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Thema: SGA: Lost in Paradise

  1. #41
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Die Gesundheit geht vor, mache erst einmal in Ruhe deine ganze Reha! Ich werde geduldig auf neue Kapitel von dir warten. Werde du erst einmal wieder richtig fit! Und mach dir keine Sorgen, böse ist dir bestimmt niemand!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  2. #42
    Denkende Leseratte mit Kampfkatze Avatar von Tamara
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    Da kann ich Chaya nur zustimmen!

    Deine Gesundheit ist das wichtigste, mache in Ruhe Deine Reha und alles, was Du dafür machen willst/musst!

    Für Deine Jobsuche wünsche ich Dir auch ganz viel Erfolg!

    Und wir sind Dir weder böse noch laufen wir weg, Deine Geschichten sind so schön, da kann man auch mal warten!
    Nicht, was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns,
    in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich.
    (Arthur Schopenhauer)

  3. #43
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo ihr Lieben!

    Da bin ich nochmal kurz mit einer kleinen Zwischenmeldung:

    Ich bin fleissig am reha´n das heißt zweimal die Woche Reha-Sport in einem medizinischen Fitnesscenter und zweimal die Woche noch Yoga. (Da läuft schon mal die Brühe)

    Außerdem freue ich mich euch vermelden zu können, das ich auch fleissig am schreiben bin und euch voraussichtlich am Sonntag ein neues Kapitel liefern kann. Es ist beinahe fertig. Nur noch einige Sätze und ein bisschen Feinschliff sind nötig.

    Ich freue mich selbst darauf und hoffe, ihr seid dabei.
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  4. #44
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Und wie ich mich freue!!! Ich drücke dir ganz fest weiterhin die Daumen, dass dir die Reha hilft ganz schnell wieder hundertprozentig Fit zu werden! *knuddel* Bin schon sehr gespannt, wie es in deiner FF weitergeht!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  5. Danke sagten:


  6. #45
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So, ihr Lieben, es ist Sonntag und wie versprochen, präsentiere ich euch das nächste Kapitel.

    Tut mir leid, dass es diesmal so lange gedauert hat, aber manchmal kann einem das RL ganz schön Steien in den Weg werfen. Ich hoffe, dasses von nun an bergauf geht oder zumindest nicht schlimmer.

    Was das Kapitel angeht gibt es hier eine kleine Zusammenfassung der letzten Geschehnisse:

    Alexa weist John noch immer aus unerfindlichen Gründen ab, wobei John jedoch nur einfach mit ihr über die Geschehnisse während der letzten Weihnacht reden möchte. Auch als Alexa bei ihrem 1. Probeflug mit ihrem Fighter beinahe abstürzt, kann John vor lauter Fassungslosigkeit nichts anderes tun, als sie zurecht zu weisen.
    Das ganze Hick-Hack zwischen den beiden artet derart aus, dass während eines kleinen Showkampfs, der an Ernsthafigkeit immer mehr zunahm, die gesamte Trainingshalle durch Feuer und Flut verwüstet wurde.

    Tritanius und Woolsey wissen sich auch keinen Rat mehr, denken jedoch im Traum nicht daran, die beiden zu trennen. Ihre Devise lautet: Jetzt erst recht!
    So sollen beide eine Lieferung an Gerätschaften und anderes Equipment für die Forscher auf der Alphabasis zusammensuchen und rüberfliegen. Doch als es soweit ist, gibt es Energieschwankungen am Gate und in Atlantis glaubt man, die Katastrophe sei nun endgültig losgebrochen ...


    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+

    6. Kapitel

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    „Was ist passiert?“, verlangte Rodney zu wissen, als er und Dorian in den Kontrollraum stürmten. Dicht gefolgt von Tristanius und Richard.

    „Sie … sie sind … weg“, wisperte Zelenka tonlos.

    „Und wo ist das Problem?“

    „Es … es gab Energieschwankungen und … und-“

    „Energieschwankungen?“, fragte Dorian zweifelnd nach und Zelenka nickte nur träge.

    „Extreme Energieschwankungen und dann haben Blitze den Jumper getroffen und -“

    „Blitze?“

    „Ich habe nichts machen können. Ich habe versucht, den Vorgang abzubrechen, habe dem Colonel gesagt, er solle die Automatik deaktivieren, aber dann wurde der Jumper einfach ins Gate gesogen … das können sie unmöglich überlebt haben.“

    „Jetzt mal langsam“, bat Richard mit ruhiger Stimme, worauf sich Rodney sofort zu Wort meldete und Zelenka wirsch von seinem Platz verscheuchte.

    „Woher sollen denn die Energieschwankungen kommen?“

    „Ich weiß es nicht. Ich … mein Gott … sie sind …“, wisperte Zelenka noch immer unter Schock stehend.

    „Wir haben schon seit Tagen mit Fehlfunktionen und Ausfällen zu rechnen, da war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch das Gate Ausfälle zeigt“, gab Richard zurück. „Doch ich weigere mich zu glauben, dass dem Colonel und dem Commander etwas geschehen ist.“

    „Wenn es nur ein Ausfall gewesen wäre“, erwiderte Dorian, der an der Seite Platz genommen und stumm der Aufzeichnung des Gateraums gefolgt war. Auch wenn die Aufzeichnung nur wenige Augenblicke dauerte, war sie auch für den Expeditionsleiter und den General nicht besonders ermutigend. Tatsächlich spürte Tristanius, wie sich der zu Anfang kleine Knoten nun vergrößerte und ihn wie ein Bleigewicht fast in die Knie zwang. „Dann wären Sie jetzt noch hier.“

    „Sie sind bestimmt wohlbehalten auf der Alphaseite angekommen. Doktor, was zeigt die Diagnose?“, verlangte Richard zu wissen.

    „Laut Diagnoseprogramm gibt es keine Fehlfunktion“, verkündete Rodney.

    „Wir haben die Aufnahme gerade erst gesehen, Rodney. Irgendwas ging da vor sich“, widersprach Dorian.

    „Ja, ja. Ich sagte, es gibt keine Fehlfunktion. Ich sagte nicht, dass es keine gab.“

    „Doktor -„, mahnte Richard milde.

    „Laut Diagnostik ist mit dem Gate jetzt alles in Ordnung, aber sie zeigt auch an, dass vor wenigen Minuten etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.“

    „Es zeigt an, das etwas nicht stimmte, aber jetzt alles wieder in Ordnung ist?“

    „Ja. Das habe ich doch gerade gesagt, oder nicht?“

    „Und was war nicht in Ordnung?“ hakte Tristanius nach.

    „Tja, äh …“

    „Wissen wir nicht“, gab Dorian zurück, kaum, dass er einen Blick auf die ersten Daten auf Rodneys Bildschirm erhaschen konnte.

    „Aber was es auch war, es war nicht ohne. Die Blitze könnten den Jumper irreparabel beschädigt haben und die Instabilität des Wurmlochs hat sein Übriges getan. Ich brauche wohl nicht zu erklären … das ein instabiler Ereignishorizont im schlimmsten Fall nicht mal Atome von etwas übrig lässt.“

    Dorians Blick zu seinem Vater war zwar kurz, aber dafür drückte er all das aus, wovor sich die beiden Antiker und wohl auch die Menschen am meisten fürchteten. Dann wandte er sich dem DHD zu.

    „Wählen wir die Alphaseite an und erkundigen uns, ob der Colonel und der Commander gut angekommen sind“, bat Richard, wurde aber sogleich von Rodney unterbrochen.

    „Keine gute Idee. Wenn sie nicht dort angekommen sind, könnten ihre Muster noch im Puffer sein. Wählen wir jetzt ein anderes Gate an oder jemand wählt sich bei uns ein … werden diese Muster unwiederbringlich gelöscht.“

    „Dann sollten wir das Gate besser deaktivieren, bevor es dazu kommt.“

    „Was ist dann mit der Alphaseite? Wie sollen wir herausfinden, wo der Colonel und der Commander sind?“, fragte Zelenka leise.

    „Ich fliege mit dem Schiff zur Alphaseite“, erwiderte Tristanius. „Wenn sie dort sind, bringe ich sie auch gleich zurück. Deaktiviert das Gate. Wir können keinerlei Risiko eingehen.“

    „Sind schon dabei“, gab Rodney zurück und haute mit Dorian kräftig in die Tasten.
    Doch sie waren nicht schnell genug, als das Gate von Atlantis von außen angewählt und ein stabiles Wurmloch hergestellt wurde.

    „Nein! Nein!“, rief Dorian noch, ließ seine Finger schneller über die Tastatur fliegen als je zuvor, doch es reichte einfach nicht.
    Sekunden später erschien schon Majors Pleskys Gesicht auf einem Monitor im Kontrollraum.

    „Atlantis? Was ist denn los bei euch? Wir warten und warten …“

    „Major Plesky …“, grüßte Woolsey träge und leise, doch richtige Wiedersehensfreude wollte nicht so recht aufkommen. „Der Colonel und der Commander … sind sie gut bei Ihnen angekommen, ja?“

    „Sir? Der Colonel wollte kommen?“

    „Ja, Major. Der Colonel und der Commander …“, begann Richard zu erklären, als ihm Pleskys fragende Antwort wie ein Faustschlag traf. „Sie … sie wollten heute die Lieferung übernehmen. Sie sind nicht bei Ihnen … angekommen?“

    „Nein Sir. Niemand kam an.“

    „Ich verstehe …“

    Den Rest des Gesprächs - auch wenn es recht kurz war - bekam man im Gateraum gar nicht mehr mit. Während Richard mühsam eine kurze Erklärung der kürzlichen Ereignisse abgab und beobachtete, wie Plesky die Farbe aus dem Gesicht wich, sank Dorian auf seinen Stuhl zurück, während Tristanius wie betäubt vor sich hinstarrte.

    Zelenka nahm seine Brille ab, ließ sie achtlos vor sich auf die Konsole fallen und verbarg sein Gewicht in den Händen, während Rodney nicht minder geschockt nach Worten rang. Doch kein Einziges wollte ihm über die Lippen kommen.

    Das Gespräch mit Plesky war beendet, als Richard sich dem Team wieder zuwandte, doch auch er wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte, daher kamen die Worte eher mühsam aus ihm heraus. „Sind Sie sicher, was die Diagnose angeht? Ich meine, kann es sein, dass sie vielleicht doch noch irgendwo … im System stecken?“

    Rodney war der Erste, der die Kraft fand, sich wieder in Bewegung setzen, wenn auch nur, um resigniert mit dem Kopf zu schütteln. Dennoch wandte er sich wieder seinem Computer zu und gab einige Befehle ein.

    „Es gibt keine Chance, dass … wenn sie im Puffer waren … sind sie das jetzt nicht mehr.“ Er wandte sich Dorian zu, sah, wie der junge Mann fassungslos zum Gate starrte und auch dessen Vater schien regelrecht erstarrt.

    „Es tut mir leid“, wandte sich Richard leise an den General, doch er reagierte nicht. Es schien, als sei er mit seinen Gedanken sehr weit weg oder aber gar nicht mehr präsent. „Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen oder für Sie tun kann, um …“

    Erst als Dorian aufsprang und aus dem Kontrollraum stürmte, blickte Tristanius ihm nach, wollte ihn noch rufen, aber es wusste nicht, was er ihm sagen sollte und er würde wahrscheinlich auch nicht auf ihn reagieren.
    Tristanius schluckte einmal, bevor er sich gänzlich ins Hier und Jetzt kämpfen konnte. „Ich … ich muss auf die Krankenstation. Ich muss … meine Frau … sie … ich muss sie informieren.“

    „Kann ich irgendetwas für Sie -“

    „Nein … ich meine … nein. Danke, Mister Woolsey.“

    Richard sah dem Mann nach, der gerade seine Tochter verloren hatte, und sah dann zu Rodney, Zelenka und all den anderem im Gateraum, die ebenfalls einen Kommandanten, ein Teammitglied, einen Freund verloren hatten.

    ~~~///~~~

    In Gedanken versunken und träge, geradezu betäubt brachte Tristanius den Weg zur Krankenstation hinter sich. Über den Tod hatte er bisher kaum nachgedacht. Bis auf die jüngste Vergangenheit, die ihm einmal mehr zeigte, wie vergänglich, wie gefährlich das Leben sein kann. Er wusste, für jeden käme einmal jener Tag. Für Soldaten war das Risiko, dass eben jener Tag früher anbrach, natürlich weitaus höher, doch er hatte sich stets geweigert, daran zu denken, dass er womöglich seine Tochter oder gar seinen Sohn überleben würde. Selbst als Alexa ihm mit ihrem Wunsch zur Militärakademie gehen zu wollen Tag und Nacht in den Ohren gelegen hatte. Ja, ihn hatte die nackte Furcht, die kalte Panik ergriffen, aber er glaubte, einst alles im Griff zu haben. Selbst als die Gefahr durch einen verrückt gewordenen Wissenschaftler seines eigenen Volkes stetig anwuchs und noch immer, wie eine unlöschbar scheinende Flamme vor sich hin loderte, plante er sein Leben gerne gegen das seiner Tochter und ihrer Sicherheit herzugeben.

    Seine unerschütterliche Hoffnung, sein Glaube, jedes Problem lösen, jede Gefahr eliminieren zu können und seine Opferbereitschaft hatte ihm treu zur Seite gestanden. Jetzt hatte man ihn verlassen.

    Tristanius betrat die Krankenstation, fand sogleich seine Frau und beobachtete, wie sie mit Dr. Keller und einigen anderen Assistenzärzten sprach. Er wusste noch immer nicht, wie er es ihr beibringen sollte.

    „Tristan“, rief ihn die Stimme seiner Frau, und erst als sie ihn an der Wange berührte, zeigte er wieder eine Reaktion. „Ist alles in Ordnung? Du bist so blass.“

    „Es … es ist … ich muss mit dir reden. Lass uns … lass uns in eines der Büros gehen.“

    „Was ist denn passiert?“, wollte Elisha wissen, während der General sie in einen kleinen angrenzenden Raum führte.

