Buongiorno, hier ist das 19. Türchen des Adventskalenders. Der Beitrag stammt von Tamara.
Viel Spaß beim lesen. :-)
Titel: Cassandras Weihnachten
Serie: Stargate SG1
Staffel: Nach Staffel 10
Rating: G
Genre: Freundschaft, Familie
Wortanzahl: ca. 750
Autorin: Tamara
Anmerkung: Diese Fanfiction wurde für den Adventskalender 2014 im SGP- Forum geschrieben.
Cassandra seufzte und schaute sich in ihrer Küche um. Hier sah es aus wie auf einem mittleren Schlachtfeld
und mittendrin thronte – von allem unbeeindruckt – der große Truthahn, den sie morgen früh in den Ofen schieben musste.
Morgen ... wie herrlich klang das in ihren Ohren! Morgen war es endlich soweit. Morgen war der große Tag,
an dem sie ihre Freunde nach langer Zeit mal wieder alle zusammen vereint sehen. Sie freute sich schon sehr darauf und überlegte, wann sie sie das letzte Mal alle gemeinsam zusammen gewesen waren.
Das müsste bei ihrer Hochzeit mit Michael gewesen sein, da waren sie alle da, ein Jahr später, bei Janets Taufe, war Teal’c nicht dabei gewesen und – wenn sie sich nicht täuschte – Daniel auch nicht.
Aber nun war es wieder so weit, sie konnte es kaum noch abwarten. Aber bis dahin war noch so viel zu tun.
Sie wollte noch viele Plätzchen und mindestens einen Kuchen backen, Jack hatte sich einen Apfel-Walnuss-Kuchen gewünscht. Außerdem musste sie noch eine leckere Füllung für den Truthahn kreieren.
Aber jetzt war erst einmal Zeit für eine kleine Pause. Sobald ihre kleine Tochter aus dem Kindergarten zurück war, wäre dafür sicher keine Gelegenheit mehr.
Sie nahm sich eine Tasse Kaffee und ging hinaus in den Wintergarten, der von der tiefstehenden Sonne angenehm aufgewärmt war, und wo sie einen kurzen Moment die Füße hochlegen und etwas entspannen wollte.
Sie rückte sich einen Sessel in die Sonne, kuschelte sich hinein und schloss ganz kurz die Augen. Automatisch schweiften ihre Gedanken zu ihren morgigen Gästen.
Samantha, die sich so liebevoll um sie gekümmert hatte, als sie damals von ihrem Heimatplanten auf die Erde gekommen war und die mit ihr zusammen unten im Bunker geblieben war, als alle darauf warteten, dass die Bombe explodieren würde.
Jack, der extra für sie die angebliche Vorschrift erfunden hatte, dass auf der Erde alle Kinder irgendwann einen Hund haben sollen und ihr dann einen geschenkt hatte.
Daniel und Teal’c, die bei allen Feiern immer dabei waren, und denen sie auch mal Fragen stellen konnte,
die sie ihrer Mutter nicht stellen konnte.
Alle vier hatten sich später dann, nachdem ihre Mutter bei einem Einsatz ums Leben gekommen war,
sehr um sie gekümmert und ihr über die Trauer hinweggeholfen.
Sam hatte sehr liebevoll versucht, ihr die Mutter zu ersetzen und für sie da zu sein, aber auch die anderen waren immer für sie da gewesen, wenn sie Probleme und Fragen hatte.
Auf einmal schlug vor dem Haus eine Autotür und rief Cassie zurück in die Gegenwart. Sie rieb sich die Augen und streckte sich und im Übergang zwischen Wachsein und Traum sah sie ihre Gäste in Gedanken vor sich:
Jack und Sam, die nach dem Besuch bei gemeinsam ein paar Tage in Minnesota verbringen wollten. Nachdem
sie es sich jahrelang nicht eingestanden konnten und wie auf rohen Eiern umeinander rumgetänzelt waren, hatten sie dann nach der erzwungenen Trennung durch Sams Aufenthalt in Atlantis endlich doch noch die
Kurve bekommen und hatten im letzten Sommer geheiratet. Jack war im Ruhestand und hielt sich überwiegend in Minnesota auf, während Sams Einsatzzeiten auf der USS Hammond. Wenn sie auf der Erde war,
lebten sie in seinem Haus in Springs.
Teal’c, der inzwischen stolzer Großvater war und sich morgen mit der ganzen Familie angekündigt hatte,
mit Sohn und Schwiegertochter und endlich würde sie seinen Enkel kennenlernen.
Und Daniel? Bei dem wusste man nie, ob er alleine kommen würde oder in Begleitung. Er war ein solcher Charmeur und sie hatte schon die eine oder andere Partnerin von ihm kennengelernt, aber fest gebunden
hatte er sich nie. Er war aber auch ein richtiges Sahneschnittchen, sie konnte es den Frauen nicht verdenken,
dass sie ihn umschwärmten wie die Motten das Licht.
Da hörte sie aus dem Flur Fußgetrappel und schon schwang die Tür auf und ein kleiner blonder Wirbelwind
kam in den Wintergarten geflitzt.
„Mama, da bin ich wieder. Wir haben heute Engel gebastelt, ein neues Lied gelernt und Frau Stevens ...“ sprudelte sie hinaus, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
„Langsam, mein Schatz, verschluck Dich nicht! Du willst mir doch noch in Küche bei den Plätzchen für Tante Sam und Onkel Jack helfen.“
„Jaaaa! Ich freue mich schon ganz dolle, dass sie morgen kommen, das wird ganz toll werden!“ Und schon fasste sie ihre Mutter an der Hand und hüpfte auf ihren kleinen Beinchen in die Küche.
Cassie lächelte zu ihrer Tochter hinunter und stimmte ihr zu. Das würde ein ganz wunderbares Weihnachtsfest werden mit all ihren Freunden!
© Tamara, November 2014