So, es ist lange her, aber nun gibt es endlich ein neues Kapitel
Feedback und Danke-Drücken wären sehr nett
3.08 Blut, Schweiß und Tränen
Prolog:
Aus den Wolken stieß Wing Commander Cullen auf seine Feinde hinab. Die Jagdmaschine ächzte unter der Belastung des Sturzfluges. Als der pfeilförmige außerirdische Jäger vor ihm mitten im Fadenkreuz war, drückte Cullen ab. Die Bordgeschütze ratterten und feuerten ihre Projektile auf den Ori-Jäger. Cullen rollte nach rechts weg und schloss zum Rest seines Geschwaders auf. Die zwölf Propellermaschinen hatten nun schon ein gutes Dutzend Ori über dem Himmel von Britannica abgeschossen.
+++
Eine Woche zuvor, an Bord der Prometheus:
Die Prometheus sprang nicht weit von ihrem Zielplaneten aus dem Hyperraum. Auf der Brücke betrachteten SG-1 und General O’Neill gespannt das Näherkommen des Planeten-obwohl es natürlich das Schiff war, welches sich dem Planeten annäherte.
„Wir haben die Ergebnisse des ersten Scans. Das ist wirklich interessant“, meinte Carter, „Sieht so aus, als gäbe es auf dem großen Kontinent eine industrialisierte Gesellschaft“. Das ließ vor allem Daniel neugierig werden. „Dann sollten wir schnellstens Kontakt aufnehmen“, schlug der Archäologe vor. Dem stimmte O’Neill zu, aber unter dem Vorbehalt noch weitere Scans durchzuführen.
Wenig später, versammelte sich SG-1 um per Asgard-Transporter auf die Oberfläche gebeamt zu werden. Es war möglich gewesen, mit den Bewohnern des Planeten in Kontakt zu treten. Dort hatte man wohl erst vor kurzem das Funkgerät entwickelt. Nun wurde SG-1 zu einem vereinbarten Treffpunkt gebeamt.
Der Treffpunkt war nichts anderes, als eine Wiese. SG-1 erschien mitten in einem Kreis aus misstrauisch wirkenden Soldaten. Es zielte zwar niemand auf sie, aber dennoch behielten Mitchell und Teal’c ihre P90 fest in den Händen.
„Wir kommen in Frieden“, versicherte Daniel den umstehenden Menschen. „Sie sind Dr. Jackson, nicht wahr? Wir haben per Funk miteinander gesprochen“, gab ein offiziell wirkender Mann zurück. „Natürlich, Sie sind der Außenminister, nicht wahr?“ fragte Daniel. Der Minister nickte, „Minister Soltun, Außenminister des Königreiches“, bestätigte der ältere Mann.
Mit einer Art Automobil war die Gruppe in eine Stadt-die Hauptstadt-gebracht worden. Dort sollten sie im Regierungsgebäude richtig empfangen werden. Als SG-1 die Stufen des nicht gerade kleinen Gebäudes hinaufging, ertönte eine Sirene. Sofort, als das Heulen erklang, leerten sich die Straßen; die Einwohner suchten alle gekennzeichneten Kellerzugänge in der Umgebung auf.
„Oh nein. Ihr müsst entschuldigen, unser Feind setzt seinen täglichen Bombenangriff auch heute nicht aus. Kommt, wir müssen sofort in den Bunker!“ erklärte der Außenminister. Das ließ sich SG-1, obwohl verblüfft, nicht zweimal sagen.
Drei Tage später:
General O’Neill saß gelangweilt am Tisch im Besprechungsraum der Prometheus und kritzelte mit einem Kugelschreiber auf einem Stück Papier. Daniel war mit seinen Ausführungen, wieder einmal, etwas zu weit vom eigentlichen Thema abgekommen.
„…und da wir wissen, dass Merlin auf mehreren Planeten Zivilisationen auf dem Stand des Mittelalters begründet hat, können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen das es sich hier um genau so eine Zivilisation handelt. Erfreulicherweise hat sich diese humanoide Zivilisation in den Jahrhunderten seitdem weiterentwickelt“, erklärte Daniel.
