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Thema: A Second Life

  1. #1
    Bürostuhlakrobatin Avatar von Nefertari
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    Standard A Second Life

    A Second Life

    Autor: Nefertari
    Serie: Stargate,
    Genre:Alternativ Universum, Character Death, Drama, General,
    Rating/Warnings: PG-13
    Kurzinhalt: Es geht um die Große Königliche Gemahlin von Ramses II. und was ihr passiert nachdem sie von dem Goa'uld Mut als Wirtin genommen wird

    Diese Geschichte ist eine Art Biographie zu meinem Second Life Charakter Nefertari Amun.

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    Prolog:

    Ich stand vor der großen Sphinx und huldigte dem großen Gott Ra, der sie erschaffen hatte, als auf einmal ein Wind aus dem nichts auftauchte. Er wirbelte den Sand um mich herum auf, meine kleine Tochter, die zum ersten Mal mit mir hergereist war, um meine Aufgaben kennen zu lernen versteckte sich ängstlich hinter mir. Meine Leibwache stellte sich schützend vor mich. Mein Puls raste und ich wäre am liebsten davon gelaufen, als der Wind immer stärker wurde und uns auf den Boden zu drücken schien. Dann stoben die wenigen Wolken die am Himmel gestanden hatten davon, als würden auch sie für dem wind fliehen und eine riesige Pyramide erschien in der Luft. Unverzüglich kniete ich nieder. Ich hatte aus Erzählungen meiner Mutter davon gehört, dass die Götter manchmal mit solchen Pyramiden zu uns herab kamen und die drei großen Pyramiden als Landeplatz nahmen. Die größte von ihnen war für Ra selbst, die kleinen für seine Kinder. Hätte mich nicht bereits der Wind zu Boden gedrückt ich wäre Augenblicklich auf die Knie gefallen. Ehrfürchtig blickte ich nach oben wie diese riesige fliegende Pyramide sich über eine der beiden kleineren stülpte. Meine Tochter jedoch war alles andere als von Ehrfurcht erfüllt. Sie weinte, hatte Angst und es brach mir das Herz sie so zu sehen.

    „Aritmei, bring sie zurück nach Pi-Ramesse, richte dem Pharao aus, dass die Götter zu uns herabgestiegen sind.“ Ich wusste, wenn jemand meine Tochter beschützen konnte, dann Aritmei. Er war mein treuster und bester Beschützer. Er sträubte sich mich hier alleine, mit nur wenigen Wachen zu lassen während er meine Tochter in Sicherheit bringen sollte, doch er wusste genauso, dass er meinen Befehlen Folge zu leisten hatte. Er verneigte sich ein letztes Mal vor mir und dann verschwand er. Ich blickte den beiden noch eine Weile nach um sicher zu gehen, dass meine kleine Tochter sicher außer Reichweite gelangte, dann drehte ich mich wieder um. Der Wind war verschwunden und die Pyramide hatte auf dem Boden aufgesetzt. Nun traten einige Gestalten aus ihr aus. Sie sahen aus wie eiserne Falken und aus Legenden wusste ich, dass ihre Stäbe Feuer spuckten. Es dauerte nicht lange, da entdeckten mich einige von ihnen und kamen auf uns zu. Ich deutete meinen Wachen an sich ruhig zu verhalten. Auch die Gewaltbereitschaft dieser Gotteswachen war Legendär. Laut den Alten und Weisen hatten sie vor mehr als 50 Nilfluten beinahe das gesamte Reich zerstört, da der damalige Pharao Echnaton nur noch einen Gott anbeten wollte. Ra’s Zorn war unbeschreiblich gewesen und zum Schutze der Allgemeinheit hatte sich das Volk gegen seinen Herrscher aufgebracht.

    „Ihr! Wer seid ihr?“ fragte die Wache mit leuchtend roten Augen. Immer noch kniend blickte ich zu der Gotteswache auf.

    „Nefertari Merit-en-Mut, Königin von Ober- und Unterägypten …“ ich wollte meinen Namen noch fortführen, doch er winkte ab, anscheinend hatte er genug gehört. Er packte mich am Arm und zog mich von meinen Wachen weg. Keiner von ihnen rührte sich, auch wenn sie es hätten tun wollen. Auch sie kannten die Legenden und waren sicherlich von Furcht erfüllt. Auch ich fürchtete mich. Ich wusste nicht, was sie mit mir vorhatten, wollte einer der Götter mich sehen? Hatte ich etwas Falsches getan um ihren Zorn zu erwecken? Ich wusste es nicht und ich merkte wie mein Puls stetig anstieg je näher wir der Pyramide kamen. Sie war nicht aus Stein und ich konnte das Material aus dem sie gemacht war mit nichts mir bekanntem vergleichen, es schien im Licht der Sonne beinahe zu leuchten, so wie Wasser leuchtete wenn es das Sonnenlicht reflektierte. Als mich die Wachen ins Innere führten war ich mehr als erstaunt. Alle Wände waren mit Schriftzeichen bedeckt die in die goldene Wand gepresst worden waren. Manche erkannte ich wieder, andere jedoch konnte ich nicht entziffern, aber ein Name kam immer und immer wieder vor: Mut. Diese Pyramide musste der Göttin Mut gehören.

    Und tatsächlich nach einem kurzen Weg durch die Pyramide gelangte ich in einen großen Saal. Ich fiel direkt wieder auf die Knie als ich vor mir die Göttin selbst stehen sah, den Rücken mir zugewandt.
    „Es ist mir eine Ehre meine Herrin. Ich hoffe ich habe euch nicht verärgert.“ Sagte ich und senkte meinen Kopf soweit ich konnte nach unten. Mein Puls raste immer noch und ich konnte ihn nicht kontrollieren.

    „Nefertari Merit-en-Mut, die von mir geliebte Schönste der schönen.“ Ich hörte wie sie sich bewegte, ihre Stimme hatte etwas machtvolles, etwas Übernatürliches und es lies meine Furcht nur steigen. „Meine Kundschafter berichteten von dir du seist von außergewöhnlicher Schönheit. Sieh mich an.“ Sagte sie und ich erhob meinen Kopf. Ich stockte. Die Göttin war alt, eine alte Frau vollkommen ihrer Anmut und Schönheit beraubt. Noch nie hatte ich so etwas gesehen oder gehört. Nie zuvor hatte ich gehört, dass Götter altern konnten.

