Umfrageergebnis anzeigen: Welche ist die super duber hyper Beste?

Teilnehmer
13. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • The Hunt

    6 46,15%
  • Endstation Hölle

    1 7,69%
  • Fünf Brüder

    2 15,38%
  • Vergangenheit und Gegenwart

    3 23,08%
  • Der dessen Name nicht genannt werden kann

    4 30,77%
  • Gamechange

    1 7,69%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Ergebnis 61 bis 80 von 82

Thema: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht"

  1. #61
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    Meine ist leider noch nicht fertig. Ich weiß nicht, ob sie es bis zum 9. wird. Habe aber vor, sie einzureichen



  2. #62
    Maverick™
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    So wieviele Storys kommen noch?
    Sollte mir noch ne zündende Idee kommen, könnte es sein das sich der status meiner 70% UFF von R.I.P in "wird noch bis samstag fertig" ändert. Aber irgendwie kommt mir keine idee auf wie ich sie beenden kann.

  3. #63
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Zitat Zitat von M-Force Maverick Beitrag anzeigen
    Sollte mir noch ne zündende Idee kommen, könnte es sein das sich der status meiner 70% UFF von R.I.P in "wird noch bis samstag fertig" ändert. Aber irgendwie kommt mir keine idee auf wie ich sie beenden kann.
    Soll ich helfen?
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  4. #64
    Maverick™
    Gast

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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Soll ich helfen?
    Mit?

  5. #65
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Zitat Zitat von M-Force Maverick Beitrag anzeigen
    Mit?
    Mit dem Ende?
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  6. #66
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    So wieviele Storys kommen noch?
    Ich denke, wie viele sind es denn überhaupt, denn Redlum', sowie die UFF Lil und mir hast du ja schon, Woody.

    Lee, Mav und auch du Woody, wollten ja auch noch etwas schreiben bzw. demnächst ebenfalls abgeben. Also sollten es so 3 bis vier Beiträge werden.

    Ich würde vorschlagen den Termin zu verschieben, da einige noch am Schreiben sind.

  7. #67
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Wer ist den noch am schreiben?
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  8. #68
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Wer ist den noch am schreiben?
    Ich

    Ich wage mal die Prognose, dass ich es bis Sonntag schaffe, wenn nicht gebe ich bescheid, okay?



  9. Danke sagten:


  10. #69
    Maverick™
    Gast

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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Mit dem Ende?
    Ja, ich überlegs mir. Ich hab heute per zufall ne idee gehabt, weiß aber noch nicht ob das konzeptionel funktioniert. Eventuell brauch ich ne Fristverlängerung bis nächsten mittwoch. Oder Freitag.

  11. Danke sagten:


  12. #70
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    Also meine UFF ist fertig geschrieben, liegt aber noch beim beta-Leser

    Könnten wir den Termin auf Mittwoch legen?



  13. Danke sagten:


  14. #71
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich freu mich schon drauf, all die User Geschichten endlich zu lesen.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  15. #72
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Morgen werde ich die Geschichten posten aber abstimmen darf man erst später.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


  16. #73
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Kommen noch Storys? Bis 16.09 dürfen noch Geschichten eingereicht werden, ungefähr ab da beginnt die Umfrage.

    Die bereits eingetroffenen Storys werden heute im Laufe des Abends veröffentlicht.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  17. Danke sagten:


  18. #74
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Titel: The Hunt
    Genre: Action, Humor und Jaffa
    Wörter: 3.801
    Warnung: Keine
    Inhalt: Die Denker fliehen Hals über Kopf und hinterlassen eine Spur der Verwüstung.


    "LAUFT!" rief Redlum, während er und seine Begleiter durch den nächtlichen Wald rannten. Etwas war hinter ihnen her, sie wurden verfolgt. Im Wald war es dunkel, nur der Mond gab etwas Licht ab, man konnte nicht viel sehen. Die Gruppe um Redlum spurtete durch das Unterholz, während die Geräusche von Schritten hinter ihnen lauter und mehr wurden. Taschenlampen und Scheinwerfer zerrissen hinter der Gruppe die Dunkelheit und machte sie sichtbar. "Stehen bleiben!" schrie einer der Verfolger, aber Redlum und Co rannten weiter. Die Flüchtenden hatten ihre Verfolger fast abgehängt, als JJO, der vorneweg rannte, stolperte und in ein Loch fiel. Der hinter ihm rennende Jack fiel ebenfalls hinein, genauso wie Redlum, Saffier, Klon und Jaffa.
    "Ähm...wie ist das jetzt passiert?", fragte Redlum.
    "Da war ein Loch im Boden", antwortete Klon.
    "Echt jetzt? Hätt` ich nicht gedacht!", sagte Jack.
    "Wo ist JJO?" fragte Redlum.
    "Hmhemem? Gehmhmhm?" ertönte es von JJO, auf dem alle gelandet waren.
    "Ich glaube, wir sind alle auf ihn gefallen", sagte Klon.
    "Haha...wir haben JJO flachgelegt!" lachte Jaffa, woraufhin ihn alle mit einem bösen Blick bedachten.
    "Haben wir sie abgehängt?" fragte Saffier, während sie JJO aufhalf, der immer noch nach Luft rang.
    "Ich denke schon, aber wir sollten weiter." antwortete Jack.
    Die Gruppe rappelte sich auf und Redlum schaltete seine Taschenlampe ein. "Das ist aber wenig Licht", kommentierte Saffier. Einen Augenblick später wurden alle von Jacks riesen Halogen-Flutlicht-Scheinwerfer geblendet. "10.000 Watt, nuklear betrieben!" rief Jack. Überall, wo der Scheinwerfer drauf leuchtete, war kurz darauf alles versengt. "Das ist keine Lampe, das ist ein verdammter Laser!" rief Klon. Wenig später hatte sich die Gruppe tiefer in die Höhle begeben, um einen Weg nach draußen zu finden. "Also, was machen wir jetzt...?" wollte JJO fragen, wurde aber unterbrochen.
    "Halt! Cut! Aus! Schluss!" rief ein Fremder.
    "Hä? Wer bist du denn jetzt?" fragte Jaffa.
    "ICH? Ich bin der Regisseur!" antwortete der Regisseur.
    "Woody?" fragte Redlum.
    "Redlum?" fragte der Regisseur (Woody)
    "Leute, das ist Woody!" sagte Redlum erfreut. "Jetzt wird alles gut! Woody, Woody, Woody! - Freut euch!" rief Redlum und hüpfte umher.
    "Jaja, schon gut, Redlum. Ihr fragt euch sicher, woher wir uns kennen? Naja, da gibt´s so `nen Club, der heißt Die Grünen." erzählte Woody.
    "Die Partei?" fragte Jaffa
    "Nein, die doch nicht...die sind so 90er", sagte Woody.
    "Woody ist Regisseur? Was für Filme hat er den gemacht?" fragte Klon.
    "Zum Beispiel Woody allein zu Haus, Woodynator und Torchwoody" erklärte Redlum.
    "Kannst du uns helfen, Woody?" fragte Jaffa
    "Für dich, Darsteller, heißt das Herr Regisseur, oder Director" gab Woody zurück. "Und ja, das kann ich."
    "Dann mach!" sagte Jaffa
    "Was?"
    "Helfen!"
    "Wem helfen?"
    "Na uns!"
    "Ach so, ich dachte so der Allgemeinheit...Ich helfe euch, wenn ihr mir versprecht, euch ans Drehbuch zu halten, sonst reißt mir das Studio den Arsch auf" sagte Woody.
    "Na gut." sagten alle.
    " Na dann, alles auf Anfang, wir drehen das ganze jetzt nochmal!" rief Woody.
    "Was zum Mav?..." stieß Saffier aus, während Jack und Klon den immer noch umher hüpfenden Redlum beruhigten.

    Zur selben Zeit, ganz woanders:
    Wachmann Schulze patroullierte vor dem Eingang eines Stützpunktes der Bundeswehr. Dabei pfiff er irgend so einen Ohrwurm, den er selbst nicht kannte, ihn aber nicht mehr aus dem Kopf bekam. Plötzlich ertönte ein sehr lauter Motor und kurz darauf raste ein Monstertruck heran. Der schlaftrunkene Wachmann wollte noch sein Gewehr heben, da brüllte das Nebelhorn des Monstertrucks und die Druckwelle riss ihn von seinen Beinen. Das Brüllen des Motors ließ die Erde beben und brachte das Eingangstor zum Einsturz. Aus der Fahrerkabine war ein lautes "WUHUUUUU!" zu hören, dann raste der Truck in den Stützpunkt. Dort drehte der Fahrer ein paar Runden, um dann mit quietschenden Reifen vor dem Hauptgebäude zum Stehen zu kommen. Die übrigen Soldaten rannten panisch im Kreis, aber ihr Geschrei wurde von der Musik aus dem Truck übertönt "HIGHWAY TO HELL...HIGHWAY TO HELL!" Die Fahrertür wurde aufgestoßen, auf ihr stand Devil Inside. Der Mann, der bis an die Zähne bewaffnet war, ging gemütlich auf den Eingang des Gebäudes zu. Dort wartete bereits der wütende, aber auch belustigte Kommandant des Stützpunktes. " Hallöchen, Major. Sorry für das schlechte Einparken, aber das Ding lässt sich nun mal nicht lenken!", sagte Mav zu Begrüßung. "Spinnst du!? Weißt du, was für einen gigantischen Ärger ich bekomme? Du kannst nicht einfach in eine Kaserne rasen!" sagte Major Lee Adama. Mav schaute einen Moment ausdruckslos, dann sagte er:"Doch".
    "Du musst mitkommen, es gibt ein Problem das uns Denker betrifft", erklärte Mav. "Und was wäre das?" fragte Lee. "Naja, da jagt uns jemand und versucht uns alle zu töten, aber sonst...Wie ist das Wetter hier so?" sagte Mav. "Wir müssen fliehen?" fragte Lee. Mav nickte. "Okay. ich halt´s in dem Laden eh nicht mehr aus, ist viel zu langweilig." stimmte Lee zu. "Warum bist du dem Verein überhaupt beigetreten?" fragte Mav, während die beiden zum Monstertruck gingen. "Was blieb mir anderes übrig, nachdem was letztes Jahr passiert ist." erklärte Lee. Mav ließ den Motor aufheulen und fuhr geradewegs durch eine Wand eines Hangars. Lee sah Mav fassungslos an. Dieser sagte nur: "Hat keinen Rückwärtsgang".

    Ein Jahr zuvor:
    Es war einmal das Internet. Genauer, das SGP. Im Denker-Thread verbachten die Denker wieder einmal einen Abend damit, die Meinser zu überholen. Während Redlum, Klon und Mav über den Sinn bzw. den Unsinn des Lebens diskutierten, dachten Lee, Jaffa, JJO, Saffier und Jack über den Weltuntergang nach. Es war der 21.12.2012. Gerade, als Redlum sich sicher war, den Sinn des Lebens entdeckt zu haben, dachte Mav den verhängnisvollen Gedanken. "Ich denke-666.000 Gedanken!". Dann ging alles ganz schnell: Bits und Bytes trafen auf Anti-Bits und Anti-Bytes, was sie gegenseitig vernichtete. Das zog sich durch das gesamte Internet. Überall auf der Erde vielen die Computer aus, Flugzeuge stürzten ab, Fazzebook explodierte, der Apple-Apfel verfaulte und überall gab es Explosionen.
    Redlum, der gerade den Sinn des Lebens enthüllen wollte, indem er ihn postete, bekam einen elektrischen Schlag von seinem Computer. Durch den Schock gelähmt lag der Denker auf dem Boden, seine Pringles-Dose fest umklammert. Sein Bildschirm zeigte noch Mavs Gedanken, weshalb Redlum fluchte. Die Welt war ohne Internet nicht mehr die selbe, überall herrschte Chaos. Natürlich hatte man bereits herausgefunden, wer dafür verantwortlich war. Von nun an standen die Denker auf den Fahndungslisten sämtlicher Polizeikräfte, Geheimdienste, Spezialeinheiten und hatten von RTL ein Angebot für eine Reality-Show.

    Gegenwart:
    Die Gruppe um Redlum hatte einen Ausgang aus der Höhle gefunden und war Woody zu seiner Filmcrew gefolgt. Unterwegs hatten die Denker erfahren, dass Woody einen Film über den Untergang von Internet und Erde drehte. "Also Woody, wie kannst du uns helfen?" fragte Saffier. Woody schüttelte den Kopf. "Ich nicht, aber er." sagte der Regisseur und zeigte auf Ferreti, der den Denkern zuwinkte. "Hey, Ferreti!" rief JJO. Ferreti erklärte den Denkern kurz und bündig, wie es ihm ergangen war und wie er ihnen helfen konnte.
    "Also, ich habe mal nachgedacht, wie wir aus diesem ganzen Schlammassel rauskommen!" erzählte Ferreti.
    "Mit einem äußerst raffinierten, ausgeklügelten, idiotensicheren und Jaffa-sicheren Plan?" fragte Redlum.
    "Genau und den habe ich: Wir müssen einfach..." wollte Ferreti sagen, doch seine restlichen Worte gingen in einem unglaublich lauten Motorengebrülle unter. Das monströse Gefährt rammte die Lastwägen der Filmcrew und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Während Mav und Lee aus dem Truck sprangen, sahen die restlichen Denker sich fragend an
    "Hey Leute, da sind wir!" rief Mav. "Hey Mav, hey Lee!" rief Klon.
    "Wer ist Lee?" fragte Redlum.
    "Ich bin Lee"
    "Nein, wer ist Lee?"
    "Ich denke, Redlum meint Cam", erklärte Jaffa.
    "Wer ist Cam?" fragte Ferreti
    "Das frage ich mich auch, sagte Lee.
    Währenddessen gaben sich Mav, Redlum und Woody ein High Five. "Yeah, die drei Musketiere sind wieder vereint!" rief Redlum. "Jetzt kann uns keiner mehr stoppen!" schloss Mav an. "Naja, nur das Studio, wenn die den Geldhahn zudrehen", gab Woody zu. Mav schüttelte den Kopf; "Ach egal, Anarchie!". Noch während die Denker sich freuten, dass zwei weitere Denker zu ihnen gestoßen waren, näherten sich ihre Verfolger, um sie zur Strecke zu bringen. Sie waren viele und sie waren wütend.
    Die Denker waren durch die Geräusche alarmiert. Sie wussten, dass sie entdeckt worden waren. Nun mussten sie sich beeilen und schnell fliehen. "Wisst ihr was echt komisch ist?", sagte Redlum, "kurz bevor das alles passiert ist, habe ich die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens entdeckt.". Die anderen Denker hörten zu, während sie sich bemühten, mit Woody Schritt zu halten. "Und wie lautete die Antwort? 42?", fragte Lee. "Die Antwort", erklärt Redlum, "ist...". In diesem Moment stürmten mehrere Menschen auf die Denker zu und schrien: "MEINS!"
    Die Denker erstarrten. Da waren sie, ihre Erzfeinde, die Meinser. "Verdammt, sie haben uns gefunden!" bemerkte Jack. "Nein"-"Doch"-"Ohh!". "Klappe!" rief Woody und öffnete die Tür eines Containers. Die Meinser kamen näher und Mav begann zu schießen. "Hier Leute, nehmt euch Waffen", sagte Woody. In dem Container befand sich ein Waffenlager. "Wow, das ist ja wie bei Lord of War", staunte Jack. "Hammer, das ist ne AA-12, vollautomatische Schrotflinte!" staunte Lee. "Lee, du Waffenfanatiker", seufzte Klon. "Was denn? Hauptsache Kawumm", gab Lee zurück.
    Die nun bewaffneten Denker stellten sich den Meinser, allerdings näherte sich nun auch die Polizei. "Wir müssen weg hier!" rief JJO. die Schießerei zwischen Denkern, Meinsern und der Polizei wurde heftiger. Plötzlich schoss ein Pfeil durch die Luft und traf Jaffa. "Haha, Hippie hat ´nen Pfeil im Hintern!" lachte Mav. Jaffa lag auf dem Bauch und rührte sich nicht. "Es tut soooo weh!" klagte er, "zieht den Pfeil raus!". Klon schüttelte den Kopf. "Der Pfeil könnte einen Widerhaken haben.". Der verwundete Jaffa wurde in den Monstertruck geladen und die restlichen Denker stiegen ein. Alle bis auf einen, denn es war nicht genügend Platz für alle. "Ich bleibe hier und halte sie auf!" sagte Ferreti bestimmt. Die Denker nickten und wünschten ihm Glück. "Wir sehen uns in Walhalla" ,scherzte Ferreti, lud seine Waffe und trat den Verfolgern entgegen. Der Monstertruck brauste davon, Ferreti stürzte sich auf seine Widersacher und kämpfte wie ein Wikinger. Doch es waren zu viele für ihn. Von Kugeln schwer verletzt, nahm Ferreti eine Handgranate und warf sie in Richtung der Fahrzeuge. "Haters gonna hate!" brüllte er, dann explodierte alles.

    Nachdem die Denker einige Kilometer zurück gelegt hatten und sicher waren, dass sie nicht verfolgt wurden, legten sie nun eine Pause ein. Es war an der Zeit, sich einen Plan auszudenken. Ewig konnten die Denker nicht fliehen, irgendwann würde man sie erwischen. Langsam brach die Morgendämmerung an und Hunger machte sich breit.
    "Ich hab Hunger", bemerkte Redlum. Lee, Mav, Klon und Jaffa stimmten ihm zu.
    "Fahren wir zum Restaurant mit dem goldenen M?" fragte JJO. Fast alle nickten begeistert.
    "Spinnt ihr? Wir sind auf der Flucht! Wir müssen schnell weiter!" konterte Saffier.
    "Ja und? Wenn wir verhungern, kommen wir eh nicht weiter. Außerdem können wir ja telefonisch bestellen", schlug Jack vor. Mav nickte, "Gute Idee, ich mach das mal schnell".
    Eine Stunde später saßen die Denker in einem mittlerweile neuen Auto, da sie sich einig waren, dass der Monstertruck zu auffällig war. Vergnügt machten sie sich über ihre Essens-Bestellung her. "Mav, hasst du eigentlich deinen Namen gesagt, als du da angerufen hast?" fragte Lee, während er einen Cheeseburger verschlang. "Nee, hab` gesagt ich wär George Hammond:" antwortete Mav.

    George Hammonds Haus:
    Ein SWAT-Team stürmte das Haus des nichts ahnenden George. Dieser erschrak sich so sehr, dass er zu seiner Fernbedienung griff, welche das SWAT-Team für eine Waffe hielt. Schüsse fegten durch die Luft, trafen George und eine Gasleitung und ließen diese explodieren. Das Feuer breitete sich aus und der ganze Häuserblock wurde zerstört.

    Zurück bei den Denkern:
    "Wohin jetzt?" fragte Mav.
    "Wir brauchen einen Unterschlupf, am besten einen, wo niemand sucht." erklärte Klon.
    "Da hab ich ´ne Idee", sagte Redlum.
    Nachdem Redlum das Ziel in das äußerst komplizierte Navigationsgerät eingegeben hatte, fuhren die Denker los. Die Fahrt verlief ereignislos, wenn man von Jaffas Wehklagen absah. Das Fluchtfahrzeug der Denker raste über die Autobahn. Im Inneren des Autos dröhnte Musik und die Denker unterhielten sich. Niemand bemerkte den sich langsam nähernden Hubschrauber, der das Auto verfolgte. Das Fluggerät näherte sich und langsam bemerkten die Denker das Rattern der Rotoren. Wer auch immer den Hubschrauber flog, hatte es auf sie abgesehen. Das wurde spätestens klar, als ein Maschinengewehr auf das Auto schoss. Im Auto brach Panik aus, Woody und Lee öffneten das Schiebedach und schossen auf den Hubschrauber, während Mav mit halsbrecherischen Manövern durch den Verkehr fuhr. Die restlichen Denker wurden hin und her geschleudert, Jaffa litt dabei am meisten, da der Pfeil noch immer in ihm steckte. "Ich kann sie nicht abhängen!" bemerkte Mav besorgt. In der Tat blieb der Hubschrauber, der nicht ausweichen musste, dich hinter dem Wagen. Die Schüsse trafen auch andere Autos, was eine Massenkarambolage auslöste. Die sich überschlagenden und explodierenden Autos versperrten den Denkern zusehends den Weg. Dann musste Mav auf die Gegenfahrbahn ausbrechen, was noch mehr Chaos verursachte. "Mav, versuch doch bitte, mal vorsichtiger zu fahren!" rief Saffier. Mav schüttelte nur den Kopf und gab noch mehr Gas. Schließlich geschah, was geschehen musste: Die Denker kollidierten mit einem anderen Fahrzeug. Der Hubschrauber landete nicht weit entfernt und zwei Personen stiegen aus. Verzweifelt versuchte Mav, das Auto frei zu bekommen, aber es war eingeklemmt. Die beiden Personen aus dem Hubschrauber hatten die Denker erreicht.
    "Hey, ihr! Ergebt euch!" rief einer von ihnen.
    "Ihr zuerst!" rief Mav zurück, eine Schrotflinte im Anschlag.
    "Wer seid ihr überhaupt?" fragte Klon.
    "Das sind Am17 und Valdan, professionelle Kopfgeldjäger", erklärte Lee.
    "Hey Lee", sagte Am17.
    "Du kennst die?" fragte Redlum.
    "Naja, kennen ist übertrieben..." antwortete Lee.
    "Kennst du überhaupt jemanden?" fragte Jaffa aus dem Auto.
    "Klappe, Hippie!" warf Mav ein.
    "Also, wir haben den Auftrag, euch zu erledigen. Wir können das auf zwei Arten zu Ende bringen: Entweder wir ballern wild auf einander oder ihr ergebt euch." erklärte Valdan.
    "Denker, Teambesprechung!" sagte Mav und die Denker steckten die Köpfe zusammen. Kurz darauf antwortete Mav an die beiden Kopfgeldjäger gerichtet: "Wir ergeben uns".
    Die Denker gingen langsam in Richtung des Hubschraubers, bewacht von Am17 und Valdan. Kurz vor dem Hubschrauber stürzte sich JJO in Wrestler-Manier auf Am17, während Redlum und Woody Valdan überwältigten. Doch JJO hatte seine Schwierigkeiten, Am zu besiegen. Dieser brachte JJO zu Boden und zog eine Pistole, um zu schießen. Ein Schuss zischte, und Am ging, in die Brust getroffen zu Boden. Hinter dem Auto saß Saffier mit einem Schafschützengewehr aus Woodys Arsenal.
    "Guter Schuss!", bemerkte Redlum, den der Schuss beinahe getroffen hätte.
    "Ich hab eigentlich auf seinen Kopf gezielt", sagte Saffier schulterzuckend. Da das Auto kaputt war und die Autobahn ohnehin versperrt war, entschieden sich die Denker für den Hubschrauber der Kopfgeldjäger. Dabei war erst noch zu klären, wer ihn flog. Klar war, dass Jaffa nicht fliegen durfte, daher einigten die Denker sich schließlich darauf, dass Woody den Hubschrauber fliegen durfte. Nach dem Zwischenfall auf der Autobahn verlief der Flug ohne Probleme und die Denker erreichten ihr Ziel nur zwei Stunden später.
    Vor den Denkern erhob sich ein verlassen wirkendes, großes Gebäude. So wie es aussah war hier schon lange nichts mehr getan worden, die Hecken waren verwildert, der Rasen sah aus wie eine Wiese und die Fenster waren dreckig.
    "Was ist das für eine Bruchbude?" fragte Jack
    "Das ist das österreichische Finanzministerium." erklärte Redlum.
    "Und da sollen wir sicher sein?" fragte Klon.
    "Klar, die Beamten da drin sind alle scheintot, da sucht niemand nach uns", erklärte Redlum.
    "Aber da wohnt doch...die Bergziege", motze Mav.
    "Ja, aber wir brauchen Hilfe. Also erschieß Daki nicht, klar?" sagte Redlum.
    "Wär eh Munitionsverschwendung", sagte Mav mürrisch.
    Die Denker betraten das menschenleere Bürogebäude. Blätter lagen auf dem Boden, von der Decke tropfte Wasser und in einer dunklen Besenkammer nisteten Fledermäuse. Kaum hatten sie ein paar Schritte getan, flog von irgendwoher eine Dose heran und traf Jaffa am Kopf. "Wow, das klang ja mal hohl!" bemerkte Lee. "Klappe, Lee!" stöhnte Jaffa, am Boden liegend. Redlum entdeckte inzwischen denjenigen, der die Dose geworfen hatte. "Hey Sandy!" bemerkte er.
    "Hi Redlum, Mav, Woody, Jaffa, Klon, JJO, Saffier, Jack und Lee", sagte Sandy.
    "Wer ist Lee?"
    "Oh man, Redlum wie oft noch? Lee ist Cam", erklärte Klon
    "Nee, das ist Cam", sagte Redlum
    "Cam ist Cam?" fragte Jaffa, dem vor Verwirrung schwindelig war.
    "Mäh", ertönte es von einer Bergziege, die neben Sandy auftauchte und Steuererklärungen fraß.
    "Was ist denn mit Daki passiert?" fragte JJO.
    "Er ist mutiert. Steiermark-Virus." erklärte Klon, "Ich könnte ihm ein Heilmittel geben, dann wird er wieder zum Menschen, aber das dauert sehr lang".
    "Wieso dauert das lange?" fragte Saffier.
    "Na, bei Beamten geht alles langsamer, ist genetisch bedingt", sagte Klon.
    "Mähähä", antwortete Daki.
    Ein Schuss zerriss die kurze Stille und traf die Lampe an der Decke. Diese fiel auf einen Glastisch und zertrümmerte ihn. Die Splitter barsten in alle Richtungen, aber die meisten trafen Jaffa. Durch das Glas an de Wand genagelt, konnte Jaffa sich nicht mehr rühren.
    "Wieso ich?" klagte Jaffa.
    "Schicksal!"
    "Pech!"
    "Mähähä!"
    "42!"