„Und was ist mit dem Gral? Wissen die irgendetwas darüber?“ fragte O’Neill nun etwas ungeduldig. „Ja, das tun sie. Aber sie wollen uns nur helfen, wenn wir ihnen helfen. Wie wir wissen, befinden sie sich mit ihrem benachbarten Staat im Krieg. Im Gegenzug für unsere Unterstützung, würden wir Hilfe bei der Suche erhalten“, fasste Daniel zusammen.
O’Neill klatschte in die Hände; „Also wo ist das Problem. Wir haben genug an Bord. Geben wir ihnen Boden-Luft-Raketen und ein Abwehrsystem“, schlug Jack vor. „Sir, Sie wissen doch, dass wir unsere Technologie nicht so einfach weitergeben dürfen. Jedenfalls nicht solange sie dann gegen Bewohner des eigenen Planeten eingesetzt wird“, gab Carter zu bedenken. Damit hatte sie einmal mehr Recht, das wusste auch O’Neill. „Aber was ist denn falsch daran, auf dieser Welt für Frieden zu sorgen?“ fragte Teal’c.
„Das sehe ich auch so. Wir brauchen den Gral und sollten uns durch so etwas nicht aufhalten lassen. Statten wir der Regierung des anderen Staates mal einen Besuch ab. Vielleicht können wir sie überzeugen, dass Frieden doch besser ist“, äußerte sich Mitchell.
Sechs Stunden später, auf dem Planeten:
Während General O’Neill und Teal’c die Rolle von Vermittlern zwischen den beiden Konfliktparteien übernommen hatten, war der Rest von SG-1 aufgebrochen um den Gral zu suchen. Dieser befand sich, laut einer alten Legende, in einem verborgenen Höhlensystem. Mit Hilfe der Sensoren der Prometheus hatte Carter tatsächlich ein Höhlensystem unter der Oberfläche entdecken können.
Die Dunkelheit der Höhle wurde von einem Ringtransporter durchbrochen. „Okay, Ringtransporter. Wir müssen hier richtig sein“, stellte Mitchell fest, während sich die an den Wänden befestigten Fackeln von selbst entzündeten.
„Das scheint so wie in Glastonbury zu sein“, meinte Daniel und wies auf die zwei Gänge die aus der Hauptkammer herausführten. „Aber dieses Mal haben wir einen Scanner dabei“, sagte Carter und überprüfte die beiden Gänge. „Okay, dieser Gang hier“, sagte Carter und zeigte in die entsprechende Richtung.
Währenddessen, 178 Lichtjahre entfernt:
Ein Geschwader der 2. Ori-Flotte war im Orbit einer eroberten Welt dabei, Nachschub aufzunehmen. Im Zuge der zweiten Jaffa-Rebellion und der daraus entstandenen Großoffensive der Alliierten, befanden sich die Ori auf dem Rückzug. Ganz in der Nähe war auch ein Kampfverband der Erde gesichtet worden, weshalb das Ori-Geschwader sich ruhig verhielt und die stellare Nachbarschaft überwachte.
„Prior, die Sensoren haben etwa 170 Lichtjahre entfernt einen Strahlungsanstieg verzeichnet. Die Art der Strahlung stammt von einem Hyperraumsprung“, berichtete der Ori-Captain seinem Vorgesetzten. Im letzten Gefecht mit der Erde, hatte das Geschwader seinen Admiral verloren, weshalb nun der Prior den Befehl hatte.
„Schick ein Späherschiff dorthin, es könnte sich um eine weitere Kriegslist der Erde handeln!“ befahl der Prior sofort. Der Captain nickte, auch wenn er nicht erpicht auf ein weiteres Gefecht mit der Erde war.
Britannica, einen Tag später:
Während SG-1 den Gral suchte, hatten Jack O’Neill und Teal’c Teilerfolge bei der Vermittlung zwischen den beiden großen Nationen des Planeten erzielt. Man hatte sich auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Möglichkeit, mit der weiterentwickelten Erde Handel zu treiben, hatte beide Seiten zum Einlenken gebracht. Die weiteren Verhandlungen sollten auch von Diplomaten der Erde betreut werden.
Damit sahen Teal’c und Jack ihre Aufgabe als erledigt an und kehrten auf die Prometheus zurück. Und das gerade rechtzeitig um zu erfahren, dass ein Aufklärungsschiff der Ori in der Nähe war.
