Nach langer Zeit gibt es wieder war zu lesen von mir und über John und Alexa. Habt Spaß!
Hidden Wish
Author: Shahar
Serie: Stargate Atlantis
Genre: Action, Drama, Friendship, Romance, Hurt/Comfort
Rating: R-16
Charaktere: Multi-Charakter, OC
Spoiler: nach 5. Staffel, virtuelle Episode, spielt nach Lost in Paradise
Kurzinhalt: Es sollte eine normale Erkundungsmission sein, doch dann kehrt AR-1 ohne John Sheppard zurück. Dieser findet sich als Gefangener eines nicht ganz so primitiv geglaubten Volkes wieder, dass an die Geheimnisse der Atlanter gelangen will. Während man sich in Atlantis auf eine Befreiungsaktion vorbereitet, muss John einen Weg finden, sich gegen die qualvollen Verhörmethoden zur Wehr zu setzen ...
Die Alexa-Reihe: Awakening (1), Traces of Truth (2), Surviving (3), Expectations (4), Family Ties (5), Convergence (6), Healing Memories (7), Negotiations (8), Weihnachtspost oder warum Daniel Jackson in Damen-Unterwäsche wühlte (9) A Star under the mistltoe or `I give you my star´ (10), Crystal Heart (11), Ghosts of the Past (12), Fallen (13), Lost in Paradise (14), Zu finden hier
Disclaimer: Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Stargate Atlantis und alle vorkommenden (bekannten) Charaktere sind nicht mein Eigentum. Lediglich der Charakter der Alexa und einige andere (OC) sind Eigentum des Autors
Feedback: ist immer gerne gesehen.
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Das Tor aktivierte sich unplanmäßig, was selten ein gutes Zeichen war. Und auch dieses Mal hatte Richard kein gutes Gefühl zumal Rodney und Teyla hastig durch das Gate in den Gateraum stolperten, während Ronon auf dem Rücken über den Boden rutschte und mit seiner Waffe auf das noch offene Wurmloch zielte und einige Schüsse abgab.
"Was ist los? Was ist passiert?", verlangte Richard zu wissen.
"Wir brauchen sofort eine Marine-Einheit und müssen zurück!", japste Rodney antwortend.
Richard ließ einen Blick über die Gruppe gleiten, bevor ihm das Offensichtliche auffiel. "Wo ist der Colonel?"
"Noch auf M47-P32. Wir müssen sofort los und ihn befreien!"
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John wurde wach und war gefesselt. Nicht an einen Stuhl, nicht an eine Wand und auch nicht einfach mit hinter dem Rücken zusammengebundenen Händen. Nein. Beinahe stehend hing er an einer Apparatur, die jegliche Bewegung unmöglich machte. Zumindest glaubte John, dass es dieses Ding war, das ihm das ekelhafte Gefühl von Kribbeln und gleichzeitiger Lähmung verschaffte.
Er versuchte irgendwie einen Bezug zu einem Horror- oder Science-Fiction-Film zu finden, doch es wollte ihm nur der Virtual Reality-Kokon aus dem Stargate-Center einfallen, den man einst nutzte, um die Soldaten zu trainieren. Beinahe musste er über diese Ironie schmunzeln. Er hielt damals nicht viel von solchen Methoden. Andererseits hatte eine modifizierte Version dieses Teil schon einmal Rodneys und auch sein Leben gerettet. Doch irgendwie bezweifelte er, dass er dieses Mal so glimpflich davonkäme.
"Was wollen Sie?", krächzte John. Mittlerweile erinnerte er sich daran, von einem verdammten Stunner erwischt worden zu sein. Er hoffte zumindest, dass es ein Wraithstunner gewesen war, der ihn traf, als er sich mit seinem Team zurückziehen wollte und er hoffte auch, dass zumindest seine Leute davongekommen waren. Und alsbald mit Verstärkung zurückkämen.
"Ich dachte, das hätten wir bereits deutlich gemacht", gab sein Entführer lapidar zurück. "Sie werden uns alles sagen, was es über die Stadt der Vorfahren zu wissen gilt."
"Oh … tja, wo soll ich da anfangen?"
"Ihre Größe, ihre Technologie, die Anzahl der Bewohner, ihre Verteidigungsmöglichkeiten …", fuhr sein Kidnapper gelassen fort.
"Wollen Sie es in alphabetischer Reihenfolge oder nach Dringlichkeit?"
"Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, Colonel, Sie sind an eine unserer Maschinen angeschlossen. Es ist eine beeindruckende Maschine. Über die Sensoren, welche sich an Ihrem Kopf befinden, ist sie mit Ihrem Gehirn verbunden. Sie hindert Sie nicht nur daran, sich zu rühren, wie Sie mittlerweile gemerkt haben dürften, sie liest auch Ihre Gedanken. Ich kann Sie fragen was ich will und natürlich können Sie sich noch so sehr weigern, mir Antworten zu geben oder ausweichen. Was ich damit sagen will, ist, dass Sie es sich einfach machen und die Antworten einfach denken können oder Sie machen es sich schwer und … es wird schmerzhaft für Sie. Aber so oder so, die Maschine wird mir die Antworten liefern, die ich will."
"Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich Ihnen irgendwas verrate? Auf welche Weise auch immer."
Sein Kidnapper ließ seinen Blick über John gleiten, schürzte die Lippen und nickte dann kurz aber bedächtig. Dann griff er zu einem Panel, das mit Knöpfen und Reglern geradezu überfüllt schien. "Die schwere Variante dann."
