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Thema: [Advent 2015] Weihnachtsurlaub

  1. #1
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Standard [Advent 2015] Weihnachtsurlaub


    Quelle: Aspen, John?



    Titel: Weihnachtsurlaub
    Autor: John´s Chaya
    Serie: SGA
    Charactere: John Sheppard, Jack O´Neill, Rodney McKay, Ronon Dex und Teyla Emmagan
    Rating: PG 13
    Genre: Friendship
    Wörter: ca. 3058

    Anmerkung: Ich weiß, es sind so einige Rechtschreibfehler und auch sonstige Fehler vorhanden. Wer sie findet, darf sie sehr gerne behalten. Für eine Beta war keine Zeit mehr.





    John hatte sich auf seinen Weihnachtsurlaub gefreut. Er wollte endlich mal wieder Skifahren. Die Sheppards besaßen in Aspen ein Haus, welches über die Feiertage von keinem der Familienmitglieder benutzt wurde. Dave war mit seiner Familie über die Feiertage in der Schweiz, also stand das Haus leer. So viele Jahre hatte er keinen richtigen Heimaturlaub mehr gehabt. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er vermisste Weihnachten, die Berge und den Schnee.

    Gestern war er im Stargate Center angekommen. General O´Neill hatte ihn höchstpersönlich in Empfang genommen.

    „Colonel Sheppard, herzlich willkommen zurück auf der Erde. Wie ich hörte, ist dies Ihr erster Weihnachtsurlaub seit Jahren. Wo soll es denn hingehen. Zu Ihrem Bruder und dessen Familie?“

    „Nein, ich werde die Tage zum Skifahren in Aspen nutzen und zwar ganz alleine. Ich brauche dringend Erholung. Die Wraith haben mir arg zugesetzt und ich bin noch immer nicht wieder ganz auf dem Damm. Bevor es in die nächste Runde gegen sie geht, muss ich wieder zu Kräften kommen. Dr. Weir meinte, das militärische Oberhaupt auf Atlantis, also ich, sollte endlich mal entspannen und zwar alleine. Es klang wie ein Befehl. Sie kennen ja Dr. Weir.“ John lachte.

    „Ja, Elizabeth Weir kann sehr manipulativ sein.“ Jack zwinkerte John zu und lachte ebenfalls.
    „Na, dann wünsche ich Ihnen eine schöne Erholung und Hals und Beinbruch, wie man so schön sagt. Aber bitte nicht wörtlich nehmen. Dr. Weir reißt Ihnen dann womöglich den Kopf ab, wenn Sie mit Gipsbein aus dem Weihnachtsurlaub zurückkommen, der eigentlich ein Erholungsurlaub sein soll.“

    „Jawohl, Sir!“, lachte John und verabschiedete sich schnell, ehe der General ihn noch länger aufhalten konnte. Er mochte ihn, aber jetzt wollte er einfach nur mal ein paar Tage nichts mehr vom Stargate, der Pegasus-Galaxie usw. hören. Er war wirklich urlaubsreif. Denn sogar sein Team wollte er nicht dabei haben. Das sollte schon etwas heißen.

    Er hatte sich einen Leihwagen zum Cheyenne Mountain bestellt und wollte nun direkt durchfahren. In Denver würde er eine kleine Pause machen, ehe er über Breckenridge weiter nach Aspen fuhr. Die Fahrt dauerte zwar nur knapp fünf Stunden, aber so langes Autofahren war er nicht mehr gewohnt. So eine kleine Kaffeepause war da nicht schlecht, um den Urlaub gleich ganz entspannt zu beginnen.

    Vorräte, Ski und was er sonst noch alles brauchte, waren in dem Haus vorhanden, da ein Hausmeisterehepaar dort immer alles in Schuss hielt. Er hatte nur ein paar Klamotten und für alle Fälle, ja - er konnte es nicht lassen, auch ein paar Johnny Cash CDs im Gepäck. In dem Haus war sonst alles, was er für einen erholsamen Weihnachtsurlaub brauchte.