    „Deine Eltern haben deinen Namen weise gewählt. Jaffa kree tol na!“ die beiden Wachen neben mir ergriffen mich, ich wollte mich wehren, doch sie zogen mir die Kleider vom Leib. Was wollte Mut von mir, was hatte ich getan um sie zu verärgern? Sie streifte um mich wie ein Löwe der seine Beute begutachtete bevor er sie riss. Ihr altes Gesicht füllte sich mit einem schämigen grinsen. Dann legten die Wachen mich auf eine Art Altar. Meine Angst stieg. Sollte ich ein Opfer werden? Ein Opfer für die Götter von ihnen selbst bereitet?

    „Lasst uns alleine!“ befahl Mut und die Jaffa verschwanden augenblicklich. Konnte ich mich beruhigen? Oder wollte sie nur nicht, dass ihre Wachen mitbekamen was sie nun mit mir machte. Ich war steif vor Angst, konnte mich nicht bewegen. Immer und immer wieder fragte ich mich was nun passieren würde. Dann drehte sie mich um und ich lag auf dem Bauch. Ohne zu sehen was passierte merkte ich wie mein Puls noch mehr raste, auch wenn das kaum noch möglich war. Dann spürte ich auf einmal einen stechenden Schmerz im Nacken, so als würde er in zwei gerissen. Ich schrie kurz auf, sah noch wie Mut neben mir zusammenbrach und dann wurde ich bewusstlos.

    Als ich wieder aufwachte, hatte sich etwas verändert, doch ich wusste nicht was. Meine Augen waren noch immer geschlossen und so sehr ich auch versuchte sie zu öffnen, es funktionierte nicht. Ich versuchte irgendeines meiner Körperteile zu bewegen, doch auch das schien mir unmöglich zu sein. Dann, ohne dass ich es vorgehabt hatte, öffneten sich meine Augen. Ebenso begann mein Körper sich aufzusetzen, ohne dass ich selbst den Wunsch dazu hatte.

    Das bin ich meine Liebe, hallte eine hämische Stimme in meinem Kopf wider. Du wirst nie wieder die Möglichkeit haben deinen Körper zu kontrollieren, er gehört nun deiner Göttin. Ich stockte, meiner Göttin? Doch je mehr sich mein Körper bewegte, desto schneller bemerkte ich, dass ich nicht länger Herr über ihn war. Irgendetwas anderes schien ihn zu steuern. Dann fiel der Blick meiner Augen auf die Gestalt die zu meinen Füßen lag. Es war Mut. Nein, das ist nur meine abgenutzte Hülle gewesen, ich bin nun hier, durch deinen Körper einmal mehr verjüngt. Nein, das konnte nicht sein, ich versuchte um mich zu schlagen, zu schreien, doch nichts passierte, ich hörte nur ein mich verspottendes Lachen. Dann kehrten die Wachen zurück und sprachen etwas in einer Sprache die ich noch nie gehört hatte und dennoch verstand ich sie.

    „Gebieterin, euer Gemahl wird in Kürze Landen, eine Auswahl an Männern wurde bereits getroffen.“
    „Ich brauche keine Auswahl, ich habe bereits jemand passenden gefunden. Meine Wirtin hat ihn mir gezeigt, und ich muss eingestehen einen solchen kräftigen Körper habe ich schon lange nicht mehr an meinem Gemahl gesehen.“ Es war meine Stimme und doch wieder nicht. Sie war verändert, sie klang nun ähnlich Übernatürlich wie die Stimme Mut’s als sie noch vor mir gestanden hatte. Du wirst nur noch diese Stimme hören, ertönte es wieder in meinem Kopf.

    „Bringt den Thronfolger zu mir. Unser Vater ist zu weit entfernt um etwas darüber zu erfahren.“ Sagte meine Stimme kühl und die Wache nickte.
    Nur wenige Stunden später kehrten die Wachen zurück und in ihrer Mitte hatten sie meinen Sohn Amunherwenemef. Wenn ich mein Herz noch hätte kontrollieren können, so hätte es wahrscheinlich aufgehört zu schlagen.

    „Mutter wo …“ Ich wusste was Mut vorhatte, denn auch ihre Gedanken spukten in meinem Kopf herum und ich konnte nichts dagegen tun. Ich versuchte meine Hand zu kontrollieren, versuchte sie an mich zu ziehen, doch sie holte aus und traf das Gesicht meines Sohnes. Er sah mich geschockt an. Er konnte nicht verstehen was dort gerade passiert war und ich auch nicht. Als er wieder sprechen wollte holte meine Hand wieder aus und traf ihn. Seine Lippe war aufgesprungen und ich konnte nur tatenlos zusehen wie mein Körper ihm dies antat. Ich schrie, versuchte mich zu wehren, doch es funktionierte nicht ich war gefangen, gefangen in meinem eigenen Körper.

    „In eine Zelle mit ihm. Sobald Amun angekommen ist bringst du ihn zu den Ringtransportern.“ Ich sah den geschockten Blick meines Sohnes als er zum ersten Mal meine veränderte Stimme hörte, er musste nun merken, dass irgendetwas nicht stimmte. Dann wurde er weggeführt. Ich konnte in ihren Gedanken lesen, dass sie vor hatte meinen Sohn an ihren Gemahl und Bruder Amun zu übergeben, dass ihm das gleiche widerfuhr wie mir, dass er genauso Gefangener seiner selbst sein würde wie ich. Aber ihr werdet zusammen sein meine Liebe, hallte die höhnische Stimme in meinem Kopf wieder. Wie konnte ein Gott so etwas tun. Wie könnt ihr euer Vieh verspeisen, wie kann eine Katze mit einer Maus spielen? Ich war verzweifelt und hatte noch nicht einmal die Möglichkeit meiner Verzweiflung mit Tränen zu entkommen.