John sah noch, wie er einen Schalter betätigte und schon schien sein Schädel geradezu zu explodieren.
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4 Stunden zuvor in Atlantis
John hatte noch nicht einmal die Krankenstation betreten, da musste er sich schon krampfhaft auf die Zunge beißen und sich das Lachen verkneifen, als er sah und hörte, mit welchen Versuchen Alexa ihre Mutter zum Verlassen der Krankenstation weich kochen wollte. Umso beeindruckender war Elishas Beharrlichkeit. Andererseits war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Drohung mit dem Narkoseinjektor wieder aufkäme.
"Alexa, du hast sechzehn Tage in Koma gelegen. Du wirst dich kaum auf den Beinen halten können", erklärte Elisha mit den letzten Fünkchen Geduld.
"Ich will doch nur zum nächsten Balkon. Das ist nicht weit. Das kriege ich schon hin", gab Alexa zurück. Sie schwang die Beine über den Rand des Bettes und John konnte sehen, wie viel Anstrengung es sie kostete, überhaupt bis zum Ausgang zu kommen. Danach lehnte sie sich lässig an den Türrahmen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
"Du hast es gerade mal zur Tür geschafft und glaube ja nicht, ich wüsste dein lässiges Anlehnen nicht zu deuten. Wenn die Tür nicht wäre, würdest du umfallen wie ein nasser Sack."
"Ich will doch nur mal kurz hier raus. Ein bisschen Luft, ein bisschen Sonne und vielleicht mal eine nette kleine Dusche statt des blöden Schwammbads", entgegnete Alexa kleinlich.
Elisha ließ prüfend ihren Blick über ihre Tochter gleiten und John wurde abermals Zeuge davon, wie die junge Antikerin es mit nur einem Blick schaffte, ihren Willen durchzusetzen.
"Na schön. Aber du wirst nicht allein gehen. Ich habe noch ein Meeting mit Jennifer und Carson. Wenn du dich noch ein wenig geduldest, kann ich dich danach in einen Rollstuhl verfrachten und wir beide fahren für ein Stündchen auf den nächsten Balkon. Danach gibt es ein Bad. Für eine Dusche reicht deine Standfähigkeit noch nicht aus."
Es kam noch besser, bemerkte John, als er zusah, wie Alexa mit ihrer Mutter über die Wartezeit, die Dauer ihres Besuchs auf dem Balkon und zuletzt das versprochene Bad feilschen wollte. Ehe er sich versah, erklärte er sich bereit für Elisha einzuspringen und Alexa zu einem der Balkone zu begleiten, darauf zu achten, dass sie auch brav ihre Schonkost verzehrte und sie nicht zu lange in der prallen Sonne sitzen zu lassen.
Doch er und Elisha blieben eisern, als Alexa die beiden in eine Verhandlung über den allseits verhassten Rollstuhl verstricken wollte. Erst als John meinte, dass er sie auch liebend gerne durch Atlantis tragen würde, fand sich Alexa zähneknirschend mit dem Rollstuhl ab.
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Alexa hasste den Rollstuhl mit einer Inbrunst, die nicht in Worte zu fassen war, doch die frische Meeresbrise, die ihr durch das Haar wehte und die ersten Sonnenstrahlen, die sie trafen, ließen sie das Gefährt schnell wieder vergessen.
Zudem hatte John ihr eine ganze Weile über die letzten zwei Wochen vor allem aber über ihren Fighter berichtet. Es überraschte sie, dass John sich in all dieser Zeit so intensiv um ihr Projekt gekümmert hatte.
"Ich werde die Berechnungen noch einmal durchgehen", meinte John, als er sich neben sie auf eine Bank setzte. "Vielleicht habe ich etwas übersehen. Was gut möglich wäre, denn das meiste ist selbst mir ein wenig zu hoch. Aber komme noch dahinter."
"Warum? Warum machst du dir all diese Arbeit? Warum willst du …?"
"Er ist dir wichtig. Du hast lange an ihm gearbeitet, sehr viel Zeit und Mühe in ihn gesteckt und ich kann mir vorstellen, dass er in gewisser Weise ein Teil von dir ist. Ich weiß, wie weh es tun würde, wenn du ihn einfach aufgeben würdest."
"Nicht, weil er für die Erde und das Stargate-Kommando oder für das Militär im Allgemeinen sehr interessant wäre?"
"Das mag vielleicht auf die Leute vom SGC oder dem Pentagon zutreffen. Auch wenn ich hoffen will, dass es auch unter ihnen einige gibt, die wissen, was er zu bedeuten hat und ihn zu schätzen wissen."
"Was hat er denn zu bedeuten? Was bedeutet er dir?"
"Für das Militär wäre es ein beeindruckendes Stück Technologie, dass trotz seines Alters von über dreizehntausend Jahren ziemlich nützlich wäre. Es würde die 302er auf den zweiten Platz werfen und rechnet man die Jumper mit, sogar auf den dritten Platz. Für die Verteidigung von Atlantis und anderen Basen und als Staffel an Bord unserer Schiffe wäre der Fighter unverzichtbar. Das ist wohl klar. Für mich … als Pilot muss ich zugeben, dass ich mehr als neugierig auf ihn bin. Wer wäre das nicht? Aber persönlich … weiß ich einfach, was er dir bedeutet."
Den Rest ließ John unausgesprochen, doch er sah, dass Alexa eben jenes Ungesagte verstand.