    Eine Armee von Sicherheitskräften hatte das Finanzministerium umstellt. Bereits zweimal hatte man die Gejagten aufgefordert, heraus zu kommen. Eine Antwort gab es beide Male nicht, daher würde das Gebäude jetzt gestürmt werden. Die Denker hatten erneut jemanden verloren, diesmal Jaffa. Dennoch würden sie nicht aufgeben. Immerhin waren sie bewaffnet, hatten einen Hubschrauber und einen Plan. Schon lieferten sich die Denker einen heftigen Schusswechsel mit ihren Jägern. Um zu entkommen, mussten sie ihren Hubschrauber erreichen. Allerdings waren sie von ihrem Fluchtfahrzeug abgeschnitten. Mit Kriegsgeschrei stürmten die Denker aus dem Finanzministerium und schossen auf alles, was ihnen im Weg war.
    Langsam startete der Hubschrauber, als er direkt über den Verfolgern war, schubste Mav Daki hinaus. "Guten Flug, Daki!", rief Mav und lachte. Der Bergziege Daki war Jacks Taschenlampe auf den Rücken gebunden worden. Diese Taschenlampe besaß einen kleinen Atomreaktor, der langsam überlastete. Dumpf schlug Daki auf dem Boden auf und die Taschenlampe explodierte. Die Atomexplosion vernichtete das Finanzministerium und alles ringsherum. Der Hubschrauber stürzte ab und die Passagiere wurden herausgeschleudert. Der Hubschrauber krachte schließlich in eine Bergwand.
    "Puh, dass war knapp", bemerkte Redlum
    "Äh...Was ist das Weiße, das da so schnell auf uns zurast?" fragte JJO.
    "Eine Lawine", bemerkte Klon.
    Sofort rannten die Denker los, um der Lawine zu entkommen. Die Schneemassen waren jedoch schneller und holten die flüchtenden Menschen ein und rissen sie mit sich. Nach einer Weile buddelten sich die Denker aus dem Schnee heraus. Mav zählte die Anwesenden, fast alle hatten es überstanden. Bis auf Jack, der zu einem Schneemann geworden war.
    "Was machen wir jetzt?", fragte Mav.
    "Keine Ahnung", antworteten die Anderen.
    "Wohin sollen wir, was machen wir und vor allem, wann gibt's was zu essen?" fragte Lee.
    "42!" antwortete Redlum.
    "Geniale Idee!" rief Klon.

    Etwas später, im 42:
    Bei dem 42 handelte es sich um ein Restaurant, das von einer gewissen Liljana betrieben wurde. Die Denker betraten das Restaurant und begaben sich direkt zur Bar.
    "Hey Lil, für uns geht doch alles aufs Haus oder?" fragte Mav.
    "Wieso?" fragte Lil skeptisch.
    "Wir sind doch Denker, da gibt es doch Rabatt?" erklärte Woody.
    "Na gut, aber wehe ihr randaliert hier." lenkte Liljana ein.
    "Würden wir doch nie tun..."versprach Mav.
    "Wart ihr nicht mal mehr?" fragte Liljana.
    "Gut möglich..."
    "Ihr wurdet aber nicht hierher verfolgt - oder?" fragte Liljana.
    "Absolut nicht", sagte Redlum bestimmt.
    "Es sei denn, wir wurden verraten", sagt Klon.
    "Ein Verräter? Wer ist es?" fragte Liljana.
    Und sofort begannen die Denker, sich gegenseitig zu verdächtigen. Dabei hatten sie ganz unterschiedliche Ideen, wer der Verräter war und warum. Der allgemeine Verdacht, Jaffa sei der Verräter, verflüchtigte sich als allen klar wurde, dass Jaffa tot war. Als nächstes war Redlum der Verdächtigte, danach Klon, Saffier und JJO.
    "JJO war es, weil er von Lee was geklaut hat!" sagte Mav.
    "Wer ist Lee?".
    "Er meint Cam".
    "Aber ich kenne keinen Lee. Nur Cam. Oder ist Lee Cam und Cam ist Lee?".
    "Halt die Klappe, Redlum!"
    "Dann ist Lee der Verräter!" sagte JJO.
    "Und wer ist Cam?" fragte Woody.
    "Das weiß niemand so genau" antwortete Klon.
    "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen", sagte Redlum.
    "Können wir jetzt vielleicht mal damit aufhören?" fragte Sandy.
    "Nicht bevor wir den Verräter nicht verurteilt haben! Ich bin der Richter!" sagte Mav.
    "Ich der Staatsanwalt" meldete sich Klon.
    "Ich denke, das ist blöd", sagte JJO.
    "Okay, wir haben unseren Angeklagten!" rief Mav fröhlich.
    Richter Mav eröffnete den Prozess und Klon verlas die Anklage. JJO konnte nur zusehen, wie die Denker einen Schauprozess abzogen und ihn schließlich verurteilten. Doch bevor das Urteil vollstreckt werde konnte, floh JJO Richtung Ausgang. Sofort folgten die Denker ihm, denn sie wollten den angeblichen Verräter nicht entkommen lassen. Doch am Eingang des 42 warteten die Meinser, die JJO als Geisel genommen hatten.
    "Lasst JJO gehen, damit wir ihn hinrichten können!" rief Woody.
    "Dann können wir ihn doch auch umbringen, oder?" fragte ein Meinser.
    "Nein, dass ist unser Verurteilter, holt euch einen Eigenen!" rief Lee.
    "Hey Leute, wir können die Meinser hier und jetzt besiegen, worauf warten wir?" sagte Mav.
    "Als wir das letzte Mal die Meinser besiegen wollten, ist das Internet draufgegangen, was glaubst du, was dieses mal passiert?" fragte Redlum.
    "Naja...JJO stirbt, dass war aber auch vorhersehbar", entgegnete Mav.
    "Hey! Noch lebe ich, rettet mich lieber!" bemerkte JJO.
    "Ja noch...", sagte Klon.
    "Hey Meinser, ratet mal, wer das letzte Wort hat. ICH!" rief Mav mit einem irren Lachen. Dann schoss er los.
    Rauch waberte im zerstörten Restaurant. Die Lichter waren ausgeschossen, überall herrschte Verwüstung. Langsam rappelte sich Woody aus den Trümern auf, danach Redlum und kurz danach Mav. "Die Drei Musketiere haben es mal wieder geschafft! High-Five!" rief Mav. Danach machten sie sich daran, nach den übrigen Denkern zu suchen.

    Epilog:
    Einen Monat später saßen die Denker in ihrer WG und erfreuten sich des wiederaufgebauten Internets. Dank Klon waren alle Denker wieder anwesend, da er sie einfach geklont hatte.
    "Du hast Daki und Jaffa auch zurückgeholt? Spinnst du!?"fragte Mav aufgebracht, während die Denker Pizza verschlangen.
    "Wär ja unfair, wenn ich es nicht getan hätte, oder?" fragte Klon.
    "Pass auf Klon, ich schnipse gleich", drohte Mav.
    "Tust du doch nicht, du bist nicht der Mav aus Spoon" gab Klon gehässig zurück.
    "Bist du dir da sicher?" fragte Mav-und schnipste.
    Nichts geschah.
    "Haha!" sagte Jaffa. Sofort raste eine Dose aus der Küche der WG auf Jaffa zu und schlug ihm an den Kopf.
    "Das kenn ich irgendwo her", sagte Klon.
    "Ja, ich auch" sagte Redlum.
    "Dito".
    "Hä?".
    "Mäh".
    "Klappe, Daki".
    "Redlum sag uns jetzt endlich, was der Sinn des Lebens ist" mischte sich Lee ein.
    "Na gut, der Sinn des Lebens ist mir eingefallen, nachdem ich 42 Pringles gegessen hatte. Ist eigentlich total unsinnig, aber es ist...".
    "Mööööpseeeeeee!" rief Jaffa, am Fenster stehend.
    "JAFFA HALT DIE KLAPPE!" schrie Redlum.
    Ein Schnipsen später war Jaffa geteert und gefedert.

    Ende.



    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht" - Kommentare
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    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


  19. #75
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    Standard

    Titel: Endstation Hölle
    Wörter: 6474
    Rating: FSK 16
    Genre: Action
    Warnung: Der Verwirrte kommt vor.
    Anmerkung(en):
    Es kommen nur User vor, die ihre Erlaubnis per PN oder im zugehörigen Thread erteilt hatten.
    Inhalt:
    Woodstock und Redlum fliehen aus dem Gefängnis. Mav, der Teufel, nimmt die beiden mit. Lee nimmt mit einigen Verbündeten die Jagd auf. Auch Lil unterstützt ihn, verfolgt aber eigene Pläne…


    [SG-P] Endstation Hölle

    Irgendwo in der Eifel

    Der Kaiserstuhl, ein schon eigentlich längst erloschener Vulkan, begann eines Tages zu erwachen. Zuerst waren nur leichte Erschütterungen in unmittelbarer Umgebung spürbar, denen aber wenig Bedeutung beigemessen wurde. Doch welch ein fataler Fehler! Es war keine Woche vergangen, als mit einem gewaltigen Rumms eine Wand durchbrach, aus der Flammen hervorloderten, die alles verbrannten, was sich gerade in der Nähe befand. Flüssiges Gestein quoll heraus und bahnte sich einen Weg durch die Landschaft.

    Ein seltsames Geräusch war zu hören. Wenn man es nicht besser wüsste, dann könnte man fast sagen, es hörte sich an, wie das Aufheulen eines Motors. Aber das konnte ja wohl nicht sein. Was sollte ein Auto in dieser unwirtlichen Gegend?
    Doch was war das? Es war kein Irrtum. Ein feuerroter Ferrari mit großen Hörnern auf der Kühlerhaube schoss mit quietschenden Reifen aus dem Loch hervor und kam nach einer 360° Kehre zum Stehen. Es war niemand geringeres als Mav, der Teufel höchstpersönlich, welcher am Steuer saß und sich diabolisch freute.
    “Time for Fun”, jauchzte er und gab wieder kräftig Gas. Er schaltete das Radio ein und drehte auf volle Lautstärke, dann stellte er auf Autopilot. Doch dies erforderte ein Kennwort.
    “Zero ist bereit. Bitte zum Bestätigen nun das Kennwort nennen”, meldete sich eine Stimme mit österreichischem Dialekt.
    Mav grinste: “Nieder mit den Meinsern.”
    “Kennwort akzeptiert.”
    Der Teufel lehnte sich entspannt zurück und ging seine “To Do List” durch.

    Staatsgefängnis

    Zwei alte Bekannte tuschelten während eines Würfelspiels. “Und wieder 42”, grinste Redlum, der wegen 49 Bankrauben schon seit einiger Zeit einsaß.
    Ferreti, derzeit Aufseher in diesem Gefängnis, trat aufmerksam näher. ‘Nur gut, dass einer der beiden bald verlegt wird´, dachte er.
    “Ist er schon da?”, murmelte Woody Woodstock leise und sagte dann aber laut: “Und ebenfalls 42.”
    “Yeah”, machte Redlum nach einem schnellen Seitenblick.
    “Gut”, erklärte Woody und schnellte hoch. Er verpasste Ferreti einen Kinnhaken und nahm ihm die Schlüssel, sowie die Ausrüstung ab.
    “Verschwinden wir endlich von hier”, empfahl Redlum seinem Komplizen.

    Ihre Flucht wurde nur wenige Meter später abrupt gestoppt.
    AsgardKlon stellte sich den beiden Schwerverbrechern mit gezogener Waffe in den Weg und schrie laut: “Stehen bleiben! Auf den Boden legen!”
    “Also eines geht ja wohl nur”, bemerkte Redlum trocken und lenkte Klon dadurch ab.
    Woodstock hatte schon damit gerechnet, dass es nicht so einfach sein würde, und irgendwelche Probleme geben würde und war deswegen gut vorbereitet. Er schleuderte das verborgene Messer, welches er im Ärmel seiner Gefängniskluft versteckt hatte, in die Richtung von AsgardKlon. Dieser wurde aber nur in der rechten Schulter getroffen und sank verwundet zu Boden.
    “Tut mir Leid. Es fehlt mir etwas an Übung, seitdem ich im Knast sitze”, entschuldigte sich Woodstock, der wegen zahlreicher Delikte, darunter Mord, Raub, Erpressung und Waffenhandel zu lebenslänglich verurteilt worden war.

    Sie hatten Klon gerade die Waffen abgenommen, als der Alarm ertönte. Redlum und Woody gaben nun Fersengeld und schossen im Bereich des Ausgangs wild um sich, um dem Gefängnisgebäude entkommen zu können.
    Beide zuckten erschrocken zusammen, als vor ihnen mit einem Mal ein roter Ferrari mit quietschenden Reifen anhielt.
    “Braucht ihr beide eine schriftliche Einladung? Springt schon rein, Freunde!”, schrie Mav die zwei Knackis an.

    Um den Kugelhagel, der nun begann, zu entkommen, sprangen beide blitzschnell in das Fahrzeug, welches von den Geschossen leider nicht verschont wurde.
    “He ihr Idioten! Ihr zerkratzt mir ja meinen teuren Lack”, klagte Zero ärgerlich.
    “Hast Recht”, stimmte Mav zu. Er schnippste ein paar Mal kräftig, worauf schon einige Blitze in das Gefängnis einschlugen, und es dadurch in Flammen aufging. Das Knistern des Feuers wurde von vereinzelten Explosionen begleitet. Nachdem er sein zerstörerisches Werk noch einmal tief befriedigt betrachtet hatte, gab der Teufel so richtig Gas, dass sich die Räder durchdrehten und eine heiße Spur am Asphalt hinterließen. Der Motor heulte noch mal kräftig auf und raste schließlich mit den drei Insassen davon - die Flucht hatte begonnen.

    “Wir brauchen unbedingt neue Klamotten”, brummte Redlum, der genauso wie Woody noch seine Gefängniskluft anhatte.
    “Schon unterwegs … direkt ins nächste Kaufhaus”, lachte Mav und raste wörtlich gesprochen durch die Scheibe direkt hinein. Die sich im Weg befindlichen Menschen warfen sich gerade noch rechtzeitig zur Seite und suchten dann panisch das Weite.

    Ungestört bedienten sich die zwei Sträflinge, und setzten kurze Zeit später ihre Flucht mit rasantem Tempo fort.
    Ein Polizist stoppte das Trio ein paar Blocks weiter. “Sie sind zu schnell gefahren. Ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere, bitte!”
    Mav überlegte kurz, ob der den uniformierten Mann nicht einfach umfahren sollte, entschied sich aber vorerst dagegen, und fragte diabolisch lächelnd: “Hm, braucht man so was?”
    “Wollen Sie mich veräppeln? Was glauben Sie, wer Sie eigentlich sind?”, fragte der Beamte erbost.
    Doch nun wurde der Ferrarifahrer doch langsam sauer. Mav reichte es jetzt, dass diese kleine Nervensäge es wagte, gerade IHN so anzupöbeln.
    Seine Augen begannen rot zu leuchten und gleichzeitig schien er selber zu wachsen, während alles andere zu schrumpfen schien.

    “ICH bin der Herr der Dämonen, einer der vier apokalyptischen Reiter, … (die Liste war lang, die der Teufel vortrug, in der er seine ganzen Titel und Bezeichnungen aufführte) … ICH bin Mav”, endete der Teufel mit donnernder Stimme. Er hob die Hand und schnippste. Der Polizist verwandelte sich in eine Dose, die Mav mit seinem Baseballschläger, den er immer unter dem Beifahrersitz hatte, weg drosch. “Schönen Gruß an die Bergziege”, grollte der Teufel und gab wieder Gas.

    Umgebung von Stuttgart

    Auf der Autobahn fuhr Lee gerade Streife, und hörte so nebenbei die Nachrichten.
    “… und jetzt die aktuellen Meldungen: Aus dem Staatsgefängnis sind vor wenigen Stunden zwei gefährliche Schwerverbrecher ausgebrochen. Die beiden Häftlinge überwältigten einige Wärter, die zum Teil schwer verletzt wurden, und flüchteten in einem roten Ferrari. Das Gefängnis selbst wurde durch Feuer und Explosionen komplett zerstört …”
    Polizist Lee brummte: “Nach dem Vulkanausbruch auch noch so was. Klingt nach Profis. Doch zum Glück bin ich hier im schönen beschaulichen Schwabenländle - also weit, weit weg.”
    Sein Handy piepte und es kam eine Sprachnachricht.
    „Scheiße“, entfuhr es Lee. “Es sind also Redlum und Woody, die geflohen sind. Meine Güte, wie oft soll ich die beiden denn noch einsperren? Meine Hilfe ist also wieder einmal vonnöten. Auf geht’s“, seufzte er und drückte das Pedal durch, „Jungs: Ich komme.”

    In einer Stuttgarter Bank in der Jaffa arbeitete, machte dieser gerade Mittagspause.
    “Hm, Nudelauflauf und Jaffa-Cola”, schwärmte der langhaarige Hippie glücklich und stopfte sich eine Ladung Nudeln in den Mund.

    In der Zwischenzeit hielt ein Wagen vor der Bank. “Wieso hältst du an, Mav?”, fragte Woodstock.
    “Ihr braucht doch sicher ein wenig Kohle”, antwortete dieser ganz entspannt. „Und was wäre das für ein langweiliger Tag ohne ein bisschen Spaß nebenbei.“
    “Es ist aber zu”, stellte Woody fest.
    “Stimmt. Und eine Geldkarte habe ich auch nicht dabei”, ergänzte Redlum.
    Der Teufel lachte laut auf: “Dann nehmt doch einfach die hier.” Mit diesen Worten zog er ein paar Waffen aus dem Handschuhfach.

    Sie stellten beim Verlassen des Autos fest, dass sie nicht allein warteten, bis die Bank wieder ihre Türen öffnen würde.
    “Ich leg sie um”, bot Woody an und lud die Waffe durch.
    “Nicht so hastig! Nein, wir brauchen eine Geisel”, winkte Mav ab und deutete auf die Frau, die vor der Tür stand. Helen “Sandy” Magnus musterte nervös die drei Männer, und als sie sah, wie der eine Waffe zog, fiel sie vor Schreck in Ohnmacht. Redlum konnte sie gerade noch auffangen, bevor ihr Körper auf den Asphalt aufschlug. „Heilige Scheiße.“

    Die Fahndung lief auf Hochtouren, aber die Spur des Chaos, die die Flüchtigen hinterlassen hatten, machte es sehr einfach, ihnen zu folgen.
    Plötzlich brach allerdings diese Reihe der Verwüstung abrupt ab. Sogar Interpol hatte sich bereits eingeschaltet und die Agentin Nefertari entsandt, die bei der Auflösung und der Ergreifung behilflich sein sollte. Gemeinsam mit Lee hatte sie die Verfolgung aufgenommen.

    Jaffa hatte seine Mittagspause nun beendet und schickte sich an, die Eingangstüren zu öffnen, um die Kunden hereinzulassen.

    “Was ist denn das für ein komischer Hippie?”, murmelte Redlum, als er die bunte Krawatte mit dem Blumenmuster von Jaffa sah. Woody und Mav warfen sich lachend auf den Boden und sogar Sandy, die gerade in Redlums Armen aufgewacht war, konnte trotz ihrer misslichen Lage ein Kichern nicht unterdrücken. Jaffa sah die vier Kunden verwirrt an. Darauf hatten die drei nur gewartet. Redlum stieß Sandy von sich und stürmte den anderen hinterher in die Bank.

    “Her mit dem Geld!”, forderte Redlum, und fuchtelte mit der Waffe herum.
    “He. Ich war zuerst da!”, beschwerte sich Sandy, die schnell ihre Fassung wiedergefunden hatte und nun stinksauer war, weil Redlum sich so unverschämt verhalten hatte.
    “Sei still oder Du bist tot. Also schön brav sein!”, drohte Woodstock.

    “Gebündelt oder lose?”, wollte Jaffa von seiner ungewöhnlichen Kundschaft wissen.
    Mav verdrehte die Augen und antwortete diabolisch grinsend: “Wir nehmen alles, was da ist!”
    “Und soll ich es verpacken?”, stellte Jaffa die nächste Frage.
    “Ist uns egal. Mach hinne, wir haben noch was vor!”, schrie Redlum wütend auf.

    Jaffa stopfte das Geld in die drei Seesäcke, die Mav auf den Tresen geworfen hatte.
    “Ist das auch alles?”, fragte Woodstock den Bankangestellten, der hastig nickte.
    “Sie müssten mir noch den Empfang bestätigen”, fiel Jaffa ein und schob Redlum ein Formular herüber.

    “Moment, da fehlt doch was.“ Woody hatte einen Blick in die Säcke geworfen. „Wo sind die Hunderter?”
    Dem kleinen Bankangestellten standen die Tränen in den Augen. “Aber …, aber … die sind so schön grün”, stammelte er weinerlich.
    “Gib her, aber dalli!”, schnauzte Woodstock ihn an.
    Widerstrebend rückte er das Geld heraus; so waren am Ende alle drei Seesäcke prall gefüllt. Als Quittung bekam Jaffa von allen Ohrfeigen.
    “Und Du kommst mit”, erklärte Mav und zog eine schreiende Sandy hinter sich her.
    “Was für Kunden”, schwärmte Jaffa während der Ferrari Zero davonraste.
    “Was zum Mav, war hier los?”, fragte Kris, die Besitzerin der Bank.
    Jaffa erzählte lang und breit seiner Chefin, was sich gerade hier abgespielt hatte. Bei den Hunderten allerdings geriet er ins Stocken, und dachte betrüblich an die schöne grüne Farbe darauf, die jetzt in den dunklen Säcken verschwunden war.



    “Was haben Sie getan, Sie langhaariger verwirrter Hippie … das waren Bankräuber! Sie sind gefeuert!!! … Sie Idiot!!!”, polterte eine wütende Kris.
    Der sah sie irritiert an: “Wie meinen Sie das?”
    Als Antwort packte sie Jaffa am Kragen und gab ihm einen kräftigen Tritt, welcher ihn schnurstracks aus der Bank beförderte. Da die eine Tür zum Glück noch offen stand, blieb dem Armen eine weitere schmerzhafte Erfahrung erspart.

    Durch diesen Vorfall konnten einige Zeit später Nefertari und Lee die Verfolgung wieder aufnehmen, nachdem sie Kris und den nunmehr am Boden zerstörten und völlig verwirrten Jaffa vernommen und das Material aus der Überwachungskamera überprüft hatten, denn nun hatten sie wieder eine heiße Spur.

    ---

    Die Berufsschülerin Takaia hätte jetzt eigentlich Mathe gehabt, doch da ihre Lehrerin, Frau Magnus nicht erschien, da sie ja entführt worden war, was bis dato aber keiner wusste, fiel der restliche Unterricht eben aus. Takaia nutzte die freie Zeit und begab sich auf eine ausgiebige Shoppingtour.

    ---

    Auf der Autobahn fuhren die sich auf der Flucht Befindlichen Richtung Norden.
    Lee und Nefertari waren ihnen dicht auf den Fersen. Nach etlichen Kilometern hatten sie die Flüchtigen fast eingeholt. Mav bemerkte im Rückspiegel, dass sie verfolgende Auto. „Was zum Mav!“, rief er und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Die beiden Fahrzeuge lieferten sich ein erbittertes, und vor allem schnelles Rennen auf der Autobahn.

    Viele hunderte Kilometer weiter - kurz vor Hamburg - fuhren Jonathan J. O´Neill und seine Frau Chaya mit ihrem Truck Richtung Küste, denn beide wollten ihr neues Boot, die USS George Hammond, testen.
    Als aufmerksamer Kraftfahrer sah JJO immer wieder in den Seitenspiegel, bis er schließlich zwei Autos ausmachte, die sich im rasanten Tempo näherten. Bereits wenige Sekunden später rasten ein roter Ferrari und ein BMW an den beiden vorbei.
    “Die Jugend von heute”, kommentierte Chaya kopfschüttelnd das Geschehen.

    Mav bog auf die Stadtautobahn von Hamburg ab, verfolgt von Lee und Nefertari. Jetzt ging auch noch die Verfolgung durch die Innenstadt weiter. Passanten flüchteten sich auf den Gehsteig, oder sprangen schreiend zur Seite.
    Daky stand ebenfalls am Straßenrand. Er kam gerade aus dem Krankenhaus und trug nun einen dicken Verband am Kopf. Hatte ihn doch das unselige Schicksal auch im Urlaub getroffen, ständig irgendwelche Dosen an den Kopf zu bekommen.

    “Die Bergziege”, johlte Mav erfreut und steuerte geradewegs auf Dakimani zu, der nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte und stöhnend und schmerzerfüllt schreiend zu Boden ging.
    “Habt Ihr das gesehen?“, lachte der Teufel böse. „Alles eine Frage des Timings.”
    “Nun übertreib mal nicht. Hätte ich nicht die Tür geöffnet, würde die Bergziege jetzt nur mit Plattfüßen dastehen und nicht im Krankenhaus liegen”, korrigierte Redlum, und lachte.