    Einen Whirlpool, um nach stundenlangen Abfahrten seine müden, kalten Knochen wieder aufzuwärmen und zum Entspannen. Es gab dann wirklich nichts Schöneres, als ein schönes warmes Bad. Und eine Sauna, mit allem drum und dran, war dann auch nicht schlecht und danach in den Schwimmingpool, der im Keller war. Ja, manchmal war es doch gut ein Sheppard zu sein, um in diesem Luxus schwelgen zu können.


    Langsam bog er in die verschneite Auffahrt ein und ließ seinen Blick umherschweifen. Er gab den Code ein und das Tor öffnete sich. Erinnerungen an vergangene Weihnachten seiner Kindheit stiegen in ihm hoch. Jedes Jahr waren sie gemeinsam hierher gefahren. Zumindest seine Mutter, Dave und er. Sein Vater glänzte meist durch Abwesenheit. Selbst über Weihnachten kam das Geschäftliche an erster Stelle. Aber ihm war es ganz recht gewesen. Sein Vater und er hatten sich nie so besonders nah gestanden, anders bei Dave. Dieser hatte schon als Kind großes Interesse am Familienunternehmen gezeigt und war somit Patrick Sheppards Lieblingssohn.


    John schüttelte den Kopf, als könnte er seine Erinnerungen so vertreiben. Er meinte den Duft der Plätzchen zu riechen, die seine Mutter jedes Jahr höchstpersönlich backte. Das ließ sie sich von niemanden nehmen. Dave und er durften immer dabei helfen. Was jedes Mal in eine Mehlschlacht ausartete. Bei der auch ihre Mutter fleißig mitmachte. Ihr herzhaftes Lachen, wenn sie mal wieder lautstark niesen musste, weil ihr das Mehl in die Nase geraten war, würde John nie vergessen. Genauso wenig ihr mit Mehl bestäubtes Haar und Gesicht, auf dem sich immer ein verschmitztes Lächeln zeigte, wenn sie einen nächsten Mehlangriff auf ihre beiden Jungs plante.

    John seufzte und spürte den vertrauten Schmerz in seiner Brust, wenn er an seine viel zu früh verstorbene Mutter dachte. Er hatte sie sehr geliebt und sie duftete immer so gut nach Maiglöckchen, wenn er sich in ihre Arme schmiegte. Sie hatte nie einen anderen Duft getragen.


    Den Schmerz in seiner Brust verdrängend, fuhr er die Auffahrt langsam hoch, bis das Haus in Sicht kam. Es war umsäumt von riesigen Tannen, die dank der Schneelast hell in der Sonne glitzerten. Sein erster Gedanke war – Zuhause! Alles war so vertraut, als er das rote Ziegelhaus im viktorianischen Stil und die Fenster mit den weißen Holzläden betrachtete. Dieser Baustil war typisch für Aspen. Die Eingangssäulen wurden von Efeu umrangt, in denen sich Lichterketten verbargen. Er meinte wieder das Lachen seiner Mutter zu hören, die mal wieder ihre Kinder suchte, die mit ihr verstecken spielten.

    War es wirklich eine so gute Idee gewesen wieder hierherzukommen? Die Erinnerungen stürmten mit voller Wucht auf ihn ein und niemand war da, der ihn davon ablenken konnte. Mit einem Mal bereute er, dass er sein Team nicht hierher eingeladen hatte. Sie waren doch auch zu seiner Familie geworden, sogar mehr als das – sie waren beste Freunde geworden.

    Seufzend stieg er aus dem Wagen, nachdem er ihn in die Garage gefahren hatte. Er trug sein Gepäck durch die Verbindungstür von der Garage ins Haus. Tief sog er die Luft ein, es roch nach Putzmittel.
    Er schüttelte den Kopf. „Was hast du erwartet John, dass es hier nach selbstgebackenen Plätzchen riecht?“ Verärgert über seine Sentimentalität versuchte er die Erinnerungen abzuschütteln, die wieder von ihm Besitz ergreifen wollten.

