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Thema: FanFic-Challenge

  1. #621

    Standard

    Wenn ich nicht gerade Jack Harkness schreiben würde, wäre das eine gute Idee - Crossover schreibe ich gerne.

    Aber mit dem Kerl kann ich nichts fröhliches, unbeschwertes schreiben. Nicht im Moment.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
    Meine Storys

  2. #622
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Hi Ihr Lieben,

    komme gerade frisch erholt aus dem Urlaub zurück und muss leider berichten, dass ich gerade einen Anfang fertig habe, mehr nicht. Ich habe im Urlaub alles zur Seite gelegt und nichts weiter gemacht. Ich fürchte, ich brauche noch Zeit... denn als erstes steht noch einmal eine strenge Endkontrolle der MiniBang Geschichte an!

    Da mir aber so gar kein neues Thema einfällt und momentan glaube ich auch ein kleines Sommerloch ist, gib doch noch ein kleines bisschen Zeit nach. Ich verspreche nichts (weshalb ich bisher noch nichts gesagt habe), aber da ich jetzt wieder in PC-Nähe bin, kann man nicht sagen, was in den nächsten zwei oder drei Wochen so alles passieren kann, so als Kür nach der Pflicht!

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  3. #623
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Okay, machen wir es so.

    Also, Zeitverlängerung bis 15. August, wenn es recht ist.


    Und dann sehen wir einfach weiter.

  4. Danke sagten:


  5. #624
    Master Sergeant Avatar von Jack-ONeil
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    Ich muss gestehen, ich habe meine Geschichte nicht mehr. Sie ist noch auf meinen Labtop und ich weiß nicht wo.

    Ich werde versuchen eine neue zu schreiben, weil ich nicht mehr weiß um was ich da geschrieben habe. Deshalb wird es eine ganz neue Geschichte.

    Hoffendlich verliere ich diese nicht auch wieder.

  6. #625
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Hallo Antares,

    auch auf die Gefahr hin, dass es die einzige Geschichte bleibt (hoffentlich nicht), du hattest diese Aufgabe gestellt:

    Meine nächste Challenge - Aufgabe:

    SOMMER

    Bringt bitte der der folgenden Wörter darin unter

    Sonne, Wasser, Schatten
    heiß, windig, trocken
    schwitzen, schwimmen, faullenzen.


    Schreibt doch eine nette Story, die so richtig Lust auf Sommer macht. SGA oder SG-1 oder eine Crossover mit irgendetwas, ganz egal.
    Ich habe mal Sommer mit Urlaub in Verbindung gebracht und mir ist dazu folgendes eingefallen und auch wenn es nur drei der Wörter sein mussten, haben glaube ich ein paar mehr den Weg in die Geschichte gefunden, es bot sich halt an :

    Titel: Urlaub ist Ansichtssache!
    Autor: Valdan
    Serie: SG-1 - Irgendwann in der zweiten Hälfte der 10. Staffel
    Pairing: keins
    Rating: PG
    Anmerkung: Geschrieben für die „Sommer-Challenge“ auf Stargate-Project! Danke an meine Freundin Claudia, die mir die fehlenden Ägypten-Daten geliefert hat.
    Disclaimer: das Übliche

    Spoiler 

    Urlaubstagebuch von Vala Maldoran


    Tag 1:

    Dies ist meine erste Reise, die ich auf der Erde mache, daher habe ich mich entschlossen alles aufzuschreiben. Wenn ich dann irgendwann meine Memoiren veröffentlichen will, habe ich dann weniger Arbeit.

    Allerdings sollte ich wohl erst einmal erklären, wo ich bin oder besser noch, warum und wie ich es geschafft habe, aus dem SGC rauszukommen und einen Urlaub auf der Erde machen zu können.

    Dazu muss ich ein bisschen ausholen und ungefähr eine Woche zurückgehen.

    Montagnachmittag
    Kantine des SGC


    Ein unbezähmbarer Hunger auf Kuchen trieb mich in die Kantine. Ich hatte Appetit auf Pie, der zwar nicht so gut schmeckt wie der von Cams Mutter, aber man nimmt, was man kriegt... Als ich durch die Tür kam, sah ich meine Teamkollegen von SG-1 zusammen an einem Tisch sitzen. Schnell versorgte ich mich mit Kuchen und einem Becher Kaffee und gesellte mich dazu.

    Es ist schön, dass ich mittlerweile schon so dazu gehöre, dass alle wie selbstverständlich ein bisschen zusammenrückten, um Platz zu machen. Sie redeten über Urlaub und Freizeitgestaltung. Kein Wunder. An der Ori-Front herrscht momentan Ruhe. Adria war abgetaucht und die Priore hielten sich auch bedeckt. Die Lucianische Allianz scheint vollkommen im Umbruch zu sein, also hatte der General dem Team von SG-1 Urlaub verordnet. Ganze 14 Tage!!

    Sie unterhielten sich über ihre Pläne, die mich zum größten Teil nicht überraschten. Teal’c wollte Ry’ac besuchen. (Ob der Muskelprotz wohl bald Opa wird?) Cam wollte nach Kansas fahren, um seine Eltern zu besuchen. (Aber es würde mich nicht wundern, wenn er die Blondine vom Highschool-Treffen zu einer Woche Karibik abschleppen würde!) Sam erzählte von einer Motorradtour, die sie schon lange mal hatte machen wollen. Ihr Gesichtsausdruck glich dabei dem einer Katze, die gerade einen Sahnetopf geleert hat. Das ließ in mir den Verdacht aufkommen, dass das Ziel dieser Tour eine einsame Berghütte in Minnesota sein würde, deren Eigentümer sich zu der Zeit bestimmt nicht in Washington wäre.

    Der Einzige, der noch nichts gesagt hatte war Daniel. Ich konnte mir schon denken, wohin es ihn trieb und richtig, ich hatte noch nicht ganz zu Ende gedacht, da hörte ich auch schon: ‚Ägypten’! Das war es also. Alle hatten Pläne, nur ich, Vala Maldoran, die ich mich schon überall in der Milchstraße herumgetrieben hatte, saß da, ohne eine Vorstellung, was ich mit 14 Tagen freier Zeit anfangen sollte. Meine alten Kontakte pflegen? Nicht gut! Seit ich zu SG-1 gehöre, war ich da nicht mehr so gut angesehen. Blieb mir also nur ein Ziel hier auf der Erde und schon hatten wir das Problem:
    Ich war mir nicht so ganz sicher, ob der General mich überhaupt alleine hier rauslassen würde. Mir blieb also nur eine Alternative: Ich musste mich an das einzige Mitglied von SG-1 hängen, der einen Urlaub alleine geplant hatte und meine Gesellschaft daher zu schätzen wissen würde.

    Ich drehte mich also zu Daniel um und strahlte ihn mit meinem breitesten Lächeln an. Leider reagierte er überhaupt nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Eigentlich reagierte er überhaupt nicht. Ich musste es also anders angehen.

    Als die Anderen mich fragten, ob ich Pläne habe, sagte ich ganz unschuldig: „Nein, habe ich nicht, aber wo Daniel gerade Ägypten erwähnt hat, dass Land würde mich schon interessieren. Brauchst du nicht noch eine Assistentin, Daniel?“ Ich holte alles an Unterwürfigkeit aus meinem Gesichtsaudruck heraus, was ich konnte. Und was macht er? Er zuckte einfach nur zurück, als hätte ihn eine Wespe gestochen!
    „Wie? Du willst mit zu einer Ausgrabung? Ich weiß ja nicht, ob du dir darüber im Klaren bist, was das bedeutet? Zu dieser Jahreszeit ist es da heiß und trocken. Die Sonne brennt unnachgiebig und Schatten ist Mangelware.“

    „Daniel Jackson! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du versuchst mir auszureden, dich zu begleiten!“ Ich hörte ein leicht glucksendes Geräusch, bevor Sam einen lang anhaltenden Hustenanfall bekam. Daniel aber reagierte so gut wie gar nicht, also versuchte ich weiter mein Glück: „Aber du wirst doch vielleicht jemanden brauchen, der dir immer Wasser holt, deine Aufzeichnungen ordnet und mit dem du dich abends unterhalten kannst. Abgesehen davon habe ich nichts gegen Trockenheit. Als Que’tesch habe ich auch über den einen oder anderen Wüstenplaneten geherrscht.“

    „Ja, aber da hast du auch genug Leute um dich gehabt, die dich bedient haben, dir Schatten verschafft und dir zugefächelt haben und, und, und….“, wehrte Daniel ab.

    Schmollend wand ich mich ab. ‚Hier und jetzt würde sich das nicht entscheiden, dass hatte ich mitbekommen, aber warte nur ab, Daniel Jackson, du nimmst mich mit.’ Ich tat so, als würde ich klein bei geben, sozusagen ein strategischer Rückzug.

    Und was soll ich sagen? Ich habe es geschafft. Ich kenne doch Daniel. Gut ein bisschen Hilfe vom General habe ich mir auch geholt. Ich habe ihn ganz beiläufig darauf aufmerksam gemacht, wie es aussehen könnte, wenn ich 14 Tage alleine im SGC bin. Wenn er nicht so hartgesotten wäre, hätte er bei der Vorstellung bestimmt Alpträume gehabt.




    So bin ich also zu meinem Urlaub gekommen. Gestern Abend sind wir in einen Flieger gestiegen, der uns hierher brachte, nach Luxor. Zugegeben, als wir aus dem Flieger gestiegen sind, war es wirklich sehr warm hier. Die Sonne strahlte von einem blauen Himmel herab und es ging kein einziges Lüftchen, also mehr oder weniger die Einladung, sich an einen Pool zu legen, zu faulenzen und Drinks mit Schirmchen zu trinken. Leider ist es dann doch etwas anders gekommen.

    Daniel lotste mich zu einem Taxi und erklärte dem Fahrer in fließendem, was auch immer, wohin er wollte. Kurze Zeit später fuhren wir eine breite Straße an einem träge dahin fließenden Fluss entlang. Dort lagen sehr viele Schiffe, die eher nach schwimmenden Hotels aussahen, als nach Fortbewegungsmitteln. Wie Daniel mir auf meine Frage leicht brummig mitteilte, sind sie das auch. Man kann auf ihnen den Nil, so heißt der Fluss, hinauffahren, aber bevor ich ihn fragen konnte wiegelt er ab: „Nein, wir werden keine Kreuzfahrt machen.“

    Das fand ich sehr schade, denn manche von den Dampfern hatten sehr schöne Pools auf dem obersten Deck, die einen geradezu einluden, sich in ihnen abzukühlen.

    Wir fuhren also daran vorbei. Auch einen wunderschönen hellen Sandsteinbau auf der anderen Seite der Straße ließen wir links liegen. Der Name ‚Winterpalace’ ließ darauf schließen, dass es ein gutes Hotel war, aber: Fehlanzeige. Als wir dann auch an kleineren Hotels nicht anhielten wurde ich unruhig. Ich sah alle meine Träume zerplatzen, hatte ich doch insgeheim gehofft, wir würden in einem Hotel übernachten und nur tagsüber zu der Ausgrabung fahren.

    Wir waren schon eine Weile unterwegs, hatten den Nil überquert und fuhren durch eine Art Vorstadt, mit vielen kleinen, einstöckigen Häuser, die teilweise so aussahen, als ob sie noch gar nicht fertig gebaut waren. Manche waren gar nicht verputzt, und auf die flachen Dächer führte eine Außentreppe. Neben vollen Wäscheleinen standen Satellitenempfänger oder Antennen und eines hatten alle Häuser gemeinsam: Die meisten hatten kaum Fenster und wenn, waren diese mit hölzernen Läden verschlossen. Ein paar Häuser hatten auch mehr Stockwerke, dort befanden sich im Erdgeschoss meistens irgendwelche Geschäfte, deren Auslagen, nicht gerade sehr einladend, von der Sonne ausgebleicht waren oder sich einfach nur stapelten, so dass bestimmt keine normales Licht jemals das Innere der Räume erreichen konnte.

    Regeln für den Verkehr gab es anscheinend keine. Große Touristenbusse, zweirädrige Eselskarren, Mofas und Autos suchten sich den günstigsten Weg und versuchten dann vehement, diesen gegen die anderen zu verteidigen. Dazwischen Fußgänger, die sich von dem um sie herrschenden Chaos wenig bis gar nicht beeindrucken ließen. Mehr oder weniger verschleierte Frauen trugen ihre Einkäufe nach Hause, Männer in langen Gewändern, sogenannten Galabijas wie Daniel mir später erklärte, standen zusammen, wild gestikulierend in ihre Gespräche vertieft und dazwischen Kinder in Schuluniformen auf dem Weg nach Hause.

    Es war schon ein beeindruckendes Gewimmel, aber auch hier hielten wir nicht an. Adieu, einigermaßen zivilisierte Welt, mit Betten und Duschen, Drinks mit Schirmchen…

    Als wir auch diese Vorstadt hinter uns gelassen hatte, war es mit einem Mal Wüste. Außer ein paar einzelnen, verkümmerten Palmen wuchs hier gar nichts mehr. Es dauerte nicht mehr lange und wir hielten an einer Ansammlung armseliger Hütten. Daniel stieg aus und sah sich um. Als ich mich weigerte, dass Taxi zu verlassen, schaute er mich drohend an. Ich hatte keine Lust, jetzt schon einen Streit vom Zaun zu brechen und bewegte mich aus dem Auto. Sobald der Fahrer sein Geld hatte und unser Gepäck vor uns stand, fuhr er umgehend wieder zurück. Mit einem Anflug von Tränen in den Augen sah ich ihm nach, wie er in der flirrenden Mittagshitze verschwand.

    „Und jetzt?“ wandte ich mich an Daniel. Dieser sagte nichts, sondern schulterte seinen Gepäck, einen alten vollgestopften Seesack, und nickte mir zu, ihm zu folgen. Ich nahm meine Koffer und stiefelte hinter ihm her, innerlich schon mal gut überlegend, was ich ihm zum geeigneten Zeitpunkt um die Ohren hauen würde.

    Zum Glück für mich und meine Schuhe, wir liefen über eine unbefestigte, staubige Straße, war es nicht weit, bis Daniel rechts einbog und hinter einer leeren Hütte eine Gruppe von mehreren Zelten auftauchte.

    Zu dieser Zeit waren diese leer, aber nach kurzer Zeit tauchte jemand auf, der Daniel überschwänglich begrüßte. Ein Teil der Mitarbeiter hatte sich in den Hütten einquartiert, aber für uns waren zwei Zelte reserviert, nicht groß, aber mit Feldbett, Kleiderstange und Tisch ausgestattet. Sanitäre Einrichtungen? Fehlanzeige, abgesehen von einer kleinen mobilen Toilette und einer mobilen Dusche, die aber an Wassermangel litt. Für einen Urlaub das absolute Horrorszenario.

