So nun gibts ein neues Kapitel. Feedback und Danke-Drücken wäre toll
3.05 Umwälzungen
Prolog:
Langsam robbten drei Soldaten durch das Unterholz eines Waldes. Sie trugen Ghillie-Suits, was sie zwischen all dem Gras, Moos und Gestrüpp nahezu unsichtbar machte. Bei sich trugen sie zwei AS 50-Scharfschützengewehre, ein extrem leistungsfähiges Präzisionsgewehr das Kugeln im Kaliber 50 verschoss. Es handelte sich um SG-35, ein Sechs-köpfiges Team aus Soldaten des britischen SAS. Das Team befand sich auf einer Sondermission auf PH-092, ein ehemaliger Planet des Systemlords Yu. Mittlerweile befand sich der Planet unter Kontrolle der Ori. Während drei der Soldaten als Scharfschützen in Position gingen, befanden sich die restlichen drei bereits auf ihren anderen Stationen. Ziel war es, hochrangige Offiziere und Priore der 5. Ori-Armee auszuschalten. Diese trafen sich heute in der alten Garnison, um eine Offensive zu planen. Doch das sollte SG-35 verhindern.
Auf ihren vorgesehenen Positionen angelangt, bauten die zwei Schützen ihre Gewehre auf, während der dritte Soldat Entfernungs-und Windmessgerät zückte um die Hilfswerte für die Schützen zu ermitteln. „Sind in Position, Major. Warten auf ihr OK“, gab der führende Schütze durch. Das Funkgerät knackte zwei Mal als Bestätigung. „Entfernung: 1873 Meter. Wind von rechts, drei rasten“, meldete der Spotter den beiden Schützen. Beide stellten die Visiere auf die entsprechende Distanz, wie auch den Wind ein. Dann blickten sie durch die Zielfernrohre in Richtung der Garnison. Diese war am Hang gegenüber in einem asiatischen Stil errichtet und sah noch immer sehr imposant aus. „Zielpersonen in Sicht, sie betreten gerade den Zielraum“. Gemeint war ein großer, offener Raum mit Karten und Hologrammen von verschiedenen Planeten. Die Ori-Offiziere rechneten hier nicht mit einem Angriff, da dieser Planet weit hinter der Front lag.
Die anderen drei SAS-Soldaten befanden sich nahe der Festung an einem Landeplatz. Dort war ein Shuttle der Ori gelandet. Es wartete auf seine VIPs, die es nach der Konferenz wieder auf ihr Mutterschiff bringen sollte. SG-35 hatte davor allerdings noch etwas abzuliefern. Mit schallgedämpften Waffen, schalteten sie unbemerkt die Wachen aus und betraten das Shuttle. Dort platzierten sie an verschiedenen, unauffälligen Stellen Sprengstoff. Dann waren sie auch schon wieder weg, zuvor ließen sie die Toten per Zat verschwinden.
Der Major gab sein OK an die Scharfschützen, welche ihre Ziele anvisierten und feuerten. Die Kugeln trafen noch vor dem Schall ihre Ziele und eliminierten einen Admiral und einen Marschall. Als der Schall der Schüsse verklang, waren die Schützen schon wieder beim Sternentor. Aus der Ferne hörte man schon das Herannahen eines Suchtrupps, sowie ein startendes Shuttle. In dieses hatten sich die restlichen Priore und Offiziere gerettet, um zu entkommen. Bevor der Major von SG-35 durch das Tor ging, zündete er die Ladungen und sah, wie das Shuttle zerfetzt wurde. Dann schritt er zufrieden durch das Gate.
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Der Hangar war fast vollständig mit Menschen gefüllt. Alles, was in den Streitkräften der Tor-Nationen Rang und Namen hatte, war anwesend. Auch viele Politiker hatten sich zu diesem Ereignis eingefunden. Auf einem Podium, hinter einem Rednerpult, wartete General Hammond darauf seine kleine Rede zu halten. Als sich Thor ebenfalls in den Hangar transportierte, wurde es ruhig und Hammond begann.