    Die Haushälterin hatte wirklich wahre Wunder bewirkt. Es roch zwar nicht nach Plätzchen, aber alles war wunderschön Weihnachtlich dekoriert. Ein großer in rot und gold geschmückter Weihnachtsbaum stand direkt neben der Couch. John konnte den ganzen Raum mit einem Blick umfassen, denn alles war hier offen gehalten. Die Küche ging direkt ins gemütliche, große Wohnzimmer über, von wo man durch die riesigen Fenster und Terrassentüren einen unverbauten Blick auf den Aspen Mountain hatte.


    Er ging über die schön geschwungene Holztreppe in den ersten Stock, wo sich fünf Schlafzimmer und ebenso viele Bäder befanden. Sein altes Kinderzimmer lag ganz am Ende des Flurs und war sein Ziel.

    Beim Öffnen der Tür überfielen ihn wieder Kindheitserinnerungen. Seine Poster hingen noch an den Wänden. In den Regalen standen noch seine Matchbox-Autos und ein gerahmtes Foto seiner Mutter. Auf dem Nachtisch lag immer noch das Buch Der kleine Prinz, von Antoine de Saint-Exupéry, aus dem ihm seine Mutter als kleines Kind immer vorgelesen hatte.

    Bei seinen früheren Besuchen hatte er sich nie davon trennen können. Sein letzter Besuch lag schon sehr viele Jahre zurück. Als er einmal kurz nach dem rechten geschaut hatte, da Dave verhindert gewesen war und im Haus einige Renovierungsarbeiten gemacht wurden.

    Nach dem Tod seiner Mutter war er nur noch einmal mit seinem Vater und Dave über Weihnachten hier gewesen. Aber ihnen allen kam das Haus ohne ihre Mutter und Ehefrau so verdammt leer vor, dass sie seitdem nie wieder für länger hier gewesen waren.


    Er musste den Erinnerungen zum Trotz leicht lächeln, als er die weihnachtlich dekorierten Fenster und den kleinen geschmückten Weihnachtsbaum sah, der in der Ecke auf dem Tisch stand. Die Haushälterin hatte wirklich alles getan, damit er sich hier wohlfühlte.

    Sie war schon hier gewesen, als seine Mutter noch lebte und musste jetzt so um die Ende Sechzig sein. Sie liebte ihre Arbeit und gehörte sozusagen zum Inventar. Trotz ihres mittlerweile Rentenalters wollte sie hier bleiben. Dave und er hatten nichts dagegen. Denn allzu viel Arbeit gab es nicht mehr für sie. Sie liebten sie, sie gehörte zur Familie und konnte so lange bleiben wie sie wollte.

    Sie und ihr Mann wohnten in einer kleinen Einliegerwohnung, damit das Haus immer unter Aufsicht stand. Aspen war die reichste Stadt in den Vereinigten Staaten, laut dem Forbes Institutes, sogar eine der reichsten der Welt. Durchschnittlich 1,5 Millionen Dollar kostete hier ein Haus. Wobei John wusste, dass das Sheppard Anwesen fast 10 Millionen gekostet hatte. Denn das Anwesen war noch von einem großen Garten umgeben. Was hier selten war. Seine Familie gehörte zu den einflussreichsten des ganzen Landes.

    Sein Großvater soll den Bau damals höchstpersönlich überwacht haben. Auch wenn John das alles so ziemlich egal war. Aber trotzdem wollte er es diesmal genießen und in all dem Luxus schwelgen, den das Haus zu bieten hatte.

    So viel Reichtum zog auch immer mal wieder Kriminelle nach Aspen. Aber natürlich war bei all dem auch die Polizei in Zivil vor Ort immer mehr als präsent. Sehr diskret, man wollte ja die exklusiven Bewohner und Gäste nicht damit belästigen.

    Auch das Sheppard Anwesen wurde mit Kameras bewacht, die überall diskret auf der langen, hohen Mauer, die das ganze Grundstück umgab, befestigt waren und natürlich auch am Haus. Es gab auch in jedem Zimmer einen Alarm-Knopf, der direkt mit der Polizei verbunden war. Patrick Sheppard war immer sehr bedacht darauf gewesen, seine Frau und Kinder, die ja meist alleine hier waren, in Sicherheit zu wissen.