„Das Schiff kann uns zwar nicht erfassen, aber wenn es näher kommt wird es den Planeten scannen und die dortige Zivilisation entdecken“, berichtete der XO der Prometheus. „Wir haben zwei F302er in Bereitschaft, um den Späher abzuschießen“, schloss sich der CAG an.
„Wir dürfen kein Risiko eingehen. Abschießen!“ befahl O’Neill nach kurzem Nachdenken. Der CAG nickte und griff nach dem Bordtelefon um den Befehl weiterzugeben.
Aus dem Backbord-Hangar der Prometheus starteten die zwei Maschinen und gingen auf Abfangkurs. Das Späherschiff zu erreichen würde nur einige Minuten in Anspruch nehmen. Die Störsender an Bord der beiden Raumjäger verhinderte die Ortung seitens der Ori. Die beiden Piloten und ihre Waffenoffiziere hatten schon dutzende solcher Einsätze durchgeführt. Diese Art von Kampfeinsatz gehörte zu den weniger gefährlichen, da die Späherschiffe so gut wie keine Bewaffnung besaßen.
Langsam kamen die beiden F-302 in Abschussreichweite zu dem Ori-Späher. Dieser zog nach wie vor seine Bahn durch das System. Es war zwar getarnt, aber seine Triebwerke hinterließen eine charakteristische Spur, die man aufspüren konnte. Die beiden Jäger der Prometheus positionierten sich hinter dem Späher und eröffneten mit ihren Bordkanonen das Feuer auf die ungefähre Position des Schiffes. Mehrere Treffer ließen die Tarnung ausfallen, wodurch nun die Schiff-Schiff-Raketen der 302er ihr Ziel erfassen konnten und es auch sofort zerstörten.
Was die Abfangjäger und die Prometheus nicht wussten, war das sich noch ein weiteres Späherschiff im System aufhielt. Dieses hatte den Abschuss bemerkt.
Auf Britannica:
Das Höhlensystem hatte sich als Labyrinth entpuppt. Jeder Gang führte zu einer weiteren Wegegablung, von welcher aus wieder zwei Gänge abgingen. An jeder Gabelung befand sich eine Tafel mit einigen antikischen Zeilen. Es waren meist einfache Rätsel, die Daniel schnell lösen konnte. Nach der siebten Tafel, änderte sich die Höhle dahinter: Statt einem in den Stein gehauenen Gang, begann hier ein Korridor im Baustil der Antiker. An den Wänden entzündeten sich die Fackeln wieder von selbst und beleuchteten die Umgebung.
„Hier sind wir wohl richtig“, bemerkte Daniel. Der Gang mündete in einem runden, ebenfalls gemauerten Raum.
„Seht mal, da steht ja ein Gral“, bemerkte Vala fasziniert und deutete auf einen Tisch an der Wand des Raumes. „Ja, hier stehen noch mehrere solcher Becher“, bestätigte Carter, während sie im Raum umherging.
„Das ist ja wie bei Indiana Jones!“, scherzte Mitchell vergnügt, „Jetzt müssen wir nur noch den richtigen finden- oder?“
„So einfach ist es sicher nicht. Ich glaube auch nicht, dass der echte Gral hier so einfach rumsteht“, meinte Daniel.
„Der Scanner zeigt eine hohe Konzentration von Naquadah im Boden an“, sagte Sam. Erst jetzt schauten sich die Anderen den Boden genauer an.
Der Boden war von kleinen Fugen kreisförmig durchzogen. Wie aus dem Nichts, fuhr in der Mitte des Raumes ein steinerner Zylinder aus dem Boden. Gleichzeitig aktivierte sich, von SG-1 unbemerkt, der Transport-Kristall.
Zwei Gestalten materialisierten sich vor und hinter dem Team. Die beiden, ein Mann und eine Frau, waren wie Soldaten der Antiker gekleidet und auch so bewaffnet.
„Das ist doch nicht möglich“, meinte Daniel. „Nicht unbedingt. Laut meinem Scanner sind ihre Körper mit dem der humanen Zylonen identisch…“ stellte Sam erstaunt fest.
„Wir bevorzugen synthetisch. Aber ja, diese Körper sind künstlich. Dennoch sind wir Antiker. Ihr seid hier unerlaubt eingedrungen und in etwas hineingeraten, was für euren Verstand zu hoch ist“, sprach der Antiker.