"Ich glaube nicht, dass es an irgendeiner Berechnung liegt", entgegnete Alexa nach einer Weile. "Vielleicht ist es einfach eine simple Fehlfunktion oder fehlerhaftes Material. Ich habe mir damals alles mühsam zusammensuchen und zusammenbauen müssen und manches Material habe ich erst weiterverarbeiten und veredeln müssen. Vielleicht ist mir da ein Fehler passiert. Wenn man bedenkt, wie …"
"Wie was?", fragte John weiter nach, doch Alexa schüttelte nur mit dem Kopf.
"Wahrscheinlich war ich das eine oder andere Mal einfach nicht richtig bei der Sache."
Und dieses Mal war es John, der das Unausgesprochene verstand. Er wusste, dass Alexa kurz vor Darius Tod mit dem Bau des Fighters begann und er konnte sich denken, dass es nach seinem Verschwinden nicht leicht für sie gewesen sein musste. Umso mehr wunderte er sich nun, dass sie dies zwar mit wenigen Worten zugab, dabei aber nicht wieder Gift und Galle spuckte.
"Es tut mir leid."
"Was?" platze es aus John. Hatte er gerade den Themenwechsel nicht mitbekommen?
"Es tut mir leid, wie … wie ich mich in letzter Zeit aufgeführt habe."
"Mir auch", gab John leise zurück und vermied es, wie Alexa, seine Gesprächspartnerin anzusehen.
"Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe."
"Tja, na ja, ich hatte es wohl verdient. Ich hatte Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen."
"Obwohl du Recht damit hattest." Nun sah John zu ihr, wenn auch nur kurz. "Ich habe mich weder dir noch ihm gegenüber richtig verhalten. Ich verstehe einfach nicht, was hier vor sich geht. Was hier passiert, aber das war kein Grund so … durchzudrehen."
"Am Ende sind wir alle nur Menschen", gab John salopp zurück. "Wir finden raus, was hier vor sich geht, was mit uns passiert. Aber zuerst musst du wieder auf die Beine kommen."
"Wir könnten vorher schon anfangen und dazu bräuchte ich noch nicht mal meine Beine."
"Natürlich nicht, wenn ich dich tragen darf."
Zuerst warf Alexa ihm einen nicht wirklich zu deutenden Blick zu, doch dann erkannte John ein winziges Lächeln auf ihren Lippen. "Na schön, dann werde ich dich eben weiter durch die Flure schieben."
"Und das kannst du wirklich gut", neckte Alexa den Soldaten, während sie einen Datenkristall mit ihrem Computer verband.
"Danke. Also was hat es mit dem Ding da auf sich?"
"Das Ding da beherbergt einige Daten und Informationen aus meiner Vergangenheit. Ich dachte mir, ich sehe sie mir mal an und vielleicht bimmelt da was."
"Klingelt, Alexa. Es heißt vielleicht klingelt da was."
"Dir macht das wirklich Spaß!", stellte Alexa fest, doch im Gegensatz zu Johns Verdacht, sie würde gleich wieder an die Decke gehen und ihn zusammenstauchen, brachte sie ihm ein Lächeln entgegen, das er schon lange nicht mehr gesehen hatte und das ihn geradezu fesselte.
"Mehr als du glaubst. Also, du denkst, dass du herausfinden kannst, was hier los ist, indem du dir ein altes Familienalbum ansiehst?"
"Es ist ein wenig mehr als ein Familienalbum und es geht hier auch mehr um den Typ, den du Sandmännchen genannt hast."
"Irgendwas sagt mir, dass dieser Name ihm nicht mal annähernd gerecht wird", murmelte John und rückte näher an Alexa, um auf den Bildschirm blicken zu können. "Du bist dir also sicher, dass es jemand aus deiner Vergangenheit ist?"
"Es kann nur so sein. Selbst Kolyas Replikator hat davon gesprochen. Er wusste, wer der Kerl war."
"Ich frage mich immer noch, warum er ausgerechnet einen Replikator erschaffen hat", rätselte John. "Dass das Sandmännchen besondere Fähigkeiten hat, ist klar, aber einen Replikator zu erschaffen, nur um an Informationen zu kommen, und ihn dann noch so zu programmieren, dass er nicht redet … Informationsgewinnung stand offenbar nicht an erster Stelle."
"Nein, das tat es nicht", seufzte Alexa. "Es ging ihm um Folter. Durch den Replikator hat er uns beide gequält, John."
Das wusste John nur allzu gut und er tat sich schwer damit, nicht wieder an jene Geschehnisse zurückzudenken. "Aus Rache vielleicht? Ist damals irgendetwas vorgefallen, wofür sich der Typ jetzt rächen will?"
"Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass ich mir einige Feinde gemacht habe. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass sie Zehntausende von Jahren warten, um sich dann auf so eine kranke Art und Weise zu rächen. Abgesehen davon, handelte ich damals nach dem Prinzip, die Arbeit nicht so lange aufzuschieben und mich um meine Feinde, die mir wirklich irgendwann gefährlich werden könnten, lieber gleich zu kümmern."
John musste auflachen, obwohl er Alexas Aussage sehr gut Glauben schenken konnte und er ebenfalls mehr als einmal diesem Prinzip gefolgt war. "Na schön. Wir suchen also nach jemandem aus deiner Vergangenheit, der einiges über dich weiß, dass du selbst wohl nicht weißt, der das Wissen hat, Tote wieder auferstehen zu lassen und Replikatoren zu erschaffen."
"Und in der Lage ist, auch ohne Replikator an Informationen über uns alle zu kommen, die er dann in seinen kranken Spielchen gegen uns einsetzen kann."
"Genau. Okay. Klingelt da schon was bei dir?"