    „Tristan, jetzt sag mir doch endlich, was los ist. Du machst mir allmählich Angst.“

    „Elisha … ich … ich weiß nicht … es hat eine Fehlfunktion gegeben. Eine Fehlfunktion am Gate.“

    „Am Gate? Gab es Verletzte? Wieso ist kein Funkspruch -“

    „Elisha … Alexa und der Colonel … sollten heute zur Alphaseite reisen.“

    „Ja“, gab Elisha abwartend zurück und sah, wie ihr Mann sich um weitere Worte bemühte, die er jedoch kaum herausbrachte.“ Tristan? … Können sie nicht zurück? Das Gate kann bestimmt repariert werden oder wir holen sie mit dem Schiff ab.“

    Noch immer rang Tristan nach Worten, doch als er seine Frau nur schweigend mit jenem verhängnisvollen Blick bedachte, wurde ihr bewusst, warum ihr Mann derart mit sich kämpfte. Sie glaubte die kalte Hand des Todes zu spüren, die sich um ihre Kehle legte. „Nein … nein. Du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass … nein, das kann nicht sein. Sie sind bestimmt auf der Alphaseite. Es ist alles gut gegangen.“

    „Elisha … ich habe befohlen, das Gate zu deaktivieren, bis wir der Fehlfunktion auf dem Grund gegangen seien, aber noch ehe das geschah, hat die Alphaseite uns angewählt. Elisha … sie sind nicht … sie sind nicht dort angekommen.“

    „Nein … nein“, brachte Elisha hervor, während Tristan seine Frau nur noch in die Arme nehmen konnte.

    ~~~///~~~

    Jennifer hatte sich noch ein wenig zurückgezogen und die Privatsphäre der beiden respektieren wollen und verstand die Worte, die gesprochen wurden, daher nicht, doch die Miene des Generals und Elishas Reaktionen ließen sie die Stirn runzeln. Irgendwas musste passiert sein.

    „Rodney, hier ist Jennifer“, sprach sie leise in ihr Funkgerät. „Was ist los? Was ist passiert?“

    Jennifer lauschte sprachlos den Worten ihres Freundes, während sie ihre Hand in einer erschütterten und fassungslosen Geste an ihren Mund führte.

    ~~~///~~~

    Irgendwo auf einem fremden Planeten

    Das Atmen fiel ihm schwer, als John aus der Bewusstlosigkeit erwachte, was möglicherweise am Rauch lag, der den Jumper erfüllte. Oder zumindest das, was noch vom Jumper übrig war.

    Vage erinnerte er sich daran, was passiert war. Nur nach und nach ergänzte sich der gesamte Ablauf der letzten Stunden um ein Bild nach dem anderen. Der kleine Showkampf in der Trainingshalle, das Feuer in der Trainingshalle, die Verwüstung der Trainingshalle, die Wut und Enttäuschung von Woolsey und dem General, ganz zu schweigen von der Verständnislosigkeit seiner eigenen Familie, gefolgt von der Strafarbeit und nicht zu vergessen, Alexas durchgehendes und anhaltendes zickigem Verhalten. Dann erinnerte er sich daran, dass er mit Alexa zur Alphabasis fliegen und dort neues Equipment abliefern sollte. Er erinnerte sich an die Blitze, wusste, dass irgendetwas schief gelaufen sein musste und dass nicht nur, weil Alexa ihm pausenlos mit Instruktionen zum Abschalten der Automatik oder zur Wiedererlangung der Kontrolle oder einer kontrollierten Bruchlandung im Ohr lag. Alexa hätte wahrscheinlich selbst …

    Mit einem Mal war John hellwach.

    „Alexa!“ Schnell ließ er seinen Blick durch das Chaos im Jumper gleiten, sah in die Richtung, in der er den Co-Pilotensitz vermutete, doch finden konnte er sie nicht. Wieder rief er nach ihr und hoffte auf ein Lebenszeichen von ihr. Doch jeder tiefe Atemzug brannte in seinen Lungen und seine Rippen fühlten sich auch nicht gerade gesund an.

    Erst als John begann, sich unter den Transportboxen und Kisten hervor zu kämpfen, wurde ihm bewusst, dass es nicht gerade eine seiner besseren Bruchlandungen gewesen war und er sich dabei mindestens eine Rippe gebrochen haben musste. Die Dutzenden blauen Flecke und Kratzer hatte er wahrscheinlich durch die umherfliegenden Kisten kassiert.

    John schaffte es, die Orientierung wieder zu finden und kämpfte sich einen Weg zum Cockpit. Wie war er nur in den Laderaum gelangt? Während des Sturzfluges musste der Jumper offensichtlich ganz schön durchgeschüttelt worden sein. Auf halben Weg fand er auch endlich Alexa, die nicht minder unter all den Kartons und Boxen verschüttet lag. Schnell hatte er sie regelrecht ausgegraben, da erkannte er, dass sie noch immer bewusstlos war und eine böse Schnittwunde über ihrem rechten Auge hatte.

    „Gottverdammt!"

    Noch immer sprühten Funken aus den Kontrollen, doch als plötzlich Flammen auflodernden, war John froh, dass die Halterung des Feuerlöschers während dieses Höllenritts standgehalten hatte. Schnell löschte er das kleine Feuer und machte sich wieder daran, Alexa wach zu bekommen.

    „Alexa … Alexa kommen Sie schon. Wachen Sie auf. Verdammt noch mal, wach auf.“

    Wieder ließ er seinen Blick über sie gleiten, doch abgesehen von der Schnittwunde und dem einen oder anderen blauen Fleck schien sie nicht schwerer verletzt zu sein. Dennoch kämpfte John sich noch einmal auf die Beine und hoffte, auch den kleinen Scanner an seinem vorgesehenen Platz zu finden. Glücklicherweise wurde er nicht enttäuscht und erinnerte sich daran, wie ein solcher Scanner für medizinische Zwecke umzuprogrammieren war. Rodney und Jeannie sei Dank.

    Der Scan zeigt an, dass Alexa weniger Glück zu haben schien als er. Ein Schlüsselbein und ein Arm waren gebrochen und offensichtlich hatte sie auch eine anständige Gehirnerschütterung. Es bereite ihm zwar Sorge, doch er war auch froh, dass sie nicht noch schwerer verletzt war oder gar innere Blutungen hatte. Aber er musste sie unbedingt wieder wach bekommen.

    „Alexa … hey … hey … aufwachen.“ Beinahe zärtlich tätschelte er ihre Wange und sprach immer wieder zu ihr, bis sie endlich eine erste Reaktion zeigte und ihren Kopf stöhnend drehte und beim ersten tieferen Atemzug zu husten begann.

    „Langsam … ganz langsam“, sprach John und versuchte mehr Platz um sie herum zu schaffen.

    „Was … was ist passiert?“, verlangte sie mit krächzender Stimme zu wissen.

    „Erinnern Sie sich nicht?“

    „Ich weiß noch …“, begann sie, wurde dann aber durch einen Hustenanfall unterbrochen, der John abermals besorgt zum Scanner greifen ließ. Ob sie womöglich doch innere Verletzungen hatte? „Ich erinnere mich, mit Ihnen zur Alphaseite zu müssen und dass irgendwas mit dem Gate nicht stimmte … Blitze haben den Jumper getroffen … oder?“

    „Ja … ja, das fasst es ziemlich gut zusammen. Das Gate hatte offensichtlich eine Fehlfunktion, die Automatik ließ sich nicht abschalten … wir sind auch nicht auf der Alphaseite herausgekommen und … stattdessen hier gelandet. Wo immer das ist.“

    Alexa drehte ihren Kopf, registrierte die Schmerzen in ihrer Schulter und ihrem Arm, aber kommentierte dies nur durch ein leises Zischen.

    „Ja, ich weiß“, sprach John weiter. „Es sieht nicht gerade nach einer meiner besten Bruchlandungen aus.“

    „Hm … wenn man außer Acht lässt, dass die Kontrolle einfach nicht wieder zu erlangen war, ist das noch eine Untertreibung. Aber es sollte wohl für Sie sprechen, dass wir noch am Leben sind … halbwegs.“

    Als Alexa sich aufsetzen wollte, drückte John sie wieder zurück und sie stöhnte schmerzvoll auf. „Liegen bleiben. Sie haben sich offensichtlich ganz schön den Kopf angeschlagen. „Außerdem sind Ihr Schlüsselbein und Ihr Arm gebrochen.“

    „Ich bin erschüttert“, platze es trocken aus der Antikerin. „Habe mich schon gefragt, was mich da zwickt.“

    „Zwickt? Ich glaube, Sie unterschätzen das Ganze ein wenig. Während ihr Schlüsselbein noch geradewegs wieder heilen kann, müsste der Bruch an Ihrem Arm erst gerichtet werden. Und bei Ihren Selbstheilungskräften sollte das besser schnell geschehen.“

    „Sind Sie jetzt Arzt? Da wundert mich diese Landung nicht mehr“, kommentierte Alexa, worauf John sich fragte, ob sie weiterhin die unnahbare Zicke spielte oder ob es die Schmerzen waren, die sie weiterhin so unausstehlich machten.

    John atmete einmal tief durch, als er ihr einen bösen Blick zuwarf, an dem sie die junge Frau jedoch nicht störte. Stattdessen versuchte sie sich ein weiteres Mal aufzurichten, was John abermals unterbinden wollte.

    „Wenn Sie mich noch einmal runter drücken, versichere ich Ihnen, finden Sie sich an dieser Stelle wieder und glauben Sie mir, ich brauche nicht einmal den kleinen Finger zu rühren, um Sie an Ort und Stelle zu halten – weil Sie dann nicht mehr in der Lage sind, überhaupt an Aufstehen zu denken. Und jetzt lassen Sie mich endlich aufstehen und mich um meinen Arm kümmern“

    John reichte es, als er sie am Kinn packte und sie zwang, ihn anzusehen. „Und wenn Sie nicht langsam dieses zickige und unausstehliche Verhalten ablegen, schwöre ich Ihnen, dass ich Sie jeden Tag übers Knie lege und Ihnen Ihren dürren Hintern versohle, dass Sie für den Rest des Jahres nicht mehr ans Sitzen zu denken brauchen. Und jetzt lassen Sie mich Ihnen helfen, sich langsam aufzusetzen, damit ich Ihre Wunde und Ihren Arm versorgen kann.“

    John hatte keine Ahnung, woher diese Worte auf einmal kamen, aber es erschreckte ihn ein wenig, dass er es tatsächlich ernst meinte. Noch mehr überraschte ihn ihre plötzliche Sprachlosigkeit, und wenn er sich nicht sehr irrte und er einen längeren Blick in ihr Gesicht oder vielmehr in ihre Augen wagen würde, würde er sogar ihre Verblüffung erkennen. Er musste zugeben, dieser kleine Sieg in ihrem … John wusste noch immer nicht wie er das, was schon die ganze Zeit zwischen ihnen vorging, benennen sollte. Aber ja, dieser kleine Sieg tat gut. Vielleicht würden ein paar weitere dieser Siege ihr ja allmählich den Wind aus den Segeln nehmen und den Weg zu einem miteinander auskommen ebnen.

    Mühsam und mit einer Menge unterdrücktem Stöhnen und Keuchen und Zähne zusammenbeißen, schaffte sie es, sich aufzusetzen und ließ sich mehr oder weniger geduldig erneut vom Colonel durch scannen.

    „Und Ihre Diagnose, Doktor Sheppard?“

    „Doktor Sheppard ist mein Vater, Sie werden sich mit mir begnügen müssen und Sie haben immer noch einen Bruch, der gerichtet werden muss“, erwiderte John lässig und machte sich auf die Suche nach dem Erste Hilfe Koffer, den er glücklicherweise nicht lange suchen musste. Kaum das er sich wieder zu ihr umdrehte, sah er, wie Alexa den Bruch an ihrem Unterarm betastete und sich ans Werk machen wollte. „Wagen Sie es ja nicht!“

    „Was? Sie haben doch gesagt, er müsste gerichtet werden, und ob Sie es glauben oder nicht, ich stimme sogar mit Ihnen überein. Also …“

    „Ich kümmere mich um Ihren Arm, aber zuerst …“

    „Auf keinen Fall!", erwiderte Alexa entschieden, als sie den Injektor in seiner Hand sah. „Das ist nur ein simpler Bruch und so etwas habe ich schon öfter getan. Ohne das Zeug.“

    „Das Zeug ist das Schmerzserum, dass Ihre Mutter entwickelt hat. Sie wissen selbst, wie gut es wirkt und dass das Richten eines Bruches nicht gerade angenehm ist.“

    „Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Aber Sie wissen wohl nicht, dass ich eine hohe Schmerzgrenze habe und das Serum besser für andere Situationen aufgehoben werden sollte. Wer weiß, wo wir hier sind oder was sonst noch geschieht.“

    „Ja, da könnten Sie recht haben. Vielleicht wäre das Morphin eher etwas für Sie“, gab John salopp zurück.

    „Morphin macht mich nur träge und schläfrig.“

    „Ja genau. Es reicht also gerade so aus, um Ihren Bruch zu richten, Ihre Platzwunde zu versorgen und Sie ein wenig ruhig zu stellen, damit Ihre Brüche anfangen können, zu heilen. Wenn alles glatt läuft, geht es ihnen heute Abend schon besser.“

    „Ich lasse mich bestimmt nicht von Ihnen einfach so ruhigstellen. Und was ist überhaupt mit Ihnen? Glauben Sie ja nicht, mir wäre entgangen, dass Sie jedes Mal krampfhaft auf die Zähne beißen und zucken, wenn Sie sich bewegen. Sie haben sich auch was getan. Warum nehmen Sie nicht das Morphium und ich begnüge mich mit dem Serum?“

    „Weil es bei mir nicht ganz so schlimm ist, wie bei Ihnen“, log John und überprüfte die Dosierung der Spritze. „Also …“

    „Von wegen. Ich kenne Sie doch. Sie würden selbst dann noch behaupten, es ginge Ihnen gut, wenn Ihr Kopf Ihnen hinterher rollen würde. Wagen Sie es ja nicht!“, platze es noch aus Alexa, als John sich daran machte, ihr die Spritze zu verpassen.