„So sympathisch wie immer“, flüsterte Vala Mitchell zu.
„Das glaube ich nicht. Wir brauchen den Gral, Merlins Waffe, um die Ori zu besiegen. Sie haben vor fast zwei Jahren begonnen, diese Galaxie zu unterwerfen“, stellte Daniel klar.
„Also ist es früher geschehen, als von uns gedacht. Das ist bedauerlich. Dennoch dürfen wir euch die Waffe nicht überlassen. Es wäre verantwortungslos gegenüber allem Leben, sie aus unseren Händen zu geben“, antwortete die Antikerin.
„Ich dachte der Gral würde nur aufgestiegene Lebewesen vernichten, oder irre ich mich da?“ fragte Carter, die sich von den anderen Lantianern ausführlich hatte einweisen lassen.
„Nein. Der Gral ist in der Lage, jede Art von Energie zu beeinflussen. Er könnte auch die Bindung zwischen den Atomen auf dieser Ebene der Existenz lösen“, antwortete nun der Antiker.
An Bord der Prometheus:
Die Langstreckensensoren hatten die drei Schiffe erst vor wenigen Minuten entdeckt. Sie hatten den Hyperraum hinter einem Planeten verlassen, was ihre Entdeckung verzögert hatte. Nun befand sich ein Ori-Mutterschiff mit zwei Kreuzern kampfbereit im Anflug auf Britannica.
Die Prometheus war zwar durch ihre Tarnung noch unentdeckt, konnte aber nichts weiter tun. Ein Geschwader war zwar von der Anzahl der Schiffe nicht ganz so überwältigend wie eine Flotte, aber alleine den Kampf zu wagen, bedeutete den Untergang für die Prometheus.
„Beide Regierungen auf dem Planeten sind informiert. Sie wollen es wohl noch nicht so ganz wahr haben, aber sie bereiten sich vor“, meldete der XO.
„Noch haben wir etwas Zeit. Bringen wir alle Marines samt Ausrüstung auf den Planeten, genauso wie unsere F-302. Bis die Erde auf unseren Subraumspruch reagiert, wird es bestimmt ein wenig dauern, so lange verstecken wir uns“, beschloss O’Neill.
In der Gralshöhle:
Von der Prometheus informiert, wusste nun auch SG-1 von den anrückenden Ori. Die beiden Antiker waren alles andere als erfreut.
„Es ist doch ein seltsamer Zufall, dass die Ori kurz nach euch diese Welt entdecken“, stellte die Antikerin in den Raum.
„Wie auch immer die Ori hierher gefunden haben, sie dürfen den Gral nicht bekommen. Also sollten wir zusammenarbeiten.“ Schlug der Antiker daraufhin vor. Dem stimmten alle zu. Auch wenn sie wussten, dass es später sicher noch eine Diskussion geben würde.
„Prometheus, hier Mitchell. Wir werden den Gral verteidigen, können sie uns Nachschub schicken?“ fragte Mitchell über Funk. „Alles klar, warten sie kurz“, antwortete die Prometheus, „In die Höhle können wir nichts hineinbeamen, sie müssen an die Oberfläche“.
„Okay Vala und ich gehen an die Oberfläche und holen den Nachschub“, beschloss Mitchell und machte sich mit Vala auf den Weg.
Auf der Prometheus:
General O’Neill hatte als höchster Offizier das Kommando übernommen. Beide 302-Staffeln waren gestartet worden und befanden sich bereits in der Atmosphäre des Planeten. Die Prometheus selbst hatte sich vor den Ori in Stellung gebracht. Leider hatten die Ori ihre Schilde bereits aktiviert.
„Wenn wir das Feuer nur auf ein Schiff konzentrieren, könnten wir es ausschalten“, schlug der XO vor.
„Die Verstärkung trifft bald ein. Wenn wir jetzt kämpfen, verlieren wir und es nutzt niemandem. Unsere Leute auf dem Planeten können eine Weile standhalten, also warten wir“, entschied sich Jack. Dass er damit sehr hoch pokerte, wusste er.
„Die Ori starten ihre Jäger und Landungsschiffe“, meldete der Fähnrich an den Sensoren.