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    Mehrere tausende Jahre waren vergangen, seit der Goa’uld Mut von mir Besitz ergriffen hatte und ich hatte gelernt still zu bleiben. Ich wusste, sie befriedigte es nur mehr, wenn ich mich zu wehren versuchte. Sie ergötzte sich daran mich und meinen Körper vollkommen unter Kontrolle zu haben. Ich fragte mich, wann auch mein Körper endlich so weit sein würde um endlich nicht mehr für die Technologie des Sarkophags empfänglich zu sein, doch immer wieder bestätigte sie mir meine schlimmsten Befürchtungen: Es würde noch mehrere Jahrtausende dauern. Der Wirt vor mir hatte ganze 6.000 Jahre als ihr Wirt gedient, bei mir waren es gerade einmal etwas mehr als 3.200 Jahre, die Hälfte also. 3.000 weitere Jahre in meinem schlimmsten Albtraum gefangen und zu allem Überfluss erging es meinem Sohn, dem Mann der vor etlichen Jahren einmal als Thronfolger von Ramses dem Große bekannt gewesen war, nicht besser. Auch er war Gefangener in seinem eigenen Körper. Es war nur ein kleiner Trost ihn in den letzten Jahrtausenden immer an meiner Seite gewusst zu haben, denn wir waren nicht wir selbst. Jeder von uns hatte so viele Graumsamkeiten sehen müssen die mit unseren Händen ausgeübt worden waren. Wie viele Jaffa und Menschen hatten wir getötet, versklavt oder wiederum auch zu Goa’uld gemacht? Ich hatte bereits nach den ersten 10 Jahren aufgehört zu zählen. Ich hatte gelernt mich in eine Art Traumwelt zurück zu ziehen, die nur in meinem Kopf existierte. Selbst Mut konnte mich daran nicht hindern und es trieb sie zur Weißglut wenn ich wieder einmal verschwand. Ich mochte dieses Gefühl ihrer Wut, denn dies war die einzige Gelegenheit in der ich ihr einen kleinen Teil zurückgeben konnte, in der ich ihr entfliehen konnte.

    Ich zog mich nach Ägypten zurück in das Land das sich gegen die Goa’uld aufgestellt hatte. Das sie vertrieben und damit verspottet hatte. Ich lebte in diesem befreiten Ägypten, in Frieden zusammen mit Ramses. Nicht als König und Königin, sondern als einfache Bauern die ihre Felder bestellten. Unsere Söhne und Töchter halfen uns bei der Arbeit und wir waren Glücklich.

    Mut erinnerte sich noch gut daran wie sie und Amun vor den Ägyptern und den Hebräischen Sklaven hatten durch das Sternentor fliehen müssen als sie von einer riesigen Meute verfolgt wurden. Nicht einmal die Gotteswachen hatten eine Chance gegen diese Masse gehabt und als sie mit Verstärkung auf die Erde zurückkehren wollten war das Sternentor nicht mehr erreichbar gewesen. Ich hatte mich natürlich sehr gefreut, doch Mut gefiel meine Freude nicht und um mich zu bestrafen hatte sie meine älteste und mir liebste Tochter umgebracht, mit meinen Händen. Noch heute konnte ich mich an den entsetzten Blick meiner Tochter erinnern und Mut lies natürlich keine Gelegenheit ungenutzt mir diese Bilder immer und immer wieder vor Augen zu führen. Natürlich war Mut nach diesen Vorkommnissen von Ra bestraft worden, doch nicht nur sie hatte unter den unvorstellbaren Schmerzen des Handgerätes gelitten auch ich hatte gelitten. Ich hatte geschrien und versucht mich zu wehren, obwohl ich wusste, dass es nutzlos war.

    Da die Erde für Ra eher unbedeutend und Primitiv war, hatte er nicht versucht sie erneut zu unterwerfen sondern war der Meinung, dass die Menschheit untergehen würde auf diesem Planeten. Zu meiner Freude jedoch war dies nicht der Fall. Vor einigen Jahren verbreitete sich unter den Goa’uld eine Überraschende Nachricht: Ra war getötet worden und zwar von Menschen von der Erde. Sie hatten anscheinend ihr Tor ausgegraben und waren auf Abydos gelandet. Mut war nicht gerade böse um den Tod ihres Vaters gewesen, nein sie hatte sofort damit begonnen einige andere Goa’uld zu bekämpfen die versuchten sie die Planeten ihres Vaters anzueignen, darunter auch Apophis und Heru’ur. Sie und Amun waren jedoch gemeinsam stärker und schafften es die beiden Systemlords zurück zu schlagen. Mut selbst schaffte es sogar in den Rat der Systemlords. Sie machte sich keine Sorgen um die Menschen und kümmerte sich lieber um ihre Stellung bei den Systemlords. Erst als ein Goa’uld nach dem anderen langsam Verschwand begann sie vorsichtiger zu werden. Sie zog sich auf ihren Heimatplaneten zurück auf dem ähnliche Bedingungen wie in Ägypten herrschten, anscheinend hatte sie eine Vorliebe für karge Wüsten. Doch eines Tages war die Ruhe auch für sie vorbei.

    „Meine Gebieterin, wir haben Nachricht von Ter’ak bekommen. Amuns Streitkräfte sind im Kampf gefallen.“ Ich merkte wie Mut innerlich zerriss. Sie hatte ihn und seiner Flotte in den Kampf gegen einen noch unbekannten Goa’uld geschickt, der begonnen hatte ihre Territorien zu übernehmen. Auch ich stockte einen Moment. Ich fühlte dieses eine Mal denselben Schmerz wie sie, wusste genau wie sie fühlte, denn wenn Amun gefallen war, bedeutete dies, dass auch mein Sohn gefallen war. Es schmerzte mich ihn nicht mehr in irgendeiner Weise bei mir zu wissen, doch andererseits war ich froh für ihn. Er könnte endlich zu unserer Familie zurückkehren und seinen Frieden finden. Er war wieder frei.

    „Meine Truppen sollen sich bereit machen und informiert die Systemlords“ die Wache verneigte sich vor mir und verschwand augenblicklich. Mut wusste, dass wenn es ein Goa’uld geschafft hatte die gesamte Flotte Amuns zu zerstören, dann war es ernst. Es gab nur noch wenige Planeten in diesem System die nun noch unter ihrer Kontrolle lagen und sie musste sicher gehen, dass der Feind sie nicht überrennen konnte.

