum Labor begegnete. Zu seiner Verteidigung konnte er nur sagen, dass auch sonst niemand an sie gedacht hatte, und ganz abgesehen davon hatten sie genug damit zu tun gehabt, auf John aufzupassen.
    Da John ihm nicht von der Seite wich und Carson ohnehin momentan nichts weiter für ihn tun konnte (seiner medizinischen Meinung nach war John „vollkommen in Ordnung“), war das Team gerade gemeinsam auf dem Weg zu Rodneys Labor, um wissenschaftlich an die ganze Sache heranzugehen.

    „Ah, da sind Sie ja“, begrüßte Elizabeth sie mit kühler Stimme. Bevor Rodney noch ansetzen konnte, ihr neuestes Problem mit Antikertechnologie zu erklären, fuhr sie fort: „Sie alle wissen, dass John dieses athosianische Gebräu nicht so gut verträgt.“

    „Ähm … wie bitte?“ Rodney versuchte, dem Gedankengang zu folgen, doch er musste zugeben, dass er irgendwo zwischen ‚Sie alle wissen‘ und ‚athosianisches Gebräu‘ ausgestiegen war.

    „Ich wurde gerade von ein paar Marines darauf hingewiesen, dass John ziemlich …“ Sie warf einen schnellen Blick zu John, der die Arme ausgebreitet hatte und Fliegergeräusche machte, während er um sie alle herumrannte. „… Das Wort war, glaube ich, ‚hackedicht‘ sein soll. Und Sie wissen, dass ich, wenngleich ich es nicht gutheiße, nichts dagegen habe, wenn Sie sich bei Ihren Teamabenden betrinken. Aber ich denke auch, dass ich mich klar genug ausgedrückt habe, als ich sagte: Kein Tropfen athosianischen – oder irgendeinen – Alkohol während der Arbeitszeit. Außerdem meine ich mich daran zu erinnern, Sie angewiesen zu haben, die unteren Bereiche im Westen der Stadt zu erkunden.“

    Rodney schnaubte auf. „Als ob er sich jemals freiwillig betrinken würde – und dann auch noch im Dienst! Das eine Mal hat erstens niemand gewusst, dass er anscheinend nur zwei Tropfen auf einmal verträgt, und zweitens haben wir da versucht, ihn abzufüllen um herauszukriegen …“ Als Rodney sah, wie Elizabeths Augenbrauen nach oben wanderten, fügte er schnell an: „Es hat nicht funktioniert! Der Bastard ist selbst betrunken alles andere als gesprächig. Aber darum geht es gar nicht. Sheppard ist vollkommen nüchtern.“

    Genau den Augenblick musste John sich natürlich aussuchen, um sein kleines Flugspiel abzubrechen und Elizabeth breit anzugrinsen. „Hi, Lizzie!“, sagte er mit einer Stimme, die – okay – für einen erwachsenen Mann sehr betrunken klang, und Rodney stöhnte auf.

    „Netter Versuch, Rodney“, kommentierte Elizabeth die Lage. „Und Colonel? Sie wissen selber, dass Sie nicht so viel athosianischen Alkohol vertragen. Also glauben Sie bloß nicht, dass ich die ganze Schuld Ihren Teammitgliedern gebe, die Sie“, bei diesen Worten funkelte sie wieder Rodney, Teyla und Ronon an, „davon hätten abhalten sollen.“

    „Der Colonel ist in der Tat nicht alkoholisiert, Dr. Weir“, bequemte sich endlich auch Teyla, ihm zu helfen.

    „Ach nein?“ Elizabeth zog skeptisch die Augenbrauen hoch, wobei sie John hinterhersah, der gerade fröhlich pfeifend den Korridor hinuntersprang.

    „Ich bin für so was wirklich nicht geschaffen!“, stöhnte Rodney und vergrub zum wiederholten Male an diesem Tag das Gesicht verzweifelt in seinen Händen.

    „Bringt ihn zurück zu seinem Quartier und lasst es ihn ausschlafen“, ordnete Elizabeth an, ehe sie noch einmal einen missbilligenden Blick in die Runde warf und dann kopfschüttelnd davonging.

    Kaum war Elizabeth in der einen Richtung verschwunden, rief John ihnen vom anderen Ende des Korridors zu: „Spielen wir Fangen?“

    „Was?! Nein!“, stellte Rodney sofort klar, doch anscheinend zählte ‚nein‘ als Antwort nicht, denn John verkündete einfach mit einem frechen Grinsen: „Ihr seid dran!“ und rannte auch schon um die nächste Ecke.

    '''''

    Man müsste meinen, mit Ronon als ehemaligem Runner stünden ihre Chancen, Sheppard innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne einzufangen, ziemlich gut. Am Anfang ihrer Hetzjagd hätte Rodney die Wahrscheinlichkeit, ihn innerhalb von fünf Minuten zu erwischen, sogar auf über 97 Prozent geschätzt. Mittlerweile war die Prozentzahl für die nächsten paar Minuten auf unter 0,1 gesunken. Und alles nur, weil Atlantis sich wie immer auf Johns Seite schlagen musste. Verräterin! Wann immer sie John zu Nahe kamen, glitten Türen vor ihnen so schnell zu, dass nicht einmal mehr Teyla flink hindurchschlüpfen konnte.

    „Ich sollte an genialen Theorien arbeiten, die mir in naher Zukunft den Nobelpreis einbringen. Stattdessen jage ich hier einem fünfjährigen Achtunddreißigjährigen hinterher“, keuchte Rodney, der gerade zu Teyla und Ronon stieß, die schon wieder vor einer verschlossenen Tür standen.

    „John?“, rief Teyla durch die Tür, während Ronon sie aufzustemmen versuchte (nachdem er die ersten paar Öffnungsmechanismen mit seiner Kanone weggepustet hatte, hatte Rodney ihn dezent darauf hingewiesen, dass Elizabeth wohl nicht sehr begeistert davon wäre, wenn er die ganze Stadt demolierte). „Wir geben auf“, fuhr Teyla fort, auf die Tür einzureden, „Sie haben gewonnen.“

    „Echt? Cool!“, kam es gedämpft von der anderen Seite und schon im nächsten Moment glitt die Tür ganz von selbst auf und John trat über das ganze Gesicht grinsend zu ihnen.

    „Sagen Sie mir bitte nicht, dass wir die letzte halbe Stunde quer durch ganz Atlantis gehetzt sind, obwohl wir dieser Schikane jederzeit ganz einfach ein Ende hätten bereiten können?!“

    „Ich hätte ihn gekriegt“, stellte Ronon schlicht klar, ohne Rodneys entsetzter Frage Beachtung zu schenken.

    John seinerseits ließ sie alle beide unbeachtet und meinte enthusiastisch: „Das hat Spaß gemacht! Was machen wir jetzt?“

    „Ist es nicht Zeit, für alle guten kleinen Colonels, ein Mittagsschläfchen zu halten?“, fragte Rodney hoffnungsvoll.

    „Roodneey“, sagte John gedehnt und in dem Tonfall, den normalerweise er selbst anschlug, wenn er irgendeinem Idioten etwas sehr Einfaches erklären musste. „Ich bin doch kein Kleinkind mehr!“

    „Ach, nein?“

    John warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ich bin der ranghöchste Offizier hier. Wenn hier irgendjemand jemandem befiehlt, ins Bett zu gehen, dann bin ich das.“
    Dann änderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck und er fragte voller Tatendrang: „Gehen wir jetzt fliegen?“
    Rodney überkam unvermittelt ein Anflug von Mitgefühl für Johns Eltern, da John ganz offensichtlich ein hyperaktives Kind gewesen sein musste.

    „Nein, wir gehen nicht fliegen!“, erwiderte Rodney harsch. Er wusste schon, warum er Kinder nicht ausstehen konnte … „Und wenn du jetzt wieder kommst mit ‚ich hab dich nicht mehr lieb‘, dann schwöre ich, dass du alleine zusehen kannst, wie du wieder normal wirst!“ Erst, nachdem er die Drohung ausgesprochen hatte, wurde ihm klar, dass das wohl eher eine Bestrafung für ihn wäre als für John.

    „Was hältst du davon, wenn wir Rodney an einer Lösung hierfür arbeiten lassen und uns die Puddlejumper ansehen, John?“, schlug Teyla vor, bevor John sich durch Rodneys Worte wieder verletzt fühlen konnte.

    Teylas Vorschlag brachte John regelrecht zum Strahlen und mit einem begeisterten „Au ja!“ rannte er auch schon in Richtung Jumper-Hangar davon.
    Kopfschüttelnd sah Rodney ihm nach. Wenigstens würde er jetzt seine Ruhe haben …

    '''''

    „Ich hab dich vermisst, Rodney!“, rief John, als er gefolgt von Teyla und Ronon in das Labor gestürmt kam. Und was hatte es nur mit diesen ganzen Umarmungen auf sich?! Sheppard war doch sonst nicht so auf körperlichen Kontakt aus. Unweigerlich fragte sich Rodney, ob John als kleines Kind wohl diesbezüglich anders gewesen war? Mehr so, wie er sich jetzt verhielt.

    „Du warst gerade mal eine Viertelstunde weg“, entgegnete Rodney, der insgeheim dachte, dass das mindestens fünfzehn Stunden zu kurz gewesen war.

    „Ich wollte nachschauen, ob mit dir alles okay ist.“

    Aber vielleicht auch fünfzehn Minuten zu lang, wenn er sich so Johns offenen und besorgten Gesichtsausdruck ansah …

    „Was rausgefunden?“, wollte Ronon wissen, der sich einen der Stühle heranzog, um sich darauf niederzulassen.
    Teyla tat es ihm gleich. Sie beide schienen ziemlich geschafft zu sein. Was auch immer sie mit John gemacht hatten – es musste anstrengend gewesen sein.

    „Genau genommen, ja“, antwortete Rodney, wobei er sich aus Johns Umarmung herauswand und sich wieder seiner Entdeckung widmete, auf die er kurz zuvor gestoßen war. „Anscheinend hatten die Antiker den Stress mit den Wraith irgendwann satt und wollten den Sorgen entkommen, weshalb sie dieses Gerät gebaut haben, mit dem man einen Tag ‚sorglos wie ein Kind‘ verbringen kann.“

    „Einen Tag?“, wiederholte Teyla und klang fast panisch – ein Tonfall, den Rodney bei ihr noch nie gehört hatte. Jep, was auch immer John in dieser Viertelstunde angestellt hatte, musste für Teyla und Ronon wirklich kein Spaziergang gewesen sein.

    „Nun, man kann das Ganze auch wieder rückgängig machen, indem man den Betroffenen nochmal von dem Strahler anleuchten lässt. Aber wir haben keine Ahnung, wie genau das gehen soll und ob das Teil nach all den Jahren überhaupt noch richtig funktioniert.“

    „Hat ihn immerhin in den Zustand gebracht“, kommentierte Ronon trocken.

    Rodney verdrehte die Augen. „Ja, sehr scharfsinnig von Ihnen. Aber falls es Ihnen nicht aufgefallen sein sollte: Niemand von uns hat das Gerät aktiviert und ich wage anzuzweifeln, dass es dazu gedacht ist, seine Strahlung einfach so wild in die Gegend abzufeuern.“

    „Dann reparieren Sie es!“, forderte Ronon.

    „Sie sind ja heute bärbeißiger als sonst. Sind Sie etwa immer noch sauer, weil er Sie beim Fangen spielen geschlagen hat?!“

    „Ich hätte ihn erwischt.“

    Rodney hielt es nicht für nötig, Ronon in seinem Stolz zu kränken, indem er klarstellte, dass er John nie erwischt hätte, wenn er nicht freiwillig zu ihnen gekommen wäre.
    Stattdessen kam er zu dem eigentlichen Punkt zurück: „Alles, was wir jetzt noch tun müssen, ist, vierundzwanzig – bzw.,“ ein schneller Blick auf die Uhr, „einundzwanzigeinhalb – Stunden abzuwarten, dann ist das Problem von selbst gelöst. Das geht vermutlich ohnehin schneller, als den Strahler zu reparieren.“

    „John!“ Teylas Aufschrei ließ sie herumfahren.

    „Oh, nein, nein, nein! Nichts anfassen!“, rief Rodney. John turnte auf einem mit Antikergeräten beladenen Regal herum und streckte sich gerade, um eines der Geräte aus dem obersten Fach zu erreichen.
    Auf Rodneys Ruf hin sah er zu ihnen herüber – und verlor prompt das Gleichgewicht. Mit den Armen durch die Luft rudernd fiel er hintenüber und riss das Regal dabei mit sich. Tausende von Antikergeräten verteilten sich über den Boden, flogen durch das halbe Labor und rollten unter die Labortische.
    Auf den Krach hin, den das zu Boden stürzende Regal verursacht hatte, folgte unnatürlich laute Stille. „Ups“, kam es dann schließlich unter dem Regal hervor, ehe sich John darunter hervorwühlte.

    „Okay, vielleicht sollte ich mir diesen Strahler doch einmal ansehen.“

    '''''

    Völlig erschöpft fiel Rodney am Abend in sein Bett. Was für ein Tag! Immerhin war das Babysitten an Elizabeth (die sich schließlich doch von den wahren Ereignissen hatte überzeugen lassen), Teyla, Ronon und Carson hängengeblieben. Anscheinend hatten die vier sich paarweise abgewechselt, auf Sheppard aufzupassen.
    Doch auch Rodneys Tag war alles andere als einfach gewesen. Mit einem so sturen Antikergerät hatte er es lange nicht mehr zu tun gehabt. Es war fast, als sträubte es sich dagegen, John diese ‚Sorglosigkeit‘ wieder abzunehmen. Am liebsten hätte Rodney noch die Nacht durchgearbeitet, aber letztendlich hatte Elizabeth regelrecht angeordnet, dass er schlafen ging.