    ~~~

    Bevor ich anfange zu schreien und meine Geschreibsel zu zerfetzen, höre ich lieber auf und mache morgen weiter.


    Tag 2


    Ich bin hundemüde. Aber einen kleinen Eindruck über das, was hier passiert, möchte ich doch aufschreiben.

    Vorweg sollte ich wohl mal folgendes sagen: Ich sollte mir beim nächsten Mal gut überlegen, mit welchen Versprechungen ich um mich schmeiße, wenn ich jemanden überzeugen will. Daniel hat es wirklich ernst genommen, als ich angeboten habe, ihm bei seiner Arbeit zu helfen.

    ~~~

    Ich saß fast den ganzen Tag hier rum und habe Nummern und Fundbeschreibungen auf endlose Listen geschrieben. Per Hand! Laptop? Fehlanzeige, es gibt kaum Strom. Der kleine Generator, liefert zwar Strom, aber er wird benötigt, um die Lüftung und das Licht in den Kammern zu liefern, in denen gearbeitet wird.

    Überhaupt, die Ausgrabung. Richtig gegraben wird hier nicht. Da sind ein paar Kammern, die mit ganz vielen Wandmalereien ausgestattet sind. Laut Daniel ist es das Grab 33 - nein, ehrlich, dass heißt wirklich so - und die ganzen Wandmalereien sollen wohl früher frei zugänglich gewesen sein. Sozusagen als Wissensquelle für alle, mit Texten aus vielen Epochen. Allerdings sind da auch eine Menge Dreck gefunden worden, hauptsächlich Fledermaussch*****, deswegen laufen die da auch alle mit Gesichtsmasken rum und es stinkt bestialisch. Vor kurzem haben die eine Nebenkammer gefunden, mit einer Schrift, die keiner lesen kann. Es handelt sich eindeutig um Goa‘uld, aber das kann Daniel ja nicht sagen - geschieht ihm Recht -. Da geht er jetzt jeden Tag hin und versucht alles zu übersetzen. Gestern hat er mich kurz mitgenommen, aber als ich ihn auf die Stelle mit den ‚KorMak‘-Armbändern aufmerksam gemacht habe, die ich uns damals angelegt habe, hat er mich hinausbugsiert und seitdem sitze ich hier in diesem Zelt und sortiere seinen Kram.


    Tag 3


    Ich bin noch müder, geht das eigentlich? Der Tag war gruselig. Immer der gleiche Trott. Die einzige Abwechslung wäre ein kleiner Streit gewesen. Aber selbst den hat mir Daniel vermiest.

    ~~~

    Gegen Mittag, kurz bevor alle zurück kamen, um eine längere Pause zu machen, habe ich dummerweise angefangen, mit mal in Ruhe die Nägel zu feilen. Es ist so trocken hier, die werde total spröde und brechen, aber wen interessiert das? Niemand, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man anfängt, etwas dagegen zu unternehmen.

    Ich saß zwar schon im Schatten eines Zeltes, aber plötzlich wurde es noch dunkler und ich schaute auf. Da stand Daniel, die Arme vor der Brust verschränkt und schaute mich vorwurfsvoll an. „Hast du nicht noch etwas zu tun?“, blaffte er mich an.
    „Ich feile mir die Fingernägel, oder ist das keine Tätigkeit?“, den konnte ich mir nicht verkneifen, aber leider hatte das nicht die gewünschte Wirkung, denn er verzog keine Miene.
    „Außerdem könnte ich mit eingerissenen Fingernägeln vielleicht Macken in deine heißgeliebten Scherben machen. Ich versuche nur sorgfältig mit dem Zeug umzugehen, also lass mich machen und geh du wieder mit deinen Schriften und Scherben spielen.“

    Und dann hat er das gemacht, was mich immer wieder an den Rand der absoluten Selbstbeherrschung bringt: Er hat vor mir gestanden, seine Hand erhoben, als wollte er den moralischen Zeigefinger rausholen, aber dann hat er seine Wut runtergeschluckt, sich herum gedreht und mich einfach so stehen lassen. Ich hasse es, wenn er das macht. Nicht mal streiten kann man anständig. Daniel hat sich den ganzen Tag nicht mehr in meiner Nähe blicken lassen, daher mussten meine Fingernägel für den Frustabbau herhalten.


    Tag 4


    Ich bin zwar müde, aber ich habe mich dazu aufgerafft, noch ein bisschen was aufzuschreiben. Aber zunächst das Wichtigste:

    „Ich will hier raus!“

    Nur für das Protokoll. Ich sitze hier mitten in der Pampa und kann nicht weg. Es ist zum Haare raufen.

    Habe ich schon erwähnt, dass er sich hier prächtig amüsiert? Er redet mit den Arbeitern, als wenn er hier aufgewachsen wäre. Ich verstehe kein Wort, aber da die hier nicht nur mit dem Mund, sondern mit dem ganzen Körper reden, kann ich mir denken, dass der eine oder andere Lacher auf meine Kosten geht.

    Die anderen Teilnehmer der Ausgrabung, allesamt relativ junge Studentinnen, kommen irgendwo aus Europa. Auch mit denen kann ich mich nicht unterhalten. Ich weiß nicht aus welchem Land genau sie kommen, aber wenn Daniel mit ihnen in ihrer Muttersprache spricht, hängen sie an seine seinen Lippen, als wären es bekehrte Ori-Anhänger und er ein Prior.

    Gut, wenn er da so steht, in seiner blauen Galabija (das hat mich am zweiten Tag echt umgehauen, als er in dem Teil aufgetaucht ist) die seine Augen so richtig leuchten lässt und voller Begeisterung über irgendetwas doziert, dann kann ich die Mädels verstehen. Da sieht er schon ziemlich schnuckelig aus. Dann muss ich mich beherrschen, um das aufsteigende Schnurren zu unterdrücken. Er wickelt sie alle um den Finger, bevorzugt keine von ihnen, vermittelt aber das Gefühl, dass jede ein wertvolles Mitglied dieser Aktion ist. Da muss Frau sich doch einfach nur gut fühlen.

    Aber zurück zum Protokoll. Ich sitze hier fest, was mich ganz extrem in Versuchung führt, Dr. Daniel Jackson, seines Zeichens Archäologe, Linguist, Team-Mitglied von SG-1 und der Weltmeister in Verbreitung von Langeweile, zu erwürgen. Vielleicht helfen diese Aufzeichnungen ja meinem Anwalt, auf Totschlag, anstatt auf Mord zu plädieren.


    Tag 5


    Es passiert nichts neues, also könnte ich ja auch den gestrigen Tag kopieren, oder?

    So habe ich mir meinen erste Urlaub auf jeden Fall nicht vorstellt. Das Problem ist aber ein ganz anderes:

    Ich habe mir dummerweise vorgenommen, brav zu sein und nicht negativ aufzufallen, was jedoch eine Menge Beherrschung meinerseits erfordert. Wenn ich es nicht hinkriege, dann schwinden meine Chancen irgendwann mal ganz alleine rauszukommen rapide. Also tief durchatmen und meine innere Mitte finden, so wie diese eine Tante im Fernsehen, die immer ihre Yoga-Videos verkaufen will.

    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er genießt es, meine Beherrschung schwinden zu sehen.

    Wenn ich ehrlich bin - ja ich kenne das Wort und weiß auch was es bedeutet - dann hat er ja auch grundsätzlich Recht, ich habe es drauf angelegt und es nicht anders gewollt, aber im Leben würde ich das nicht zugeben. Klein beigeben kommt nicht in Frage, dass geht gegen meine Ehre!

    Ich sehe mal zu, ob ich heute etwas Schlaf bekomme. Wenn die im Nebenzelt allerdings wieder die ganze Nacht herumgiggeln wie die Blöden, wird das gar nicht so einfach werden.


    Tag 6


    Ich fange langsam an zu verzweifeln. Über den normalen Tagesablauf brauche ich nichts mehr zu schreiben. Da hat sich seit dem zweiten Tag nicht geändert. Aber der Rest...!

    Da kommen sie wieder. Daniel und seine Groupies. Sie lachen und scherzen und ich stehe daneben und bin stumm wie ein Fisch, weil ich kein Wort verstehe. Selbst wenn ich es wollte, ich könnte kein normales Gespräch mit Daniel führen. Jedes Mal, wenn ich auch nur versuche über etwas anderes als über Artefakte, den täglichen Wasserbedarf oder wie warm es denn Mittags gewesen ist zu reden, dann kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder eines dieser albernen Mädels, steht mit hochroten Kopf vor Daniel und stottert verlegen irgendeine Frage heraus, die vollkommen unwichtig ist. Und was macht der Herr? Er setzt dieses warme Lächeln auf, das sich langsam von seinen Mundwinkeln über das ganze Gesicht bis zu den Augen ausbreitet und beantwortet mit einer Engelsgeduld selbst die blödesten Fragen. Frei nach dem Motto: ‚Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur Dumme, die nicht fragen’.

    Auf jeden Fall ist wieder ein Tag rum. Wenn das so weiter geht, komme ich kaputter aus dem Urlaub zurück, als ich hingefahren bin. Und das nicht nur körperlich. Um das Maß voll zu machen, ist Daniel vorhin mit dem Vorarbeiter zusammen losgefahren. Er hat mir weder gesagt wohin, noch warum. Okay, das warum muss er mir ja auch nicht sagen, aber wenn er nach Luxor gefahren ist, hätte er mich ruhig mal mitnehmen können. Aber nein, er lässt mich hier in der Pampa zurück und ich kann sehen, wo ich bleibe. Aber wieso beschwere ich mich eigentlich. Es wird sich eh nichts mehr ändern ich habe schon schlimmeres durchgehalten. Ich werde also weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machen, denn ich habe meine Lektion gelernt. Alleine die Vorstellung, ihn mit einer Zat zu betäuben, zu fesseln und zu knebeln und in die Zivilisation zurück zu schleppen, erhält mich aufrecht. Gut, das mich keiner für meine Gedanken festnageln kann.

    Vielleicht werde ich mich morgen auch mal aufraffen und versuchen, den einen oder anderen Sprachbrocken zu lernen, um mich hier auch mal irgendwie verständigen zu können. Jetzt werde ich mich mal wieder auf mein Feldbett begeben und hoffentlich gut schlafen. Da hier nichts, aber absolut gar nichts passiert, habe ich ein so gutes Gewissen, wie schon lange nicht mehr.


    Tag 7


    Der Tag hat begonnen, wie immer, aber so gegen Mittag hat man immer mehr Unruhe gespürt. Daniel, heute mal in verwaschener Jeans und T-Shirt, war irgendwie überall. In der Kammer, bei den anderen, dann wieder in seinem Zelt. Wer ihn nicht kennt, hätte annehmen können er wäre ein enormer Hektiker. Kurz nach dem Mittagessen ist er dann zu mir gekommen, hat sich vor mir aufgebaut und meinte: „Vala, ich möchte dass du deine Sachen zusammenpackst. Ich bringe dich zum Flughafen.“

    Er hat mir überhaupt keine Möglichkeit gelassen ihn etwas zu fragen oder ihm meine Verwirrung an den Kopf zu werfen. Er hat sich auf dem Absatz umgedreht und ist wieder in Richtung Ausgrabungsstelle verschwunden. Alleine die Aussicht hier wegzukommen hat mich dazu gebracht, in mein Zelt zu gehen und die paar Dinge, die ich aus dem Koffer geholt hatte, wieder in diesen hinein zu werfen. Ich war noch nicht lange damit fertig, als Daniel zurückkam und ungeduldig in mein Zelt schaute, ob ich denn fertig wäre.

    Als ich bejahte, nahm er wortlos den Koffer und ging voran zum Taxi, das mit laufendem Motor wartete. Er stieg mit mir ein, sagte aber immer noch kein Wort. Wir waren schon durch die Vorstadt und über den Nil hinweg, als er sich zu mir drehte und mich ansah: „Tut mir leid, Vala, aber ich habe nicht vor, mir den Rest der Zeit, die hier noch bleibt, jeden Tag dein missmutiges Gesicht anzusehen. Dich zu beobachten, wie du vor lauter Langeweile kurz vor dem Ausrasten stehst. Widersprich mir nicht, dafür kenne ich dich mittlerweile viel zu gut. Ich werde mit dir nach Kairo fliegen, von da geht ein Flieger in die USA.“

    Das hat er mir gesagt, ohne eine Miene zu verziehen, um danach nur noch stur geradeaus zu sehen. Ich war sprachlos und das will was heißen. Ich hatte ganz schön an dem zu knabbern, was Daniel mir da gerade gesagt hatte und ich habe nicht viel von dem mitbekommen, was um mich herum passiert ist. Wäre ich aufmerksamer gewesen, hätte ich gesehen, dass nicht nur mein Gepäck, sondern auch Daniels Seesack mit in die Maschine wanderte. Ich hätte vielleicht auch die verschwörerischen Blicke entdeckt, die beim Einchecken zwischen Daniel und der jungen Frau am Schalter hin und her gingen, aber nein ich schottete mich ab, bis ich im Flugzeug saß und wir abgehoben sind. Es war eine ziemlich große Maschine und da in der knappen Stunde mindestens dreimal Getränke angeboten wurden, war ich abgelenkt genug, um nicht den Drang zu verspüren, mich mit Daniel zu unterhalten. Außerdem wurde der Service nur von Stewards durchgeführt, so dass ich eine Menge zu gucken hatte.

    Vor dem Flughafen stiegen wir direkt in ein Taxi, Daniel nannte unser Ziel und sprach auch weiterhin kein Wort – mit Stille bestraft… als ob ich ein unartiges Kind gewesen wäre. Okay bin nicht immer brav, aber diesmal habe ich mir nichts zu schulden kommen lassen. Egal, ich wollte mich nicht mehr aufregen, obwohl mir mulmig wurde, als es wieder über den Nil ging. Das Gewimmels auf der Straße war um einiges höher als in Luxor, aber irgendwie lief das wie in einem Nebel an mir vorbei. Auf die Frage, wo wir hinfuhren, kam nur ein genuscheltes ‚Hotel, Flug erst später’ von Daniel und ich richtete mich auf irgendeine Kaschemme ein. Alles war besser, als ein Feldbett im Zelt.

    Kurz Zeit hielt das Taxi an. Ich wollte gerade die Tür aufmachen, da wurde diese von außen aufgerissen. Erstaunt stieg ich aus und sah denjenigen an, der da so zuvorkommend gewesen war und mir fiel die Kinnlade herunter. Da stand ein älterer Herr mit leicht angegrauten Haaren in einer roten Livree vor mir und strahlte mich an.