    „Bereitet alles für den Start vor, wir fliegen nach Trenia.“ Befahl sie den Jaffa entschlossen und sie fügten sich. Nur ich wusste, dass in ihr eine gewisse Angst schlummerte, eine Angst ihr Ende zu finden oder jemandem Dienen zu müssen. Der Flug nach Trenia war nicht lang, dank unseres verbesserten Hyperantirebes, doch dort angekommen traf sowohl Mut als auch mich der Schlag. Als wir den Hyperraum verlassen hatten stoppten wir genau vor einem riesigen Schiff. Es war eindeutig Goa’uld Technologie, doch nicht ausschließlich. Irgendetwas war anders an diesem Schiff, etwas das ich beim besten Willen nicht zu beschreiben vermochte, trotz des Wissens dass ich durch Mut hatte.
    „Wir werden gerufen Gebieterin.“ Sagte Mut’s erster Primus und mit einem nicken bedeutete sie ihm den Ruf anzunehmen. Auf dem Bildschirm vor uns erschien eine verhüllte Gestalt in einem riesigen Umhang.

    „Ich bin Anubis, zurückgegkehrt aus der Verdammnis der Systemlords.“ Auf einmal wurde Mut steif. Nun begann auch ihr Puls zu rasen. Sie kannte Anubis gut genug, wusste was er war, wer er war, doch sie merkte auch, dass irgendetwas an ihm anders war.

    „Euer Bruder und Gemahl hat sich in eurem Namen gegen mich gestellt. Ihr werdet vernichtet werden.“ Sagte er und der Jaffa an der Steuerungskonsole warnte noch vor den sich aufladenden Waffensystemen. ohne zu zögern befahl Mut zurück zu feuern, stand auf und floh zu den Transportringen. Sie lief und ich merkte wie die Todesangst in ihr anstieg. Dieses Mal war ich diejenige die sie verhöhnte. Du wirst genauso leiden und sterben wie ich, es war lange gewesen seit dem sie das letzte Mal zu mir gesprochen hatte, aber dieses Mal war ich im Vorteil. Ich freute mich auf mein Ende, freute mich endlich bei meinen Lieben in Frieden ruhen zu können, sie jedoch fürchtete den Tod. Das Schiff wurde immer wieder von dem Waffenfeuer des Feindlichens Schiffes erschüttert und mehr und mehr Sektionen wurden irreparabel zerstört, Mut musste also schnellst möglich von hier verschwinden. Sie rannte vorbei an ihren Jaffa die sich zu den Gleitern begaben um das Mutterschiff und damit ihre Göttin zu schützen, ihr Leben für sie zu geben.

    Dann gab es einen großen Knall und mein Körper flog durch die Luft. Ein stechender Schmerz erfüllte mich und ich merkte wie ich gegen eine der Wände prallte. Mut versuchte sich aufzurappeln es waren nur noch wenige Meter bis zu den Ringen, doch als sie an meinem Körper hinabsah, konnte ich sehen, dass ich von mehreren Teilen der Wand aufgespießt war. Ein riesiges Stück der Verkleidung steckte in meinem Bauch und einige kleinere Splitter in meinen Beinen. Es schmerzte und ich war kurz davor in die Dunkelheit zu sinken aus der ich hoffentlich nie wieder herauskommen würde, doch Mut schleppte sich weiter. Sie wollte sich retten, sie wusste auf Trenia befand sich ein Sarkophag, wenn sie es also bis dorthin schaffen sollte würden ihre dort positionierten Jaffa sie sicherlich hinein legen und sie würde wieder leben.

    Ich kämpfte gegen die Dunkelheit an genau wie sie es tat, ich wollte wissen, ob ich nun endlich befreit war und sie zu Grunde ging. Mut schaffte es tatsächlich sich zu den Ringen zu schleppen und aktivierte sie. Innerhalb eines Augenblicks waren wir auf der Oberfläche des Planeten, doch dort waren keine Jaffa, zumindest keine die standen und uns hätten helfen können. Dann merkte ich auf einmal wie ich die Kontrolle über meinen Körper seit tausenden von Jahren wieder hatte. Ich bewegte meine Beine, meine Arme und meinen Kopf.

    Ich schrie den Schmerz hinaus den ich gespürt hatte und auf einmal sah ich eine Stabwaffe auf mich gerichtet. Ein schwarzer Mann mit dem Wappen Apophis‘ stand vor mir. Ich kannte ihn. Zwar nicht persönlich, aber das Wort über ihn war auch bis zu Mut gelangt. Sein Name war Teal’c und er war es der die Jaffa gegen die Götter aufbrachte. Er war mit den Tau’ri verbündet, den Menschen die von der Erde kamen, meinem Heimatplaneten. Viele Gerüchte wogen sich über dieses Team, SG-1 jeder Goa’uld hatte insgeheim ein ungutes Gefühl wenn er diesen Namen hörte, denn sie hatten schon mehr Goa’uld vernichtet als alle anderen Rebellionen, sogar fast so viele wie die Tok’ra mit denen sie ebenfalls verbündet waren.

    „Wer bist du?“ fragte Teal’c mit stoisch ruhiger Stimme. Ich konnte kaum antworten. Meine Schmerzen waren so groß. „ Sebu e, sebu e.“ war alles was ich heraus bringen konnte bevor auch ich in die Dunkelheit driftete.

    Ich erwartete schon endlich meine Familie wieder zu sehen, meine Töchter, meine Söhne und Ramses. Ich wartete nur darauf bis aus der Dunkelheit das reinste Weiß werden würde und sie alle wieder vor mir standen. Als es dann jedoch weiß wurde merkte ich, wie ich meine Augen öffnete.

    „Sie wacht auf, es scheint funktioniert zu haben.“ Hörte ich eine Stimme, doch ich verstand sie nicht. Ich wusste nicht was sie sagte. Ich erschrak. War ich wieder gefangen? Waren Mut und ich doch nicht gestorben? Meine Augen gewöhnten sich an das grelle Licht und ich sah einige Gesichter um mich herum. Sie waren mir unbekannt. Vorsichtig und nur ein wenig, um niemanden darauf Aufmerksam zu machen versuchte ich einen Muskel meines Körpers anzuspannen und zu meiner großen Verwunderung klappte es, doch ich war es nicht mehr gewöhnt die Kontrolle zu haben und so zuckte mein Arm stärker als gedacht und alle griffen schnell nach meinem Arm.