    Mav fuhr mit Redlum, Woody und der Geisel Sandy im Ferrari wieder auf die Autobahn; immer noch dicht gefolgt von Lee und Nefertari im BMW. Dabei steuerte er auf den Standstreifen, als ob er nach etwas suchte.
    “Wie günstig - die Elbe. Festhalten!”, empfahl Mav jubelnd.
    Ehe einer der anderen irgendwelche Einwände erheben konnte, schossen sie über das Geländer der Brücke und landeten im Fluss.
    “Was soll der Humbug, du Hirnie?”, ächzte Woodstock, der auf der Rückbank heftig durchgeschüttelt worden war, wie die anderen und nur Mav schien davon unberührt.

    Der Teufel legte wortlos einen Hebel um, und aus dem Ferrari Zero wurde just in dem Moment das Schnellboot Zero. Nefertari und Lee standen wütend und etwas ratlos auf der Brücke; mit so was hatten sie nun wirklich nicht rechnen können. Also zückten sie ihre Waffen, um mit gezielten Schüssen den Motor zu beschädigen.

    Der Polizist wandte sich um, als er das Brummen eines LKWs hörte.
    ´Da war doch was´, dachte Lee angestrengt nach, und erinnerte sich wieder an den Truck, den sie auf der Autobahn überholt und der ein Boot auf dem Hänger hatte. Vielleicht hatte er ja Glück - hatte er auch, und so hielt er diesen - seine Marke präsentierend - an.

    Die Kugeln der Polizisten durchschlugen eine Seitenwand des Bootes. „Oh mein Gott, oh mein Gott“, jammerte Zero in einem fort. „Idiot“, schimpfte Mav und gab ihm einen kräftigen Klaps aufs Armaturenbrett. „Wann lernst du es endlich – das heißt ‚Oh mein Mav‘!“
    Woody kauerte sich vorsichtshalber auf dem Sitz zusammen, während Redlum das Ufer aufmerksam im Auge behalten hatte. Deshalb sah er auch den ankommenden Truck mit dem Boot. Er ahnte, was Lee vorhatte. Er zerrte die gefesselte Sandy an den Bootsrand und schubste sie ins Wasser. Hoffte er doch, durch diese Aktion ein bisschen mehr Zeit zu gewinnen, um ihren Vorsprung zu vergrößern.

    “Hilfe!”, schrie Sandy verzweifelt, und versuchte strampelnd, so gut es möglich war, über Wasser zu bleiben. Lee überließ es der Interpolagentin Nefertari den gestoppten Chaya und JJO die Lage zu erklären, während er selber eilig seine Schuhe auszog und in die Elbe sprang, um zu Sandy zu schwimmen und diese vor dem Ertrinken zu retten.

    “Gut gemacht, Partner. So sind wir die Bullen hoffentlich los”, stellte Woodstock, der die Szene beobachtet hatte, zufrieden fest.

    ---

    “Wie oft denn noch: Wir brauchen Ihr Boot für einen Polizeieinsatz!”, wiederholte Nefertari ungeduldig zum x-ten Male, als Lee mit einer vor Angst und Nässe zitternden Sandy ankam. Chaya holte schnell ein paar Decken aus dem Truck, die sie den beiden fürsorglich umlegte.
    “Danke”, seufzte Helen Sandy Magnus erleichtert.

    Sich trocken reibend, forderte jetzt auch Lee JJO energisch auf zu helfen: “Also was ist nun? Wir könnten Sie natürlich auch wegen Beihilfe zur Flucht belangen. Das würde Ihnen einige Jahre im Gefängnis einbringen.”
    Jonathan war sichtlich genervt, stimmte aber schließlich widerstrebend zu: “Meinetwegen. Aber nur Chaya und ich steuern. Denn George nimmt von keinem anderen Befehle entgegen.” Seinen Entschluss untermauernd verschränkte JJO seine Arme vor der Brust, während er sprach.

    Nefertari hatte in der Zwischenzeit zunächst einmal die Identitäten der zwei sowie der geretteten Sandy kontrolliert und mahnte nun zur Eile. Denn mit jeder Sekunde vergrößerte sich der Vorsprung der Flüchtigen.

    “Meinetwegen“, nickte Lee. „Mit dem Truck können sie beide eh nicht weiterfahren, denn wir müssen da runter,… um das Boot zu Wasser zu lassen… und wenn er im Morast steckt, kann man ihn sowieso nicht mehr klauen”, erklärte Lee und zeigte anhand von Gesten was er meinte.
    Chaya verstand zuerst, was der Polizist meinte: “Na schön. Ich hoffe aber, dass wir keinen Ärger deswegen bekommen.”
    “Dafür sorge ich schon”, beruhigte Nefertari sie.

    Einige Minuten später war die USS George Hammond, zu Wasser gelassen und alle, Chaya, Nefertari, Sandy, Lee und JJO, waren an Bord.

    “Das ist ja ein richtiges High-Tech-Schnellboot”, stellte Nefertari erstaunt fest, als sie die Kommandokabine betrat, während Lee derweil misstrauisch die Stauräume inspizierte.

    “Und nun alle auf die Sitze und anschnallen, es geht los!”, ordnete Chaya an.
    Als endlich alle saßen, wandte sich JJO an das Boot: “George. Computer hochfahren und den Motor starten, sowie Verfolgung des Objektes via Satellit aufnehmen!”
    “Befehle werden ausgeführt”, hörte man eine Stimme aus dem Lautsprecher.

    Als George Fahrt aufgenommen hatte wandte sich Lee an JJO: “Sagen Sie mir mal bitte, wozu Sie diese Waffen und diese Ausrüstung hier brauchen!” Der Polizist hielt eine G-36 in die Luft.
    “Ich bin bei den Special Forces, soviel Sie erfahren haben - also darf ich so was führen”, erklärte JJO gelassen.

    Die Verfolgung war nicht so einfach und dauerte doch länger, als erwartet. Während die Besatzung der USS George Hammond Rücksicht auf andere Schiffe nahm, preschte Mav mit seinem Zero ungebremst über das Meer. Nach zwei Tagen auf See - mittlerweile waren sie fast über den Atlantik gekommen – war ihnen endlich Erfolg beschieden.

    Der Teufel registrierte voller Wut, dass die Verfolger trotz seiner Bemühungen immer mehr aufholten. “So, mir reicht das jetzt. Wir werden uns in die Lüfte erheben”, brummte er und drückte einen weiteren Knopf, welches Zero ein weiteres Mal verwandelte - diesmal in einen kleinen roten Jet.

    “Bye Cam”, lachte Redlum, als sie das Wasser verließen und ziemlich schnell an Höhe gewannen.

    “Was soll das? Was geht da vor?”, rätselte Lee, enttäuscht darüber, dass die Flüchtlinge mal wieder einen Schritt voraus waren. “Tun sie was, JJO. Dieser Kahn hat doch sicher Waffensysteme, oder?”, fragte der Polizist und sah abwechselnd zwischen Chaya und JJO hin und her.
    “Äh, ja. Dieses Boot verfügt über solche Systeme”, antwortete Chaya etwas zögerlich.
    “Einsetzen!”, forderte Nefertari.
    “Na schön”, brummte JJO. “George. Alle einsatzbereiten Waffen ausfahren, Ziel erfassen und das Feuer eröffnen!”

    Golf von Mexiko, Mississippi-Delta

    “Was zu meinem zu Hause war das denn!?”, fluchte der Teufel, als alle drei tüchtig durchgerüttelt wurden.
    “Bestimmt nur ein Luftloch”, beruhigte Woodstock, doch musste er sich korrigieren, als sie noch ein paar Mal heftig durchgeschüttelt wurden.
    Redlum hatte die Situation mittlerweile richtig erfasst und schrie: “Wir werden angegriffen!”
    “Wurden von mehreren Raketen, und weiteren Geschossen getroffen”, meldete Zero. “Verringere Flughöhe, um Bewusstlosigkeit der Insassen zu verhindern.”
    “Lil!! Wenn du jemanden retten kannst, dann rette mich zuerst!”, schrie Mav, als sie immer mehr an Höhe verloren und anfingen, abzustürzen.
    “Auf Notlandung vorbereiten!”, empfahl Zero, bevor sie schließlich wenige Augenblicke später schreiend in einem Sumpf niedergingen.

    Auf einem Monitor konnten die fünf Passagiere an Bord der USS George Hammond das Geschehen verfolgen. Lee nickte zufrieden und bediente sich dann aus dem Waffenarsenal von JJO.
    “So, dann werden wir mal die Kundschaft einsammeln. Danke für Ihre Hilfe”, meinte Nefertari erleichtert.
    “Wir setzen euch dort an Land. Viel Erfolg”, verabschiedeten sich Chaya und JJO mit Sandy von den beiden Polizisten. Sandy war fast ein wenig enttäuscht, dass sie wieder mit zurück musste. War ihr trister Alltag als Lehrerin doch durch dieses unfreiwillige Abenteuer unterbrochen worden. So etwas Aufregendes hatte sie ja noch nie erlebt. Wenn sie wieder zu Hause war, musste sie dringend ihre langweilige Lehrtätigkeit überdenken.

    “Schon wieder Bullen”, stöhnte Redlum zerknirscht. Er war bis auf die Knochen durchgeweicht, nachdem die drei durch den Sumpf waten mussten und schon wieder eine Sirene hörte.
    Woodstock korrigierte ihn: “Nein. Die heißen hier Cops”, und wich geschickt einer Schlange aus, die sich durch den Sumpf schlängelte. „Wo steckt eigentlich Mav?“
    Beide sahen sich ratlos um; zumindest hatten sie das Geld und die Waffen retten können. Aber Zero war im endlosen Sumpf verschwunden und somit hatten sie kein Transportmittel mehr. Da tauchte auch plötzlich Mav wieder auf, der die zwei zu sich beorderte.

    Lee und Nefertari hatten nun mittlerweile den Sumpf umrundet, konnten aber ihre Ziele nicht ausmachen. Der Polizist fluchte verärgert, dass ihm die drei schon wieder entwischt waren. Nefertari spitzte die Ohren. „Sei doch mal still“, gebot sie Lee. „Hörst du das auch? – Hört sich verdammt noch mal nach einer Sirene an. Vielleicht haben wir wieder Glück und ein Streifenwagen ist in der Nähe.“

    In der Zwischenzeit hatten sich Mav, Redlum und Woody durch den Sumpf gekämpft und bei einem recht verwahrlost ausschauenden Pub drei Harleys organisiert, das heißt natürlich geklaut, und die vorherigen Besitzer über den Haufen geschossen.

    Eine Polizistin mit dem Namen Saffier war gerade zu einem Einsatz unterwegs, als sie zufällig bei dem Pub vorbeifuhr, als die drei Kumpane auf die Harleys steigen wollten. Sie fackelte nicht lange, stoppte, und zog ihre Waffe. Als der Teufel und seine Komplizen nicht auf ihre Kommandos reagierten, eröffnete sie sofort das Feuer. Redlum und Woody lachten, und der Teufel grinste noch hämisch: “Ätsch, daneben” - und schon knatterten sie auf ihren Bikes davon. Zuvor zerschossen sie noch die Reifen des Streifenwagens, um eine Verfolgung unmöglich zu machen.

    Lee und Nefertari eilten zu der Stelle, wo eine fluchende Saffier stand, die in ihrer Wut immer wieder auf ihre zerschossenen Reifen eintrat. Sie klärten ihre amerikanische Kollegin kurz über den Sachverhalt auf. Handyempfang gab es zu ihrem Leidwesen auch keinen und das Funkgerät hatte anscheinend eine der Kugeln abbekommen. So machten sie sich bedrückt und stinksauer zugleich zu Fuß auf den Weg.

    Es war schon spät am Abend und das Trio konnte sich endlich von der langen Flucht erholen, denn es würde hoffentlich einige Zeit dauern, bis auch die US-Behörden informiert waren. Sie hatten sich einfach in einem Haus einquartiert und dessen Bewohner in den Keller gesperrt. Im Wohnzimmer hatte es sich Redlum vor dem Fernseher gemütlich gemacht, und schaute, eine Pizza essend, einige TV-Serien. Woody lag zur Entspannung in einem Bad mit warmen Wasser und träumte von scharfen rothaarigen Bräuten, und der Teufel, ja, der Teufel lag im Bett und schnarchte so laut, dass sich die Balken bogen.

    In der Hölle

    Liljana kehrte gutgelaunt von ihrem Wellnessurlaub zurück, und blieb abrupt stehen, als sie das Chaos erblickte, das sich ihren Augen darbot. Von ihrer teuflische Brut und den ganzen Dämonen war rein gar nichts zu sehen, und ihr teuflischer Gemahl schien auch vom Höllenboden verschluckt worden zu sein. “Wo zum Weltuntergang steckt das faule Pack, und besonders dieser Nichtsnutz von Ehemann schon wieder?”, polterte sie drauflos. Lil war stinksauer, denn ihr Gatte war mal wieder vor der Arbeit im Haushalt geflüchtet - das dreckige Geschirr stapelte sich im Spülbecken und auf der Anrichte, die Mülleimer quollen über, der Wäscheberg sah auch nicht viel kleiner aus - nichts war sauber …
    “Na, der kann was erleben!”, schimpfte sie laut vor sich hin. Sie schnappte sich den erstbesten Dämon, der ihr über den Weg lief, organisierte kurzerhand etwas Ordnung und zwängte sich schließlich in ihr Kate-Beckinsale-Kostüm. „Oh Mann, das scheint mir beim letzten Waschen doch etwas eingegangen zu sein“, murmelte sie und schloss mit einiger Mühe den Reißverschluss.

    ---

    Ferreti und AsgardKlon, die gerade beide wieder ihre Arbeit in den USA als Cops aufgenommen hatten, unterstanden als Deputys Sheriff Saffier, die sich in ihrem Büro mit Nefertari und Lee über das weitere Vorgehen beriet. Seit einigen Tagen waren die Drei wie vom Erdboden verschluckt und es hatte sich nirgends auch nur die kleinste Spur ergeben. Es war einfach zum Haare ausraufen.

    Es klopfte und eine hochgewachsene Frau mit stechend blauen Augen trat ganz in schwarz gekleidet ein. „Wow“, entfuhr es Lee, als er die Kurven besagter Dame erblickte und brachte ihm einen bösen Seitenblick von Nefertari ein.

    “Leute! Ich kann euch vielleicht helfen. Ich weiß vermutlich, wo ihr die Gesuchten finden werdet. Aber unter einer Bedingung: Mav gehört mir! Mein armer Mann wurde wahrscheinlich als Geisel genommen und unter Drogen gesetzt“, bei diesen Worten machte sie ein so trauriges Gesicht, dass Lee sofort zu ihr trat, und ihr tröstend über den Arm strich. „Mit den beiden anderen könnt ihr machen, was ihr wollt!”

    Saffier und Nefertari stellten Liljana die verschiedensten Fragen, um herauszubekommen, was und vor allem – woher sie Bescheid wusste. Aber Lil war nicht dumm – sie verdrehte die Wahrheit geschickt, und spielte gekonnt die Rolle der trauernden Ehefrau. Sie verschwieg wohlweislich, dass Mav, ihr Mann, der Teufel war. Sie hatte in den letzten Stunden gründlich recherchiert und sich bei ihren diversen Quellen umgehört, und so von der ganzen Geschichte erfahren. Da ihr Mann nur von einem einzigen Geschäft seinen heißgeliebten Bourbon bezog, war es recht einfach gewesen, seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Einfach allein dort hineinzuplatzen, das wollte sie auch nicht. Einen kleinen Denkzettel hatte er schon verdient – und vor allem gehörten die beiden anderen wieder hinter Schloss und Riegel.

    ---

    Einige Meilen entfernt klingelte gerade Jaffa an einer Haustür. Er hatte sich nach seinem Rausschmiss in seiner Verwirrung auf eine besonders schöne, in Grüntönen gehaltene Annonce des Pizzaservices „Greens“ in Übersee gemeldet und auch prompt den Posten bekommen.

    “Pizza. Endlich”, freute sich Redlum, der mit seinem Jubel sogar den Teufel aus dem Schlaf riss. „Mir hängt vor lauter Hunger schon der halbe Magen raus.“ Doch der Bankräuber wurde enttäuscht, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und ihm der ganz in grün gekleidete Bote Nudelauflaufpizza und Jaffa-Cola andrehen wollte.

    Woodstock, der neben Redlum stand, erkannte den Jungen sofort wieder. Er zog ein Messer hervor und stach auf den Boten ein, der in sich zusammensackte.
    “Was zum Teufel soll das, Woody?”, fragte Redlum.
    “Ich wurde gerufen, was gibt es?”, fragte Mav mit verschlafener Stimme und schlurfte zur Tür.
    “Euch drei kenne ich doch”, murmelte Jaffa schwach, und starb ganz verwirrt.

    “Wir sollten schleunigst von hier verschwinden”, bemerkte Woodstock und kniete sich neben dem leblosen Körper, um sein Messer aus Jaffa herauszuziehen.
    Redlum hielt ihn davon ab: “Lass es doch einfach stecken, kannste eh nicht mehr verwenden.”
    Wenige Minuten später ratterten die drei auf ihren Harleys davon - keine Minute zu früh. Drei Polizeiautos mit Saffier, Nefertari, Lil, Lee, Klon und Ferreti fuhren um die Ecke und nahmen sofort die Verfolgung auf.

    Mav fuhr an der Spitze, und sang dabei lauthals: “It’s the Highway to Hell …”
    Er drehte noch etwas mehr auf.
    Der Teufel hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Tempo, Action, der Hippie war Geschichte; jetzt musste er irgendwie nur noch die beiden bisher nützlichen Idioten loswerden, dann würde ihm allein die Beute gehören.

    Einige hundert Meilen weiter mussten auch Lee und seine Kollegen auf Motorräder umsteigen, denn die Flucht verlagerte sich in unwegsames Gelände, das ungeeignet für Autos war. Sie hatten mittlerweile die Rocky Mountains erreicht.

    Die Interpol-Agentin Nefertari hatte sich einen Hubschrauber organisiert, und unterstützte zusammen mit Lil die Verfolgung von der Luft aus. Sie behielt die Flüchtigen genau im Auge. Dabei beobachtete Nefertari, dass offensichtlich dieser Mav das Kommando führte und die Richtung vorgab. Sie informierte die anderen über Funk. Lil beharrte auf ihrer Meinung, dass ihr Gemahl unter Drogen stehen würde.

    Nach einigen weiteren Meilen hatte Mav von dem Verfolger aus der Luft genug. Er schnippste einmal kurz, worauf die Anzeigen im Hubschrauber vollkommen verrückt spielten und dieser in der Luft haltlos hin und her tänzelte. Der Pilot erschrak und versuchte verzweifelt, seinen Hubschrauber wieder in eine stabile Lage zu bringen.
    Nefertari und Lil wurden kräftig durchgeschüttelt, sie hielten sich krampfhaft an einer Sicherheitsleine fest, um nicht über Bord zu gehen.

    Der Vorsprung war groß genug und das Trio hielt kurz an. Redlum nahm sich das M16, zielte auf den Hubschrauber, drückte ab und zwang ihn dadurch, nach unten zu gehen.
    „Verdammte Scheiße - der Helikopter fällt leider aus”, fluchte Saffier, die vorausfuhr und das Ganze beobachtet hatte.

    Einige Stunden später stoppte Redlum und sah sich um: “Ist das aber viel Sand.”
    “Das ist bestimmt das Death Valley”, vermutete Woodstock, der neben ihm hielt.
    Der Teufel drängelte sich zwischen die beiden, bestätigte es, und versicherte zufrieden: “Oh - Ja. Hier wird uns keiner mehr verfolgen.”

    “Diese Verrückten”, murmelte Saffier, während sie durchs Fernglas spähte und so das Trio verfolgte, “die fahren durchs Death Valley, als ob sie zum Strand wollten …”
    “Können wir trotzdem irgendwie hinterher?“, wandte sich Lee nun an seine amerikanische Kollegin. „Die dürfen uns nicht schon wieder entwischen; ich will so langsam den Fall abhaken.”
    “Yes, we can. Es gibt da einen Weg, wo wir lang können …, folgt mir!”, forderte die Polizistin die anderen dazu auf, ihr zu folgen.

    Langsam wurde es schon wieder dunkel, und nach der Hitze des Tages folgte die Kälte der Nacht. Mav, Redlum und Woody fanden Schutz in einer Felsformation, die ihnen auch genügend Deckung bot. Während Woodstock die Motorräder mit den Kanistern, die sie in den Seitenkoffern gefunden hatten, auftankte, fragte Redlum: “Also, wer übernimmt die erste Wache?”
    “Ich”, bot sich der Teufel sofort an – natürlich nicht ohne Hintergedanken.

    Mav musste doch einige Zeit warten, bis die beiden anderen endlich eingeschlafen waren und friedlich vor sich hin schnarchten. Er nickte zufrieden und schlich leise zu den Maschinen, die seinen Kumpanen gehörten. Er füllte vorsichtig den Sprit um, damit ihnen derselbige während der weiteren Flucht ausgehen würde. Redlum und Woodstock bemerkten nichts davon, zu tief war ihr Schlaf. Der lange Tag und die wilde Flucht forderten nun ihren Tribut. Hinterlistig grinsend nahm der Teufel jetzt auch das Geld an sich - dank seiner übernatürlichen Kräfte war es für ihn ein leichtes Unterfangen. Am liebsten hätte er es natürlich einfach weggeschnippst, aber so weit gingen seine Kräfte leider doch nicht. Einen kurzen Augenblick hatte er überlegt, den beiden einfach den Garaus zu machen – aber den Spaß, die beiden der Polizei zu überlassen, wollte er sich doch noch gönnen. Er stahl sich klammheimlich davon, um sich in sicherer Entfernung das Finale anzusehen, was sich wohl am nächsten Tag abspielen würde.

    Redlum wurde von einem warmen Sonnenstrahl geweckt und öffnete verschlafen die Augen. Er setzte sich auf und streckte seine Glieder. „Ahhhh - Ich hab auch schon mal besser geschlafen. Meine alten Knochen sind so ein hartes Lager einfach nicht mehr gewöhnt“, stöhnte er und sah sich um. „Hey – wo steckt denn …?“, er stoppte abrupt, als er auf einmal in der Nähe Motorengeräusche vernahm. Es klang schon verdächtig nahe. Davon alarmiert schnellte auch Woody hoch und griff augenblicklich nach seiner Waffe. Mit einem schnellen Blick hatte er die Lage erfasst. „Mav“, brüllte er wütend. „Du verdammter Mistkerl.“ Er sprintet zu den beiden verbliebenen Harleys und musste feststellen, dass die gesamte Beute fehlte. „Das wirst du uns büßen! Wenn ich dich in die Finger kriege”, tobte er in voller Lautstärke.

    Die Verfolger hatten einen kurzen Stopp eingelegt und durch diesen Lärm aufmerksam geworden, hatte er ihnen ihren Aufenthaltsort verraten.

    “Halt! Polizei! Stehen bleiben, und lasst die Waffen fallen - ergebt euch!”, befahl Saffier.

    “Das kannste vergessen”, schrie Redlum, und schwang sich auf seine Harley.
    Die Schießerei begann, wobei die beiden Flüchtigen zunächst versuchten, auf ihren Motorrädern zu entkommen. Doch durch den Benzinklau von Mav kamen sie nicht weit und waren schon nach wenigen hundert Metern dazu gezwungen, ihre Flucht zu Fuß fortzusetzen.
    Auf einmal zuckte Woody zusammen und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. “Ahhhh, das war mein Arsch! Ihr verdammten Cops - fahrt zur Hölle!”, brüllte er, drehte sich um und drückte ohne wirklich zu zielen den Abzug durch, während er sich gleichzeitig in Deckung fallen ließ.

    Die Polizisten waren alle gerade noch rechtzeitig selber in Deckung gegangen, bis auf Klon, der leider nicht so viel Glück hatte, denn er wurde mehrfach getroffen - oder doch wiederum nicht. Ihm fiel erleichtert ein, dass er ja eine schusssichere Weste trug.
    “Ätsch. Nicht getroffen“, lachte er. „Wohl Jaffa-Cola gesoffen.”

    Der Teufel in seinem Versteck auf einer Anhöhe lachte sich schlapp. ´So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr´, dachte er amüsiert und lehnte sich etwas weiter nach vorn, um besser sehen zu können. Dabei wurde er unvorsichtig. Er rutschte auf einigen losen Felsen weg, so dass er den Halt verlor. “Oh, oh”, murmelte er noch, bevor er schließlich den Abgang hinunterpurzelte und dabei eine kleine Lawine auslöste. Er purzelte und kullerte hinunter, und landete am Ende genau bei seinen Komplizen. Die schauten zuerst etwas verwundert auf das Bündel Dreck, aber als sie registrierten, wer ihnen da unversehens vor die Füße gefallen war, grinsten sie sich feixend an.

    “So du Sack! Wo ist unsere Beute und überhaupt - in welche Scheiße hast du uns da bloß reinmanövriert?”, fragte Redlum aufgebracht, der den Teufel bereits am Kragen gepackt hatte.
    Woody massierte sich den getroffen Allerwertesten und verdrehte die Augen: “Ich will ja nicht meckern – aber könnt ihr das vielleicht nicht später klären? Wir werden schließlich immer noch beschossen!”

    “Mein armer Schatz”, schluchzte Lil, die mittlerweile mit Nefertari wieder zu den anderen aufgeschlossen hatte, und dachte insgeheim: ´Läuft alles nach Plan. Nun denken die Bullen wirklich, dass mein teuflischer Gemahl eine Geisel ist.´

    Der Teufel, den Redlum in der Zwischenzeit einfach fallen gelassen hatte, spürte indessen ihre Präsenz ganz deutlich und murmelte seufzend: “Och, nö.”