    „Herzlich willkommen im „Les Méridien Pyramids“! Ich bin Hamid und werde mich um ihr Gepäck kümmern.“

    Völlig verdutzt sah ich zu Daniel, der auf der anderen Seite des Autos stand und mich mit einem diesen ganz speziellen Lächeln ansah (endlich einmal!). Ich wollte was sagen, aber irgendwie hatte ich völlig Leere in meinem Kopf. Diese Verwirrung muss man mir angesehen haben, denn Daniel kam um das Taxi herum, schob mir die Kinnlade nach oben und meinte nur: „Mach den Mund zu, dass ist keine Traum. Du hast genug gelitten und für deine Verhältnisse auch bemerkenswert still. Da ich mit meiner Arbeit fertig bin, habe ich mir gedacht, wir könnten noch ein bisschen Urlaub machen. Sag jetzt nichts, reden können wir heute Abend. Jetzt sehen wir zu, dass wir unsere Zimmer beziehen und uns frisch machen können und nachher gehen wir Essen.“

    Diese Ansprache, nach dem Verlauf dieses Tages gab mir den Rest. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass ich in meinem Zimmer ankam und mich völlig k.o. auf das Bett warf. Dann muss ich eingeschlafen sein. Als ich wach wurde, dämmerte es bereits. Ich hatte von dem Zimmer einen tollen Blick auf die Pyramiden. Gut, für die ehemalige Wirtin eines Goa’uld hatten die nicht unbedingt die gleiche Bedeutung, wie für die unzähligen Touristen, die sich hier anscheinend immer einfanden, aber es war schon ein tolles Bild, als die Sonne dahinter unterging.

    Ich begab mich ins Bad und stellte mich unter eine voll funktionierende Dusche, die diese Bezeichnung auch verdiente. Ich kann nicht beschreiben, was das für ein Gefühl war. Eine Woche Staub, Unzufriedenheit und aufgestauter Ärger liefen in den Abfluss. Als ich mich dann kurze Zeit später auf dem Balkon in einen Sessel kuschelte und mir die warme Brise die Haare trocknete, war ich fast schon wieder mit allem versöhnt. Ich vergaß völlig die Zeit, bis das Telefon klingelte und Daniel mir mitteilte, dass er mich in einer halben Stunde abholen würde.

    Der restliche Abend war einfach nur schön. Wir aßen auf der Terrasse des Hotels, wieder mit einem Blick auf die Pyramiden, die jetzt am Abend von Scheinwerfern angestrahlt wurden. Daniel erklärte mir, dass er morgen mit mir erstmal in das ‚Ägyptische Museum’ gehen wollte, um mir so einige Dinge zu zeigen, die ich bestimmt wiedererkennen würde. Für den Rest der Woche hatte er noch keine genauen Pläne, aber es bestand wohl die Möglichkeit, doch noch den Nil hinaufzufahren.

    Nach dem Essen kam die absolute Überraschung: Daniel wollte mit mir tanzen gehen! Ich stolperte fast, als er mir das mitteilte, aber nur kurz, dann hatte ich mich gefangen und freute mich darauf. Hamid hatte uns gerade ein Taxi gerufen, als Daniels Handy klingelte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, konnten es keine guten Nachrichten sein.

    Und tatsächlich, schon während des Gesprächs gab er Hamid ein Zeichen, das Taxi wieder fortzuschicken. Er beendete das Gespräch und dann gingen wir zusammen zum Aufzug. Als wir unter uns waren teilte er mir mit, dass das SGC angerufen hätte und wir so schnell wie möglich zurückkommen sollten.

    Die Einzelheiten spare ich mir jetzt, aber wir wurden von einem einsamen Platz am Rande der Wüste von der Odyssee abgeholt.

    ~~~

    Damit endet hier mein erstes Tagebuch und auch mein erster Urlaub. Aber wer weiß? Auch wenn es so aussieht, als ob Dates mit Daniel unter einem schlechten Stern stehen, vielleicht haben wir ja irgendwann doch noch die Möglichkeit, eine Nilkreuzfahrt zu machen.

    ENDE


    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  7. Danke sagten:


  8. #626
    Master Sergeant Avatar von Jack-ONeil
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    Standard

    So jetzt kommt meine Geschichte. Hab die alte wieder angefunden. Sonst wäre ich wohl nicht mehr fertig geworden.

    Die Wörter die verlangte waren:

    Meine nächste Challenge - Aufgabe:

    SOMMER

    Bringt bitte der der folgenden Wörter darin unter

    Sonne, Wasser, Schatten
    heiß, windig, trocken
    schwitzen, schwimmen, faullenzen.


    Schreibt doch eine nette Story, die so richtig Lust auf Sommer macht. SGA oder SG-1 oder eine Crossover mit irgendetwas, ganz egal.
    Titel: Ein verrückter Fremder
    Autor: Jack-ONeil
    Serie: SG1/SW
    Pairing: keines
    Rating: PG
    Anmerkung: Ist meine erste Geschichte in diesen Forum. Ich fand die Idee das SG1 einmal auf einen Sith stoßen könnte, der vor seinen Meister geflohen ist einfach witzig.
    Disclaimer: Gehören alle MGM und George Lucas

    So jetzt kommt die Geschichte erst mal:

    Spoiler 

    Ein verrückter Fremder

    Mit einen zischenden Geräusch schloss sich die Verbindung des Stargates. Sam untersuchte die Werte und gab ihr OK. Die Luft war schwül und sehr heiß. Aus der Ferne hörte man das Rauschen des Meeres. „Cater, wir gehen hier entlang. Mal sehen wo dieser Weg hin führt.“, sagte O´Neil.

    „Ja Sir.“, kam es von Sam und SG1 ging den gepflasterten Weg entlang. Der Weg war von vielen Bäumen gesäumt und nach mehreren Minuten jedoch lichtete sich der Wald jedoch. Jetzt konnten sie sehen, dass sie auf eine Bucht zugesteuert waren. Graue Felsen standen aus dem Wasser heraus, an denen die Wellen brachen. Doch das verwunderlichste an dieser Bucht jedoch war, das auf einen der Felsen ein großes Backsteinhaus stand mit einem Steg ins Meer.

    „Echt klasse. Jetzt fehlt nur noch ein Bier und eine Woche Urlaub und ich wäre glücklich.“, sagte O´Neil, als er das Haus sah.

    „Jack, wir sind hier um diese Menschen kennen zu lernen und nicht um mit ihnen Urlaub zu machen.“, sagte Daniel und ging voraus.

    „Ach komm schon. Ein paar Tage Urlaub würde uns sicher nicht schaden. Schade das ich mein Angelzeug nicht dabei habe.“, sagte Jack O´Neil.

    „Colonel wir sind hier um Technologie zu finden um die Goa´uld zu besiegen, nicht um Urlaub zu machen.“, wandte Carter ein.

    „Ja Carter, ich weiß es.“, murrte Jack und stapfte Daniel hinter her. Als er bei Daniel angekommen war, hatte dieser schon an die Türe des Hauses geklopft. Nach wenigen Minuten öffnete eine leicht bekleidete Frau die Türe. „Was kann ich für sie tun?“, fragte sie in gebrochenen Englisch.

    „Man ist die ein heißer Feger.“, kam es von O´Neil und Teal´c sagte nur: „In der Tat“
    „Jack, du kannst so was nicht zu einer Frau sagen. Entschuldigen sie meinen Teamkollegen, aber dieser hat keine Manieren. Das ist Colonel Jack O´Neil, Major Samanta Carter, Teal´c und mein Name ist Daniel Jackson. Wir kamen durch das Stargate hier her und wollten diese Welt erkunden. Beim erkunden sahen wir ihr Haus und haben uns gedacht, das wir ein mal anklopfen und Hallo sagen. Wie heißen sie den eigentlich?“

    „Halt die Luft an Daniel. Die Dame kommt gar nicht zum Antworten.“, sagte Jack.

    „Mein Name ist Seria. Ich wohne zusammen mit meinen Mann Lord Fisto und zwei seiner anderen Frauen hier.“, sagte Seria und man hörte ihren französischen Dialekt heraus.

    „Dann hat ihr Mann einen Harem? Man hat der es gut.“, kam es von Jack.

    „Sir!“, kam es von Carter.

    „Ja Major“

    „Kommen sie doch rein. Ich werde gleich etwas zu trinken für sie holen. Entledigen sie sich bitte ihre Sachen und ziehen sie Badesachen an. Es ist doch Sommer und da soll man sich entspannen und faul auf dem Steg schlafen.“

    „Meine rede. So, wo habt ihr hier das Bier.“, fragte O´Neil.

    „Welches Bier möchten sie den haben? Puntigamer, Maurauer, Dubliner Bier und wir haben auch ein Bier aus Schottland. Mein Mann Lord Fisto kauft das Bier immer bei einen Volk ein das sich Menschen nennt. Der Planet heißt so weit ich weiß Erde. Kennen sie diesen Planeten?“, fragte Seria.

    „Ja, wir kommen von diesen Planeten. Wie kommt es das ihr Mann auf unseren Planeten war und wir von dem nichts mit bekommen haben?“, fragte Sam wissbegierig.

    „Fisto fliegt immer mit seinen Transporter zu euren Planeten. Dieser verfügt über einen Tarngenerator, den er aus einen Goa´uld Spähschiff ausgebaut hat. Deshalb habt ihr nichts mit bekommen.“

    „Wie viele Menschen leben auf diesen Planeten?“, fragte Daniel.
    „Soweit ich weiß sind wir die einzigen die hier leben. Der Goa´uld Tut der hier einmal geherrscht hat ist schon seit 10 Jahren tot und seitdem ist kein Feind mehr durch das Sternentor gekommen. Er würde eh nicht lange Leben. Fisto würde ihn schon Manieren beibringen.“, sagte Seria stolz und verschwand kurz in einen anderen Raum. Als sie wieder zurück kam, hielt sie drei Badehosen und einen Bikini in der Hand.

    „Bitte umziehen. Die Waffen könnt ihr ruhig in den Waffenschrank hängen. Ihr werdet sie nicht brauchen.“, sagte Seria und zeigte ihren Gästen Räume zum Umziehen.

    „Sir, sollen wir der Bitte dieser Frau folgen? Ich würde nur ungern meine Waffe ablegen.“, sagte Carter und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

    „Ach, hier passiert uns schon wohl nichts. Dieser Fisto war schon auf der Erde und das ohne dass wir es bemerkt haben. Wenn er uns was Schlimmes antun wollte, dann hätte er es schon getan.“, sagte Jack und ging in einen Raum um sich umzuziehen. Es dauerte nicht lange und Jack kam wieder aus dem Raum. Doch jetzt hatte er eine karierte Badehose an.

    „Umziehen und das ist ein Befehl.“, sagte Jack, als er sah dass die anderen sich noch nicht umgezogen hatten.

    „Sir“, begann Sam, doch wurde sie von Jack unterbrochen. „Keine Widerrede Carter. Umziehen und nicht die Sonnencreme nicht vergessen.“ Als alle von SG1 umgezogen waren, führte Seria sie zum Waffenschrank und zeigte ihnen wo sie ihre Waffen hinlegen sollten. Dabei jedoch erhaschte Jack einen Blick auf die Waffen im inneren.

    „Hey, was für Waffen sind das den? Solche hab ich noch nie gesehen.“, fragte Jack erstaunt.

    „Das ist eine Laserpistole und das ist ein Blaster. Beide haben 300 Schuss. Das sind Waffen die das Imperium und die Rebellen benutzt hatten.“, erzählte Seria und gab jeden eine zum angreifen. Erstaunt sahen Sam und Teal´c die Waffen an.

    „Kannst du mir mehr von diesen Waffen erzählen?“, fragte Sam.
    „Nein, da musst du schon Alora oder Tavion fragen. Die kennen sich besser mit der Technik aus als ich.“, gestand Seria und führte sie auf die Terrasse. Dort lagen ein schwarzhaariger Mann und zwei Frauen. Alle drei hatten Badesachen an. Beide Frauen trugen knappe Bikinis. Die eine hatte eine schwarze Hautfarbe und schwarze Haare, die andere war braun gebrannt und hatte Schulterlanges blondes Haar.

    „Ah, wir haben Gäste. Setzt euch doch zu uns. Mein Name ist Lord Fisto und die schönen Damen nehmen sind Alora und Tavion.“, sagte der Mann und bot ihnen einige Liegestühle an.

    „Danke sehr. Mein Name ist Dr. Daniel Jackson. Das ist Samanta Cater, Colonel Jack O’Neil und Teal’c. Ihr Haus erinnert mich an die Backsteinhäuser in Amsterdam. Haben sie ihr Haus denen nachempfunden?“, fragte Daniel sogleich, als sie sich gesetzt hatten.

    „Ich hab das Haus so gebaut, weil die die mir die Rohstoffe lieferten so viele Backsteine gehabt hatten. Der Herr war Holländer und nahm mir immer meine Ware ab. Ich fragte ihn, ob er mir nicht ein paar Baustoffe für ein Haus verkaufen könnte und jetzt besteht mein Haus aus Backstein.“, sagte Fisto.

    „Welche Ware haben sie an diese Personen verkauft?“, fragte Sam.

    „Diamanten und Gold. Hab ich noch von Lord Desann gestohlen, bevor ich abgehauen bin. Deshalb sind wir auch in dieser Galaxie. Ich hab meinen Meister um einige Waffen und eine Menge anderer Dinge erleichtert. Als er es mitbekam, hetzte er mir die Republik auf den Hals. Mehrere Jedis wollten Alora, Tavion und mir an den Hals, aber wir sind mit unseren Transporter abgehauen.“, sagte Lord Fisto und grinste fies.

    „Dann sind sie ein Dieb.“, stellte Teal’c fest.

    „Ist es ein Verbrechen einen Mörder zu bestehlen? Nenn mich nicht noch mal Dieb. Das geht total gegen meine Sith-Ehre.“, sagte Fisto beleidigt.

    „Bist du schon wieder Beleidigt? Schlag ihnen nicht die Köpfe ab. Das würde nur wieder eine Sauerei sein, die du dieses Mal wegwischen darfst.“, fuhr ihn Alora an.

    „Was kann ich den dafür, dass dieser Amun sich aufspielt wie ein Gott und dann von mir verlangt mich vor ihn zu verbeugen. Er und seine Freunde haben es halt verdient gehabt, Bekanntschaft mit meinen Lichtschwert zu machen. Wenigstens konnten wir so sein schnuggliges Schiff uns unter den Nagel reisen können.“, kam es von Fisto.

    „Was für ein Schiff ist es den?“, fragte Sam und war ganz Ohr.

    „Irgend so ein Mutterschiff. Hat leider nicht so eine Power gehabt wie das Schiff von Desann aber hat schon was gekonnt.“, sagte Alora und strich eine von ihren blonden Strähnen aus ihrem Gesicht.

    „Warum redet ihr von diesen Schiff in der Vergangenheit?“, fragte Jack.

