18. Türchen
Titel: Geständnisse zur Weihnachtszeit oder ein Weihnachten mit Überraschungen
Autor: Deliah Blue
Serie: SGA, SG, Doctor Who + Star Wars
Charactere: Das Atlantis Team, Sienna Ti und ihre Freunde, Colonel Mitchell, Teal'c, Daniel Jackson (wenn auch nur am Rande erwähnt), 12. Doctor
Rating: PG 13
Genre: Familie
Wörter: ca. 4029
Weihnachten war auf Atlantis angebrochen, doch dieses Mal wollten Sienna und Ronon das Fest auf New Arctos verbringen. Zur Weihnachtszeit ließen die Schneestürme auf dem Eisplaneten meist nach. So konnten sie täglich zu dem Außenposten reisen und wieder zurück.
So hatten die Dathomiri, Janet und Carolyn, die beide von der Erde angereist waren, die Zeit genutzt, um zusammen mit Teyla, Jennifer, Elizabeth und Katie Brown den großen Wohnraum auf New Arctos weihnachtlich zu dekorieren.
Seit Sienna und ihre Freunde von diesem Fest wussten, wollten sie immer, dass es ganz groß gefeiert wurde. Jedes Jahr hatte die Dathomiri den Doctor eingeladen, doch kein einziges Mal war er gekommen.Trotzdem hatte sie ihn auch dieses Jahr eingeladen. Die Hoffnung starb eben doch zuletzt.
An Heilig Abend dekorierten sie den letzten und größten Baum von allen. Lächelnd sah die Hexe von Dathomir ihren drei Töchtern zu, die zusammen mit Teyla, Jennifer, Elizabeth, Janet und Carolyn, den Baum schmückten. Sie waren total aufgeregt, dabei hatten sie ja bereits so oft Weihnachten gefeiert. Anscheinend war etwas anders und ihre Mädels hatten dafür ein besonderes Gespür.
Ihre Kinder waren am erwachsen werden, Aly war es sogar schon. 27 Jahre war sie jetzt alt und bereitete ihre Verlobung vor. Sie war froh, dass Weihnachten dazwischen kam, so konnte sie ein wenig entspannen und abschalten von den Vorbereitungen.
Syria und Thola, mittlerweile 12 und 11 Jahre alt standen auf Leitern und dekorierten den Baum mit Hilfe der Macht. Die beiden holten so den Baumschmuck nach oben, um den Baum zu schmücken. Die restlichen Frauen schmückten die untere Hälfte des Baumes.
Aaron und Ronon hatten sich zurückgezogen waren in Atlantis geblieben und kümmerten sich um das Verpacken der Geschenke für die Mädels. Wenn es ums Dekorieren ging, hielten sich die beiden meist raus, aber beim Verpacken der Geschenke waren sie stets dabei. Sofern die Geschenke nicht für sie waren. Dieses Mal halfen ihnen Major Lorne und Keane, Alysias angehender Verlobter.
„Wie läuft es mit Maxie“, erkundigte sich der Sateder.
„Ganz gut. Die Kinder sind manchmal anstrengend, aber es sind Kinder und ich bin froh sie zu haben.“
„Ich bin auch froh, meine beiden zu haben. Wobei ich auch Alysia vergöttere, deshalb hatte es Keane auch nicht so einfach“, grinste Ronon den Mann an. „Und Syria mag ich auch sehr gern, auch wenn sie nicht meine eigene Tochter ist.“
„Das bewundere ich so an dir, Ronon“, sagte der Major. „Du schaffst es, Siennas unehelichen Kinder anzunehmen und zu lieben wie deine eigenen.“
„Weißt du, Evan, da ich meine Sienna so sehr liebe, liebe ich alles, was zu ihr gehört mindestens genauso auch die beiden Mädels, deren biologischer Vater ich zwar nicht bin, aber ich kann ihnen einer sein.“
Sie machten weiter mit einpacken. Bevor irgendjemand sagen konnte, dass sie nicht weiterkamen. Immerhin waren sie eh schon verdammt spät dran, da es bereits Heilig Abend und am nächsten Morgen die Bescherung war. Bisher waren sie noch nie so spät dran gewesen.