    Nach so einem anstrengenden Tag war es kein Wunder, dass er innerhalb kürzester Zeit einschlief.

    Und in noch kürzerer Zeit wieder aufgeweckt wurde.

    Erschrocken fuhr er hoch und sah im Halbdunkeln eine Gestalt an seinem Bettende stehen.

    „Bist du wach?“

    Rodney schloss kurz die Augen und betete, dass es sich um einen Traum handelte. „Ich wünschte, nicht.“

    „Ich kann nicht schlafen“, sagte John mit kleiner Stimme. Unsicher trat er von einem Fuß auf den anderen.

    Rodney derweil machte das Licht an und rieb sich die Augen. „Wie bist du hier überhaupt reingekommen?“

    „Durch die Tür. Kann ich hier schlafen?“

    „Was? Nein!“

    „Biiitteee!“ Und jetzt zog er auch noch einen Schmollmund und sah ihn aus großen, bittenden Augen heraus an.

    „Kommt gar nicht in Frage! Du …“

    „Lizzie hat mir meine Waffen weggenommen und was soll ich denn jetzt machen, wenn die Wraith kommen?“

    „Die Wraith werden nicht kommen!“, grummelte Rodney genervt. Er war wirklich nicht gut darin, andere Menschen zu beruhigen. Das sollte Sheppard doch eigentlich wissen! Warum war er nicht zu Teyla gegangen? Oder zu Carson, oder …

    „Das kannst du gar nicht wissen!“

    „Doch, kann ich.“

    „Nein, kannst du nicht.“

    „Doch, ka- Ich diskutiere hier nicht mit einem Fünfj… mit dir!“

    „Also, kann ich jetzt hier schlafen?“

    „Oh, um Himmels willen! Wenn du dann endlich den Mund hältst!“

    Im nächsten Moment sprang John auch schon auf sein Bettende.

    „Oh, nein! Unter keinen Umständen! Auf den Boden mit dir! Militärtraining und das alles, da wirst du eine Nacht auf dem Boden schon vertragen. Und wenn dir das zu hart ist, dann kannst du immer noch in dein eigenes Quartier zurückgehen!“

    „Aber Rodney, der Boden ist kalt!“

    „Nimm die Extradecke und ein Kissen, dann ist es nicht mehr kalt. Und sei endlich still, ich will hier schlafen.“

    Kurze Zeit später hatte John sich auf dem Boden in seine Decke gemümmelt und Rodney konnte endlich wieder das Licht ausmachen. Zufrieden seufzend kuschelte er sich in seine Kissen und schloss die Augen …

    „Rodney?“

    Er hätte wissen müssen, dass der Frieden nicht lange währen würde, wenn Sheppard im selben Raum war.
    „Dir ist schon klar, dass unser Deal war, ich lass dich hier schlafen, wenn du still bist, ja?“

    „Ja.“

    Und dann war er tatsächlich still. Eigentlich hätte Rodney nun in aller Ruhe einschlafen können. Stattdessen seufzte er nach ein paar langen Minuten des Schweigens tief auf. „Was wolltest du sagen?“

    Einen Moment lang sagte John immer noch nichts und Rodney dachte schon, er wäre eingeschlafen. Doch dann fragte er plötzlich vorsichtig: „Bist du sauer auf mich?“

    „Weil du mich nicht schlafen lässt?“

    „Nein. Weil …“ John stockte kurz und setzte dann erneut an: „Ich weiß nicht, warum. Aber du bist heute irgendwie schon den ganzen Tag so komisch und ich dachte, vielleicht hab ich ja was falsch gemacht.“

    „Oh, ich bin heute komisch?“, gab Rodney zurück. Als er daraufhin abermals nur Stille erntete, meinte er: „Nein, du hast nichts falsch gemacht. – Außer, dass du mich mit deinem Rettungskomplex unbedingt aus der Schusslinie des Strahlers stoßen musstest.“

    „Also ist alles in Ordnung?“, vergewisserte sich John noch einmal.

    „Ja, alles in Ordnung“, bestätigte Rodney. „Schlaf jetzt.“

    Ein Gähnen von John zeigte ihm, dass er nicht der Einzige war, den der Tag geschafft hatte. Dann folgte ein Rascheln, das vermutlich daher kam, dass John nach einer bequemen Lage zum Einschlafen suchte, und schließlich ein müdes Murmeln: „Hab dich lieb.“

    „Ich dich auch“, erwiderte Rodney so leise, dass er im Notfall bestreiten konnte, es je gesagt zu haben.

    '''''

    Am nächsten Tag ging alles sehr schnell. Obwohl sie ohnehin nur noch ein paar Stunden mit John und seinem inneren Kind hätten verbringen müssen, hatte Rodney den Strahler schließlich doch noch reparieren können (immerhin zwei Stunden und 39 Minuten vor der Zeit) und dann war ihr Team auch schon wieder in dem Raum und der Lichtstrahl traf den Colonel zum zweiten Mal.

    Sobald das Licht verloschen war, herrschte einen Augenblick lang gespannte Stille.

    „Okay, bevor Sie irgendetwas sagen …“, begann Rodney, der seine Verteidigungsrede schon am frühen Morgen einstudiert hatte, doch Sheppard sah ihn so irritiert an, dass er unsicher abbrach. Es hatte doch sicher funktioniert, oder? Es musste einfach funktioniert haben, schließlich hatte er das Gerät ja repariert …

    „Junge, war das ein verrückter Traum“, verkündete Sheppard in seiner ganz normalen und erwachsenen Lt.-Colonel-Stimme. „Wir waren im Jumper-Hangar, aber Teyla hat mir verboten, meine Jumper zu fliegen.“
    Verwirrt schüttelte er den Kopf. Dann schien ihm langsam zu dämmern, dass ihn alle groß ansahen.
    „Was?“, wollte Sheppard argwöhnisch wissen. „Was schauen Sie mich alle so an? Hab ich irgendwas verpasst?“

    „Nein, Colonel, nichts“, erwiderte Rodney schnell.
    Er verspürte zu diesem Zeitpunkt kein Verlangen danach zu erfahren, an was sich der Colonel alles erinnerte oder auch nicht. Das würde er wahrscheinlich noch eher zu hören bekommen als ihm lieb war. Und so floh er nahezu aus dem Raum und ließ einen verwirrt blickenden Sheppard zurück.

    '''''

    Drei lange Tage durfte er hoffen, dass diese Geschichte einfach in Vergessenheit geraten würde. Doch sobald er Sheppard spätnachts in sein Labor schlendern sah, wusste er mit einem Blick in Sheppards sorgfältig verschlossenes Gesicht, dass sich diese Hoffnung gerade in Wohlgefallen auflöste.

    Mit einem tiefen Seufzen schloss er seinen Laptop und drehte sich Sheppard zu.
    „Hören Sie, ich habe Teylas Zusammenfassung der Geschehnisse wirklich nichts hinzuzufügen. Sie waren offensichtlich vorübergehend nicht Sie selbst und …“

    „Sekunde, wir reden jetzt darüber?!“, unterbrach Sheppard ihn mit einem fast panischen Unterton.

    „Oh, als ob Sie nicht deswegen hier mitten in der Nacht aufgetaucht wären!“

    Sheppard warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Nein“, erwiderte er. „Ich bin eigentlich gekommen, weil …“
    Der Satz verklang im Nichts und als Sheppard auch keine Anstalten machte, ihn fortzusetzen, hob Rodney auffordernd eine Augenbraue und wiederholte: „Weil …?“

    Müde rieb sich Sheppard über das Gesicht. „Ich konnte nicht einschlafen.“
    Dann erstarrte er kurzzeitig, ehe er Rodney mit einem unleserlichen Ausdruck ansah.

    „Flashback?“, fragte Rodney.
    Carson hatte sie gewarnt, dass das in den nächsten Tagen öfter vorkommen könnte.

    Sheppard nickte. „Immer öfter.“
    Einen Moment lang schwiegen sie sich an. Dann wollte Sheppard wissen: „Hab ich wirklich zu Elizabeth gesagt, dass sie ‚eine echt super Mum‘ ist?!“

    „Keine Ahnung, da müssen Sie Ronon oder Teyla fragen, die hatten die Ehre, auf Sie aufzupassen.“

    „Ja. Richtig.“ Sheppard nickte abwesend und wandte seinen Blick ab, um auf Rodneys geschlossenen Laptop zu starren.

    Gerade als Rodney das Schweigen unangenehm wurde und er den Mund öffnete, um irgendetwas zu sagen (er wusste selber noch nicht, was), hob Sheppard abermals an: „Okay, sehen Sie … Ich hatte noch einen Flashback. Heute Morgen. Und … die Sache ist die … ich meine … oh, verdammt!“ Frustriert brach Sheppard ab, fuhr mit den Händen durch sein Haar und brachte es nur noch mehr durcheinander.
    Schließlich startete er einen erneuten Versuch: „Sie wissen ja, wie Kinder so sind.“

    „Ehrlich?“, schlug Rodney vor, der absolut nicht verstand, worauf Sheppard mit diesem Satz hinauswollte.

    Sheppard verzog das Gesicht. „Ich meinte eigentlich eher …“
    Er machte eine unbestimmte Handbewegung, die alles von „nervtötend“ zu „koffeinabhängig“ hätte bedeuten können.

    „Ah ja, das macht es natürlich klarer.“

    „McKay!“, gab Sheppard warnend zurück.

    „Was?! Sie sind hierher gekommen, um darüber zu reden! – Okay, um nicht darüber zu reden“, gestand Rodney ein, als Sheppard ihm einen bedeutsamen Blick zuwarf.
    Da Sheppard ihn weiterhin düster ansah, lenkte er augenrollend ein: „Okay, okay, wir alle wissen, wie Kinder sind.“
    Was auch immer das bedeuten sollte. Aber solange Sheppard eine Ausrede brauchte und ihm keine bessere einfiel, sollte das Rodney recht sein.

    Ein Grinsen stahl sich auf Sheppards Gesicht, das Rodney stark an sein schelmisches Grinsen erinnerte, kurz bevor er verkündet hatte, dass sie dran waren, ihn zu fangen.

    „Okay“, meinte Sheppard, womit er ihm auf die Schulter klopfte. „Gut, dass wir nicht darüber geredet haben.“
    Damit wandte er sich ab und begab sich leichten Schrittes auf die Tür zu.

    Eine Millisekunde haderte Rodney mit sich, doch die Chance war einfach zu gut und außerdem hatte er sich das Recht, ihn damit ein wenig aufzuziehen, hart erkämpft, wenn man bedachte, wie viele Nerven Sheppard ihn an diesem Tag gekostet hatte.
    „Sheppard?“, rief er und wartete, bis der Colonel sich mit hochgezogenen Brauen zu ihm umgedreht hatte. „Ich hab dich auch lieb.“

    Der Gesichtsausdruck, den er dafür zu sehen bekam, war einfach nur göttlich!



    E N D E

  18. #58
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard

    Autor: Kathi90
    --------------------------------------
    Kategorie: Action
    --------------------------------------
    Titel: Tränen
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    Kommentar: Es würden die letzten Tränen sein...


    Die Geschichte stammt aus meiner Lilyreihe.
    Der Songtext ist von Bisou aus dem Lied "Die erste Träne"
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    Betaleser: /
    --------------------------------------
    Rating: R16/Charakter Death


    Spoiler 


    Tränen




    Lautlos glitt der Strahl durch das Firmament. Vor sehr langer Zeit war er von Alaman auf den Weg geschickt worden, seine Brüder würden ihm folgen, wenn er demnächst sein Ziel erreichte. Sein Herrscher fühlte jede seiner Bewegungen und würde den Sieg feiern, wenn der Auftrag erledigt wäre. Zerstören.
    Er durchstieß einen Astroidenschwarm, die sich in tausende von kleinen Teilchen in alle Richtungen verstreuten und auf dem nahen Planeten niedergingen.
    Die dort lebenden Menschen, konnten ein Schauspiel beobachten, welches sie noch nie zuvor gesehen hatten. Sie kamen aus ihren Häusern, wunderten sich, staunten, waren ängstlich.
    Die kleine Sonne, die den Planeten vor ihr Licht spendete, war auf seiner Linie und er bohrte sich in den Himmelskörper. Nachdem er ihn wieder auf der anderen Seite verlassen hatte, zog sich die Lichtquelle zusammen und erlosch für immer. Und riss das Leben der Menschen mit sich...



    „Mami, Mami!“
    Weinend saß Farah in ihrem Bett und die 3 Jährige klammerte sich in ihre Decke. Schweiß lief dem Mädchen von der Stirn und die Dunkelheit lag über ihrer Seele. Die Tür ging auf und das Licht an. Tonia kam herein und setzte sich zu ihrer Enkelin auf das Bett.
    „Schatz, was ist denn?“
    Farah drückte sich an ihre Großmutter und schluchzte auf. Das Kind merkte wie etwas aus ihr wich und es nie wieder spüren würde.
    Noch lange saß die Erwachsene ratlos, was mit ihrer Enkelin war, mit dem Mädchen im Arm zusammen, bis sie erschöpft eingeschlafen war.