Alexa schüttelte mit dem Kopf und tippte weiter auf ihrem Computer herum. "Nein."
"Hm. Na schön, dann fangen wir einfach an zu suchen. Es sollte wohl nicht so schwer sein, einen Psychopathen zu finden."
Alexas Quartier in Atlantis, 4 Stunden später
"So", seufzte Elisha, als sie das Quartier ihrer Tochter betrat. "Zeit für dein geliebtes Bad."
Zielstrebig steuerte Elisha das Badezimmer an, ließ warmes Wasser einlaufen und griff lächelnd nach Alexas Lieblingsbadeschaum. Sie selbst mochte den verführerischen Duft ebenfalls sehr gerne und beschloss, bald wieder auf die Erde reisen zu wollen und ihren Mann mit einer weiteren Shoppingtour um den Verstand zu bringen.
"Das Meeting mit Jennifer und Carson dauerte doch ein wenig länger. Dafür gibt es aber auch ein paar Minuten länger in der Wanne", meinte Elisha, als sie aus dem Badezimmer kam. Doch ihr fiel sofort auf, dass Alexa gar nicht wirklich zuhörte. Sie schien anderweitig beschäftigt zu sein. Nein, nicht beschäftigt. Unruhig. Alexa schien extrem beunruhigt. "Was ist los, Schatz?"
"Ich weiß nicht … Ist irgendwas passiert?", lautete Alexas Gegenfrage.
"Was meinst du? Wegen des Meetings? Wir haben jede Woche ein Meeting und besprechen-"
"Nein … nein. Irgendwas ist … irgendwas stimmt nicht. Ist Colonel Sheppard von seiner Mission zurück? Ist er verletzt?"
"Nicht, dass ich wüsste. Er ist doch eben erst vor einer halben Stunde aufgebrochen."
"Aber ist er wieder zurück?", verlangte Alexa energischer zu wissen.
"Ich weiß es nicht. Alexa, was ist denn los?"
"Das Funkgerät … wo ist das verfluchte Funkgerät?"
Elisha beobachtete, wie Alexa fieberhaft nach ihrem Funkgerät suchte, nur um sich dann kurz darauf verzweifelt an sie zu wenden. "Ma, du musst im Kontrollraum für mich nachfragen."
"Nachfragen? Was soll ich denn nachfragen? Was ist denn los mit dir, Kind? So aufgebracht habe ich doch noch nie erlebt."
"Ma, bitte! Frag im Kontrollraum nach, ob Colonel Sheppards Team zurückgekommen ist. Ich finde mein verdammtes Funkgerät nicht. Wo steckt nur das Mistding?"
Elisha verstand nicht wirklich, was gerade passierte, doch sie ahnte, dass es für ihre Tochter vielleicht eine gewisse Beruhigung wäre, zu erfahren, dass alles in Ordnung sei.
Und so kontaktierte Elisha ihren Mann, der im Moment jedoch sehr abgelenkt schien.
Irgendetwas ging vor sich. Verwundert sah Elisha zu ihrer Tochter. Offenbar nahmen ihre empathischen Fähigkeiten neue Ausmaße an. Doch sie hatte nicht die Zeit darüber nachzudenken. Jetzt hieß es erst einmal Ruhe bewahren und dafür zu sorgen, dass Alexa nicht die ganze Stadt mobilisierte und dann zusammenbrach, denn noch immer taumelte sie gefährlich umher, während sie ihr Quartier nach ihrem Headset durchwühlte.
"Und?", fragte sie hektisch nach.
"Es scheint alles nach Plan zu laufen. Ich glaube, deine Empathie spielt dir wieder Streiche, hm?"
"Ist er zurückgekommen?"
"Nein, noch nicht. Die Mission läuft offenbar noch. Aber weißt du was? Ich werde mich mal persönlich im Kontrollraum zeigen und deinem Vater und den anderen ein bisschen auf den Zahn fühlen. Aber du wirst sehen, es ist alles in Ordnung. Ich gebe dir sofort Bescheid, ja?"
Elisha stellte noch das Wasser ab, und schon war sie verschwunden. Alexa blieb unsicher zurück und ihre Nervosität nahm stetig zu. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung.
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"Also", begann Richard, als er das Team in den Konferenzraum führte. "Jetzt berichten Sie von Anfang an."
"Wir haben keine Zeit für große Berichte und spezifische Details", platzte es aus Rodney. "Wir müssen sofort zurück."
Richard strömte weiterhin Ruhe und Beharrlichkeit aus, auch wenn es in seinem Inneren ganz anders aussah. "Ich verlange auch keine großen Berichte oder spezifische Details. Die relevanten Details würden mir vorerst genügen. Also, was ist passiert?"
"Wir kamen auf P32 an und hatten ziemlich schnell Kontakt mit den Einheimischen aufnehmen können. Aber eines kann ich Ihnen sagen. Diese übertriebene Freundlichkeit war mir schon immer zuwider und suspekt."
Hilfe suchend wandte sich Richard an Teyla, denn McKays Erbitterung schaffte nicht gerade Klarheit.
"Das Volk von M47-P32 schien anfangs wirklich sehr freundlich und aufgeschlossen. Man führte uns ihre Stadt und wurden von dem Administrator und seinem Stab empfangen. Von Feindlichkeit und irgendeiner List haben wir nichts erkennen können. Doch dann … wurden Fragen gestellt. Immer mehr Fragen. Ihre Neugier wurde ziemlich groß. Als sie erfuhren, dass wir aus Atlantis kamen, stieg ihre Neugier stetig von Minute zu Minute. Als sie anfingen mehr über unsere Technologie erfahren zu wollen, entschied Colonel Sheppard vorerst zurückzukehren und später nochmals Kontakt mit ihnen aufzunehmen."