Auf Britannica:
Angsterfüllt blickten die Soldaten Britannicas in den Himmel. Zwar kannten sie Fluggeräte schon eine Weile, aber noch nie hatten sie so schnelle und fremdartige Gebilde am Himmel gesehen. Noch vor drei Tagen hatten sich die Bewohner des Planeten gegenseitig bekämpft, nun wurden sie von Außenweltlern angegriffen. Es gab zwar Sagen, die vom Kampf des Königs Arthus gegen die Ori handelten, aber mittlerweile glaubten daran nur noch wenige. Das würde sich nun ändern.
Die Ori-Jäger brachen durch die Atmosphäre und hielten auf die Städte zu. Die wenigen Jagdflugzeuge des Planeten hatten dicht unter den Wolken auf sie gewartet. Viel höher konnten die Propellermaschinen nicht gehen. Sie warteten, bis die Ori an ihnen vorbei geflogen waren, dann gingen sie in den Sturzflug hinter ihnen her.
Gegenwart:
Der Boden erbebte unter den Einschlägen der Ori-Salven. Erde spritzte wie Wasser und ging auf Mitchell nieder. Dieser feuerte den Stinger-Raketenwerfer daraufhin ab. Die Flugabwehrrakete schoss in den Himmel und traf einen Ori-Jäger.
„Colonel, da kommen Bodentruppen!“ rief einer der Marines. In der Nähe hatten die Ori eine Ringplattform abgeworfen. Mitchell bestätigte dies mit einem Nicken und gab den übrigen Soldaten das Zeichen zum Angriff. Daraufhin nahm der Trupp Marines den Kampf auf. Sie sollten die Höhle solange verteidigen, bis die Antiker den Gral transportbereit gemacht hatten. Die beiden würden den Gral nicht aus ihrer Obhut geben, bis sie von einer hohen Lantianischen Instanz die Erlaubnis dazu bekommen hatten.
Auf der Prometheus:
„Antwort von der Erde, Sir!“ meldete der Kommunikationsoffizier. In Kürze würde ein Kampfverband, der gerade noch in der Nähe gewesen war, eintreffen. O’Neill nickte erleichtert und erhob sich aus dem Kommandantensessel.
„Das wurde aber auch Zeit. Welchen Verband schicken sie?“ fragte der General. Der Kommunikationsoffizier überprüfte dies sofort: „Den Kampfverband um die Ark Royal, unter Kommando von Commodore Stewart“.
Jack zog die Augenbrauchen hoch. „Ein Planet, wie ein zweites England und das Flottenkommando schickt uns eine britische Flaggoffizierin. Das ist schon komisch“, merkte O’Neill an. Der Rest der Brückencrew konnte mit diesem Humor nichts anfangen.
Kurz darauf trafen vier Schiffe der EDI ein. Um den Träger Ark Royal formiert, fielen sie den Ori in den Rücken. Die Ori konnten der Salve aus Antimaterietorpedos nicht so schnell ausweichen, Weshalb die Geschosse allesamt auf die Schilde trafen. Diese absorbierten zwar die Energie, wurden dadurch aber fast aufgebraucht.
Auf dem Ori-Führungsschiff:
Verzweifelt besah sich der Ori-Captain das Hologramm der Schlacht. Seine Befürchtungen, erneut auf genau diesen Verband der Erde zu treffen, hatten sich bewahrheitet. Wenn diese Schlacht ähnlich wie die Letzte verlaufen sollte, würde von seinen Schiffen und Männern nichts mehr bleiben. Es sei denn, er rief jetzt um Hilfe.
„Prior, ihr müsst den Rest der Flotte um Beistand ersuchen, alleine können wir hier nicht bestehen!“ tat der Captain entschlossen seine Meinung kund.
„Nein, wir werden uns hier und jetzt beweisen. Der Planet mag nur einer von vielen sein, aber die Schiffe der ungläubigen Erdlinge sind die größte Plage in dieser Galaxie. Wir werden sie zerstören, koste es was es wolle. Die Ori werden uns reich belohnen!“ schnauzte der Prior überheblich.