    Der sternenklare Himmel und eine schöne Mitternächtliche Stille lag über Atlantis.
    Lily saß auf dem Stuhl am Balkon, hatte ihre Füße auf dem Geländer abgelegt und versuchte den leichten Kopfschmerz los zu werden.
    Die Schwüle die sich am Tag angesammelt hatte, war nur ein bisschen gewichen und sie hoffte, das es bald regnen würde. Es war außerdem seltsam, dass sie ein paar Tage ohne ihr Kind sein würden. Jedes Monat wenn Farah, für einige Zeit bei ihren Großeltern war, vermisste sie ihre Tochter, als würde sie nie wieder zurückkehren.
    Sie spürte wie die Tablette langsam wirkte, nach einer Weile stand sie auf und ging durch die Balkontüre, die sie offen ließ um die kühle Briese herein zu lassen.
    Das Fenster im Schlafzimmer war offen und sie konnte den Zug spüren. Der Vorhang wehte leicht.
    Sie legte sich leise ins Bett und John drehte sich zu ihr.
    „Geht es dir besser?“
    Sie lächelte ihn an; hatte er es doch mitbekommen. John zog sie zu sich, küsste sie sanft auf die Lippen und sie versuchte einzuschlafen. Neben Johns stetigen Atemgeräuschen, hörte sie das Rauschen der Wellen und kurz darauf war sie in den Schlaf geglitten.


    Elizabeth rieb sich über ihre Augen und stellte fest, dass es keinen Sinn mehr hatte noch länger zu arbeiten. Sie war total übermüdet und es würde nichts mehr dabei raus kommen.
    Liz fuhr den Laptop herunter und stand auf.
    Als sie aus dem Büro trat, ging das Licht aus und sie sah Danny leicht dösen. Er war im Moment alleine auf dem Posten, sein Kollege hatte sich vor einer Stunde wegen Übelkeit abgemeldet.
    Sie blickte auf die Uhr, es dauerte nicht mehr lange, dann würde es Schichtwechsel geben. Sie lief die Treppen hinunter und verließ den Torraum. Da spürte sie auf einmal einen Druck auf ihren Körper, sie stürzte gegen die Wand und um sie herum wurde alles Dunkel.


    Sergeant Brian Roberts stand gähnend auf dem Balkon, den man vom Kontrollraum erreichen konnte und wartete darauf, dass es bald zwei Uhr wurde.
    Dann käme seine Wachablösung und er könnte sich endlich hinlegen. Vor allem freute er sich auf die Rückreise auf die Erde am Nachmittag. Er würde mit zwei seiner Kameraden, die im Stargate Center angestellt waren, eine Fahrt mit ihren Motorrädern unternehmen.
    Er sah zu den Sternen hinauf, ein paar von ihnen leuchteten heute besonders hell und Brian seufzte.
    Nach einen Blick auf die Uhr begab er sich in den Kontrollraum, wo Danny am Kontrollpult saß und eingeschlafen war. Der Soldat schüttelte den Kopf, ging an den Monitoren vorbei, auf denen ein roter Punkt blinkte und legte Danny die Hand auf die Schulter.
    Ehe der junge Techniker aufwachte, schlug das Geschoss durch das Fenster und der Turm verschwand in einer großen Explosion.


    Die Detonation ließ die Stadt erbeben und verwirrt wachten John und Lily in ihrem Quartier auf. John schüttelte den Kopf um den Schlaf los zuwerden, dann nahm er das Headset und versuchte jemanden zu erreichen, der wusste was passiert war.
    Nachdem er keine Antwort erhielt, eilte er, wie Lily aus dem Bett, zogen sich schnell an und sahen Major Lorne im Flur, wie er ihnen entgegen kam. Er sah so verschlafen aus, wie sich John fühlte, dennoch war in seinen Augen das Wache, die einen Soldaten ausmachten.
    „Was ist hier los?“, rief John ihm zu.
    „Sir! Der Kontroll- und Torraum sind zerstört. Dort steht alles in Flammen!“
    John wollte etwas sagen, als eine weitere Detonation folgte, diesmal in einen anderen Teil der Stadt. Sie mussten sich an den Wänden abstützen und die Vibrationen drangen über ihre Finger in ihren Körper. Als sie aus dem Fenster sahen, erkannten sie, wie eine Salve aus dem All nach unten geschossen kam und Atlantis erneut traf.


    John strich seiner Frau einen Moment über den Arm und sie nickte ihm zu. Er überlegte nicht weiter lange und lief los. Lily sah ihm nach, er würde den Stuhl benutzen und sie hoffte, dass alles gut ginge. Es wurden immer mehr Leute auf den Gängen und sie versuchte Lorne zu folgen, den sie aber in dem Gewühl aus den Augen verlor.
    Der Funk war ausgefallen und man wusste nicht, ob jemand eingeschlossen war oder wie viele Verletzte es gab.
    Sie lief zu den Laboren hinab, hoffte, das sich dort niemand mehr aufhielt und musste auf den Weg dorthin einigen Trümmerteilen ausweichen, die sich von den Wänden gelöst hatten. Die Räume waren alle dunkel, nur ein paar Notlichter blinkten aufdringlich.
    „Hallo? Hallo?“, rief sie mehrmals und musste sich an einen der Tische anlehnen, als eine Explosion ganz in der Nähe das Gebäude durchschüttelte. Irgendwo klirrten Fenster.
    Da sie keine Antwort bekam, wollte sie schon wieder gehen, aber dann vernahm sie das leise Ächzen. Sie räumte ein paar Sachen zur Seite und fand McKay unter seinen Tisch. Er zitterte etwas und von seiner Schläfe lief ein wenig Blut herab.
    Seine Hand war komisch verdreht und er verzog das Gesicht.
    „War sonst noch jemand hier?“, fragte Lily und half ihm vorsichtig auf. Er verneinte und berichtete, das er der letzte war. Langsam kamen sie voran, in Richtung der Krankenstation und als sie den Flur erreichten, hörten sie die Schreie der Verletzten.
    Carson und sein Ärzteteam hetzten zu ihren Patienten und die Krankenschwestern versuchten so gut es ging und sie konnten ebenfalls zu helfen.
    Dr. Levy sah Lily mit Rodney auf sie zu kommen und deutete auf einen noch freien Platz wo sie ihn untersuchen konnte. Lily sah sich mit Schrecken um, so viele Verletzte, die vor Schmerzen ächzten. Es sollten bei einigen die letzten sein.


    John saß mit geschlossenen Augen im Kontrollstuhl, seine Hände lagen auf den Gelflächen und fühlte wie sich die Drohnen von der Stadt lösten und in den Himmel hinauf stiegen.
    Ein Kribbeln durchfuhr ihn, als sie durch die Luft schwebten und er konnte das Summen in seinen Fingerspitzen spüren. Doch sie fanden kein Ziel, welches sie zerstören konnten. Mit den Drohnen verbunden, sah er wenn ein erneuter Angriff erfolgte.
    Der tödliche und zerstörerische Strahl schien aus dem Nichts zu kommen und traf das Ziel punktgenau. Kurz bildete sich eine weiße Fläche auf der Schwärze des Nachthimmels, dann flog die Salve hindurch und traf einen der Türme. Die Erschütterung, als das Gestein zu Boden fiel, spürte man in der ganzen Stadt und John öffnete die Augen. Schock und Erkenntnis lag darin. Es hatte keinen Sinn mehr.
    „Verdammt!“
    Er sprang auf und beeilte sich um die anderen zu suchen. Auf dem Weg in die Oberen Etagen, sah er verletzte Soldaten und einige Bewohner in Richtung Krankenstation gehen und auch Lorne half einen seiner Kameraden, der aus einer Wunde am Bein schwer blutete. John ging zu ihm und unterstützte den Major. Wenig später hatten sie den Flur erreicht.
    Der Geruch von verbrannten Fleisch, Blut und Desinfektionsmittel stieg ihm in die Nase.
    Eine Schwester schrie nach Dr. Levy, da ein Wissenschaftler vor ihr kollabierte und starke Verbrennungen hatte. Jämmerlich bettelte er nach Hilfe, seine Haut war schlimm entstellt und die Schwester ging neben ihn in die Hocke, versuchte irgendwie ihm zu helfen. Immer wieder rief sie Dr. Levys Namen, doch die Ärztin konnte nicht überall sein.
    Sie musste bei einer Technikerin eine Blutung am Arm stillen, die nicht aufhören wollte.
    John war fassungslos und merkte, wie er schneller atmete. Er suchte lange und entdeckte dann in dem Chaos Teyla, die an der Wand lehnte und zu Boden sah.
    Dort kniete Lily über einer Person und als sie aufblickte, sah er ihre Tränen. Schnell trat er zu ihnen und schloss bestürzt die Augen. Das durfte nicht sein.
    Lily griff nach seiner Hand und er drückte sie.
    Elizabeth war tot.



    ...
    Die erste Träne fällt
    Unsre Blicke treffen sich.
    ...




    Carson kam an John vorbei gelaufen und er packte den Arzt am Arm. Als dieser das Gesicht verzog, ließ John ihn wieder los. Er hatte fester zu gedrückt, als er es vorgehabt hatte.
    „Wie viel können hier von selbst raus? Auf die Piere? Die Deadalus kommt in ein paar Stunden!“ Beckett sah sich kurz um und sein Blick sagte John alles. Der Arzt würde hier mit den Verletzten ausharren. John wandte sich an Lorne.
    „Sammeln Sie alle ein, die noch gehen können und verschwinden Sie sofort aus den Gebäuden. Wir müssen uns draußen bemerkbar machen, wenn die Deadalus eintrifft!“
    Der Major salutierte, holte sich noch ein paar Männer und machte sich mit den anderen an die Aufgabe.
    John versuchte derweil mit Teyla und Lily nach Verletzten zu suchen, aber in einigen Gängen brannte es bereits lichterloh, so dass sie nicht mehr weiter konnten.
    Die Explosionen wurden immer mehr und man konnte das Krachen hören, wenn einer der Türme in die Tiefe stürzte. Der Boden unter ihren Füßen fing zu vibrieren an und sie stolperten über Körper, die es nicht mehr geschafft hatten. Über ihnen krachte es erneut und die Decke brach ein. Teyla konnte auf die richtige Seite springen und blickte dann auf das Geröll.
    „John? Lily?“, rief sie erschrocken und versuchte den Schutt zur Seite zu räumen, aber nichts bewegte sich.
    „Uns ist nichts passiert! Helfe Lorne!“, hörte sie kurz darauf Johns Antwort. Einen Moment blieb die Athosanerin noch, doch dann sah sie es ein, dass sie hier nichts tun konnte und lief durch die dunklen Gänge.
    John und Lily machten sich auf den Weg über das Treppenhaus nach oben, als Lily stehen blieb und schnüffelte.
    Auch John bemerkte den Geruch und dann hörten sie das knisternde und prasselnde Geräusch des Feuers.
    Sie blickten über das Geländer nach oben und zogen schnell ihre Köpfe wieder ein, da mehrere brennende Pfeiler nach unten stürzten. Lärmend schlugen die Pfeiler auf den Boden und wirbelte den Dreck und Staub auf.
    „Weg hier!“
    Die beiden drehten um und liefen so schnell wie möglich die Treppen hinab. Überall knackte und krachte es.


    Sie hörten vereinzelte Schreie, die um Hilfe riefen. Ängstliche, bitterlich weinende Menschen, die einst in der Stadt gearbeitet und gelebt hatten. John und Lily hätten ihnen gerne geholfen, aber sie waren alleine machtlos. Das flehen gingen ihnen durch Mark und Bein und Lily blieb hin und wieder kurz stehen, aber John schüttelte traurig den Kopf und zog sie mit sich.
    Je weiter sie nach unten kamen, in Richtung der Piere, desto ruhiger wurde es. Es war die Stille des Todes.
    Wenn ihre Hände das Geländer berührten, fühlten sie die starken Vibrationen, die durch die nicht endenden Explosionen, verursacht wurden. Im Gedanken zählte Lily die Etagen bis sie die rettende Türe erreichen würden und atmete auf, als es nur noch eine war.
    „Bald...“
    Sie konnte ihren Satz nicht aussprechen.
    Plötzlich donnerte es laut und vom Stockwerk über ihnen wurde eine Türe aus den Angeln gesprengt. Eine Wand aus Feuer zerstörte von Sekunden; das Wackeln der Treppe ließ sie stürzen und sie mussten erst ihr Gleichgewicht wiederfinden. John sah auf Lily.
    „Alles in Ordnung?“
    Sie nickte und ließ sich von ihm aufhelfen.
    „Wir sind gleich da!“
    Lily nickte.
    In dem Moment, als sie weiter laufen wollten, gab unter ihren Füßen der Boden nach und sie fielen. Ihre erschrockenen Schreie hallten in der Zerstörung.
    Es dauerte nicht lange, doch es kam ihnen eine Ewigkeit vor. Beide spürten den Aufprall und die Schmerzen, sie versuchten dagegen zu kämpfen, aber die Dunkelheit wollte sie haben und zog sie hinein.



    ...
    Die zweite Träne fällt
    Deine Hand streift mein Gesicht.
    ...