„Danke, dass sie alle hier heute anwesend sind. Es freut mich, ihnen mitteilen zu können, dass die Bauarbeiten an diesem umfangreichen Projekt nun vollständig abgeschlossen sind. Auch wenn es mir etwas schwerfällt, immerhin endet damit ein ereignisreicher Teil der Geschichte, kann ich ihnen heute sagen: Das neue Stargate-Center ist bereit, die Operationen der Torallianz aufzunehmen. Und das in einem wesentlich größeren Umfang, bei gleichzeitig größerer Sicherheit. Danke“, sprach Hammond. Die Versammelten applaudierten. In den vergangenen drei Jahren, nachdem die EDI entschieden hatte, ein neues leistungsstärkeres SGC zu bauen, war dieser Stützpunkt entstanden. Er verfügte über ein großes Rollfeld, über das Transportmaschinen Truppen und Nachschub schnell heranschaffen konnten. Des Weiteren waren zwei F-302-Geschwader dort stationiert. Der Stützpunkt befand sich in einer nur spärlich besiedelten Gegend des Bundesstaates, was ihn auch einfacher zu sichern machte. In 42 Unterirdischen Ebenen fanden nun das Stargate, Wissenschaftler und die Tortruppen samt Fahrzeugen Platz. Der Konflikt mit den Ori und der ausgedehnte Handel mit alliierten Welten hatten zuletzt die Kapazitäten des Cheyenne Mountain bei weitem überschritten. Der neue Stützpunkt bot weitaus mehr Platz und Flexibilität für weitere Aufgaben des Stargates.
Während Hammond und Landry ein paar der besonders wichtigen Personen durch den neuen Stützpunkt führten, beamte Thor das Stargate in den neuen Torraum. Landry würde auch weiterhin das Kommando haben, allerdings nun als drei-Sterne-General. „Ich bin gespannt wie es wird, mit diesem internationalen Stab“, meinte Landry. Hammond lachte, „Ach kommen Sie Hank, ob Russen, Europäer oder Kanadier, das ist doch nicht so wild. Viel schlimmer wird es mit denen von unserer Army“, die beiden Air-Force-Generäle lachten, gab es doch seit Jahren Neid seitens der Army, dass ausschließlich die Air Force das Programm leitete. „Sir, Thor und unsere Techniker haben das Gate installiert, wir machen ein paar Tests, dann ist alles einsatzbereit“, berichtete der wachhabende Offizier über die Sprechanlage. Landry und Hammond nahmen das nickend zu Kenntnis. „Sind gerade Teams draußen?“ fragte Hammond. „Bis auf SG-2 sind alle planmäßig auf dem Beta-Stützpunkt angekommen. Wir haben sie nach Neu-Caprica ausweichen lassen, damit es keine Verzögerungen gibt“, antwortete Landry. Die Bataillone und andere Großverbände, die sich im Kampf befanden, konnten zum einen nicht abgezogen werden und zum anderen hatten sie bereits Vorposten errichtet.
„So gerne ich noch weiter hier bleiben würde Hank, aber auf mich wartet der Papierkrieg im Globium“, meinte Hammond nachdem sie den Torraum erreicht hatten. Dieser war nun wesentlich größer, der Kontrollraum lag an der rechten Seite, was mehr Platz geschaffen hatte. In der Ebene darüber, befand sich ein Jumper-Hangar. Dort wo sich im alten SGC der Kontrollraum befunden hatte, befand sich nun ein großer Schott, hinter welchem sich eine große Halle für Fahrzeuge und weiteres „Gerät“ befand. „Ich verstehe, machen Sie es gut“, sagte Landry und gab Hammond die Hand, dann salutierte er.
Zur selben Zeit, Flaggschiff der 5. Ori-Armee:
Der Orici war außer sich vor Wut. Die Aktion der Erde hatte ihn fast vollständig seiner höchsten Priore und Flaggoffiziere beraubt. Aus Angst vor einer weiteren Attacke, trieb sein Mutterschiff mit aktiven Schilden im All. Der Rest der Priore und Offiziere war eingetroffen. Es mussten umgehend Posten neu besetzt werden. Außerdem wollte der Orici Vergeltung üben. Da kam ihm eine Information von einer Ori-treuen Jaffa-Welt gerade recht. „Die Erde hat die Heiligkeit der Ori heute auf niederträchtige Art und Weise gedemütigt. Es ist unsere Pflicht, darauf mit all unserer Macht zu antworten.“, erklärte der Orici reißerisch. „Habt ihr vor, die von den Ungläubigen gefangengenommene Orici zu befreien?“ fragte einer der Priore. „Nein, für einen Angriff auf die Erde müssen wir noch stärker werden, als wir es jetzt sind. Außerdem war die Orici schwach, weil ihre Mutter eine Ungläubige ist“, sprach der Orici. In Gedanken fügte er hinzu: Außerdem habe ich so die Reste ihrer Armee übernehmen können.