    Aber John wagte es. Mit einem geradezu kalten Blick hatte er ihr die Spritze beinahe ins Bein hin eingerammt und injizierte ihr eine kleine Menge des Morphins, worauf Alexa ihn mit noch größerer Fassungslosigkeit ansah.

    „Sie verdammter …“

    „Gerne geschehen“, gab John lässig zurück und beobachtete, wie die Wirkung des Medikamentes beinahe sofort einsetzte. Ihre Augen wurden träge, ihre Bewegungen wurden schwerfälliger und bald war sie kaum noch wirklich ansprechbar. John hoffte inständig, dass er mit dem Morphin und ihrer Gehirnerschütterung nichts falsch gemacht hatte. Er wartete noch einige Minuten, bevor er Alexa noch einmal ansprach.

    „Alexa … Alexa, verstehen Sie mich?“

    „Mhm …“, war alles, was sie von sich geben konnte, abgesehen von dem halben Nicken.

    „Ich werde Ihnen jetzt Ihren Arm richten und ihn dann in eine Schlinge legen, okay? Haben Sie verstanden?“

    „Mhm …“

    John bezweifelte, dass sie wirklich verstand, was er zu ihr sagte. Sie mochte vielleicht noch halbwegs wach sein, aber mitdenken oder logische Schlüsse ziehen konnte sie wohl nicht mehr. Sie war praktisch macht- und hilflos und er wusste, dass ihr das gar nicht gefiel. Verdammt es gefiel ihm ja selbst nicht einmal. Weder bei sich noch bei ihr.

    „Alexa … Alexa …“

    „Hm?“

    „Es wird wahrscheinlich immer noch ein bisschen weh tun. Aber nur kurz. Okay?“

    „Okyyyy … was?“

    „Ihr Arm. Ich kümmere mich jetzt um Ihren Arm“, erklärte John noch einmal kurz und griff vorsichtig nach ihrem linken Arm. Er betaste den Bruch genauer, fühlte die Bruchstelle ab und beobachtete ihre Reaktionen. Entweder war ihre Schmerzgrenze wirklich sehr hoch, oder das Morphin wirkte wahre Wunder oder die junge Frau ließ sich absolut nichts anmerken.

    Es war nur ein simpler Griff und ein kleiner Ruck und die Knochen wären wieder an Ort und Stelle. Doch wie von John prophezeit tat es ihr weh und nicht nur ein bisschen. Alexa hatte sich aufgebäumt und sogar kurz aufgeschrien, sodass John sogar erschrak. Er atmete tief durch, wartete darauf, dass sein Herz wieder normal schlug, und lenkte seine Konzentration wieder auf die Antikerin, die nun mit der Stirn an seiner Schulter lehnte.

    „Alexa … hey. Alles gut. Ist okay. Das war es schon. Ich werde Ihnen helfen, den Arm ruhigzustellen und dann können Sie sich ein bisschen ausruhen, okay?“

    „Hm …“

    Langsam und vorsichtig ließ er sie sich nach hinten an eine größere Box lehnen und kümmerte sich dann um ihre Armschlinge. Kaum war der Arm ruhiggestellt, machte er sich daran, die Platzwunde an ihrer Stirn zu säubern. Glaubte John anfangs noch, dass sie genäht werden müsste, so war John erleichtert zu sehen, dass sie bereits zu heilen begann, als er das meiste Blut und den Schmutz entfernt hatte. Heute Abend wäre wahrscheinlich kaum noch etwas davon zu sehen.

    Alexa öffnete wieder die Augen und blickte ihn mit trägen und müden Augen an.

    „Hey“, hauchte John leise, während er ein letztes Mal das Jod auf ihre Wunde tupfte. „Haben Sie noch starke Schmerzen?“

    „Hm … nee. Warum sollte ich Schmerzen haben?“

    John lächelte. Sie war offenbar immer noch auf diesem leichten Morphin-Trip. „Schon vergessen, hm? Sie haben sich den Arm und das Schlüsselbein gebrochen.“

    „Oh? … Ja … aber wir fliegen doch noch.“

    John lächelte immer noch, kannte er doch das merkwürdige Gefühl, das Morphin verursachte. „Nein, wir haben eine Bruchlandung hingelegt, aber ja, Sie fliegen wohl noch ein bisschen, während ich hier drinnen wieder ein bisschen Ordnung schaffe und rausfinde, wo wir sind. Also genießen Sie Ihren Trip, ich bin gleich hier hinten.“

    John verbrachte die nächsten Stunden mit einem Check-up seines eigenen Zustandes –glücklicherweise blieb es bei einer gebrochenen Rippe und den unzähligen blauen Flecken und Schrammen- dem Aufräumen und dem Begutachten des Jumpers. Letzteres fiel bei Gott nicht rosig aus. Wirklich gar nichts mehr war noch wirklich brauchbar und auch seine Versuche den Funk oder zumindest das Notsignal zum Laufen zu bringen blieben erfolglos. Auch die Lebenserhaltung stotterte nur noch vor sich hin, und gerade als John sich fragte, wie lange sie wohl noch durchhielt, fiel sie gänzlich aus.

    „Großartig! Echt klasse! Also wenn schon alles den Bach runter geht, dann aber richtig, was?“, murrte John vor sich her und schlug dann resigniert auf die Konsole. Größere Schäden könnte er dadurch auch nicht mehr anrichten.

    „Was … ist denn los?“, krächzte Alexa hinter ihm.

    „Hey … na sind Sie wieder von Ihrem Trip zurück?“

    „Sie meinen wohl den Trip, auf den Sie mich gegen meinen Willen geschickt haben!“

    „Oh ja, Sie sind wieder da.“

    „Könnte ich vielleicht mal eine anständige Antwort bekommen? Ich würde gerne wissen, was los ist“, forderte Alexa zu wissen und kämpfte sich mühevoll auf die Beine. John Hilfe schlug sie dabei wirsch aus.

    „Sie sollten besser noch ein wenig liegen bleiben. Sie haben eine Gehirnerschütterung.“

    „Ich bin sicher mein Gehirn erholt sich genauso schnell, wie der Rest meines Körpers. Ihrer auch?“

    „Mein Angebot, Sie mal übers Knie zu legen steht immer noch“, erwiderte John leise und knurrend, die Alexa abermals leicht zusammenzucken ließ. „Wenn Sie sich wenigstens setzen, werde ich Ihnen gerne einen ausführlichen Bericht geben.“

    Alexa musterte ihn nur wenige Sekunden und John konnte nicht wirklich sagen, was sie letztenendes dazu bewog, seiner Bitte folgen zu leisten. Als Alexa sich in den leicht wackligen und knirschenden Co-Pilotensitz sinken ließ, atmete John tief durch, öffnete und reichte ihr eine kleine Flasche Wasser und setzte sich ebenfalls wieder.

    „Also, Ordnung habe ich geschafft, das eine oder andere der Ausrüstung hat die Landung nicht überlebt, aber das ist nicht so tragisch, wir können es vermutlich eh nicht gebrauchen. Es wundert mich ehrlich gesagt etwas, dass wir es in die normale Landeposition geschafft haben, aber wir haben die Antriebsgondeln verloren.“

    „Wie kommen Sie denn auf die Idee?“

    „Hauptsächlich, weil sie eben nicht mehr da sind, okay? Als ich die Atmosphäre gecheckt habe, habe ich mir den Jumper auch von außen ansehen können. Vor der Landung hatte ich es zwar noch geschafft, die Antriebsgondeln ausfahren zu lassen, aber genutzt hat es wohl nicht viel. Der Antrieb ist völlig hinüber. Anzeigen bekomme ich schon gar keine und es gibt mittlerweile kein System mehr im Jumper, das nicht beschädigt ist, die meisten sogar irreparabel und eben ist auch noch die Lebenserhaltung ausgefallen. So weit ich das sehe, ist es ein Wunder, dass der Rumpf noch an einem Stück und wir am Leben geblieben sind.“

    „Klingt doch toll.“

    „Ja, ich wusste, dass Ihnen das gefallen würde“, gab John nonchalant zurück und auch Alexa grinste eher gezwungenermaßen.

    „Und wo sind wir?“, fragte Alexa, als sie den Blick aus dem Fenster wieder wagte.

    „Das habe ich auch nicht herausfinden können. Die Alphaseite ist es jedenfalls nicht, aber dem ersten Anschein nach, sind wir hier in einer Wüste gelandet.“

    „Oder einem Wüstenplaneten“, erwiderte Alexa leise und dachte mit Schrecken an ihren letzten Aufenthalt auf einem Wüstenplaneten zurück, der sogar mir riesigen ekligen Würmern aufwarten konnte.

    „Wohl eher nicht. Während unseres so spektakulären Landeanflugs habe ich auch eine Menge grün und blau auf diesem Planeten ausmachen können. Wenn ich mich nicht zu sehr verschätze, dürfte eine grüne Landschaft mit angrenzendem großen Gewässer etwa ein, mit unseren Verletzungen vielleicht eher zwei Tagesmärsche in diese Richtung entfernt sein“, erklärte John, als er dann nach hinten zeigte.

    „Wir sollen den Jumper verlassen und ihn hier zurücklassen, während wir durch die Wüste marschieren? Colonel, kann es sein, dass Sie sich auch den Kopf angeschlagen haben?“

    John ging nicht auf diese erneute Spitze ein und warf ihr nur einen, wie er glaubte, mahnenden Blick zu. „Ich habe auch versucht das Gate in der Umlaufbahn anzuwählen, aber einige der Kristalle des DHDs haben ihre sonst so hübsche Farbe zu … schwarz und aschgrau gewechselt und ich gehe mal davon aus, dass keiner von uns das wieder rückgängig machen kann oder Ersatz dabei hat.“

    Dieses Mal war es Alexa, die ihm einen mahnenden Blick zuwarf, auf den John dann nicht einging.

    „Wie gesagt, der Jumper ist ein totaler Schrotthaufen und größtenteils nicht zu reparieren. Und wenn, nützt uns das hier in der Wüste nichts. Es scheint hier früh am Morgen zu sein, was bedeutet, dass die Temperatur noch gewaltig ansteigen wird. Bleiben wir hier, werden wir geröstet. Also, ich schlage vor, dass wir uns Proviant und Wasser einpacken und nur das noch mitnehmen, was wirklich nützlich für uns ist, und das wir uns zum Grün und Blau begeben. Wahrscheinlich finden wir dann auch noch ein paar Leute, die uns helfen können.“

    „Haben Sie denn außer uns noch andere Lebenszeichen ausmachen können, oder haben sie den Scanner nur eingesetzt, um Doktor zu spielen?“

    „Im Moment sind wir die einzigen Lebewesen hier und die begrenzte Reichweite des Dings kennen Sie ja selbst.“

    „Was ist überhaupt mit dem Funk? Dem Notsignal?“

    John kramte ein beinahe gänzlich verkohltes Gerät hervor, von dem Alexa sofort erkannte, dass es einmal die Kommunikationsanlage gewesen sein musste.

    „Sie haben eine hübsche Schleife vergessen“, witzelte Alexa trocken.

    „Mein Fehler“, gab John ebenso lahm zurück, sah aber dann einen leichten Anflug von Sorge, vielleicht aber auch den Beginn einer Panik in ihrer Miene. „Hey, die werden uns schon finden.“

    „Natürlich. Wir waren auch so intelligent und haben Brötchen ausgestreut, als wir auf Reisen gingen!“

    „Brotkrumen“, berichtigte John sie.

    „Das macht Ihnen wohl Spaß, was?“

    „Oh ja, ich kringele mich vor Lachen. Während Sie Ihr Schläfchen eben genossen haben, habe ich nicht anderes getan um mich durch das, was vom Jumper noch übrig ist, lachend durch zu wälzen. Können wir jetzt gehen?“

    „Woher weiß ich, dass Sie -“

    „Jetzt machen Sie wohl Witze, was? Glauben Sie wirklich, ich lasse mir das alles einfallen? Glauben Sie, ich hätte das gewollt?! Sie denken wohl auch noch, ich hätte letzte Nacht das Gate manipuliert, sodass wir anständig durchgeschüttelt und gerüttelt hier in dieser gottverlassenen Pampa runterplumpsen, weil es mir wohl einfach so in den Kram passte.“

    „Also jetzt machen Sie sich lächerlich.“

    „Ich mache mich lächerlich?! Sie zweifeln doch alle fünf Minuten an dem, was ich sage! Falls ich bei Ihnen überhaupt mal dazu komme, etwas zu sagen!“

    „Oh bitte!“

    „Na schön! Lesen Sie doch in mir! Dann wissen Sie, dass ich die Wahrheit sage“, erwiderte John gereizt. Gott er hatte die paar Stunden Ruhe wirklich genossen. Kaum ausgesprochen spürte er schon Alexas Eindringen in seinen Geist und er musste überrascht und fassungslos den Kopf schütteln. „Unfassbar! Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich einmal dazu kommt.“

    „Was?! Sie wollten doch, dass ich in Ihnen lese!“

    „Darum geht es nicht. Ich habe wirklich gedacht, dass trotz all diesem … Zickenwahn, der Sie in letzter Zeit befallen hat und von dem ich einfach nicht weiß, woher er kommt oder warum Sie sich und anderen das Leben so schwer machen, immer noch ein Mindestmaß an Vertrauen zwischen uns herrscht“, platzte es aus John, als er aufsprang und sich daran machte, einen Rucksack mit Wasser und Proviant zu packen.