    Tavion holte tief Luft und erklärte: „Fisto wollte wieder einmal die Galaxie erkunden und da sind uns ein paar Mutterschiffe in die Quere gekommen. Kurz gesagt, sie haben unser Schiff zerstört und wir haben eines ihrer Schiffe nach den anderen von Innen ausgeschaltet.“
    „Können wir jetzt endlich den Tag genießen? Das ist der erste schöne Tag in diesem Jahr und ihr wollt reden. Wer als letztes im Wasser ist muss die Toiletten putzen.“, maulte Fisto und lief schon den Steg entlang.

    „Das ist Unfair!“, schrieen sogleich Alora und Tavion. Auf einmal liefen sie los und schon konnte man sie nicht mehr sehen. Eine Sekunde später hatten sie schon Fisto eingeholt und waren im Wasser.

    „Hatten wir nicht ausgemacht, keine Machtkräfte? Nicht ich bin Unfair sondern ihr!“, regte sich Fisto auf und verschränkte die Arme.

    „Sind die immer so?“, fragte Daniel Seria.

    Seria neigte sich zu Daniel und flüsterte ihm zu: „Ja und noch schlimmer. Manchmal kämpfen sie Stundenlang um herauszufinden wer von ihnen besser mit den Lichtschwert umgehen kann, um dann herauszufinden, das sie in ihren Bereich die besten sind.“

    Ende

  9. Danke sagten:


  10. #627
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Standard

    Autor: Terraner
    Titel: SOS
    Serie: SGA
    Zeit: Nach 5X02
    Rating: PG
    Disclaimer: Alles gehört MGM, mir gehört nichts.
    Anmerkung: Dies ist eine Teilnehmer-FF für die aktuelle Challenge. Ich danke Woody für die Beantwortung einiger Fragen und seine Vorschläge.
    Ich gehe davon aus das die befreiten Athosianer nach 4x19 auf dem Festland des neuen Atlantis-Planeten angesiedelt wurden.


    Spoiler 
    SOS

    John Sheppard klammerte sich an dem Stück Treibholz fest. Eine Welle überspülte ihn und prustend tauchte er wieder auf als sie vorüber war. Die Sonne brannte auf das Wasser.

    Er spuckte das warme Salzwasser aus und verstärkte seinen Griff um das Holzstück. In der Ferne konnte der Colonel die rauchenden Trümmer von Atlantis sehen, bis ihm eine erneute Welle die Sicht raubte. John strampelte mit den Beinen und schaffte es über den Wellenrücken ohne erneut untergetaucht zu werden. Seine Jacke hing in Fetzen und der Rest seiner Uniform hatte sich mit Wasser vollgesaugt. Verdammter Scheibenkleister.

    Colonel John Sheppard versuchte zu rekapitulieren was geschehen war. Doch vergeblich, seine Gedanken wurden beim Kampf über Wasser zu bleiben immer wieder ins Jetzt zurück geholt. Er zog eine Blutspur hinter sich her. Anscheinend hatte er sich bei der Explosion verletzt.

    Milder Schatten fiel auf ihn als am Himmel eine einzelne weiße Wolke vorbeizog. Wie nett, wenigstens etwas angenehmes an diesem verfluchten Tag. Er blinzelte als die Wolke weiterflog und tastete unwillkürlich nach seiner Sonnenbrille. Die Jackentasche in der sie gesteckt hatte hatte sich allerdings schon verabschiedet. Bei dem vergeblichen Griff nach der Sonnenbrille war sein Blick auf sein Treibholzstück gefallen. Woran hielt er sich da eigentlich fest? Holz? Atlantis bestand doch fast nur aus Metall und Glas. Er bemerkte einen braunen Fleck auf dem Bruchstück.

    Wo hatte er diesen Fleck schon einmal gesehen? Das war doch...

    „Unser Kantinentisch!“, rief Sheppard überrascht.

    Der Fleck stammte von Rodneys Schokoladenpudding... John lachte ein bisschen und strampelte mit den Beinen.

    „Colonel, sind sie da hinten?“

    „Ja! Ich bin hieeerrr!“

    Major Lorne kam vorbei geschwommen....

    „Woran halten sie sich denn da fest?“

    „An meiner Staffelei. Ich fürchte das Wasser hat die Leinwand verdorben....“

    „Mir geht’s schlechter, an meinem Trümmerstück klebt eine Schokopuddingfleck von Rodney“

    „Wenn uns die Nahrungsmittel ausgehen müssen wir versuchen ihn einzuweichen, abzukratzen und zu essen.“

    „Das meinen Sie doch nicht im Ernst, oder?“

    „Naja, wir sind mindestens 1000 Meilen vom Festland und seinen Nahrungsreserven entfernt.“

    „Wirklich? Im Jumper braucht man nur 5 Minuten hin.“

    „Unsere Jumper sind verdammt schnell.“

    „Allerdings, ich wünschte es wäre einer hier.“

    „Tja.“

    „Hm.“

    Die Sonne brannte weiterhin auf das Wasser. Die Meeresoberfläche schien sich langsam in einen einzigen großen Spiegel zu verwandeln. Und mitten auf dem Spiegel trieben der Colonel und sein Major.

    „Vielleicht retten uns die Athosianer... sie betreiben Fischerei soweit ich weiß.“

    „1000 Meilen vom Festland entfernt?“

    „Verdammt, ich bin Major und kein... Fischer!“

    „Entschuldigen Sie Lorne. Es kann gut sein das ein Boot vorbei kommt...“, meinte Sheppard beschwichtigend weil er Evan nicht völlig demoralisieren wollte. Der arme Mann hatte in der letzten Zeit schon genug mitgemacht. John versuchte sich einen quälenden Moment daran zu erinnern was Teyla ihm einmal über die Nahrungsgewinnung auf diesem Planeten erzählt hatte. Hatte sie nicht Athosianische Fischer erwähnt? Er wusste es nicht mehr.

    John klatschte sich Salzwasser ins Gesicht um sich wach und seine Sinne klar zu halten.

    „Hey, da hinten ist etwas großes, braunes!“, rief Lorne plötzlich aufgeregt und zeigte zum Horizont.

    „Vielleicht ein Boot!“, mutmaßte John, „Hey, wir sind hier!“

    „Ich sehe gar kein Segel...“ sagte Lorne düster als das Objekt näher kam.

    „Vielleicht haben sie es eingeholt... inzwischen herrscht doch Flaute.“

    „Flaute?“

    „Windstille.“

    Auf einen fragenden Blick von Lorne meinte Sheppard: „Vor „Krieg und Frieden“ habe ich ein paar maritime Seekriegsromane gelesen. Gott, ich würde ich jetzt so einiges geben wenn Bolitho mit seiner Hyperion hier auftauchen würde!“

    Eine Zeit lang war nur das leise Schwappen der Wellen zu hören, dann sagte Lorne enttäuscht: „Verdammt, es ist nur Woolseys Konferenztisch!“

    Tatsächlich, die große edle Holzplatte war unverkennbar. Sogar Rodneys Kaffeefleck war zu erkennen.

    „Hat diese Kerl den überall Flecken hinterlassen!?“, fragte sich John bei diesem Anblick prompt „Hunderttausend heulende Höllenhunde!“

    Langsam trieb der Tisch näher...

    „Was? Ich war schon immer ein Comic-Liebhaber...“, entgegnete John auf einen weiteren Blick von Lorne.

    „Vielleicht sollten wir auf den Tisch überwechseln... er ist größere als unsere Schwimmhilfen.“

    „Einverstanden Colonel.“

    Mühsam kletterten sie auf den wuchtigen Tisch aus Erdenholz. Lorne zog seine Staffelei mit rauf.
    Auf der Leinwand war ein verschwommener Akt zu erkennen.

    „Wer ist das?“, fragte John interessiert.

    Lorne wurde durch ein lautes Schreien und Platschen einer Antwort enthoben. „Hilfe!“

    „Da ruft jemand nach Hilfe!“, bemerkte Lorne scharfsinnig.

    „In der Tat Major, retten Sie den Mann! Ich halte hier Stellung!“

    Lorne warf ihm einen bösen Blick zu und stürzte sich dann wieder in die Fluten. Nach wenigen Minuten kam er mit einem erschöpften Woolsey wieder.

    Mühsam wurde der prustende zivile Leiter auf den Tisch gewuchtet. Sheppard drückte ihm mehrmals auf die Brust und befreite ihm von Wasser. „Jetzt haben wir sogar einen Zimmerspringbrunnen...“, dachte er einen Moment lang als das Wasser in einer Fontäne seinen Vorgesetzten verließ, er verbannte diesen Gedankengang aber sofort in die Asservatenkammer seines Gehirns, genau neben „Rodney sieht gar nicht so übel aus“.

    Als John feststellte das Woolsey fürs erste gerettet war, zog er seine klitschnasse Jacke aus und legte sie zum Trocknen neben sich.

    „Vorschriftswidrig!“, war das erste Wort das Woolsey hervorbrachte als er wieder sprechen konnte. Mit einem Mal richtete er sich wieder auf.

    „Ich hätte Doktor McKay nie erlauben sollen die Energieversorgung der Stadt zu optimieren! Ohne vorherige Absprache mit der technischen Abteilung des IOA sind sämtliche kritischen Eingriffe in die Stadt, die völkerrechtlich eine internationale Basis darstellt, strengstens verboten! Hätte ich doch nur die Vorschriften auch in diesem Fall beachtet... aber Doktor McKay sagte das es ein völlig harmloser Eingriff wäre...“

    „Sachte, sachte...“, versuchte John, Woolsey zu beruhigen, „Rodney sagt so etwas öfter.“

    „Stichwort Projekt Acturus“, steuerte Lorne bei und verzog bei der Erinnerung daran schmerzhaft das Gesicht.

    „Nun hat Rodney es auch geschafft Atlantis in die Luft zu sprengen...“

    Einen Moment klangen diese Worte nach und verdrängten die Wellengeräusche aus ihrem Klangkosmos. Jeder der Raumschiffbrüchigen hing seinen eigenen Gedanken nach. Atlantis war nicht mehr. Nie mehr den Balkon betreten können auf dem er so oft mit Weir gestanden hatte, nie mehr mit seinem Team in der Kantine essen, nie mehr Stockkampf mit Teyla... dachte John. Woolsey erinnerte sich an sein erst kürzlich eingerichtetes Büro und die ganzen unbearbeiteten Akten die nun im Ozean schwammen. Ihm grauste vor dem Gedanken was für ein Papierkrieg nach dem Untergang von Atlantis auf ihn zukommen musste. Er war natürlich erledigt nach dieser Sache. Kaum eine Woche im Job, schon war die Stadt, seine Stadt, zerstört worden. Die Blicke die ihm die Kollegen des IOA zuwerfen würden... oh Gott, er musste vermutlich sogar vor dem Ausschuss treten und alle seine Entscheidungen rechtfertigen, inklusive der letzten regelwidrigen Fehlentscheidung!

    Woran sollte man sich halten, wenn nicht an die Vorschriften? Vielleicht an das letzte Stück Treibholz das einem vor dem Ertrinken bewahrte, dachte er selbstironisch und schob sein Selbstmitleid zur Seite. Was musste bloß den anderen durch den Kopf gehen? Sie waren schon viel länger auf Atlantis gewesen sein, hatten da Abenteuer erlebt und Freundschaften geschlossen.

    Wie viel schlimmer musste es ihnen gehen? Fast alle die sie hier in den letzten Jahren ins Herz geschlossen hatten waren auf grausame und unnötige Weise ums Leben gekommen.

    Lorne glaubte für einen Moment eine Träne im Augen von Woolsey schimmern zu sehen. Er musste sich täuschen, das war sicher nur Meerwasser. Der Major wandte sich abrupt ab, drehte den anderen den Rücken zu und ließ seine Beine ins Wasser gleiten. Seine Kleidung war eh schon nass, was machte das schon? Mit versteinertem Gesicht blickte er über die endlose, glitzernde, tödliche und unbarmherzige Wasserwüste.

    Während Evan Lorne düstere Gedanken wälzte die mit seiner Arbeit, seinen Freunden und seinen wohl endgültig abgeschlossenen Atlantis-Bilderserie zusammenhingen, legte sich Sheppard hin und schob sich die Jacke unter den Kopf.

    „Aber wir müssen doch irgendetwas unternehmen!“, platze Woolsey nach ein paar Minuten in die drückend gewordene Stille.

    „Was sollen wir bitte schön unternehmen, Mister Woolsey?“, fragte John während ihn die Sonne langsam aufwärmte.

    „Sie sind doch hier die Überlebensexperten! Vielleicht sollten wir ein S.O.S. senden, wie in dem ABBA-Song....“

    „So when you're near me, darling can't you hear me
    S. O. S.
    The love you gave me, nothing else can save me
    S. O. S.
    When you're gone
    How can I even try to go on?
    When you're gone
    Though I try how can I carry on?“, rezitierte Evan Lorne lustlos.

    „Lorne, ich wusste gar nicht das sie ein ABBA-Fan sind!“

    „Es gibt vieles was sie von mir noch nicht wissen, Colonel“, meinte Evan nebulös und drehte sich dabei wieder zu den anderen um.

    „Na, wir haben ja jetzt viel Zeit uns kennen zu lernen....“

    „Uns fehlt das Funkgerät, oder?“, frage Woolsey, der dem Wortwechsel konsterniert zugehört hatte.

    „Das ist richtig Mister Woolsey...“

    „Aber wir haben doch die kleinen Dinger...“

    „...die aber nur auf kurze Distanzen funktionieren. Außerdem wurden sie durch das Wasser ruiniert.“

    „Scheibenkleister.“

    „Das können sie laut sagen.“

    „Vielleicht könnten wir sie hintereinanderschalten und so die Sendeleistung verstärken...“, schlug Lorne vor.

    „Leider haben wir weder McKay noch Zelenka hier...“, bedauerte Sheppard, „...oder können sie das etwa?“

    „Nein, schon in der Schule war ich im textilen Gestalten ibesser als in Informatik.“

    Sheppard verkniff sich einen Kommentar der die angespannte Stimmung auf dem zum Floß umfunktionierten Konferenztisch nur angeheizt hätte und ließ seinen Blick in die Ferne schweifen.

    „Könnte es sein das ein Fischerboot....“

    „Nein!“

    Woolsey verschränkte die Arm und schwieg. Dann sah er auf seine Uhr. Sie war stehen geblieben. Seufzend sah er zu seinen beiden Begleitern. Lorne und Sheppard saßen beziehungsweise lagen erschöpft und apathisch herum. Offensichtlich waren sie noch nicht über die Geschehnisse hinweg gekommen. Was ja auch verständlich war... Woolsey nahm seine Brille ab und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Langsam ging er von einem Ende des Konferenztisches zum anderen. Das war doch Irrsinn, vor einigen Stunden hatte er noch friedlich in seinem Büro gesessen, und nun trieb er hier mit seinen höchsten Offizieren auf einem gottverdammten Tisch über den Ozean und das wahrscheinlich als einer der nur wenigen Überlebenden einer von Rodney McKay ausgelösten Katastrophe die er mit seiner Zustimmung zu dem Experiment ermöglicht hatte!