Wenig später, P-L841:
Die heutige Mission war für SG-2 beendet. Leider konnte das Team um Major Penhall keinen Erfolg verzeichnen. Die Jaffa auf dieser Welt, hatten den Kampf gegen die Ori aufgegeben. Zu viele von ihnen waren schon gefallen und die Armeen der Ori waren nur noch wenige Lichtjahre entfernt. SG-2 hatte zwar alles versucht, diese Jaffa zu überzeugen, hatten es aber nicht geschafft. Am Tor angekommen, waren sie schon dabei raus zu wählen, als bereits ein Wurmloch einging. Sofort ging das Team in Verteidigungsposition, doch es sollte ihnen nichts nützen, denn eine Betäubungsgranate schaltete alle sechs Soldaten sofort aus. Ein Trupp der Ori kam durch das Tor und nahm das SG-Team gefangen.
Erde, Globium:
Ein Transporter der Streitkräfte hatte Hammond vom neuen SGC direkt zum Globium, im belgischen Brüssel, geflogen. Mit einer Geschwindigkeit von Mach sieben, war es ein kurzer Flug. Das Shuttle vom Typ Pelican, welches als Standard Sub-Licht-Transportschiff auf allen Schiffen der Flotte und Außenposten der Erde genutzt wurde, ging in den Schwebeflug über, um zu landen. Nachdem es auf der Landeplattform auf dem Dach aufgesetzt hatte, stieg Hammond auch schon aus und betrat das Globium. Dort wurde er schon von seinem Stellvertreter und anderen Mitarbeitern erwartet. Sein Adjutant informierte Hammond auf dem Weg zu dessen Büro über das Wichtigste. „Um 1500 haben Sie eine Konferenz mit den Stabschefs, aber davor möchte der UN-Generalsekretär mit ihnen telefonieren, er ist schon in der Leitung“, berichtete der Major. Hammond nickte und begab sich in sein Büro.
„Herr Generalsekretär, schön Sie zu sehen“, begrüßte Hammond Ban Ki-Moon. Der Südkoreaner nickte Hammond auf dem Bildschirm zu. „Gleichfalls, George. Leider ist der Anlass nicht so erfreulich. Sie wissen, seit den letzten Fehlschlägen und den Problemen zwischen UN, IOA und der Verteidigungsinitiative, steigt der Druck auf mich. Deswegen wollte ich Sie persönlich sprechen, bevor es an die Medien dringt. Die Vollversammlung hat vor, das IOA aufzulösen und die EDI umzugestalten. Das bedeutet, dass Sie wahrscheinlich ihren Posten verlieren werden“, erklärte Moon. Hammond nahm das Ganze ausdrucklos auf. „Ich verstehe. Und wie wird es weitergehen?“, fragte der General. „Nun, erstmal werden Sie ihre Aufgaben weiter erfüllen, die Vollversammlung tritt in zwei Tagen wieder zusammen. Dann werden wir diskutieren müssen, inwieweit es Umgestaltungen geben wird“. „Mit anderen Worten, ich sollte mir vorerst nichts zu Schulden kommen lassen“, erwiderte Hammond heftig. Als Antwort legte Moon seinen Kopf leicht schräg und hob die rechte Hand bevor er die Verbindung beendete.