    Redlum wechselte seine Stellung - genau richtig, denn Klon wagte sich etwas zu weit aus der Deckung, um Ausschau zu halten. Der Flüchtling zielte sorgfältig, drückte ab und traf den Cop genau zwischen die Augen. Dieser Schuss war diesmal aber tödlich. Doch im Gegenzug traf auch Lee: Redlum genau in den Bauch. “Verdammt”, japste der nach Luft ringend.

    Jetzt erst merkten Woody und Redlum, dass Mav nicht einen Finger rührte, um ihnen bei der Schießerei zu helfen. Woody nickte seinem Kumpel wortlos zu, während er genauso wie Redlum das letzte Magazin in die Waffe schob und diese durchlud. Dann richteten sie ihre Schießeisen auf Mav.

    Die Gelegenheit war nun für die Polizisten günstig. Sie schlichen sich von allen Seiten an, und zogen den Kreis immer enger.
    “Und jetzt die Waffen weg, oder euer letztes Stündlein hat geschlagen!“, brüllte Lee durch‘ Tal.
    Doch anstatt der Aufforderung nachzukommen, hetzten Woody und Redlum noch einmal los, obwohl sie angeschossen waren. Mav hatte die Gelegenheit genutzt und sich blitzschnell zur Seite geworfen. Redlum drückte eine Hand auf seinen Bauch, aus dessen Wunde immer mehr Blut hervorquoll, und mit der anderen umschloss er fest seine Waffe. Er rannte stolpernd durch den Sand und schoss einfach drauflos. Er erwischte Ferreti, der in der Brust und im Bauch mehrfach tödlich getroffen wurde, sowie Nefertari, die ebenfalls getroffen zu Boden sackte, aber wurde gleichzeitig von Saffier mit mehreren Kugeln durchsiebt. Zuckend ging er zu Boden, und eine Blutlache breitete sich unter ihm aus.

    Woody wurde derweil von Lil attackiert, doch gelang es ihm, sich mit einem gezielten Fausthieb loszumachen, und wild um sich schießend davon zu humpeln.
    Lee und Saffier nahmen nun gemeinsam Woodstock ins Visier und erschossen ihn auf der Stelle. Er fiel kopfüber in den Sand und seine letzten Gedanken galten der feurigen Rothaarigen, die er wohl nun niemals wiedersehen würde.

    Der Teufel hatte sich die Waffe von Redlum geschnappt, und zielte damit auf Saffier und Lee, als diese sich zu ihm umdrehten. Diabolisch grinsend schaute Mav die beiden Polizisten an. Saffier ließ ihren Revolver sinken, denn die Trommel war leer.
    ´Gleich sind die beiden letzten Zeugen ebenfalls Geschichte´, dachte Mav und drückte langsam ab, wohl wissend, dass ihm die Waffen der Menschen nichts anhaben konnten. Schützend warf sich Lee vor seine Kollegin, und drückte seinerseits ab - und traf den Teufel genau ins Herz, der ebenfalls abdrückte - doch es war nur ein leises Klicken zu hören, denn das Magazin, der Waffe, die der Teufel in den Händen hielt war auch leer.

    Mav schaute zuerst ungläubig Lee an, der ihn getroffen hatte und dann auf das kleine Loch in seiner Brust. Keiner hatte gemerkt, dass klammheimlich Lil die Anzahl der Magazine aus ihren eigenen Vorrat aufgestockt hatte.
    “Neiiiin!”, schrie der Teufel erschrocken auf. Das durfte doch nicht wahr sein! ‚Dieses Miststück‘, dachte er, als er ihren äußersten schadenfrohen Gesichtsausdruck bemerkte. Er würde zwar nicht wirklich sterben, aber war eine ganze Zeitlang außer Gefecht gesetzt und konnte dadurch nicht so einfach auf der Erde herumspazieren. Er sah zu seiner Gemahlin, die keinen Finger rührte, um ihm zu helfen, während er langsam zu Boden sackte. “Vamipirrella …”, stammelte er, während er starb. Mav bekam gerade noch mit, wie Lil mahnend wie eine Lehrerin den Zeigefinger hob und sagte: “Strafe muss schließlich sein.”

    Saffier und Lee erholten sich langsam wieder, und bevor sie die am Boden liegenden erreichten, hatte Lil schon ihren Gemahl gepackt und auf eines der Motorräder verfrachtet.

    “Halt! Wo wollen Sie denn hin?”, fragte Saffier empört.
    “Dahin, wohin ihr beide mir nicht folgen könnt”, antwortete Lil fröhlich, und umfasste Mav. Sie drückte das Gaspedal durch, und brauste mit fliegenden Haaren davon.

    Die beiden Polizisten bemerkten jetzt, da sie allein waren, dass Agentin Nefertari doch noch am Leben war, und kümmerten sich sofort um sie, nach dem die beiden Polizisten das Geld sichergestellt hatten. Die Interpolagentin war nur angeschossen worden, wie Saffier nach einer kurzen Untersuchung feststellte.

    Hölle

    Es dauerte sehr lange, bis sich Mav von dem Vorfall erholt, und in punkto Haushalt alles nachgeholt hatte, was Lil ihm zur Strafe aufgetragen hatte. Er hatte es wahrlich nicht leicht, und tat alles teuflisch Mögliche, um seine Gattin soweit zufrieden zu stellen, dass sie ihn endlich wieder in ihr Bett ließ.

    Redlum und Woodstock irrten derweil verwirrt durch irgendwelche fremdartig aussehenden Straßen. Überall lungerten komische, und zum Teil furchterregende Gestalten herum. Selbst als sie einige Läden überfielen und ausraubten, schien es keinen groß zu stören. Immer wieder trafen sie auf einige Untote, vor denen sie aber vorsichtshalber Reißaus nahmen. Als sie eines Tages wieder einmal vor zerfledderten Gestalten flohen, kamen sie an ein großes Gebäude.

    “Hier rein”, rief Woodstock gehetzt und deutete auf eine Tür, die in einen großen Raum führte. “Das Ding sah ja von draußen aus wie ein Palast”, bemerkte Redlum, als sie keuchend hinter der verschlossenen Tür Atem schöpfen wollten.
    “He, wenn ich mich nicht irre, ist das ein Gerichtssaal”, musste Woodstock irritiert feststellen.
    Beide wollten schon wieder abhauen, doch ließ sich die Tür partout nicht mehr öffnen. “Scheibenkleister!”, brüllten beide gleichzeitig.

    “Ah, auch schon da”, bemerkte Mav, der unbemerkt auf seinem Thron Platz genommen hatte, zufrieden grinsend.

    “Entschuldigung. Wo kann ich bitte etwas Jaffa-Cola bekommen?”, war eine verwirrte Stimme zu hören.
    Mavs Kopf fuhr herum. “Wer hat diesem Hippie erlaubt, die Hölle zu betreten?”, schnaubte er.
    “Wurde wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung zu 200 Jahren Fegefeuer verurteilt”, antwortete Lil, nachdem sie einen kurzen Blick auf den langhaarigen Jungen in grüner Uniform geworfen hatte.
    “Mir egal, diese Null fliegt hier raus!”, brüllte der Teufel hysterisch, woraufhin man Jaffa unverzüglich wieder auf einer einsamen Insel aussetzte.

    “Okay. Wo waren wir? Ah ja: Erster Anklagepunkt: Bewaffneter Raubüberfall”, begann Mav die Verhandlung …

    Ende


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    Titel: Fünf Brüder
    Genre: Action
    Rating: R
    Wörter: 6361
    Warnung: Gewalt, Blut, Tod von Charaktären
    Inhalt: 5 Brüder transportieren eine wertvolle Fracht und so ziemlich jeder jagt sie.
    Anmerkung: Das seid nicht ihr, dass sind eure Rollen. Seht euch als Schauspieler. Nehmt es mir also nicht übel. Musikalische Inspiration, auch meine imaginären Abspanntitel: The Raveonettes – Beat City und Kari Kimmel - Black.


    Der Schuss trifft den Wachmann direkt ins Gesicht und er bricht vor der Tür zusammen. Fünf Herren in schwarzen Jacken springen über ihn drüber und rennen die große Steintreppe hinunter. Da bleiben zwei stehen als einer von einer Frau angefallen wird.

    „Mav was machst du da? Rein in den Wagen verdammt!“, schreit Woodstock, legt die Tasche durch das Fenster des Beifahrers auf den Sitz und schießt über hintere Tür des Autos, ein geräumiger Kombi, um ihm Deckung zu geben.

    Mav wirft die Frau die Treppen des Krankenhauses hinunter, woraufhin Klon sie hoch zieht. Schwarze SUVs und Limousinen fuhren vor und Männer in dunklen Anzügen steigen schießend aus. Da tritt Jaffa vor, lädt sein schweres Maschinengewehr durch und lässt ein verheerendes Sperrfeuer auf die Herren in Schwarz nieder.

    Redlum steigt aus:„Meine Güte, könnt ihr endlich mal aufhören so rumzutrödeln?“ Da prallt eine Kugel vor ihm am Autodach ab und saust knappe an seinem Kopf vorbei worauf er erschrickt:“Ach, du Scheiße!“ Er steigt sofort wieder ein.

    Mav schubst die Frau in den Kofferraum und springt hinterher. Unter dem Schutz von Jaffas Sperrfeuer zieht Klon an Woodstock vorbei und steigt auf den Beifahrersitz ein. Woodstock setzt sich schießend auf die Rückbank und Redlum steigt aufs Gas. Er hält aber abrupt wieder an als sie bemerken, dass sie Jaffa vergessen haben. Dieser hat mittlerweile keine Munition mehr und steigt auf einen der hinteren Sitze.

    Redlum fährt los und bricht ein paar Verkehrsregeln, eine überfahrene Ampel, ein paar springende Fußgänger, war das eine Katze? Fühlte sich zumindest so an.

    „Lasst mich gehen ihr Spinner!“, schreit die Frau im Kofferraum und schlägt auf Mav ein:“Was wollte ihr von mir?!“ Sie schlägt Mav mehr ungezielt in den Schritt, worauf er vor Schmerzen stöhnt. Er packt sie, dreht sie auf den Rücken und fesselt sie mit Handschellen. Sie richtet sich auf und beginnt Mav zu treten, worauf er sie erneut festhält.

    „Ich werde keine Ruhe geben du Arschloch!“

    Woodstock beugt sich nach hinten und steckt ihr ein Stück Stoff in den Mund.
    „Woher hast du das?“, fragt Mav, welcher sieht wie Woodstock sich seinen Stiefel ohne Socke darunter wieder anzieht.

    Der Frau wird leicht schlecht und sie beschließt Ruhe zu geben.

    „Wer kam überhaupt auf die Idee, sie zu entführen?“, schreit Woodstock.

    „Sie ist uns mehr oder minder in die Bahn gelaufen.“, erklärt Mav:“Sie wollte die verdammte Kiste nicht loslassen, da haben wir sie mitgenommen. Wie geht’s dem Ding überhaupt?“

    Klon schaut hinein:“Alles bestens.“

    Jaffa schaut nach hinten:“Wer ist das überhaupt.“

    „Das ist die Tochter von dem Kerl.“ Woodstock dreht sich zu Mav.

    „Ihr entführt die Tochter von dem Mafiosi den wir gerade beraubt haben? Habt ihr sie noch alle?“

    Mav korrigiert:“Technisch gesehen, haben wir alle sie entführt.“

    Jaffa stuppst sie in die Backe:“Gut sieht sie ja aus. Wie heißt sie? Egal, ich nenne sie Takaia.“

    „Takaia?“, fragt Mav.

    „Ja, nach der Aufschrift auf Woody Stinkesocke.“


    „Das war verdammt knapp. Gott sei Dank leben wir noch.“, bemerkt Klon, worauf Redlum ihm recht gibt.

    Gerade als sie auf den Highway fahren schaut Redlum in den Innenspiegel und sieht die SUVs von vorhin aufholen:“Leute, Gesellschaft.“ Er zeigt auf den Innenspiegel.

    „Red, das ist ein Spiegel. Wir spiegeln uns da drin, darum kannst du uns sehen.“

    „Nein Jaffa, wir werden verfolgt.“

    „Das bin ich und Woody.“

    Redlum haut aufs Lenkrad und zeigt mit dem Daumen nach hinten:„Autos! Hinter uns!“

    Sie drehen sich um. Die zwei SUV's und zwei weitere Wagen bahnen sich ihren Weg über die Straße an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei und kommen gefährlich nahe.

    Mav bricht das Heckfenster ein. Er versucht es zumindest, diese Fenster sind verdammt schwer kaputt zu kriegen. Er entschließt sich so hindurchzuschießen. Da wird er von Takaia getreten.

    Einer der SUV's öffnet sein Dach, ein Glatzkopf mit Sonnenbrillen schaut raus und zieht eine Apparatur mit vielen dünnen Stangen nach oben. Redlum erkennt es im Innenspiegel.

    „Scheiße, Waffe! Große gefährliche Waffe!“

    Woodstock erkennt die Waffe. Es ist eine Minigun. Er öffnet das Dachfenster, nimmt sein Gewehr lädt eine Granate in den unteren Lauf und reicht es Klon:“Schnell!“ Dieser steigt durch das Dachfenster, zielt, schießt und trifft den Glatzkopf mit der Granate im rechten Auge. Dieser sackt mit dieser zurück in den Wagen der daraufhin in Fetzen gerissen wird und sich überschlägt.

    „Guter Schuss Klon!“, gratuliert ihm Woodstock und nimmt sein Gewehr wieder an sich.

    Klon nickt souverän, er verheimlicht vollkommen die Tatsache. dass er auf den Fahrer des Nachbarautos gezielt hat.

    „War das nicht ein wenig brutal?“, fragt Jaffa.

    „Das Teil hätte uns zersägt.“, argumentiert Woodstock und sie merken nicht das sich die beiden kleineren Wagen rechts und links neben sie und der letzte große Jeep hinter sie schieben.

    Mav und Takaia schlagen sich immernoch auf im Kofferaum. Sie erwischt Mavs Nase und schafft es daraufhin sich umzudrehen. Sie packt Jaffa mit den Füßen am Hals und würgt ihn, während sie weiterhin blind auf Mav eindrischt. Woodstock will dazu kommen wird aber plötzlich von hinten gepackt. Einer der dunklen Anzugträger von vorhin greift aus seinem Auto raus und in das der 5 hinein. Es gelingt ihm fast ihn hinauszuziehen, da lenkt Redlum ruckartig in seine Richtung um ihn drin zu behalten. Leider wehrt sich Woody auch unbewusst mit den Füßen und gibt dabei Jaffa einen Tritt. Auch Klon realisiert die Problematik und zieht an Woodys Gürtel. Eine weitere, ruckartige Fahrbewegung des gegnerischen Fahrers sorgt dafür das Woodstock beinahe seine Hose verliert. Da lenkt Redlum wieder gegen und rammt das andere Fahrzeug in die Seite, Woodstock rutscht wieder hinein und zieht den anderen Kerl der sich immernoch an ihm festhält hinaus. Dieser gerät daraufhin unter die Räder seiner Kollegen im hinteren Fahrzeug.

    Sie werden von dem Wagen links von ihnen gerammt. Der Beifahrer grinst bescheuert, Redlum rammt ihn und zeigt ihm den Vogel.

    Woody will seine Hose wieder hochziehen da rammt sie das Fahrzeug von links wieder und er stößt sich den Kopf. Der andere auf der Rückbank ist aufgerückt und hält ein Maschinengewehr aus dem Fenster, also greift Klon reflexartig in dem Moment nach dem Lauf wo er zu schießen beginnt. Er drückt das Gewehr nach unten und trifft stellenweise ihr Auto und die Autobahn. Querschläger entstehen die durch ihr Auto und das hintere schlagen. Klon ist das allerdings egal, denn der Lauf wird verdammt heiß.

    „Könnt ihr vielleicht mal im Auto bleiben? So schlecht fahre ich jetzt auch wieder nicht.“, sagt Redlum und wird vom hinteren Fahrzeug gerammt.

    Mav hat genug. Er schlägt normalerweise keine Frauen aber Jaffa läuft schon blau an und seine Weichteile sind normalerweise eine andere Behandlung gewöhnt. Lange Rede kurzer Sinn. Er verpasst ihr eine.

    „Redlum öffne den...“

    Da geht der Kofferraum auf:“Danke.“ Mav tritt auf die Stoßstange und hält sich mit einer Hand am Kofferraum fest, während er mit dem anderen sein Gewehr im Dauerfeuer auf den hinteren Wagen entleert.

    Woodstock reibt sich den Kopf, sieht einen Jaffa der langsam wieder eine gesunde Farbe im Gesicht erhält und bemerkt einen in Schmerzen schreienden Klon. Er will dazwischen gehen aber die Funken, dass Metall und das Feuer lassen es nicht zu. Plötzlich ein Klicken da wo der Abzug ist und nichts wo das Mündungsfeuer sein sollte. Woody greift durch das Fenster und verpasst dem Schützen eine mit seiner Faust. Dieser fällt daraufhin zurück ins Fahrzeug.

    Redlum zieht Klon zurück ins Auto: „Bleibt ihr endlich mal drinnen?“ Da werden sie wieder von links gerammt. Mav verliert daraufhin das Gleichgewicht. Und kann sich gerade noch an der Kofferraumklappe festhalten. Da sieht er Takaia die ihn anlächelt, sie will ihre Chance nutzen und Jaffa der mit einer Pistole zielt. Er weiß nicht was schlimmer ist. Jaffa schießt und die Scheibe des kräftig demolierten Fahrzeugs hinter ihnen bricht ein.

    Redlum schaut zum Auto auf der linken Seite. Der Beifahrer grinst wieder bescheuert, Redlum zeigt ihm wieder den Vogel. Da lässt der andere die Scheibe runter, zielt mit einem Granatwerfer, er wird abdrücken. Redlum tritt sofort auf die Bremse, worauf das Geschoss das Fahrzeug neben ihnen trifft. Dieses bricht schwerbeschädigt durch die Leitplanke und überschlägt sich auf der gegnerischen Fahrbahn. Der hintere Wagen kommt gefährlich nahe und rammt sie, doch Mav schafft es gerade noch von der Anhängerkupplung abzuspringen und landet auf der Motorhaube des anderen Fahrzeugs.

    „Bleibt ihr endlich mal im Wagen?!“ Redlum gibt wieder Gas und liegt hinter dem Wagen mit dem unhöflichen Granatwerfertypen.

    „Woodstock würdest du bitte?“ Woodstock nimmt sein Gewehr und schießt durch die Frontscheibe auf die Karre. Klon, der gerade seine Brandwunde versorgt und freut sich über die heißen Patronenhülsen die in seinen Schritt fliegen.

    Der Wagen weicht aus, landet links auf halber Höhe mit dem Fahrzeug von Red, er rammt es worauf es sich vor ihnen dreht, ins Schleudern gerät und auf der anderen Spur rechts an ihnen vorbeizieht.

    Mav hält sich am oberen Ende der Motorhaube fest. Der SUV gibt Gas und will wieder das Fahrzeug der anderen rammen. Er greift durch die kaputte Frontscheibe, bekommt etwas zu fassen und zieht sie wieder raus. Kleine Metallringe mit Stäbchen? Granatenpins! Mav springt vor auf das Fahrzeug seiner Kollegen, drückt die Kofferraumtür runter, sieht ein Auto, das an ihm vorbeischleudert, den SUV rammt, welcher daraufhin von innen heraus explodiert, als brennender Feuerball durch das schleudernde Fahrzeug schießt und zum Stehen kommt. Mav kämpft sich heraus, klettert über das Dach und wird von Jaffa durch das Fenster wieder ins Auto gezogen. Er klettert gleich wieder in den Kofferraum über Takaia hinweg.

    Woodstock lehnt sich zurück und stellt das Gewehr in den Fußraum und Klon wirft die warmen Hülsen aus dem Fenster.

    Es herrscht Stille. Jeder atmet mal durch.

    Redlum klopft wieder auf das Lenkrad:„Das nächste Mal bleibt ihr einfach im Auto! Okay?“

    Klon hält sich die Hand:„Gibt es hier keinen Verbandskasten im Auto? Das ist illegal! Ihr wisst das oder?“

    „Ja, wir sollten uns schämen.“, bemerkt Woodstock.

    Jaffa hält sich die Pistole an die Backe und schaut in die Runde: „Na das ging ja noch mal gut.“

    Mav tippt ihm an die Schulter: „Guter Schuss übrigens Jaffa. Hätte nicht gedacht das du mit den Schießeisen so gut umgehen kannst.“

    Jaffa lässt die Waffe an seinem Finger drehen:“Ja, das konnte ich schon im...“ Da fällt ein Schuss und die Scheiben färben sich rot. Alle schreien auf, außer Takaia die sieht langsam doppelt von den Stinkesocken und auch Mav schreit nicht auf. Er zu beschäftigt die Hirnstückchen auszuspucken.

    „Verdammte Scheiße wie konnte das passieren?“

    +++

    Vor dem Krankenhaus hat sich mittlerweile die Polizei versammelt. Die Detectives Magnus und Ferreti steigen aus ihrem Fahrzeug und nähern sich einem Streifenpolizisten.

    Die beiden Polizisten haben schon eine Menge gesehen aber so viel Chaos und Blutvergießen wie auf dem Highway heute Mittag und hier im Krankenhaus ist neu für sie. Helen Magnus, gerade noch am Handy, übernimmt die Führung. Sie legt auf und fängt an:„Was haben wir hier?“

    Der Streifenpolizist deutet auf das Krankenhaus:“Fünf schwer bewaffnete Typen in schwarzen Jacken haben das Krankenhaus gestürmt.“

    „Wer zur Hölle stürmt ein Krankenhaus?“, unterbricht Ferreti. Helen wendet sich ihm zu:“Ich denke, darum sind wir hier Einstein. Fahren sie fort Officer!“

    „Sie stürmten die Intensivstation genau ins Zimmer von Don JJO.“

    „Don JJO liegt hier in diesem Krankenhaus?“, fragt Ferreti. Don JJO hieß eigentlich Jonathan Jack O'Neill aber die Kosten für die Einladungen bei großen Events stiegen rapide als niemand in der Lage war O'Neill mit zwei L zu schreiben. Da entschied man sich für diese Abkürzung.

    Helen schaut verärgert zu ihrem Kollegen:“Weißt du garnichts? Don JJO hat seit einem Jahr ein Herzleiden. Jetzt wird es kritisch und sie brauchen ein Spenderherz. Könnte es das sein? Haben sie möglicherweise ein Spenderherz geklaut?“

    „Wir wissen nicht genau was sie gestohlen haben. Etwas in einer Tasche aber jeder der Auskunft geben kann ist tot oder liegt im Sterben. So wie Don JJO. Wir wissen nur das Don JJO für eine OP vorbereitet wurde, was ihre Theorie unterstützen würde.“

    Ferreti wird nervös:“Hatte er nicht eine Tochter? So in den Zwanzigern? Wo ist sie? Wir könnten sie fragen.“

    „So was weißt du natürlich wieder.“, bemerkt Helen und winkt ihn ab.

    „Ja, da wird es noch interessanter. Sie wurde entführt.“

    „Was? Entführt?“ Ferretti greift sich an den Kopf. Helen kann es auch nicht fassen:“Wer ist so blöd und entführt die Tochter eines der mächtigsten Mafiosi des Landes?“


    Weit entfernt, auf einer langen Straße mitten in der Wüste. Kommt ein Kombi am späten Nachmittag zum Stehen. Klon stürmt heraus und übergibt sich im Sand.

    Auch der Rest steigt aus. Mav zieht Takaia aus dem Kofferraum und lässt sie in den Sand fallen.

    Ihr Bruder und Freund Jaffa, hat sich gerade versehentlich die Rübe runter geschossen aber leider war es Ihnen während der Flucht nicht möglich das Fahrzeug zu verlassen. Daher haben sie so viel vom verräterischen Traubensaft aus dem Innenraum gekratzt wie sie konnten aber mit der Hitze und der unerbittlich stechenden Sonne war die letzte Stunde kein Vergnügen mehr.

    Alle samt könnten eine Dusche gebrauchen und ein neues Auto. Stattdessen versammeln sie sich um ein frisch gegrabenes Loch inmitten der Wüste und lüften ihren Wagen indem sie alle Türen offen stehen lassen.

    Klon und Redlum legen Jaffas Leiche und die blutigen Fetzen in das Loch:„ Das Loch ist nicht tief genug.“, bemängelt Redlum.

    „Wie kommst du drauf?“, fragt Woodstock der das Loch mit einem Eimer gegraben hat.

    „Naja, er schaut halb raus.“

    „Jetzt beschwere dich nicht! Ich hatte keine Zeit und nur einen Eimer zum Graben, außerdem ist das Sand, der rutscht immer wieder rein.“

    Mav setzt Takaia neben sich in den Sand:„Ist ja gut! Jetzt lasst uns ein paar Worte sagen. Wir haben nicht viel Zeit.“

    Sie blicken auf die kopflose Leiche hinunter. Redlum ergreift das Wort:“Jaffa, du kamst erst spät in unser Heim und eigentlich kannten wir dich kaum und wussten selten was in dir vor geht...“

    „Bis auf kürzlich.“, unterbricht Mav und schnippst noch ein Teil Gehirnmasse hinterher die er aus Takaias Haaren fischt. Dieser kann nach der Socke und der Fahrt gar nicht mehr übler werden.