    „Vertrauen? Das haben Sie sich gerade verspielt, als Sie mir einfach so diese verfluchte Spritze verpasst haben. Kommen Sie mir doch jetzt nicht mit so was an.“

    „Habe mich wohl gewaltig geirrt, hm? Das ist also der Dank dafür, dass ich nur daran dachte, Ihnen die größten Schmerzen zu ersparen …“

    „Das ist alles, worum es Ihnen geht? Das ist alles, was Sie wollen? Dankbarkeit? Na wenn das so ist-„

    John seufzte, als er sie unterbrach. „Wissen Sie was? Vergessen Sie es einfach. Sie wollen doch gar nicht wissen, worum es wirklich geht. Es interessiert Sie nicht. Weiß der Teufel, was Sie mit Ihrem Verhalten wirklich bezwecken, aber … Botschaft angekommen. Vergessen wir das Ganze und lassen Sie uns einfach nur von hier verschwinden. Je eher wir hier wegkommen, desto schneller finden wir vielleicht Hilfe oder einen Ort, an dem wir auf Hilfe warten können.“

    John hatte bereits einen Rucksack gepackt, als er sich daran machen wollte, auch Alexas Tasche mit Wasser, Medikamenten und Proviant zu bestücken. Doch Alexa herrschte ihn abermals an, dass sie schon alleine klarkäme. John hob entschuldigend die Arme und kümmerte sich lieber um die Verteilung der Waffen und der Munition. Nach einer halben Stunde, in der alles verteilt und gepackt und auch die Außenschäden von Alexa in Augenschein genommen war, hatte John durch ein paar Steine, die er in der Umgebung fand, einen Pfeil in die Richtung, in die sie gehen würden, geformt. Ein wenig Sorge bereitete es ihm schon, den Jumper so ungeschützt einfach stehen zu lassen, aber die Tarnung war ebenfalls dem Absturz zum Opfer gefallen. Andererseits gab es nun wirklich nichts mehr, was noch irgendwie gebraucht werden konnte, abgesehen von dem einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand, aber auch darüber brauchte er sich nicht zu sorgen. Gefährlich werden konnte es ihnen nicht einmal, wenn es den Wraith in die Hände fallen würde. Inständig hoffte John, nicht auch noch denen zu begegnen.

    Ein letzter Blick zu dem ausgedienten Jumper und die beiden Soldaten machten sich auf den Weg.


    tbc ...
    Geändert von Shahar (19.10.2014 um 20:01 Uhr)
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  7. #46
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Schön, dass es weitergeht!

    Man sollte eigentlich meinen, dass die zwei Streithähne im Moment wichtigere Probleme haben, als diese kindischen Streitereien. Alexa ist aber auch verflucht anstrengend, eine echte Nervensäge. John wollte ihr doch nur helfen und was ist der Dank - Undank. Vielleicht hätte John ihr eine höhere Dosis Morphin gegen sollen, damit sie endlich mal nicht mehr nervt. Alexas Mutter tut mir leid, genauso wie Tristanius u. Dorian. Die denken jetzt, dass die beiden tot sind.
    Genauso wie Johns Team, Woolsey u. allen anderen Atlanter. Aber gerade die müssten doch wissen, dass John so leicht nichts umhaut. Ich bin ganz doll gespannt, wie es weitergeht!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

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  9. #47
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo John´s Chaya,

    erst einmal vielen Dank fürs esen und Feedback geben.

    Schön, dass es weitergeht!

    Man sollte eigentlich meinen, dass die zwei Streithähne im Moment wichtigere Probleme haben, als diese kindischen Streitereien. Alexa ist aber auch verflucht anstrengend, eine echte Nervensäge. John wollte ihr doch nur helfen und was ist der Dank - Undank. Vielleicht hätte John ihr eine höhere Dosis Morphin gegen sollen, damit sie endlich mal nicht mehr nervt. Alexas Mutter tut mir leid, genauso wie Tristanius u. Dorian. Die denken jetzt, dass die beiden tot sind.
    Genauso wie Johns Team, Woolsey u. allen anderen Atlanter. Aber gerade die müssten doch wissen, dass John so leicht nichts umhaut. Ich bin ganz doll gespannt, wie es weitergeht!
    Ja, ich habe endlich wieder die Muse gefunden, die mich zum schreiben bringt. Sie hat sich gut versteckt. Im Moment ist sie zwar immernoch ein wenig unwillig, aber ich kann auch mal überzeugend sein

    John und Alexa haben immer noch dieses Heck-Meck am Laufen, das stimmt. Und John weiß einfach nicht, was los ist. Aber er kommt bald dahinter, wenn auch auf eine Art und Weise, auf die beide gut verzichten könnten.

    Du hast auch Recht, John haut so schnell nichts um, aber die Atlanter werdens sich aber auch nicht so schnell geschlagen geben. Mehr will ich aber nich nicht verraten.


    Ich danke dir für dein liebes Feedback und danke auch den stillen Lesern und Danke-Drückern: Antiker91, claudi70, Ehre_Sei_den_Ori, Galaxy, Saffier

    Ich arbeite gerade am nächsten Teil und hoffe, dass ich ihn rechtzeitig fertig haben werde.
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  10. #48
    Major Avatar von claudi70
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    Super das es hier weiter geht. und du deine Muse wieder gefunden hast.

    Eigentlich gefallen mir die Auseinandersetzungen mit Alexa und John, aber John muss immer ganz schön einstecken, wird Zeit das es mal anders herum geht, schließlich gibt John sich alle Mühe ihr zu helfen und sie...?
    Bin aber schon gespannt, was die zwei dort noch so erleben werden und wer weiß, vielleicht raffen sich die beiden endlich mal auf und kommen sich doch wieder etwas näher, so ganz allein auf einen fremden Planeten da kann sich ja so vieles ergeben.

    Na dann warte ich mal gespannt auf die Fortsetzung.
    LG

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  12. #49
    Manchmal wär ich lieber sonstwer ;) Avatar von Kaffeetante
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    Hey,
    Hallo .

    Freue mich sehr, dass es weitergeht, hab auch immer mal wieder heimlich geschmult .

    Großartig wie immer, ausführlicher hoffentlich später. Wollt nur kurz sagen, dass ich noch bei bin .

    Weiter so,
    Liebe Grüße,
    K.

  13. Danke sagten:


  14. #50
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Auf einem fremden Planeten gestrandet, dass Frauchen zickig wie immer... jetzt fehlt nur ein kuscheliges Lagerfeuer und eine Flasche Scotch, um dass ganze abzurunden...
    Wie sie dort allerdings hingekommen sind, ist mir nicht ganz klar, aber ich tippe mal auf diesen irren aus ihrer Vergangenheit und er wird sich sicher noch sehen lassen.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




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  16. #51
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo ihr Lieben!

    Da gehe ich doch noch mal schnell auf die letzten Kommentare ein:

    claudi70:

    Super das es hier weiter geht. und du deine Muse wieder gefunden hast.

    Eigentlich gefallen mir die Auseinandersetzungen mit Alexa und John, aber John muss immer ganz schön einstecken, wird Zeit das es mal anders herum geht, schließlich gibt John sich alle Mühe ihr zu helfen und sie...?
    Bin aber schon gespannt, was die zwei dort noch so erleben werden und wer weiß, vielleicht raffen sich die beiden endlich mal auf und kommen sich doch wieder etwas näher, so ganz allein auf einen fremden Planeten da kann sich ja so vieles ergeben.

    Na dann warte ich mal gespannt auf die Fortsetzung.
    LG
    Naja, sagen wir, ich habe meine Muse gejagt und wieder eingefangen. Freiwillig wollte sie nicht zurückkomen

    Ja stimmt, John muss ganz schön was aushalten und ehrlich gesagt, wundert mich seine Zurückhaltung selbt ein wenig, aber bald wird Alexa auch die Quittung dafür bekommen.

    Näher kommen sie sich bestimmt, aber auch das wird nicht so einfach sein und noch ein gaaaanz klein wenig dauern.

    Die Fortsetzung ist in Arbeit.


    @Kaffeetante:

    Hey,
    Hallo .

    Freue mich sehr, dass es weitergeht, hab auch immer mal wieder heimlich geschmult .

    Großartig wie immer, ausführlicher hoffentlich später. Wollt nur kurz sagen, dass ich noch bei bin .

    Weiter so,
    Liebe Grüße,
    Freut mich sehr, dass du noch dabei bist und dass es dir noch immer gefällt. Bald gehts wieder weiter.


    @Colonel Maybourne:


    Auf einem fremden Planeten gestrandet, dass Frauchen zickig wie immer... jetzt fehlt nur ein kuscheliges Lagerfeuer und eine Flasche Scotch, um dass ganze abzurunden...
    Wie sie dort allerdings hingekommen sind, ist mir nicht ganz klar, aber ich tippe mal auf diesen irren aus ihrer Vergangenheit und er wird sich sicher noch sehen lassen.
    Bis dann.
    Hingekommen sind sie ja wegen einer Fehlfunktion des Gates, aber das wird später noch genauer unter die Lupe genommen.
    Ich glaube eine Flasche Alkohol und ein lauschiges Lagerfeuer wäre im Moment vielleicht nicht schlecht aber Alkohol bei Alexa ... keine gute Idee, wenn ich so an das letzte Mal denke ...



    Ich danke euch sehr fürs lesen und Feedaback geben. Ich hoffe ich ach habe den nächsten Teil am Sonntag fertig.

    Also bis denne ...
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    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  17. Danke sagten:


  18. #52
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So, es ist wieder Sonntag, was bedeutet, dass ich wieder ein Kapitel für euch habe. Es ist nicht viel, es passiert auch nicht viel, dennoch hoffeich, dass es euch gefällt.

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o

    7. Kapitel


    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o

    Atlantis

    Richard hatte sich nur wenige Minuten in sein Büro zurückgezogen, bevor er das Team um Sheppard und Major Lorne zu sich rief.

    Er wusste nicht so recht, wie die Worte aus ihm herauskamen, doch es erschien ihm, als hätte er nicht lange gebraucht, Ronon, Teyla und den Major über die kürzlichen Ereignisse pflichtbewusst und distanziert zu informieren. Dennoch entging ihm nicht die Betroffenheit. Allen voran Teyla, die zunächst mit Fragen eine Gewissheit schaffen wollte, während Ronon noch mit Kampfgeist und Unnachgiebigkeit seinen Unglauben und Unerschütterlichkeit demonstrierte. Es war an Rodney, die beiden mit seinem Wissen und Erfahrung über Technik und ihre Folgen zu überzeugen, obwohl er glaubte, auch in ihm einen gewissen Zweifel zu erkennen.

    Oder war es gar sein eigener Zweifel?

    Wie oft hatte man den Colonel bereits für tot gehalten, nur um hinterher gerade von diesem eines besseren belehrt zu werden?

    „Ich muss mich schnellstens Familie Sheppard informieren. Das gehört leider zu den traurigen Pflichten. Ich wünschte nur …, ich wünschte, ich könnte Ihnen noch irgendeine Hoffnung geben. Doktor McKay, sind Sie sich absolut sicher, dass … dass man nichts für Sie tun kann?“

    „Jetzt wo sich Major Plesky eingewählt hat, spielt das wohl auch keine Rolle mehr, oder?

    „Rodney“, mahnte Teyla leise, die sich über die Reaktionen ihres Teamkameraden und Freundes schockierte und auch als Richard den Wissenschaftler mit einem beinahe entsetzten Blick bedachte, wurde sich Rodney bewusst, worauf dieser eigentlich hinaus wollte.

    „Was wollen Sie ihnen überhaupt sagen?“

    „Das hängt von Ihnen ab, Doktor. Das ist der Grund, warum ich absolute Klarheit in diesem Fall haben möchte. Ich möchte nur ungern der Familie sagen, dass sie nicht mehr mit der Rückkehr des Colonels rechnen sollen, wenn doch noch eine Chance besteht, und sei sie auch noch so gering, dass sie noch am Leben sein könnten. Sie und Mister Thalis sind die Fähigsten und Erfahrensten, wenn es um die Tortechnologie geht. Also sagen Sie mir die Wahrheit: Könnten sie noch am Leben sein? Ja oder nein?“

    Es war nicht das beiläufige Kompliment von Richard oder gar dessen herausfordernde Frage, die ihn arg beschäftigte, es waren auch die hoffnungsvollen Blicke seiner Freunde und Kameraden. Und zu guter Letzt seine eigenen Zweifel und Hoffnungen.

    „Ich schnappe mir Dorian und wir sehen uns alles nochmals genauer an, aber versprechen kann ich nichts.“

    Woolsey nickte zustimmend. „Das wird das vorerst wohl genügen müssen.“

    ~~~///~~~

    Auf dem unbekannten Planeten

    John und Alexa waren zwar nicht lange unterwegs, aber die Kraterschneise, die der Jumper schlitternd gezogen hatte, kam ihnen schon kilometerlang vor. Nun standen sie an einem Trümmerteil, dass definitiv einmal eine Antriebsgondel war. Alexa hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, sich die Überreste genauer anzusehen und um zu prüfen, ob noch irgendwas zu retten sei. Natürlich war es sinnlos.

    Doch es war etwas anderes, dass die beiden Gestrandeten zunächst nachdenklich schweigend dort stehen ließ, aber John als Erstes die Stimme wieder finden ließ.

    „Früher habe ich ja manchmal ganz gerne an Zufälle geglaubt, aber wenn ich mir das hier so ansehe und durch den Kopf gehen lasse …“

    Schweigend und abwartend sah Alexa zu ihm. aber John konnte beim besten Willen nicht sagen, ob ihr das gleiche durch den Kopf ging oder was ihr überhaupt in den Sinn kam.

    „Finden Sie es denn nicht auch merkwürdig, dass wir schon durch die Fehlfunktion des Gates hätten drauf gehen können oder dass wir auf diesem Gottverlassenem Planeten runtergegangen sind?“

    „Ob er, wie Sie sagen, Gottverlassen ist, wird sich noch herausstellen. Wie Sie wissen, können Planeten ziemlich groß sein. Es ist also gut möglich, dass wir noch auf irgendeine Zivilisation treffen.“

    „Irgendwie bezweifele ich das. Aber wenn das tatsächlich passieren sollte, bestätigt dass nur meinen …“, erwiderte John, wusste jedoch nicht so recht, wie er seine Gedanken und Eindrücke weiter formulieren sollte. Immerhin glaubte er nun in Alexas Blick zumindest Zweifel oder eher Amüsement entdecken zu können. „Ach kommen Sie schon! Das Gate hat eine Fehlfunktion und anstatt uns zu grillen und uns in unsere Atome zu spalten, spuckt es uns hier aus. Keine Wraith weit und breit, stattdessen ein Planet mit atembarer Atmosphäre, unterschiedlicher Vegetation – eine Menge Sand, da hinten Grün und Blau und wir schaffen es sogar auf diesen Planeten runterzukommen, ohne an der Atmosphäre abzuprallen oder zu verglühen. Ein paar Beulen und Schrammen, und ja auch ein paar gebrochene Knochen bleiben uns zwar nicht erspart, aber ... würden Sie das noch als Zufall oder Glück bezeichnen?“

    Alexa zuckte nur mit den Achseln, was ihr mit einem stechenden Schmerz quittiert wurde. Dennoch schaffte sie es, sich nichts anmerken zu lassen. Weder, dass ihre Brüche noch ein wenig mehr Zeit zum heilen bräuchten, noch dass sie all diese `merkwürdigen Zufälle und Glücksfälle´ selbst beschäftigten.