„Wie weit seid ihr“, erkundigte sich Sienna etwa zwei Stunden später, sie waren von New Arctos zurückgekehrt.
„Wir sind fertig“, erklärte Ronon und zupfte noch am Band des Geschenks für Thola.
„Prima. Ihr seid echt die besten“, grinste die Dathomiri und küsste ihren Mann kurz auf die Wange.
Dann bedankte sie sich bei ihrem Sohn und beim Major und Keane. Sie war froh, dass ihr angehender Schwiegersohn und der Mann ihrer Stieftochter beim Einpacken mitgeholfen hatten, da sie irgendwie gewaltig in Verzug geraten waren.
Schließlich reisten sie alle, bis auf ein paar Personen, welche die Stadt im Auge behalten sollten nach New Arctos. Da die Bescherung erst am ersten Weihnachtstag stattfinden würden, hatten sie den großen Wohnraum mit Küche getrennt, nun war die Küche einzeln. So würden die Kids die Geschenke nicht sofort sehen.
Sienna schickte ihre beiden jüngsten Töchter mit Alysia und den anderen schon mal vor zum Abendessen, dann konnten sie unbeobachtet die Geschenke verteilen. Immerhin sollten die allerjüngsten Kinder unter ihnen auch hier draußen in einer weit entfernten Galaxie an den Weihnachtsmann glauben.
Nachdem sie die Geschenke verteilt hatten, gingen auch sie zum Essen, zumindest die Männer, die Hexen-Großmeisterin packte noch die Geschenke ihres Mannes, ihres Sohnes und ihres angehenden Schwiegersohnes in unter den Weihnachtsbaum. Schließlich sollten die Jungs ja nicht wissen, was sie bekommen würden.
Danach schloss sich der Rotschopf ihrer Familie an und gesellte sich zu ihnen in die Küche. Sie war hungrig. Weihnachtsbäume dekorieren machte eben hungrig. Bevor sie sich zu ihnen setzte, blieb sie kurz im Eingang stehen und betrachtete ihre Familie. Neben Ronon saß Aaron, Thola und Syria. Auch Maxie saß mit Mann und Kindern dabei, was sehr erstaunlich war. Sie war in letzter Zeit sehr schwierig, eigentlich war sie schwierig, seit sie festgestellt hatten, dass sie nicht mehr in ihr altes Leben zurückkonnten.
Irgendwo im Universum auf einem eher unbekannten Planeten starrte der Doctor in seiner TARDIS auf eine Fotografie, die Clara und Sienna zeigte und überlegte sich, ob er vielleicht die Einladung auf die Weihnachtsfeier in Atlantis nicht doch noch annehmen sollte. Immerhin sollte sie erfahren, dass es ihre Freundin nicht mehr gab.
Es war faszinierend gewesen zu sehen, wie gut die beiden als Freundinnen zusammengepasst hatten, während die Hexe ihn eine Zeitlang begleitet hatte. Clara war sogar besorgter als er gewesen, als die Dathomiri verschwunden und irgendwie durch die Zeit zurück zu einem seiner früheren Ichs gereist war.
Sie hatte alles dran gesetzt, um sie wieder zu finden, was ihnen auch gelungen war. Allerdings war diese Rettungsaktion etwas schwieriger geworden, auch wenn es eigentlich nicht schlimm gewesen war, als die beiden Doctoren aufeinander getroffen waren. Es war nur schwierig gewesen, sie mit der TARDIS in die richtige Zeit zu bringen. Die blaue Polizeibox hatte irgendwie etwas gegen die Dathomiri und sich ziemlich gegen diese gewehrt. Seither hatten sie sich nie mehr wieder gesehen obwohl sie ihn schon mehrmals zu Weihnachten eingeladen hatte. Er hatte es nie über sich gebracht sie zu besuchen, doch jetzt wollte er sich überwinden und einmal der Einladung folgen.