"Wir sollten vielleicht noch erwähnen, dass man uns eine ganze Menge fragte, während diese Sippe keine einzige unserer Fragen beantworten wollte. Abgesehen von den ein- zwei Uninteressanten am Anfang. Das kam mir schon merkwürdig vor", warf Rodney ein.
"Was geschah dann?", fragte Tristanius, der mit verschränken Armen am Eingang zum Konferenzraum stand.
"Wir entschuldigten uns, sagten, dass wir zurückerwartet würden und uns auf jeden Fall nochmals bei ihnen melden würden", erklärte Teyla weiter. "Wir gingen zurück zum Gate, und kurz bevor wir es erreichten, umzingelte man uns. Sie wollten uns nicht zurückkehren lassen. Dann nutzten sie Wraithstunner und trafen den Colonel."
"Haben uns durch gezieltes Feuer auseinandergebracht. Wir konnten Sheppard nicht mehr erreichen und ihn zurückbringen", fügte Ronon knurrend hinzu. Tristanius nickte bedächtig.
"Sie werden ihn wohl weiter befragen wollen", meinte Teyla.
"Ts, befragen! Das hatte schon eher was von einem Verhör, als wir dort waren. Ich möchte nicht wissen, was sie mit John machen wollen."
"Sheppard wird nichts sagen", knurrte Ronon weiter.
"Das mag sein. Aber das Risiko steigt mit der Zeit. Die anfängliche Annahme, es handele sich bei diesem Volk um relativ einfache, friedliche und technologisch etwas rückständige Leute war wohl falsch. Dr. McKay hat recht, wir wissen nicht genau was dieses Volk will, was es mit dem Wissen beabsichtigt und welche Methoden sie zur Informationsgewinnung anwenden. Es muss sofort gehandelt werden", entschied Tristanius.
"Ja. Also können wir jetzt endlich los?", schloss sich Rodney fragend an.
"Einverstanden. Major Lorne mit seinem Team und zwei Marine-Einheiten sollten wohl ausreichen."
Währenddessen auf M47-P32
John keuchte auf, als sein Peiniger ihm eine kurze Verschnaufpause gönnte und den Regler der Höllenmaschine zurückschob.
Ihm war schwindelig und übel und er konnte vor Schmerzen kaum die Augen öffnen. Hatte er geschrien, während sein Folterknecht sich mit nur mit wenigen Handgriffen erbarmungslos durch seinen Verstand wühlte? John wusste es nicht. Alles, was ihm blieb, war der Gedanke daran, dass er diesen Mistkerl töten würde, sobald er frei sei. Und dass er auf keinen Fall irgendetwas verraten durfte.
"Sie machen es sich wirklich nur unnötig schwer, Colonel. Sie verstehen immer noch nicht, dass die Art und Dauer Ihrer Qualen doch nur von Ihnen allein bestimmt wird. Zugegeben, ich betätige den einen oder anderen Schalter, aber sehen Sie, je früher Sie reden, oder auch nur denken, desto schneller sind wir hier fertig und Sie sind ein freier Mann."
"Das glauben Sie doch selbst nicht", schnaubte John und versuchte seinen Puls und seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. "Wir beide wissen, dass Sie mich nicht am Leben lassen können. Die Gefahr, dass ich Sie vorher töte, ist Ihnen viel zu groß."
"Hm, das mag sein. Sie sind kein dummer Mann, John Sheppard", entgegnete sein Geiselnehmer. "Wir sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich. Wir beide sind bereit Opfer zu bringen. Sie, in dem Sie glauben, durch Schweigen Ihre Leute zu beschützen und ich, in dem ich weiß, dass Sie mich töten, sobald Sie eine Gelegenheit dazu bekommen. Allerdings werde ich vorher alle Informationen, die ich aus Ihrem Verstand gewinnen konnte, an meine Leute weitergegeben haben."
"Und dann wollen Ihre Leute sich Atlantis unter den Nagel reißen? Das wird nicht passieren."
"Oh doch. Das wird es. Mit welchem Widerstand muss in der Stadt bei einer Invasion durch das Tor gerechnet werden?", wollte Johns Geiselnehmer wissen und schaltete die Maschine wieder ein. John knurrte erneut auf und kämpfte gegen den Drang, seinen Schmerz hinausschreien zu wollen.
Alexas Quartier in Atlantis, 3 Stunden zuvor
"Wir sollten seine Pause machen", meinte John und kappte die Verbindung zwischen Datenkristall und Computer.
Alexa seufzte frustriert. "Ich glaube ohnehin, dass ich auf den Dingern nichts finden werde."
"Hat sich beim Anblick des einen oder anderen auf den Bildern nicht dein Spinnensinn gemeldet?", wollte John wissen, während er sich und Alexa ein wenig Wasser in Gläser einschenkte.
"Spinnensinn?"
"Sag bloß, du hast den Film noch nicht gesehen. Spiderman", begann John zu erklären, als er sah, wie Alexa ihn ahnungslos ansah. "Ein Mann, Peter Parker, wird von einer radioaktiv-verseuchten Spinne gebissen und bekommt dadurch einige Fähigkeiten, die Spinnen so haben. Darunter auch den Spinnensinn. Er hört und sieht besser als jeder andere und kann so auf Gefahren besser reagieren."