Der Ori-Captain schluckte schwer; Damit hatte er gerechnet. Dann wandte er sich an die Crew: „Feuert mit allem auf die feindlichen Schiffe!“
Auf der Brücke der Ark Royal:
Die Ori-Schiffe hatten gewendet und ihre gesamte Feuerkraft auf den Träger der Invincible-Klasse entfesselt. Commodore Kate Stewart galt als eine der fähigsten Offiziere, die einen Verband kommandierten. Auch wenn sie selbst eher bescheiden war, war sie eine der aufsteigenden Größen der Flotte. Und Situationen wie diese, hatten ihr Verband in den letzten Wochen schon mehrfach erlebt und bewältigt.
„General O’Neill, was immer Sie hier treiben, wir halten ihnen den Rücken frei“, sagte Stewart über die verschlüsselte Verbindung zur Prometheus. „Vielen Dank. Aber riskieren sie nicht zu viel“, antwortete O’Neill. „Das hatten wir auch nicht vor“, gab die Kommandantin zurück, als sie sah wie ihr XO nickte.
„Also dann; An alle Schiffe, zurückfallen. Wir sind soweit. Prometheus, ich hoffe sie sind weit genug weg“, gab die Commodore durch.
Auf der Prometheus war man, bis auf O’Neill, ahnungslos was da vor sich ging.
„Zeus-Waffensystem ist feuerbereit, Ziele erfasst“, meldete der Waffenoffizier der Ark Royal.
„Feuer!“ befahl Commodore Stewart.
Die Invincible-Klasse war designend wie eine überdimensionierte Deadalus. Auch wenn es hier und da einige äußere Unterschiede gab (z.B. die Hangars waren dreimal so groß), besaß die Ark Royal doch den gleichen, typischen Bug wie die Deadalus-Klasse. In eben diesem, öffneten sich nun drei Schächte, in welchen es bläulich-weiß leuchtete. Das Leuchten wurde zu einem grellen Strahlen und kleine Blitze begannen zu zucken. Dann schossen dutzende, gewaltige Blitze aus dem Bug, direkt auf die Ori-Schiffe zu.
Alle drei Schiffe wurden von den Blitzen umhüllt und durchzogen, egal ob sie noch Schilde besaßen oder nicht. Dann vergingen sie gleichzeitig in drei gewaltigen Explosionen.
„Was war das?“ fragte der Steuermann der Prometheus entgeistert. „Das war Zeus. Das modernste Waffensystem der Galaxie“, antwortete Kate Stewart über Funk. „Dann wurde die Fertigstellung beschleunigt?“ fragte O’Neill, „Ich dachte die Nebeneffekte wären noch nicht kontrollierbar?“.
„Nicht ganz, das stimmt. Wir haben einen Cooldown von 20 Stunden. Und gerade einen Stromausfall an Bord“, antwortete Commodore Stewart belustigt.
„Dürfte ich Sie dennoch höflichst darum bitten, mit ihren Marines auf dem Planeten aufzuräumen?“, fragte O’Neill, nun auch wieder recht fröhlich. Die Situation schien unter Kontrolle zu sein. „Aber natürlich, General. Wir würden diesen Planeten selbst gerne sehen. Das glaubt uns sonst zu Hause niemand. Außerdem woll….“, antwortete Stewart, doch die Verbindung riss plötzlich ab.
Die Prometheus wurde von einer massiven Erschütterung durchfahren. Der Alarm für Hüllenbrüche ging los. Durch ihre Tarnung hatte die Prometheus keine aktiven Schutzschilde gehabt.
„Wir…wir haben den Steuerbord-Hangar verloren!“ meldete die XO entsetzt. „Was!?“ rief O’Neill. „Es war nichts auf den Sensoren, aber es war definitiv Beschuss!“ erklärte der XO.
„Sofort die Schilde hoch!“ befahl O’Neill, doch das Schiff wurde schon durch einen weiteren Schuss schwer getroffen. „Raketenbatterie im Bug komplett zerstört!“ schrie der Waffenoffizier, der durch die Erschütterung auf seine Konsole geschleudert worden war.
„Wir haben schwere Feuer auf den Decks 5 bis 17! Asgard-Waffen und Railguns sind ausgeschaltet. Der FTL-Antrieb ist ebenfalls betroffen. Wir können den Orbit nicht halten, der Planet zieht uns an!“ zählte der Chief auf.