    „Lasst mich los!“ schrie ich, doch sie lockerten ihren Griff um mich nicht. Eine Frau kam an meine Seite und lächelte mich sanft an. „Wie lautet dein Name mein Kind?“ fragte sie und ihre Stimme beruhigte mich. „Nefertari Merit-en-Mut.“ Antwortete ich und sie nickte kurz. „Keine Angst, ich bin ein Tok’ra, mein Name ist Josha.“ Da ich von den Tok’ra schon oft gehört hatte und sie keine Waffe bei sich zu tragen schien, entschied ich mich ihr zu vertrauen. „Du bist hier in Sicherheit. Wir haben den Goa’uld Mut aus dir entfernt. SG-1 von der Erde hat dich verwundet gefunden und zu uns gebracht.“ Sagte sie und die Gedanken in mir überschlugen sich. Also war mein Gefühl richtig gewesen, ich hatte meinen Körper wieder für mich alleine, niemand mehr der mich in meinem Kopf gefangen hielt, nur noch ich. „Woher kommst du meine Liebe?“ fragte sie mich und setzte sich neben mich. „Ich komme von der Erde.“ Sagte ich und sie sah mich erstaunt an. „Aber das ist unmöglich, sie ist von den Asgard geschützt.“ Ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Anscheinend ahnte sie nicht wie lange ich schon von zu Hause weg war. „Ich wurde bereits lange davor zum Wirt genommen. Genaugenommen wenige Jahre vor dem Aufstand.“ Sagte ich und ihr erstaunen wurde noch größer. „Mein Armes Kind.“ Sagte sie und nam mich in die Arme und ohne dass ich es wollte, flossen Tränen meine Wangen hinunter. „Bevor wir dich nach Hause schicken können, musst du jedoch leider einiges lernen.“

    Und sie hatte Recht. In den nächsten Monaten lernte ich wichtige Dinge über die Kultur und auch die Sprache der Menschen. Josha wies mich jedoch daraufhin, dass dies nur ein Teil war, denn auf der Erde gab es viele Kulturen, viele Sprachen und viele Geschichten die ich nicht alle von ihr lernen konnte. Das wichtigste war ihr zufolge jedoch Englisch, da ich in einem Land ankommen würde in dem die meisten nur diese Sprache kannten. Ich würde nun nicht mehr die Übersetzer der Goa’uld haben und daher musste ich jede neue Sprache mühsam erlernen.

    Als es dann soweit war und ich auf meine Heimatwelt zurückkehren konnte war ich aufgeregt. Wie waren die Menschen? Wie hatten sie sich entwickelt? Hatten sie es geschafft die Konflikte auszumerzen und in Einheit zu leben? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf als sich das Wurmloch vor mir stabilisierte und ich zusammen mit Josha hindurch ging.

    Auf der anderen Seite standen 5 Menschen und ein Jaffa. Wahrscheinlich wäre ich erschrocken, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Teal’c sich gegen die Goa’uld gewandt hatte und Major Carter keinen Symbionten mehr in sich trug.

    „Willkommen auf der Erde Miss.“ Sagte der Mann ohne Haare der an der Spitze stand. „Es freut mich hier zu sein.“ Sagte ich und sah Josha unsicher an. Sie nickte lächelnd. „ Wie ich bereits andeutete General Hammond, haben wir ihr ihre Sprache beigebracht, sie wird jedoch noch etwas Praxis brauchen um sie vollkommen zu beherrschen. Bitte behandeln sie sie so gut wie sie nur können sie hat viele Jahre des Leides hinter sich.“ Hörte ich Josha flüstern. Ich sah mich nur erstaunt um. Irgendwie war hier alles so kalt und grau, gar nicht wie bei den Tok’ra.

    „Dies sind Colonel O’Neill,“ der Mann mit den grauen Haaren nickte kurz „Major Samantha Carter,“ die Frau neben ihm mit kurzen blonden Haaren lächelte mir freundlich zu, „ Von Teal’c werden sie sicherlich etwas gehört haben,“ ich nickte kurz. „Und das ist Doktor Daniel Jackson, er wird sie herumführen während ich einige Sachen mit Josha kläre.“ Endete General Hammond und wies mit der Hand auf einen der Ausgänge.

    „Wie lautet dein Name?“ fragte mich Daniel sogleich. „Nefertari.“ Antwortete ich ihm und er lächelte. „ Ein sehr starker Name, hast du auch einen Nachnamen?“ ich sah ihn fragend an. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was das war. „Na ja, ein Name der zeigt zu welcher Familie du gehörst.“ Ich schüttelte den Kopf, so etwas gab es bei uns nicht. Anscheinend musste das eine der Veränderungen seinm, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hatte. „ Warum steht das Tor nicht mehr in Giza?“ fragte ich und er sah mich fragend an. „In Giza? Nun ja … die alten Ägypter haben sich gegen Ra aufgelehnt und es Vergraben, einige tausend Jahre später wurde es von Forschern gefunden und hier her gebracht.“ Erklärte er und ich sah ihn ungläubig an. „Und was ist nun dort wo das Tor stand? Was ist der große Altar ohne das Tor?“ fragte ich und nun war er es der mich ungläubig ansah. „Woher weißt du von dem Altar?“ fragte er. „Ich habe viele Male davor gebetet, Opfer für den großen Ra gebracht er möge den Nil steigen lassen.“ Antwortete ich und seine Augen wurden größer.
    „Moment, das heißt du warst da?“ fragte er und ich nickte. „Du … du warst tatsächlich da als das Tor noch stand?“ fragte er wieder und ich nickte. Sein ungläubiger, aber dennoch neugieriger Blick verwirrte mich. „Wie lange warst du ein Goa’uld?“ fragte er dann. Ich blickte auf den Boden. Es war nun bereits 5 Monate her, doch ich dachte nicht gerne an diese Zeit. Ich wusste sie würde immer als schlimmer Albtraum im meinem Gedächtnis bleiben. „Es tut mir leid, wenn du nicht darüber sprechen willst, ist das in Ordnung.“ Bemerkte er kurz und lächelte mich an.