    Woody haut ihm auf die Schulter:„Ruhe! Lass Red sprechen.“

    „..doch wir waren eine Familie. Wir kommen aus demselben Haus, sind dort aufgewachsen und mussten unter der Vorliebe unserer Mutter für skurrile Namen leiden und unter Mav.“

    Mav tritt Redlum.

    „Maverick! Hör auf. Redlum spricht weiter!“

    „Eigentlich bin ich fertig.“

    „Oh na dann. Sage ich noch ein paar Worte.“

    Woodstock ging einen Schritt näher an das Grab:“Jaffa, ich weiß noch wie Mom der Reifen platzte und wir beim Nachbarn den Ersatzreifen geklaut haben. Die hatten daraufhin in Mexiko eine Panne. Wir haben sie vier Wochen nicht gesehen. Der Kerl wurde von Drogenhändlern entführt als er versuchte an der nächsten Tankstelle Hilfe zu holen.“ Er kichert.

    „Das waren wir Woody.“, meldete sich Klon.

    „Echt? Stimmt. Okay, dann wo wir Reds Goldfisch kleingeschnitten haben und ihn zum 15. Geburtstag als Thunfisch Sandwich haben essen lassen.“

    „Das waren wir Woody.“, meldet sich Mav und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.

    Redlum lässt die Mundwinkel fallen:“Ihr habt was getan?“

    Woodstock besinnt sich:“Dann die Nummer mit den vertauschten Krankenkarten auf der Babystation.“

    „Das waren Klon und ich. Da warst du nicht mal dabei.“, erklärt Mav und lacht wieder.

    Takaia rollt mit den Augen.

    Woodstock stimmt zu:“Was haben wir dann gemacht?“

    Sie überlegen.

    „Will noch jemand was sagen? Klon? Mav? Redlum noch was?“

    „Nein.“

    „Nicht unbedingt.“

    „Wie konntet ihr das klein Amarra antun. Sie war doch noch so jung.“


    „Auch gut. Asche zu Asche. Staub zu Staub. Mach's gut Bruder!“ Er wirft ein wenig Sand auf die Reste von Jaffas Haupt.

    Mav zieht Takaia auf die Beine, sie drehen sich in Richtung Auto und gehen ein paar Schritte. Da sehen sie zwei Damen und einen fremden roten Porsche der mit offener Motorhaube mitten auf der Straße steht.
    Beide sind sehr attraktiv und tragen recht enge und freizügige Oberteile mit den passenden Shorts dazu. Sie gehen in ihre Richtung, was den Herren trotz der reizenden Aufmachung aus mehreren Gründen merkwürdig vorkommt. Einerseits wegen der Frau die gefesselt an ihrer Seite und andererseits weil beide Damen jeweils eine ihrer Hände hinter dem Rücken verstecken.

    „Hallo die Herren. Unser Wagen ist stehen geblieben. Wärt ihr vielleicht so nett und würdet uns helfen?“

    „Aber klar.“ Antwortet Klon und will Ihnen, unter Missachtung jeglichen gesunden Menschenverstandes helfen. Erst als Mav Takaia lächeln sieht, wird ihm vollends klar was hier passiert.

    „Falle!“, schreit Mav und da ziehen die Damen hinter ihren Rücken jeweils eine Uzi hervor.


    Vor ungefähr zwei Stunden saßen die beiden brünetten Damen in ihrem Porsche und gönnten sich eine wohlverdiente Pause. Sie hatten schon zwei Mafiosi der Khamonai Familie entsorgt und sie hatten noch nicht mal zu Mittag gegessen.

    Die Fahrerin gönnt sich einen Schluck aus ihrem Kaffeebecher:„Was ich damit sagen möchte ist, dass ich nicht verstehe warum sie überhaupt noch betteln. Sie behaupten uns zu kennen und unsere Reputation aber trotzdem heulen sie rum wie Babys.“ Sie trinkt erneut aus ihrem Becher.

    „Ich geb dir ja Recht. Es ist verständlich wenn sie weinen weil sie sterben werden aber bitten? Flehen? Das sehe ich beinahe als Beleidigung an. Als wären wir käuflich.“

    Es ertönt die Melodie von Lana del Ray – Serial Killer und die Dame auf dem Beifahrersitz geht ans Telefon.

    „Verstehe. Ja wir machen uns auf dem Weg.“ Sie legt wieder auf.

    „Was gibt’s?“

    „Unsere Chefin wurde von fünf Gangstern entführt. Sie fliehen gerade Richtung Osten. Soll ich Vitamin C informieren?“

    Sie trinkt einen Schluck, schaut auf die Uhr und prüft ihr Make-up im Innenspiegel:“Ja. Wieso nicht. Sie fliehen genau in die Wüste. Die machen es einem ja einfach. Werden sie verfolgt?“

    „Ja aber von Stümpern.“

    „Natürlich, es sind ja nicht wir Kris.“, sagt die Fahrerin und wirft den Motor an.

    „Gut gesagt Lil.“, und zieht ihre Sonnenbrille auf.


    Die beiden Damen feuern auf die vier, welche sich hinter ihr Auto werfen.

    Klon hält sich den linken Arm:“Ich wurde erwischt. Mich hat es erwischt. Bitte grabt mir ein besseres Loch als Jaffa eins bekommen hat!“ Redlum schaut zu Klon:“Du wurdest in den Arm getroffen nicht mehr!“ Er zieht seine Waffe.

    „Arm?“ Klon schaut auf seinen rechten Arm:“Tatsächlich. Hey, wer hätte es gedacht.“

    Woodstock zieht seine Pistole und feuert über den Motorblock auf die Damen, Kris springt auf den Boden und Liljiana hinter ihren Porsche. Er geht wieder in Deckung und lädt nach als er wieder schießen will, kann er Kris nicht mehr sehen aber Lil feuert auf ihren Wagen.

    Takaia möchte wegrennen aber Mav zieht sie wieder hinter das Auto, um genauer zu sein, hinter die Kofferraumseite und auch er feuert jetzt auf den Porsche.

    Liljana schaut über das Dach ihres Porsches und feuert auf die vier mit dem größten Bemühen ihre Chefin nicht zu treffen:„Hört auf meinen Porsche zu zerschießen und lasst unsere Chefin frei!“

    „Niemals!“, schreien Woodstock und Mav beinahe gleichzeitig.

    Lil fragt nach:“Zu was? Zu dem Porsche oder zur Chefin?“

    Woodstock und Mav schauen sie kurz an, schießen auf den Porsche und antworten gleichzeitg:“Beides!“

    Redlum schaut durch die offenen Türen:“Wo ist die zweite Tussi?“ Er schaut unter dem Auto nach und springt rauf. Der Rest hat einen seiner wenigen intelligenten Momente und reagieren ebenfalls indem sie über das Auto springen. Klon springt in das Auto und rutscht durch zur Fahrerseite Kris, überfordert von so viel Aktivität, drückt ab und verschießt ihre Kugeln unter dem Auto.

    Redlum, der übers Dach rutscht schaut auf Kris runter, die neben der Fahrerseite liegt und entleert sein halbes Magazin in sie hinein. Woodstock und Mav stürmend schießend auf den Porsche zu. So das Lil keine Zeit bleibt um zu trauern. Sie schießen nach hinten in Richtung Wüste. Mav zielt noch mal genau und sie fällt in den heißen Sand.

    Mav lädt nach:„Was zur Hölle waren das für Bräute?“

    „Mav.“

    „Ja, Woody?“

    „Deine Geisel haut ab.“

    „Was?“ Mav schaut erst nach links, dann nach rechts und sieht Takaia mit Handschellen an den Händen, Socke im Mund und Blut in den Haaren der Straße entlang wegrennen. Er läuft sofort hinterher.

    Woodstock ist sich sicher das er sie einfangen wird:“Ist das Päckchen okay?“

    Klon schaut in die Tasche:“Jupp, alles okay.“ Maverick fängt Takaia ein und obwohl sie sich wehrt gelingt es ihm sie festzuhalten.

    Klon schaut zu Redlum:“Guter Reaktion übrigens hast uns gerettet.“, er lächelt und formt mit seiner rechten Hand auf Brusthöhe das Victory Zeichen, welches plötzlich, samt besagter Brust in Stücke gerissen wird. Er geht getroffen zu Boden.

    „Red!“, schreit Woodstock und rennt zurück zum Auto. Maverick der Takaia mit sich mitzieht, hat alles mit angesehen und bewegt sich nun auch sportlicher in Richtung Fahrzeug. Woodstock geht in Deckung und sieht das in Redlums Körper kein Leben mehr steckt. Kein Wunder bei einem faustgroßen Loch auf Höhe des Brustbeins. Der linke Außenspiegel zerspringt und Klon wirft das Auto an. Woodstock hüpft rein.

    Maverick bemerkt anhand von Schüssen die um ihn herum einschlagen das auch auf ihn geschossen wird und wirft Takaia über seine Schulter. Natürlich auf die Schulter die zum Schützen gerichtet ist. Er wirft sie in den offenen Kofferraum des Kombis, springt hinterher und will losfahren da sehen sie hinter sich die Frau die getroffen in den Sand fiel. Sie steht mit blutendem Arm und Sand spuckend hinter ihnen und zielt mit einem Maschinengewehr auf sie. Es ist Lil und sie meint es ernst. Mav schließt den Kofferraum. Klon fährt sie rückwärts und um.

    „Warum fährst du rückwärts? Ich wollte nur nicht, dass sie uns trifft!“

    Klon schaut zurück:“Wir fahren rückwärts?“ Woodstock greift vor und legt den ersten Gang ein:“Gib Gas!“

    Das Fahrzeug setzt sich mit quietschenden Reifen in Bewegung.

    Ein Mann komplett in Jeansklamotten, Jacke, Hose, schwarzem Shirt und langem Bart samt Sonnenbrille. Ein typischer Rocker erhebt sich aus dem Sand und schultert sein Gewehr.

    Er geht an Jaffas, in Eile gegrabenem Grab, vorbei zu den Leichen von Kris und Redlum. Ja, sehen tot aus. Er geht zu Lil, welche platt auf dem Boden liegt und ihren Kopf zu ihm dreht.

    „Wer bist du?“, fragt sie und er geht an ihr vorbei. Wahrscheinlich rechnet er nicht damit das sie überlebt. Er zieht sein Handy hervor, ein Smartphone auf dem sich drei bunte Linie im Zick Zack entlang ziehen. Daneben ein paar Zahlen im zweistelligen Bereich. Er steckt es wieder ein.

    Er geht am Porsche vorbei auf die andere Straßenseite und zieht eine Harley aus den kahlen Büschen. Er setzt sich drauf und fährt den drei bzw. vier -aber wer zählt schon die Geisel mit- davon.

    +++

    Wenige Minuten später fahren Helen und Ferreti derselben Straße entlang. Ferretti blickt still aus dem Fenster und abwechselnd aufs Handy. Helen ist das aufgefallen. Ihr Partner verhält sich merkwürdig. Sie waren noch nicht lange Partner und sie kannten sich noch nicht gut aber sie kann erkennen das was nicht stimmt. Er war ein junger Aufsteiger. Hat es innerhalb von einem Jahr zum Detective geschafft. Er wusste irgendwie immer wo die bösen Buben zu finden sind, hatte aber seine Quellen nie verraten.

    „Was ist los? Du schaust immer wieder auf das Handy.“ Ferretti packt das Handy ein.

    „Ich schau nur auf die Uhr. Mit Entführungen ist nicht zu spaßen da geht es um jede Minute.“ Er lächelt kurz und blickt nach vorne.

    „Mach dir keine großen Hoffnungen. Es tobt ein Bandenkrieg. Die finden wir wahrscheinlich nur tot wieder.“

    „Wahrscheinlich.“, antwortet Ferretti.

    „Sag mal, die Quelle die dir verraten hat wohin wir müssen, hat die auch einen Namen?“

    „Ja aber das ist nicht wichtig.“

    „Ferretti du bist erst kurz bei der Truppe aber wir sind Partner. Du musst mir vertrauen können, so wie ich dir vertraue.“

    „Ja schon aber.... Schau mal da vorne.“, er zeigt nach vorne und Helen geht vom Gas. Sie sehen zwei Körper die auf der Straße liegen.

    Sie steigen aus und ziehen ihre Handschuhe an.

    Helen schaut vor sich und erkennt Glasstücke, rotes Blech, viele Patronenhülsen und ein größerer Blutfleck.
    „Hier fand ein heftiger Kampf statt.“

    Redlum geht zu den Leichen. Eine weibliche mit den Füßen zu ihm und eine männliche links neben ihr seitlich zu ihm gerichtet. Beide mit Schusswunden in der Brust. Außerdem Reifenspuren, Waffen und viele Hülsen.

    „Zwei Tote und Waffen. Uzi und eine Pistole, eine Glock.“

    Helen geht in Richtung Wüste. Etwas hat ihre Aufmerksamkeit gefangen.

    „Hier hat so was wie ein Begräbnis stattgefunden. Das Loch ist aber etwas zu klein für einen Toten.“

    Ferretti sieht etwas aus Tasche der toten Frau ragen:“Hey, ich hab hier was.“ Es ist ein Klapphandy. Die Sonne scheint auf das Display, deshalb entfernt er sich von den Leichen und dreht sich mit dem Rücken zur Sonne. Helen geht an ihm vorbei:“Welches Kaliber hat den Kerl erwischt?“

    Er schaut auf die letzten gewählten Nummern. „Vitamin C?“ Er drückt auf Wählen und hört es hinter sich klingeln.

    Er dreht sich um und sieht Helen mit einer Pistole auf ihn zielen, eine Glock. Die Waffe des Toten:“Du hättest ein richtig guter Ermittler werden können.“ Er versucht seine Waffe zu ziehen aber ist nicht schnell genug. Ein Schuss löst sich. Er geht mit einer Kugel im Kopf zu Boden.

    Sie legt die Waffe wieder zu Redlums Leiche, nimmt das Handy das Ferretti gefunden hatte und steckt es ein. Sie ohrfeigt sich ein paar Mal und drückt ein paar Tränen raus und geht an den Funk in ihrem Wagen.

    „Hier Detective Magnus. Officer down. 11-99 Officer braucht Hilfe! Mehrere Verdächtige flüchten auf der Road 87 Benötige Ambulanzen und Verstärkung. Mein Partner ist tot. Ich nehme die Verfolgung Richtung Osten auf. Haltet die Verstärkung bereit.“

    Sie steigt in ihren Wagen, fährt um die Leichen herum und gibt Gas.


    Ein älterer Herr mit weißem Haar, schaut gerade aus über die Theke seines Straßenhotels. Es steht vor einem Canyon in dessen Tal die nächste Stadt liegt. Er ist ein einfacher Mann und kann von den Touristen leben die sich die Wüste anschauen aber er weiß auch das die besagte Wüste auch seltsame Gestalten vorbringen kann. Seine Motto ist daher, stelle keine Fragen und renoviere lieber anstatt sich einzumischen. Nach diesem Motto hat er auch die schwerbewaffnete Gruppe mit dem zerschossenen, blutigen Kombi behandelt als ihr Wagen vor seinem Hotel stehen blieb. Der Herr mit dem aufgesetzten Lächeln wollte ein Zimmer, er gab es ihm und warnte seine Frau in den nächsten Stunden nicht das Haus zu verlassen.

    Mav drückt Takaia durch die Hotelzimmertür. Es hat zwei Betten und zwei ein Fenster. Eins neben der Tür und eines am anderen Ende des Raumes. Hinter den Betten eine Kammer, mit der Tür Richtung Wand gerichtet. Das Bad. Woodstock stürmt hinein und sucht nach Verbandszeug für Klon blutenden Arm.

    „Ich glaube ich sterbe.“

    „Keine Angst, wenn das passiert legen wir dich unters Bett. Das kommt hier öfters vor.“, witzelt Maverick.

    „Ach was, laber keinen Scheiß.“

    „Klar, das kommt immer wieder in den Nachrichten. Die Mörder werden nie gefasst.“

    Klon setzt sich aufs Bett. Woodstock will an das Schränkchen über dem Waschbecken kriegt es aber nicht auf. Er geht wieder raus, hinaus aus dem Zimmer und zur Feuerwehraxt die er in dem Glaskasten an der Säule neben dem Zimmer hat hängen sehen. Er bricht das Glas ein und nimmt die Axt. Er sieht den Hotelbesitzer der ihn verwirrt anschaut. Woody hebt die Axt und lächelt:“Ich borge sie mir nur.“ Er geht wieder ins Hotelzimmer. Der ältere Herr geht wieder in seinen Laden und setzt sich einen alten Stahlhelm auf dem Kopf:“Das kann ja was werden.“

    Mav bindet Takaia an den Rohren der Toilette fest und weicht Woodstock aus der in die Toilette kommt, mit der Axt rausholt und ein Loch in die Tür des Schränkchen rammt. Er wirft die Axt auf den Boden, greift in das Schränckchen und holt Verbandszeug raus.

    „Ähm, Woody.“ Mav drückt auf die Tür des Schranks und sie klappt auf:“Das ist ein Druckschalter.“

    Er wirft ihm einen Blick entgegen der alles aussagt außer Freundschaft und geht zu Klon um ihn zu verbinden.

    Mav zeigt auf Takaia:“Schön brav sein!“ Sie schaut ihn genauso an wie Woodstock es gerade tat.

    „Ja, genauso. Nur gucken, nicht anfassen.“ Er geht zu seinen Brüdern.

    „Vielleicht sollten wir einfach mal ein wenig ausspannen.“

    +++

    Der Rocker fährt mit aller Gemütlichkeit der Straße entlang, als ein Wagen mit Sirene auf dem Dach an ihm vorbei rast. Er folgt ihm in aller Gemütlichkeit.

    +++

    Wenig später sieht die Fahrerin des Wagens, Helen, einen zerschossenen, ramponierten Kombi vor einem Hotel stehen. Sie fährt im großen Bogen hinter das Hotel, als sie ein altes Pärchen mit Stahlhelmen auf dem Kopf in einen Sturmkeller gehen sieht.

    Die Nacht bricht herein.


    Maverick und Woodstock schauen in die Tasche.

    „Alles in Ordnung so weit.“

    „Ja. Vielleicht schaffen wir es noch.“

    Maverick klopf6t Woody auf die Schulter:„Sei zuversichtlich. Wir sind ja fast da.“

    Plötzlich scheint helles Licht durch das Fenster.

    „Hier spricht die Polizei: Sie sind umstellt. Es gibt keinen Ausweg. Ergeben sie sich!“

    Woodstock schüttelt den Kopf:“War so klar. Immer wenn ich Hoffnung hege.“

    Maverick packt sich sein automatisches Gewehr, lehnt sich an die Tür und schaut durch das Fenster.

    „SWAT. Mindestens zwölf Mann und ein paar County Deputys.“

    Klon schaut hinterm Bett hervor:“Sind wir im Arsch?“

    Maverick schüttelt den Kopf:“Nein, wir schaffen das.“

    Da geht eine Feuersalve durch die Tür und die Wand Maverick geht zu Boden.

    Helen, steht mit ihren Polizisten hinter ihren Einsatzfahrzeugen die auf das Zimmer gerichtet sind. Sie schaut auf den Einsatzleiter der SWAT:“Waren wir das?“

    „Nein.“ Da geht er getroffen zu Boden. Die Schüsse werden hinter ihnen auf sie abgegeben. Die Polizisten die verstehen was gerade passiert, springen vor ihre Wagen. Und feuern ins Nichts.

    Takaia rüttelt an dem Toilettenrohr und hat es beinahe aus der Wand gerissen. Sie schaut zur Axt und rüttelt wieder an den Rohren.

    Klon schaut zu Woodstock der sich die linke Brust hält. Er nimmt die Tasche vom Bett hinter ihm und schaut unter Bett, wo ihm ein eine halb vergammelte Leiche angrinst. Er hält kurz innen. Kann es nicht fassen das Mav mit was recht hatte und robbt zu Woody.

    „Was machen wir jetzt Woody? Ich will nicht so enden wie der da!“ Er zeigt aufs Bett.

    Da hören sie ein Stöhnen und schauen zur Tür. Maverick stützt sich auf seinem Gewehr ab und steht auf:“Verschwindet von hier. Ich schieß mir ein paar Bullen.“ Er taumelt zum Fenster und feuert auf die Polizisten die jetzt im Kreuzfeuer stecken.

    Woody steht auf und zieht Klon hinter sich her. Sie gehen an das Fenster neben der Toilette und brechen es auf. Klon hilft Woodstock der seinen linken Arm nicht bewegen kann raus, gibt ihm die Tasche und klettert hinterher.

    Helen ist im Kreuzfeuer. Sie nutzt eine Feuerpause von Mav und sprintet aus der Schusslinie hinaus.

    Plötzlich ein greller Lichtblitz, ein Heulen und die Polizeiautos explodieren. Die Wände wackeln. Maverick zielt und schießt, zielt und schießt, er ist nicht aufzuhalten. Er war in seinem Element, wie ein Vogel der fliegt, ein Fisch der schwimmt. Ein Hai der jagt. Er war der Meinung das es seine letzte Schlacht sei aber so langsam glaubt er, er könnte es schaffen. Er könnte lebend hier raus kommen. Da sieht er kleinen Lichtblitz, ein Heulen. Er war ein Schwanenkönig und sang ein letzte Mal.

    Ein gewaltige Explosion zerreißt die Wand, die Tür und erreicht bis die Wand des Badezimmers. Sie sprengt das Dach vom Hotel, zerfetzt alle Fenster im Umkreis und wirft sie zu Boden.

    Woodstock und Klon fallen zu Boden. „Mav.“ wimmert Klon heraus und schaut zu Woody. Dieser schüttelt nur den Kopf:„Wir müssen weiter.“

    +++

    Takaia ist frei. Die Wucht der Explosion hat die Rohre zerstört. Sie nimmt die Socke aus dem Mund und spuckt hinterher. Sie nimmt die Axt und hört Fußschritte. Sie wirft sich an den Rest der Wand. Die Fußschritte kommen näher, sie kann, durch das Licht des Feuers, einen leichten Schatten ausmachen der erst zu ihr gerichtet ist und sich dann dreht. Da schlägt sie zu, kommt aus dem Bad und haut der Person die Axt in den Rücken. Da erkennt sie erst wer es ist. Helen dreht sich um, fällt auf die Knie und dann auf den Bauch.

    Takaia wird bewusst das sie gerade ihren Polizeispion getötet hat.

    Sie sieht eine weitere Gestalt. Das Feuer wirft Licht auf sie. Es ist der Rocker, er steht vor den Überresten des Zimmers und hat ein langes Rohr das er auf der Schulter trägt.

    „Ach, nicht du Lee. Papas Schoßhund.“

    Er richtet es auf sie. Da bemerkt Takaia erst das es ein Raketenwerfer ist.

    „Arschlo...“

    Ein weiter Explosion reist auch den Rest des Hotelzimmers auseinander.

    Woody und Klon laufen in Richtung Schlucht. Sie sehen ein Fahrzeug mit einer Sirene auf dem Dach. Sie gehen an die Autotür, da wird Woodstock zu Boden gezwungen und Klon auch. Sie wollen noch mal an die Tür da fallen wieder Schüsse auf das Fahrzeug und zwingt sie unten zu bleiben.

    Woodstock schiebt die Tasche zu Klon:“Geh!“ Er steht auf und rennt. Er kann durch das Licht der Stadt unter ihm gerade noch erkennen das da eine Schlucht ist und bremst mit dem Hintern.

    Lee, der Rocker geht an Woodstock vorbei, dieser zieht sein Messer, wirft es und trifft ihn in den Rücken. Der Rocker gibt keinen Laut von sich und dreht sieht langsam um. Da greift Woodstock ihn erneut an und schlägt ihm genau ins Gesicht, woraufhin der Rocker nach hinten taumelt. Woody holt erneut aus aber verfehlt, da Lee seinen Arm packt und hält ihn fest. Er tritt ihm in den Bauch, öffnet die Tür des Wagens, drückt Woodys Kopf gegen den Türrahmen und schlägt die Tür zu. Als er sich nicht mehr bewegt geht Lee in Richtung Klon. Dieser hält das Päckchen mit beiden Händen.

    „Du kriegst es nicht. Vorher springe ich!“ Er geht nah an die Schlucht.

    Der Rocker nimmt die Waffe runter. Er zieht sein Smartphone heraus.

    Klon nickt:“Ja, geh ans Telefon. Ich hab es nicht eilig.“

    Lee hebt das Telefon zu Klon.

    „Ein Herzmonitor? Don JJO hat wohl nicht mehr lange.“

    Lee hebt die Waffe. Da hören sie eine Autozündung und das Licht von Scheinwerfern fällt auf sie.

    Der Rocker schaut zu dem Auto mit der Sirene auf dem Dach. Ein grinsender Woodstock sitzt darin.

    „Du aber auch nicht.“ sagt Klon und springt samt Päckchen aus dem Weg. Das Auto nimmt Fahrt auf, nimmt Lee auf die Hörner und fliegt samt ihm und Woodstock in die Schlucht.

    Durchdrehende Räder, ein Knall und eine dezente Explosion vernimmt Klon als er wieder aufsteht.

    Er schaut auf das Hotel das in Flammen steht, auf den Rauch der die Schlucht hochklettert, blickt auf die Stadt hinab und auf die Tasche:“Das Opfer war nicht umsonst meine Brüder. Die Tasche wird ihren Bestimmungsort finden und mein Leben etwas bedeuten. Das schwöre ich, so wahr ich hier stehe.“

    Da wird er von einem Schuss getroffen und geht zu Boden.