    Und natürlich das Hausmeisterehepaar, welches auch zur Familie gehörte. Er würde ihnen in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten. Denn er hatte darauf bestanden, während seiner Anwesenheit ganz alleine zu bleiben. Er brauchte diese Ruhe, dachte er zumindest. Aber sie missfiel ihm jetzt schon, kaum dass er angekommen war.
    Auch über die Anwesenheit des Hausmeisterpaares wäre er jetzt dankbar gewesen. Nur um nicht wieder in schmerzhafte Erinnerungen abzudriften.

    Aber er hatte es ja nicht anderes gewollt. Er wollte Ruhe – die hatte er jetzt.

    Die Reisetasche ließ er an Ort und Stelle fallen, entledigte sich seiner Kleidung und fiel todmüde ins Bett. Nur ein halbes Stündchen wollte er kurz die Augen schließen. Dann würde er sich etwas zu essen machen, unter die Dusche springen und den Abend mit ein paar Flaschen Bier vor dem Kamin im Wohnzimmer verbringen.

    Drei Stunden später wachte John wieder auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es schon fast 18 Uhr war. Das einzige Licht im Zimmer kam von der Weihnachtspyramide im Fenster und dem kleinen Weihnachtsbaum, welcher ein sanftes, beruhigendes Licht verströmte. Eine Zeitschaltuhr schaltete in der Weihnachtszeit automatisch alle Weihnachtslichter gleichzeitig an.

    „Oh man, ich muss wirklich fix und fertig gewesen sein, wenn ich so lange geschlafen habe. Aber egal, jetzt bin ich ausgeruht und kann mir erst einmal etwas zu essen machen. Unsere gute Perle hat mir bestimmt ein paar schöne Steaks in den Kühlschrank gelegt, weil sie weiß, dass ich sie gerne esse.“

    John schwang seine Beine aus dem Bett und zog sich eine bequeme schwarze Trainingshose über. Barfuß, im ganzen Haus gab es Fußbodenheizung, ging er in die Küche, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen.
    Und tatsächlich, dort lagen mehrere große Steaks, fertig gewürzt. Er brauchte sie nur noch auf den Tischgrill legen und schon hatte er kurze Zeit später ein leckeres Abendessen. Gesagt getan. Bald darauf durchzog ein köstlicher Duft von gegrillten Steaks die Küche und der Saft lief ihm im Mund zusammen. Er hatte einen riesigen Hunger.

    Er warf noch einmal einen Blick in den Kühlschrank, ob auch genügend Bier kaltgestellt war. Aber Dank seiner aufmerksamen Haushälterin brauchte er sich keine Sorgen machen. Es war reichlich Bier vorhanden und in der Garage hatte er vorhin auch noch zwei Kisten gesehen. Das sollte eigentlich für ihn über die Feiertage genügen.

    Er grinste. Ronon würde es hier sehr gefallen. Steaks, genug Bier, einen riesigen Pool im Keller, einen Billardtisch und gigantische Skipisten direkt vor der Tür. Alles was einem Mann wie Ronon gefallen würde.
    Und Rodney, der würde es sich vermutlich in der riesigen Bibliothek vor dem Kamin gemütlich machen. Entweder mit seinem Laptop oder mit einem der zigtausend Bücher, auch über Astrophysik, die es in der Bibliothek gab. Wahrscheinlich oder eher ganz bestimmt, würde er nur zu den Mahlzeiten wieder auftauchen. Die würde Rodney nie auslassen.

    Und Teyla – sie würde sich wohl eher Ronon anschließen, obwohl Bier nicht so ihr Ding war. Aber für den Fall gab es immer genügend nicht alkoholische Getränke im Keller und auch ausreichend Wein, sogar mehrere Regale voll lagerten im Keller.

    John grinste, als er an sein Team, seine Freunde, Familie dachte.
    Wieder wurde er etwas wehmütig, weil er sie nicht eingeladen hatte. Er wusste wirklich nicht, was ihn da geritten hatte. Er vermisste sie, sehr.

