19. Die Macht der Pizza
Im Jahr 2016 wird eine verrückte Doktorin aus einem anderen Universum, namens Elizabeth Weir, versuchen das Multiversum mit einem veganen Ernährungsergänzungsplan zu unterjochen. Ich habe ein Team zusammengestellt, um dieses Vorhaben zu vereiteln. Meine Freunde mögen keine Legenden sein, wenn wir aber erfolgreich sind, wird man sich ihrer als Helden erinnern.
Teyla sauste mit Hilfe ihres Rings durch die Luft und trat mit ihren Füßen ein paar Apfelsinen zur Seite, welche zwar im Matsch landeten, aber nur kurze Zeit paralysiert liegen blieben und sich anschließend wieder in den Kampf stürzten. „Dass ist nicht gut.“
Vala zündete mit ihrem Ring eine Apfelsine nach der anderen an, aber diese stürzten nur ins nahegelegene Meer und kehrten danach zum Festland zurück, wo der Kampf in vollem Gange war.
Ronon hatte den Angriff mit seinem Ring längst eingestellt, da die Apfelsinen durch das Wasser lediglich wuchsen. Statt dessen hatte er auf zwei Messer gewechselt. Aber auch diese waren nahezu wirkungslos, da die Apfelsinen viel zu schnell und wendig waren, als dass er einen entscheidenden Stich ansetzen konnte.
Auch Tamfanas schwingende Schlagstöcke, die diese in der As-Tschi-Technik um ihren Kopf wirbeln ließ, waren nicht wirklich im Vorteil gegen die Liga der Apfelsinen.
Sheppard traf zwar die ein oder andere Apfelsine mit einem Schwall Erde, doch genau wie Valas Opfer tauchten sie kurz in die Fluten ein und sausten anschließend sauber wie eh und je ins Kampfgetümmel zurück.
„Da hat man sich wirklich tolle Gegner für uns ausgedacht!“, grummelte Körner, der auf einer Apfelsine herumstach.
„Ausgedacht?“ Ronon runzelte die Stirn.
„Götter, Denker, Fanfiction-Autoren …“ Körner unterbrach sich, als er Ronons irritierten Blick sah. „Sorry zuviele Erinnerungen an mein früheres Leben auf der Schwips-Aal.“
„Die Ringe!“, rief Tamfana AR-1 und Vala zu. „Vereinigt eure Macht auf Körner!“
Ronon reagierte als erstes und ließ seine Macht in Körner fahren.
„He! Ich sagte doch: Nicht zuerst das Wasser! Dass … ah! Die Luft kitzelt!“ Als auch Erde und Feuer in Körner gefahren waren, plusterte er sich kurz auf und sackte wieder in sich zusammen. „Ahm … die Pizza fehlt noch …“
Sheppard hob seine Hand an sein Ohr um das Funkgerät zu aktivieren und begann mit der tiefen Stimme seines Stimmverzehrers zu funken: „McK… äh… Flash? Wir bräuchten hier mal ein bisschen Pizzakraft.“
„Ist unterwegs Arrow!“
Keine zehn Sekunden später kam ein Strahl aus der Richtung, in welcher Atlantis lag und schlug in Körner ein, der daraufhin anfing wie ein Weihnachtsbaum in allen möglichen Spektralfarben zu glühen. „Ah viel besser!“ Körner fing sofort an ein klebriges Teignetz zu versprühen, welches innerhalb kürzester Zeit sämtliche Apfelsinen in sich vereinigte und diese gefangen hielt.
Tamfana, AR-1, Vala und Körner sanken erschöpft zu Boden.
„Na also warum denn nicht gleich so?“, seufzte Sheppard.
„Äh … Leute …“, begann Vala und deutete auf den Pizzateigklumpen, der sich an einigen Stellen deutlich ausbeulte. Im nächsten Moment platzte er in tausend Teile auseinander und die Apfelsinen strömten aus ihm heraus.
„Los! Zurück zur Easter Rabbit!“, rief Sheppard.