    Als Lily die Augen öffnete, lag ihr Kopf auf Johns Schoß und sie konnte die Sterne sehen. Blut lief von einer Wunde an der Stirn über seine Wange und als sie sich etwas bewegte, fasste er sich ächzend an die Seite.
    „Entschuldigung!“, wisperte sie, schluckte und suchte seine Hand. Auch ihr fuhr der Schmerz durch ihren Oberkörper und sie merkte, wie schlecht sie atmete. Das Stechen in ihren Brustkorb wiederholte sich und sie verzog das Gesicht.
    John strich ihr sanft über die Wange und lächelte traurig. Sie konnte nicht auf die Stadt sehen, er hatte sich so hin gesetzt, dass es ihr nicht möglich war. Und vielleicht war es auch richtig so, dann würde sie Atlantis so in Erinnerung behalten, wie sie es gekannt hatte.
    „Farah...“, flüsterte er und dachte an seine Tochter.
    Sie sah zu ihn.
    „Sie wird leben...“, antwortete Lily leise und sein Kopf senkte sich um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Etwas tropfte auf ihr Gesicht und sie dachte, er würde weinen, aber es waren die ersten Regentropfen.
    Sie sah die Wolken, die sich vor die Sterne geschoben hatten und nur noch ein roter Schimmer erhellte die Nacht. Der Regen nahm zu und löschte langsam das Feuer.


    Seine Schmerzen wurden mehr und John konnte sich kaum noch aufrecht halten.
    Das Blut, welches er immer aushustete, wurde immer mehr, aber er wollte sie nicht alleine lassen und fuhr ihr zärtlich über ihr Haar. Vielleicht würden sie es schaffen. Er sah auf den anderen Piers Bewegungen und wusste, dass es ein paar Überlebende gab.
    Davon bekam Lily kaum etwas mit, da sie immer wieder in die Bewusstlosigkeit driftete. Wenn sie wach war, dann ließen ihre Schmerzen es nicht zu, zu sprechen, so schlecht bekam sie Luft.
    Sie wussten nicht, wie viele Stunden sie schon vor der zerstörten Stadt gesessen hatten, als ein Brummen am Himmel ertönte und Lily setzte sich trotz der Schmerzen auf. Die Deadalus schwebte über der Stadt und sie sah wie das Schiff in ihre Richtung kam
    „Rettung!“
    Es war nur noch ein Hauch, sie legte sich leicht lächelnd zurück auf Johns Schoß und schloss die Augen.
    Er spürte wie sie erschlaffte und John senkte seinen Kopf auf ihre Stirn. Tränen liefen über seine Wangen auf die ihren.
    „Ich liebe dich...“
    Auch seine Kraft schwand und er kippte langsam zur Seite. Das letzte was er sah, war die Landung des Deadalus...



    ...
    Die dritte Träne fällt
    Um uns wird es langsam still
    ...






    Ende



  19. #59
    Staff Sergeant Avatar von Lyddie
    Registriert seit
    01.03.2007
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    52

    Standard

    Autor: Lyddie
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    Kategorie: Humor
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    Titel: Die Woche der Wahrheit
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    Kommentar: Als ich überlegte, was ich für die Awards schreiben könnte, bot sich das Thema „Award“ geradezu an. Dann hab ich noch ein Buch zur Hand genommen, es aufgeschlagen und das erstbeste Wort gesucht – das zufällig „Wahrheit“ war. Aus diesen beiden Begriffen – „Wahrheit“ und „Award“ – habe ich dann die folgende etwas „crackige“ Story gebastelt.
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    Betaleser: Chayiana
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    Rating: G
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    Spoiler 

    Die Woche der Wahrheit




    Tag 1; früher Morgen; im größten zur Verfügung stehenden Versammlungssaal …


    „Awards?!“ Rodney prustete seinen Kaffee quer über den Tisch, wofür Elizabeth ihm ihren missbilligenden ‚In Versammlungen haben Sie keinen Kaffee zu trinken‘-Blick zuwarf.
    Während Rodney noch versuchte, wieder Luft in seine Lungen zu bekommen, klopfte ihm Ronon so fest auf den Rücken, dass er mit seiner Nase im Kaffeebecher landete. Das war sicher die Rache dafür, dass Rodney sich in letzter Zeit mehr als ein Mal vor dem Training gedrückt hatte. (Okay, mehr als acht Mal, aber wer zählte da schon so genau mit?!)
    Sobald er endlich wieder in der Lage war, einen Ton herauszubringen, entfuhr ihm ein entgeistertes: „Wofür?!“ Dabei sah er Elizabeth mit großen Augen an, die eben die Versammlung mit sehr … merkwürdigen Worten eröffnet hatte.
    Seine Gedanken spielten in seinem Kopf Fangen, doch sie kamen immer wieder zu diesem einen Punkt zurück: Die gesamte Basis hatte sich offensichtlich in dem größten Raum, den sie auf die Schnelle hatten auftreiben können, regelrecht zusammengequetscht, weil Elizabeth Awards veranstalten wollte.

    „Die Jury wird ermitteln, wer am ehrlichsten ist“, gab Elizabeth stolz zurück. „Und mit der Jury meine ich mich.“
    Das wirklich Verrückte an diesen Worten war: Elizabeth sah dabei nicht so aus, als würde sie jeden Moment in Lachen ausbrechen und breit grinsend „April, April“ verkünden, was Rodneys Hoffnungen bezüglich ihres gesunden Geisteszustandes sehr schnell schwinden ließ.

    „Wer am … ehrlichsten ist?“, wiederholte Sheppard vorsichtig.
    Kein Wunder, dass sein Tonfall skeptisch, ja, fast schon besorgt klang. Schließlich war er einer der unehrlichsten Menschen hier auf dieser Mission, wenn man danach ging, wie viel seiner Persönlichkeit nach außen hin nichts weiter als gestellt – gespielt war.

    „Lauter!“, rief in dem Augenblick jemand aus den hinteren Reihen. (Da sie nicht alle in den Versammlungssaal gepasst hatten, mussten einige sogar draußen auf den Gängen stehen und sich auf Zehenspitzen stellen, um überhaupt etwas von dem absurden Geschehen mitzubekommen.)
    Rodney war froh, einer der wenigen zu sein, die noch einen Sitzplatz ergattert hatten, denn die meisten Expeditionsmitglieder mussten sich so eng aneinander drängen, dass sie aufpassen mussten, keinen Ellenbogen ins Auge zu bekommen, wenn sich jemand unvermittelt bewegte.

    „Der Colonel hat gerade nur wiederholt, ob er mich richtig verstanden hat, als ich sagte, dass es darum geht, wer am ehrlichsten ist“, brüllte Elizabeth nach hinten. „Und meine Antwort ist ‚ja‘“, fuhr sie dann fort. „Teyla hat mir erzählt, wie man athosianischen Kindern beibringt, immer schön brav die Wahrheit zu sagen, und ich finde, ein wenig mehr Ehrlichkeit könnte auch hier nicht schaden.“
    Ihr Blick verweilte einen kurzen Augenblick auf Sheppard und wanderte dann weiter zu Rodney. Sie konnte doch wohl nicht immer noch sauer auf sie beide sein, weil sie ohne ihre Erlaubnis die coole antikische Flugsimulation getestet hatten? (Die zugegebenerweise für einen enormen Energieverlust gesorgt hatte – aber das hätten sie nun wirklich nicht vorhersehen können! Jedenfalls nicht, während sie damit beschäftigt gewesen waren auszudiskutieren, wer als Erster in den Pilotensitz durfte. Aber das war eine andere Geschichte …)

    Noch immer starrten alle Versammelten ihre Expeditionsleiterin fassungslos an. Manche Blicke flackerten kurz zu Teyla hinüber, die es sich nicht anmerken ließ, dass ihr Name gerade gefallen war.

    „Und wo genau besteht der Verbindungspunkt zwischen uns und athosianischen Bälgern?!“, wollte Rodney schließlich zynisch wissen, doch Elizabeth beachtete ihn gar nicht.

    Sie sah sehr zufrieden mit sich aus und blickte gütig in die Runde, während sie fortfuhr: „Derjenige, der durchschnittlich am häufigsten mit ‚der Zunge der Wahrheit‘ spricht, wie man auf Athos zu sagen pflegt –“ Sie blickte kurz zu Teyla, die leicht den Kopf neigte, zum Zeichen, dass Elizabeths Worte korrekt waren. „– wird den Award gewinnen.“

    „Das ist ein Scherz!“ Als Rodney hörte, dass er nicht der Einzige gewesen war, der gesprochen hatte, sah er sich um und begegnete Sheppards nicht minder erstauntem Blick. Aha. Da hatte er also den Schuldigen gefunden, der den Nerv hatte, seine Gedanken zu artikulieren.
    Nach einem kurzen finsteren Blick zum Colonel, der es ihm lehren sollte, seine Gedanken laut auszusprechen, fuhr er an Elizabeth gewandt fort: „Wie um alles in der Welt wollen Sie denn bitteschön feststellen, wer wie oft lügt?!“

    „Gute Menschenkenntnis“, erwiderte Elizabeth schlicht, ihr Gesicht eine ernste Maske.
    Ein paar Sekunden lang herrschte absolute Stille. Dann zuckten plötzlich Elizabeths Mundwinkel und ein schelmisches Grinsen umspielte ihre Lippen, ehe sie schließlich in schallendes Gelächter ausbrach.
    „Meine Güte! Sie hätten Ihre Gesichter sehen sollen!“ Nach Luft schnappend wischte sie sich eine Träne aus den Augen.
    Rodney warf Sheppard einen kurzen Seitenblick zu, der nur ratlos die Schultern hob.
    „Ich hab Sie damit total erwischt, was?“

    „Ehrlich gesagt: Ja, Ma’am“, erwiderte Major Lorne.

    Sheppard jedoch schüttelte den Kopf. „Nah“, sagte er gedehnt. „Ich hab gleich gedacht, dass Sie uns nur auf den Arm nehmen wollen.“
    Bei diesen Worten lehnte er sich lässig gegen einen der Tische und sah sehr selbstzufrieden aus. Doch Rodney glaubte, Erleichterung in seinen Gesichtszügen ablesen zu können.

    Insgeheim musste Rodney sich eingestehen, dass auch er auf Elizabeths Trick hereingefallen war. Natürlich hatte er gehofft, es würde sich um einen Scherz handeln, seit sie in den Konferenzraum geschritten war und verkündet hatte: „Wir werden die ersten Atlantiseigenen Awards – kurz ‚AA‘ – veranstalten.“ Elizabeth war jedoch wirklich sehr überzeugend herübergekommen; sie war eine verflixt gute Schauspielerin.

    Gerade wollte Rodney aufstehen, um wieder zurück in sein Labor zu gehen und weiterzuarbeiten (denn für so etwas hatte er wirklich keine Zeit!), als Elizabeth abermals sprach: „Als ob ich Menschenkenntnis alleine als Kriterium für die Awards festlegen würde!“ Sie gluckste noch immer leicht.
    Dann schien sie sich wieder einigermaßen zu fangen. Sie räusperte sich und fuhr ernsthafter fort: „Nein. Um eine neutrale Entscheidung gewährleisten zu können, werden Sie selbstverständlich jeder einen dieser hübschen, kleinen antikischen Lügendetektoren mitbekommen.“
    Bei diesen Worten holte sie einen großen Karton unter dem Tisch hervor, den sie darauf wuchtete, und fischte eine Handvoll rostig brauner Ringe daraus hervor.

    Wieder herrschte absolute Stille im Versammlungsraum. Man hätte einen Puddlejumper in die Mauer krachen hören können.
    Schließlich verkündete Sheppard im Brustton der Überzeugung: „Diesmal fallen wir nicht mehr drauf rein!“

    „Worauf denn hereinfallen, Colonel?“, wollte Elizabeth verständnislos wissen, eine nachdenkliche Falte auf der Stirn. Ja. Sie war definitiv eine hervorragende Schauspielerin!
    Das dachte Rodney jedenfalls, bevor Elizabeth die hässlichen Ringe durchgehen ließ und in das heillose Durcheinander, das daraufhin entstand, hin und wieder Sätze rief, wie: „Gebt den Herren rechts hinten bitte auch welche!“ und „Nur einen pro Person!“ oder „Keine Panik, es sind genug für alle da!“

    Als endlich jeder mit einem Ring versorgt war, betrachtete Rodney seinen eigenen mit kritischem Blick. Er rieb über einen besonders hartnäckigen Rostfleck, der sich jedoch nicht entfernen ließ. Schließlich steckte er ihn sich probehalber an, nur um ihn sofort wieder abzustreifen. Bei antikischen Gerätschaften konnte man ja bekanntlich nie wissen …

    „Die Regeln sind einfach“, erklärte Elizabeth nun und allmählich legte sich das aufgebrachte Geschnatter wieder. „Sie müssen nur die Ringe immer bei sich tragen und sie werden Ihre Lügen mitzählen. Derjenige, der Ende der Woche die niedrigste Zahl an Lügen vorzuweisen hat, hat gewonnen. Wer seinen Ring auch nur für einen Moment nicht bei sich trägt, wird disqualifiziert.“

    „Was gibt es denn zu gewinnen?“, wollte Carson interessiert wissen und ein zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen. Anscheinend traf diese Frage auf allgemeines Interesse.

    „Den Titel ‚Der mit der Zunge der Wahrheit spricht‘.“

    „Oh, da will ich natürlich unbedingt gewinnen“, merkte Sheppard ironisch an, der seinen Ring gerade stirnrunzelnd in den Händen drehte.