    „Oh je, ich war mal wieder so in Gedanken, jetzt hätte ich fast die Steaks verbrennen lassen.“ Er schüttelte zum unzähligen Male den Kopf. Wenn er so weiter machte, würde er noch Kopfschmerzen bekommen. Die sich auch schon leicht bemerkbar machten. Mist. Schnell wendete er die Steaks und goss sich schon mal ein gepflegtes Bier ein. Schon halb am Verdursten, trank er einen großen Schluck. „Hmmm..., tut gut. Das habe ich gerade gebraucht.“

    John setzte sich an den Küchentresen, von wo aus er seine Steaks im Auge behalten konnte.

    Wieder überwältigten ihn Kindheitserinnerungen. Wenn seine Mutter kochte, was sie immer sehr gerne trotz Haushälterin gemacht hatte, saßen er und Dave auch öfter hier und schauten ihr dabei zu. Einige Tricks, z.B. wie man besonders lecker Steaks briet oder seinen Lieblingspudding kochte, hatte er ihr abgeschaut. In späteren Jahren hatte er dann versucht, all diese Erinnerungen wieder hervorzukramen. Was ihm manchmal gut, manchmal weniger gut gelang. Er hatte dann immer das Gefühl, seine Mutter wäre ihm ganz nahe.


    „Ach verflucht, schon wieder diese Erinnerungen. Ich werde auf meine alten Tage doch noch wirklich mehr als sentimental.“ Er schüttelte zum gefühlten tausendsten Male den Kopf.

    „Mist“, rief John, als er sich seinen Steaks zuwandte. Die waren nicht mehr medium. Aber der Hunger würde sie rein treiben. Wo war er bloß immer mit seinen Gedanken? Schnell stellte er den Grill ab und legte die Steaks auf einen großen Teller. Er lachte, Rodney fiel ihm ein. Der aß sein Steak gerne ‚well done’. Weil dann alle evtl. vorhandenen Krankheitserreger abgetötet wurden.

    Rodney und seine Paranoia. John verdrehte die Augen und grinste.

    Und wieder stellte er fest – seine Atlantis Familie fehlte ihm.

    Da überall im Haus, also auch hier in der Küche, im Fenster Weihnachtspyramiden standen, wurde auch sie in ein warmes Licht getaucht. John nahm seinen Teller und sein Bier und setzte sich an den großen Holz-Küchentisch, an dem er sich irgendwie fehl vorkam. Hier fiel ihm besonders auf, wie einsam es hier eigentlich war. Er hatte es ja nicht anders gewollt. Wie er es sich zum wiederholten Male eintrichterte.

    Wenigstens lag ein großer, geschmückter Adventskranz aus frischem Tannengrün auf dem Tisch. Dessen Duft ihm in die Nase stieg. Er liebte diesen Duft. Es roch so schön nach den Tannen rund ums Haus.
    Wieder eine Kindheitserinnerung. So langsam wurde es ihm zu viel, er brauchte Ablenkung.

    Da er sehr hungrig war, verschlang er seine Steaks, obwohl ‚well done’, schnell. Seinen Teller stellte er in die Spülmaschine, die er morgen nach dem Frühstück anstellen würde. Aber jetzt huschte er erst einmal unter die Dusche. Beim Duschen machte er sich Gedanken, wie er den restlichen Abend verbringen sollte.

    Irgendwo befanden sich noch alte aufgezeichnete Football-Spiele. Davon würde es sich eines ansehen. Und schon wäre für Ablenkung gesorgt. Dazu ein paar Bierchen und der Abend war gerettet. Schnell trocknete er sich ab und begab sich ins gemütliche Wohnzimmer, wo der Weihnachtsbaum ein sanftes Licht verbreitete. John seufzte als die Erinnerungen an frühere, glücklichere Zeiten ihn wieder überwältigen wollten.

    „Es reicht, jetzt werde ich vom Bier auf Whisky umsteigen. Davon werde ich im Laufe des Abends so einige trinken. So sollten die Erinnerungen bald mehr als benebelt sein.“ Gesagt getan.
    Kurze Zeit später hatte John schon das dritte Glas intus. Und fühlte sich herrlich entspannt. Endlich. Er lag auf der Couch, das Football-Spiel lief, als es an der Tür klingelte.