    Doch kurz danach erfuhr er wie lange ich ein Goa’uld gewesen war und zwar bei einer Besprechung zwischen SG-1, mir, General Hammond und Josha. „ Nenne ihnen deinen Vollen Namen mein Kind.“ Sagte Josha. Ich sah sie einen Moment fragend an. Was sollte das bringen? Reichte es nicht wenn ich ihnen meinen ersten Namen mitteilte. Ich wollte nicht daran erinnerte werden, dass der Name des Goa’uld der mich als Wirt genommen hatte sich in meinem Namen wiederfand, wollte nicht an diesen Namen erinnert werden, denn er war mein Verderben gewesen.

    „Nefertari Merit-en-Mut“ sagte ich. „Die von Mut geliebte schönste der Schönen.“ Übersetzte Josha und ich sah wie die Kinnlade von Daniel auf den Tisch aufschlug. „DIE Nefertari Merit-en-Mut?“ fragte er und Josha nickte. Er schien mich zu kennen, woher auch immer. „Doktor Jackson?“ fragte der General und Daniel schien sich wieder zu fangen.

    „Oh Entschuldigung General. Wenn Josha Recht hat, dann ist Nefertari hier niemand anderes als die Große Königliche Gemahlin von Ramses dem zweiten. Der Ramses, der Abu Simbel hat erbauen lassen.“ Bemerkte Daniel und Major Carter sah ihn mit großen Augen an, aber anscheinend war sie die einzige die etwas damit anfangen konnte. „Aber das heißt, dass sie mehrere tausend Jahre alt ist.“ Bemerkte Major Carter und ich blicke zu Boden. Ja ich war so alt, aber diese Jahre waren dunkel gewesen und am liebsten würde ich sie vergessen. „Wann kann ich in meine Heimat zurückkehren?“ fragte ich, doch niemand schien mir eine Antwort darauf geben zu wollen. „Seid deinem Verschwinden haben sich in deiner Heimat viele Sachen geändert mein Kind. Es ist nicht mehr das was du kennst.“ Sagte Josha und ich sah sie verwundert an. „Ich mache dir einen Vorschlag.“ Sagte Daniel und sah General Hammond bittend an und er nickte nur kurz. „Wenn wir die Erlaubnis des Präsidenten haben, werde ich dich nach Ägypten begleiten, dich führen. Wenn du dort bleiben willst werden wir dich hier darauf vorbereiten, wenn nicht, kannst du wieder mit her kommen und wir sehen weiter in Ordnung?“ Sowohl General Hammond als auch ich nickten. Ich wusste nicht was an Ägypten so anders sein sollte es hatte seit tausenden Jahren bestand.

    Doch als ich dort ankam merkte ich. dass ich nicht über Ägypten wusste. Alles was ich zu wissen glaubte war zu einer Legende oder Vermutungen geworden.
    Die Flugreise nach Ägypten war für mich problemlos gewesen. Auch wenn mich die Primitive Technologie der Menschen etwas verschreckte so hatte ich dennoch keine Angst. Wahrscheinlich würde ich vor nichts mehr Angst haben, nachdem was ich erlebt hatte. Ich bemerkte die Veränderung bereits bei unserer Ankunft am sogenannten Flughafen. Überall stand etwas in einer Sprache geschrieben die ich nicht lesen konnte und auch die Gesprochene Sprache war unverständlich.

    „Das ist Kairo, die Hauptstadt Ägyptens“ sagte Daniel als wir aus einen Auto stiegen dass uns vom Flughafen direkt hergebracht hatte. Ich hatte die ganze Zeit nur ungläubig aus dem Fenster gestarrt, weil ich nicht glauben konnte was ich sah. Es waren nirgends mehr Häuser aus Lehm zu sehen und viele Häuser ragten mehrere Stockwerke in den Himmel. Auch bei uns hatte es Häuser mit einer zusätzlichen Ebene gegeben, aber in diesem Außmas nicht. Ich wollte nicht glauben, dass sich so viel geändert hatte. „Aber was ist mit Theben? Mit Memphis?“ fragte ich und er sah mich schon fast mitleidig an. „Alles nur noch Denkmäler alter Zeiten, kaum noch vollständig erhalten. Aber lass mich dir erst etwas anderes zeigen.“ Sagte er und betrat mit mir ein Gebäude. Als wir darin standen verschlug es mir die Sprache. Hier drin befanden sich etliche Statuen, Büsten und andere Gegenstände.

    „Das ist das ägyptische Museum. Hier werden alle Schätze der alten Zeiten aufbewahrt.“ Sagte er, doch ich hörte ihm schon nicht mehr zu. Ich stand vor dem Thron Tut-Anch-Amuns und tränen schossen in meine Augen. Auf dem Thron war zu sehen wie seine Frau, Anchesenamun, ihn einslabte. „Geht es dir gut?“ fragte Daniel vorsichtig als er neben mich trat.

    „Das dort, die Frau, ist meine Großmutter. Nach Tut-anch-amuns Tod hat sie Eje geehelicht und meine Mutter gezugt.“ Sagte ich und Daniel sah mich ungläubig an. Ja, das hatte er wohl nicht erwartet, anscheinend war es bis heute ein gut gehütetes Geheimnis woher ich stammte. Bereits meine Mutter hatte viel daran gelegt meine Herkunft zu verschleiern und es hatte nur wenige gegeben die um sie gewusst hatten. „Deswegen der Knopf mit Ejes Insignien im Grab …“ murmelte er, ich wurde hellhörig. „Grab?“ fragte ich. „Ja … uhm … es scheint als habe Ramses dich für tot gehalten und hat dir ein Prächtiges Grab im Tal der Königinnen errichten lassen, es ist bis heute noch gut erhalten.“ Sagte er und wieder schossen Tränen in meine Augen. Das hatte er für mich getan? Obwohl ich verschwunden war und unseren Sohn mit mir genommen hatte?

    „Komm mit ich denke hier gibt es etwas, das wird dich sehr interessieren.“ Sagte er nahm mich am Arm und zog mich sanft hinter sich her, bis wir in einen großen Raum kamen. Ich stoppte abrupt als ich sah was dort vor mir lag. Mumien, aus ihren Gräbern genommen, dem ewigen Leben im Jenseits entrissen. „Daniel was soll das hier? Sie müssen zurück! Wie sollen sie mit ihren Familien vereint werden, wenn sie nicht mehr in ihren Gräbern liegen?“ fragte ich und wollte gerade versuchen eine der Glasvitrinen zu öffnen da hielt mich Daniel am Handgelenk fest.