    Richard Woolsey blieb so abrupt stehen, das sich der Tisch kurz zur Seite neigte und ein Schwall Wasser drüber floss. Protestierend drehten sich Sheppard und Lorne zu ihm um.

    „Ich habe alle Akten vor meine Antritt gelesen!“, verkündete Woolsey mit einem Mal aufgeregt.

    „Herzlichen Glückwunsch“, murmelte Sheppard leise.

    „Ist etwas Colonel?“

    „Nein, nichts. Ich habe nur etwas Wasser ausgespuckt.“

    „Gut. Ich musste eben an den Einsatzbericht denken der beschreibt wie Doktor McKay mit dem Jumper abstürzte... damals erfuhren sie doch, das Wale hier existieren, oder?“

    „Eigentlich sind es nur sehr große Fische, aber ja. Rodney hat seinen ersten Sam genannt“, berichtete John und wrang seine Jacke aus. „Aber das war auf unserem ersten Planeten... wir haben aber inzwischen festgestellt das es hier auch diese Art von Wal gibt.“

    „Diese Wale... sie scheinen wie unsere irdischen Delfine hilfsbereit zu sein.“

    John dachte einen Moment nach: „Ja...?“

    „Sie könnten uns zum Festland ziehen!“

    „Theoretisch ja“, meinte Sheppard, „...allerdings gibt es da ein klitzekleines Problem, wir müssen sie erst auf uns aufmerksam machen.“

    „Es gibt sehr viele Trümmerstücke von Atlantis, von alleine werden sie unseres nicht ansteuern“, gab Lorne zu bedenken.

    „Dann müssen wir sie eben herlocken!“, rief Woolsey, der sich immer mehr für seinen eigenen Plan begeisterte. „Major Lorne, sie waren doch kurz davor zu einer Mission aufzubrechen bevor... es geschah oder?“

    „Das stimmt“, antwortete Lorne und legte seine vollgesogene Weste aus. Er legte sie auf seine Schoß.

    „Dann haben sie ja auch sicher ein Päckchen C4 dabei, nicht wahr?“

    Sheppard sprang auf, was der Tisch mit einem erneuten Schwanken quittiere.

    „Sie wollen doch nicht ernsthaft die Wale mit einer C4-Explosion anlocken oder? „Hallo wir werfen Bomben auf euch, los helft uns!““

    „Warum nicht...“, erwiderte Woolsey mit plötzlicher Kühle, „eine Explosion mehr oder weniger heute macht auch nichts mehr. Die Alternative wäre mit diesem Stück Qualitätsholz so lange zu treiben bis wir verhungern und verdursten.“

    Sheppard holte tief Luft: „Vielleicht kommt ja noch ein...“ John verkniff sich das „Fischerboot“ und wandte sich stattdessen an Lorne: „Versuchen Sie das C4 möglichst weit zu werfen.“

    „Ich werde es versuche Sir“, meinte Evan trocken und nahm das Päckchen Plastiksprengstoff aus seiner Weste. Lorne stand auf und stellte den Zünder auf 5 Sekunden. Er holte weit aus und warf.

    Das kleine weiße Päckchen flog in einen hohen Bogen davon und fiel schließlich ein gutes Stück abseits der Drei ins Wasser.

    Wenige Augenblicke später wölbte sich das Wasser an der Stelle in die Höhe und spritzte in alle Richtungen.

    Gebannt starrten die drei so unterschiedlichen Männer auf die Stelle wo es geschehen war. „Ich frage mich wie lange die Wale bis hier her brauchen...“

    Eine Weile schwiegen sie, dann setzten sich Lorne und Sheppard wieder hin. Es war einfach zu wackelig auf ihrem Floß wenn alle standen. Schließlich setzte sich auch Woolsey hin und betrachtete im Schneidersitz aufmerksam die See.

    Schließlich schoss eine Wasserfontäne in die Höhe! Sheppard und Lorne griffen instinktiv zu ihren Holstern, die bei beiden leer waren. Woolsey rief „Wir kommen in Frieden!“

    Der Wal tauchte auf, bis 3 kleine Augen sichtbar wurden sie sie aufmerksam ansahen.

    „Wir... äh.... wollen zum Festland. Wenn wir nicht zu unseren Freunden dort gelangen werden wir hier sterben. Es wäre sehr nett wenn Sie uns helfen würden....“, sagte Woolsey etwas unbeholfen.

    Der Wal ließ keine Reaktion erkennen.

    „Es würde die Beziehungen zwischen unseren Spezies erheblich verbessern wenn Sie uns helfen würden. Außerdem würde wir sie.... mit vielen... Fischen belohnen wenn sie uns helfen. Oder was auch immer sie gerne verzehren...“

    Der Wal entließ eine kleine Wasserfontäne und gab ein grollendes Geräusch von sich.

    Lorne sah zwischen Woolsey und dem Wal hin und her, dann fischte er einen Edding aus seiner Einsatzweste, warf einen letzten bedauernden Blick auf seinen ruinierte Leinwand, und übertrug die Worte Woolseys in einfache Comicbildchen. Dann rutschte er an den vorderen Rand des Floßes und hielt die Leinwand dem Wal vor die Augen. Dessen drei Augen wanderten von Bild zu Bild, dann tauchte er ab.

    Die drei Männer sahen sich an und wurden plötzlich hochgehoben. Lorne sah vom Floß und stellte überrascht fest das der Konferenztisch nun auf einem vernarbten Walrücken stand. Das gewaltige Wesen setzte sich nun in Bewegung.

    „Mister Woolsey, ihre Idee war genial! Major... gut gemacht!“, lobte John Sheppard. Der Fahrtwind verwirbelte ihm die Haare als er Lorne auf die Schulter klopfte.

    Die Exil-Atlanter saßen einträchtig nebeneinander auf dem Tisch als der Wal wenige Stunden später in den kleinen Hafen der Athosianer-Siedlung einlief. Kleine Fischerboote schaukelten am aus groben Holz gezimmerten Kai, als die Athosianer auf ihm zusammen liefen.

    „Wir haben eine Explosion am Horizont gesehen! Was ist passiert? Hallo Colonel! Was macht ihr auf dem Wal? Hey, Major! Mister Woolsey!“

    Die Fragen und Ausrufe gingen kunterbunt durcheinander, als der Wal den Tisch mit einer fließenden Bewegung abschüttelte und auf das Festland beförderte.

    „Wir werden die Fragen später beantworten, Leute!“, rief Sheppard.

    „Der Colonel hat Recht, alles wird sich klären. Aber jetzt würde ich Sie sehr bitten ihren heutigen Fischfang in das Hafenbecken zu werfen. Wir haben unserem Freund nämlich etwas versprochen...“

    Nach kurzer Verwirrung wurden mehrere Körbe frischer Fisch zum Hafen getragen und in das aufgesperrte Maul des Wals gekippt.. Nachdem dies geschehen war spritzte der Wal die Dorfbewohner mit einer besonders großen Wasserfontäne nass und verschwand in Richtung des offenen Meeres.

    Lachend sahen die Athosianer, Woolsey und die beiden Soldaten dem Wal hinterher. Danach klopften sie sich gegenseitig auf die Schultern, unterhielten sich über die Ereignisse des Tages und gingen ins Dorf. Bei einem rauschenden Fest unterm Sternenhimmel, bei Wildbret und Wein ließen sie den Tag Revue passieren. Immer wieder mussten sie von der Rettung durch den Wal erzählen. Es tat den Dreien gut, nach den Schrecken des Tages in geselliger Runde über alles zu reden. Sie hatten den Untergang von Atlantis und den Tod so vieler Freunde noch nicht verkraftet, aber nach diesem Abend würden sie besser damit umgehen können. So hoffte es zumindest Sheppard der dem Wein tüchtig zusprach. Doch in den Träumen die später folgten sah die Sache freilich anders aus.

    Sie wurden von den Athosianern liebenswürdig aufgenommen und verpflegt, aber Richard Woolsey, John Sheppard und Evan Lorne waren nicht mehr die Männer die sie einmal waren als sie 3 Wochen später von der Daedalus abgeholt wurden.

    Nach der Befragung durch ein IOA-Komitee schieden sie aus dem aktiven Dienst aus. Major Evan Lorne machte sich als Maler selbstständig. Mit der Malerei konnte er sein Trauma am besten überwinden... Colonel Sheppard zog nach Kalifornien und lebte fortan von seiner Militär-Rente. Richard Woolsey arbeitete wieder als Anwalt in einem Bostoner Vorort, wo er regelmäßig eine Psychiaterin aufsuchte um seine Schuldgefühle und die Geschehnisse zu verarbeiten.

    Alle Drei machten nie wieder Urlaub am Meer.

    Ende

    Geändert von Terraner (16.08.2009 um 01:06 Uhr)
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle

  11. Danke sagten:


  12. #628
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    So, da ich das ganze Wochenende internetlos war, könnt ihr euch meine Überraschung vorstellen, dass es tatsächlich noch drei Storys geworden sind! Klasse! Besten Dank schon mal dafür, dass ihr "mitgespielt" habt.

    Dann habe ich die Storys natürlich auch alle sorgfältig gelesen und bin froh, dass es nur drei sind, denn dann kann ich allen einen Medaille geben!


    Bronze geht an: Jack O'Neil mit "Ein verrückter Fremder"

    Das ist ja tatsächlich ein interessanter Planet mit sehr außergewöhnlichen Bewohnern! Jedenfalls ist es sehr schön heiß und sonnig - richtig sommerlich. Ich weiß ja nicht, ob O'Neill so vertrauenswürdig ist und die Waffen gleich in den Schrank schließen läßt, aber immerhin entdeckt dadurch die Laserpistole und den Blaster.
    Die Charakterisierung fand ich jetzt nicht an allen Stellen überzeugend, und dass Seria gleich Bikini und Badhosen in der passenden Größe für alle anschleppt ... na ja.
    Aber jedenfalls bleibt ein Gefühl von Sommer und Sonne zurück und die hast etliche der Wörter schön untergebracht.


    Mit zweitem und dritten Platz habe ich mich sehr schwer getan! Ich würde ja gerne wie im Sport zwei mal den ersten Platz vergeben, aber ich fürchte, das hilft nicht weiter, so dass ich mich entscheiden muss. Aber das ist wirklich ganz, ganz knapp!

    @Terraner, "SOS" : bei dir hat mir schon das erste Bild, wie sie da im weiten Ozean herumtreiben, an Planken geklammert, sehr gut gefallen. Als dann noch der Konferenztisch und Woolsey vorbeikommen, ist das absurde Trio ja komplett!
    Sätze wie: „Nein, schon in der Schule war ich im textilen Gestalten besser als in Informatik.“ - haben mich laut lachen lassen. Und das von einem Elite-Soldaten!
    Gut auch die Überlegungen Woolseys, warum er sich so an Paragraphen und Vorschriften klammert und Sheppards ständige Überlegungen, wie groß die Chance ist, dass ein Boot vorbeikommt.
    Und warum befinden sie sich in dem Schlamassel? Na klar, Woolsey hat nicht lautstark genug gegen eins von Rodneys Projekten protestiert!


    @Valdan, "Urlaub ist Ansichtssache!": Urlaub in Ägypten - und das in Tagebuchform von Vala - das musste ja irgendwie schief gehen. Durch die Darstellung in Tagebuchform bekommt der Leser sehr hautnah mit, was für ein enttäuschender Urlaub das in der ersten Woche ist. Ich kann mir so gut vorstellen, wie sie geschaut haben muss, als sie dort an der Zeltsiedlung ankommen und Daniel sie beim Wort nimmt und für Handlangerdienste abstellt.
    Aber ihre Zurückhaltung hat sich dieses Mal ja wirklich gelohnt und sie wird noch - wenn auch nur sehr, sehr kurzfristig - mit einem Traumhotel belohnt.


    Gut, dann kommt jetzt eine ganz persönliche Meinung, denn "objektiv" betrachtet, erfüllen sowohl Terraners als auch Valdans FF die Vorgaben perfekt.

    Ich entscheide mich für Valdan - weil ich mir einfach kein Atlantis vorstellen mag, das in Schutt und Asche und kaputten Konferenztischen über den Ozean treibt. Dann ist der misslungene Urlaub doch noch das kleinere Übel.
    Aber wie gesagt, das ist eine reine "Bauchentscheidung", denn beide Storys haben mir sehr gut gefallen!

    Vielen Dank euch dreien!

  13. #629
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Danke!

    Da hat sich die Hetze in den letzten Tagen ja gelohnt.

    @ Terraner: Ich fand deine Geschichte absolut genial und sie war irgendwie absolut Du! Wie Antares schon sagte, diese vielen Kleinigkeiten, die mich haben grinsen lassen, um alle aufzuzählen, müsste ich den ganzen Text zitieren.
    Auch wenn es ja eigentlich in trauriger Anlass ist, der die drei da zusammenführt, ist alleine diese Konstellation schon einen Lacher wert.
    Ein absolutes Schmankerl!

    @Jack-ONeil:
    Auch so eine interessante Konstellation in der Begegnung und sommerlich war sie auch. Ich nicht immer alle so wiedererkannt, aber für eine erste hier veröffentlichte Geschichte war das ein guter Anfang.

    Ich werde dann mal in mich gehen und mir bis zum Wochenende eine neue Aufgabe ausdenken. Eher geht es leider nicht, da ich von Mi-Fr weg bin!

    LG Val

    PS: Danke Kevin, Antares und Jack-ONeil fürs Knöpfchen drücken
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
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    ***


  14. #630
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Auf ein Neues!

    Nach ein paar Tagen, die ich nicht da war, jetzt hier die neue Aufgabe:

    Folgende Wörter sollen darin enthalten sein: Blumenstrauß, Kuchen, Ritual!

    Schreibt eine Geschichte über eine Mission auf einem anderen Planeten, SG1 oder SGA ist egal, die folgendermaßen anfängt:

    "Der Ereignishorizont schloß sich mit einem leisen Geräusch hinter ihnen. Die Sonnen schienen von einem blau-violetten Himmel, den nur einzelne Wolkenfetzen zierten. Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als plötzlich..."

    Termin erst einmal Samstag, der 26.9.2009!

    Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schreiben, nette Musen und hoffe auf ein paar schöne Geschichten.

    LG Val
    Geändert von Valdan (24.08.2009 um 16:13 Uhr)
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  15. #631
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Klingt gut - gerade der Anfang für die FF!