Im neuen Stargate-Center wusste man derweil, dass mit SG-2 etwas nicht stimmte. Das Team war nun weit über seine geplante Zeit und antwortete auf keinen der Funksprüche. Ein anderes SG-Team hatte sich auf dem Planeten umgesehen, aber keine Spur von SG-2 gefunden. Da man nichts weiter in Erfahrung brachte, konnte man auch nichts tun, außer warten. Deshalb hatte General Landry den Geheimdienst informiert. Dieser würde nun die Augen und Ohren offen halten, um bessere Informationen zu erhalten. Im Moment saß Landry in seinem neuen, hochmodernen, Büro und sah sich die Akten der neuen Mitarbeiter an. Das SGC war nun internationaler als je zuvor, was den Reformen durch die UN zu verdanken war. Nun leistete jeder Staat, der Teil der EDI war, einen festgelegten Beitrag. Die jeweiligen nationalen Streitkräfte waren komplett in die Erdstreitkräfte übergegangen. Aber noch immer gab es Staaten, die sich der EDI nicht anschließen wollten, darunter der Iran und Nord-Korea. Mit beiden verhandelte man zwar seit einem Jahr, aber bis jetzt gab es nur mäßigen Erfolg. In absehbarer Zeit, würde die Erde alle Staaten brauchen, um sich vor den Ori zu schützen. Denn die Jaffa waren in zwei Fraktionen zerbrochen. Die eine unter Geraks Führung, hatte sich den Ori unterworfen, die andere nicht.
Ein eingehendes Wurmloch riss den General aus seiner Lektüre und er begab sich in den Kontrollraum. Das dieser sich nun vom Tor ausgesehen links befand, war für Landry gewöhnungsbedürftig. Der Raum vor dem Tor war wesentlich größer als im bisherigen SGC. Nur über Bildschirme war ein direkter Blick auf das Tor möglich. Aber so war es praktischer und auch sicherer, trotz aller Panzerschotten und Schutzschilde. Deshalb konnte er damit leben. „Sir, es ist Teal’c, er meldet sich von Dakara“, meldete Lieutenant Enstsörn, eine der neuen Tortechnikerinnen. Landry nickte, „Auf den Schirm“, meinte der General dramatisch. Die Offizierin schaute ihn belustigt an. „Was? Das wollte ich immer schon mal sagen und wo jetzt alles neu ist…“ rechtfertigte Landry sich, nicht ohne sich ein Lächeln verkneifen zu können. Auf einem der Torbildschirme erschien Teal’c, im Hintergrund sah man das Ratsgebäude auf Dakara. „General Landry, ich melde mich wie geplant. Die Arbeiten zur Befestigung der Stellungen sind beinahe abgeschlossen. Colonel O’Connors Männer und Frauen haben ganze Arbeit geleistet und werden von allen freien Jaffa sehr geschätzt“, berichtete Teal’c. Die Erde hatte ein Bataillon nach Dakara gesandt, um den Jaffa beizustehen. Denn man wollte nicht riskieren, dass die Antiker-Waffe in die Hände der Ori gelangte. „Freut mich das zu hören Teal’c. Leider läuft es hier nicht so gut, SG-2 ist verschwunden, wahrscheinlich von den Ori gefangen genommen. Du hast nicht zufällig etwas davon gehört?“ antwortete Landry. „Es tut mir leid, General, aber ich habe nichts darüber gehört. Ich werde mich aber bemühen, etwas zu erfahren. Bra’tac und der Rest des Rats erwarten mich, auf Wiedersehen, General“, gab Teal’c zurück und kappte die Verbindung.
Am nächsten Tag, UN-Gebäude in New York:
Die Vertreter sämtlicher Mitgliedsstaaten der Verteidigungsinitiative und anderer Staaten der Erde, hatten sich eingefunden. Heute würden wichtige Belange geklärt werden, auch wenn dies genaugenommen schon durch Unterhändler geschehen war. Generalsekretär Ban-Ki-Moon trat an das Rednerpult, um die Sitzung zu eröffnen.
„Meine Damen und Herren, ich eröffne hiermit diese wichtige Sitzung“, sprach Moon, „Es ist die vielleicht wichtigste, seit uns vor drei Jahren die Existenz des Sternentors offenbart wurde. Seitdem hat sich vieles verändert, zum Guten wie auch zum Schlechten. Deshalb müssen wir nun handeln. Ich bin mir sicher, sie alle werden nur im besten Interesse unserer ganzen Erde handeln“.