    „Der Preis hat symbolischen Charakter, Colonel“, meinte Teyla, die anscheinend durch Sheppards Kommentar die athosianischen Traditionen beleidigt sah.

    „Na, da bin ich sicher“, mischte sich Rodney schnaubend mit ein. „Und der Gewinner erhält zusätzlich den Bonus, sein Leben lang ausgelacht zu werden, hm?“

    „Mein Name ist Micky Maus“, verkündete Sheppard plötzlich zusammenhangslos, noch bevor Teyla etwas hatte erwidern können.
    Alle Augenpaare richteten sich auf den offensichtlich verrückt gewordenen Colonel, der nur mit den Schultern zuckte, woraufhin er den Ring in seiner Hand genauer inspizierte. „Huh. Die Dinger funktionieren tatsächlich“, stellte er dann verblüfft fest.

    Für diese Aktion bekam Sheppard einen leicht pikierten Blick von Elizabeth zugeworfen. „Der Wettbewerb hat noch nicht begonnen, Colonel!“
    Dann wandte Elizabeth sich mit einem Seufzen an die versammelte Mannschaft. „Nun, da Colonel Sheppard es offenbar für nötig gehalten hat zu testen, ob sein Ring funktioniert, müssen Sie das nun selbstverständlich auch alle tun. Sagen wir also alle gemeinsam ‚Mein Name ist Micky Maus‘. Und jetzt alle im Chor!“

    Was?!“, fuhr Rodney auf. Er konnte noch immer nicht ganz glauben, was hier vor sich ging.

    Diesmal war er es, der am anderen Ende von Elizabeths entnervtem Blick stand. „Chancengleichheit für alle, Rodney. Da Colonel Sheppard bereits eine Lüge zu verbuchen hat, müssen Sie alle mit ihm gleichziehen, ehe die Awards beginnen können. Außerdem ist es vielleicht gar keine so schlechte Idee, die Funktionsweise der Ringe zu überprüfen.“

    Sheppard sah selbstzufrieden aus – womit er allerdings der Einzige war. Alle anderen schienen immer noch darauf zu warten, aus einem seltsamen Traum aufzuwachen. Nach den Blicken, die Elizabeth zugeworfen wurden, hätte sie genauso gut verkünden können, dass sie die Herrschaft über die Pegasus-Galaxie an sich reißen wolle. Oder dass die Wraith sie allesamt auf ein nettes Plauderstündchen bei einer Tasse Tee eingeladen hätten.

    Als niemand sofort reagierte, forderte Elizabeth sie energisch auf: „Na los!“

    Ein kollektiv gemurmeltes „Mein Name ist Micky Maus“ folgte. (Obwohl Rodney hätte schwören können, dass Cadman etwas wie „Daisy Duck“ murmelte.)
    Ein Blick auf seinen Ring bestätigte Rodneys Befürchtung, dass dies in der Tat kein Scherz war: Das antikische Äquivalent der Null (also doch kein Rostfleck!) war verschwunden und an seiner Stelle stand nun eine Eins.

    „Okay. Da das nun geklärt wäre … Hiermit eröffne ich die ‚Woche der Wahrheit‘. Möge der Ehrlichste gewinnen.“
    Als Elizabeths Worte wirkungslos blieben, klatschte sie entschlossen in die Hände. „Auf geht’s, Leute. Zurück an die Arbeit. Auf die Plätze, fertig, los. Der Wettkampf beginnt.“

    „Auf die Plätze, fertig, los?“, wiederholte Rodney ungläubig.

    „Ist das hier ein Rennen?“, wollte Ronon trocken wissen.

    Auf die Plätze, fertig, los?“, wiederholte Rodney abermals.

    „Sie meint damit, ab jetzt darf niemand mehr einfach so sagen ‚Mein Name ist Micky Maus‘. Ups! – Verdammt!“ Stirnrunzelnd betrachtete Sheppard seinen Ring und schüttelte ihn anschließend an seinem Ohr, als ob er somit feststellen könne, ob er kaputt war.
    Rodney konnte sich nicht davon abhalten, augenrollend den Kopf zu schütteln.

    „Exakt. Keine Freischüsse mehr“, stimmte Elizabeth dem Colonel derweil vergnügt und mit einem bestimmten Nicken zu.

    „Perfekt“, verkündete Rodney, womit er den Ring vor sich auf dem Tisch ablegte, aufstand, die Hände hob und zwei große Schritte zurücktrat (wobei er Carson auf die Füße trat und mit … Hinderson? Henderton? kollidierte). „Damit wäre ich dann wohl disqualifiziert, oder?“

    Er wollte sich gerade zum Ausgang durchboxen, um dieser absurden Situation endlich zu entkommen (oder alternativ dazu aus diesem verrückten Traum aufzuwachen), als Elizabeth scheinheilig fragte: „Hatte ich erwähnt, dass der Gewinner zusätzlich zu seinem Ehrentitel noch einen Monat lang so viel Schokopudding bekommt, wie er will?“

    „Was?“ Sofort hechtete Rodney zum Tisch zurück (und stieß auf dem Weg dorthin Radek und Hinders-Henderton zur Seite). In seinem Übereifer hatte er jedoch zu viel Schwung genommen, sodass er über den Tisch schlitterte und auf der anderen Seite wieder herunterfiel (da jedermann lieber schnell zur Seite wich und sich noch enger an seinen Nachbarn drängte, als von einem über den Tisch schlitternden Rodney begraben zu werden).
    Einige Marines und Wissenschaftler brachen in Gelächter aus. Rodney versuchte, sich ein paar Namen derer zu merken, die ihn auslachten, um ihnen später das Leben zur Hölle machen zu können. Doch da er bei den meisten Namen raten musste und ohnehin Wichtigeres zu tun hatte, brachte er nur ein halbherziges „Au!“ heraus, ehe er sich aufrappelte, sein Steißbein rieb und sich anschließend schnell den Ring an den Finger steckte.
    „Ich hatte noch nicht alle relevanten Angaben. Das hat nicht gezählt. Ich bin so was von noch im Rennen!“, verkündete Rodney mit gerecktem Kinn, der fest entschlossen war, die Schokopuddingvorräte zu gewinnen.

    Ronon legte nachdenklich die Stirn in Falten. „Also doch ein Rennen?“

    „Hey, dann sollte mein verbaler Ausrutscher gerade eben auch nicht zählen“, beschwerte sich Sheppard. „Ich wollte nur die Regeln verdeutlichen.“

    Elizabeth seufzte tief auf. „Okay, Leute. Nochmal alle für unseren Colonel.“

    Sheppard grinste selbstgefällig in die Runde und diesmal war Rodney nicht der Einzige, der die Augen verdrehte. Nichtsdestotrotz behaupteten alle abermals, ihr Name sei der einer Disneyfigur. Was sie nicht alles für Sheppard auf sich nahmen …

    „Um nochmal auf die Regeln zurückzukommen“, meinte Sheppard nun, woraufhin ein Stöhnen durch die Reihen ging. „Ich bin der Ansicht, Lügen, von denen jeder sofort weiß, dass es sich um solche handelt, sollten ausgeschlossen werden. So wie die Sache mit Micky – oder wenn ich jetzt beispielsweise sagen würde ‚Ich kann McKay gut leiden‘.“
    Noch ehe Rodney sich einen bissigen Gegenkommentar einfallen lassen konnte, riss Sheppard die Augen weit auf, als er fassungslos auf seinen Ring starrte, und rief empört: „Hey!“ Dann hielt er den Ring ins Licht, um ihn mit zu Schlitzen verengten Augen zu betrachten. „Moment mal, das entspricht der Wahrheit! Das Teil funktioniert nicht!“

    Elizabeth gluckste leicht. „Ich denke, ‚das Teil‘ funktioniert ganz hervorragend, Colonel. Wie Sie eben alle gesehen haben“, wandte sie sich dann an die Gesamtheit, „erkennen die Ringe auch Ironie und sonstige Täuschungsversuche.“ Sheppards finsteren Blick missachtend, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort: „Der Ring hat Colonel Sheppards Intention sofort erkannt, dass jeder der hier Anwesenden glauben sollte, der Satz entspräche nicht der Wahrheit, was wiederum einer indirekten Lüge gleichkam. Vielen Dank für diese amüsante Demonstration, Colonel.“

    Sheppard verzog das Gesicht zu einer Grimasse und ließ Rodney einen finsteren Blick zukommen, als ob es allein seine Schuld gewesen wäre, dass er bereits zwei Minuten nach Wettbewerbsbeginn die dritte Lüge zu verbuchen hatte.

    Elizabeth derweil nahm einen fast ehrfürchtigen Tonfall an, als sie sie mit den Worten entließ:
    „Ich wünsche jedem Einzelnen von Ihnen viel Glück und eine ehrliche Zunge für die kommende Woche.“

    Und mit diesen Worten nahm das Chaos seinen Anfang …


    Tag 2; Vormittag; Rodneys Labor …


    „Also …“ Natürlich war es Sheppard, der in das Labor gestiefelt kam, als ob es ihm selbst gehörte, und sich neben Rodneys Laptop auf den Tisch schwang. „Haben Sie auf M3L wirklich gewusst, dass man sich dort zum Gruß in den Dreck wirft, oder sind Sie einfach nur ausgerutscht? – Was?! Das wollte ich Sie schon immer fragen, aber ich hab gedacht, dass ich keine ehrliche Antwort kriegen würde, wenn es sie unabsichtlich in dieses Schlammloch gelegt hat.“

    Rodney funkelte ihn böse an.

    Sheppard, dieser Bastard, hatte den Nerv, breit zu grinsen. „Keine Antwort ist in dem Fall auch eine Antwort, McKay.“

    „Oh, na, warten Sie, das kann ich auch …“

    Doch Sheppard war plötzlich sehr schnell verschwunden.


    Tag 3; Abend; auf den Gängen von Atlantis …


    Trotz Sheppards hinterhältiger Versuche, zeigte Rodneys Ring zweieinhalb Tage, nachdem Elizabeth die Awards ausgerufen hatte, immer noch die Zwei an. Ha! Die Schokopuddings waren ihm so gut wie sicher!
    Gerade war er zusammen mit Sheppard auf dem Weg zur Kantine und ausnahmsweise schien dieser einmal nicht darauf aus zu sein, ihm eine Lüge zu entlocken.

    „Ich frag mich, warum wir die Ringe nicht schon früher eingesetzt haben“, bemerkte Sheppard gerade. „Die wären sicher nicht schlecht gewesen, wenn wir sie an den Genii ausprobiert hätten. Oder an den Wraith: ‚Hier, stecken Sie mal an. – Und? Wollen Sie uns gerade über den Tisch ziehen?‘ – Hätte uns bestimmt ’ne Menge Ärger erspart.“

    Rodney überlegte sich gerade, was er darauf erwidern könnte (es wurde allmählich lästig, jedes seiner Worte auf die Goldwaage legen zu müssen!), als sie die Kantine erreichten. Augenblicklich drang ihnen Gelächter entgegen.

    In der Mitte der Kantine hatten einige Wissenschaftler, Soldaten und ein paar vom Ärzteteam mehrere Tische zusammengezogen und saßen in einer ausgelassenen Runde beisammen.

    „Was ist denn hier los?“, erkundigte sich Sheppard, als sie zu ihnen an den Tisch traten.

    „Wir spielen ‚Wahrheit oder Award-Loser‘, Sir“, entgegnete Cadman.

    „Wahrheit oder Award-Loser?“, wiederholte Sheppard.

    „Ja“, mischte sich eine Wissenschaftlerin mit ein, deren Name, wie Rodney glaubte, mit P begann. Oder A? Da war sich Rodney nicht ganz sicher. Oder war es doch ein S ...? „Wie ‚Wahrheit oder Tat‘, nur ohne Tat.“

    „Wir haben sogar traditionellerweise die letzten Vorräte an Rum aus der Küche bekommen“, fügte Major Lorne an, wobei er eine große Flasche hochhielt.

    Rodney schnaubte auf. „Das hier ist doch kein ‚Wer im Suff den größten Scheiß erzählt‘-Wettbewerb!“

    „Da muss ich McKay ausnahmsweise mal recht geben“, stimmte Sheppard ihm unverzüglich zu, was Rodney aufhorchen ließ.
    Er hätte angenommen, dass Sheppard bei so einem kindischen Spiel sofort dabei wäre. Sollte es da wohl etwas geben, das der Colonel vor ihnen verbergen wollte? Vielleicht war dieses ‚Wahrheit oder Award-Loser‘-Spiel doch gar nicht so kindisch, wie er zuerst gedacht hatte …

    „Auf der anderen Seite wollen wir natürlich keine Spielverderber sein, nicht wahr, Colonel? – Irgendwelche speziellen Spielregeln?“ Damit zog Rodney sich flink einen freien Stuhl heran und quetschte sich zwischen Zelenka und Miss Er-kam-einfach-nicht-auf-den-verdammten-Namen. Sheppards bösen Blick versuchte er dabei so gut wie möglich zu missachten.


    Eine Stunde später …


    „Okay, lasst mich nachdenken …“ Cadman tippte mit dem Zeigefinger an ihr Kinn. „Ah, ja. Hab was: Peinlichstes Ritual auf einem fremden Planeten? Hmmm …“ Sie sah kontemplativ in die Runde und ein diabolisches Grinsen umspielte ihre Lippen. „Team Eins.“

    Sheppard und Rodney stöhnten synchron auf.