"Ich kenne den Film. Und nein, mein Spinnensinn hat sich nicht gemeldet. Außerdem mag ich es nicht, diese Fähigkeiten mit Spinnen in Verbindung zu bringen. Ich kann die Viecher nicht ausstehen."
"Ja, das Gefühl kenne ich. Wie steht´s mit Käfern?", wollte John keck wissen. Alexa verzog jedoch leicht angewidert das Gesicht. "Ohh, na dann habe ich aber Glück, dass du mich nicht gesehen hast, als ich zum Käfer wurde", meinte John grinsend, auch wenn die Erinnerung daran, selbst ihm immer noch einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Das habe ich. Oder hast du vergessen, dass, dank Dorian und Rodney ich und einige andere erst neulich einen recht interessanten Einblick in deinen Verstand hatten?", brachte Alexa entgegen.
Nur kurz schien John verwirrt zu sein, bevor er sich dann gänzlich Alexa zuwandte. "Und? Du musst zugeben, dass ich besser aussah, als alle anderen Käfer, die du je gesehen hast."
"Muss ich?", fragte Alexa herausfordernd und doch zeigte sie ihm wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, das ihn beinahe um den Verstand brachte.
"Es wäre besser für dich", gab John wispernd zurück und beugte sich zu ihr herab, nur um dicht vor ihrem Gesicht inne zu halten und ihr in die Augen zu sehen. "Sonst … muss ich mir tatsächlich noch eine Disziplinarstrafe ausdenken."
"Und das wollen wir doch nicht", entgegnete Alexa wispernd, als sie begann, verstohlen an Johns Hemdkragen zu zupfen.
"Nein, das wollen wir nicht", meinte John, sah einmal mehr auf ihren Mund, dann wieder in ihre Augen.
"Du warst tatsächlich der blaueste, bestaussehendste … und … sexieste Käfer, den ich je gesehen habe."
"Gerade noch die Kurve gekriegt", hauchte John, bevor er seine Lippen zärtlich auf die Alexas presste.
Alexa zog an seinem Hemdkragen, während John sich ganz sanft mit ihr gänzlich auf das Bett sinken ließ und seine Küsse fortsetzte. Energischer, fordernder, heißer …
Kontrollraum in Atlantis, Gegenwart
Es herrschte eine kontrollierte Hektik im Kontrollraum und somit war es nicht gerade eine Beruhigung für Elisha zu wissen, dass die Empathie ihrer Tochter immer besser zu funktionieren schien.
"Tristan, was ist passiert?", fragte, sie kaum, dass sie den angrenzenden Konferenzraum betrat und den hinausstürmenden Teammitgliedern aus dem Weg sprang.
"Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest, Elisha", versuche der General sie zu beruhigen.
"Tristan", mahnte Elisha ihren Mann.
Tristanius seufzte kaum merklich auf und verließ den Raum, ließ Woolsey zurück und führte seine Frau auf den Balkon, wo sich ihnen auch ein besorgter Dorian anschloss.
"Ich mache mir Sorgen", begann Elisha, noch ehe ihr Mann zu einer Erklärung ansetzen konnte. "Und Alexa auch. Sie fühlt eindeutig, dass etwas nicht stimmt."
"Colonel Sheppard wurde bei seiner Mission gefangen genommen. Sein Team schaffte noch die Rückkehr, wird aber gleich wieder zu seiner Befreiung aufbrechen."
"Wieso wurde er gefangen genommen?", fragte Dorian stutzend. "Ich dachte, es sei ein ziemlich rückständiges Dorf, zu dem sie reisen wollten."
"Eine Fehlannahme", erwiderte Tristanius. "Sie scheinen auf unsere Technologie aus zu sein und werden versuchen, ihm Informationen zu entlocken."
"Wenn Alexa das erfährt …", seufzte Elisha.
"Ich denke, in Anbetracht ihres Zustandes ist es besser, wenn sie vorerst nicht davon erführe", entschied Tristanius.
"Du glaubst ernsthaft, dass das funktioniert?", fragte Dorian zweifelnd. "Sie weiß doch bereits jetzt, dass etwas passiert ist. Den Rest bekommt sie auch noch heraus."
"Und wir kennen sie gut genug, um zu wissen, was sie sich dann einfallen lässt", schloss sich Elisha den Ausführungen ihres Sohnes an. "Tristan, du hättest sie sehen sollen. So aufgeregt habe ich sie noch nie gesehen. Sie ist so in Sorge um den Colonel … als ob sie wüsste, dass er, insbesondere er, in Schwierigkeiten steckt."
"Und das soll schon was heißen, wo sie ihn bisher doch immer nur verflucht hat", lautete Dorians Kommentar.
"Was das betrifft, glaube ich, dass dieses Stadium ihrer Entwicklung fast abgeschlossen ist. Heute Morgen hätte sie wieder die Gelegenheit gehabt, ihn zu verfluchen oder in der Luft zu zerreißen, aber … sie ist ruhiger geworden. Zugänglicher. Und der Colonel hat offenbar auch einen Weg gefunden, ihre Barriere zu durchbrechen. Deswegen ist es nun umso wichtiger, herauszufinden, wie wir nun vorgehen sollen. Sie ist noch nicht vollständig genesen aber sie weiß, dass etwas passiert ist. Ich konnte sie kaum in ihrem Quartier behalten."
"Dann ist es nur eine Frage, bis sie aus ihrem Quartier ausbricht und die Kavallerie mobilisiert", fügte Dorian hinzu. "Abgesehen davon bin ich nicht gerade begeistert davon, ihr noch mehr vorzuenthalten, geschweige denn vorzumachen."