Während die Versammlung tagte, saßen zwei Politiker in einem kleinen Büro des UN-Gebäudes. „Bald stehen Wahlen in den USA an. Präsident Heyes kann nicht wiedergewählt werden nach dieser zweiten Amtszeit. Die Demokraten wittern da ihre Chance, ihr Kandidat ist der ehemalige Senator Armstrong.-Ja, er ist wirklich mit dem Armstrong verwandt-liegt in den Umfragen vorn“, sagte einer der Beiden. Sein Gegenüber nickte, „Wollen wir hoffen, dass er gewinnt. Wenn Sie verstehen, was ich meine“, gab der zweite Mann zurück.
„Hier ist CNN, live aus dem UN-Hauptgebäude in New York. Soeben ist die sechs-stündige Sitzung der Vollversammlung zu Ende gegangen. Und das mit wirklich erstaunlichen Endergebnissen: Das IOA wurde aufgelöst, inwieweit das damit zusammenhängt, dass der nun ehemalige Vorsitzende und US-Senator Alan Armstrong als Präsidentschaftskandidat aufgestellt wurde, bleibt abzuwarten. Und nun zu dem Thema, das auf dem Planeten jeden interessiert: Wie geht es mit der EDI weiter? Dazu nun ein Beitrag von Jeffry Dunston, der heute…“ weiter sprach die Reporterin nicht, da die Übertragung abrupt beendet wurde. Dafür wurde nun eine Subraum-Übertragung gesendet. Wie das geschehen konnte, wusste bei CNN und den anderen großen Sendern der Erde niemand.
Auf dem Bildschirm erschien nun ein Mann in einer Ori-Robe. „Bürger der Erde. Ich bin der Orici Iblis. Ich werde nun ein Exempel an einem eurer Tor-Trupps statuieren. Wenn sich euer Planet uns nicht unterwirft, werden noch viele weitere Menschen sterben“, sagte Iblis. Im Hintergrund stand SG-2 an einer Wand, vor dem Team ein Erschießungskommando der Ori-Garde. Auf den Befehl des Oricis, legten die Soldaten ihre Stabwaffen an und feuerten. Alle Mitglieder des SG-2 Teams gingen zu Boden, offensichtlich tödlich verletzt. Dann endete die Übertragung so abrupt, wie sie begonnen hatte.
Das Entsetzen war auf dem ganzen Globus groß. Die Sender entschuldigten sich für die gezeigten Bilder, bei der EDI herrschte Ratlosigkeit darüber wie die Ori sich in das Fernsehnetz der Erde hatten einklinken können. General Landry hatte sofort zu seinem roten Telefon gegriffen und sich mit dem Globium, als auch der UN in Verbindung gesetzt. Nun war Vorsicht geboten, auch weil sicherlich viele Soldaten auf Rache aus waren. Die Anweisungen der UN waren klar; Einen unüberlegten Vergeltungsschlag sollte es nicht geben.
In New York, setzte ein Hubschrauber direkt vor dem UN-Gebäude auf und ließ seine Passagiere aussteigen. So schnell es ging begaben sich General Hammond und Dr. Weir, die noch mit Krücken laufen musste, in das Gebäude. Dort erwartete man sie bereits. „Doktor Weir, ich hoffe es geht ihnen einigermaßen gut? Das alles kommt sicherlich sehr plötzlich für Sie“, sagte Moon zur Begrüßung. „Naja, zwei Wochen im Krankenhaus sind langweilig genug. Aber dank neuester Nanotechnik hat man mich wieder einigermaßen hinbekommen“, gab Weir zurück, „aber was genau soll ich nun hier?“. Der Generalsekretär bat Hammond und Dr. Weir in sein Büro, in welchem er das Gespräch fortsetzen wollte. „Sie haben doch sicherlich die Vorgänge hier bei der UN beobachtet und wissen, dass wir noch einen neuen Posten zu besetzten haben“, erklärte Moon. „Soll das heißen, ich soll ihnen helfen jemanden für diesen neuen Job zu finden?“ fragte Weir. Moon schüttelte den Kopf, „Nein Elisabeth, ich möchte das Sie den Job machen. Sie werden als UN-Sekretärin die zivile Führung der EDI übernehmen.“