    „Wären sie in ihren Gräbern geblieben, wären sie für immer vergessen worden, ihre sterblichen Überreste wären zerstört worden. Hier kann man sie mit Hilfe der heutigen Technik noch länger konservieren. Sie werden von den Menschen gesehen und bewundert und überdauern so weitere tausend Jahre.“ Sagte er und ich sah ihn an. Das konnte er nicht ernst meinen. Hatten diese „modernen“ Menschen so wenig Respekt vor unserer Religion, vor unserem Glauben? Doch dann stockte ich wieder einen Moment. Ich hatte die Grundlagen, die Säulen dieses Glaubens gesehen, die angeblichen Götter, doch sie waren keine, sie waren Monster die uns weisgemacht hatten sie seien Götter.

    Wir hatten dieses ewige Leben wegen ihnen angestrebt, weil sie es schafften, doch ich hatte einen alten Gott gesehen und ich hatte unzählige Male in einem der Sarkophage gelegen. Ich wusste was ein echter mit einem anstellte, nicht diese Steinnachbauten meines Volkes. Langsam schritt ich durch die Reihen und las die Namen: Hatchepsut, Tutanchamun, Thutmosis II, sie alle waren bereits vor meiner Geburt gestorben und ich konnte nicht verstehen, dass sie nun hier vor mir lagen, doch dann erblickte ich etwas das mir den letzten Rest gab.

    Daniel hatte mich noch festhalten wollen, doch er konnte nicht. Ich stürmte ohne nachzudenken auf eine der Glasvitrinen zu und fiel davor auf die Knie. Ein verzweifelter Schrei entfuhr mir und Tränen flossen meine Wangen hinunter wie ein Wasserfall. Vor mir lag Ramses, mein Ramses auch wenn er nicht länger lebte und keine Muskeln mehr seinen Körper schmückten so hatte ich ihn dennoch direkt erkannt. Er war also auch hier, seinem Grab entrissen.

    „Ramesi, Ramesi“ schluchzte ich und einige Besucher sahen mich verwirrt an. Mir war es egal. Als ich ihn erblickt hatte dachte ich, an die Zeit die vergangen war. Daran dass ich ihn nach der Geburt unseres zweiten Sohnes nicht mehr wieder gesehen hatte. Ich wünschte mir so sehr er könne mich noch ein letztes Mal in die Arme schließen, mir ein letztes Mal meine Sorgen nehmen, doch diese Chance war vergangen.

    „Sieh es so Nefertari, so lebt seine Erinnerung noch Jahrhunderte weiter.“ Ich sah Daniel an und hätte ihn in diesem Moment am liebtsten angeschrien, doch als ich ihn sah, sah ich auch die Blicke der anderen Besucher und ich merkte, dass ich mich zusammenreißen musste. „Neka tir insua Ramesi tu her wen kan.“ Sagte ich, drückte meine Finger an die Lippen und berührte dann das Glas genau über den seinen. Es war mein Abschied an ihn. Mehr wollte ich nicht sehen, wollte nicht noch mehr Erinnerungen an eine Zeit die schon lange vergangen war. Vielleicht irgendwann einmal, wenn ich mich damit abgefunden hatte, doch noch waren die Wunden zu frisch.

    „Ich will nicht hier bleiben Daniel. Ich möchte wieder zurück ins SGC.“ Sagte ich als wir am Abend im Hotel waren. Ich wollte mir nicht den Rest meines Landes ansehen und verzweifeln „Das hatte ich gehofft.“ Sagte er und lächelte mich an. „Ich könne Hilfe bei manchen Übersetzungen brauchen und mit deiner Kenntnis, wer könnte mir da besser Helfen. Außerdem würde ich gerne mehr über Ägypten erfahren, wenn du bereit dafür bist.“ „Noch nicht,“ sagte ich und schüttelte frustriert den Kopf. „Aber ich würde gerne die Sprachen dieser Welt lernen.“ Sagte ich und Daniel nickte wieder lächelnd.

    So verbrachte ich dann auch die Kommenden Jahre. Natürlich blieb ich im SGC und unterstütze Daniel wann immer ich konnte, ich wurde zu etwas wie seiner Assistentin und als Vala MalDoran zu und stieß hatte ich jemanden mit dem ich meine Erlebnisse als Goa’uld verarbeiten konnte. Doch nachdem die Goa’uld und die Ori besiegt waren und es den Anschein hatte, dass die Erde endlich sicher vor neuen Angriffen war, suchte ich nach einer neuen Herausforderung. Diese neue Herausforderung beinhaltete meine Abreise vom SGC und General Jack O’Neill hatte einen passenden Platz für mich gefunden.

    Kurz vor meiner Abreise schaffte ich es dann doch mit mir selbst ins Reine zu kommen und ein letztes Mal meine Heimat zu besuchen, diesmal alleine. Ägypten war tatsächlich nicht mehr das was es einmal gewesen war. Die alten Monumente die wir hatten erbauen lassen hatten den Glanz verloren. Natürlich die Touristen waren begeistert davon, doch ich, die ich diese Tempel und Städte während ihrer Blütezeit gesehen hatte, sah nur noch einen Schatten meiner Vergangenheit. Mir schossen tränen der Wut in die Augen, wenn ich daran dachte was Ägypten während der Zeit meines Mannes gewesen war und was nun daraus geworden war. Eine einstmalige Hochkultur ging Buchstäblich den Nil hinunter, der Glanz den es einst versprüht hatte kam nur noch aus den alten Monumenten und die Menschen richteten sich gegenseitig zu Grunde anstatt für ihr Land zu kämpfen. Auf dieser letzten Reise hatte ich alle Monumente besucht die Ramses hatte erbauen lassen und war gerührt von der Liebe die er mir selbst nach meinem Verschwinden entgegengebracht hatte. Ich war anscheinend immer seine Liebste gewesen, bis in den Tod. Und nun würde ich die Erde entgültig verlassen.