  16. #632
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Da es diesmal mein erster Versuch ist, an der Challenge teilzunehmen, der vermutlich sogar fertig wird, hab ich eine Frage.
    Valdan, die Geschichte soll sich in erster Linie um die Mission drehen, ja? Ich schreibe nämlich gerade munter vor mich hin und stelle fest, dass ich zwar alle Vorgaben problemlos unterbringe, diese Mission aber inzwischen nicht mehr wirklich im Vordergrund steht. Ist das sehr schlimm?

  17. #633
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Zitat Zitat von Sinaida Beitrag anzeigen
    Da es diesmal mein erster Versuch ist, an der Challenge teilzunehmen, der vermutlich sogar fertig wird, hab ich eine Frage.
    Valdan, die Geschichte soll sich in erster Linie um die Mission drehen, ja? Ich schreibe nämlich gerade munter vor mich hin und stelle fest, dass ich zwar alle Vorgaben problemlos unterbringe, diese Mission aber inzwischen nicht mehr wirklich im Vordergrund steht. Ist das sehr schlimm?
    Hi Sinaida,

    grundsätzlich habe ich da nichts gegen. Wir wissen ja aus 15 Staffeln Stargate, dass so manche Mission ganz woanders geendet hat, als sie anfing!

    Ich würde die Aufgabe mal in folgender Art und Weise präzisieren:

    "Die Geschichte sollte zumindestens als Mission auf einen anderen Planeten beginnen."

    Ich denke damit sollte jeder leben können, der sich entschlossen hat eine Geschichte zur Challenge zu schreiben. Proteste bitte hier anmelden, oder per PN!!

    LG Val
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  18. Danke sagten:


  19. #634
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    *schubs ein bisschen nach vorne*

    Halloho!

    Jemand hier? Ich wollte mal fragen, wie es aussieht? Ich habe nämlich heute auf den Kalender geschaut und festgestellt, dass bis zum vorläufigen "Einsendeschluß" keine zehn Tage mehr sind.

    Daher also die Frage: Benötigt irgendeiner der Massen an Teilnehmern eine Verlängerung?

    Meldet euch bitte kurz, wenn ich nichts höre, bleibt es beim 26.9.!!!

    LG Val
    Geändert von Valdan (17.09.2009 um 21:27 Uhr)
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  20. #635
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Ich bin noch am Schreiben, könnte aber tatsächlich rechtzeitig fertig werden.

  21. #636
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Dann warte ich einfach noch ein paar Tage ab!

    Gruß Val
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  22. #637
    Master Sergeant Avatar von Jack-ONeil
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    Hab total übersehen, das es schon wieder weiter geht. Ich hoffe ich werde noch fertig. Wenn nicht, dann macht es auch nicht. Ich werde versuchen meine Geschichte an den Tag on zu stellen. Eine Idee habe ich schon, aber die vorgegebenen Wörter werden nur am Rande vorkommen. Wenn alles so läuft wie ich es möchte, wird sie wahrscheinlich noch heute fertig.

  23. #638
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Hi Valdan,

    das hier ist mein Beitrag zu der Challenge und ich hoffe, er gefällt dir, auch wenn er etwas … anders ist und sicher nicht unbedingt das, was du dir vorgestellt hast. Aber die Challenge-Anforderungen habe ich alle erfüllt.

    Titel: Die unglaublichen Abenteuer unserer Helden in der Pegasus-Galaxie
    Genre: Humor
    Rating: Ab 12
    Pairing (wenn auch nur erwähnt): Teyla/Kanaan, Rodney/seine Verlobte
    Warnung:
    - Crack-Fic, also nicht wirklich ernst nehmen, bitte.
    - Das ist KEINE slash-Story, aber es werden diverse slash-Pairings erwähnt, wenn auch nicht so ganz wirklich richtig und in echt. *g* Wollte ich nur, der Vollständigkeit halber, gesagt haben.
    Anmerkung: Vielen Dank an patk für’s schnelle Beta.
    Die Geschichte spielt irgendwann nach 5.20 „Enemy at the gate“ und - Spoiler für die Folge:
    Spoiler 
    Atlantis ist in dieser Geschichte wieder zurück in Pegasus.



    Die unglaublichen Abenteuer unserer Helden in der Pegasus-Galaxie


    Der Ereignishorizont schloß sich mit einem leisen Geräusch hinter ihnen. Die Sonnen schienen von einem blau-violetten Himmel, den nur einzelne Wolkenfetzen zierten. Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als plötzlich ein leises Summen die Luft um sie herum erfüllte. Ein Schwarm wunderschöner, goldener Schmetterlinge kreiste über ihnen.

    „Oh, wie herrlich“, jauchzte Teyla, die bildhübsche Athosianerin, als sich eines der kleinen Insekten genau auf die Nasenspitze ihres Sohnes setzte, den sie auf dem Arm trug.

    „Wassn…?“, nuschelte Dr. McKay und schob sich hastig einen großen Löffel seines Schokopuddings-To-Go in den Mund. Ungeschickt fiel er auf seinen Hintern, als er versuchte, einen Schmetterling abzuwehren, der ihm den letzten Rest seines Desserts rauben wollte. „Oh nein!“, klagte er, tastete nach seiner Gesäßtasche und holte mit verzweifelter Miene die krümeligen Überreste eines Kuchens hervor. „Das war der allerletzte! Was soll ich jetzt nur tun? Was soll ich essen? Ich werde sterben!“ Damit legte er sich ins Gras und schloss die Augen.

    Ronons imposante Muskeln spannten sich, als er seinen Blaster hob und einen Warnschuss in die Luft abgab um die Schmetterlinge zu vertreiben. „Könnten mit den Wraith verbündet sein, die Viecher“, knurrte er.

    „Hey, immer cool bleiben, Leute“, sagte Lt.Col. John Sheppard, der Teamchef und gut aussehende militärische Leiter von Atlantis, mit verwegenem Lächeln, während er achtlos über McKays leblosen Körper hinwegstieg. „Die sind friedlich.“

    „Ja, John“, piepste einer der Schmetterlinge mit dünnem Stimmchen und flatterte direkt vor Sheppards Gesicht auf und ab, bevor er sich zu Boden sinken ließ. Eine Wolke aus silbrigem Glimmer-Glitzer umgab das Tier und plötzlich verwandelte es sich in eine wunderschöne, junge Frau mit langem, goldenem Haar. Sie lächelte John verführerisch an, klimperte mit dichten, lackschwarzen Wimpern über meerblauen Augen und sagte mit sanfter, melodischer Stimme: „Ich bin ein Werschmetterling und mein Name ist Kxirtrihetgyxxh, aber du kannst mich Susi nennen.“

    Sheppard starrte sie nur an, offensichtlich völlig gefangen von so viel Schönheit und Anmut.

    Sie zwinkerte ihm zu, nahm ihn bei der Hand und sagte: „Folge mir in mein Gemach, oh John, denn du bist der Auserwählte. Ich habe schon viel von deinen Großtaten in dieser Galaxie gehört, oh John, und ...“


    „Stopp!“, fiel Rodney John mit gequältem Gesicht ins Wort. „Oh, mein Gott! Hör sofort auf zu lesen. Das ist grauenvoll, das ist …“ Rodney holte tief Luft und suchte nach einem Wort, das dem Grauen dieses Machwerks gerecht werden konnte. „Grauenvoll“, wiederholte er schließlich. „Wirklich, wirklich gr …“

    „Mir gefällt’s“, unterbrach John ihn und grinste Rodney über den Monitor des Laptops hinweg an. „Warte, es wird noch besser, nämlich …“

    „Danke!“, wehrte Rodney ab und hob die Hand. „Kein Bedarf an deinem Liebesabenteuer mit einem Werschmetterling namens Susi.“ Er schauderte.

    „Die Verfasser dieser Geschichten haben offensichtlich sehr viel … Fantasie“, bemerkte Teyla mit einem Lächeln, das gerade noch diesseits von verächtlich war

    „Ich schieß nie in die Luft“, warf Ronon ein und trank einen Schluck von seinem Bier. „Keine Herausforderung.“

    „Eben, völlig unrealistisch, dieses ganze Szenario.“ Rodney musterte Sheppard herausfordernd, der ihm an dem kleinen Tisch in dessen Quartier gegenübersaß und offensichtlich schon in das nächste Machwerk vertieft war. „Und reine Zeitverschwendung, sich damit zu befassen“, fügte er etwas lauter hinzu, als John nicht reagierte. Wieso nur, verbrachten sie das, war früher einmal der Filmabend des Teams gewesen war, jetzt mit dem Lesen dieser abstrusen Lektüre, die mit erschreckender Regelmäßigkeit per Datenübertragung von der Erde hier eintraf?

    Rodney seufzte. „Ernsthaft, das ist jetzt die – lasst mich nachdenken – vermutlich tausendste Erzählung zu dem Thema „Die unglaublichen Abenteuer unserer Helden in der Pegasus-Galaxie“, seit der Deklassifizierung des Stargate-Programms und in 50 Prozent der Geschichten wird Sheppard entweder von dem sexy Alien vernascht, oder von dem fiesen Bösewicht fast zu Tode gefoltert, während ich ausschließlich jammere und eine Mischung aus der kleinen Raupe Nimmersatt und Mr.Bean bin.“

    Das Hauptthema der anderen 50 Prozent dieser Geschichten wollte Rodney am Liebsten so schnell wie möglich wieder vergessen und schon gar nicht erwähnen.

    „Mr. Bean redet weniger“, warf Ronon ein und nahm sich eine Handvoll Popcorn. „Aber die anderen Geschichten mir dir und …“

    „Nein, nein, nein, das ist nicht der Punkt“, unterbrach Rodney ihn hastig. „Es ist einfach unrealistisch. Ich meine, ich bin der wissenschaftliche Leiter dieser Expedition, bin seit über fünf Jahren in diesem Team und in diesen … diesen ‚Geschichten’, bin ich nichts weiter als der tollpatschige Vielfraß, der fünfmal am Tag das Leben der ganzen Expedition auf’s Spiel setzt.

    „Ja, wirklich seltsam, dabei wissen diese Autoren hier nicht einmal etwas von Doranda“, sagte Sheppard abwesend und scrollte weiter.

    „Wie amüsant“, bemerkte Rodney und schoss ihm einen finsteren Blick zu.

    Sheppard sah kurz auf. „Hey, Rodney, es sind nur Fantasieerzählungen, okay, nicht die Wirklichkeit. Außerdem kommst du nicht in allen so schlecht weg. Hier …“ John überflog ein paar Zeilen. „In dieser hier, beispielsweise, opferst du dich für uns alle.“

    „Also bin ich dann tot? Fantastisch.“

    „Aber ein Held“, sagte Ronon grinsend.

    Toter Held - natürlich, für ihn vermutlich das Lebensziel schlechthin.

    „Es scheint mir etwas … eigenartig zu sein, dass die Bewohner der Erde annehmen, ich würde Torren mit auf Missionen nehmen“, warf Teyla Stirn runzelnd ein und nahm sich eine für sie ungewöhnlich große Menge Popcorn aus der Schüssel, die zwischen ihr und Ronon auf dem Sofa stand. Anscheinend neigte auch Teyla manchmal zum Frustessen. „Würden irdische Mütter ihre Kinder solch einer Gefahr aussetzen?“

    „Ein weiterer Beweis: Völlig unrealistische Szenarien, genau“, bekräftigte Rodney.

    „Sie nehmen ihre Kinder mit in Einkaufszentren“, gab Sheppard zu bedenken und schauderte.

    „Das ist leider wahr“, musste Rodney zustimmen. „Dennoch: Unrealistisch. Mal abgesehen davon, dass es keinen Schokopudding-To-Go gibt.“ Er konnte einen leicht bedauernden Unterton nicht unterdrücken. „Und wann waren wir das letzte Mal auf einem Planeten, mit blau-violettem Himmel und niedlichen, bauschigen Wattewölkchen, hm? Alles was wir sehen ist Dschungel, oder Matsch, oder Regen, oder Wüste, oder …“

    „Wir sollten jetzt wirklich den Film ansehen, den Rodney ausgewählt hat“, unterbrach Teyla ihn. Erstaunlich, denn sonst stimmte sie seiner Auswahl nie zu. Aber die Geschichte, die sie letzte Woche gelesen hatten, in der Kanaan gleich im ersten Satz beim Tapezieren seines neuen Quartiers von der Leiter gefallen und sich das Genick gebrochen hatte, schien sie wirklich mitgenommen zu haben. Überhaupt hatte Kanaan eine erschreckende Tendenz schon bald zu Beginn dieser Geschichten das Zeitliche zu segnen. Außer in den 50 Prozent über die Rodney jetzt definitiv nicht nachdenken würde.

    Ronon beugte sich etwas vor. „Hey, Sheppard, ist diesmal wieder eine mit dir und McKay dabei?“ Er grinste dreckig. „Du weißt schon.“

    Und da waren sie – die anderen 50 Prozent.

    „Vielleicht ist wieder eine dabei, in der du Liebesgedichte schreibst und früher auf Sateda Literaturkritiker warst, hm? Das wäre doch außerordentlich amüsant“, stichelte Rodney.

    Ronons Augen verengten sich für einen Moment zu schmalen Schlitzen, dann wandte er sich erwartungsvoll wieder Sheppard zu.

    „Das ist anatomisch ganz bestimmt nicht ...“, murmelte der gerade selbstvergessen. Seine Ohren glühten in zartem Pink.

    „Oh Gott, was denn jetzt? Ein Fruchtbarkeits-Ritual in einer Pegasus-Hippie-Kolonie?“ Rodney rollte die Augen. „Habe ich dich auf einen Altar gefesselt und …?“

    „Nein, die hier ist mit mir und … ähm … Teyla und … wow!“ Jetzt waren nicht nur die Ohren rot.

    Rodney horchte auf. „Teyla und du?“

    „Ich möchte Rodneys Film sehen. Jetzt!“, befahl Teyla.

    „Ähm, warum denn, Teyla, vielleicht sollte Sheppard doch noch etwas …“

    „John“, Teylas Lächeln glich plötzlich dem Zähnefletschen einer Raubkatze. „Vielleicht gibt es eine Fortsetzung dieser Erzählung, die wir vor zwei Wochen gelesen hatten. Die, in der du dich dreimal am Tag mit Rodney in einem Wandschrank vergnügt hast, denn sie …“

    „War völlig, völlig unrealistisch“, vervollständigte Rodney den Satz mit erhobener Stimme.

    „Was?“, fragte John und hob die Augenbrauen. „Das ‚dreimal am Tag’?“ Er zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich.“

    Rodneys Augen weiteten sich. „Ernsthaft, du …? Dann sah er Sheppards Grinsen. „Oh, haha!“ Er verschränkte die Arme und reckte das Kinn. „Ich meinte dieses ganze Szenario. Du, ich, Wandschrank.“

    „Gibt keine Wandschränke auf Atlantis“, stimmte Ronon zu.