    John schaute auf die Uhr, es war 21Uhr. Wer klingelte noch so spät an seiner Tür? Außer dem Hausmeisterehepaar und Jack O´Neill wusste niemand dass er hier war.
    Mit dem Whiskyglas in der Hand ging er zur Tür. Als er sie öffnete, traute er seinen Augen nicht.

    Vor der Tür standen Teyla, Rodney und Ronon.

    „Wo um alles in der Welt kommt ihr denn her? Und Rodney, wolltest du nicht eigentlich über Weihnachten bei deiner Schwester sein?“, stammelte John vor Überraschung, mehr als erfreut seine Freunde zu sehen.

    „Madison hat die Windpocken!“, seufzte Rodney. Na, damit wäre die Frage geklärt.

    „John, dürfen wir endlich aus der Kälte raus?“, fragte Teyla vor Kälte bibbernd.

    „Äh – entschuldige, natürlich, kommt doch rein“, und gab die Tür frei.

    „General O´Neill meinte, du könntest Gesellschaft brauchen. Und brauchst Aufpasser, damit du dir kein Bein brichst!“, sagte Ronon und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als John das Gesicht verzog.

    „Wurde aber auch Zeit“, meckerte Rodney, der schon ganz blaue Lippen hatte. „Wenn ich vorher gewusst hätte wie kalt es hier ist, wäre ich in Atlantis geblieben. Hast du für mich auch so einen köstlichen Drink, wie du ihn da hast?“

    Teyla stieß ihm einen Ellenbogen in die Seite. “Rodney!“


    Aber John lachte nur. Das war sie – seine Familie. Er hatte sie vermisst, alle zusammen. Auch seinen miesepetrigen Wissenschaftler.

    Es würde ein schöner Weihnachtsurlaub werden. Er war nicht mehr alleine. Einsamkeit brauchte er nicht zur Erholung – aber seine besten Freunde. Wie konnte er nur glauben Weihnachten ohne sie verbringen zu können? Sie würden auch die Erinnerungen vertreiben und seine Kopfschmerzen. Wenn sie denn nicht vom vielen Whisky kamen.

    Morgen würde er in den Ort gehen und für alle Weihnachtsgeschenke besorgen. Dann würde er seine Haushälterin bitten, für ein schönes opulentes Weihnachtsessen zu sorgen. Und sie und ihren Mann dazu einladen, wenn sie denn nichts anderes vorhatten.

    So sollte man die Weihnachtstage verbringen. Mit Menschen, die einem lieb und teuer waren, mit Freunden - sein Team/seine Familie.






    Dezember 2015, John´s Chaya





    Ich wünsche Euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest, mit all Euren Freunden und Familie und einen guten Rutsch ins Jahr 2016!

    Eure John´s Chaya
    Geändert von John's Chaya (12.12.2015 um 09:53 Uhr) Grund: Rechtschreibung ... :-)))

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.


  2. #2
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Standard

    als es an der Tür klingelte.


    John schaute auf die Uhr, es war 21Uhr. Wer klingelte noch so spät an seiner Tür? Außer dem Hausmeisterehepaar und Jack O´Neill wusste niemand dass er hier war.
    Mit dem Whiskyglas in der Hand ging er zur Tür. Als er sie öffnete, traute er seinen Augen nicht.

    Vor der Tür standen Teyla, Rodney und Ronon.
    Na endlich
    Ich habe mich schon gefragt, wann du sie endlich auftauchen lässt Wobei mir ein nostalgisch-depressiver Sheppard am Ende auch gefallen hätte, aber sowas geht an Weihnachten natürlich nicht

    Dann würde er seine Haushälterin bitten, für ein schönes opulentes Weihnachtsessen zu sorgen.
    Die arme Frau Jetzt dachte sie wahrscheinlich sie könnte die Weihnachtszeit in Ruhe mit ihrem Mann verbringen und dann das


    Eine schöne Story , auch wenn mir Madison etwas leid tut. Windpocken an Weihnachten. Und wahrscheinlich hatte sie sich auch schon auf Rodney, Teyla und Ronon gefreut

  3. Danke sagten:


  4. #3
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Etwas verspätet (der Grund, ein unangekündigter Besuch der "lieben" Schwiegermutter) nun mein Feedback zu deinem Beitrag, liebe Chaya.