„Ich soll was?!“ fragte Weir mehr als verwundert. „Wir haben uns mehr oder weniger geeinigt, wie es weitergehen soll. Die ganze UN ist viel zu träge in ihren Entscheidungsprozessen, weshalb wir Sie als eine Art Vorsitzende brauchen. Sie unterstehen zwar der UN, werden aber dennoch selbstständig handeln dürfen-in einem gewissen Rahmen natürlich.“, erläuterte Moon. „Ich werde ganz sicher nicht als Sündenbock herhalten, wenn etwas schiefgeht. Außerdem werde ich ja sicherlich als Zivilistin nicht so viel Einfluss haben, nicht wahr?“ harkte Weir nach. „Glauben Sie mir, Dr. Weir Sie werden kein Sündenbock sein. Wir brauchen jemanden, der die Erde bei unseren Verbündeten vertritt und dem Generalsstab auf die Finger schaut“, beschwichtigte Moon, „Auf Atlantis haben Sie fantastische Arbeit geleistet und auch schon militärische Fragen gut gelöst. Ich kann mir niemand besseren vorstellen, als Sie“. General Hammond, der bis dahin nichts gesagt hatte, meldete sich nun zu Wort: „Ich werde den Vorsitz des Generalstabs übernehmen. Dort wird aus jedem Mitgliedsstaat der EDI ein General oder Admiral sitzen. Den Oberbefehl teilen wir auf, in Flotte und Armee. Und da die Zeit drängt, bitte ich Sie mich ins Globium zu begleiten“, erläuterte Hammond noch einmal. „Na schön. Ich mache es“, sagte Weir zu. Noch am selben Abend, wurde Dr. Weir vor der UN-Versammlung vereidigt.
PE-254:
Auf PE-254 brach gerade der Tag an. Die hier stationierten Marines nannten den Planeten Tatooine, da er fast komplett von einer Wüste bedeckt wurde. Durch das heiße und menschenunfreundliche Klima war er eigentlich relativ uninteressant, aber im Boden befanden sich gewaltige Mengen an Trinium, Naquadah und Öl. Das machte den Planeten sehr interessant, für die Erde als auch für die Armeen der Ori. Seit nun knapp fünf Monaten wurde der Planet von der Erde gehalten, doch auch die Ori hatten noch Truppen dort. Daher war die 3. Marine-Division hier dauerhaft im Einsatz.
Ein Teil dieser Division, genauer gesagt des 6. Infanterie-Battalions, war Master Sergeant Ronald Greer. Der aus einer Soldaten-Familie stammende Greer hatte noch nichts von den jüngsten Ereignissen erfahren. Das sollte sich nun ändern, als er aus seiner Baracke zu seinem Vorgesetzten ging. Auf dem Weg dorthin merkte Greer schon das etwas nicht stimmte, so wie ihn alle ansahen. Im Zelt seines Lieutenants angelangt, erwartete dieser ihn schon mit einem offiziell wirkenden Brief in den Händen. „Sergeant, es tut mir wirklich leid Ihnen dass sagen zu müssen: Die Ori haben gestern das SG-2 Team gefangengenommen und getötet. Darunter auch ihren Bruder, Lieutenant David Greer. Mein herzliches Beileid“, erklärte der Offizier und übergab dem zur Salzsäule erstarrten Greer den Brief. „Mit dem nächsten Schiff dürfen Sie heim, Sergeant“, sagte der Lieutenant aufmunternd. „Ich will die Dreckskerle kriegen, die das getan haben!“ schimpfte Greer und hatte Mühe sich zu beherrschen. Das bemerkte auch ein Colonel, der im benachbarten Zelt gesessen hatte.
An Bord der Fregatte, die Greer zur Erde bringen würde, bekam der Sergeant Besuch von eben diesem Colonel. „Sergeant Greer nehme ich an. Ich bin Colonel Stryker. Ich weiß von der Sache mit ihrem Bruder und weiß auch, dass Sie auf Rache aus sind.“, erklärte der Colonel. „Was wollen Sie von mir?“ fragte Greer gereizt. „Ganz einfach, ich mache ihnen ein Angebot: Wenn Sie Rache wollen, kann ich Ihnen dabei helfen. Kommen Sie in meine Einheit, wir könnten Sie brauchen“, führte Stryker aus, „Überlegen Sie es sich. Aber nicht zu lange, das Angebot gilt nur für unsere Flugzeit“. Greer schüttelte den Kopf, „Nicht nötig, Colonel, ich bin dabei“.