"Dorian hat recht. Sie sollte es erfahren. Sie sollte es von uns erfahren", schloss sich Elisha an.
Tristanius atmete einmal mehr tief durch, nickte dann. "Ich spreche mit ihr."
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"Wurde eine Befreiungsaktion in die Wege geleitet?", fragte Alexa, die mit verschränkten Armen am Fenster ihres Quartiers stand.
Äußerlich schien sie ruhig und gefasst, doch innerlich, so konnte Tristanius sehen, vibrierte sie geradezu vor Anspannung und der Belastung, der sie offenbar noch immer nicht wieder gewachsen war. Und wenn er sich nicht irrte, glaubte er sogar Sorge in ihrem Blick zu erkennen.
"Major Lorne wird mit dem Team des Colonels und zwei weiteren Marine-Einheiten den Colonel zurückbringen."
Tristanius versuchte Ruhe und Zuversicht auszustrahlen, doch es schien nicht wirklich bei Alexa zu fruchten.
"Ich werde mitgehen", entschied sie bestimmend.
"Das wirst du mit Sicherheit nicht", erwiderte Elisha entschlossen. "Du gehörst wieder auf die Krankenstation. Ich frage mich ohnehin, warum du dich noch immer in deinem Quartier aufhältst."
"Weil ich mich hier wohler fühle. Zumindest bis jetzt. Ich werde die Teams begleiten. Ich kann sie immer noch unterstützen", verteidigte sich Alexa beinahe trotzig.
"Du kannst dich kaum auf den Beinen halten", platze es aus Dorian, der daraufhin einen giftigen Blick seiner Schwester erntete.
"Du wirst nicht an dieser Aktion teilnehmen. Deine Mutter erklärte mir, dass du für die nächsten zwei Wochen -mindestens- dienstunfähig bist. Und allein des Augenscheins wegen muss ich ihr zustimmen", entschied Tristanius.
"Aber-"
"Glaubst du etwa wirklich, dass es mir nicht auffällt, wie du dich an alles, was dir gerade gelegen kommt, anlehnst, damit du nicht einfach so umfällst? Glaubst du auch, dass ich nicht sehe, wie blass und erschöpft du bist? Oder wie sehr du zitterst? Oder wie oft du in den letzten Minuten beinahe in die Knie gegangen wärst? Ich möchte es dir nicht als dein vorgesetzter Offizier befehlen, Alexa. Ich bitte dich als dein Vater … dein besorgter Vater darum, dich den Anweisungen deiner Mutter zu fügen und dich zu erholen. Der Colonel wird wohlbehalten zurückkehren."
Alle Überzeugungskraft und Überredungskunst schien nutzlos, als er sah, wie Alexa sich kaum merklich den Kopf schüttelnd umdrehte und auf den Ozean hinausblickte. Tristanius glaubte zu sehen, wie sich ihr Widerwillen zuerst in Sorge, dann in pure Verzweiflung zu wandeln schien. Und das war etwas, dass er nicht verstehen konnte. Aus irgendeinem Grund auch nicht verstehen wollte. Dennoch bereitete ihm der Kummer seiner Tochter selbst eine Qual, die ihm weder fremd noch erträglich schien. Langsam trat er dicht hinter seine Tochter und strich beruhigend über ihre Arme.
"Er wird wohlbehalten zurückkehren, weil ich mich an seiner Rettungsaktion beteilige." Kaum ausgesprochen wirbelte Alexa zu ihm herum. "Vorausgesetzt", fuhr er fort, "Du bleibst hier und ruhst dich weiter aus. Ich lasse es dich wissen, sobald wir zurückgekehrt sind."
Alexa schien nur kurz zu überlegen. "Ich bleibe in meinem Quartier."
Auch wenn es eine Entscheidung seitens Alexa war, sah er beinahe resigniert zu seiner Frau, die zuerst kaum merklich mit den Augen rollte, dann aber einverstanden nickte, während Dorian nur grinsend mit dem Kopf schüttelte.
"Am besten in liegender Position", gab Tristanius zurück und wies mit seinem Kopf in Richtung ihres Bettes.
Tatsächlich schlenderte Alexa zu dem Bett, ließ sich dort genüsslich nieder und griff nach dem Buch, dass auf ihrem Nachttisch lag.
Zufrieden nickte Tristanius. "Ich melde mich, so schnell ich kann."
Nach einem mahnenden Blick seitens Elisha und einem zweifelnden Gesichtsausdruck ihres Bruders verließ ihre Familie sie, damit sie sich endlich ein wenig ausruhte, was Alexa so gar nicht in den Sinn kam, als sie, kaum, dass sich die Türen geschlossen hatten, wieder aufsprang und sich begann, umzuziehen.
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Für Richard grenzte es schon fast an ein Wunder, dass die Familie Sheppard erst kürzlich von der Problematik um den Colonel erfahren hatte und sich erst jetzt im Kontrollraum einfand. Bedachte man allerdings, dass zwischen der Rückkehr von Sheppards Team, deren Berichterstattung und das Aufstellen der Teams für die Befreiungsaktion keine halbe Stunde vergangen war, so relativierte sich diese Zeitspanne eigentlich wieder. Mittlerweile interessierte es ihn mehr, woher, oder eher von wem sie informiert wurden. Aber auch diesbezüglich konnte Richard den Kreis der Verdächtigen eingrenzen, als sich Elisha zu ihnen gesellte und aufmerksam die letzten Unterhaltungen zwischen Tristanius und den Teams lauschte.
"Ich habe noch einen Jumper angefordert", erklärte Tristanius an Richard gerichtet. "Ich denke, dass ein wenig Luftunterstützung im Notfall nützlich sein könnte."