Er würde aber als erstes Geschenke besorgen müssen, bevor er nach Atlantis reiste. Zuerst musste er aber überlegen, wem er was besorgte und vor allem den Kindern. Wenn er bloß wüsste wie alt die vier mittlerweile waren. Darüber musste er sich als erstes den Kopf zerbrechen.
Alysia, die älteste war bereits 27, erwachsen und stand wohl kurz davor ihre eigene Familie zu gründen. Dann Aaron, mit dem sie schwanger gewesen war, als er sie kennengelernt hatte, dann war er mittlerweile 16. Und die beiden Mädels? Vier Jahre nach dem Jungen musste entweder Thola oder Syria auf die Welt gekommen sein, die andere ein Jahr später. Sie waren jetzt wohl 12 und 11.
Sollte er den anderen ebenfalls Geschenke mitbringen? Ronon, mit dem Sienna inzwischen verheiratet war? Eleni?? Der Wookiee Kerriurra? Der Chiss Beni? Oder genügte es, wenn er die Dathomiri und ihre Familie beschenkte? Er beschloss nur die Familie der Hexen-Großmeisterin was zu schenken.
Ob sie ihn überhaupt erkannte? Sie kannte jetzt 3 Regenerationen von ihm, sein neustes Ich hatte sie noch nicht kennenlernen können, da er sich bisher geweigert hatte sie zu besuchen. Er würde es in jedem Fall nachholen und er war entschlossener denn je, es dieses Weihnachten zu tun. Es wurde wiedermal Zeit, dass er Weihnachten feierte.
Der Doctor verließ die TARDIS und begab sich in die nächste Stadt, um dort Geschenke einzukaufen. Er ahnte, dass sich alle viel mehr über Geschenke von anderen Planeten freuen würden, als über Geschenke von der Erde.
Er begann die Stadt zu erkunden, als er sie erreicht hatte. Er fand auch überall eine Kleinigkeit für seine Freunde und er hoffte, dass er nicht nebenbei den Planeten retten musste. Er sollte zusehen, dass er so schnell wie möglich wieder wegkam, bevor es doch noch was zu tun gab und es war genau das, was er nicht gebrauchen konnte. Erst nach der Weihnachtsfeier war er wieder bereit Planeten zu retten. Jetzt brauchte er erst einmal seine Ruhe.
„Das gibt’s doch nicht“, hörte er da eine weibliche Stimme schimpfen. „Wer parkt da einen blauen Kasten mitten in meinem Vorgarten in meine Blumenbeete. Jetzt darf ich alles wieder neu machen. Als hätte ich hier nicht schon genug zu tun.“
Er war entdeckt worden. Nun musste er zusehen, dass er unbemerkt verschwinden konnte, solange es nur seine TARDIS war, welche die Dame entdeckt hatte. Er hatte jetzt keine Zeit sich um kaputte Blumen zu kümmern und zu erklären, weshalb er ausgerechnet in diesem Vorgarten gelandet war.
Leise versuchte er die Tür zu seiner Polizeibox zu öffnen und zuckte erschrocken zusammen, als diese laut quietschte. Vorsichtig schob er sich durch den Spalt nach drinnen und hoffte, dass man ihn nicht aufhielt. Er schloss die Tür wieder, die auch beim Schließen quietschte.
Schnell startete er, sein Raumschiff, bevor die Frau noch klopfte und ihm eine Standpauke hielt. Er war erleichtert, als er das vertraute Geräusch hörte und er den Planeten verließ. Er hoffte, dass er noch rechtzeitig in Atlantis ankam.