    „Denken Sie daran, unter wessen Kommando Sie stehen, Lieutenant“, feixte Sheppard, doch Rodney erkannte, dass ihm die Frage ebenso unangenehm war.

    „M4L-397“, meinte Teyla schließlich, als die abwartende Stille sich in die Länge zog.

    „Oh, bitte! Das war nicht peinlich, das war ein einfaches, kulturelles Missverständnis!“

    „Na ja.“ Sheppard legte den Kopf schief. „Ich würde sagen, das kommt auf den Standpunkt an.“

    Rodney rollte die Augen. Solche vagen Kommentare bekam man von Sheppard in den letzten Tagen öfter zu hören, weil ihm die Antwort wohl unangenehm war, er aber keine Lüge deswegen riskieren wollte.

    „Was kommt denn da bitteschön auf den Standpunkt an?!“, hielt Rodney nichtsdestotrotz dagegen.

    Ein leichtes Grinsen stahl sich auf Sheppards Gesicht. „Von unserem Standpunkt aus, würde ich sagen, war es schon peinlich. Vom Standpunkt der Horraner aus nicht.“

    „Selbst mein Ring stimmt mir zu, wenn ich sage, dass das nicht peinlich war!“, hielt Rodney mit einem Blick auf seinen Ring dagegen und atmete innerlich erleichtert aus.

    „Wie steht es mit P3F-812?“, schlug Teyla nun vor.

    Rodney seufzte genervt auf. „Wie oft soll ich das eigentlich noch sagen?! Ich dachte, sie wollten Sheppard entführen!“

    „Ja, kann ich gut nachvollziehen“, meinte Sheppard und einen Augenblick lang dachte Rodney, er würde ihn endlich verstehen. Doch dann musste er natürlich alles kaputt machen, indem er anfügte: „Sie müssen darauf gekommen sein, als die Eingeborenen anfingen, meine Füße zu küssen.“

    „Sie wollten Sie und Ihr Gen von Anfang an für sich behalten! Da war es ein naheliegender Schluss!“

    Bevor Sheppard darauf noch etwas erwidern konnte, mischte sich Cadman wieder ein: „Man hört Gerüchte von einem Ritual, das nie Eingang in die Missionsberichte gefunden hat und das Striptease beinhaltet haben soll?“

    „Nein, nein, nein! Wir konnten absolut nichts dafür!“, stellte Rodney sofort klar. Und wo kamen solche Gerüchte überhaupt her? Er hatte ganz sicher kein Wort darüber verloren und Sheppard traute er es auch nicht zu. War Ronon etwa ihre undichte Stelle gewesen?
    „Wer sollte schon wissen, dass sie mit ‚ausziehen‘ eigentlich ‚das Dorf verlassen‘ meinten? Wir hatten schließlich keinen Linguisten dabei!“


    Und noch eine Stunde später …


    „Publikumsjoker!“, platzte es aus Rodney heraus.

    „McKay, Sie können keinen Publikumsjoker nehmen um herauszufinden, ob Sie auf der Highschool mal von jemandem abgeschrieben haben“, klärte Sheppard ihn auf.

    „Stimmt.“ Verdammt, es wurde so allmählich schwer, sich zu konzentrieren.

    Rodney warf dem Wissenschaftler in dem bunten Shirt, der ihm die Frage gestellt hatte, einen bösen Blick zu.

    „Und wenn Sie den Sag-ich-nicht-Joker meinen“, fügte Sheppard hinzu, „dann haben Sie den schon vor zehn Runden verbraten.“

    „Hab ich das?“

    „Ja“, bestätigte Buntes-Shirt. „Als es darum ging, was Sie mit auf einen verlassenen Planeten nehmen würden. Erinnern Sie sich?“

    „Die Frage war mir zu kindisch, deswegen hab ich sie nicht beantwortet!“


    Und eine dritte Stunde später …


    „Und einmal“, lallte Sheppard, „einmal sin’ Mitch und ich … sin’ wir im Winter bei vier Grad nackt im See baden gegangen.“

    „Gar nich gut für Erkältungen …“, tadelte Carson. Dann verzog er angestrengt nachdenkend das Gesicht – was ihm offensichtlich nach dem ganzen Alkoholkonsum etwas schwerfiel – und verbesserte sich: „Gut für Erkältungen, mein ich. Gar nich gut für keine Erkältungen …“

    „Warum?“, wollte Rodney wissen, dem es selbst allmählich schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen.

    „Nun, das Immunsystem …“

    „Nicht Sie!“, winkte Rodney mit einer unkoordinierten Handbewegung ab. „Sheppard!“

    „Oh.“ Offensichtlich war dem Colonel ebenfalls entgangen, dass er gemeint gewesen war.
    „Unser befehlshabender Offizier hat gesagt –“ Er verstellte seine Stimme und sagte in einem tiefen Bass: „– Kein Schwimmen im See.“ Bei der Erinnerung gluckste er leicht in sich hinein, schüttelte den Kopf und nahm anschließend einen großen Schluck aus der Flasche. „War’n Idiot.“

    Rodney hob eine Braue. „Hm, aber er hatte doch recht, oder?“

    „Mmmh …“, machte Sheppard, wobei er sich in seinem Stuhl zurücklehnte, die Beine von sich streckte und kurz die Augen schloss. Gleich darauf öffnete er sie jedoch wieder einen Schlitz breit, um Rodney mit schief gelegtem Kopf anzugrinsen. „Hat sich rausgestellt, er hat das nur gesagt, weil er dachte, Mitch un’ ich würd’n’s dann machen. War die Rache für die Sache … die Sache mit den Ameis’n.“

    „Wollen wir es überhaupt wissen?“, fragte Lorne.

    Sheppard lümmelte sich noch tiefer in seinen Stuhl und hob lässig eine Schulter. „Nah.“


    Tag 4; Nach einer schiefgegangenen Mission; auf der Krankenstation …


    „Und, Colonel, wie fühlen Sie sich?“

    „Alles bestens. – Verdammt, McKay, das war nicht fair!“

    Doch Rodney missachtete den empörten Ruf des Colonels und floh nahezu aus der Krankenstation.


    Tag 5; Mittag; in der Kantine …


    „Hätte ich vielleicht sagen sollen: ‚Nein, das Kleid sieht absolut abscheulich aus‘?! Oh mein Gott, das hätte ich sagen sollen! Ich meine, okay, die Chance auf ein weiteres Date – aber auf der anderen Seite: Schokopudding!“

    „Also ist das Date nicht so gut gelaufen?“, fasste Sheppard Rodneys zehnminütigen Monolog über Notlügen und darüber, dass diese Form der Lüge gar nicht zählen sollte, zusammen.

    „Haben Sie mir überhaupt zugehört?! Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Radek noch immer nur zwei Lügen auf seinem kleinen Tschechenring hat. Damit bin ich eine Lüge weiter von den Schokopuddings entfernt als er!“

    „Ich hab auch erst zwei“, merkte Ronon zwischen zwei Bissen kauend an.

    „Danke, da fühl ich mich doch gleich viel besser!“, gab Rodney sarkastisch zurück. „Hey!“, wandte er sich dann an Sheppard, als ihm eine Idee kam, und schnippte mit den Fingern. „Wir könnten versuchen, Radek zum Lügen zu bringen! Irgendeine Notlüge … Fragen Sie ihn, ob er Ihre Frisur mag.“

    Sheppard hielt inne, die Gabel auf halbem Weg zu seinem Mund, ehe er sie langsam wieder senkte. „Was ist gegen meine Frisur auszusetzen?!“

    „Nein, im Ernst. Das könnte klappen. Wenn mich eine kleine unschuldige Notlüge schon in diese Situation gebracht hat, dann können wir das auch zu unserem Vorteil nutzen und die Konkurrenz ausschalten.“

    „Was ist gegen meine Frisur auszusetzen?“, wiederholte Sheppard, diesmal an Teyla und Ronon gewandt.

    Teyla sah so aus, als wollte sie irgendetwas sagen, dann presste sie jedoch die Lippen zusammen und floh mit einem gemurmelten „Ich habe ganz vergessen, ich muss noch … Puddlejumper putzen“ aus der Kantine.

    Puddlejumper putzen?!“ Irritiert glitt Sheppards Blick zu Ronon, der nur kauend die Schultern hob, Teylas Teller zu sich heranzog und sich über den Rest des Essens hermachte.

    „Also, was ist?“, wollte Rodney ungeduldig wissen. „Machen Sie mit?“

    Sheppard runzelte nachdenklich die Stirn. „Wäre das nicht etwas geschummelt?“

    „Was?! Sie haben doch die ganze Woche versucht, mich zum Lügen zu bringen!“

    „Nein, ich hab die ganze Woche versucht, die Wahrheit über einige Ereignisse zu erfahren, das ist was anderes.“

    Rodney verdrehte die Augen. „Also gut. Ich geb Ihnen auch was von meinem Pudding ab, wenn ich gewinne. Und das ist ein wirklich großzügiges Angebot, ich teile nämlich nicht mit jedem.“

    „Jetzt versuchen Sie es auch schon mit Bestechung, hm? Sie sind wirklich tief gesunken, McKay.“ Auf Sheppards Gesicht breitete sich jedoch ein Grinsen aus. „Was für ein Glück für Sie, dass ich käuflich bin.“


    Tag 6; noch 45 Stunden, 13 Minuten …


    Als wäre ich gerade aus dem Bett gefallen?!“

    „Ja, ich weiß, ich hätte diesem fiesen kleinen Bastard auch nicht zugetraut, dass er es wagt, Ihnen die Wahrheit ins Gesicht zu sagen! Weiß der nicht, dass ihr Militärleute zu jeder Zeit Waffen mit euch herumtragt?! – Aber lassen wir das. Jetzt brauchen wir erst mal schnell einen neuen Plan! Uns bleibt nicht mehr viel Zeit!“

    „Fragen Sie ihn doch, was er von Ihnen und Ihrem großen Ego hält!“

    „Oh, bitte! Nur weil er Ihre Haare beleidigt hat, müssen Sie das jetzt nicht gleich an mir auslassen! Außerdem sagt er mir das täglich mindestens zehn Mal, also ist der Plan hinfällig.“
    Rodney lief unruhig in seinem Quartier hin und her, wo er mit Sheppard zu dieser Krisensitzung zusammengekommen war.
    „Vielleicht könnte ich Katie dazu bringen, ihn auf ihr neues Kleid anzusprechen“, überlegte er laut.

    „Gute Idee. Und warum genau sollte Dr. Brown das machen?“

    „Haben Sie eine bessere Idee?“ Als Sheppard daraufhin nichts erwiderte, fuhr er fort: „Glauben Sie mir: Der Plan ist idiotensicher. Niemand traut sich, einer schönen Frau in einem hässlichen Kleid zu sagen, wie grässlich sie darin aussieht.“

    „Wenn Sie meinen …“

    Erschöpft aber zufrieden nun einen Plan zu haben, ließ sich Rodney auf seiner Bettkante nieder.

    „Ich weiß gar nicht, warum wir überhaupt Awards veranstalten müssen um herauszufinden, wer am ehrlichsten ist“, beschwerte er sich. Denn wirklich: Er hätte nicht gedacht, dass er sich den Pudding so hart würde erkämpfen müssen. „Jeder hier weiß, dass ich das bin. Normalerweise beschweren sich immer alle Idioten, dass ich ihnen unverblümt sage, wie inkompetent sie sind. Und jetzt auf einmal soll ich beweisen, dass ich ehrlicher bin als alle anderen?! Das ist unfair!“


    Tag 6; noch 42 Stunden, 49 Minuten …


    „Ty vole! Blabla quak blubb, zatracenej!“

    Oder so ähnlich hörte es sich für Rodney zumindest an, als Radek, zu voller Größe zornig vor ihm aufgebaut (also noch immer einen guten Kopf kleiner als er), eine Schimpftirade gegen ihn losließ.

    „Sie wissen, dass Sie genauso gut die Sprache dieser schleimigen Sumpfnöhlen sprechen könnten, die auf dem Festland leben?“ Rodney konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. I-dio-ten-sicher!

    Radek hielt in seinen Beschimpfungen eine Sekunde inne, dann schnaubte er auf, drohte ihm mit dem Zeigefinger und meinte: „Das wird Nachspiel haben!“, ehe er davonrauschte.

    Rodney grinste nur noch breiter.


    Tag 7; noch 29 Stunden, 12 Minuten …


    „Haben wir jetzt auch alle?“, wollte Rodney nervös von Sheppard wissen. Sie durften unter keinen Umständen jemanden vergessen, der weniger als drei Lügen hatte!

    „Denk schon“, erwiderte Sheppard schulterzuckend. „Ich hab Teyla zum Festland geflogen und sie den Kiddies erklären lassen, wie ‚Kopulation‘ funktioniert.“

    „Das haben Sie nicht!“

    „Doch. Sie müssen sich unbedingt mal die athosianische Variante von den Bienchen und den Blümchen anhören. Verrückt, sag ich Ihnen! Ich bin irgendwo bei den Sternen und der Verschmelzung mit der Morgenröte ausgestiegen.“

    Rodney schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche: „Was ist mit Lorne? Der war beim Wahrheit-oder-Award-Loser-Spiel ziemlich gut. Oder Ronon, der war noch nicht mal dabei!“

    „Sind auch beide schon aus dem Verkehr gezogen. Lorne hab ich einfach befohlen, mir seinen Ring zu zeigen – es hat echt Vorteile, in der Befehlskette oben zu stehen. Na ja, jedenfalls hat er schon sieben. Und ich hab von Sgt. Davis, der es von Zelenka weiß, der es von Carson hat, dass Ronon auch schon vier Lügen drauf hat.“

    „Und was ist mit dieser Schwarzhaarigen, die Sie immer beim Essen beobachtet?“

    Sheppard verdrehte die Augen. Doch das brachte Rodney nicht davon ab, ihn weiter zu löchern. Man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein.