Die Prometheus hatte sich inzwischen um einige Grad gedreht. Nun sahen alle auf der Brücke, was sie angriff: Ein neues Schiff. Doch es war nicht völlig fremd, denn die blau schimmernde Kugel aus Licht in seiner Mitte kannte jeder auf der Prometheus nur zu gut.
„Commodore Stewart, Kate hören sie mir zu“, funkte O’Neill, „Wir werden von einem neuartigen Ori-Schiff angegriffen. Es ist getarnt und hat uns schon kampfunfähig gemacht. Wir müssen das Schiff aufgeben und evakuieren. Erledigen sie dieses Schiff! Wir sorgen dafür, dass sie es sehen können!“
„Sind wir nah genug für den EMP?“ fragte Jack den XO. Dieser bejahte das. Während die übrige Crew bereits mit Rettungskapseln von Bord ging, feuerte die Prometheus ein letztes Mal. Der Impuls war zwar nicht zu sehen, aber seine Wirkung war es: Auf den Sensoren tauchte, unter extremen Störungen, das Ori-Schiff auf.
Während die anderen Erdschiffe die Ori angriffen, wurde die Prometheus ein weiteres Mal getroffen. Der Rumpf brach durch die Explosionen in der Mitte auf. Mit Rettungskapseln entkamen die restlichen Besatzungsmitglieder gerade noch rechtzeitig.
Zwei Stunden später:
Das neue Ori-Schiff hatte sich nach Zerstörung der Prometheus aus dem Sonnensystem zurückgezogen. Es war allerdings gelungen, seinen Kurs grob zu verfolgen.
Auf Britannica waren die Ori-Truppen schnell besiegt worden. Die Antiker wollten den Gral nach wie vor nicht herausrücken, weshalb man nun auf Admiral Minerva und den Regierungschef der Lantianer wartete. Die Erde hatte dabei nicht viel mitzureden, was O’Neill missmutig akzeptierte.
„Die Antiker schicken eines ihrer Schiffe, wir werden deshalb hier nicht länger benötigt“, erklärte Commodore Stewart gegenüber Jack.
Der Flugzeugträger und sein Geleit bereiteten sich auf ihren nächsten Einsatz vor.
„Verstehe. Geht es zurück zur Erde?“ fragte Jack, während die beiden in Richtung Brücke gingen.
„Nein, wir nehmen nur Nachschub auf Langara auf und setzten unsere Verletzten ab. Wir werden schon woanders gebraucht“.
Epilog:
Der Planet Tartarus wurde von einem einzigartigen Nebel umgeben. Die Gase wurden durch die Schwerkraft des erdähnlichen Planeten in dessen Orbit gehalten. Der Nebel verhinderte, dass man den Planeten anfliegen konnte. Nur an einer einzigen Stelle gab es eine Passage, durch die man die Atmosphäre erreichen konnte. Durch eben diese, war gerade das erste Schiff der neuen Klasse von Ori-Schiffen zurückgekehrt.
Zufrieden besah sich Orici Iblis die zwanzig Antischwerkraft-Werften, in denen je ein Schiff fertiggestellt wurde. Die Arbeiten schritten jetzt in Höchsttempo voran, denn sie lagen bisher etwas hinter dem Zeitplan zurück.
„Orici Iblis, die Nemesis ist von ihrem ersten Gefecht zurückgekehrt. Sie hatte Kontakt mit mehreren Schiffen der Erde und konnte eines vernichten. Aber gegenüber den restlichen Schiffen musste sie sich zurückziehen“, berichtete Marschall Khanson.
„Das hatte ich erwartet. Wir haben schließlich noch nicht all unsere Innovationen einbauen können“, gab der Orici selbstgefällig zurück.
„Was sollen wir gegen die Erde unternehmen? Sie erobern große Teile zurück, da sie eine neue Waffe auf ihren Schiffen einsetzen. Bald werden sie auch diesen Sektor der Galaxie erreichen“, sprach Khanson seine Gedanken aus.
Iblis winkte ab; „Soll die Erde erst einmal die Armeen und Flotten der anderen aufreiben. Dadurch werden sie nur noch schneller meinem Plan zustimmen. Wir sind hier sicher, die Erde kennt diesen Ort nicht. Im Moment läuft alles nach Plan“.
Fortsetzung folgt…