    Er schaut an sich runter. Ein Bauchschuss. Bei normaler Munition hat er eine halbe Stunde, bei einem Hohlmantelgeschoss ein paar Minuten.

    „Ha, habe ich dich endlich du dumme Sau. Du gehst nirgendwo mehr hin. Das ist ein Hohlmantelgeschoss.“, ruft ihm eine weibliche Stimme entgegen.

    War ja klar.

    Es ist die Mörderbraut von vorhin. Sie blutet aus allen Löchern und hat ein verdelltes Gesicht.

    „Das ist für meine Partnerin und meine Chefin du Dreckskerl.“

    Sie hören ein lautes Pfeifen. Etwas Helles liegt im Sand. Sie hebt es auf. Ein Handy mit drei konstanten Linien, die sich über den Bildschirm ziehen. Sie spuckt Blut:“Was ist das?“

    „Das gehörte dem Rocker der uns gejagt hat.“

    „Lee, ihr kennt Lee. Das muss der Herzmonitor von Don JJO sein.“ Sie wirft das Handy in den Sand:“Na gut, dann ist das noch für meinen Chef. Super jetzt werde ich nicht mal bezahlt.“

    Lee hustet Blut:“Das tut mir leid. Ganz ehrlich.“ Sie schließt sich dem Bluthusten an.

    „Ich könnte es eh nicht mehr ausgeben. Ich bin erledigt. Ich wollte mich nur noch rächen.“

    „Wie lange hast du noch?“

    „Länger als du!“

    „Witzig.“, er stöhnt: „Wie lange jetzt?“

    „Vielleicht noch eine halbe Stunde. Ich lauf gerade ziemlich auf Aufputschmitteln und Adrenalin. Aber was kümmert es dich. Ich habe dich umgebracht. Du solltest froh sein.“

    Er deutet auf die Tasche. „Da ist ein Herz drin.“

    „Ja, dass von Don. So viel konnte ich mir zusammenreimen. Warum raubt ihr dem Don überhaupt das Herz? Habt ihr ihn gehasst?“

    Klon hustet Blut und versucht zu lachen. Hustet aber eigentlich nur:„Wir hatten mit dem Kerl gar nichts am Hut. Aber unsere Mutter ist krank.“

    „Mutter? Wir fünf wuchsen bei ihr auf. Sie war unsere Pflegemutter. Vor ein paar Monaten wurde sie krank. Die Ärzte meinten sie bräuchte ein neues Herz aber es fand sich kein Spender und sie konnte das Geld nicht aufbringen. Sie hat sich ihr Leben lang um Kinder gekümmert aber jetzt hilft ihr keiner...“ Er hustet:“Vor ein paar Tagen fand sich endlich ein Spender und sie sollte operiert werden doch Don JJO hat Kohle springen lassen und es für sich eingeheimst. Denn sie waren kompatibel.“

    „Also habt ihr spontan beschlossen euer Leben wegzuwerfen um das eurer Mutter zu retten.“

    „Ja, mutig oder?“

    „Dumm trifft es eher. “

    “Ja das auch. Aua.“ Er stöhnt er spürt das es zu Ende geht und je mehr er redet, desto früher passiert es.

    „Tuts weh?“

    „Hör zu! Du hast deine Rache. Ich komme von hier nicht mehr weg. Dafür hast du gesorgt. JJO braucht das Herz nicht mehr aber meine Mutter schon. Bitte bringe es zu ihr. Es ist die SGProject Avenue 1. Du findest sie unter dem Namen J. Chaya. Der Arzt weiß Bescheid. Bitte hilf ihr!“

    „Ich habe selber nur noch ein paar Minuten. Ich..“, sie sieht das er tot ist.

    Lil hält inne und schaut auf die Stadt hinunter. Sie nimmt die Tasche.

    Ein lauter, beschädigter Porsche sucht sich seine Bahn durch das Schlachtfeld und fährt Richtung Stadt.

    Ende.


    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht" - Kommentare
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


  21. #77
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    Standard

    Titel: Vergangenheit und Gegenwart
    Genre: Krimi
    Rating: R
    Wörter: 4269
    Inhalt: Eine Frau mit Vergangenheit, hatte Probleme in der Gegenwart.
    Anmerkung: Die vorkommenden User gaben ihr Einverständnis im dafür vorgesehenen Thread. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.


    New York, die Stadt die niemals schläft

    Der Mond schien hell über der Stadt, in den Straßen herrschte, trotz der späten Stunde, ein reges Treiben. Es schien, als wenn sie alle kein Zuhause hatten, als wenn die Menschen Angst hatten etwas zu versäumen. Tag wie Nacht, der Menschenstrom nahm nicht ab. Die Menschen, wie die Stadt, schienen eine Symbiose eingegangen zu sein - keiner wollte schlafen gehen und keiner konnte ohne den anderen existieren.

    Überall hörte man Rufe, Pfeifen, nach den gelben Taxen. Die auch nie in dieser Stadt schliefen und aus ihr auch nicht mehr wegzudenken waren. Und stieg man auf das Empire State Building, konnte man einen wunderbaren Blick auf die hell erleuchtete Stadt werfen - traumhaft. So hoch oben, war man den Sternen und dem Mond so nah und dem emsigen Treiben auf den Straßen so fern. Hier herrschte eine himmlische Ruhe.

    Jonathan J. O´Neill und seine Frau Dr. Helen Magnus - O´Neill, suchten hier auch etwas Ruhe. Sie kamen gerade von einem Empfang und wollten noch ein wenig von dem ganzen Stress des heutigen Tages abschalten. Das taten sie öfter, es war schon zu einem schönen Ritual geworden.

    Sie blickten auf die Stadt hinunter und wunderten sich immer wieder, wie lebendig sie um diese Zeit noch war. Es war kurz vor Mitternacht und es war Samstagabend. Aber der Wochentag war eigentlich egal, denn hier war es immer so.

    Dr. Helen Magnus - O´Neill war Chefärztin im Huntington Hospital auf Long Island, aber hauptsächlich für den Forschungsbereich zuständig. Ihre Abteilung arbeitete an einem neuen Herzmedikament und die ersten freiwilligen Probanden hatten schon an den ersten Tests teilgenommen. Dieses neue Medikament sollte der absolute Durchbruch in der Herzmedizin werden. Der Aufsichtsrat des Krankenhauses drängte zur Veröffentlichung, aber Dr. Helen Magnus - O´Neill war dagegen. Sie fand es noch zu früh, sie wollte lieber noch ein wenig warten und die Ergebnisse der Tests noch einmal ganz ausführlich auswerten.

    Sie war der Meinung, lieber einmal mehr prüfen, als hinterher die Konsequenzen der unerwarteten Nebenwirkungen herauszufinden. Aber Zeit war Geld, vor allem für den Vorstand und die Aktionäre. Das sollte Dr. Helen Magnus - O´Neill noch auf unangenehme Weise herausfinden.


    Ihr Ehemann war Psychologe und Autor, er schrieb u.a. über das Verhalten der Menschen in Stresssituationen. Er hatte gerade wieder ein Buch veröffentlicht. Von dieser Präsentation, besser Empfang, kamen sie gerade. Denn in höheren Kreisen, zu denen konnten sich auch die O´Neills zählten, gab es keine simple Buchveröffentlichung in einem Buchladen. Da musste es schon ein Abendlicher Empfang sein. Von dem sie sich gerade auf dem Empire State Building erholten.

    Sie waren schon fast 15 Jahre verheiratet und hatten leider keine Kinder, es hatte nie geklappt. Aber das tat ihrer Liebe zueinander keinen Abbruch. Sie waren noch immer sehr verliebt ineinander und glücklich.

    Jonathan J.O´Neill, von seiner Frau auch liebevoll JJO genannt, nahm die Hand seiner Frau und streichelte über ihren Handrücken. “Schatz, habe ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich liebe?”, fragte er sie lächelnd. Seine Frau zwinkerte ihm zu: “Ich glaube, nur ca. 100 mal, aber ich höre es immer wieder sehr gerne.” Und gab ihm einen langen Kuss. “Helen, wollen wir nach Hause oder willst Du noch ein wenig hier oben bleiben?” - “Es ist doch ein wenig frisch geworden, lass uns nach Hause gehen. Da ist es doch viel gemütlicher!”, lächelte sie ihren Mann an. Und so machten sie sich auf den Weg nach Hause. Sie hatten ein wunderschönes Haus auf Long Island und brauchten noch eine ganze Weile für den Rückweg.


    ***

    Bei den O´Neills zu Hause

    Kaum zu Hause angekommen, ging JJO wie immer erst einmal in sein Büro und hörte den Anrufbeantworter ab. Eine Nachricht war von seinem Freund Redlum. “He, noch Lust auf eine Partie Schach, falls Du nicht so spät von der Präsentation kommst?”
    Aber es war ja schon sehr spät, kurz vor zwei Uhr und JJO sagte ihm ab. Redlum war ein sehr Nachtaktiver Mensch, sie hatten sogar schon zu noch späterer Stunde Schach gespielt. Währenddessen begab sich seine Frau Helen schon ins Schlafzimmer, sie wollte es sich noch ein wenig mit ihrem Mann gemütlich machen. Sie zog sich ihr schönstes Negligé an und ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen.

    JJO wollte sich noch ein Päckchen Zigaretten besorgen und rief seiner Frau durchs Treppenhaus zu: “Schatz, ich hol mir eben noch mal am Automaten ein Päckchen Zigaretten, bin gleich wieder zurück!” - “Ok Jonathan, aber beeil Dich, ich warte sehnsüchtig auf Dich!”- “Wer kann da schon wiederstehen!”, lachte JJO und machte sich sofort auf den Weg. Er wollte so schnell wie möglich wieder bei seiner Frau sein.

    Helen nahm ihr schönstes Parfüm zur Hand und sprühte es an all ihre erogenen Zonen, so wie JJO es liebte. Sie wusste ganz genau wie sie ihn verführen konnte und er lies es nur zu gerne zu. Dann sprühte sie noch ein wenig ihres Parfüms auf das Bett und ins Treppenhaus. Wenn JJO es roch, war er kaum noch zu halten. Sie freute sich sehr auf dieses Schäferstündchen, hatten sie doch immer viel zu wenig Zeit füreinander.

    Jonathan trat in die Nacht hinaus und schlug den Kragen seines Trenchcoats hoch, es war empfindlich kalt geworden. Kein Wunder, war es doch fast 2 Uhr in der früh. Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg zum Zigarettenautomaten. Der stand gleich an der Ecke, keine hundert Meter entfernt. Es war eine Sternenklare Vollmondnacht, aber jetzt zog ein leichter Nebel zog auf, was auf Long Island nicht selten war. JJO trat an den Zigarettenautomaten, steckte die Münzen in den Schlitz, zog seine Marke und machte das Päckchen gleich auch noch auf. Er wollte auf dem kurzen Nachhauseweg noch eine schnelle Zigarette rauchen. Sein Feuerzeug blitzte auf - und erleuchtete für einen Bruchteil von Sekunden ein ihm komplett fremdes Antlitz, aber irgendetwas kam ihm doch bekannt vor. Dann wurde ihm auch schon schwarz vor Augen. Jemand hatte ihn mit Chloroform betäubt.


    ***

    Währenddessen bei den O´Neills

    Helen lag schön drapiert auf dem Ehebett und wartete auf ihren Mann. Er war schon seit einer halben Stunde fort und müsste schon längst wieder zu Hause sein. Wo blieb er nur? Sie stand auf und zog sich schnell etwas über, irgendetwas trieb sie in die Nacht hinaus. Sie war total unruhig, hatte ein ungutes Gefühl. Leider sollte ihr Gefühl nicht trügen. Als sie zum Zigarettenautomaten kam, war von Jonathan keine Spur zu sehen.

    Helen fröstelte, bekam Angst, Gänsehaut überzog ihre Haut. Wo war ihr Mann - wo war Jonathan? Da entdeckte sie einen Zettel, eingeklemmt im Schlitz des Automaten: “Wenn Sie Ihren Ehemann lebendig wiedersehen wollen, geben Sie das neue Herzmedikament frei. Wenn nicht - werden wir Ihnen Ihren Mann in Einzelstücke zu senden. Außerdem fordern wir noch 1 Millionen Dollar Lösegeld, unmarkiert, in kleinen Scheinen. Wir melden uns bei Ihnen - in der Hecke, neben dem Automaten finden Sie ein Prepaidhandy. Warten Sie auf unseren Anruf! Keine Cops!”

    ***

    Im geheimen Versteck der Entführer

    Jonathan J.O´Neill erwachte, als man ihm einen nassen Lappen ins Gesicht schlug. Er blinzelte gegen ein grelles Licht. Er konnte nichts erkennen, alles verschwamm vor seinen Augen, er schloss sie. Da traf ihn der Lappen abermals im Gesicht und er öffnete die Augen wieder. Das Licht blendete zwar immer noch, aber nicht mehr so schlimm.

    Vor ihm standen ein paar vermummte Gestalten, die Ski-Masken trugen. “Was wollt Ihr von mir, warum habt Ihr mich entführt?”, fragte JJO den größten der Männer. Zumindest dachte er, dass es Männer waren. “Schnauze”, brüllte einer der Männer. “Hier reden nur wir, verstanden?” - “Jajaaa, verstanden!”, stammelte JJO.

    “Also, wenn Ihre Frau pariert, passiert Ihnen nichts und Sie können bald wieder ins Bettchen zu Ihrer geilen Alten, echt ne nette Braut!”, grinste der eine Mann breit, soweit man es erkennen konnte. “Wir wollen nur, dass sie uns einen Gefallen tut, mehr nicht. Läuft alles zu unserer Zufriedenheit, sind Sie bald wieder bei ihr. Alles klar!” - “Jaaa, alles klar!”, nuschelte JJO ängstlich. Kein Wunder, wer hätte denn in dieser Situation keine Angst? Jemand drückte JJO einen Wasserflasche an den Mund und befahl ihm zu trinken. Gierig kam er der Aufforderung nach.

    ***

    Vor dem Zigarettenautomaten

    Währenddessen stand Dr. Helen Magnus - O´Neill noch immer unter Schock. Sie hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt, stand immer noch vor dem Zigarettenautomaten.
    So langsam konnte sie wieder klar denken und dachte darüber nach, wer ihrem Mann das angetan haben könne. Die vom Vorstand und die Aktionäre waren sich dazu wohl zu fein, aber sie könnten jemanden angeheuert haben. Damit diese ihre Drecksarbeit erledigten und sie sich nicht selbst die Hände schmutzig machen mussten.

    Helen dachte weiter nach, so langsam wurde alles klar. Es mussten wirklich die Aktionäre dahinter stecken, denn nur sie hätten einen Vorteil von der Freigabe des Herzmedikaments. Sie würden aber damit unzählige herzkranke Patienten gefährden. Sie konnte das nicht zulassen, aber sie wollte auch ihren Mann nicht in Gefahr bringen. Also was tun, sie überlegte.
    “Zu den Cops darf ich nicht, das wurde ausdrücklich verlangt, sonst sehe ich JJO nie lebendig wieder.” Und an die Öffentlichkeit durfte aus nichts dringen, denn, was keiner wusste, Helen Magnus war nicht ihr richtiger Name - der war eigentlich Sandra 721.

    721 war Sandras Aktennummer im Zeugenschutzprogramm des FBI.


    ***

    Helen alias Sandras Vergangenheit

    Dr. Helen Magnus alias Dr. Sandra Maverick, war schon einmal verheiratet, in Texas. Aber diese Beziehung ging damals, vor ca. 20 Jahren, in die Brüche. Was Sandra damals nicht wusste - ihr Ehemann M-Force Maverick, war in illegale Geldgeschäfte verwickelt und das im höchsten Niveau. Er wusch in seinen Banken das Geld der Mafia und lagerte auch in geheimen Tresoren Rauschgift. Sandra hatte nie etwas davon mitbekommen.

    Eines Tages kontaktierte das FBI Sandra und konfrontierte sie mit den Machenschaften ihres Ehemannes M-Force Maverick. Sie stritt ab, je etwas davon gewusst zu haben und konnte erst nicht glauben, was die Beamten ihr da von ihrem Ehemann erzählten. Die Beamten zweifelten an ihrer Aussage, denn immerhin war sie ja die Ehefrau. Aber sie machten ihr ein Angebot - wenn sie Beweise beschaffen konnte und somit ihren Ehemann ans Messer lieferte, würde man sie ins Zeugenschutzprogramm aufnehmen, um sie vor ihm zu schützen. Denn seine Rache würde fürchterlich sein. Und er würde nicht eher ruhen, bis er sie gefunden und für den Verrat bestraft hatte. Sandra wollte sich lieber nicht ausmahlen, wie das aussehen würde.

    ***

    Sandras Flucht

    Sie fand die Beweise und lieferte ihren Mann aus. Seit diesem Zeitpunkt war sie auf der Flucht. Ihr erstes neues Zuhause fand sie damals in einem ein Zimmer-Appartement in Atlanta. Sie bekam eine Anstellung als Sekretärin, in einem kleinen Immobilienbüro. Dort blieb sie zwei Jahre unter dem Namen - Saffier Hunt, dann fand M-Force Maverick sie. Mittlerweile waren sie aber geschieden worden, das hatte das FBI organisiert. Sie konnte ihm damals nur knapp entkommen, sehr knapp. Die Kugel verfehlte sie nur um ein paar Millimeter. Ihr Mann hätte es wahrscheinlich geschafft sie zu töten, denn er war ein brillanter Sportschütze, aber der saß ja im Gefängnis. Seine Handlanger hatten Pech, was Sandras Glück war. Sie rief die Notfallnummer an, die sie immer bei sich trug. Ihr Verbindungsmann beim FBI war Woodstock, ob das sein richtiger Name war - wohl kaum. Das FBI suchte daraufhin ein neues Versteck für sie, diesmal in Los Angeles. Dort arbeitete sie als Verkäuferin bei Macy´s unter dem Namen - Liljana Underworld, wer hatte ihr bloß diesen Namen ausgesucht?

    Ein Jahr schaffte sie es unbehelligt zu leben. Dann fanden die Handlanger von M-Force Maverick sie erneut. Das FBI hatte keine Ahnung, wie er es immer wieder schaffte sie aufzuspüren. Wieder musste sie die Stadt wechseln. Wieder neuer Job, Wohnung und Freunde. So langsam glaubte man auch beim FBI, dass irgendwo in ihren Reihen ein Maulwurf sein musste. Auch wenn sie es nicht so recht zugeben wollten. Aber ihr Versteck wurde einfach zu oft gefunden, da konnte es nicht mit rechten Dingen zu gehen. Einige sagten Sandra sogar auf dem Kopf zu, dass sie sich selbst irgendwie verraten hatte. Aber dafür hatte sie viel zu viel Angst vor ihrem Ex-Mann, er war der Teufel in Person.

    Also wurde der Kreis der Personen, die wussten wo Sandra sich aufhielt, drastisch eingeschränkt. Man wollte kein Risiko mehr eingehen. Es wussten nur Sandras Verbindungsmann Woodstock und sein Chef von ihrem weiteren Verbleib. Also wirklich ein sehr kleiner übersichtlicher Kreis. Nun würden die Nachstellungen ihres Ex-Mannes wohl endlich aufhören, hoffentlich.


    Mittlerweile waren drei Jahre vergangen, seitdem sie sich im Zeugenschutzprogramm aufhielt. Nach LA hatte es sie nach Vancouver verschlagen. Beim FBI hoffte man, dass ein anderes Land ihre Spuren besser verwischen würde. Dort arbeitete sie als Arzthelferin bei einem Kinderarzt diesmal unter dem Namen - Valdan Doran. Wenigstens war sie ihrem eigentlichen Beruf wieder ein wenig näher. Als studierte Kinderärztin war sie für den Kinderarzt eine sehr große Hilfe, was dieser natürlich nicht wusste. Er wunderte sich nur darüber, dass seine Helferin so eine patente Fachkraft war.

    Sandra liebte Kinder sehr, am zweitliebsten wäre sie sogar Lehrerin geworden, aber die Medizin hatte sie mehr gereizt. Sie hatte als Kinderärztin promoviert, sattelte aber später in die Forschung um. Sie glaubte dort mehr für die Menschheit tun zu können.

    So der Stand der Dinge, nach drei Jahren auf der Flucht. In Kanada konnte sie leider nur ein halbes Jahr unbehelligt arbeiten und leben. ER fand sie auch dort, bzw. seine Handlanger. Noch schneller flog diesmal ihr Versteck auf. Sandra bekam es mit der Angst zu tun, wem konnte sie jetzt noch vertrauen? Wer, der zwei Personen, beim FBI hatte sie verraten - war es Woodstock oder sogar sein Chef?

    Sandra beschloss ihr Leben wieder komplett alleine in die Hand zu nehmen. Geld hatte sie genug gespart und wo man falsche Papiere herbekam, hatte sie inzwischen auch herausgefunden. Sie beschloss zu verschwinden, ohne das FBI einzuweihen. Eine bessere Lösung viel ihr zunächst nicht ein. Sie erzählte ihrem Chef irgendetwas von einer kranken Mutter, die sie in England pflegen musste. Und dass sie schnellsten dorthin musste, mehr nicht. Sie sagte nicht wohin in England, sondern sie verschwand Tags darauf einfach.

    ***

    Sandra nannte sich jetzt Dr. Helen Magnus, auch ihre Arztbriefe hatte sie auf diesen Namen umgeschrieben, eben alle Papiere. Sie wollte wieder als Ärztin arbeiten und später auch wieder in der Forschung tätig werden. Sie bekam eine Anstellung am Huntington Hospital auf Long Island, wo sie bis heute unentdeckt arbeitete.

    Hier war sie nun schon so viele Jahre und inzwischen glücklich verheiratet mit Jonathan J. O´Neill. Der ihr ein wunderbarer Ehemann war und hoffentlich noch ist. Ihm hatte sie auch von ihrem Vorleben erzählt. Er war seit langem der einzige Mensch dem sie wieder vertrauen konnte. Nach einigen Jahren fand sie heraus, dass es Woodstock gewesen war, der sie verraten hatte. Dieser saß jetzt in der Nachbarzelle von Maverick, wo er hingehörte. Sein Chef beim FBI hatte sie eines Tages doch gefunden und es ihr mit einer großen, langatmigen Entschuldigung erzählt.

    Es tat ihm sehr leid, was damals alles schief gegangen war, aber Woodstock hatte sich von Maverick kaufen lassen. Er beglückwünschte sie zu ihrer neuen Identität, besser hätte er es auch nicht hinbekommen. Dann drückte er ihr noch die Daumen, dass ihr Ex-Mann M-Force Maverick sie niemals mehr aufspüren konnte. Er verbürgte sich dafür, dass er auch nie mehr aus dem Gefängnis kam. Er versprach außerdem, all ihre Unterlagen, also ihre Akte mit dem Namen Sandra 721, zu vernichten. Auch ihre komplette Vergangenheit. Damit es niemanden mehr gelang sie aufzuspüren, dann verabschiedete er sich von ihr. Sie würde also Dr. Helen Magnus - O`Neill bleiben. Damit konnte sie leben, an diesen Namen hatte sie sich mittlerweile gewöhnt.


    ***

    Wieder in der Gegenwart

    Tränen stiegen Helen in die Augen, wenn sie an ihren Mann dachte - an Jonathan. Wo war er, ging es ihm gut? Sie hatte große Angst um ihn. Noch immer stand sie wie unter Schock vor dem Zigarettenautomaten, unfähig sich zu rühren. Aber nun musste sie handeln. Als erstes rief sie Redlum an, Jonathans besten Freund. Er musste ihr helfen.

    War er doch der Einzige, dem sie jetzt noch vertraute. Redlum arbeitete genau wie sie am Huntington Hospital auf Long Island, aber in der Urologie. Er und seine Frau Borealis waren seit einigen Jahren auch sehr gute Freunde von Helen. Jonathan war der Patenonkel von ihrem einzigen Kind, ihrem sehr rotzfrechen Sohn Jaffa. Der war für seine 16 Jahre noch sehr grün hinter den Ohren. Aber er konnte auch, wenn er wollte, sehr liebenswürdig sein, manchmal.

    Auch einen Hund gab es in der Familie, einen deutschen Schäferhund, mit Namen - USS (Unser Süßer Schnüffler) Georg Hammond. Ein sehr treuer, vertrauenerweckender Hund, der niemanden was zu leide tat - wenn man seine Familie nicht bedrohte. Genau diesen Georg wünschte sich Helen jetzt an ihre Seite. Sie würde sich wohler fühlen. Jonathan und sie hatten nur eine sehr liebe kleine Katze, Namens Chaya. Diese war viel zu verschmust, als dass sie als gefährlich anzusehen war.

    ***
    Redlum

    Sie rief Redlum an und bat ihn sofort zu ihr zu kommen. Dieser war sehr überrascht, so mitten in der Nacht von ihr einen Anruf zu bekommen. Sonst kamen diese immer aus dem Krankenhaus. Aber Helen hatte sich dringend angehört und so machte er sich sofort auf dem Weg. Helen stand mittlerweile vor ihrem Haus und wartete. Sie traute sich nicht alleine ins Haus, obwohl ist um diese Zeit, also Nachts, draußen wohl nicht weniger gefährlich war. Vor allem, da es jetzt so neblig war, dass man die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte.