    „Jajaja, das auch“, winkte Rodney ab. „Aber – ihr wisst genau was ich meine. Und es … es schadet meinem Ruf. Bei den Frauen. Wenn sie denken, dass ich und Sheppard …“

    „Rodney, du bist mit einer sehr …“ Teyla stockte kurz. „Sehr netten Frau verlobt. Es sollte dich nicht berühren, was andere Frauen denken“, sagte sie mit leichtem Tadel in der Stimme.

    „Richtig, danke, Teyla, ein sehr guter Punkt.“ Rodney hob einen Zeigefinger. „Völlig unrealistisch, denn - ich bin verlobt. Mit einer Frau. Und sehr glücklich. Glücklich verlobt.“

    Zweifelnde Blicke aus drei Augenpaaren trafen ihn.

    „Überaus, überaus glücklich“, bekräftigte er. „Außerdem …“

    Sein Headset summte aufdringlich.

    Unwirsch öffnete Rodney den Kanal. „Was?“, schnappte er gereizt.

    Die Stimme seiner – im Moment eindeutig nicht glücklichen – Verlobten drang an sein Ohr. Er schluckte. Auch wenn es mehr ein starkes Knistern als verständliche Worte waren – er sollte diesen speziellen Kanal wirklich einmal überprüfen – der Tonfall war nicht misszuverstehen. Aber – ha! – war das nicht ein Beweis für ihr wirklich inniges Verhältnis, dass er nicht einmal verstehen musste, was sie sagte, um sinnvoll antworten zu können?

    Er bedachte seine drei Zuhörer mit einem überlegenen Lächeln. „Oh, du bist es, was für ein Zufall, ich habe gerade von dir gesprochen“, sagte er und wusste sofort, dass es ein Fehler war, als das Knistern, das aus dem Headset drang schrill-entrüstet wurde.

    Mitleidige Blicke aus drei Augenpaaren trafen ihn. Rasch stand er auf, wandte sich von den neugierigen Ohren seines Teams ab und sagte leise: „Nein, nein, nichts Wichtiges, ich meine, natürlich ist es wichtig, also, du bist wichtig, für mich, aber …“

    „Xrxkkx … wo …?“

    „In Sheppards Quart…“

    „XXXRR … ALLEI… RXXRRR?“

    „Nein, nein, Teyla und Ronon, sind auch …“

    „Xrrx … wieder?“

    „Was heisst ‚schon wieder’? Gestern, das war – gut – das war auch eine Teambesprechung, aber …“

    „Xrrx …br mich?“

    „Nein, ich rede nicht mit ihnen über dich, ich rede …“

    „Xrrxx … be kein Wort!“

    „Wie? Oh, bitte, sei doch nicht albern, das …“

    „WAS??“

    „Neinneinnein, warte, ich … ich hab das nicht so gemeint, natürlich bist du nicht albern, keineswegs. Oh, Gott, jetzt habe ich wieder etwas Falsches gesagt, tut mir leid, ich …“ Er sank in sich zusammen und ließ den Strom an Knistern, und Knacken, unterbrochen von anklagenden Wortfetzen über sich ergehen, bis sein Stichwort fiel: „Xrrx … Minuten da!“

    „Okay, in zehn Minut…“

    „XRX … ünf!“

    „Gut, gut, gut in fünf …“

    Mit einem pfeifenden Knacken unterbrach sie die Verbindung.

    „Wir sprechen uns noch“, sagte er herrisch in den toten Kanal. „McKay, Ende.“

    Er drehte sich zu seinen Teamkameraden um, die alle im selben Moment, wie auf Kommando, mit dem Studieren des Inhalts der Popcornschüssel, beziehungsweise mit dem nächsten pseudo-literarischen Machwerk beschäftigt waren.

    Rodney räusperte sich und sagte so würdevoll wie möglich: „Ich gehe dann jetzt.“

    Sheppard nickte ohne vom Laptop aufzublicken und meinte mitfühlend: „Ich hätte hier übrigens eine Geschichte, in der deine Verlobte von Flugsauriern entführt wird und ein paar Monate unter sehr primitiven Verhältnissen mit Pegasus-Widder-Hirten in der Wildnis lebt. Es passiert ihr nichts wirklich Schlimmes, aber sie erkennt dann, was sie an dir hatte und …“

    Rodney rollte die Augen. Natürlich, in 95 Prozent *aller* Geschichten fand seine Verlobung aus den kuriosesten Gründen ein tränenreiches, dramatisches oder blutiges Ende. Und was die Absurdität dieser Gründe anging, schienen sich die Autorinnen (denn diese speziellen Machwerke stammten fast ausschließlich von Frauen) gegenseitig einen ‚Wer schafft es das unrealistischste Szenario zu kreieren’-Wettkampf zu liefern. „Lass mich raten: Es ist dann aber zu spät, weil ich inzwischen eine Tochter mit Zelenka habe, der in einem der 20.000 versteckten Labore hier in Atlantis, die alle nur auf Entdeckung warten, durch ein Antikergerät in eine Frau verwandelt wurde, hm?“

    „Nein, nicht ganz. Es ist Beckett, er bleibt ein Mann und ihr habt Drillinge. Sind sogar eure biologischen Kinder, die du … ähm … ausgetragen hast, dank eines Geräts, das Zelenka in einem … huh …“ John runzelte die Stirn, „in einem Wandschrank gefunden hat und …“

    Rodney floh aus dem Raum, noch bevor John den Satz beendet hatte, denn auf dessen Ende war er wirklich nicht erpicht, vielen Dank. Außerdem blieben ihm noch vier Minuten, um zu verhindern, dass sich sein Familienstand von „glücklich verlobt“ zu „geschieden bevor verheiratet“ verbesserte. Und diesen Triumph würde er Jeannie nicht gönnen.

    ***

    Als Rodney am nächsten Morgen gähnend und sieben Minuten nach der vereinbarten Zeit im Gateraum eintraf, warteten lediglich bereits John und Ronon auf ihn. Dass Teyla sich ebenfalls verspätete, war ungewöhnlich.

    John musterte ihn: „Lange Nacht?“

    Rodney rieb sich die Augen. „Beziehungsgespräche.“

    John verzog das Gesicht. „Autsch. Erfolgreich?“

    „Lass es mich so ausdrücken: Ich konnte die große Katastrophe gerade noch abwenden, auch wenn das ein schmerzhaftes, persönliches Opfer gefordert hat.“

    „Dein Kaffeevorrat?“, frage Sheppard mitfühlend.

    „Leider. Aber …“ Rodney grinste und deutete mit beiden Zeigefingern auf sich. „Immer noch verlobt.“

    „John!“ Völlig abgehetzt eilte Teyla mit einem schlafenden Torren auf den Arm in den Gateraum. „Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber ich hatte vergessen, dass Kanaan heute bei Erntearbeiten auf dem Festland mithilft und sich daher nicht um Torren kümmern kann.“

    John hob die Augenbrauen. „Wer wird sich dann um Torren kümmern, während du mit uns unterwegs bist?“

    Teyla schüttelte leicht den Kopf und drückte ihr schlafendes Kind etwas fester an sich. „Da die Mission nach M9F-731 nicht gefährlich zu werden scheint, hatte Kanaan tatsächlich vorgeschlagen, dass ich Torren einfach mitnehmen soll.“

    „Auf die Mission?“, wiederholte John zweifelnd.

    „Das ist nicht dein ernst, Teyla“, erwiderte Rodney fassungslos. Trotz Schlafmangel und sinkendem Koffeinspiegel im Blut schrillten angesichts dieser Idee bei ihm sämtliche Alarmglocken. So etwas durfte Teyla auf keinen Fall tun. Er wusste zwar, dass es irrational war, aber er wurde die Vorstellung nicht los, dass, sobald die Realität diesen skrupellosen Verdreherinnen derselben (den Autorinnen dieser Schauergeschichten) auch nur einen Nanometer nachgab, eine unaufhaltsame Ereigniskette in Gang gesetzt würde, an deren Ende eine Katastrophe universellen Ausmaßes stand. Wie zum Beispiel das Ende seiner Verlobung.

    „Mein Großvater hat mich schon mit auf die Jagd genommen, als ich noch nicht laufen konnte“, sagte Ronon, ließ seinen Blaster um den Finger kreisen und steckte ihn wieder ins Halfter.

    John hob die Augenbrauen und erwiderte gedehnt: “Nicht ganz dasselbe, Kumpel.“ An Teyla gewandt meinte er: „Dieser Trip scheint wirklich nicht besonders gefährlich zu wer…“

    „Wie bitte?“ Rodney blinzelte. Hatte er sich verhört? „Hör zu, Sheppard“, sagte er eindringlich. „Wir können Torren auf keinen Fall mitnehmen.“

    „Genau das wollte ich gerade sagen, McKay“, erwiderte John irritiert. „Bevor du mich unterbrochen hattest.“

    Teyla runzelte die Stirn. „Das kommt selbstverständlich nicht in Frage“, sagte sie entschieden und musterte Rodney indigniert, als wäre es *seine* Idee gewesen. „Ihm könnte etwas zustoßen.“

    „Zustoßen?“, fragte Rodney verwirrt. „Ja, ja, sicher, aber das ist nicht der Hauptgr…“ Hastig klappte er den Mund wieder zu, als ihm klar wurde, dass genau dieser für Teyla sicherlich der Hauptgrund war, ihr Kind nicht mit auf eine Mission zu nehmen.

    Sheppard warf ihm einen missbilligenden Blick zu während Teyla mit einem gemurmelten: „Vielleicht könnte Mr. Woolsey erneut …“ in Woolseys Büro verschwand. Ein paar Minuten später kam sie wieder zurück. Ohne Torren.

    Rodney atmete tief durch. Das war knapp gewesen.

    ***


    Der Ereignishorizont schloß sich mit einem leisen Geräusch hinter ihnen. Die Sonnen schienen von einem blau-violetten Himmel, den nur einzelne Wolkenfetzen zierten.
    Rodney blinzelte, blinzelte nochmals und hatte plötzlich ein ganz, ganz übles Gefühl in der Magengegend. Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als plötzlich direkt hinter Rodney ein pfeifendes Zischen ertönte, ihn zusammenzucken und herumfahren ließ. „Was …?“

    Ronon grinste ihn an und steckte seinen Blaster wieder ins Halfter. „Wollt’s mal probieren.“

    „Du hast … du hast in die Luft geschossen?“, frage er fassungslos.

    Bevor Ronon antworten konnte, erklang ein helles Summen um sie herum. Ein Schwarm winziger, buntschillernder Vögel umkreiste sie. Rodney folgte einem besonders hellglänzenden, goldenen – golden! Verdammt, verdammt, verdammt! – mit den Augen, prallte gegen Teyla, stolperte und fiel hin. „Fantastisch“, murmelte er. Der Schwarm machte noch eine gewagte Kehre dicht über ihren Köpfen, drehte dann ab und ließ sich im Geäst eines üppig blühenden Baumes nieder. Lediglich einer der Vögel flatterte sekundenlang über Sheppard und ließ etwas in sein Haar fallen, bevor er ebenfalls auf dem untersten Ast dieses Baumes landete. Im selben Augenblick regnete es silbrig glitzernden Blütenstaub aus der Baumkrone – eine dichte Wolke, hinter der der Baumstamm sekundenlang verschwand. Hastig rappelte Rodney sich auf und flüsterte entsetzt, ohne den Blick von dem Schauspiel vor ihm abzuwenden: „Oh mein Gott!“

    Aus dem glitzernden Nebel schälte sich die hagere Gestalt einer Frau in mittleren Jahren, mit schulterlangen, von grauen Strähnen durchzogenen Haaren. Ihre spülwasserfarbenen Augen glitzerten erwartungsvoll, als sie Rodney und das Team musterte. Schließlich schenkte sie Sheppard – natürlich, wem sonst - der noch damit beschäftigt war, sich ein Gemisch aus Kolibri-Federn und etwas offensichtlich Klebrigem aus dem Haar zu fischen, ein schmelzendes Lächeln.

    „John Sheppard“, wisperte sie andächtig.

    „Oh mein Gott, du bist ein … ein Wer-Kolibri!“, platzte Rodney heraus. „Und jetzt wirst du ihn in dein Gemach zerren und ihn dort vern…“

    „McKay“, zischte Sheppard und lächelte die Frau beschwichtigend an. „Ja, ich bin Sheppard. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“

    Sie betrachtete ihn eingehend, mit der Intensität eines Sklavenhändlers, der potenzielle Ware sondiert und das verzückte Lächeln verrutschte etwas. „Nenn mich einfach Lotte“, sagte sie und fügte an Rodney gewandt mit einem Kopfschütteln hinzu: „Blödsinn, ich bin kein Wer- Kolibri. Ich hab mich hinter dem Baumstamm versteckt, und erst mal geguckt, wer da durch’s Gate kommt.“

    „Oh, Gott sei Dank“, murmelte Rodney erleichtert.

    Erneut musterte sie Sheppard und sagte schließlich, sichtlich enttäuscht: „Also, ich hatte ja mit euch gerechnet, aber ich muss ehrlich sagen – ich dachte du wärst jünger und größer und ... einfach perfekter.“

    Damit ließ sie ihn stehen und ging auf Rodney zu, der unwillkürlich zurückwich.

    „Und du bist sicher Dr. Dr. Rodney McKay.“ Ihr Lächeln wurde schelmisch, als sie sich vor ihm aufbaute, die Hände in die Hüften gestemmt. „Ich habe dich sofort erkannt, auch wenn ich gedacht hatte, dass du etwas dicker wärst.“

    Rodney warf Sheppard einen fragend-entsetzen Blick zu, den der mit einem sichtlich eingeschnappten „Hey frag nicht mich, ich bin nicht perfekt genug“-Augenrollen beantwortete. Rodney schluckte. „Ähm … ja, ja ich bin Rodney McKay und …“

    „Dreizehntausendachthundertsieben“, sagte Lotte, der Nicht-Wer-Kolibri, plötzlich wie aus der Pistole geschossen.

    „Was?“, fragte Rodney und blinzelte.

    „Dreizehntausendachthundertsieben“, wiederholte sie ungeduldig.

    „Ja, und? Was ist das? Deine Kontonummer? Dein Alter? Dein …?“

    „Rodney“, wisperte Teyla warnend.

    „Nein, nein, nein, bestimmt nicht dein Alter, ganz bestimmt nicht, aber …“

    „Primzahl oder nicht, McKay, das will sie wissen“, murmelte Ronon hinter ihm. „In diesen Geschichten spielst du das immer mit …“

    „Oh, bitte!“ Rodney rollte die Augen. „Unrealistisch! Ich bin Astrophysiker und kein wandelnder Taschenrechner.“

    Lotte zuckte mit den Schultern. „Dann eben nicht. Es war einen Versuch wert, aber ich bin mir natürlich bewusst, dass Fiktion und Realität oft wenig gemeinsam haben.“ Sie warf Sheppard erneut einen bedauernden Blick zu. „Enttäuschend wenig, manchmal sogar.“

    „Fiktion?“, erkundigte Sheppard sich verwirrt und ganz eindeutig immer noch ein wenig eingeschnappt.