Mittlerweile hatte sich der Tag auf New Arctos dem Ende geneigt. Die Sonne war untergegangen und die Erwachsenen schoben die schweren Vorhänge beiseite, die den Wohnraum und die Küche getrennt hatten. Sie setzten sich noch gemütlich in eine Runde und plauderten. Die kleinen Kinder waren bereits in den Betten. Wie immer waren sie aufgeregt wegen der Bescherung am 1. Weihnachtsfeiertag.
Zu später Stunde tauchten Teal'c, Daniel und Colonel Mitchell auf New Arctos auf. Sie waren vom Tortechniker Chuck weiter geschickt worden. Emiliana freute sich unglaublich, denn sie war froh über jeden Besuch, den sie von ihrem Mann bekam, denn er war viel zu selten in Atlantis und deshalb war es umso schöner, dass er auf den Außenposten rauskam. Er hatte ja auch genug auf der Erde zu tun.
„Schon am Feiern“, fragte Daniel.
„Nein, wir genießen nur den Abend“, erklärte Ronon. „Setzt euch doch.“
Die drei Neuankömmlinge setzten sich und es wurde geplaudert und gelacht. Sie erinnerten sich an die vergangenen Weihnachtsfeste mit ihren Familien. Ganz besonders die Zeit, in der Daniel sein Glück mit der Hexen-Meisterin Nee-Ki versucht hatte und sie stellten fest, wie sehr sie doch Sam und Jack vermissten, von denen sie hofften, dass sie bald zurückkommen würden.
Gerade, als es am unterhaltsamsten wurde, hatte Sienna eine Eingebung und sie überredete ihre Freunde nach draußen zu gehen. Dort vernahm die Dathomiri das vertraute Geräusch der TARDIS. Auch nach so vielen Jahren der Abwesenheit, konnte sie sich immer noch daran erinnern. Dieses Geräusch hatte sich eingeprägt. Gespannt warteten sie, bis sich die Polizeibox materialisiert hatte.
Vorsichtig öffnete der Doctor die blaue Box und sah hinaus. Draußen war alles weiß, anscheinend war er automatisch auf dem Eisplaneten gelandet. Sein Schiff hatte sich an den Planeten erinnern. Sienna erwartete ihn bereits zusammen mit ihren Freunden. Woher sie das wohl schon wieder wusste, das hatte wohl bestimmt mit dem Machtphänomen zu tun.
Er war erfreut darüber, dass sie ihn wohl erwartet hatte und dass sie sich für New Arctos entschieden hatten, um Weihnachten zu feiern.
„Doctor!“
Sie rannte auf ihn zu, hielt aber inne, als er die Polizeibox verlassen hatte. Er sah so anders aus. Älter … wesentlich älter sogar. Trotzdem sah er ein bisschen seiner frühesten Ausgabe, die sie kennengelernt hatte, ähnlich und er war immer noch ihr Doctor, den sie in all der Zeit mit ihm so lieb gewonnen hatte.
„Sienna!“
Die beiden begrüßten sich mit einer Umarmung, auch wenn der Timelord zögerte, aber er überwand sich und zog sie in seine Arme. Dann begrüßte er die anderen und stellte fest, dass aus Alysia eine hübsche junge Frau geworden war. Als er sie das letzte mal gesehen hatte, war sie 15 gewesen und hatte ihn gehasst. Dem schien nun nicht mehr so zu sein.
„Hallo Doctor“, begrüßte ihn die junge Frau ebenfalls mit einer Umarmung.
Der junge Mann, der ihr gefolgt war, reichte ihm die Hand, wenn auch zögernd. Auch die anderen begrüßten ihn nun erfreut. Von ihnen hatte keiner damit gerechnet, dass er doch noch kommen würde. Ronon erklärte ihm, dass die beiden jüngsten bereits im Bett waren. Aaron kam ebenfalls raus, nachdem er festgestellt hatte, dass alle draußen sein mussten. Auch er sagte dem Timelord noch kurz „Hallo“, bevor er wieder verschwand.