    Es dauerte keine viertel Stunde, da fuhr Redlum um die Eckt und kam kurz darauf vor ihr zu stehen. Er sprang aus dem Auto und lief auf Helen zu, gerade noch rechtzeitig. Helen viel in Ohnmacht und Redlum konnte sie gerade noch auffangen. “Helen, mein Gott, was ist mit Dir, was ist geschehen?” Er hatte sie mittlerweile ins Haus getragen und auf die Couch gelegt. Vorsichtig tätschelte er ihre Wange und hielt ihr Riechsalz unter die Nase. Denn seine Arzttasche hatte er immer dabei, war sein Markenzeichen. Ohne sie verlies er niemals das Haus. Was sich wieder einmal als richtig herausstellte.

    Nach, in seinen Augen, viel zu langer Zeit, kam Helen wieder zu sich. Sie sah Redlum und fing zu weinen an, konnte sich kaum beruhigen. Zu viel war heute Abend auf sie eingestürmt.
    “Helen, was ist passiert, soll ich Jonathan rufen, wo ist er überhaupt?” - “Das ist es ja”, weinte Helen laut auf. “Ich weiß es nicht, er wurde entführt!” - “WAS? Jonathan entführt, von wem und warum?”, Redlum kapierte gar nichts mehr. Fassungslos schaute er die total aufgelöste Helen an. “Helen, Du musst Dich beruhigen, erzähl mir was los ist!” - “Jonathan wollte doch nur Zigaretten holen gehen. Weißt Du, an dem Automaten an der Ecke, keine hundert Meter von hier. Als es so lange dauerte bis er wiederkam, bekam ich so ein komisches Gefühl und ging nachschauen. Da steckte im Schlitz des Automaten dieser Zettel!”, sie reichte ihn Redlum.

    Er konnte nicht glauben, was er da las: “Wenn Sie Ihren Ehemann lebendig wiedersehen wollen, geben Sie das neue Herzmedikament frei. Wenn nicht - werden wir Ihnen Ihren Mann in Einzelstücke zu senden. Außerdem fordern wir noch 1 Millionen Dollar Lösegeld, unmarkiert, in kleinen Scheinen. Wir melden uns bei Ihnen - in der Hecke, neben dem Automaten finden Sie ein Prepaidhandy. Warten Sie auf unseren Anruf! Keine Cops!”

    Redlum war sprachlos, das gab es selten, denn sonst war er sehr Redegewand. “Ist da von dem neuen Herzmedikament die Rede, dass Ihr gerade im Labor mit den ersten Probanden testet?”, fragte er. “Ja, aber es darf noch nicht auf dem Markt. Ich habe die Tests noch nicht ausführlich ausgewertet und es wurde auch noch nicht genug auf Nebenwirkungen getestet. Es ist viel zu gefährlich! Aber sie bringen Jonathan um, das haben sie geschrieben. Redlum, was soll ich tun. Ich will ihn doch nicht verlieren, er ist mein Leben!”, sie weinte wieder.

    “Lass uns nachdenken, wer hat den meisten Nutzen von der frühzeitigen Freigabe? Und wer ist skrupellos genug, das Dir und Jonathan anzutun? Ihn zu entführen und Dich damit zu erpressen?” - “Ich habe die Aktionäre in Verdacht, sie verdienen am meisten daran. Aber ich traue es keinem zu. Sie sind alle immer so nett und verständnisvoll gewesen, wenn es mit der Entwicklung eines neuen Medikaments etwas länger dauerte. Bloß jetzt nicht. Was soll ich nur machen?”, Helen schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht. Redlum konnte ihr Hilflosigkeit kaum mit ansehen. Er gab Helen ein Schlafmittel und rief seine Frau an, erklärte ihr die Situation und dass er erst einmal bei Helen blieb. Seine Frau richtete ihm Grüße an Helen aus und versprach am nächsten Morgen mit frischer Wäsche für ihn und einem kräftigen Frühstück vorbeizukommen. Auch sie war gänzlich fassungslos.


    ***

    Auf der Suche

    Nachdem Helen, dank des Schlafmittels, durchgeschlafen hatte - konnte sie wieder einigermaßen klare Gedanken fassen. Aber sie machte sich natürlich immer noch riesige Sorgen um Jonathan. Wie hatte er die Nacht verbracht, ging es ihm gut, hatte er etwas zu essen - Gedanken über Gedanken. Redlum war schon lange auf und hatte schon Erkundigungen eingezogen, über jeden einzelnen Aktionär. Einer von ihnen musste mit der Entführung zu tun haben, wenn nicht sogar mehrere.

    Er erzählte Helen von seinen Aktivitäten und dass ihm ein paar Sachen aufgefallen waren.
    “Helen, die meisten Aktionäre sind schon seit Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten, im Aufsichtsrat des Krankenhauses. Bis auf zwei: Major Lee Adama und Ferreti. Der Major ist eine hochausgezeichneter und ehrenwerter Mann, jetzt a.D., er ist im Ruhestand. Er hat sich mit der Abfindung des Militärs ins Krankenhaus eingekauft, will so seine Pension etwas aufbessern. Aber Ferreti ist ein wenig undurchsichtiger. Von ihm weiß man nur seinen Vornamen, als Nachnamen hat er nur M. angegeben. Wieso ist das vorher niemanden aufgefallen? Das ist alles mehr als merkwürdig!”, grübelte Redlum.

    Helen stieß einen überraschten Schrei aus. Redlum wäre fast vor Schreck vom Stuhl gefallen.
    “Redlum, ich weiß..., ich weiß wer Jonathan entführt hat!” - “WAS, Du weißt wer hinter all dem steckt? Wieso auf einmal und wer ist es?”, fragte Redlum, noch immer ganz erschreckt.
    “Ferreti M. ist niemand anderes, als ein sehr entfernter Cousin von meinem Ex-Mann, M-Force Maverick.” - “Von wem? Du warst schon einmal verheiratet?”, Redlum fiel vor Überraschung die Kinnlade herunter. Helen klärte ihn ganz kurz auf, für Ausführlicheres war ein anderes Mal mehr Zeit.

    Jetzt hieß es schnell, aber überlegt handeln. Sie schalteten nun doch die Cops ein. Klärten diese über das Geschehene auf und auch was für Vermutungen, bezüglich Feretti Maverick betreffend, sie hatten. Diese beschatteten Feretti und fanden so schnell das Versteck der Entführer - und sie fanden Jonathan unversehrt. Ferreti versuchte zwar mit seinen Kumpanen zu fliehen, aber die Cops waren schneller. Die Handschellen klickten schneller, als Ferreti *Knast* sagen konnte. Das war doch mal wieder ein sehr ansehnlicher Erfolg der Cops - sie kamen - sahen - siegten!

    Kurze Zeit später konnte Helen ihren geliebten Mann wieder in die Arme schließen. Ihre Hände tasteten ihn ab, ob auch alles noch ganz heil war. Jonathan nahm sie erleichtert lachend in die Arme. Eine große Angst war von ihm abgefallen. Er war sich eigentlich sicher gewesen, dass er seine geliebte Frau niemals wiedersehen würde. Aber nun hielt er sie in seinen Armen und würde sie so schnell nicht wieder los lassen.

    Er lies sich alles was passiert war erzählen. Da fiel ihm wieder der Moment ein, als er sich die Zigarette anstecken wollte. Das Feuerzeug erhellte damals für den Bruchteil einer Sekunde ein ihm fremdes Antlitz, aber irgendwie kam es ihm doch bekannt vor. Jetzt wusste er es - Helen hatte ihm einst Bilder von ihrem Ex-Mann, M-Force Maverick gezeigt, Ferreti ähnelte ihm sehr. Deswegen kam Jonathan das Antlitz doch irgendwie bekannt vor. Ferreti hatte damals, als Sandra ihren Mann verraten hatte, eine Menge Geld verloren. Er wollte, genau wie sein entfernter Cousin, Rache. Er fand Sandras Spur vor einiger Zeit hier auf Long Island. Er baute sich eine, seiner Meinung nach, gute Deckung auf. Kaufte sich sogar einen Aufsichtsratsitz, um so den geeigneten Moment der Rache besser planen zu können.

    Wäre er ein wenig klüger gewesen, hätte er seinen Namen komplett geändert. Dann wäre Redlum nicht so schnell darüber gestolpert. Aber Gott sei Dank war er es nicht. Die allgemeine Überschätzung der eigenen Person, lag ja wohl unleugbar in der Familie Maverick. So bekam er neben M-Force Maverick und Woodstock, eine Gefängniszelle. Da war der ganze verschlagene Haufen wieder zusammen.

    Dort wo sie hingehörten!



    Zu guter Letzt

    Einige Zeit später fand man Mavericks Leiche in seiner Zelle, erhängt. Es konnte nie geklärt werden, wie es zu seinem Ableben gekommen war. Aber jetzt konnte Helen Magnus -O`Neill, endlich ganz befreit von Angst, zusammen mit ihrem geliebten Ehemann Jonathan J. O`Neill glücklich sein. Ihre jahrelange Flucht hatte ein gutes Ende gefunden. Und es wurde ihnen nach so vielen Jahren, ein noch größeres Glück beschert - sie bekamen ihren so lang ersehnten Sohn. Helen war zwar schon 45 Jahre alt und Jonathan stand kurz vor dem 47 zigsten. Aber das tat ihrem Glück keinen Abbruch, zu lange hatten sie darauf gewartet. Jetzt war ihr Glück absolut perfekt, nichts konnte es mehr trüben. Alles Böse hatte ein Ende. Das ganz große Glück hatte sich in ihr Haus - ihr Leben, geschlichen und war aufs herzlichste Willkommen. Das Redlum Patenonkel wurde, war ja wohl klar. Das hatte er sich ja wohl auch verdient.

    Über was würde Jonathan J. O´Neill wohl als nächstes ein Buch schreiben? Er war ja einer sehr extremen Stresssituation ausgesetzt gewesen. Wir dürfen gespannt sein.

    Ende


    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht" - Kommentare
    Geändert von Woodstock (28.04.2013 um 22:48 Uhr)
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


  22. #78
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    Standard

    Titel: Der dessen Name nicht genannt werden kann
    Genre: Ein wenig hiervon, ein wenig davon …
    Rating: FSK12
    Warnung: Diese FF könnte geringe Spuren von Humor enthalten. Es wird darum gebeten sie langsam zu lesen und nicht zu viel auf einmal zu konsumieren. Wir sind hier schließlich nicht auf der Flucht ^^
    Wörter: ca. 6250
    Inhalt: Was wenn du eines schönen Tages plötzlich von der ganzen Welt gejagt wirst und du hast keine Ahnung warum? Was würdest du tun? Du weißt es nicht? So geht es Woody, Mav und Redlum auch …
    Anmerkung: Die hier geschilderten Ereignisse und das Verhalten der User beruhen auf fiktionalen Erfindungen und künstlerischen Freiheiten des Autors.
    Die folgende Geschichte sollte nicht all zu Ernst genommen werden. Sie wurde nur zur Unterhaltung geschrieben.
    Dank: geht an alle die ihren guten Namen für diese FF hergegeben haben, ob freiwillig oder (wie in den meisten Fällen) ohne groß gefragt worden zu sein, sowie an Woody für’s organisieren des Schreibwettbewerbs.





    Prolog


    Wir schreiben das Jahr 4223.
    Irgendwo auf der Erde hatte sich ein Einwohner des Denkercommenwealth, mit dem schönen Namen AsgardKlon, Spitzname Klon, zum Mandarin lernen zurückgezogen.
    Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wurde er allerdings in ein kleines, hier nicht weiter erwähnenswertes Zeitreiseabenteuer hineingezogen, bevor er mit seinem täglichen Pentium Vokabeln fertig war. Dies wäre nun an dieser Stelle vollkommen egal, zumal Klon am Ende dieses Abenteuers wieder genau dort abgesetzt wurde, wo er aus seiner Zeitlinie gerissen worden war. Unglücklicherweise begann er jedoch durch seine Erlebnisse über sein Leben nachzudenken und kam schließlich zu dem Schluss, dass es viel interessanter und spaßiger wäre, sich zum Herrscher über die Galaxis aufzuschwingen, statt Mandarin zu lernen, was im Jahr 4223 eh keine Sau mehr sprach.
    Also schmiedete Klon einen Plan um das Universum zu erobern, welcher im Grunde aus drei Phasen bestand:


    Phase 1: Sich einen Sekretär suchen:

    Als zukünftiger Diktator über das Universum würde natürlich viel Arbeit anfallen, welche man unmöglich alleine bewältigen konnte. Also musste ein Sekretär her. Da Klon im Star-Wars-Universum sehr belesen war und auch die „Regel der Zwei“ kannte, wonach es immer nur einen Meister und einen Schüler gab, wobei Letzterer Ersteren irgendwann umbrachte um selbst zum Meister zu werden, musste ein nicht ganz so heller Sekretär her, denn Klon hing an seinem Leben. Diese Einschränkung kompensierte er schließlich damit, dass er einfach zwei nicht ganz so helle Sekretäre einstellte, die ihm sein Leben erleichtern sollten.


    Phase 2: Sich einen neuen Namen zulegen:

    Klon war zwar kein schlechter Name, aber für einen Diktator, den zukünftigen Herrscher über das Universum, dem personifizierten Bösen, war er dann doch etwas unpassend. Also überlegte Klon einige Zeit hin und her, bis er sich schließlich für seinen neuen Namen entschied, welcher zukünftige Generationen in Angst und Schrecken versetzen sollte: Bad White.


    Phase 3: Sich eine Zeitmaschine klauen:

    Der einfachste und sicherste Weg zum Herrscher der Galaxis zu werden, besteht im Allgemeinen darin, sich eine Zeitmaschine zu besorgen und die Zeitlinie so zu verändern, dass man schließlich der Herrscher über die Galaxis ist. Das Problem dabei ist nun, dass sämtliche Zeitmaschinen im Besitz der Zeitpolizei sind, welche sie nicht freiwillig herausrücken – es könnte ja irgend so ein Irrer auf die Idee kommen, sich mit Hilfe einer Zeitmaschine zum Herrscher des Universums aufschwingen zu wollen.
    Zum Glück für Klon stellte sich dieses Problem als leicht lösbar heraus, nachdem die Zeitpolizisten nicht sehr helle waren und ihre Gefährte oft unverschlossen auf der Straße stehen ließen, wenn sie in der nächsten Pizzeria zu Mittag aßen.


    Kaum in Besitz der Zeitmaschine machte Klon erstmal einen Abstecher ins achtundneunzigste Jahrhundert, wo er sich eine unzerstörbare Schutzhülle besorgte, welche ihn unangreifbar machte.

    So ausgerüstet – zwei Sekretäre, welche sich um seine Belange kümmerten, ein neuer furchterregender Name (um dessen Beantragung bei den Behörden sich gerade seine Sekretäre kümmerten), einer Zeitmaschine und einer unzerstörbaren Schutzhülle – war es eigentlich ein Kinderspiel die Weltherrschaft an sich zu reisen. Ein perfekter Plan konnte man sagen.

    Nichts konnte schief gehen. Jedenfalls nichts Kalkulierbares. Doch es waren in der Menschheitsgeschichte oft die kleinen unkalkulierbaren Dinge, welche die perfektesten Pläne an den Rand des Scheiterns oder darüber hinaus brachten.
    Diese Erfahrung hatten schon viele gemacht.
    Und auch Klon würde es bald erleben …





    Der dessen Name nicht genannt werden kann



    Die folgenden Ereignisse finden zwischen 2012 und 3012 statt.
    Was Sie lesen geschieht nicht in Echtzeit.




    1


    9. September 2012, morgens halb zehn in Deutschland:

    „Stopp! LAPD! Stehen bleiben!“ SG hetzte den beiden Gestalten hinterher, die einfach nicht auf sein rufen hören wollten und weiterhin so schnell rannten, wie sie ihre Füße tragen konnten. SG schnaufte leicht. Leider musste er feststellen, dass ihm die unzähligen Studien von Verfolgungsjagden, welche er in den verschiedensten Fernsehserien gesehen hatte, keinen echten Vorteil bei einer echten Verfolgungsjagd einbrachten. Im Gegenteil bauten die Gejagten ihren Vorsprung sogar immer weiter aus. „Bleiben Sie sofort stehen! FBI!“
    Aber selbst dass wirkte nicht.
    Mit leichten Seitenstechen blieb SG stehen, bevor er seinen letzten Trumpf herauskeuchte: „Mein Name ist Jack Bauer! CTU! Wenn Sie nicht sofort ...“
    Er brach ab, als die beiden hinter einer Hausecke außer Sichtweite verschwanden.
    Verdammt!



    Redlum lehnte sich schnaufend an die Hauswand um deren Ecke sie gerade gerannt waren. „Das war bereits der vierte Spinner der uns heute an den Kragen wollte. Was zum Mav hast du angestellt?“

    „Ich?“ Woodstock drehte sich verwirrt um. „Wieso ich? Ich dachte du hättest wieder irgendwas verbrochen, weswegen uns Gott und die Welt auf den Fersen ist.“

    Redlum runzelte die Stirn. „Wenn wir nicht wegen dir verfolgt werden und auch nicht wegen mir … wieso dann …?“

    Die beiden sahen sich an und sagten ein paar Sekunden später wie aus einem Mund: „Mav!“

    In diesem Moment schoss ein feuerroter BMW um die Ecke und bremste mit quietschenden Reifen vor ihnen ab. Ein Fenster wurde nach unten gekurbelt und Mav streckte den Kopf durch selbiges hinaus. „Hat hier jemand ein Fluchtfahrzeug bestellt?“

    Redlum verdrehte leicht die Augen und kletterte, gefolgt von Woody, auf den Rücksitz. Kaum saßen sie gab Mav auch schon Vollgas.

    „Sag mal Mav, hast du eine Ahnung wieso uns jeder hier zu kennen scheint und unseren Kopf haben will?“, fragte Woody, während Redlum verzweifelt mit dem Gurt kämpfte und versuchte sich anzuschnallen, was bei Mavs aggressiven Fahrstiel nicht gerade einfach war.

    „Ich? Wieso sollte ich eine Ahnung haben?“, fragte Mav verwundert. „Ich dachte ihr wüsstet vielleicht warum ich heute schon fünf Leute wegschnippsen musste die mir ans Leder wollten.“

    „Nein nicht wirklich“, seufzte Redlum und kämpfte weiter mit dem Gurt. „Würde es dir was ausmachen etwas langsamer zu fahren?“

    „Jep“, nickte Mav entschieden. „Das ist doch der einzige Vorteil wenn man auf der Flucht ist: Man kann Sachen wie beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen einfach ignorieren.“

    „Echt?“, fragte Woody begeistert.

    „Jep.“

    „Cool! Las mich mal ans Steuer!“

    „Nein, das ist mein BMW. Klau dir selbst ein Auto.“

    „Stopp!“, ging Redlum dazwischen. „Lasst uns lieber überlegen was wir jetzt … Moment! Du hast das Auto geklaut?!“

    „Jep. Das ist doch der einzige Vorteil wenn man auf der Flucht ist: Man kann Sachen wie beispielsweise keine Autos zu klauen einfach ignorieren.“

    „Echt?“

    „Jep.“

    „Cool! Halt mal da vorne bei dem Parkplatz!“

    „Wir klauen jetzt nicht noch ein Auto!“ Redlum gab das Gezerre am Sicherheitsgurt genervt auf. „Sagt mir lieber was wir jetzt machen.“

    „Wir fahren auf die Flucht“, verkündete Mav.

    „Du weißt dass das gerade grammatikalisch nicht ganz richtig war?“, fragte Redlum.

    „Doch war es“, erwiderte Mav. „Flucht ist nämlich der Name einer Fähre. Und auf die fahren wir jetzt.“

    „Und was sollen wir da?“, wollte Woody wissen.

    Statt einer Antwort reichte Mav ihm eine Bratpfanne nach hinten. „Hat mich heute Morgen am Kopf getroffen.“

    Woody besah sich die Pfanne neugierig und stieß schnell auf eine Botschaft die in die Bratfläche geritzt war:


    Treffen uns Mittag auf der Fähre Flucht.
    Verhaltet euch unauffällig und bleibt
    unter'm Radarschirm.

    L, S + H


    Woody runzelte die Stirn. „Von wem ist die Botschaft?“

    „Ich würde mal auf Lil tippen“, meinte Redlum, der sich zu Woody gebeugt hatte um die Nachricht ebenfalls zu lesen.

    „Das würde zumindest das L erklären, warum die Nachricht mit einer Pfanne geschickte wurde und warum diese Mav am Kopf getroffen hat“, grinste Woody. „Dann steht das S vermutlich entweder für Sandra oder Saffier. Aber wer zur Hölle ist H?“

    Darauf wusste niemand eine Antwort.



    2


    9. September 2012 12:21 Uhr, an Bord der Flucht

    „... die Gebeine der Nefentari“, verkündete Kris stolz. Sie war seit zwei Jahren Angestellte auf der Flucht und für das kleine Museum an Bord der Fähre verantwortlich. Während der Zeit die die Reisenden an Bord des Schiffes verbrachten, gab es immer ein paar die sich die Zeit mit einer kleinen Führung durch dieses vertreiben wollten und genau das war ihr Job: Durch die exquisiten Ausstellungsstücke zu führen.
    Stirnrunzelnd warf sie einen Blick auf die drei Männer die etwas zurückgeblieben waren und Stein, Papier, Schere, Brunnen, Todesstern, X-Flügler, Schnippsen spielten, dabei lauthals stritten und sich immer wieder gegenseitig auf die Füße stiegen.
    Kopfschüttelnd drehte sie sich dem nächsten Ausstellungsstück zu. „Und hier sehen sie eine Kaffeemaschine aus dem siebzehnten Jahrhundert die vor ein paar Jahren vom Grund ...“



    „Mein X-Flügler hat deinen Todesstern zerstört! Au!“

    „Und sowohl der Todesstern als auch der X-Flügler sind in den Brunnen gefallen! Au!“

    „Wieso verliert der Todesstern eigentlich gegen X-Flügler und Brunnen? Wisst ihr eigentlich wie mächtig und groß der ist?! Autsch! Ich mein, der passt doch gar nicht in irgendeinen doofen Brunnen! Au!“

    „Leute, ich schnipps gleich!!“

    „Das versteht ihr also unter unter'm Radar bleiben?“

    Mav, Woody und Redlum drehten sich um und sahen sich einer Person gegenüber, welche sich in einer Robe verhüllt hatte. Die Stimme erkannten sie jedoch sofort.

    „Sandra?“, fragte Woody.

    Sandra schob die Kapuze, welche ihr Gesicht verdeckt hatte, zurück. „Ja und jetzt kommt mit, ihr seid hier mitten auf dem Präsentierteller. Wahrscheinlich ist das Schiff voller Jäger die euren Skalp wollen und ihr verhaltet euch nicht gerade unauffällig.“

    „Jäger?“, fragte Mav stirnrunzelnd.

    „So nennen sich die Leute die das Kopfgeld wollen das auf euch ausgesetzt ist.“

    „Kopfgeld?“, fragte Redlum. „Wie viel?“

    „Zu viel“, schnaubte Sandra.

    „Echt?“, fragte Woody mit leuchtenden Augen.

    Redlum gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf. „Denk nicht mal dran uns auszuliefern!“ Dann wandte er sich wieder an Sandra. „In eurer Botschaft stand etwas von einem H. Wer ist das?“

    „Später.“

    „Und wo sind Saffier und Lil?“, wollte Mav wissen.

    „Suchen an anderen Stellen des Schiffes nach euch. Und jetzt kommt mit, wir haben eine Kabine unter falschem Namen gemietet. Da sind wir ungestört und können über alles reden.“

    „Wieso wurde überhaupt Kopfgeld auf uns ausgesetzt?“, wollte Woodstock wissen.

    „Das ist der Hauptgrund worüber wir reden müssen.“ Sandra musterte die drei der Reihe nach. „Aber eigentlich müsstet ihr ziemlich gut wissen was ihr angestellt habt. Kleiner Tipp: Hat mit dem zu tun, was ihr in den letzten paar Monaten gemacht habt.“

    Mav, Redlum und Woodstock sahen sich verwirrt an.
    Sie hatten keine Ahnung was Sandra meinte.



    3


    „Ihr wollt uns verarschen oder?“, fragte Saffier, als sie sich alle in der gebuchten Kabine auf der Flucht getroffen hatten. „Ihr habt keine Ahnung was ihr in den letzten Monaten alles angestellt habt?“

    Redlum kratzte sich am Kopf. „Nein nicht wirklich.“

    „OK, fangen wir mal damit an“, meinte Lil und rieb sich dabei die Augen. „Kann es sein, dass ihr zufällig die John Shepp. in der Karibik versenkt …“

    „Woody wusste nicht welchen Wert Pi hat“, unterbrach Mav Lil und gestikulierte mit den Armen in Richtung Woody. „Redlum und ich sind unschuldig.“

    „… und euch danach von einem Zeitpolizisten sein Fahrzeug … ah … geborgt habt?“

    „Naja, wir mussten immerhin Klon nach Hause bringen“, warf Woody ein.