    Beide warfen noch einen letzten Blick auf die Trümmerteile und die Schneise, die sie bei ihrer `Landung´ hinterließen, markierten abermals die Richtung, in der sie gingen und machten sich auf den Weg.

    ~~~///~~~

    Atlantis

    Er fand es nicht korrekt, die Familie Sheppard ins Büro zu zitieren. Sie hatten noch gar nicht mitbekommen, dass etwas geschehen war und das was sich zwischen der Familie und Richard entwickelte – es war seiner Meinung nach mehr als eine Bekanntschaft, oder einen Schachpartner- verlangte ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht in einem ruhigen und vor allem privaten Umfeld.

    Er hoffte und vertraute darauf, sich in Doktor McKay und Dorian nicht zu irren, so dass er nun der Familie trotz der Hiobsbotschaft auch gerechtfertigte Hoffnung geben konnte. Noch einmal atmete er tief durch, bevor er den Summer zum Quartier betätigte.

    Es war Patrick, der ihm gut gelaunt öffnete und ihn grüßte. „Richard! Na, lassen die Expedition und ihre Mitglieder Sie endlich mal einen Freigang machen? Kommen Sie rein.“

    Richard lächelte, obwohl er schon den Knoten in seinem inneren deutlich spüren konnte, und trat ein. Carol, Patricks Frau und Johns Mutter saß gerade am Schreibtisch und erledigte wohl einige Hausaufgaben, so wie sie es gerne bezeichnete. Sie hielt es für sinnvoll und mehr als dringend sich in ihrem Berufsfeld als Psychologin wieder auf den neuesten Stand zu bringen, denn mehr als 20 Jahre fehlten ihr und ihre vergangene Existenz auf einer höheren Ebene trug diesbezüglich auch nicht bei. Dennoch war sie es, die sofort bemerkte, dass ihrem Besucher etwas auf der Seele lag.

    „Was hat er jetzt wieder angestellt?“, fragte Carol seufzend.

    „Nichts, nichts. Es ist nur … wir sollten uns vielleicht setzen“, erwiderte Richard und wartete, bis auch das Paar sich näher zu ihm gesellte.

    ~~~///~~~

    Auf dem unbekannten Planeten

    Nach stundenlangem Marsch in praller Sonne und Temperaturen, die einen beinahe dahin schmelzen ließen, trafen sie endlich auf das erste Grün in Form einzelner Grashalme und vereinzelten kleinen Sträuchern, und wenn der Schein nicht trog, war am Horizont bereits das größere Grün, ein dichter Urwald zu erkennen.

    Dennoch dauerte es wiederum mehrere Stunden, bis sie endlich den Urwald erreichten. John wusste nicht, ob es tatsächlich so war, aber es erschien ihm, als fiele das Atmen in diesem Wald leichter. Zudem erschien es ihm auch ein wenig kühler. Womöglich gab es auch Wasser in der Nähe.

    John wollte sich gerade an Alexa wenden, als er sah, wie sie bereits die nähere Umgebung scannte, doch irgendetwas schien sie zu beschäftigen. „Was ist?“

    „Weiß nicht. Lebenszeichen kann ich keine empfangen. Jedenfalls keine in einer Größe, die uns Sorge bereiten sollte. In unmittelbarer Umgebung gibt es auch kein größeres Gewässer.“

    „Dennoch gibt es frisches Trinkwasser“, meinte John, als er zu einem größeren Blatt griff, auf dem sich etwas Wasser sammelte. „Oder?“

    Alexa scannte das Wasser und runzelte die Stirn. „Frisch und trinkbar. Wahrscheinlich hat es hier vor Kurzem anständig geregnet und Luftverschmutzung ist auch so gut wie nicht existent …“, erklärte Alexa, währen John sich um das Auffüllen ihrer Trinkflaschen kümmerte.

    „Aber?“

    „Was?“, fragte Alexa irritiert nach.

    „Mir war, als hörte ich eben ein Aber, als Sie die Umgebung untersucht haben.“

    „Ich bin mir nicht sicher. Ich hatte kurz den Eindruck, einen Wert hier drauf entdeckt zu haben, der nicht in einen Urwald hingehört. Oder in eine Wüste. Oder überhaupt auf einen gottverlassenen Planeten, wie Sie es vorhin so blumig ausdrückten.“

    „Was für einen Wert?“

    „Kann ich nicht sagen. Noch nicht. Er ist zu schwach um ihn genauer zu definieren. Vielleicht wird die Anzeige deutlicher, wenn wir weiter gehen.“

    „Hatten wir ja sowieso vor. Aber es sind keine Wraith?“

    „Keine Wraith“, bestätigte Alexa. „Zumindest keine, die wach und munter herumlaufen.“

    „Na schön. Gehen wir weiter. Mal sehen, was wir finden“, meinte John, entsicherte seine Waffe und entschied voraus zu gehen, worauf Alexa nur mit den Augen rollte, sich aber kommentarlos an seine Seite gesellte, um weiterhin auf die Anzeige ihres Scanners zu achten.

    Allmählich hatte sie jedes Zeitgefühl verloren, doch es mussten wieder einige Stunden vergangen sein, in denen ihr Blick immer wieder in die Ferne oder vielmehr zwischen die vielen Bäume und Hänge- und Schlingpflanzen schweifen ließ, und gelegentlich waren auch einige Büsche zu finden. Ihre Hoffnung noch auf die eine oder andere essbare Pflanze oder Frucht zu treffen wurde auch bald bestätigt, und als sie sich auch an die Lehren der Akademie und die ihres Vaters und ihrer Mutter erinnerte, fühlte sie sich verpflichtet, den Colonel über die Genießbarkeit einzelner Früchte zu informieren.

    Nahrungsbeschaffung schien nun kein Problem mehr zu sein, Wasser hatten sie vorerst auch genügend, es blieb also nur noch eine Bleibe für die Nacht zu finden. Eine kleine Lichtung wäre für ein kleines Lagerfeuer in der Nacht vielleicht am besten, doch bisher schien der dichte Urwald diesbezüglich eher knauserig zu sein. Der Scanner hingegen verriet schon mehr, denn die Anzeige wurde nicht nur immer deutlicher, nein, der Wert stieg immer weiter an. Doch das war nicht das seltsamste.

    „Lassen Sie mich wieder rätseln oder eher teilhaben an Ihrer Theorie?“, fragte John, als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah.

    Alexa warf ihm zunächst einen eingeschnappten Blick zu, bevor sie ihre Erkenntnisse erläuterte. „Na ja, zum einen habe ich eine größere Wasserquelle ausfindig gemacht. Ein paar Kilometer in diese Richtung.“

    „Kilometer? Das Ding hat doch nur eine Reichweite von ein paar Hundert Meter.“

    „Jetzt nicht mehr“, gab Alexa gleichmütig zurück.

    John blinzelte überrascht. „Hätten Sie das nicht vorher sagen können? Ich dachte, so manches wäre schon längst mal aufgemotzt worden.“

    „Sie dachten? Sie haben wohl eher erwartet, was? Und Sie glauben wahrscheinlich noch an Wunder, hm? Sagen Sie mir eines Colonel. Haben Sie auch darauf gewartet, dass Ihnen die Adresse von Atlantis einfach so zufliegt, oder haben Sie sich doch ein bisschen anstrengen müssen? Sie sollten vielleicht nicht zu viel erwarten.“

    John erkannte sofort, worauf dieses Wortgefecht hinausführen sollte, und entschied sich, nicht weiter auf das Thema einzugehen und ihr stattdessen gleich einen Strich durch die Rechnung zu machen. John schmunzelte leicht. „Ja, da haben Sie auch wieder recht. Was habe ich mir nur gedacht?“

    Alexa konnte wirklich nicht sagen, was gerade geschehen war. War es dieses hinterlistige Grinsen im Gesicht ihres Gegenübers oder dessen Aussage, das sie auf eine merkwürdige Art und Weise mehr traf, als sie zugeben wollte?

    „Was … was soll das jetzt heißen?“

    „Ach Sie wissen schon. Was ist jetzt mit der Anzeige? Großes Gewässer, okay. Sonst noch was?“

    Alexa blinzelte noch einige Male, unfähig aus Johns Worten schlau zu werden. Aber dieses Thema würde sie sich für später aufheben. „Ähm … den Wert, den ich vorhin habe messen können … es scheint ein Energiewert zu sein und wir scheinen immer näher heranzukommen.“

    „Genauer geht´s nicht?“, hakte John nach.

    Alexa prustete genervt auf. „Sie wollten doch nicht mehr zu viel erwarten, oder?“

    „Ich will nur wissen, ob es gefährlich werden könnte“, presste John zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.

    „Ich schätze, das finden wir noch früh genug heraus“, murrte Alexa und machte sich wieder auf den Weg, nicht ohne vorher eine der leckeren Früchte von einem der Sträucher zu pflücken, wobei sie aber auch nicht darauf achtete, dass der Ast nach hinten schnellte und John beinahe im Gesicht erwischte.

    Abermals musste er auf die Zähne beißen und sich eines Fluchs verkneifen, der ihm schon eine ganze Weil auf der Zunge lag. Hatte er eben noch den Eindruck gehabt, seine Begleitung wäre zumindest wieder ein wenig umgänglicher, wurde er abermals enttäuscht. Seine Existenz in der Nähe dieser Antikerin schien einer ewigen Achterbahnfahrt zu gleichen. Oder eher das stete und runde Auf und Ab eines Riesenrads. Allerdings liebte er Riesenräder. John grinste, als er sich Frohgemutes auf den Weg machte und sich wieder der Antikerin anschloss. So schnell würde sie ihn nicht loswerden.

    Wieder schlugen sie sich eine ganze Weile durch den Urwald, trafen auf weitere exotische Pflanzen und Viecher, die durchaus hübsch anzusehen waren und für Biologen und Botaniker das reinste Paradies bedeuten würde. Doch plötzlich lichtete sich der Wald und zum Vorschein kam eine große Klippe, von der es einen spektakulären Blick über einen türkisblauen Ozean gab.

    „Hm! So viel zum größeren Gewässer“, meinte John.

    „So genau konnte mir der Scanner das auch nicht mitteilen“, gab Alexa knurrend zurück.

    „Schon gut … ich meine ja nur. Ich bin selbst überrascht, dass das Ding so groß ist“, verteidigte sich John.

    „Das Ding ist ein Ozean“, erwiderte Alexa trocken, während sie weiterhin die Anzeige des kleinen Geräts studierte und somit Johns bösen Blick nicht mitbekam.

    „Was ist mit dem Energiewert? Gibt es da was Neues?“

    „Nur, dass wir ziemlich nah dran sein müssen … in der Richtung und …"

    „Und was?“

    „Weiß nicht. Die Signatur kommt mir irgendwie vertraut vor. Mehr kann ich aber erst sagen, wenn ich sehe, womit wir es zu tun haben“, erklärte Alexa und ging einige Schritte.

    „Wohin denn? Ich dachte, es ginge in diese Richtung“, meinte John, als er sich darüber wunderte, in welche Richtung die Antikerin schlenderte.

    „Colonel, es gibt Momente, in denen ich gerne Mal für mich wäre“, gab Alexa zurück und hoffte, nicht näher auf ihr Vorhaben eingehen zu müssen. Aber so wie es aussah, wurde diese Hoffnung zerstreut. „Momente, ich denen ich gewisse Dinge ohne Zeugen erledigen will.“

    John nickte, als er verstand, konnte sich aber ein Kommentar auch nicht verkneifen. „Aber nicht zu weit, klar? Ich warte hier. Wir können uns das, was immer es ist, dann zusammen ansehen.“

    Alexa blieb nur kurz stehen, und auch wenn sie ihm bereits den Rücken gekehrt hatte, konnte John ihre Gereiztheit daran erkennen, wie sie den Kopf Hilfe suchend gen Himmel hob, einatmete, kurz die Luft anhielt, dann aber seufzte und murmelnd – wahrscheinlich eher fluchend - den Kopf schüttelte und im nächsten Dickicht verschwand.

    John blieb zurück, genoss die Aussicht, inspizierte den Strand unter der mindestens zweihundert Meter hohen Klippe und bedauerte es, kein Surfbrett zur Hand zu haben, denn es schien einige schöne Brecher zu geben, die er liebend gerne ausprobiert hätte. Dann begutachtete er die naheliegenden Sträucher und entschied ein paar der köstlichen Beeren zu naschen. Dass Alexa länger weggeblieben war, als ihm recht war, fiel ihm erst auf, als er ihre Stimme hinter sich vernahm.

    „Diese Beeren sollte man besser nicht essen. Sie sind nicht gut verträglich.“

    „Ach was. Auf der Erde haben wir gelernt, dass Beeren die so aussehen unbedenklich sind“, gab John sicher zurück.

    „Und wie nennt man diese Beeren auf der Erde?“

    „Nun … es sind nicht direkt dieselben Beeren, aber … ist doch egal, Sie schmecken und ich lebe noch und wir haben ein bisschen was zu essen. Ich esse sie schon ne ganze Weile, also giftig können sie nicht sein“, erklärte der Soldat weiter, worauf Alexa nur nickte.

