Der vierte Doktor

Darsteller: Thomas Stewart „Tom“ Baker
(20.01.1934, britischer Fernseh- und Filmschauspieler, übernahm in späteren Jahren aber auch Sprechrollen in Radiohörspielen und Videogames. Er trat unter anderem in „Sindbads gefährliche Abenteuer“ (1973), „Luther“ (1974), „Der Hund von Baskerville“ (1982) und Serien wie „Little Britain“ (2003-2006) auf.)


Begleiter/Companions: Sarah Jane Smith (Journalistin), Harry Sullivan (Arzt bei UNIT), K-9 (Roboterhund), Leela (Barbarenkriegerin), Romana (Time Lady), Nyssa (außerirdische Adlige), Adric (außerirdisches Wunderkind und Mathegenie), Tegan (Stewardess)

Zu Charakter und Geschichte:

Der vierte Doktor ist endlich wieder frei, durch Raum und Zeit zu reisen und dabei all das zu tun, was seiner vorherigen Inkarnation anfangs verwehrt war. Dazu gehört auch, aktiv in das Schicksal seiner Heimat Gallifrey einzugreifen, indem er einen Attentäter ausschaltet, der im Begriff ist, die Macht zu übernehmen und später eine Invasion zu verhindern.
Man schickt ihn auch zu einem Zeitpunkt in der Geschichte Skaros zurück, in dem es ihm möglich gewesen, Davros und damit die Erschaffung der Daleks aufzuhalten – doch ist der Doktor wirklich dazu bereit einen Genozid zu begehen, indem er die Geschichte ändert?
Mit dem Abschied von Sarah Jane Smith und Harry Sullivan trennt er sich auch erst einmal von UNIT, ist nun eher in anderen Zeiten und Welten aktiv. In dieser Zeit bekommt er es auch immer wieder mit übernatürlichen Bedrohungen zu tun, die sich aber glücklicherweise immer als wissenschaftlich erklärbar erweisen. Zahlreich sind die Monster, die seinen Weg kreuzen, eines bizarrer als das andere. Und auch mit den Daleks kommt es immer wieder zu Konfrontationen, die die Fundamente für den Hass auf beiden Seiten, vor allem zwischen ihm und Davros legen.
Die Barbarenkriegerin Leela wird für ihn zu einer Herausforderung, lässt sie sich doch nicht wirklich zu mehr Bildung und Kultur erziehen sondern setzt weiterhin auf ihre Instinkte. Mehr als einmal rettet sie dem Doktor durch ihr Eingreifen das Leben.
Dafür erweist sich seine neue Begleiterin Romana als ebenbürtig. Mag ihr zwar noch die Erfahrung fehlen, die gerade einmal von der Akademie graduierte Time Lady weiß genau was sie will und kann. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem „Key to Time“ und kommen so erstmals mit noch mächtigeren Wesen im Universum in Kontakt, dem „White“ und dem „Black Guardian“. Gerade letzterer zwingt sie dazu, ihre Spuren zu verwischen und ihr Glück in zufälligen Reisen zu suchen.
Schließlich verschlägt es sie in den E-Space, in ein fremdes Universum, in dem der Doktor den jungen Adric rettet. Nachdem sich Romana von beiden verabschiedet ist auch das Ende dieser Inkarnation nahe, denn ein vertrauter Feind zeigt endlich wieder sein Gesicht.

Der dritte Doktor regeneriert nach einer schweren Strahlenvergiftung. Seine neue Inkarnation braucht nicht lange um sich zu erholen, wirkt er doch nun wie ein Mann in seinen frühen vierzigern, ist hochgewachsen agil und schlank. Markenzeichen neben seinem dunkelbraunen Lockenkopf wird der überlange bunte Schal, den er so gut wie nie zurücklässt und immer wieder als Werkzeug und Waffe einzusetzen weiß.
Frech und neugierig, manchmal übermütig wie ein kleines Kind, stellt er sich auch den gefährlichsten Situationen und entschärft Bedrohungen oft indem er seinen Feinden ein „Jelly Baby“ anbietet, von denen er immer genug in einer Papiertüte mit sich herum schleppt.
Nicht selten wirkt er durch sein exzentrisches und irritierendes Verhalten wie ein Verrückter – sein Verstand ist aber so messerscharf wie zuvor und seine List rettet auch die aussichtslose Situation, wenn andere schon die Hoffnung aufgegeben haben.
Genau wie seine Vorgänger hat er hohe moralische Standards, die ihn dazu verleiten, selbst Befehle von Gallifrey zu verweigern, wenn sie ihm widerstreben und er doch manchmal eine Waffe in der Hand hat und diese auch benutzt.
Obwohl ihn die meisten der anderen Time-Lords mit großem Misstrauen betrachten und für fast so schlimm halten wie den Master und andere Renegaten, akzeptieren sie doch, dass er sich immer wieder für ihre Welt einsetzt und sie vor inneren und äußeren Feinden rettet, auch wenn ihm das nur gedankt wird, dass er wieder frei von dannen ziehen kann.


