Uii, es geht weiter!

Mir hat die Folge als Fortsetzung des Cliffhangers des Pilotfilms (jedenfalls des originalen) geht gut gefallen. Man erfährt mehr über die Jaffa und deren Beziehung zu den Goa’uld und man erfährt die Art eines Goa’uld.
Schöne Einleitung in die tiefergehende Thematik (mit tiefer ist gemeint, dass hier mehr geredet als geballert wird )

Diese Folge zeigt bestens, dass zumindest die Anfänge von SG-1 einfach ein Kind der 90er sind. Das ist nicht schlecht oder negativ zu betrachten, aber [...] eindeutig das Schema von einst:
Du triffst hier genau den Punkt meines Kommentars des Pilotfilms!
Es ist eher süß, fast schon behutsam, wie wir langsam in die Welt des Stargates geführt werden. Heutzutage schubst man uns ja beinahe vor einen Zug, wenn wir eine Serie zu sehen beginnen, so wird man da mitgerissen.
Der Spannungsgrad befindet sich natürlich auch auf einem etwas anderen Niveau, aber das „Enemy-of-the-Week“-Prinzip hat einst (offenbar) noch gezündet – so ja auch bei uns allen.

Dennoch zeigt es den (natürlich etwas überspitzten) Alltag im SGC.
An einigen Stellen der Serie muss ich auch sagen, dass mich die „Einfachheit“ fast schon enttäuscht sein lässt, da man aus gewissen Situationen viel mehr (und viel länger) etwas hätte machen können.
Diese Episode zeigt schon eine Sache daran auf:

Teal’c – was auch immer er für SG-1 auf Chulak getan hat, es ist doch arg verwunderlich, dass da von sämtlichen Geheimdienststellen, Pentagon und Area 51 und was weiß ich noch wem mehr Druck hätte gemacht werden müssen, ihn zu Forschungs- oder Verhörzwecken in ihre Finger zu bekommen.
Klar, er liefert letztlich zwar einen Grund, ihm zu vertrauen, indem er den Goa’uld stoppt, aber es ging mir damit doch etwas zu einfach.

Auch Kawalsky wurde meiner Meinung nach zu schnell rausgeschrieben.
In der bunten Welt, in welcher die Leute da zu leben scheinen (einige Kommentare der Charaktere in einigen Folgen sind doch arg weltfremd US-patriotisch), gibt es schließlich niemanden, der sich effektiv gegen den Willen von Militärs durchsetzen kann, sprich allein den Goa’uld zu entfernen, spricht schon gegen vieles, was man auf unserer schönen Erde wohl eher mit Kawalsky gemacht hätte, auch gegen seinen Willen.
Die Pseudo-Extraktion hätte man gar nicht vollzogen, weil gierige Geheimdienstleute mit viel Macht ihre Finger im Spiel hätten.

Dass Kawalsky starb, war meiner Meinung nach nicht nur schade um den Charakter, den man ja kaum kannte, sondern auch bezüglich weiterer Handlungspunkte, die sicher sehr interessant (wenn auch wohl insgesamt etwas US-kritischer) gewesen wären.

Natürlich weiß ich, dass die US Air Force einen nicht unerheblichen Teil der Serie in gewissen Aspekten (nämlich der Darstellung ihrer selbst und der USA) mitzusprechen hatte.
Jedoch wäre es ohne dieses und Autoren, die sich mehr trauen, wohl zu einer insgesamt lebendigeren Story gekommen, die über „Enemy-of-the-Week“ hinaus geht.

Ein wenig plötzlich ging mir hingegen die Offenbarung, dass die Erde dieser lang verlorene Planet ist, um den sich so viele Mythen unter den Jaffa ranken. Da hätte man etwas mehr daraus machen können.
Hm? Das ging so unter, dass ich es fast nicht mitbekommen habe.
Fand ich etwas schade und so recht verstanden habe ich den Sinn daran auch nie verstanden. Klar, es ist ein Serienfakt, aber warum gab es nur auf der Erde Menschen?
Die Antiker bevölkerten viele Welten und da sollen sie nur auf der Erde dafür gesorgt haben, dass ihre Rasse wieder zum Vorschein kommt (als „nächste“ Evolutionsstufe)?

Teal’cs Reaktion war ja auch so eher „meinetwegen“. Ich hätte da eine größere Entdeckungsstory um diesen Fakt als wegweisender angesehen als ein plumpes „Tau’ri? Das müssen dann wir sein.“

Dennoch empfand ich die Folge als solche doch für gut. Ich habe auch im Verhältnis zu später das Gefühl, dass es in den ersten Folgen doch etwas düsterer zuging.

Bin bei der nächsten Folge auch wieder mit dabei.


P.S.: Von zahlreichen in der deutschen Übersetzung falsch ausgesprochen oder später umbenannten Dingen sehen wir hier ja denk ich ab. Über Kontinuität braucht man sich bei Stargate ja eher nicht zu unterhalten.