Drinnen sah sich der Doctor neugierig um und stellte fest, dass auch New Arctos dekoriert war, wie auf der Erde. Das gefiel ihm. Er legte seine Geschenke ebenfalls mit unter den großen Baum, wo bereits etliche Geschenke lagen.
Schließlich zogen sie sich alle zurück, um zu schlafen, da die Kids wohl so früh wie möglich aufstehen würden. Gerade die kleinsten unter ihnen konnten es kaum abwarten, bis der Weihnachtsmann kam.
Sienna war auf dem Planten aus ewigem Schnee und Eis, wie immer als erste wach am nächsten Morgen. Sie schürte als erstes das große Feuer in der Mitte des Raumes nach, bevor es zu kalt wurde und legte auch Holz in die kleineren Öfen. So würden sie es binnen kurzer Zeit wieder richtig schön warm haben.
Als nächstes richtete sie das Frühstück her. Mittlerweile waren auch Alysia, Eleni und Solana aufgewacht. Sie halfen der Dathomiri mit dem Frühstück. Es sollte an diesem Tag etwas ganz besonderes werden, da sie ja auch einen besonderen Gast hatten. Für die Kids war es von je her etwas ganz spezielles.
Langsam aber sicher füllte sich der große Wohnraum und die Kinder stürzten sich als erstes auf den Weihnachtsbaum zu. Ans Frühstück wurde nicht gedacht. Geschenke auspacken war viel wichtiger. Schließlich wollten die Kinder wissen, was sie zu Weihnachten bekamen. Da wurde selbst Aly wieder zum Kind.
Ronon unterdrückte ein Grinsen. Es war wirklich jedes Jahr das gleiche. Die Kinder, die fast jedes Jahr mehr wurden, vergaßen zu frühstücken und interessierten sich nur für die Weihnachtsgeschenke. Im Augeblick gab es nichts, dass wichtiger war. Alles war vergessen.
Die Erwachsenen setzten sich an den Tisch, um zu essen. Sie konnten mit der gegenseitigen Bescherung warten, denn auch sie schenkten sich bald jedes Jahr eine Kleinigkeit. Es gab auch immer wieder was neues, da sie auf den diversen Planeten, die sie bereisten immer wieder etwas fanden, was man verschenken konnte.
Fasziniert beobachtete der Timelord die Kinder beim Geschenke auspacken und Spielen. Am meisten fiel ihm Syria auf, die ihm scheinbar sehr stark in der Macht erschien, sogar noch stärker als ihre Mutter. Denn als sie sich nun in ihr neues Buch vertiefte, er hatte es ihr geschenkt, begannen sämtliche Gegenstände im Raum zu schweben.
„Syria“, ermahnte Sienna sie sanft. „Könntest du damit bitte aufhören?“
„Was“, der Rotschopf mit den klaren, blauen Augen hob fragend den Kopf. „Oh! Sorry, Mom!“
Das Mädchen blinzelte kurz und schien aus langsam aus ihrer „Traumwelt“ zurückzukehren. Fast wie in Zeitlupe landeten die Stühle und der Tisch, sowie der Weihnachtsbaum und vieles mehr wieder auf dem Boden.
„Sie ist so stark“, seufzte die Dathomiri. „Es wird immer schwieriger zu unterrichten.“
Sie war noch immer am überlegen, ob sie dem Doctor sagen sollte, dass sie seine Tochter war, bzw. die eines seiner vorherigen Ichs? Sie wusste es nicht, aber es war Weihnachten und Weihnachten konnte man sich immer die Wahrheit sagen. Sie beschloss es ihm nach dem Frühstück zu sagen, denn immerhin hatte er ein Recht darauf es zu erfahren.