    Hach, wie du das ganze Drumherum beschrieben hast- herrlich! Ich bin ja ein richtiges "Winterkind"- auch wenn ich genaugenommen schon im Frühling geboren bin*grins*- und liebe Schnee und Eis. Leider sieht es dieses Jahr ganz und gar nicht nach einem weißen Weihnachtsfest aus...

    Daher hat mich die FF ein bisschen wehmütig gestimmt... was aber nicht bedeutet, dass ich sie nicht toll fand- im Gegenteil. Sie hat mir sehr gut gefallen! Auch wenn ich anfangs eigentlich mit John schimpfen wollte; da hat er schon so liebe Freude auf Atlantis und fährt dann trotzdem allein weg. *kopfschüttel*

    Naja, ich kann ihn auch ein bisschen verstehen. Dem ganzen Weihnachtsstress entkommen, das will doch jeder während der Feiertage irgendwann.

    Schön dass Rodney, Teyla und Ronon dann doch noch auf der Matte standen. So wird es bestimmt doch noch ein schönes Weihnachtsfest! Da zeigt sich, wer Johns wahre Familie ist.

    Vielen Dank für diesen schönen Beitrag, der mich persönlich wieder daran erinnert hat, was an Weihnachten wirklich zählt- die Familie.

  5. Danke sagten:


  6. #4
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Ich bin so froh, dass John das Weihnachtsfest nun doch nicht alleine vebringen muss, da kann er sich ja mal bei Jack bedanken, wenn er wieder im SGC ist.

    Klar kann man verstehen, dass ihm im ersten Moment mal absolute Ruhe wie das Paradies erscheint - aber wahrscheinlich hat er nicht bedacht, dass man an einem Fest wie ausgerechnet Weihnachten auch zu viel Ruhe haben kann.

    Ein tolles Titelbild für diese schöne, winterliche Geschichte!

  7. Danke sagten:


  8. #5
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    @Redlum Einen depressiven John - nee, geht gar nicht und an Weihnachten schon mal überhaupt nicht.
    Und das Hausmeisterpaar freut sich bestimmt, über den Trubel, weil sie ja sonst immer alleine sind.
    Ich schätze, Madison hat sich wirklich auf ihren Onkel und seine Freunde gefreut, aber ich glaube, das beruht zumindest auf Rodneys Seite nicht auf Gegenseitigkeit. Er ist bestimmt erleichtert, nicht auf seinen Weihnachtsbraten verzichten zu müssen. So ein Weihnachtstofubraten muss nun wirklich nicht sein.

    @Nyada Also erst einmal - ich bin froh, dass es nicht schneit. John hat ja schnell gemerkt, dass ihm das alleine sein nicht so bekommt. Und zum Glück tauchen ja dann seine Freunde/Familie/Team noch auf. Ich konnte ihn einfach nicht ganz alleine mit seinen Erinnerungen Weihnachten feiern lassen. Ansonsten hätte ich ihn besucht. Aber das wollte ich euch nicht schon wieder antun.

    @Antares Ab und an mal Ruhe ist ja ganz fein. Aber du hast recht, ausgerechnet zu Weihnachten muss es nicht sein. Ich hatte dann ja noch ein Einsehen mit ihm und habe ihm seine Freunde/Familie/Team zur Seite gestellt. Ich hatte dabei Unterstützung von Jack. Nicht zu vergessen, das nette Hausmeisterehepaar ist ja auch noch da.
    Ich freue mich, dass dir das Cover gefällt.

    @all Vielen lieben Dank für eure schönen Feedbacks!

    @Amyrillis, Angelika, Antares, Ducky, Jolinar, Nate, skydiver, Valdan
    Dankeschön für das Drücken des Danke-Button.
    Geändert von John's Chaya (15.12.2015 um 19:05 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

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