Ronon schnappte sich Tamfana und Körner und folgte Sheppard, Vala und Teyla. „Gut dass das hier nur ein Ablenkungsmanöver ist um McKay den Rücken frei zu halten. Sonst würde ich mir ernsthaft Sorgen machen!“
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„Sie wollen mir also ausreden, dass ich das Multiversum besser machen will?“ Weir stand mit finsterem Blick hinter ihrem Schreibtisch auf und strich sich schlecht gelaunt über ihren Vollbart. Dann taxierte sie Sheppard und McKay, die hinter dem Mann im roten Ganzkörperanzug Aufstellung bezogen hatten. „Und Sie unterstützen ihn dabei? Ich bin immer noch Ihre Vorgesetzte!“
„Nun ja …“, meinte McKay.
„Die Sache ist doch die“, ging Flash dazwischen, „Sie können nicht einfach bestimmen wollen, was jeder essen darf! Wir sind immer noch ein freies La… ein freies Uni… ein freies Multiversum!“
„Selbst wenn ich wollte – die ersten Tofugroßlieferungen sind bereits eingetroffen! Was sollen wir mit denen Ihrer Meinung nach tun? Die Wraith damit bewerfen?“
„Ich wüsste da schon was“, murmelte Sheppard leise vor sich hin.
„Die Wraith bewerfen?“, nahm McKay Weirs Vorschlag begeistert auf. „Aber ja! Wir könnten das Tofu zu Munition verarbeiten und damit zwei Probleme mit einer Klappe schlagen!“
„Fliegen“, warf Flash ein.
„Was?“, frage McKay verwirrt.
„Zwei Fliegen mit einer Klappe, nicht Probleme. Aber die Idee ist gut!“ Flash wandte sich mit leuchtenden Augen zu McKay um. „Wir müssten nur …“
„Schluss!“ Weir unterbrach das Brainstorming mit einem lauten Schlag auf den Tisch. „Dass war nicht Ernst gemeint! Wir haben auch eine moralische Verantwortung! Wie können wir die Wraith bekämpfen, weil sie Menschen aussaugen, uns aber gleichzeitig selbst den Bauch mit anderen Lebewesen vollschlagen? Das macht uns keinen Deut besser! Wir müssen die Werte, die wir vertreten auch selber leben!“
Sheppard, McKay und Flash sahen sich bedröpelt an.
In diesem Augenblick aktivierte sich Flashs Funkgerätohrstöpsel. „McK… äh… Flash? Wir bräuchten hier mal ein bisschen Pizzakraft.“
„Ist unterwegs Arrow!“, bestätigte Flash und ließ einen entsprechenden Strahl aus seinem Ring schießen, der aus Weirs Bürofenster in Richtung Festland schoss.
Weir, McKay und Sheppard sahen Flashs Ring entgeistert an.
Der Ring, schoss es Flash durch den Kopf, natürlich! Er richtete den Ring auf Weirs Mund und ließ erneut eine kleine Ladung Pizzakraft durch die Luft schießen.
„Wa… mpfurgog.“ Weir schluckte. Erstarrte. Leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Das … das … ist gut!“
„Pizza“, grinste Flash und schob traurig nach: „Auch etwas, was für immer verloren geht, wenn Sie den veganen Ernährungsergänzungsplan in die Tat umsetzen.“
Weir ließ sich auf ihren Stuhl zurücksacken, dachte nach, schüttelte den Kopf. „Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht.“
„Heißt dass …?“, fragte Sheppard hoffnungsvoll.
Weir seufzte und rieb sich über den Bart. „Selbst wenn ich wollte und wir das Tofu irgendeinem anderen Verwendungszweck zukommen lassen könnten … es den Armen und Hilfsbedürftigen geben zum Beispiel, oder als Dünger verwenden – die Liga der Apfelsinen wird weiterhin hinter dem ursprünglichen Plan stehen. Und glaubt mir, einen übermächtigeren Feind kann sich niemand vorstellen.“ Sie sah Flash fest an. „Wenn Sie und Ihre Heldenfreunde sie wirklich aufhalten wollen, dann viel Glück. Sie werden es brauchen können.“