Sie frühstückten zu Ende, wobei Syria ihr Frühstück zu ihrem Platz am Lagerfeuer schweben ließ, weil sie weiterlesen wollte. Ihre jüngere Schwester, war ebenfalls ziemlich faul und ließ sich ebenfalls durch die Macht bedienen, doch der Rotschopf mit den braunen Augen war nicht ganz so stark, wie der mit den blauen Augen. Also brauchte sie deren Hilfe.
„Kommt, lasst uns einen Weihnachtsspaziergang machen, bevor wir kochen“, schlug die Hexen-Großmeisterin nun vor. „Gute Idee“, nahm Teyla den Vorschlag an.
Auch ihre Kinder Charin und Torren John waren begeistert. Syria und Thola blickten sich erst leicht skeptisch an, dann erhoben sie sich und verschwanden, um sich warm anzuziehen. Es dauerte nicht lange, da waren schließlich alle winterlich eingekleidet und es konnte losgehen.
Als sie so durch die verschneite Landschaft spazierten, konnte der Doctor nur erstaunt feststellen, wie friedlich der Planet doch wirkte, wenn kein Schneesturm tobte. Das war aber nur zur Weihnachtszeit der Fall, wie Sienna ihm erklärt hatte. Ansonsten tobten die Stürme ganze 433 Tage und etwa eine Woche war es ruhig. 440 Tage dauerte das Jahr auf diesem Planeten.
Unbemerkt von den anderen waren die Dathomiri und der Timelord zurückgefallen. Ronon plauderte mit Major Lorne und Aaron, Alysia und Keane gingen Seite an Seite und unterhielten sich. Es war immer wieder faszinierend zusehen, wie nahe sich die beiden Geschwister doch standen, obwohl sie nur Halbgeschwister und 11 Jahre auseinander waren. Die beiden Jüngsten der Hexe von Dathomir tobten durch den Schnee.
„Du hast vier reizende Kinder. Ich hätte sie gern erlebt, als sie noch jünger waren. Damals, als ich dich geholt habe, hat Aly sie ziemlich gut abgeschirmt.“
„Oh ja, das hat sie. Sie hat dich gehasst. Sie hat dir die Schuld daran gegeben, dass die Beziehung zwischen mir und Ronon kurz aus dem Ruder gelaufen war und wir uns getrennt hatten. Sie dachte, ich sei in dich verliebt.“
„Und, warst du es“, fragend sah der Timelord sie an.
Er vermutete, dass sie in eines seiner vorherigen „Ichs“ verliebt gewesen war, wie Rose und Martha. Die Hexen-Großmeisterin wand sich unter seinem Blick und blickte leicht verlegen auf den Boden, fand den Schnee auf einmal total interessant. Dabei hatte sie sich vorgenommen gehabt, ihm die Wahrheit zu sagen und da gehörte es wohl dazu, zuzugeben, dass sie in verliebt gewesen war.
„Hmmm“, Sienna starrte weiterhin in den Schnee, dann gab sie sich einen Ruck. „Ja, ich war in dich verliebt. Ein bisschen, damals, als wir uns das erste Mal hier begnet waren, fand ich dich sehr interessant, aber war doch mit Aaron schwanger gewesen, außerdem hatte und hab ich Ronon. Als du dann vor 12 Jahren mit Clara kamst, warst du irgendwie nicht wirklich mein Typ, eher so ein Kumpel. Deine TARDIS mochte mich aber nicht und so bin ich für eine Weile in der Vergangenheit gelandet, bei dir und Rose.“
Rose, es schmerzte ihn immer noch ihren Namen zu hören. Nach all der Zeit und obwohl er doch River hatte, die ihn liebte und er sie. Und die hübsche Dathomiri hatte sich dazugesellt, zu Rose, Martha und River, doch sie war über ihn hinweg gekommen, ganz im Gegensatz, zu der jungen Frau, die für immer gefangen in einem Paralleluniversum war. Sie hatte Ronon schlussendlich doch noch geheiratet und drei hübsche Kinder mit ihm.