"Verstanden", gab Richard nickend zurück. "Viel Glück."
"Bring bitte nicht nur den Colonel wohlbehalten zurück, sondern auch dich selbst", meinte Elisha flüsternd, als er sich flüchtig von ihr verabschieden wollte.
Er lächelte, drückte kurz aufmunternd ihren Arm und bat sie, ein Auge auf Alexa zu werfen. Sie nickte und sah zu, wie er sich den Teams anschloss, die darauf warteten, dass das Tor angewählt wurde und der Jumper voraus flog.
Nur wenige Sekunden vergingen, bis sie die Bestätigung hatten, dass der leichte Widerstand auf der anderen Seite niedergeschlagen und der Weg für die Teams frei war.
Doch kaum hatte das letzte Teammitglied die Stadt verlassen, sah Elisha noch eine weitere Person durch das Gate stürmen.
"Alexa!"
M47-P32
Gerade als Major Lorne auf der anderen Seite angekommen war und die wenigen gegnerischen Wachen am Gate entweder am Boden liegen oder davonlaufen sah, drehte er sich zu den Teams, um ihnen weitere Instruktionen zu erteilen. Doch es war die letzte Person, die durch das Gate gestolpert kam, auf die Knie fiel und ihn fluchen ließ.
"Commander! Was soll denn das werden?"
Noch während Alexa sich mühsam auf deine Beine kämpfte, schritt der General auf sie zu, packte sie nicht besonders sanft am Arm und zog sie wieder auf die Beine. Sie würde niemals zugeben, dass es womöglich doch keine so gute Idee gewesen war, an dieser Aktion teilzunehmen und noch weniger würde sie zugeben, dass ihr die Hilfe ihres Vaters gerade gelegen kam. Alles war gut, solange sie stand oder ging.
"Alexa! Hattest du mir nicht versprochen, dass du in deinem Quartier bleibst und auf Nachricht wartest?", polterte Tristanius los.
"Glaubst du etwa wirklich, ich kenne nicht den Unterschied zwischen einer Bitte und einem Versprechen?", fragte Alexa leicht atemlos, aber in derselben Tonlage, in der sich ihr Vater vor Kurzem bediente.
"Alexa-"
"Glaubst du auch, dass ich Jo- den Colonel einfach so zurücklasse, nach allem, was er für mich, für uns getan hat? Oder, dass ich nicht wirklich wüsste, wenn ich es nicht schaffe?"
"Du würdest nicht einmal zugeben, dass du Probleme hast, wenn dir dein Kopf hinterher rollen würde! Du kehrst sofort zurück."
"Nein, ich kann nicht", wisperte Alexa. Es war ihr beinahe egal, ob man ihr die Sorge und Verzweiflung um John ansehen könnte. Sie hatte bereits mitbekommen, wie man über sie und John spekulierte, und konnte sich denken, über was die Teammitglieder mit den anderen später tuschelten, was auch nicht wirklich verwunderlich war, nach allem, was sie und John sich in den letzten Wochen geleistet hatten. Auch wenn sie wusste, dass im Grunde sie die Schuld am Gerede und Gespött hatte, obwohl auch Johns Verhalten mit Sicherheit verwunderlich für den einen oder anderen gewesen war. Ein Grund mehr, ihn endlich aus dieser Misere herauszuholen und herauszufinden, was vor sich ging.
"Alexa, das ist Insubordination."
"Du hast nichts befohlen und ich habe nichts versprochen. Es war eine Bitte, die du geäußert hast und der ich nicht nachzukommen gedenke."
"Alexa!"
"Du kannst mich gerne in Atlantis so viel du willst zurechtweisen, aber jetzt schlage ich vor, dass wir uns endlich auf den Weg machen, bevor die, die entwischen konnten mit Verstärkung zurückkommen oder man sonst was mit dem Colonel anstellt", platzte es ungeduldig aus Alexa.
Tief in ihrem Inneren war sie froh, dass Major Lorne sich ein Stück von ihnen entfernt hatte, denn noch immer war ihr nicht wirklich wohl dabei, sich derart gegenüber ihrem Vater und Vorgesetzten zu verhalten. Aber verdammt noch mal, sie hatte schlichtweg die Nase voll von diesem Theater.
"Darüber werden wir uns noch unterhalten", mahnte ihr Vater sie knurrend, während er seine Waffe wieder in Anschlag nahm und mit stummen Blicken Ronon und Teyla bat, seine Tochter zu flankieren.
In einem hatte ihr Vater recht. Sie würde wirklich niemals laut zugeben, wie schwer es ihr fiel, halbwegs gerade zu laufen, geschweige denn überhaupt auf den Beinen zu bleiben. Alles drehte sich, ihre Beine zitterten und mehr als einmal wäre sie beinahe wieder zu Boden gegangen. Sie wollte aber auch nicht daran denken, dass dieser Wille, der sie aufrecht vorwärtskommen ließ, pure Sturheit sei, den sie laut ihrer Mutter nur von ihrem Vater geerbt haben soll. Ihr ging es einzig und alleine darum, John da raus zu holen und ihn nach Hause zu bringen.
Erstaunlich, welche Veränderungen sich in kürzester Zeit ergeben hatten, dachte sie. Vor Kurzem hätte sie ihm sonst was gewünscht und nun war das Wissen, dass er gefangen gehalten und womöglich gefoltert wurde, beinahe unerträglich für sie. Aber das zu klären, wäre für einen anderen Tag bestimmt.
tbc ...