    Tag 8; noch 1 Stunde, 04 Minuten …


    Es war seltsam still in dem Versammlungssaal. Obwohl sie noch eine Stunde abzusitzen hatten, war die halbe Basis bereits versammelt und wartete ungeduldig auf Elizabeth. Niemand wagte, etwas zu sagen, in der Befürchtung, es könnte eine Lüge über seine Lippen kommen.

    Nun ja, fast niemand … Einem der Marines schien das Schweigen unangenehm zu sein oder ihm war einfach nur langweilig, denn er schlug vor: „Also, wie schaut’s aus? Hat jemand Lust auf eine Runde ‚Wahrheit oder Award-Loser‘?“

    Ein kollektives Stöhnen war die Antwort.

    „Verschärfte Regeln“, fuhr der Marine fort, als ob er damit die anderen von seiner Idee würde begeistern können. „Einsatz: Alles oder nichts. Jede Frage muss beantwortet werden.“ Abwartend hob er die Augenbrauen und sah in die Runde.

    „Sie wollen mir nur meinen Schokopudding abspenstig machen!“, beschuldigte Rodney ihn. Immerhin hatte er sich mit Sheppards (und gelegentlich Katies unwissentliche) Hilfe durch harte Arbeit den ersten Platz gesichert.

    „Ach, kommen Sie, McKay. Sie wollen doch kein Spielverderber sein?“
    Rodney wusste, dass er geliefert war, als Sheppard sein breites Grinsen aufsetzte und eine herausfordernde Braue hob. Er hatte gleich geahnt, dass er es noch zurückbekommen würde, Sheppard in die erste Runde von Wahrheit-oder-Award-Loser mit hineingezogen zu haben …


    Tag 8; noch 1 Minute, 23 Sekunden …


    „Wie steht es?“

    „Keine Ahnung, hat jemand mitgezählt?“

    „Ringvergleich!“

    Jeder warf einen Blick auf seinen Ring.

    „Was bedeutet denn dieses durchgestrichene Ei mit den kleinen Fühlern an den Seiten?“

    „Das ist eine neun!“

    „Quatsch! Eine zwölf!“

    „Wo haben Sie denn antikisch zählen gelernt?!“

    Doch noch bevor sie feststellen konnten, um welche Zahl es sich bei Sgt. Davis handelte, unterbrach Elizabeth das Durcheinander, die pünktlich auf die Minute den Versammlungssaal betrat.
    Sofort kehrte wieder Ruhe ein und alle Augenpaare hefteten sich auf Elizabeth.
    „Reden wir nicht lange um den heißen Pudding herum, Sie alle wollen wissen, wer die Ehre erworben hat, den Titel ‚der mit der Zunge der Wahrheit spricht‘ tragen zu dürfen.“

    „Wer die Schokopuddings bekommt“, raunte Rodney Sheppard zu.

    Bevor dieser noch darauf eingehen konnte, rief Elizabeth in die Runde: „Fünfzig Lügen, wer bietet weniger?“

    Dutzende von Händen schossen in die Höhe.

    „Vierzig Lügen …?“


    06 Minuten und 31 Sekunden nach Tag X ...


    „Und der Gewinner ist … Ronon! Applaus bitte für unser ehrlichstes Alien!“

    Elizabeth, Teyla und Radek waren die Einzigen, die höflich in die Hände klatschten, woraufhin Ronon abwinkte: „War nicht schwer.“

    Die anderen (und besonders Rodney) waren viel zu geplättet, dass sie selbst nicht den Preis abgeräumt hatten, und starrten Ronon teils ungläubig, teils neidisch an.

    „Sie haben alle Ihr Bestes gegeben“, hob Elizabeth dann an. „Und ich bin sicher, Sie alle waren sehr offen und ehrlich diese Woche. Offensichtlich leider nicht ehrlich genug. Aber ich bin sicher …“

    „Wir haben nicht alle Variablen berücksichtigt!“, beschwerte sich Rodney, der endlich aus seinem Schockzustand erwacht war. „Es besteht keinerlei Relation dazu, wie viel jemand redet. Wer am Tag zwei Mal den Mund aufmacht, um ‚Hallo‘ und ‚Tschüß‘ zu sagen –“, er warf Ronon einen finsteren Seitenblick zu, „– der hatte von Anfang an viel bessere Chancen zu gewinnen als jemand, der seinen Mund auch zum Reden verwendet! Wenn wir das Ergebnis durch die durchschnittliche Wortzahl teilen würden und …“

    „Rodney, die Regeln waren jedem von Anfang an klar“, unterbrach Elizabeth ihn kompromisslos. „Unser Gewinner steht fest. Sie sollten stolz auf ihr Teammitglied sein!“

    „Ja, ja, ich bin absolut … Mein Teammitglied!“, stieß er dann aus, als hätte Elizabeth ihn gerade auf das Geheimnis gebracht, ZPMs selbst herzustellen. „Ronon, Sie teilen doch sicherlich mit einem hungrigen Teammitglied!“

    „Sorry, McKay, hab schon ’ne Abmachung mit Zelenka.“

    „Zelenka?!“ , rief Rodey entrüstet aus und blickte zu Radek, der sehr selbstgefällig aussah.

    „Ja. Ich halte ihm Sie und Sheppard mit Ihren Schummelversuchen vom Hals und er teilt Pudding mit mir.“

    „Das muss einfach gegen die Regeln sein!“, empörte sich Rodney und wandte sich Elizabeth zu.

    „Tut mir leid, Rodney, in den Regeln steht nichts gegen Verschwörungen. Und selbst wenn es so wäre, dann müsste ich, von dem, was ich gehört habe, wohl als allererstes John und Sie disqualifizieren. Sieht so aus, als müssten Sie sich nächstes Jahr einfach mehr anstrengen.“

    „Nächstes Jahr?!“, stieß Rodney hervor.

    „Selbstverständlich. Dr. Heightmeyer ist der Ansicht, dass diese Aktion der gesamten Basis sehr gut getan hat. Wir waren alle für eine Weile von jeglichen Wraith- und sonstigen Problemen abgelenkt und anscheinend haben diverse Wahrheitsspiele für mehr Gruppenzusammenhalt gesorgt. – Aber nun muss ich Sie leider nichtsdestotrotz an Ihre Arbeit zurückbeordern. Geben Sie bitte alle beim Rausgehen Ihre Ringe ab.“

    Auf dem Weg zur Ringabgabe gesellte sich Rodney zu Sheppard.

    „Ich kann einfach nicht glauben, dass wir von Zelenka und Ronon reingelegt wurden!“ Noch immer ganz fassungslos schüttelte er den Kopf. Da gingen seine Puddings dahin …

    Sheppard jedoch zuckte lediglich unbeteiligt mit den Schultern, doch dann wandte er sich ihm mit einem breiten Grinsen zu und stieß ihn mit seiner Schulter an. Und jep, das war definitiv sein ‚Ich habe gerade eine Idee, die McKay früher oder später teuer zu stehen kommen wird‘-Grinsen.

    „Nächstes Jahr“, meinte er zuversichtlich, „da machen wir sie fertig!“



    E N D E

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    Airman Avatar von Jaffa Tealc
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    Standard

    Autor: Jaffa Tealc
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    Kategorie: Action
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    Titel: (Die große Mission)
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    Kommentar:
    Meine Geschichte ist eine Fortsetzung von Stargate SG-1 nach der 10. Season und nach The Ark of Truth. Über den Inhalt werde ich jetzt nicht viel erzählen. Will die Spannung nicht verderben. Für die
    Ich verrate nur eins, in meiner Geschichte erfährt man viel über zwei Rassen die Gadmia (sie wurden schon mal in der Season 4 erwähnt, 4:09 Die Ankaraner) und eine andere die ich jetzt nicht vom Name nennen werde (Tipp die gehört zu den 5 Arten, Tauri, Nox, Asgarad, Antiker und die??) so das reicht jetzt^^

    Für die Geschichte hab ich ungefähr 5-8 Stunden gebraucht.
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    Charaktere:
    Cameron Mitchell
    Samantha Carter
    Dr. Daniel Jackson
    Teal`c
    Vala Mal Doran
    General Hank Landry
    Präsident Hayes
    General Francis Maynard
    --------------------------------------
    Betaleser: Meine Eltern
    --------------------------------------
    Rating: AB 12
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    Wörter: 2324
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    Spoiler 

    Die große Mission

    Es ist ein Tag wie jeder andere auch. Die Jaffa leben in Freiheit, die Ori werden nicht mehr angebetet und die Wraith fliegen immer noch da draußen rum. Aber heute hat sich was verändert.

    Tealc konnte es wieder nicht lassen und angelte wieder in O´Naill´s Gewässern. Diesmal war Mitchell mit von der Partie, aber er hatte keinen Spaß daran.
    Daniel Jackson studierte schon sein Monaten die Asgart Datenbank und hatte schon viele interessante Erfahrungen gemacht.
    Vala und Samantha fuhren in die nächstgelegene Stadt, um zu bummeln. Dabei kamen sie an einem Tierladen vorbei. Zum ersten Mal sah Vala eine Katze und fand sie sehr süß. Vala überredete Samantha die Katze ihr zukaufen. Samantha erklärte ihr welche Verpflichtungen Vala gegenüber der Katze hat. Sie ist bereit für sie gut zu sorgen. Daraufhin kauft Samantha die Katze.

    Zurück im SG-Kommando gingen Vala und Samantha auf Daniel zu und fragten ihn, ob sie zusammen frühstücken. Vala setzte ihre Katze auf Daniels Arbeitstisch und sie gingen in die Kantine.
    Währenddessen näherte sich Vala´s Katze Daniels Laptop und stieg auf die Tastatur.
    Nachdem Daniel mit dem Essen fertig war, ging er wieder mit Vala in sein Büro. Daniel war entsetzt als er bemerkte, dass Vala´s Katze auf seinen Laptop spazieren ging. Das blieb natürlich nicht ohne Folgen. Die Katze hatte zufällig den Teil der Asgart Datenbank geöffnet, wo die Rasse Furlinger beschrieben und die Position eines Planeten angegeben war.

    Nach einer Zeit wurde das ganze SG-1 Team vom General und Jackson in den Besprechungsraum gerufen. Daniel hielt einen Vortrag über die Rasse Furlinger. Er erzählte viel über ihre Geschichte und deren Stargate Koordinaten. Es gab ein Problem mit den Koordinaten. Die Adresse hatte neun Symbole und war weiter entfernt als alles was sie bisher kannten. Der Energiebedarf ist bei so einer Entfernung enorm.

    General Francis Maynard, der ebenfalls anwesend war, führte allen das neue Erdschiff vor. Die Napoléon Bonaparte, ein Raumschiff für die Erforschung brstimmt, mit brandneuem Asgard und antiker Technologien ausgestattet. Das schnellste und bestausgerüstete Schiff der Erdflotte.

    Alle waren begeistert und wollten unbedingt an der Mission teilnehmen. Die Napoléon Bonaparte war für den Abflug vorbereitet. Das SG-1 Team begutachtete alles. Samantha Carter schaute sich die Maschinen an. Tealc und Mitchell redeten mit Moreira, dem Kapitän der Napoléon Bonaparte, über die Waffen und Schildsysteme. Nur Daniel war noch im SG-Center und studierte weiter die Geschichte der Furlinger. Er hatte keine Ruhe, denn Vala war hier und fand Daniels Arbeit todlangweilig. Sie wollte auch auf die Napoléon Bonaparte.

    Kurz vor dem Start wünschte der Präsident Hayes viel Glück und Gottes Segen auf der monatelangen Reise.

    Nach Verlassen der Erdatmosphäre befahl Moreira den Sprung in den Hyperraum. Das SG-1 Team fing langsam an sich zu langweilen, ebenso erging es dem Rest der Besatzung.

    Nach zwei Wochen Flug zwischen zwei Galaxien wurden sie Mitten im Nichts aus dem Hyperraum geschleudert. Es gab eine so heftige Erschütterung, dass jeder auf den Boden fiel. Tealc konnte sich gerade noch halten. Sie waren in eine Explosionswelle einer Supernova geraten. Nur die Lebenserhaltungssysteme waren noch funktionsfähig. Samantha bekam den Befehl die Schilde als erstes zu reparieren. Denn der Überwachungsoffizier hatte eine zweite Welle ausgemacht, die in ca. 30 min eintreffen würde. Carter reparierte verzweifelt die Schilde. In letzter Minute gelang es ihr, die Schutzschilde wurden aktiviert. Nach einer Weile funktionierte der Hyperantrieb auch wieder.

    Die Napoléon Bonaparte flog wieder in den Hyperraum. Sicherheitshalber mit achtzig Prozent der Maximalgeschwindigkeit. Die Techniker reparierten mit Carter die restlichen Systeme des Schiffes.