    „Aha … ich erinnere mich, Ihnen deutlich gezeigt zu haben, welche Beeren und Früchte hier essbar sind. Sie können von Glück reden, wenn Sie sich gleich wieder von Ihnen trennen.“

    John seufzte genervt. „Wollen Sie jetzt eine auf Besserwisser machen?“

    „Ich meine ja nur. Ich lebe schon ein bisschen länger in dieser Galaxie als Sie. Sie können mir also ruhig vertrauen, wenn es um … verbotene Früchte geht.“

    „Und die dreizehntausend Jahre, die Sie mit Ihrem Schönheitsschlaf verbracht haben, zählen Sie tatsächlich dazu?“, gab John spitz zurück, spürte aber gleich darauf ein merkwürdiges Grummeln und wühlen in seinem Magen und ehe er sich versah, konnte er sich nur noch abrupt abwenden und spukte die gegessenen Beeren derart geräuschvoll wieder aus, dass sogar Alexa teils angewidert, aber auch zum teils mitfühlend das Gesicht verzog.

    Doch ihr Mitleid schien arg begrenzt zu sein und sie hatte sich schnell wieder im Griff. „Ja, denn sehen Sie, Colonel, manche Dinge ändern sich auch in dreizehntausend Jahren nicht. Und übrigens, wir Besserwisser nennen diese Beeren Vomitacini –Kotzbeeren.“

    John wollte ihr abermals einen wütenden Blick zuwerfen, noch viel mehr wollte er ihr eine gepfefferte Antwort geben, doch wieder musste er würgen und hoffen, die Bauchschmerzen würden verschwinden, sobald sein Magen wieder leer sei. Außerdem hoffte er, seine Würde alsbald wieder einholen zu können.

    „Sie können froh sein, dass es so läuft. Meine Mutter nutzte diese Beeren früher als Medizin, um eben jene Reaktion kontrolliert hervorzurufen, aber bei einer Überdosis, können schwere Reaktionen auftreten. Stundenlange Koliken, sowie Bewusstlosigkeit waren da keine Überraschung. Die Schmerzen und die Übelkeit sollten vergehen, sobald Sie alles wieder los sind … oh, und bevor ich es vergesse …“, sprach Alexa weiter, wurde aber wieder durch Johns Würgen unterbrochen. „Wenn Sie sich ausgekotzt haben, sollten wir uns etwa zweihundert Meter in dieser Richtung treffen. Es gibt da etwas, das Sie sehen sollten.“

    John war sich wirklich nicht so sicher, ob er die Flüche, die ihm gerade einfielen, laut aussprechen sollte, aber er war heilfroh, als endlich das Würgen nachließ und auch die Schmerzen vergingen allmählich, kaum, dass er wieder halbwegs normal durchatmen konnte. Nun galt es nur noch das letzte bisschen Stolz, Ehre und Würde zusammenzukratzen und sich anzusehen, was die Teufelin, äh, Alexa denn gefunden hatte.

    Kaum hatte er sich den Mund gespült um den ekligen Geschmack loszuwerden, abermals tief durchgeatmet und die letzten hundert Meter hinter sich gebracht, wurde er von dem Anblick des riesigen weißen steinernen Baus mehr als überrascht.

    „So viel zu Ihrer Gefahr“, verkündete Alexa und studierte weiterhin die Anzeigen des Scanners, während John seine kürzliche Entwürdigung gänzlich vergaß.

    „Oh … wow!


    tbc ...
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  19. #53
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Was das wohl für ein Energiewert ist? Hoffentlich nichts schlimmes. Armer John, aber er hätte schon wissen müssen, dass man fremde Beeren nicht so einfach essen sollte. Da muss er die Frotzeleien von Alexa schon ertragen, wo sie Recht hat, hat sie Recht. Was das wohl für ein weißer Bau ist? Vielleicht das weiße Haus? Das war ein interessantes Kapietel u. ich bin sehr neugierig, wie es weitergeht!
    Geändert von John's Chaya (05.11.2014 um 12:05 Uhr) Grund: Rechtschreibung ...

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  20. Danke sagten:


  21. #54
    Major Avatar von claudi70
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    Hallo,
    ich hoffe Rodney und Dorian finden heraus, dass die zwei nicht tot sind sondern nur irgendwo gestrandet sind. Aber bei den zwei erwartet ich das mal...

    Und bei Alexa und John ist es ja auch wieder sehr harmonisch Nur blöd, dass John nicht auf Alexa gehört hat, als sie ihm gesagt hat welche Beeren er essen kann und welche nicht. Jetzt muss er auch noch auf so erniedrigender Weise zeigen wie Recht sie doch hatte. Gott sei Dank ging es ja dann am Ende doch noch gut.

    ...wurde er von dem Anblick des riesigen weißen steinernen Baus mehr als überrascht.

    „So viel zu Ihrer Gefahr“, verkündete Alexa und studierte weiterhin die Anzeigen des Scanners, während John seine kürzliche Entwürdigung gänzlich vergaß.

    „Oh … wow!
    Auf was sind die beiden denn da gestoßen? Klingt auf jeden Fall sehr interessant, freue mich schon auf die Fortsetzung.
    LG

  22. Danke sagten:


  23. #55
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Dann möchte ich doch schnell auf euer liebes Feedback eingehen, bevor ich mich wieder ans Schreiben mache.

    @John´s Chaya:

    Was das wohl für ein Energiewert ist? Hoffentlich nichts schlimmes. Armer John, aber er hätte schon wissen müssen, dass man fremde Beeren nicht so einfach essen sollte. Da muss er die Frotzeleien von Alexa schon ertragen, wo sie Recht hat, hat sie Recht. Was das wohl für ein weißer Bau ist? Vielleicht das weiße Haus? Das war ein interessantes Kapietel u. ich bin sehr neugierig, wie es weiter geht!
    Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.

    John hat sich mit der Entscheidung einfach irgendwelche Beern zu essen, wirklich nichts gutes getan. Aber Alexas sanfte Seite wird auch noch mal zum Vorschein kommen -wenn auch nur kurz.

    Der Energiewert kommt vom weißen Bau und dieser wird auch noch sehr wichtig werden und wird auch in kommenden Storys eine Rolle spielen.

    Ich danke dir fürs lesen und fürs kommentieren.


    @claudi70:

    Hallo,
    ich hoffe Rodney und Dorian finden heraus, dass die zwei nicht tot sind sondern nur irgendwo gestrandet sind. Aber bei den zwei erwartet ich das mal...

    Und bei Alexa und John ist es ja auch wieder sehr harmonisch Nur blöd, dass John nicht auf Alexa gehört hat, als sie ihm gesagt hat welche Beeren er essen kann und welche nicht. Jetzt muss er auch noch auf so erniedrigender Weise zeigen wie Recht sie doch hatte. Gott sei Dank ging es ja dann am Ende doch noch gut.

    ...wurde er von dem Anblick des riesigen weißen steinernen Baus mehr als überrascht.

    „So viel zu Ihrer Gefahr“, verkündete Alexa und studierte weiterhin die Anzeigen des Scanners, während John seine kürzliche Entwürdigung gänzlich vergaß.

    „Oh … wow!
    Auf was sind die beiden denn da gestoßen? Klingt auf jeden Fall sehr interessant, freue mich schon auf die Fortsetzung.
    LG
    Rodney und Dorian werden noch ihre Momente haben, keine Sorge. Und John wird sich auch schnell erholen müssen, denn bald wird er wieder ganz schön gefordert werden.

    Wie ich John´s Chaya bereits geantwortet habe, wird der Bau noch in künftigen Storys eine Rolle spielen und für John und Alexa sehr wichtig werden. Aber bis dahin kann es noch ein bisschen dauern.

    Dennoch wird bald geklärt, was es mit dem Gebäude auf sich hat.

    Ich danke auch dir fürs lesen und Feedback geben und freue mich, dass es dir gefallen hat.


    Ich danke auch den heimlichen und stillen Lesern und Danke-Drückern: Ehre_Sei_den_Ori, Galaxy, Kaffeetante, Saffier


    Ich hoffe, ich habe am Sonntag ein weiteres Kapitel fertig, der NaNO ist doch ganz schon zeitraubend

    Also bis denne ...
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  24. #56

    Standard

    Puh ich muss sagen, das hat mich ja schon ziemlich beeindruckt. Wenn jemand so schreiben kann, solltest du dein Geld auch damit verdienen!
    Dir hat man wohl Helium ins Hirn geblasen, damit du überhaupt aufrecht gehen kannst!

  25. Danke sagten:


  26. #57
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    Wenn da jetzt ein alter Lantianischer Raumkreuzer steht, geht wirklich etwas nicht mit rechten Dingen zu und sie sollten sich einige Gedanken machen...
    Allerdings halte ich ihn nicht für so dumm, einfach irgendwelche Beeren zu essen, denn dass ist ja schon mehr als nur leichtsinnig...
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  27. #58
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo ihr Lieben!

    Das neue Kapitel ist leider nochnicht ganz fertig, aber lange braucheich uahc nicht mehr.

    Doch bis dahin möchte ich gerne noch euf einige Kommentare eingehen.


    @Doris:

    Puh ich muss sagen, das hat mich ja schon ziemlich beeindruckt. Wenn jemand so schreiben kann, solltest du dein Geld auch damit verdienen!
    Willkommen zu meiner Story und Danke, freut mich, wenn es dir gefällt.


    @Colonel Maybourne:

    Wenn da jetzt ein alter Lantianischer Raumkreuzer steht, geht wirklich etwas nicht mit rechten Dingen zu und sie sollten sich einige Gedanken machen...
    Allerdings halte ich ihn nicht für so dumm, einfach irgendwelche Beeren zu essen, denn dass ist ja schon mehr als nur leichtsinnig...
    Bis dann.
    Nein, ein lantianischer Raumkreuzer steht da nicht. Den haben si doch schon
    Aber es ist was anderes und interessantes.

    Stimmt, das war sehr leichtfertig von John einfach irgendwelche Beeren zu essen. Hoffentlich wird es ihm für das nächste Mal eine Lehre sein.


    Ich danke euch fürs lesen und Feedback geben.

    Ich hoffe, dass ich das nächste Kapitel in den kommenden Tagen fertig haben werde.

    Also bis denne ...
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  28. #59
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Habe es doch noch gerade so fertig bekommen.

    Will auch nicht kange drum herum reden, ich hoffe es gefällt euch.

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+

    8. Kapitel

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+

    Der weiße enorme Bau stellte sich nach näherer Betrachtung eher als eine riesengroße Villa heraus, die schon lange verlassen sein musste. Dennoch befand sie sich in erstaunlich gutem Zustand. Wenn man von dem halben Urwald, der alles überwucherte und dem ganzen Schmutz einmal absah.

    „Tja, ich schätze, wir haben nun sogar ein Dach über dem Kopf.“

    „Die Energiewerte kommen definitiv von dem Gebäude“, meinte Alexa.

    „Aber was genau es damit auf sich hat, wissen Sie nicht?“, wollte John wissen und bemerkte kurz darauf Alexas eingeschnappte Miene.

    „Es ist, wie vor einigen Sekunden schon bemerkt, ein Gebäude. Aber warum dieser Bau diese Energiewerte aussendet, kann ich nicht sagen, nein. Vielleicht erfahre ich mehr, wenn ich die Quelle erreiche.“

    „Und Lebenszeichen gibt es immer noch keine?“

    „Immer noch keine in unserer Größe oder größer.“

    „Also Kleinvieh. Na schön. Zur Feier des Tages könnte es heute Abend dann auch noch einen schönen Braten geben. Eichhörnchen oder Echse oder so was.“ Alexas angewiderter Blick sprach Bände, aber John war gerade so schön in Fahrt. „Oder eher Appetit auf Schlange?“

    Alexa brummte genervt und machte sich auf den Weg. „Der Kerl frisst wohl alles“, murrte sie noch in lantianischer Sprache, wobei John sich nicht die Mühe machte, genauer nachzufragen. Stattdessen nahmen sie ihre Waffen in Anschlag, brachten die restliche unwegsame Strecke in Angriff um sich dann ausgiebig im Erdgeschoss des Bauwerkes umzusehen.

    „Kommt Ihnen die Architektur irgendwie bekannt vor“, fragte John, der selbst gelegentlich einen Blick auf das LSD in Alexas Hand warf.

    „Ich weiß nicht. Ist aber auch nicht viel von der Architektur zu erkennen.“

    „Na ja, ein Besen und ein paar Lappen … und vielleicht ein bisschen Politur und hier drinnen könnte es wieder glänzen und blinken wie zu alten Zeiten.“

    „Fragt sich nur, wie lange Ihre sogenannten alten Zeiten schon vorbei sind“, gab Alexa weiter und wechselte abrupt die Richtung. „So wie es aussieht, kommen wir der Energiesignatur immer näher.“

    „Gut. Solange wir nicht auch irgendeiner Gefahr näherkommen, soll es mir recht sein.“

    „Wo bleibt Ihr Abenteuersinn, Colonel?“

    „Ich glaube, den habe ich im Wrack des Jumpers gelassen.“

    „Oh“, seufzte Alexa mitleidig, wobei John keine Sekunde an ihre Ernsthaftigkeit glaubte. „Ich wette, wenn McKay hier wäre, hätten Sie kein Problem bei dieser Erkundungstour.“

    „Ich habe auch nicht Ihrem Vater und den Generälen auf der Erde versprochen, auf McKay aufzupassen, weil irgendein Irrer hinter ihm her ist.“

    Das ließ Alexa lediglich die Augen verdrehen, doch John war sich einmal mehr sicher, ihr eine entsprechende Retourkutsche verpasst zu haben. Allmählich machten ihm diese kleinen Wortgefechte wirklich Spaß.

    „Sehen Sie es so, Colonel, vielleicht finden wir hier noch was Nützliches.“

    „Sie meinen nützlicher als ein Dach über dem Kopf, ne große Wasserquelle und genügend Essbarem, dass von Bäumen wächst? Sie sind eine hoffnungslose Optimistin.“

    „Haben Sie etwas daran auszusetzen? Apropos Wasserquelle … ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was dieses rauschen zu bedeuten hat“, meinte Alexa und drehte sich zu einem größeren Fenster, durch das man neben den Hänge- und Schlingpflanzen einen Wasserfall entdecken konnte.