    Sie nickte. „Kommt mit in mein Dorf. Ich muß euch etwas zeigen.“

    ***

    „Oh mein Gott, wie grauenvoll“, stammelte Rodney und starrte auf das Sammelsurium ledergebundener Hefte, die auf dem Boden der Strohhütte ausgebreitet waren, in die Miss Nicht-Wer-Kolibri sie geführt hatte.

    „Unsere Bibliothek“, verkündete Lotte und schob einige der Hefte auffordernd zu Rodney hin. Der Titel des oben aufliegenden, „Wandschrank der Begierde“, kam ihm erschreckend bekannt vor. Vorsichtig zog er das darunter liegende Heft, mit dem bezeichnenden Titel „Kindersegen“, hervor, auf dessen Cover Carson, er selbst und drei schreiende Säuglinge zu sehen waren. „Das ist … das sind …“, stammelte er.

    Aus dem Augenwinkeln sah er wie John, der links neben ihm im Schneidersitz auf dem staubigen Boden saß, seine Hand nach einem Heft, betitelt „Hold me until eternity will swallow us forever and ever and ever again“ ausstreckte und sie dann sofort wieder zurückzog, als hätte er sich verbrannt. Vermutlich war auch ihm gerade das Titelbild aufgefallen, auf dem „fleischfarben“ ganz eindeutig die vorherrschende Tönung war. Bis auf den Klecks Rot um Kanaans Kopf in der linken unteren Bildecke. Und sollte die Frau etwa Teyla darstellen?

    Teyla selbst saß ihnen direkt gegenüber und wirkte so, als wäre sie lieber ganz woanders. Auf einem Hive-Schiff, beispielsweise. Mit spitzen Fingern schob sie ein blutrotes Heft weit von sich, auf dem ein extrem bleicher Sheppard und Larrin mit Fangzähnen abgebildet waren. Der verwirrende Titel lautete: „Bis(s) in die Pegasus-Galaxie“. Teyla schluckte vernehmlich.
    Solche Geschichten in der lauschigen Sicherheit von Sheppards Quartier unter Freunden zu lesen, war eben nicht dasselbe wie sie von bösartigen Aliens namens Lotte präsentiert zu bekommen. Rodney war froh, dass sein Team das wohl auch so sah.

    „Gute Geschichten“, sagte Ronon, blätterte durch ein paar der Hefte und nickte anerkennend. „Tolle Bibliothek.“

    Nun, nicht das ganze Team, offensichtlich.

    „Danke“, lächelte das bösartige Alien sichtlich entzückt. „Es sind Erzählungen von begnadeten Künstlern und sie handeln von euren Heldentaten. Nun ja.“ Ein abschätziger Blick traf John und Rodney. „Offensichtlich ziemlich übertrieben und glorifiziert, aber durchaus unterhaltsam.“

    „Ich finde die aus der Sicht eines auktorialen Erzählers am Besten.“ Ronon zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, aber das mit der personalen Erzählsituation und der Reflektorfigur war schon bei satedischer Literatur nicht so mein Ding.“

    Rodney starrte Ronon mit offenem Mund an.

    „Ähm … ja“, bemerkte Sheppard und schloss seinen wieder. „Seh’ ich auch so, Kumpel.“

    Lotte zwinkerte Ronon verschwörerisch zu. „Jedenfalls finden diese Schriftstücke hier einen reißenden Absatz, sind unser wichtigster Handelsartikel, unsere Wirtschaft floriert und – kurzum - wir wollen mehr davon“, fuhr sie fort.

    „Ihr wollt noch mehr Geschichten dieser Art?“, vergewisserte Teyla sich sichtlich schockiert.

    „Ja“, nickte der Nicht-Wer-Kolibri ungeduldig. „Da ihr die Akteure seid, haben wir gehofft, dass ihr mehr davon habt. Ihr liefert uns die neuesten Ausgaben dieser Heldenromane – gerne auch digitalisiert, wir haben alle Arten von Konvertierungsmöglichkeiten - und ihr könnt dafür so viel von unseren Tutu-Bohnen bekommen, wie ihr möchtet.“

    „Tutu-Bohnen?“, wiederholte Rodney entgeistert. Was auch immer das war – er würde es auf gar keinen Fall essen, trinken, noch sonstwie konsumieren.

    „Kaffee“, übersetzte Ronon.

    „Oh.“ Rodney lächelte erfreut. Warum hatte sie das nicht gleich gesagt? Die Aussicht auf Kaffee war das Einzige, was diesen Tag eventuell retten und den Schrecken über „Ronon - der Literaturkritiker“ etwas mildern konnte. „Dann sollten wir nachsehen, ob wir nicht noch ein paar dieser Geschichten auftreiben können, um … Au!“ Er rieb sich das Knie und funkelte Sheppard erbost an.

    „Es sieht wohl so aus, als könnten wir nicht mit … Neuheiten dienen.“ Sheppard lächelte verbindlich und stand auf. „Sie sind wohl bereits auf dem aktuellen Stand. Also, leider - kein Deal.“

    „Schade.“ Lotte sammelte ihre Bibliothek seufzend wieder ein, während Rodney, Ronon und Teyla aufstanden und Sheppard zur Tür folgten. „Sagt mal“, bemerkte Lotte grüblerisch und nagte an ihrer Unterlippe. „Könntest ihr ein paar der Hefte vielleicht signieren?“
    „Nein“, sagten Teyla und Sheppard wie aus einem Mund und letzterer warf Ronon, der bereits einen Stift von Lotte entgegengenommen hatte, einen warnenden Blick zu.

    „Wie viele Tutu-Bohnen pro Unterschrift?“, versuchte Rodney doch noch sein Glück, bevor Sheppard ihn an seiner Weste packte und aus der Hütte zerrte.

    Wenn seine Eitelkeit verletzt war, vergaß der Mann offensichtlich jeglichen Sinn für Diplomatie.

    ***


    Vier Stunden später und zurück auf Atlantis, lehnte John sich mit einem zufriedenen Seufzen mit dem Rücken gegen die Wandplatten und streckte seine Beine aus. Man saß eigentlich ganz gut hier. Er nippte an seinem Glas und verzog ein wenig das Gesicht. Nicht wirklich sein Fall, das Zeug, aber es half abzuschalten.

    Dieser Tag war anstrengend genug gewesen. Und sie mussten noch herauszufinden, wie zum Teufel, diese Lotte an die Datenübertragungen von der Erde gekommen war. Das stand zum Glück morgen erst auf dem Programm.

    „Noch einen Schluck“, verlangte Rodney, der neben ihm saß, mit nicht ganz sicherer Stimme und hielt John auffordernd sein bereits leeres Glas hin.

    John schenkte ihnen beiden nach. „Findest du nicht, dass das etwas übertrieben ist?“, fragte er und deutete auf die Flasche in seiner Hand.

    „Nein.“ Rodney kippte den Inhalt seines Glases in einem Zug hinunter. „Ich hatte einen grauenvollen Tag, davor eine noch grauenvollere Nacht, habe keinen Kaffee mehr und trotzdem hat meine Verlobte mit mir Schluß gemacht. Über Funk. Kaum, dass ich Atlantis wieder betreten hatte. Ich hab etwas Alkohol verdient!“

    John nickte mitfühlend. „Ich weiß, Kumpel. Aber warum trinken wir nicht einfach ein Bier? Am Pier?“

    Rodney musterte ihn aus leicht glasigen Augen. „Weil wir das immer tun, in diesen Geschichten. Immer! Egal was passiert. Du wirst von den Wraith gefangen – wir trinken Bier am Pier. Ich werde gefangen – Bier am Pier. Wir werden beide gleichzeitig gefangen – Bier am Pier.“ Er seufzte. „Meine Verlobung platzt – Bier am Pier.“
    Rodney hielt sein Glas erneut zum Nachfüllen hin. „Aber hiermit …“ Seine weit ausholende Geste schloss den kompletten Korridor, die feuchten Wände, die flackernde Notbeleuchtung und die Flasche in Johns Hand ein. „Hiermit rechnen sie nicht, diese skrupellosen Verdreherinnen der Realität! Keine von ihnen!“

    „Prosecco im ehemals überfluteten Teil der Stadt? Ja, kein Wunder.“ John rollte die Augen und schenkte Rodney nach. „Damit kann man auch nicht rechnen.“ Er trank einen Schluck und schüttelte sich leicht. Bier war wirklich besser. „Du nimmst diese Geschichten einfach zu ernst, McKay. Es sind nur Geschichten, okay?“

    Rodney schnaubte. „Oh, nein. Denn es passiert genau das, was ich befürchtet habe.“ Er blickte sich misstrauisch um, als erwarte er, dass eine potenzielle Realitätsverdreherin plötzlich mit einem Diktiergerät bewaffnet neben ihm aus dem Boden sprießen könnte. Dann lehnte er sich zu John hinüber und flüsterte: „Die Realität passt sich an. Sie passt sich diesen Geschichten an. Es hat begonnen. Sie … sie beugt sich, verformt sich, sie gibt nach.“

    „Okay“, erwiderte John gedehnt. Das nächste Mal würden sie Bier trinken. Prosecco bekam McKay offensichtlich gar nicht.

    „Ich meine, ist dir aufgefallen, dass in fast jeder dieser Geschichten meine Beziehung endet? Und jetzt – sie ist beendet.“ Er trank einen Schluck und murmelte selbstvergessen: „Mein Gott, Jeannie wird triumphieren. Sie hat die Wette gewonnen, denn ich werde es nie schaffen, eine neue Verlobte zu finden, bevor Jeannie ihren Doktortitel hat.“

    „Tragisch“, konterte John trocken.

    Rodney blinzelte. „Hm, ja.“ Er versuchte sichtlich, seine Gedanken zu ordnen. „Gut, wo war ich? Ach ja neulich hatten wir diese Erzählung ‚Der Barde von Sateda’ gelesen. Und was passiert heute? Es stellt sich heraus, dass Ronon und Romane tatsächlich mehr gemeinsam haben, als lediglich den Anfangsbuchstaben.“

    John nickte. Zugegeben – darüber war auch er noch nicht wirklich weg. Wenn auch aus einem anderen Grund als Rodney.

    Hastig kippte Rodney den Rest seines Proseccos hinunter. „Und weißt du was ich heute nach der Mission in meiner Hosentasche entdeckt habe? Einen zerbröselten Schokoriegel! Ich kann mich nicht einmal erinnern, ihn dorthin gesteckt zu haben.“

    „Aber es war kein Kuchen“, gab John zu bedenken.

    „Noch nicht“, unkte Rodney und starrte in sein leeres Glas.

    „Und wir sind keinem sexy Alien begegnet, das versucht hat, mich zu vernaschen.“ ‚Leider’, fügte John in Gedanken hinzu. Wenn er es recht überlegte, war es lange her, dass die Aliens sexy gewesen waren oder überhaupt jemand versucht hatte, ihn zu vernaschen. Sogar diese Botanikerin, wegen der er vor ein paar Monaten extra Parrish und Co zum Festland begleitet hatte, war mehr an stacheligem Unkraut interessiert gewesen, als an ihm. Vielleicht wenn er ihr das stachelige Unkraut gepflückt hätte, oder einen Blumenstrauß, oder beides, oder …

    Rodneys abgrundtiefer Seufzer riss ihn aus seinen Gedanken. „Wie auch immer - es ist anscheinend nur noch eine Frage der Zeit, bis auch ich so ende, wie in diesen Geschichten. Unnütz, unbeholfen, unfähig meine Arbeit zu erledigen, eine Belastung für das Team …“

    John öffnete den Mund um zu widersprechen.

    „Ständig völlig grundlos jammernd.“

    John klappte den Mund wieder zu. Nach einem Moment sagte er: „Komm schon, McKay, nicht in allen Geschichten bist du unnütz. In gut der Hälfte bist du sogar überaus … ähm … nützlich.“ Er biss sich auf die Lippen um nicht zu grinsen. „Vielleicht beugt sich die Realität ja in diese Richtung“, fügte er tröstend hinzu und beschloss die Überlegung, was er davon halten würde, wenn das zutraf, auf später zu verschieben.

    „Sieht nicht so aus“, murmelte Rodney und hielt John erneut das Glas hin. „Nach wie vor keine Wandschränke in Sicht. Und die scheinen ja ein integraler Bestandteil der Beziehungen zu sein, die ich in diesen Geschichten eingehe.“

    John griff nach der Flasche und wollte gerade nachschenken, als er aus dem Augenwinkel etwas wahrnahm, was vorhin bestimmt noch nicht da gewesen war. Oder? Er stellt die Flasche wieder ab und blinzelte erstaunt. Kein Zweifel, auf der anderen Seite des Korridors war eine Tür, die ihm vorher noch nie aufgefallen war.

    Er nahm noch einen Schluck Prosecco und dann einen zweiten – so langsam gewöhnte er sich an den Geschmack – und blinzelte erneut. Das war doch …

    „Oh mein Gott“, wisperte Rodney im selben Moment. „Ist das … ist das …?“ Mit bebendem Finger deutete er auf die Wand gegenüber.

    Dort öffnete sich gerade, wie von Geisterhand, die Tür eines einladend großen Wandschranks …

    -- ENDE --

    Schlusswort: Die hier erwähnten Geschichten gibt es natürlich nicht wirklich irgendwo im Netz (und wenn, dann sind sie mir noch nicht untergekommen *g*) und egal was Rodney sagt – ich steh zu meiner „Bier am Pier“-Szene.

  24. Danke sagten:


  25. #639
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Standard

    Könnte die Frist bitte um ein paar Tage verlängert werden? Ich hatte in der letzten Zeit schon genug (Zeit)Probleme meine S11-Episode fertig zu bekommen, sodass ich mich um die Challenge noch nicht kümmern konnte.
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle

  26. #640
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Standard

    @ Sinaida

    Nach "Cas im Puff" war das hier eine weitere Sache, die mich mal endlich wieder hat richtig lachen lassen! Vielen Dank dafuer! Das habe ich gebraucht!!!

    Ich liebe so crackige Geschichten und vor allem dann, wenn das gesamte FF-Fandom so liebevoll auf die Schippe genommen wird.
    Du hattest mich uebrigens schon bei dem Wer-Schmetterling (davon haette ich gerne ein Bild! )! Wie kommt man nur auf solche Ideen? Klasse.

    Und wie sie dann die ganzen Varianten der FFs zusammen durchgegangen sind, einfach herrlich. Und genial war dann auch irgendwie der Twist am Ende, dass sich Realitaet und Fiction beginnen anzunaehern ... Armer Rodney! (oder auch nicht? *gg*)

  27. Danke sagten:


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