    Mit 4 Tage Verspätung erreichte das Erdschiff am Rande der Galaxie einen Planeten der Furlinger. Das SG-1 Team wurde auf die Brücke gerufen. Moreira befahl einen Oberflächenscan des Planeten. Aber da stimmte etwas nicht. Es lag alles in Schutt und Asche. Daniel schlug vor, ein Begrüßungssignal zu senden. Niemand antwortete.

    Plötzlich entdeckte der Überwachungsoffizier ein Raumschiff, von einer unbekannten Rasse, mit Kurs auf die Napoléon Bonaparte. Nachdem sie uns gescannt hatten und aggressives Verhalten zeigten, befahl Moreira alle auf die Kampfstation. Daniel versuchte mit den Angreifern zu reden. Aber ohne erkennbaren Erfolg. Die Angreifer kamen inzwischen immer näher und es baute sich ein starkes elektronisches Feld im vorderen Teil des Schiffes auf. Die elektrische Ladung entlug sich explosionsartig auf einen Schlag, und es kam ein grelles, sehr schnelles Geschoss auf die Napoléon Bonaparte zu. Moreira gab den Befehl, die Schilde auf Maximum hochzufahren und das Feuer zu erwidern. Sie versuchten mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, das Geschoss aufzuhalten, aber es war einfach zu schnell. Moreira befahl allen, sich auf den Einschlag vorzubereiten. Das Geschoss durchdrang die Schilde und verursachte erhebliche Schäden an der Schiffhülle. Samantha berichtete dem Kapitän, dass die Primärsysteme ausgefallen waren. Mitchell schlug vor, die X-302er zu starten, um uns verteidigen zu können. Sein Vorschlag wurde unterstützt. Tealc, Mitchell und ein paar andere der Besatzung flogen mit den X-302er raus, um die Napoléon Bonaparte zu verteidigen. Samantha und weitere Wissenschaftler konnten die Schilde um 30% und ein paar andere Systeme wieder flott machen. Währenddessen berichtete Mitchell, dass das feindliche Schiff verschwunden war. Alle fragten sich was dahinter steckte.
    Die Langstreckenkommunikation fing an Daten zu senden. Samantha glaubte, dass das Geschoss ein Computervirus enthielt, der dafür gedacht war, ein Teil unsere Datenbank an die umbenannte Rasse zu versenden. Mitchell, der noch im x302 im Weltraum flog, bat um Abschussgenehmigung der Sendeanlage. Die Sendeanlage wurde vom Kapitän zum Abschuss freigegeben. Mitchell ging auf Abfangkurs, er erfasste das Ziel und zerstörte es. Aber der Schaden war nicht zu verhindern. Die Feinde hatten schon die Informationen, die sie haben wollten.

    Nachdem der Hyperantrieb wieder funktionstüchtig war, befahl Moreira den Sprung nach P4xr54, einem anderen Planeten der Furlinger. Da die Schiffssysteme nicht komplett vernetzt waren, wie bei der Dedalus, konnten sie in Ruhe im Hyperspace die befallenden Schiffssysteme von dem Virus befreien. Daniel durchforstete die Datenbank der Antiker und der Asgart nach Hinweise auf unsere Angreifer. Er bekam wieder „hilfreiche“ Unterstützung von Vala.

    Tealc rief die ganze Truppe (Samantha, Daniel, Mitchell, Vala) auf die Brücke, da sie gleich den Hyperspace verlassen würden. Nach Verlassen des Hyperspace gab es plötzlich starke Erschütterungen. Moreira befahl die Schilde zu aktivieren. Nach den ersten Scans stellte sich heraus, dass sie nicht angegriffen wurden, sondern dass sie nur von Trümmern bombardiert wurden, die im Weltraum herum flogen. Tealc nahm an, dass hier ein sehr starker Kampf stattgefunden hatte. Sie fanden eine Welt übersät von gigantischen Städten, die stark beschädigt wurden. Eine extrem giftige Atmosphäre machte auf der Oberfläche ein Überleben von Menschen und Tieren unmöglich.

    Die Besatzung und das SG-1 Team waren enttäuscht. Samantha befahl einen kompletten Scan des Sonnensystems. Es gab einen weiteren sehr kleinen Planeten auf der anderen Seite des Sonnensystems. Nachdem sie Kurs genommen hatten, erzählte Daniel das, was er noch in der Datenbank über den Angreifer gefunden hatte. Vor gut 4.000 Jahre hatten die Asgart den Kontakt zu den Furlingern von einem Tag auf den anderen verloren. Alle Schiffe, die in diese Galaxie damals geflogen sind, waren verschollen und kamen nie wieder zurück. Nach einer Zeit hatten die Asgart aufgegeben, da sie Probleme mit den Replikatoren bekommen hatten.

    Nachdem sie angekommen waren, führte Samantha einen Oberflächenscan durch. Alle Werte waren im normalen Bereich. Moreira schickte das SG-1 Team auf den Planeten in der Nähe einer Einrichtung runter. Daniel war begeistert, wieder mal Geschichte live zu erleben. Es stellte dich heraus, dass sie einen Außenposten der Furlinger gefunden hatten. Jeder war von der Architektur überwältigt. Tealc entdeckte einen Kontrollraum und rief alle zu sich. Sie teilten sich hier in zwei Gruppen auf. Samantha und Tealc untersuchten den Kontrollraum. Daniel und Vala suchten nach Antworten, was mit den Furlinger geschehen sein könnte. Plötzlich erhielt Samantha ein Funkspruch von Moreira. Er teile dem SG-1 Team mit, dass sie sich beeilen sollten. Der Überwachungsoffizier hatte eine unbekannte Flotte entdeckt, die Kurs auf die Napoléon Bonaparte hatte. Sie sollten ihre Sachen packen und sich auf hochbeamen vorzubereiten. Inzwischen hatte Daniel etwas Interessantes in einer Art von Computer-Terminal und Bucherei gefunden. Alle wurden auf die Napoléon Bonaparte hochgebeamt.

    Die Napoléon Bonaparte flog in den Hyperspace nach P4xk34, einem der ältesten Planeten der Furlinger. Daniel untersuchte die Geschichtsdaten der Furlinger und bereitete einen Vortrag vor. Währenddessen gingen Vala, Tealc und Samantha in der Kantine. Sie diskutierten darüber, was das genau für eine Einrichtung der Furlinger war. Nach einer Zeit rief Daniel alle in den Besprechungsraum. Er erzählte, dass die Furlinger eine stolze Rasse waren, mit Hunderten von Planeten und Stützpunkten. Sie lebten mit den Gadmia zusammen friedlich in der Galaxie. Die Gadmia waren eine besondere Rasse. Sie mussten bestimme Planeten formieren, um auf ihnen leben zu können. Aber sie vermehrten sich so schnell, dass ihr Lebensraum knapp wurde. Da haben sie ein ganz neues Terraforming erfunden. Sie konnten jetzt auch gewöhnliche Planeten formieren. Das ging eine Zeit lang gut. Aber dann weigerten sich die Furlinger weitere Planeten für das Terraforming herzugeben. Es entstanden Spannungen zwischen den Furlinger und den Gadmia. Nach einigen Jahren entstanden zwei Gruppen der Gadmia. Die einen wollten weitere Planeten formieren und die anderen wollten diese Krise friedlich lösen, indem sie in den Weltraum mächtige Raumstationen bauten. Dann entstand ein intergalaktischer Krieg zwischen den Gadmia und den Furlinger. Aber die Gadmia waren in großer Überzahl. Ein Teil der Gadmia, die das alles nicht wollten, sind in unsere Galaxie geflohen.
    Plötzlich wurde der Kapitän auf die Brücke gerufen. Die Napoléon Bonaparte flog aus dem Hyperspace. Moreira befahl einen Oberflächenscan. Der ganze Planet war von den Gadmia besiedelt. Daniel bat den Kapitän um einen Funkversuch mit den Gadmia. Alle fanden, dass es eine gute Idee war. Daniel rief die Gadmia, bekam aber keine Antwort. Der Überwachungsoffizier der Napoléon Bonaparte entdeckte eine kleine Flotte mit 3 größeren Schiffe, die unserer Position schnell näher kamen. Er registrierte wieder einen enormen Energieanstieg. Moreira befahl sofort die Schilde auf Maximum zu fahren und den Start des Hyperantriebs. Die Napoléon Bonaparte floh in den Hyperspace, aber die Schiffe folgten uns. Währenddessen die Gadmia uns im Hyperraum verfolgten, überlegten wir uns wie wir sie vernichten könnten. Mitchell schlug vor, die Mark-9 einzusetzen. Alle fragten sich, wie sie alle drei auf einmal ausschalten könnten. Samantha hatte die Idee, war aber so in ihre Gedanken vertieft, dass sie uns ihre Idee nicht verriet. Sie ging mit Tealc in das Waffenlager und holten sich eine Mark-9. Dabei informierte sie den Kapitän via Funk über ihren Plan. Nach einer Zeit war alles bereit. Moreira gab den Befehl zum Beamen. Die Bombe explodierte vor dem ersten Schiff der Gadmia. Es wurde zerstört, das zweite Schiff wurde durch die Trümmer stark beschädigt. Die Napoléon Bonaparte mit den Gadmia wurde aus dem Hyperspace gerissen. Moreira befahl die x302er zu starten und alles abzufeuern was sie hatten. Die Gadmia schossen zurück, aber es war zu spät. Sie wurden zerstört…

    Moreira gab den Befehl zur Erde zu fliegen. Die Napoléon Bonaparte flog in den Hyperspace. Es wurde mitgeteilt, dass sie in 5h bereit für den intergalaktischen Hyperantrieb waren. Mitchell zeigte Tealc, wie man sich die Zeit auf der Erde am besten vertreiben kann. Er schaltete seine Konsole an und drückte Tealc ein Kontroller in die Hand. Tealc fand das nicht weise… Er würde viel lieber mit Mitchell boxen.

    Am Rande der Galaxis angekommen, entdeckte der Überwachungsoffizier in 57 Lichtjahren Entfernung eine riesige Armada der Gadmia. Sie verließen sofort den Hyperspace. Daniel befürchtete, dass sie in unsere Galaxie eindringen wollten, um neue Planeten zu formieren und andere konkurrierende Lebewesen zu vernichten. Alle waren darüber entsetzt, was sie angerichtet haben. Moreira befahl den Sprung in den Hyperspace Richtung Heimat. Da der Heimflug wieder eine ganze Weile dauerte, hatte Samantha genug Zeit einen Plan zu entwickeln, um deren Flotte zu vernichten.

    Daniel war schon seit fast 4 Tage in der Geschichte der Galaxie vertieft. Mit jedem Tag der verging wuchs bei Samantha die Verzweiflung, wie man die Flotte vernichten könnte. Samantha ging zur Brücke und erkundigte sich nach der Flugroute. Einem Offizier, der gerade unsere Route auf ein Bildschirm zeigte, war ein riesiger blauer Gasgigant aufgefallen. Jetzt hatte sie die Idee. Samantha rief alle in den Besprechungsraum zusammen. Das SG-1 Team und der Kapitän perfektionieren den Plan von Samantha.

    Nach dem fünften Tag im Hyperspace gingen sie in der Nähe des Gasriesen in den Normalraum über. Die Napoléon Bonaparte klingte eine Drohne mit einem Sender, der ein Notsignal an den Gadmia sendet ab. Die Napoléon Bonaparte flog näher zum Gasriesen und Moreira befahl den Abschuss einer Rakete, die Richtung Gasriesen flog. Es dauerte nicht lange bis die Gadmia unser Köder geschluckt hatten und ein Großteil der Flotte flog Richtung Notsignal. Mitchell und Tealc wollten hier schnell weg. Moreira befahl den Hyperantrieb Richtung Heimat zu aktivieren. Die Langstreckensensoren erfassten wie der Gasriese in einer kleinen Supernova explodierte. Alle wahren überglücklich, aber was mit der Flotte der Gadmia passierte, war ungewiss. 10 Schiffe der ursprünglichen Flotte waren immer noch auf Kurs. Samantha hatte keine Idee mehr, um die restlichen Schiffe auch noch zu vernichten.

    Die Napoléon Bonaparte war nach 25 Tage auf der Erde angekommen. Ein Teil der Besatzung und das SG-1 Team wurden vom Komitee befragt und kritisiert. General Francis Maynard, der von der Mission überaus begeistert war, beurlaubte für zwei Wochen das SG-1 Team, um sie vor weiteren Fragen des Komitees zu schützen.
    Die Politiker der verschiedenen Länder, die vor 5 Jahre über das Stargateprogramm aufgeklärt wurden, waren über den Ausgang der Mission überhaupt nicht zufrieden.

    Auf einmal Klingelten beim SG-1 Team die Handys und alle wurden zum Stargate Center gerufen. Dort erfuhren sie von General Hank Landry, dass die Langstreckensensoren der Daedalus 10 Schlachtschiffe der Gadmia erfasst hatten und sie in 10 Tage in unsere Galaxie eintreffen würden.

    Tealc bat Landry nach Dakara zu reisen, um eine Flotte von Goauldschiffe bereitzustellen. Die Daedalus, die Napoléon Bonaparte und ein Schiff der Russen wurden auf die Schlacht vorbereitet. Währenddessen suchten Daniel Mitchell und Vala nach Schwachstellen in der Technologie der Gadmia.

    Präsident Hayes gab persönlich den Befehl, die Erdflotte bestehend aus 3 Kriegsschiffen, loszuschicken. Die Flotte aktivierte den Hyperantieb und flog zum geplanten Schlachtfeld.

    Der Kampf begann….

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