Erde:
Im Konferenzraum des Globiums hatten sich, auf Bitte von Dr. Weir, die wichtigsten Flaggoffiziere eingefunden. General Hammond, der de facto noch Oberbefehlshaber aller Truppen der Erde war, sollte nun seine Aufgabe abgeben. Es hatte Weir ihr ganzes diplomatisches Können abverlangt, die großen Nationen wie Russland, China und die EU so mit Posten zu versorgen dass alle zufrieden waren.
„Mit einer eindeutigen Mehrheit wird Admiral Sir John Sinclair zum Oberbefehlshaber der Raumverbände erklärt. Den Oberbefehl über die Bodentruppen erhält Generalmajor Michael Filitow. Der Rest bleibt wie gehabt“, fasste Weir zusammen. Die Generäle und Admiräle nickten zustimmend. Die neuen Befehlshaber Sinclair und Filitow verließen die Konferenz nun zügig, um dringliche Aufgaben ihrer Kommandos zu erledigen. „Mann, bin ich froh, nicht mehr diesen Bürojob zu haben“, scherzte General O’Neill. „Das kann ich mir denken, Jack. Ihre neue Aufgabe wird Sie sicherlich nicht so langweilen“, antwortete Weir, die O’Neills lockere Art einmal mehr schätzte. „Ich halte das noch immer für viel zu riskant. Wir sollten keine Ressourcen verschwenden, bei allem Respekt General, diese Mission hat wenig Aussicht auf Erfolg“, kommentierte General Toujouse. Noch bevor O’Neill antworten konnte, äußerte sich Dr. Weir „Wir setzten ja auch nicht alles auf diese eine Karte. Aber falls SG-1 den Heiligen Gral finden kann und wir somit den Tiegel gegen die Ori einsetzten können, könnte das den Krieg entscheiden“. Nickend stimmte O’Neill dem zu. „Wir haben immer noch Zeus, sollte das mit dem Gral nicht funktionieren“, meinte Admiral Jue. „Das Projekt ist noch lange nicht soweit, wie wir es gerne hätten Admiral. Eine erste Erprobung ist in knapp einem Monat geplant. Bis dahin müssen wir so klarkommen. Und ich muss sie alle wohl nicht daran erinnern, dass Zeus streng geheim ist, -wirklich geheim“, stellte Hammond klar.
„Ich hoffe, Sie wissen was sie tun“, meinte Weir zu O’Neill, nachdem die beiden Weirs neues Büro betreten hatten. „Ich habe gelernt, Daniel bei sowas zu vertrauen. Wenn ich Sie daran erinnern darf, vor nun fast fünf Jahren war es ähnlich: Sie hatten gerade die Leitung über das Stargate-Center übernommen und wir haben die verlorene Stadt gesucht.“ Erinnerte Jack Dr. Weir. „Vieles hat sich seitdem geändert. Ich hoffe, Sie und SG-1 schaffen das wieder. Viel Glück“, wünschte Dr. Weir und gab Jack die Hand. „Das wird doch ein Kinderspiel“, meinte O’Neill. Er sollte sich irren.
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Epilog:
Flaggschiff der 5. Ori-Armee:
Der Orici Iblis stand auf dem Beobachtungsdeck seines Flaggschiffes und blickte in den Weltraum. „Ihr wolltet mich sprechen, Orici?“ fragte Marschall Khanson. „Ja, Marschall. Die Ori haben eine neue Aufgabe für dich: Du wirst auf Tartarus eine neue Legion aufstellen, welche so wie die Armeen der Ungläubigen kämpfen kann, aber noch besser. Die Priore dort sind schon informiert und haben weitere Anweisungen für dich“, befahl der Orici. Khanson verbeugte sich und ging sofort. In Gedanken spann der Orici seinen Plan weiter, mit dem er zum mächtigsten seiner Art aufsteigen würde. Aber das mussten die anderen Orici oder gar die Ori nicht wissen.
Fortsetzung folgt