    „Wir werden dich hier sehr vermissen Neffi.“ Sagte Vala und umarmte mich. „Ich werde euch auch vermissen, und passt mir gut auf euren Hampelmann hier auf.“ Sagte ich und streichelte über Valas gewölbten Bauch. Daniel lächelte mich an. „Ich werde schon aufpassen, dass er nicht so wird wie seine Mutter.“ Er nahm mich in den Arm. „Ich denke es wird Zeit dass du auch wieder jemanden findest.“ flüsterte er mir in mein Ohr und ich verstand. Ich war nun schon seit über 3.000 Jahren Witwe, so langsam sollte es auch mir vergönnt sein wieder jemanden zu lieben. Dann verabschiedete ich mich auch noch von General O’Neill, Sam und ihrer kleinen Tochter Ally und ging mit einem letzten Blick zurück durch das Tor.

    „Willkommen auf der Destiny, mein Name ist Colonel Denton Mills, ich bin der Leitende Offizier der Destiny. Sie müssen Nefertari Amun sein.“ Ich nickte.

    Ich war also angekommen. Ein neues, zweites Leben würde beginnen in dem ich versuchen würde meine Vergangenheit zu Vergessen und mir eine Zukunft aufzubauen.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~

    Ich hoffe es hat euch gefallen und bringt etwas Licht hinter meinen Second Life Charakter auf der Destiny ^^
    Geändert von Nefertari (11.09.2012 um 08:16 Uhr)
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  2. Danke sagten:


  3. #2
    Major General Avatar von Kris
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    Ich habe deine Geschichte jetzt in aller Ruhe gelesen. Als Charaktereinführung und -vorstellung ist sie ganz in Ordnung, denn sie enthält alles Wesentliche und ist sehr phantasievoll gemacht. Für eine richtige Erzählung fehlt mir allerdings ein bisschen, denn sie liest sich doch mehr wie eine reine Nacherzählung und Zusammenfassung einer viel viel längeren Story.

    Nur selten schimmern für mich Gefühle durch, die mich mehr fesseln könnten, Szenen, die wirklich schön sind, finden sich erst zum Ende hin, als Daniel und sie das Ägyptische Museum besuchen. Vorher schaltet sich mein Kopfkino leider nicht ein.
    Und Vieles, was wirklich zu einem spannenden Abenteuer hätte werden können - die Veränderung ihres Sohnes, die Begegnung mit anderen Goa'uld und, und ...
    Dann hätte ich auch schon früher Informationen über die Tokra, der Versuch Nefertaris sich aufzubäumen und sich in die Hände derselben zu spielen eingebracht ... aber das hätte vermutlich die Geschichte auf einige Teile verlängert.

    Nefertari nimmt für meinen Geschmack einfach alles zu leicht hin und duldet viel zu sehr. Das macht sie mir auch nicht ganz so sympathisch wie sie hätte sein können. Auch schüttelt sie die lange Besessenheit durch Mut doch sehr schnell ab.
    Ich hätte mich über einen größeren inneren Konflikt und Kampf gefreut - einmal dem Ringen zwischen der Gläubigkeit (und dass die Ägypter ein sehr religiöses Volk waren, ist nicht von der Hand zu weisen) und der bitteren Enttäuschung, dass diese sie so betrügen und benutzen. Vielleicht wäre an dieser Stelle ein wenig mehr Drama interessanter und spannender gewesen. Und natürlich das Aufbegehren anhand kleiner Szenen - die Nefertari stark gemacht hätten.
    Und warum entscheidet sie sich letztendlich ganz auf die Destiny zu gehen? Ist das wirklich nur der Grund, zwischen den Sternen jemanden zu finden, den sie lieben kann? Auch hier hätte ich mir mehr gewünscht..

    Formal fällt mir auf, dass du viel zu wenige Absätze setzt - diese erleichtern das Lesen auf dem Bildschirm und was fast noch wichtiger ist - du kannst sie als dramaturgisches Mittel einsetzen, um die Spannung zu erhöhen und das Tempo der Geschichte damit zu bestimmen. Manchmal brennt sich ein alleinstehender Satz tiefer ein als wenn er im Block verschwindet.
    Ganz wichtig ist es auch, die wörtliche Rede in einer neuen Zeile zu beginnen, gerade wenn der Sprecher wechselt. Das ist mir auch mehrfach unangenehm aufgefallen. Auch hier wurde ich im Lesefluss irritiert.

    Zudem bin ich noch über einige Rechtschreibfehler gestolpert, die ein bisschen nach Flüchtigkeit aussehen, gerade bei der Groß und Kleinschreibung. Aber gerade das ist noch das Geringste.

    Aber wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Meinung zu dieser Geschichte, die ich nun einfach mal spontan aufgeschrieben habe.
    Geändert von Kris (11.09.2012 um 11:08 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Bürostuhlakrobatin Avatar von Nefertari
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    Hi Kris

    Ich DANKE
    dir für dein tolles und vor allem SEHR hilfreichen Kommentar! In der Tat war es nur als etwas längere Biographie gedacht, da man in SL nur ca. 200 Worte hat um das zu schreiben, aber nach dem was du mir geschrieben hast muss ich doch ernsthaft darüber nachdenken vielleicht aus dieser Biographie eine komplette, ausführliche Geschichte zu machen ^^

    Das mit den Rechtschreibfehlern passiert mir leider öfter ... da ich aber in den letzten Jahren immer sehr viel pech mit meinen Beta's hatte habe ich mir für diese Geschichte niemand gesucht und arbeite auch so nicht mehr viel mit Betas zusammen.

    auch das mit den Absätzen ist sehr Hilfreich, da ich meistens ohne viele Absätze schreibe und es mich persönlich auch bei anderen Geschichten nie gestört hat. aber ich werde in Zukunft auf jeden Fall darauf achten! Wer weiß vielleicht beginne ich ja schon bald mit einer "Neuauflage" bei der ich mir auch mehr Zeit lasse ^^ (diese Geschichte ist innerhalb eines Tages entstanden)

    Nochmals tausend Dank für deine für mich sehr wichtige konstruktive Kritik!


    Übrigens wer sich als zuverlässiger Beta und Muse für diese Geschichte melden will IMMER GERNE !!! schreibt mir einfach ne PN ^^
    Geändert von Nefertari (11.09.2012 um 16:28 Uhr)
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