    „Hm! Und eine Dusche haben wir auch.“ John beugte sich etwas weiter durch das Fenster, entfernte das Gröbste an Pflanzen und Schmutz und staunte abermals. „Und für die Lady eine hübsche Badewanne.“

    „Wohl eher eine Lagune“, hauchte Alexa.

    „Sage ich ja. Ich glaube, wir sind hier in einem kleinen Paradies gestrandet. Hier lässt es sich doch gut eine Zeit lang aushalten.“

    „Wenn erst einmal dieser Irrgarten und er ganze Dreck weg wäre und wir ein paar Möbel finden würden, ja, dann wäre es durchaus akzeptabel.“

    John ging nicht weiter auf die beiläufige Nörgelei ein, während sie sich weiter der Suche nach der Energiequelle machten. Das Erdgeschoss hatten sie bereits gründlich in Augenschein genommen und die obere Etage war auch nicht gerade aufschlussreicher.

    Dennoch fanden sie Dutzende riesige Räume, die einst als Wohn- oder Schlafräume gedient haben mussten. Auch mehr als ein Badezimmer schien es zu geben und beide kamen nach kurzer Zeit zu dem Schluss, dass das Gebäude mit seinen unzähligen Flügeln für mehrere Personen oder vielmehr Familien gedacht sein musste.

    „Vielleicht war es auch etwas für eine einzelne Familie und jedes Mitglied hatte seinen eigenen Bereich“, meinte John, als er langsam die Stufen zum Kellergewölbe hinab schritt und in jeden einzelnen Wickel leuchtete, die jedoch von Spinnen und ihren Spinnweben und anderen Krabbeltieren und Insekten bewohnt wurden.

    „Wenn Sie meinen. Vielleicht finden wir irgendwo ja etwas, was uns Anhaltspunkte über den Zweck dieses … Schlösschens liefert. Dann können Sie vielleicht auch etwas beruhigter schlafen.“

    John rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. Wieso musste sie ihm nur das Leben so schwer machen? Dennoch schafften Sie es gemeinsam den Schrott und gröbsten Schmutz aus dem Weg zu räumen, bevor Alexa bemerkte, dass sie direkt vor der Energiequelle stehen musste.

    „Das ist eine simple Wand“, bemerkte John.

    „Typisch Mann. Achtet immer nur auf Äußerlichkeiten. Colonel, wie oft haben Sie schon vor einer simplen Wand gestanden, die sich später als vielmehr entpuppte?“

    „Ja ja, schon gut, schon gut. Wie … entpuppen wir Sie jetzt?“

    „Fangen wir erst einmal mit dem Einfachsten an“, meinte Alexa seufzend und hob die Hand an die Wand, die sich sofort entmaterialisierte und ein riesiges Computerterminal offenbarte.

    „Hm!“

    „Agnosco Initia!“

    John und Alexa zuckten zusammen, als die klare männlich klingende Stimme des Computers ertönte. „Was? Was hat er gesagt?“

    „Erkenne … Initia. Was immer das sein soll“, wisperte Alexa und blinzelte, da das ständige Aufflackern des Bildschirmes sie arg irritierte.

    „Heißt Initia denn nicht so etwas wie der Beginn, Anfang, Start, oder so was in der Art?“,

    „Ja. Wahrscheinlich war das die Meldung, dass er hochgefahren und startbereit ist. Hat wohl einen Wackler drin.“

    Auch John war von dem steten Blinken, flackern und flimmern genervt und schlug mit der flachen Hand gegen den Bildschirm. Der Wackelkontakt schien beseitigt, doch die nächste Meldung ertönte.

    „Agnosco Agema!“

    Eine ganze Weile blickten die beiden Soldaten den nun mehr störungsfreien Bildschirm mit großen Augen an, bevor sie sich gegenseitig bedeutungsvoll ansahen.

    „Okay … vielleicht doch kein Wackler.“

    „Nein, mit Sicherheit nicht. Agema … das ist doch das Wort, dass Woolsey irgendwo aufgeschnappt hat.“

    „Ja, während eines Gesprächs zwischen meinem Vater und meinem Bruder. Es bedeutet Leibgarde, oder auch Leibwächter, je nach dem … sehen Sie sich das hier an! Sehen Sie diese Zeichen? Das sind fast beinahe die gleichen Zeichen und Symbole wie … auf den Steinen auf M4X-282.Die Zeichen und Symbole, die Doktor Jackson entschlüsseln und übersetzen soll.“

    „Und mit denen er immer noch Schwierigkeiten hat“, meinte John und studierte die Anzeigen.

    „Da ist er nicht der Einzige. Aber … vielleicht …“ Alexa begann in ihrem Rucksack zu wühlen und beförderte ein kleines Tableau zutage. „… kann ich hiermit eine Verbindung mit diesem Computer herstellen und gleich auch noch die Symbole entschlüsseln.“

    John war zwar überrascht, dass Alexa ein Tableau, das eigentlich für die Wissenschaftler auf der Alphaseite gedacht war, mitgeschleppt hatte, aber es hatte nun auch was Gutes.

    „Na schön, dann schlage ich vor, dass wir hier unsere Zelte aufschlagen. Vielleicht schaffen Sie es ja auch gerade, ein wenig Licht werden zu lassen.“

    Alexa sah ihn böse funkelnd an.„Vielleicht wünschen Sie noch Ordnung, Sauberkeit, Politur und einen neuen Anstrich mit einem Knopfdruck, hm.“

    „Das wäre was, ja. Aber ich gebe mich für den Anfang auch mit Licht zufrieden.“

    „Na, wenn das so ist, es werde Licht!“, höhnte Alexa, worauf doch tatsächlich die unterste Etage in strahlendes Licht getaucht wurde.

    Überrascht blickten die beiden sich an, bevor ihr Blick zum Computer in der Wand glitt.

    „Hm! Spracherkennung!“

    „Umso besser“, meinte Alexa und wandte sich wieder dem Computer zu.“Erkläre Agema!“

    „Impossibilis!“

    „Erkläre Initia!“

    „Impossibilis!“

    „Na toll. Er versteht uns, aber kann uns keine Erklärung geben“, maulte Alexa und machte sich daran, einen Zugang zum Anschluss des Tableaus zu finden.

    „Vielleicht ist es keine Datenbank, sondern vielmehr ein Computer, der zur Kontrolle einiger Funktionen in diesem Haus dient“, meinte John und machte sich daran, den Keller genauer in Augenschein zu nehmen.

    „Licht und Klospülung auf Kommando! Der neue Meilenstein in der technologischen Entwicklung meines Volkes. Ich bin ja so stolz auf mein Erbe!“

    John musste sich arg ein lautes Auflachen verkneifen, konnte aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Es war wirklich merkwürdig, wie schnell Alexas Stimmung kippen konnte. Im einen Moment, war sie unnahbar, beleidigend, jähzornig und zickig, im nächsten trieften ihre Worte vor Sarkasmus, Hohn und Bosheiten und wiederum einen Augenblick später witzelte sie herum. John schüttelte abermals den Kopf und wandte sich den Überresten, von was auch immer es einmal gewesen sein musste, zu.

    Aber außer den kleinen Nagetieren und Insekten, die sich offenbar ganz wohl hier unten zu fühlen schienen und dem Computer schien es im Keller sonst nichts Interessantes oder gar Nützliches zu geben.

    „Was genau haben Sie jetzt vor?“, wollte John wissen, als er sich wieder zu ihr gesellte.

    „Herausfinden, was hier los ist, was es mit diesem Computer in diesem … dieser Villa auf sich hat, was und warum er etwas über Agema weiß und was er überhaupt kann. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es ja tatsächlich, Ordnung und Sauberkeit per Knopfdruck zu erreichen.“

    Nur kurz sah sie lächelnd zu John und ich diesem einen kurzen Augenblick glaubte er, sein Herz sei stehen geblieben. Schnell räuspere er sich. „Na schön. Ich äh … kommen Sie alleine hier unten zurecht?“

    „Ich bin schon groß Colonel. Man kann mich ruhig mal fünf Minuten alleine lassen.“

    „Na, ich weiß nicht. Und so alleine sind Sie ja auch nicht“, gab John zurück und wies auf die vielen Spinnen in den Ecken und Winkeln hin.

    „Ich glaube, die haben mehr Angst vor mir, als ich vor Ihnen.“

    „Und das zu Recht. Ich werde mal nach oben gehen und testen, ob der Funk geht, ein nettes Plätzchen für die Nacht und was zu essen finden.“

    „Und lassen Sie bitte die Finger von den Beeren oder andern Früchten, die ich Ihnen nicht gezeigt habe. Ich habe keine Lust, die Krankenschwester für Sie zu spielen“, gab Alexa knapp zurück und John wunderte sich einmal mehr über den schnellen Stimmungswechsel.

    Kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg nach oben, stellte durch Alexas fauchende und genervte Antwort zufrieden fest, dass der Funk funktionierte und dabei gerade ein weiterer Stimmungswechsel vollzogen war, und schlenderte dann durch einen der größeren Räume. Im Nu hatte er die größten Ranken und Gewächse aus dem Raum verbannt, ein Stück Holz und einen alten Lumpen zu einer Art Besen zusammengeflickt und begann nun den gröbsten Schmutz aus dem Raum zu befördern. Am Ende wusste John nicht, wie lange er schon Ordnung schaffte, aber nun sah es doch schon viel wohnlicher aus.

    Das fiel auch Alexa auf, als sie aus dem Kellergeschoss kam und überrascht die Augen aufriss. Doch auf ein lobendes Kommentar wartete John vergebens.

    „Er ist hinüber.“

    „Wie hinüber? Wie haben Sie das denn angestellt?“, fragte John entnervt.

    „Ich habe gar nichts … ihm scheint die Energie ausgegangen zu sein!“

    „Lief er denn nicht über ein ZPM?“

    „Nein, kein ZPM. Ich nehme an, es war kein Zufall, dass dieses Gebäude hier an einem Ozean und einem Wasserfall errichtet wurde und es würde mich auch nicht wundern, wenn wir auf dem Dach noch so etwas wie Solarzellen entdeckten.“

    „Also regenerative Energie. Und was hat Ihnen das verraten?“

    „Nun, im Gegensatz zu Ihnen habe ich Augen im Kopf, okay? Und jeder Computer, unabhängig, welchem Zweck er dient, besitzt eine Datenbank. Irgendwie habe ich es geschafft, auf einige Blaupausen und Schemata zu stoßen und dann brauchte es nicht viel, um eins und eins zusammenzuzählen und zu erkennen, um welche Energiegewinnung es sich handelt.“

    „Okay, okay. Aber wieso ist ihm jetzt die Energie ausgegangen? Die Sonne scheint wie wohl jeden Tag und das Wasser fließt auch noch immer.“

    „Da liegt der Haken. Der Computer und so wie es aussieht der gesamte Bau, wurden seit mehr als zehntausend Jahren nicht mehr gewartet. Vielleicht sogar fünfzehntausend Jahre. Irgendwo lag beziehungsweise liegt ein Defekt, der sich mit der Zeit auf weitere Systeme ausgebreitet hat. Abgesehen davon ist Ihnen nie aufgefallen, dass wir dieses Anwesen nicht von der Umlaufbahn haben sehen können?“

    „Ich war zu der Zeit anderweitig beschäftigt, falls es Ihnen nicht entgangen sein sollte“, erwiderte John gereizt zurück.

    Alexa seufzte erschöpft auf. „Schön. Aber selbst als wir uns durch die Wüste und den Urwald gekämpft haben, haben wir allenfalls den Energiewert messen können und das auch nur, weil wir lantianische Messgeräte genutzt haben.“

    „Das soll heißen, dass es getarnt war? Dass nur jemand mit Antiker-Technologie das hier finden kann?“

    „So zu sagen, ja. Es scheint eine Art Tarnung zu sein. Allerdings anders als die Tarnung des Jumpers oder gar der Stadt.“

    „Aber trotzdem lantianischen Ursprungs?“, versuchte John sich zu versichern.

    „Vermutlich.“

    „Tja, dennoch ist sie jetzt hinüber. Können Sie es reparieren?“

    „Nicht, ohne passendes Werkzeug und auch nicht, wenn ich meine eigene Sprache nicht verstehe. Zumindest gehe ich davon aus, dass sie mal zu meinem Volk gehörte“, knurrte Alexa. „Das Einzige, was darauf hindeutet, sind die Symbole und Schriftzeichen, die denen auf M4X-282 ziemlich ähneln. Ich habe damals die Steine auf M4X-282 untersuchen wollen, weil ich glaubte, dass es ein Relikt, eine Überlieferung oder Ähnliches aus der Vergangenheit unseres Volkes ist und dann hat mein Vater mir strikt verboten, mich diesen Steinen jemals wieder zu nähern. Ich sollte mich von ihnen fernhalten. Er weiß wohl, was auf den Steinen steht, er wusste auch, was auf dieser Notiz stand, die mein mysteriöser Stalker auf M8Z-087 hinterließ, er kennt diese Sprache und dann diese Geheimniskrämerei …"

    „Das hängt alles zusammen. Aber das haben wir bereits vermutet“, meinte John, als er bemerkte, dass Sie sich in Rage redete. „Das ist der Beweis dafür, dass er ganz genau weiß, was vor sich geht. Aber jetzt kommt noch dieses Anwesen hinzu. Ich frage mich, was genau es damit auf sich hat.“

    „Das habe ich nicht mehr herausfinden können. Aber … glücklicherweise habe ich eine Kopie der Datenbank anfertigen können. Zumindest hoffe ich, dass ich die komplette Datenbank hier drauf habe“, erklärte Alexa und hielt einen Speicherkristall in der Hand. John wunderte sich abermals, woher diesen nun bekommen hatte. „Vielleicht gelingt es Doktor Jackson und Doktor McKay dann zusammen eine Übersetzung anzufertigen und so haben wir dann mehrere Mücken mit einer Klappe geschlagen.“

    „Fliegen“, korrigierte John sie.

