Hier haben wir schon wieder so eine Episode die absolut nichts zur Handlung der Staffel beiträgt. Solche Folgen gab es für meinen Geschmack in der 10. und letzten SG-1 Staffel einfach zu viel. Also wenn man sich auf den Standpunkt stellt und diese Episode nachdem bewertet inwieweit sie den Handlungsstrang um die Ori vorangebracht hat (was drei Episoden vor Schluss ja vielleicht mal angebracht wäre), dann ist sie ganz klar durchgefallen. Bewertet man sie jedoch nur aus der Perspektive einer Charakterepisode, dann ist klar, das sie sehr viel für die Entwicklung von Valas Charakter beiträgt.
So sieht man zum Beispiel sowohl am Anfang als auch am Ende, dass sich inzwischen eine Freundschaft zwischen Sam und Vala entwickelt hat. Zu Beginn dieser Episode sieht man beide in einem Kleid, wie sie grade von einer Shoppingtour zurückkommen und zum Schluss wie beide den Tag mit einem Gläschen Wein ausklingen lassen. Diese Szenen fand ich sehr schön. Irgendwie passen die beiden zusammen und es war auch schön zu sehen das Sam nach Janet Fraisers Tot wieder jemanden gefunden hat mit dem sich auch außerhalb der Arbeit versteht.
Ansonsten stand diese Folge ganz im Zeichen von Valas Vergangenheit und ihrem familiären Hintergrund. Man lernt ihren Vater Jacek kennen, der im Laufe der Episode für viele komische Momente sorgt und man bekommt durch ihn einen weiteren Einblick hinter die sonst so emotional stabil wirkende Vala.
Valas Vater ist echt eine Nummer für sich. Ich musste schon lachen als er mit seinen ganzen Koffern durch das Gate marschiert ist und die Soldaten darüber gestolpert sind. Auch Teal’c der sich ja eigentlich immer mit Kommentaren zurückhält hat ihm schnell zu verstehen gegeben was er von Jacek hält:
Teal'c: Darf ich dir einen Rat geben?
Jacek: Jeder Rat ist mir willkommen.
Teal'C: Nerv nicht so!
Sehr schade habe ich es natürlich gefunden, das Jacek wieder einmal Valas Vertrauen missbraucht und gezeigt hat, dass sie ihm so ziemlich egal zu sein scheint. Direkt von anfang an hat man aber gemerkt, dass er es nicht wirklich ernst meint. Er hat ja direkt angefangen die älteren Damen beim Bingo spielen zu betrügen, angeblichen kosmischen Staub der wundersame Kräfte besitzen soll über das Internet zu verkaufen und auch direkt mal einen Verlag dazu gebracht ein Diät Buch von ihm zu veröffentlichen. Sicherlich war das alles lustig, aber im Hinterkopf dachte ich schon an Vala und die Enttäuschung die sie spätestens am Ende dieser Folge erfahren wird. Sie musste sich immerhin sehr überwinden bis sie ihren Vater wieder etwas vertrauen konnte und der tritt ihr wie man so schön sagt direkt wieder in den Hintern und macht alles zunichte. Ich habe mich schon gefragt warum er überhaupt eine Tochter hat und auch immer wieder zu ihr zurückgekommen ist, wenn sie ihm so wenig bedeutet. Ich denke nicht das Vala ihm nochmal eine Chance geben wird. In dieser Folge hat sie es ihm zwar nicht leicht gemacht, aber positive Gefühle waren wohl noch da. Sie hat immerhin noch das Kästchen aus ihrer Kindheit behalten, wo die Geschenke ihres Vaters drin sind und das zeigt schon, dass sie bereit war ihm nochmal eine Chance zu geben, die er jetzt wohl für immer und ewig verspielt hat.
Auf der Schulnotenskala bekommt diese Episode von mir eine 3+. Auch wenn die Handlung um die Ori hier nicht vorangebracht wird, ist dies doch eine super Charakterepisode in der sich schön zeigt, wie gut sich Vala eingefügt hat. Sie duzt z.B. alle. Es gab aber natürlich auch viel Stellen an denen man lachen konnte. Die Gags beginnen gleich am Anfang wo Siler total verdutzt von Sams und Valas Anblick gegen eine Tür rennt und sich die Nase bricht und endet mit der für mich genialsten und lustigsten "Teal’c-Szene" in der SG-1 Geschichte, wo er alleine in einem Theater sitzt und sich die "Vagina-Gespräche" ansieht. Ich habe in dem Moment vor lachen auf dem Boden gelegen.