Die Serials

Erstausstrahlungsdaten: 28.12.1974 – 21.03.1981
Sprachen: nur englisch

Erklärung: 00x (laufende Nummer des Serials) Name des Serials (Anzahl der Episoden)


12th Season (1974/75)
075. Robot (4)
076. The Ark in Space (4)
077. The Sontaran Experiment (2)
078. Genesis of the Daleks (6)
079. Revenge of the Cybermen (4)

13th Season (1975/76)
080. Terror of the Zygons (4)
081. Planet of Evil (4)
082. Pyramids of Mars (4)
083. The Android Invasion (4)
084. The Brain of Morbius (4)
085. The Seeds of Doom (6)

14th Season (1976/77)
086. The Masque of Mandragora (4)
087. The Hand of Fear (4)
088. The Deadly Assassin (4)
089. The Face of Evil (4)
090. The Robots of Death (4)
091. The Talons of Weng-Chiang (6)

15th Season (1977/78)
092. Horror of Fang Rock (4)
093. The Invisible Enemy (4)
094. Image of the Fendahl (4)
095. The Sun Makers (4)
096. Underworld (4)
097. The Invasion of Time (6)

16th Season – The Key to Time (1978/79)
098. The Ribos Operation (4)
099. The Pirate Planet (4)
100. The Stones of Blood (4)
101. The Androids of Tara (4)
102. The Power of Kroll (4)
103. The Armageddon Factor (6)

17th Season (1979/80)
104. Destiny of the Daleks (4)
105. City of Death (4)
106. The Creature from the Pit (4)
107. Nightmare of Eden (4)
108. The Horns of Nimon (4)
109. Shada (Unaired) (6)

18th Season (1980/81)
110. The Leisure Hive (4)
111. Meglos (4)
112. Full Circle(4)
113. State of Decay (4)
114. Warriors' Gate (4)
115. The Keeper of Traken (4)
116. Logopolis (4)



Trivia:

- Tom Baker erhielt die Rolle als Doktor Who, weil er den Verantwortlichen in „Sindbads gefährliche Abenteuer“, wo er den finsteren Zauberer Koura verkörperte, der den Helden ordentlich zusetzte, sehr gut gefiel.

- Mit sieben Staffeln und einer „Dienstzeit“ von bald sieben Jahren, prägte er sich tief in das Gedächtnis der Zuschauer ein. Auch durch seine leidenschaftliche Verkörperung der Rolle (gerade bei öffentlichen Auftritten), gilt er noch heute als der beste Doktor aller Zeiten.

- In der vierzehnten und fünfzehnten Staffel wurden viele Themen aufgegriffen, die man sonst normalerweise nur in der Horror- und Grusel-Literatur findet. Das ist kein Zufall, sondern war volle Absicht der damaligen Produzenten und Story-Editoren, die den Zuschauer nicht länger nur die üblichen Sci-Fi-Stoffe bieten wollten.

- „Shada“, die letzte Episode der 17. Staffel fiel leider einem Streik in der Film- und Fernsehindustrie zum Opfer. Die Produktion musste mitten in der Arbeit gestoppt werden, als Drehbuchautoren und andere Berufszweige unter anderem auch die BBC unter Druck setzten. Danach entschied man sich, nicht weiter zu drehen.
Erst 1992 konnten die Fans „Shada“ endlich in einer durch Erzählungen durch Tom Baker aufgestockten Fassung sehen. Die Geschichte selbst stammt von Douglas Adams, auch hierzulande durch seine „Per Anhalter ins All“-Serie bekannt.

- Tom Baker ist erst in den letzten Jahren wieder aktiver geworden was Doktor Who betrifft, vorher lehnte er auch die Mitarbeit an den Audiodramas von Big Finish ab. Erst 2009 ließ er sich endlich durch ein gutes Skript überzeugen und ist seither mit dabei. 2013 hatte er einen Cameo-Auftritt in „Der Tag des Doktors“ als Kurator ...