„Nein“, unterbrach die Dathomiri seinen Gedankengang. „Ich bin zwar mit Ronon verheiratet, aber nur zwei Kinder sind von ihm. Aaron und Thola, diese wurde ein knappes Jahr nach Syria geboren. Syria ist deine Tochter.“
Nun war es raus. Verlegen starrte der Rotschopf auch weiterhin in den Schnee und wagte nicht aufzusehen. So entging ihr auch, wie der Doctor verblüfft Luft holte und sie dann erstaunt ansah. Das war echt erstaunlich.
„Sie wurde im Jahr 2005 gezeugt. Durch die Macht habe ich es geschafft sie in meine Zeit zu bringen.“
„Ja, aber wie war das möglich? Du hast doch bestimmt verhütet.“
„Natürlich, aber das funktioniert nicht, wenn die Macht und Timelord-Magie aufeinandertreffen.“
„Oh!“
Der Doctor staunte nicht schlecht. Deshalb war sie wohl auch so stark in der Macht. Timelord-Magie und die Macht hatten ein starkes machtsensitives Wesen erschaffen. Ob wohl mehr Fähigkeiten so stark ausgeprägt waren, wie die Telekinetik? Wie stand es mit dem Gedankenlesen, wie Sienna es konnte und all den anderen Fähigkeiten, von denen ihm die Hexen-Großmeisterin erzählt hatte.
„Dann habe ich also eine Tochter“, stellte der Timelord fest. „Würdest du sie mir anvertrauen, sollte sie dir zu stark werden, um sie auszubilden?“
„Wenn sie alt genug ist, dann ja“, erklärte die Hexe.
„In Ordnung“,stimmte der Doctor ihr zu. „Irgendwie ist das, dass schönste Weihnachtsgeschenk, dass man kriegen kann. Ein Kind, von dem man 12 Jahre nichts wusste.“
„Ich wollte es dir ja schon viel früher sagen, aber du hast dich ja nie blicken lassen.“
Sie versuchte nicht zu vorwurfsvoll zu klingen, als ihm das sagte, dann winkte sie ihre Tochter zu sich. Sie musste Syria unbedingt erzählen, wer ihr Vater war. Auch sie hatte ein Recht darauf, immerhin wusste sie ja bereits, dass es Ronon nicht war.
Neugierig kam das Mädchen angerannt. Sie sah ihre Mutter fragend an und fragte sich, was sie angestellt hatte. Es schien etwas ernsteres zu sein, so wie sie aussah. Leicht beunruhigt sah der Rotschopf ihre Mutter an. Sie fühlte sich irgendwie unwohl.
„Kleines, ich möchte dir jemanden vorstellen“, begann Sienna.
„Ich kenn den Doctor doch bereits“, gab das Mädchen zurück.
„Ja, schon, aber du solltest etwas über ihn wissen. Er ist dein Vater.“
„Mein Vater?“ Die 12jährige sah ihre Mutter erstaunt an. „Mein Vater ist ein Doctor?“
„Nein“, widersprach der Timelord „Ich bin der Doctor, dass ist mein Name. Ich bin ein Zeitreisender.“
„Ein Zeitreisender? Geht das denn“, erkundigte sich die Kleine skeptisch.
„Natürlich, mit meiner TARDIS kann ich durch die Zeit reisen. Wenn du willst, darfst du gerne mal mitreisen. Zusammen mit deiner ganzen Familie. Betrachte es als Weihnachtsgeschenk deines Vaters.“
Normalerweise machte er solche Angebote ja nicht, er war ja kein Reiseveranstalter, aber Syria war seine Tochter und Sienna ihre Mutter, deshalb konnte er ja mal eine Ausnahme machen. Die Dathomiri hatte er ja auch schon dabei gehabt.