    „Von mir aus auch die. Aber dann erfahre ich endlich, was gespielt wird. Was dieses Haus zu bedeuten hat, die Steine, der … spinnende Stalker, die Geheimniskrämerei … das alles kann kein Zufall mehr sein. Ich glaube so langsam auch nicht mehr an eine simple Fehlfunktion des Gates. Ich meine, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit all diesen Fragen und Hinweisen eher zufällig hier auf diesem Planeten, in diesem … Haus mit diesem Computer und all seinen Symbolen landen?“

    „Ziemlich gering“, meinte John beiläufig. „Aber wenn es keine Fehlfunktion war, was war es dann?“

    „Manipulation? Sabotage? Wollen Sie etwa damit sagen … Dorian kennt sich mit der Gate-Technologie ziemlich gut aus, ja und McKay ist auch ein Genie, was unsere Technologie angeht, aber so was etwas traue ich keinem der beiden zu.“

    „Ich traue niemandem auf Atlantis so etwas zu.“

    „Also was hätte man davon, uns zu grillen? Was hätte irgendjemand von unserem Tod? Nein, umbringen will man uns mit Sicherheit nicht.“

    „Nein … aber vielleicht wollten sie uns nur für eine Zeit lang loswerden.“

    „Wieso denn das?“, entfuhr es Alexa und John wunderte sich abermals über das unschuldig scheinende Mienenspiel.

    John sah sie eine ganze Weile entrüstet an. „Das meinen Sie jetzt nicht ernst oder?“ Alexa blickte ihn immer noch verdutzt an. „Sagen Sie bloß, es ist Ihnen nicht aufgefallen, dass die ganze Stadt seit Tagen, Wochen spinnt. Eine Fehlfunktion jagt die nächste.“

    „Und was haben wir damit zu tun?“

    John traute seinen Ohren kaum und so kamen ihm abermals Zweifel über Atlantis als fühlende Stadt auf. Doch aufgeben wollte er so schnell nicht, schon gar nicht, weil es ihn schon seit geraumer Zeit interessierte, was Alexa von dieser Theorie hielt. „Was halten Sie eigentlich von der Theorie einiger Wissenschaftler, dass Atlantis ein … sensibles Wesen sei?“

    Alexa blickte ihn nur starr an und John konnte nicht einmal den kleinsten Hinweis über ihre Gedanken oder Empfindungen finden. Er verfluchte sich einmal mehr, nicht ebenfalls emphatische Fähigkeiten zu haben, um herauszufinden, was gerade in ihr vorging. So blieb ihm nichts anderes übrig, als ihre Antwort abzuwarten.

    „Wissenschaftler und ihre Theorien, hm. Und jetzt wollen Sie mir sagen, dass Atlantis … was? Krank ist? Depressionen hat? Oder worauf zielt dieses Gespräch ab?“

    „So in etwa. So wie Woolsey und Ihr Vater genug hatten und uns Strafarbeit und uns zu einem Besuch auf der Alphaseite verdonnert haben, kann es doch sein, dass Atlantis selbst ebenfalls genug von dem ganzen Hick-Hack mit uns hat und uns … hier hingeschickt hat.“

    „Colonel kann es sein, dass Sie außer den Kotzbeeren auch noch andere Früchte gegessen haben, die Ihnen jetzt nicht bekommen? Manche dieser Früchte können Halluzinationen und Wahnvorstellungen hervor rufen.“

    Nun lag es an John, sie starr, aber eindringlich anzusehen. Nein, er würde so nicht weiterkommen. „Wissen Sie was? Vergessen Sie es einfach. Ich gehe jetzt mal sehen, was dieses Anwesen noch zu bieten hat.“

    Und damit war John zum Hinterausgang verschwunden. Alexa blickte ihm noch nach, nicht wissend, was sie von der Situation und seinen Worten zu halten hatte. Doch kaum hatte sie wieder halbwegs klare Gedanken fassen können, folgte sie ihm und ließ sich von der überwältigenden Schönheit des Wasserfalls und der Lagune hinreißen.

    Kühles und erfrischendes Nass, dass in beruhigendem Rauschen in Kaskaden an hellem Gestein hinab in ein großes mit türkisfarbenem Wasser gefülltes Becken floss. Ein kleiner Bach, gesäumt durch einen schmalen, weißfarbigen Sandstrand, der das Becken mit dem Ozean verband. Exotische, wohlriechende Blüten, in den schönsten und buntesten Farben blühten um das Gewässer herum, lockten Mensch und farbenfrohes Federtier an und luden zum Erholen und entspannen ein.

    Alexa hatte sich offenbar sofort in diesen Ort verliebt, bemerkte John, als er einen kurzen Blick zur Seite wagte. Er sah, wie ihre Augen die Umgebung musterten und wie dieses entzückte Lächeln ihre Lippen umspielte. Sah, wie sie an einzelnen Blumen schnupperte, ihre Hand in das kühle Wasser tauchte, nur um sich dann etwas davon ins Gesicht zu spritzen. Sie schien sich von Minute zu Minute mehr zu entspannen, das konnte er ihr an ihrem Gesicht und ihrer Haltung ansehen. Sie schien sich wohlzufühlen.

    „Wollen wir zum Strand runter? Mal sehen, was es dort zu entdecken gibt? Vielleicht gibt es ja Fische, die wir fangen und grillen können.“

    „Mhm“, summte Alexa, sog noch einmal den Duft der Blumen und Früchte auf ihrem Weg neben ihm ein.

    ~~~///~~~

    Atlantis

    Dorian hatte sich zurückgezogen. Vielmehr hatte er sich in seinem Labor eingeschlossen und kauerte nun in einer Ecke auf dem Boden. Er wollte Ruhe, er wollte Frieden, er wollte wieder Klarheit in seine Gedanken bringen. Verdammt, er wollte überhaupt wieder denken können.

    Noch niemals in seinem Leben hatte er eine solche Angst und Panik verspürt, noch niemals einen solchen Schmerz, solche Verzweiflung und Hilflosigkeit empfunden.

    Nein, das stimmte nicht ganz.

    Er kannte das Gefühl der Furcht, der Sorge, der Machtlosigkeit und er wusste auch, was Schmerzen waren, was sie bedeuteten und was sie verursachte. All das hatte er schon einmal empfunden, weil er seine Schwester schon einmal verloren hatte.

    Er hatte immer gewusst, dass das Leben eines Soldaten von Gefahr, Schmerz und Leid und auch Tod geprägt war. Das hatte er in der Vergangenheit immer und immer wieder aus den Geschichten seines Vaters hören und später sogar bei seiner Schwester beobachten können. Sie hatte den Tod gesehen, sie hatte den Tod gebracht und hatte ihn sogar beinahe selbst erlebt, als ein Irrer sie in den Wahnsinn trieb.

    Dorian schluckte gegen die Übelkeit, die immer ihn ihm aufkam, kaum dass die Bilder der Vergangenheit in seinem Geiste auftauchten und versuchte Trost darin zu finden, dass man seine kleine Schwester damals nicht aufgegeben, sich stattdessen eines ungewöhnlichen Verfahrens bedient hatte und sie dadurch wieder in ihr Leben zurück fand.

    Aber nun? Was blieb nun zu tun, um sie zu retten? Sie war weg! Sie und John waren in dem Jumper, der von Blitzen getroffen und in ein unstabiles Wurmloch gezogen wurde und niemand wusste besser darüber Bescheid, was mit Materie, was mit Menschen geschah, die in ein solches Chaos gerieten.

    Verdammt, sogar McKay musste das wissen, also warum ließ er ihn nicht einfach in Ruhe? Warum hatte er erst die Funkverbindung deaktivieren, dann die Videoverbindung zu seinem eigenen Labor unterbrechen müssen, nur um dann noch schnell sein eigenes Labor zu verriegeln? Nicht nur Alexa war weg, auch Sheppard. Und wenn er schon nicht um Alexa trauerte, dann sollte er doch zumindest um seinen Kommandanten, seinen Teamchef, seinen Teamkollegen, seinen Freund trauern, oder?

    Dorian blickte auf und ließ seinen Blick ziellos durch sein Labor gleiten, bis er auf dem Bildschirm seines Computers zum Ruhen kam. Zunächst achtete er gar nicht darauf, was er dort zu sehen bekam. Er wusste, es waren die Daten der ersten Tordiagnosen, obwohl im Hintergrund noch weitere Tests liefen. Gerade als Dorian sich fragte, warum er sich noch die Mühe machen sollte, fiel ihm etwas Ungewöhnliches auf.

    Er runzelte die Stirn, kämpfte sich auf die Knie, robbte zu seinem Tisch um die Daten besser sichten zu können, und während er noch damit beschäftigt war, sich langsam gänzlich aufzurichten, traf ihn die Erkenntnis, wie ein Fausthieb.

    ~~~///~~~

    Rodney versuchte nun schon seit einer halben Stunde, Dorian über Funk zu erreichen. Ergebnislos. So stand er nun vor dessen verschlossener Tür und wunderte sich, dass er selbst mit einer Überbrückung nicht hineingelangte. Verdammt, das passierte, wenn man versuchte, einen Antiker auszutricksen.

    Tief in seinem Inneren konnte er Dorians Wunsch nach Ruhe und Abgeschiedenheit sogar verstehen, auch ihm war im ersten Moment nach der Fehlfunktion und dem allzu schnellem Ableben zwei seiner besten Freunde –ja, er zählte auch Alexa zu seinen Freunden- nach Rückzug. Doch nun ärgerte er sich mehr über sich selbst, weil er doch tatsächlich so schnell hatte aufgeben wollen. Nicht einmal Woolsey wollte er einen Vorwurf machen, da er mit seinen Fragen nach Sicherheit und Gewissheit Zweifel in ihm geweckt hatte und wenn ihn die Vergangenheit und das Leben in Atlantis mit Sheppard und auch den Antikern eines gelehrt hatten, dann, dass man John und Alexa nicht so schnell aufgeben sollte.

    Außerdem hoffte er, mit Dorians Hilfe einen noch tieferen Einblick in die Tortechnologie zu erhalten. Noch einmal betätigte er den Türsummer, klopfte, nein, hämmerte regelrecht an die Tür und rief nach seinem Kollegen, doch es kam keine Reaktion. Rodney wollte nicht wirklich so weit gehen und seinen Autorisierungscode zur Überbrückung benutzen, aber wenn der Junge nicht langsam wieder zur Besinnung käme …

    „Rodney“, ertönte Teylas Stimme hinter ihm und Rodney sah, dass sie in Ronons Begleitung war.

    „Hey“, grüßte Rodney zurück.

    „Wie sieht es aus?“, wollte Ronon wissen.

    „Er macht nicht auf. Ich stehe hier mindestens schon eine Stunde und hämmere mir die Finger wund. Überbrücken kann ich die Tür auch nicht. Der Junge ist clever.“

    „Bist doch cleverer“, nuschelte Ronon und Rodney lächelte leicht.

    „Natürlich bin ich … das meinte ich nicht. Ja, ich könnte meinen Code benutzen um die Türen aufzukriegen, aber das hätte einen stadtweiten Effekt auf jeden Nutzer im System. Genau wie damals als Elizabeth oder viel mehr Phoebus … ach, nicht so wichtig. Ich komme nicht zu ihm durch“

    „Bist du sicher, dass er da drin ist?“, fragte Teyla weiter.

    „Ja. Ich habe extra noch mal über Videofeed nachgeschaut, bevor er die Verbindung zum Hauptrechner gekappt hat. Entweder er schämt sich oder er plant da drinnen etwas ganz …“

    Rodney machte eine vage Bewegung in Höhe seines Kopfes, die bedeuten sollte, dass er an etwas Unglaubliches, vielmehr Verrücktes und Gefährliches dachte.

    „Er schämt sich bestimmt nicht, Rodney. Er hat seine Schwester verloren. Zumindest glaubt er dies. Er möchte in seinem Schmerz alleine sein.“

    „Aber es steht noch gar nicht fest, dass sie wirklich tot sind. Welcher gute Wissenschaftler geht denn gleich von irgendwelchen schlimmen Annahmen aus?“
    „Du hast auch zuerst geglaubt, Sheppard sei tot“, gab Ronon prompt zurück.

    „Ja, und ich habe mich wieder eingekriegt und mich eines Besseren besinnt. Ich will dem Jungen ja keine falschen Hoffnungen machen, aber … oh Gott, die Sheppards!“

    „Rodney“, sprach Teyla leise und eindringlich, als sie ihm die Hand auf die Schulter legte. „Keine Hoffnung ist falsch, wenn bereits Zweifel vorhanden sind. Mister Woolsey kümmert sich um die Sheppards, Ronon und ich werden sehen, ob wir mit den Antikern sprechen können und du tust das, was du am besten kannst.“

    „Und das wäre?“

    „Sheppard und Alexa, den Rücken frei halten und dafür sorgen, dass sie gefunden werden.“

    „Und Dorian?“

    Kaum ausgesprochen öffneten sich die Türen zu dem Labor und die beiden Wissenschaftler blafften sich gegenseitig an. „Sie sind nicht tot!“


    tbc ...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  29. #60
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Eine Luxus-Villa mitten im Paradies, wenn das kein Glücksfall ist. Und dann sogar noch eins, dass auf das Antiker-Gen eingestellt ist. Bin echt gespannt, wofür das mal gedacht war. John ist sogar ganz emanzipiert und schwingt den Putzlappen. Ihre gegenseitigen Sticheleien können sie einfach nicht lassen. Da sind sie schon im Paradies, inkl. Wasserfall und Strand, da könnten sie doch eigentlich etwas draus machen, statt sich immer zu streiten. Nun, zumindest scheint die Umgebung auf John u. Alexa zu wirken. Bin neugierig, was sie am Strand erwartet.

    Dorian scheint etwas wichtigem auf der Spur zu sein. Weiß er wo seine Schwester und John abgeblieben sind?
    Auf jedem Fall sind sich Dorian u. Rodney einig, dass beide noch am Leben sind. Bin sehr neugierig, wie es weitergeht.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  30. Danke sagten:


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