Das Mädchen begann ihn nun auszufragen, wie er denn so lebte, wenn er doch die ganze Zeit durch die Zeit reiste. Sie wollte wissen, ob er meist allein reiste oder ob er jemanden dabei hatte. Der Doctor gab ihr bereitwillig Antworten auf ihre Fragen und erzählte von seinen Begleiterinnen.
Sienna unterdessen grübelte über Clara nach. Sie hatte sich für kurz gefragt, warum die junge Frau nicht mit ihm gekommen war, sich dann aber gedacht, dass sie Weihnachten mit ihrer Familie hatte verbringen wollen. Trotzdem wurde sie irgendwie das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmte. Aber sie wollte ihn nicht darauf ansprechen, sie wollte ihm das Weihnachtsfest unter Freunden nicht verderben, wenn sie ihn auf Clara ansprach.
Sie machten sich schließlich auf den Rückweg, da es an der Zeit war, dass Weihnachtsessen zu kochen. Da dies meist sehr viel Zeit in Anspruch nahm, hatten sie den Weihnachtsspaziergang gleich nach dem Frühstück und der Bescherung, für die Kinder, gemacht.
Zurück beim Gebirge, betraten sie ihre Behausung, legten ihre warmen Klamotten ab und begannen mit Kochen. Die Dathomiri bereitete alles vor. Die anderen halfen ihr dabei, während Alysia die Geschenke verteilte. Sie machte sich gut als Weihnachtsengel und die älteren Kinder beschäftigten die jüngeren, sodass sie nicht beim Kochen störten.
Erst am späten Nachmittag waren sie komplett mit Kochen fertig. Es gab Wild vom Planeten Chnoss, welches sie von den einheimischen Jägern dort geschenkt bekommen hatten, sowie die leckeren, gansähnlichen Wesen von Rhydan.
Sie setzten sich zusammen und alle waren begeistert vom Essen. Mittlerweile waren die Gewürze von Dathomir zwar ausgegangen, aber dennoch schafften sie es, das Essen lecker zu würzen. Es schmeckte allen und kaum jemand hatte Beschwerden.
Später setzten sie sich zusammen ums große Feuer in der Mitte des Wohnraumes. Die kleinen Feuern in den Öfen an den Wänden brannten ebenfalls, die Kerzen an den Weihnachtsbäumen leuchteten ebenfalls. All diese Lichter tauchten den nun dunklen Raum in romantisches Licht und versetzte die anwesenden Pärchen in eine ebensolche Stimmung.
Delia kuschelte sich dicht an ihren Mann und wiegte ihre ihre Tochter in den Schlaf, dabei fasste sie sich unbewusst an ihren Bauch. Sie fühlte sich beobachtet und hob ihren Blick. Sie bemerkte, wie ihre Schwester sie neugierig ansah.
„Eloyn und ich haben euch was zu sagen“, begann die junge Frau nun. „Wir erwarten nochmal Nachwuchs.“
„Ja, Syrina ist jetzt alt genug für ein Geschwisterchen“, stimmte der junge Mann seiner Frau zu. „In sechs Monaten ist es soweit.“
„Glückwunsch.“
Sienna war aufgestanden und beglückwünschte ihre kleine Schwester. Dies war ein Weihnachten voller Überraschungen und Geständnisse. Der Doctor war aufgetaucht und die Dathomiri hatte ihm gestanden, dass sie ihn liebte. Sie hatte ihm gesagt, dass Syria seine Tochter war und ihre kleine Schwester erwartete ein zweites Kind. Im Augenblick war das Leben einfach nur schön.
So gesehen war es eines der friedlichsten und schönsten Weihnachten der vergangenen Jahre vorbei gegangen. Die Erwachsenen blieben noch sehr lange um das Feuer sitzen und erzählten, während die Kinder bereits in den Schlafunterkünften verschwunden waren. Erst in den frühen Morgenstunden verschwanden sich nach und nach in den Betten.
Dezember 2016, Deliah Blue