    „Was macht ihr eigentlich hier?“, wollte Redlum von Sandra, Saffier und Liljana wissen. „Solltet ihr nicht eigentlich nach wie vor im Jahr 3012 auf Gater sein und warten dass wir euch abholen?“

    „Ja schon, aber wie ihr vielleicht wisst – und wir mit Sicherheit wissen – ist auf euch nicht wirklich Verlass“, erwiderte Sandra. „Und nachdem ihr zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erschienen seid und wir nicht länger auf dem öden Planeten festsitzen wollten, hat Lil ein Hexenportal geöffnet durch welches wir in die Vergangenheit gereist sind.“

    „Hexenportal. War ja klar“, schnaubte Mav. „Warum habt eigentlich immer nur ihr euren Spaß? Aber jetzt mal zum wichtigen Teil. Warum kennen uns hier so viele und wollen uns umbringen?“

    „Deshalb“, erwiderte Saffier und drückte Mav einen Zettel in die Hand. Darauf war ein Foto von Woody, Redlum und Mav abgebildet so wie der Text: Hohes Kopfgeld für die Ergreifung der drei. Tot oder lebendig. Tot bevorzugt. Köpfe abzugeben bei Der dessen Name nicht genannt werden kann.

    „Woody, der genau wie Redlum über Mavs Schulter mitgelesen hatte, runzelte die Stirn. „Der dessen Name nicht genannt werden kann? Ist das nicht der aus Harry Potter?“

    „Nein das war Der dessen Name nicht genannt werden darf“, meinte Redlum.

    „Jetzt fang nicht wieder an klonzuscheißern“, sagte Mav leicht genervt und sah dann die Frauen an. „Ich versteh’s immer noch nicht.“

    „Diese Zettel tauchten gestern auf sämtlichen Zeitebenen auf“, sagte Sandra mit hochgezogenen Augenbrauen und hoffte dass es wenigstens bei einem der Männer Klick machte.

    „Ja aber warum? Was hat dieser Der dessen Name nicht genannt werden kann denn gegen uns?“

    Lil seufzte. „Vielleicht hat es was damit zu tun, was ihr Vollidioten getan habt nachdem ihr Klon in seiner Zeit abgesetzt habt?“

    „Hä?“

    „Was meinst du?“

    „Wir haben nichts gemacht …“

    „Nein? Ihr seid also nicht kreuz und quer durch die Zeit gereist und habt in der Zeitlinie herumgepfuscht?!“

    „Nein … das heißt ein bisschen Zeitsafari haben wir schon gemacht …“, gab Woody zu.

    „Aber wir haben sicher nichts an der Zeitlinie verändert“, war sich Mav sicher.

    Redlum nickte. „Wir waren sehr vorsichtig was das angeht.“

    „Ach ja?!“, fragte Lil aufgebracht. „Wirklich? Und was ist dann das?“ Sie nahm einen Stapel Fotos vom Tisch welcher in der Mitte der Kabine stand und hob das erste hoch. Es zeigte die Freiheitsstatue der Vereinigten Staaten. Allerdings sah sie nicht aus wie die Freiheitsstatue sondern wie ein gigantischer Mav der einen brennenden Baseballschläger des Todes statt einer Fackel in die Höhe streckte.

    „Ach dass …“

    „Wir dachten dass das nicht groß auffällt …“

    „Und das?“ Liljana hob das nächste Foto in die Höhe.

    „Es gibt ein Foto von King Woody von England?“, fragte Mav verwirrt. „Wie …?“

    „Hab ich in der Bildzeitung veröffentlicht als wir einen Abstecher ins 20. Jahrhundert gemacht haben um zu verhindern dass der FC Bayern gegründet wird“, grinste Redlum.

    „Ach deshalb kann ich mich nicht daran erinnern, da war ich glaub ich anderweitig beschäftig.“

    „Stimmt Alter“, grinste Woody und schlug ihm auf die Schulter. „Oder sollte ich lieber sagen Mister President?“

    „Und das?“ Ein Foto von Woody wie er zwischen Michael Jackson und Ghandi stand und seinen Nobelpreis in die Höhe streckte.

    „Und das?“ Das weltberühmte Bild von Redlum wie er 1972 mit einem Fallschirm in der olympischen Flamme landete.

    „Und das?“ Das Foto zeigte das Mount Rushmore National Memoria, allerdings waren dort statt den Köpfen von Washigton, Jefferson, Roosevelt und Lincoln die von Redlum, Mav, Woody und Justin Biber in Stein gemeiselt.

    „Justin Biber?“, fragte Sandra. „Wieso um Gottes Willen Justin Biber?“

    „Eigentlich sollte es Julius Cäsar sein“, erwiderte Mav. „Redlum hat sich vertan.“

    „He! Du hast mir nur die Initialen gegeben!“

    „Justin Biber hat aber nicht die Initialen JC!“

    „Ist aber verdammt nahe dran. Außerdem schmierst du so stark, dass man deine Schrift fast nicht entziffern kann wenn du betrunken bist!“

    Saffier hob eine Bibel in die Höhe und unterbrach damit das Streitgespräch. „Habt ihr wirklich Jesus vom Kreuz befreit und ihn vor Zeugen gefragt ob er statt der Kreuzigung nicht Lust hätte euch in eine Tabledancebar im 23. Jahrhundert zu begleiten?“

    „Zu unserer Verteidigung“, sagte Redlum, „wir sind stattdessen in einer Karaokebar gelandet.“

    „Jep, Jesus hatte es echt drauf“, meinte Mav begeistert. „Ihr hättet mal hören sollen wie er …“

    „Dann hätten wir da noch eine Pizza die statt Diavolo jetzt plötzlich Dimavolo heißt“, unterbrach Sandra Mav, „Woody King sollte meines Wissens nach eigentlich Burger King heißen, Redland Russland, …“

    „… dann hätten wir da noch eine nicht mehr existierende chinesische Mauer“, übernahm Liljana, „den großen amerikanisch-neuseeländischen Krieg von 1888, die Mafia wird jetzt mit v in der Mitte geschrieben, der Nordpol gehört zu Australien, Deutsch ist plötzlich die Weltsprache, auf sämtlichen Münzen in allen möglichen Ländern tauchen eure Köpfe auf, es wird überall auf Grundlage des Hexadezehmalsystems gerechnet – mein Gott, das heißt eigentlich Hexadezimalsystem! – der Papst ist abgeschafft, es ist verboten das Wort Meins auszusprechen, das Jahr hat drei Monate mehr, welche nach euch benannt sind … hab ich was vergessen?“

    „Das gefiederte Riesenstachelschwein“, warf Sandra ein.

    „Natürlich! Wie konnte ich nur das gefiederte Riesenstachelschwein vergessen, dass 2010 und 2011 fast täglichen in sämtlichen Nachrichten war?“

    „Ja OK, vielleicht haben wir ein ganz kleines bisschen die Zeitlinie verändert“, gab Redlum zu. „Und?“

    „Naja, wir waren wie gesagt mit dem Hexenportal in der Vergangenheit während ihr eure Zeitsafari gemacht habt“, erwiderte Saffier.

    „Steinzeit“, ergänzte Sandra. „Und als wir zurückkamen hattet ihr eure Spuren überall hinterlassen und werdet per Steckbrief gesucht. Wir dachten das steht vielleicht in irgendeinem Zusammenhang.“

    „Hmmm …“

    „Wenn man es so sieht …“

    „Wer ist denn jetzt eigentlich H?“

    Sandra hob die Hand. „Ihr Idioten habt die Zeitlinie so verändert dass ich jetzt Helen Magnus heiße.“

    „Echt?“

    „Wie haben wir denn das geschafft?“

    „Das könnte passiert sein als ich in der Vergangenheit auf diesen Schmetterling getreten bin“, überlegte Woody.

    Lil schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „In der Vergangenheit auf einen Schmetterling getreten … ihr Idioten lasst aber auch wirklich kein Klischee aus.“

    Die sechs sahen sich an.

    „Und jetzt?“, wollte Redlum wissen.

    In dem Moment klopfte es an die Kabinentür.

    Woody ging zu ihr hinüber. „Wer ist da?“

    „Zimmerservice!“, kam es von der anderen Seite.

    „Wir geben nichts!“

    Einen Moment herrschte Stille auf der anderen Seite. Dann antwortete eine verwirrte Stimme. „Ah … nein … wir bringen die Henkersmahlzeit die ihr bestellt habt …“

    „Henkersmahlzeit? Essen ist immer gut“, entschied Woody und griff nach der Türklinke.

    „Nein!“, riefen Sandra und Saffier wie aus einem Mund, aber da hatte Woody die Tür schon geöffnet. Statt einem Essen sah er sich jedoch einer Machete und drei Gewehren gegenüber.

    „Das ess ich aber nicht“, stellte Woody klar. „Außer ihr habt zufällig etwas von Mavs teuflisch scharfer Chilisoße dabei. Da merkt man nämlich nicht was man gerade …“

    Weiter kam er nicht, da Lil in diesem Moment die Tür wieder zustieß und verriegelte. Sofort wurde von der anderen Seite wie wild an die Tür gehämmert und versucht diese aufzubrechen.

    „Wir müssen hier weg“, brachte Lil das offensichtliche auf den Punkt.

    „Wer sind die?“, wollte Mav wissen.

    „Major Lee Adama, Jonathan J. O’Neill, Ferreti und Valdan”, erwiderte Sandra. „Vier der berüchtigtsten Jäger.“

    „Hier entlang!“, rief Saffier. Sie hatte ein Bullaugenfester aufgestoßen, vor dem eine Strickleiter baumelte die zum Deck der Fähre führte.

    „Haben wir für den Notfall hier aufgehängt“, erklärte Sandra kurz bevor sie sich nach Saffier durch das Fenster schob und an den Aufstieg machte. Mav, Redlum, Woody und Lil folgten den beiden. Als sie alle das Deck erreicht hatten, löste Sandra die Strickleiter und ließ sie ins Meer fallen. Mit einem kurzen Blick über die Reling sah sie in das wütende Gesicht von JJO, welcher sie aus dem geöffneten Bullauge anstarrte.

    „Wir sollten von hier verschwinden“, entschied Lil und steuerte auf eine Tür zu, die wieder ins innere der Fähre führte. Sie werden uns gleich wieder auf den Fersen sein und hier draußen sind wir zu sehr auf dem Präsentierteller.“

    „Wieso haben wir uns eigentlich auf einem Schiff getroffen?“, wollte Mav wissen, während sie Lil hinterher eilten. „Hier können wir uns doch langfristig nicht den Jägern die an Bord sind entkommen.“

    „Aber es können auch keine neuen hier auftauchen. Alle anderen die an Land nach euch suchen haben wir für den Moment abgeschüttelt.“

    „Ah, OK. Klingt logisch.“

    Sie hetzten zwei Treppenabsätze hinunter, nach links durch eine Tür, durch den Maschinenraum, einen Gang entlang der zweimal nach rechts abknickte und wieder einen Treppenabsatz hinauf.

    „Was machst du da?“, fragte Saffier plötzlich.

    Mav, Woody, Lil und Sandra drehten sich zu Redlum um, welcher mit Kreide Markierungen an die Wand anbrachte.

    „Für den Fall das wir den Weg wieder zurückfinden müssen …“

    „Idiot!“, rief Woodstock und schlug Redlum die Kreide aus der Hand. „So was macht man mit einem Bindfaden! Hast du gar nichts gelernt als wir im Regenwald …?“

    „So was macht man gar nicht wenn man gerade vor irgendwem flieht!“, fauchte Sandra. „Und jetzt weiter!“

    Und wieder ging es treppab, quer durchs Schiff, treppauf und einen Gang entlang.

    „Halt Stopp!“, rief Woody plötzlich, als die anderen an einer Abzweigung vorbeiliefen.

    Keuchend kamen sie zurück. „Was ist los?“, wollte Lil wissen.

    „Wir müssen da entlang“, sagte Woody und zeigte auf ein Schild.

    „Zum Bordrestaurant?“

    „Dieses ganze Gerede von Henkersmahlzeit hat mich hungrig gemacht.“

    „Im Grunde ist es ja egal in welche Richtung wir fliehen“, entschied Mav und so liefen sie in Richtung Bordrestaurant.
    Als sie schließlich die Tür des Restaurants aufstießen und hineinrannten blieben sie jedoch nach wenigen Metern stehen.

    „Ich hab irgendwie ein komisches Gefühl“, brachte es Redlum auf den Punkt.

    „Das ist der Hunger“, war sich Woody sicher.

    „Nein.“ Saffier schüttelte den Kopf. „Es ist so ruhig hier. Zu ruhig.“

    „Eine Falle?“, wollte Lil wissen.

    In dem Moment schlugen die Türen des Restaurants zu. Als sich die sechs umdrehten sahen sie in die grinsenden Gesichter von Lee, Valdan, Ferreti und JJO.

    „Ich wusste doch, dass sie nach dem Wort Henkersmahlzeit hierher kommen würden“, grinste Val.

    Plötzlich kam von der anderen Seite des Restaurants, genauer gesagt aus einer dunklen Ecke, ein lautes Klatschen. „Bravo! Gut gemacht! Ein wirklich hervorragender Auftritt!“

    „Wer ist da?“, wollte Sandra wissen.

    Mit einem breiten diabolischen Grinsen trat ein kleiner dünner Mann aus dem Schatten und verkündete mit lauter Stimme: „Ich bin Der dessen Name nicht genannt werden kann!“



    4


    „Du???“ Woody schüttelte verwirrt den Kopf, während er auf die Person starrte, denen sie das ganze hier zu verdanken hatten.

    „Was zu mir …?“, kam es von Mav.

    „Klon?!“, fragte Redlum.

    „Jep, ich bin's. Hi Leute lange nicht mehr gesehen.“

    „Du bist also Der dessen Name nicht genannt werden kann?“, fragte Mav noch einmal nach.

    „Jep.“

    „OK, und was soll der ganze Mist?“, fragte Woody und deutete auf die vier Jäger.

    Klon seufzte. „Ach wisst ihr, nachdem ihr mich nach unserer kleinen Reise in die Karibik wieder in meiner Zeit abgesetzt hattet, war mir irgendwie ziemlich langweilig. Also habe ich irgendwann beschlossen mir selbst ein Fahrzeug der Zeitpolizei zu klauen und mich zum Herrscher des Universums aufzuschwingen. Sogar einen neuen tollen Namen hab ich mir zugelegt, welcher mir angemessen für einen furchterregenden Diktator erschien: Vor euch steht jetzt nicht mehr Klon sondern der große fürchterliche Bad White!“

    „Diktator? Echt?“

    „Wau! Die Idee hätte von uns sein können!“

    „Was ist passiert?“

    „Was passiert ist? WAS PASSIERT IST??? Ihr Idioten seid passiert! Könnt ihr Volltrottel mir mal sagen wie man sich mit einer Zeitmaschine zum Herrscher der Galaxis aufschwingen soll – was an sich ja ein Kinderspiel sein sollte wenn man eine Zeitmaschine hat – wenn so ein paar Dumpfbacken alle fünf Minuten die Zeitlinie verändern?!“

    „Ja ...“

    „Tja, da ist was dran ...“

    „Wieso Der dessen Name nicht genannt werden kann wenn du jetzt eigentlich Bad White heißt?“

    „Ja, gut daran bin ich selber Schuld“, erwiderte Klon resignierend. „So ein Herrscher der Galaxis braucht natürlich ein paar Sekretäre die alles für einen managen. Vorzugsweise welche die selber nicht nach der Macht streben und den Herrscher irgendwann stürzen wollen. Also hab ich zwei eingestellt bei der diese Gefahr nicht besteht: Daki schläft die ganze Zeit und Jaffa ist schon glücklich wenn er abends seinen Nudelauflauf bekommt. Die Kehrseite der Medaille war, dass sie als sie meinen Namen bei den Behörden ändern sollten, nicht mehr wussten wie ich mich jetzt nannte. Der eine weil er es verschlafen hatte, der andere weil er Schinken aus dem Nudelauflauf aussortiert hat, als ich es ein oder zwei, oder drei Duzend Mal nebenbei erwähnte!“ Klon verzog seinen Mund. „Also haben die beiden in die Spalte NEUER NAME kurzerhand Der dessen Name nicht genannt werden kann eingetragen.“

    „Tja ...“

    „Das nennt man Pech ...“

    „Dumm gelaufen ...“

    „Ja ...“ Klon schüttelte den Kopf. „Wie dem auch sei … ihr drei – oder sechs – steht jedenfalls zwischen mir und der Weltherrschaft und deshalb ...“ Er nickte zu Val, JJO, Ferreti und Lee die breit grinsend auf sie zukamen.

    „Und jetzt?“, fragte Saffier leise.

    „Ich weiß auch nicht. Schaut jedenfalls nicht gut aus“, meinte Woody.

    „Ich glaube ich hab eine Idee“, sagte Redlum. „Aber dafür müssen wir hier erstmal raus.“

    „Gut, wir halten sie auf und du und Saffier macht was immer du vorhast“, entschied Mav.

    „Echt?“

    „Klar.“ Dann erhob Mav wieder seine Stimme damit ihn alle hören konnten, sah aber weiterhin Saffier und Redlum an. „Und jetzt flieht ihr Narren!“

    „Was?“, fragte Ferreti und hob drohend seine Machete.

    „He, immer mit der Ruhe!“, rief Redlum in Ferretis Richtung. „Er hat nur Herr der Ringe zitiert!“

    „Er hat Gandalf aus Herr der Ringe zitiert“, verbesserte ihn Woody. „Einen Film kann man nicht zitieren.“

    „He! Du hast gerade The Fades zitiert“, grinste Redlum.

    „Ich hab Mac aus The Fades zitiert. Eine Serie kann man nicht zitieren.“

    „Wer sagt das?“

    „Das würde Mac aus The Fades sagen.“

    „Jetzt klonscheißer hier nicht so rum“, grummelte Redlum.

    Klon starrte in Redlums Richtung. „He! Das hab ich fei gehört!“

    „Redlum kommst du jetzt endlich?“, fragte Saffier ungeduldig.

    „Achso … ja klar ...“

    Die sechs nickten sich zu und im nächsten Moment stürmten sie los. Lil, Sandra, Woody und Mav stürzten sich auf die Jäger, Redlum und Saffier zur Tür. Sie hörten noch ein verzweifeltes „Nein!“ von Klon dann waren sie auf dem Gang.

    „Und jetzt?“, fragte Saffier.

    „Jetzt müssen wir die Vergangenheit verändern. Dort wo alles angefangen hat. Wären wir nicht versehentlich in der Karibik gelandet wäre nichts von alledem passiert und Klon würde jetzt immer noch Mandarin lernen anstatt Der dessen Name nicht genannt werden kann zu sein.“

    Saffier starrte Redlum an. „Klingt logisch. Also vermutlich … wenn man die ganze Geschichte kennt … wo steht euer Zeitauto?“

    „Haben wir nicht mehr. Ist abgeschleppt worden. Mav hat im Halteverbot geparkt. Was ist mit eurem Hexenportal?“

    „Funktioniert nur bei Vollmond.“

    „War klar.“ Redlum kratzte sich am Kopf. „Also Plan C.“

    „Plan C?“

    Redlum verzog seinen Mund zu einem Grinsen und nickte. „Plan C.“



    5


    „Ihr wolltet also den Weg abkürzen, weswegen Mav einen sprachgesteuerten Raum-Zeit-Manipulator gebaut hat. Und weil Woody in dem Moment in welchem der sprachgesteuerte Raum-Zeit-Manipulator wissen wollte wo er euch hinschicken soll, erzählt hat, wie er für etwas anderes Pi raten musste, seid ihr in die Karibik zur Zeit der Piraten geschickt worden“, fasste Saffier noch einmal zusammen, was Redlum ihr gerade erklärt hatte, während sie sich auf ihr Ziel zubewegten.

    Jedenfalls hoffte Redlum dass sie sich auf ihr Ziel zubewegten. „Genau. Und dabei haben wir versehentlich Klon aus der Zukunft mit in die Vergangenheit gerissen, wegen dem Billigkaffeepulver von Aldi … aber das zu erklären würde jetzt zu lange dauern … auf jeden Fall kam dann irgendwann der Zeitpolizist dem wir sein Fahrzeug gestohlen haben und den Rest kennst du.“ Redlum bog um eine Ecke und blieb vor einer Treppe stehen. Ratlos sah er sich um und kratzte sich am Kopf. „Verdammt! Ich wusste doch das es klüger gewesen wäre unseren Weg zu markieren!“

    Saffier blieb neben Redlum stehen. „Wenn du mir verrätst wie dein Plan C ausschaut, kann ich vielleicht weiterhelfen.“

    „Tja, der Plan besteht eigentlich aus mehreren Teilen. Der erste stellt sich jetzt scheinbar schon als der schwierigste Teil heraus.“

    Saffier sah Redlum erwartungsvoll an. „Nämlich …?“

    „Wir müssen dieses Schiffsmuseum finden.“

    „Das mit den Gebeinen der Nefentari?“

    „Genau das. Oder gibt es an Bord der Flucht noch mehr Museen?“

    „Keine Ahnung.“ Saffier rieb sich das Kinn und versuchte sich an den richtigen Weg zum Schiffsmuseum zu erinnern. Schließlich stieg sie die Treppe hinauf. „Ich glaube da geht es lang.“

    „Sicher?“

    „Nein …“



    Zwei Stunden später erreichten sie schließlich das Schiffsmuseum. Nach Redlums Einschätzung war es der letzte Raum auf dem ganzen Schiff wo sie noch nicht gewesen waren. Sogar auf der Brücke waren sie kurz gewesen, wo sie allerdings von einer gewissen Kapitänin Borealis sofort wieder hinausgeschmissen worden waren.

    Auch Saffier war die Erleichterung deutlich anzumerken, dass sie endlich ihr Ziel gefunden hatten ohne dabei auf weitere Jäger getroffen zu sein. Zielstrebig übernahm sie die Führung und steuerte auf die Gebeine der Nefentari zu. „Und wie sieht dein weiterer Plan aus?“

    „In dem wir dort hinter gehen“, entgegnete Redlum, ging an Saffier vorbei und auf ein Ausstellungsstück ein paar Vitrinen weiter zu – wo er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und die Leute betrachtete, die sich bereits um die Kaffeemaschine aus dem siebzehnten Jahrhundert versammelt hatten. „Was macht ihr denn hier?“

    „Vermutlich das gleiche wie ihr“, entgegnete Lil. „Schön das ihr auch endlich mal auftaucht. Wir haben uns schon überlegt ob wir einen Suchtrupp losschicken sollen. Was hat euch so lange aufgehalten?“

    Redlum kratzte sich am Kopf und druckste etwas herum. „Haben das Museum nicht gleich gefunden“, gab er schließlich zu, nachdem ihm keine andere Ausrede einfiel.

    Woody grinste breit. „Jaja, wenn Geocacher mal was suchen …“

    Redlum grummelte etwas, während Saffier ihm die Zunge herausstreckte und dann fragte: „Was macht ihr eigentlich hier? Wir dachten ihr opfert euch in einem heldenhaften Kampf, damit wir hier Zeit haben um alles in Ordnung zu bringen.“

    „Dachten wir auch“, entgegnete Sandra. „Aber dann dachte sich Mav, wieso nicht ein bisschen schnippsen?“ Sie grinste breit. „Ihr hättet mal diesen Ferreti sehen sollen, als der Blitz in seine Machete eingeschlagen ist. Gödtlich.“

    „Stimmt“, grinste Woody. „Mav wollte ihn dann eigentlich auf seine Machete aufspießen und dir als Geschenk mitbringen, aber Lil meinte, dass es wohl zu auffällig wäre mit einer Leiche am Stiel durchs ganze Schiff zu laufen.“

    „Ja, aber von woher wusstet ihr wo wir hin wollen?“, fragte Redlum und überging damit die Leiche-am-Stiel-Diskussion.

    Woody zog eine Augenbraue nach oben. „Unsere Zeitmaschine wurde abgeschleppt und das Hexenportal geht nur bei Vollmond. Wo hättet ihr sonst hin sollen?“

    Redlum kratzte sich am Kopf. „Stimmt. Was ist aus Klon geworden?“

    Woody schnaubte. „Hat sich in einer blitzsicheren Schutzhülle aus dem achtundneunzigsten Jahrhundert verschanzt. Wir konnten nicht an ihn ran, also haben wir ihn in eine Besenkammer gerollt und dort eingesperrt.“

    „Echt? Eine Schutzhülle aus dem achtundneunzigsten Jahrhundert? Wieso sind wir eigentlich nicht auf die Idee gekommen mal zu schauen was es in der Zukunft so alles gibt?“

    „Ich wollte doch …!“

    „Du wolltest schauen ob es wieder Wikinger gibt und ob Rothaarige die Macht übernommen haben“, erwiderte Redlum. „Von technischen Wunderdingen hast du nie was gesagt!“

    „Pfff!“

    „Schlechte Nachrichten“, sagte Mav in diesem Moment. Er hatte sich die Kaffeemaschine vorgenommen. Die Kaffeemaschine, welche er vor kurzer Zeit mit einem sprachgesteuerten Raum-Zeit-Manipulator ausgestattet hatte und die anschließend drei- bis vierhundert Jahre auf dem Grund des Meeres gelegen hatte, nachdem sie mit der John Shepp. abgestürzt war, bis sie geborgen worden war und letztendlich einen Platz im Museum der Flucht gefunden hatte. „Die Sprachsteuerung ist defekt.“

    „Die Einstellungen kann man doch auch bestimmt manuell vornehmen“, meinte Redlum und trat an die Kaffeemaschine. „Was war noch mal die Raum-Zeit-Manipulationsfunktion? Acht oder?“ Ohne auf eine Antwort zu warten drückte er auf die acht und wurde mit einem Schwall Tomatensuppe belohnt, der alle Umstehenden anspritzte.

    „Ihhh!“

    „Redlum!“

    „Verdammt!“

    „Sind Raum-Zeit-Manipuationen immer so rot?“

    „Sorry Leute, war wohl doch nicht die acht …“

    Mav schob Redlum zur Seite. „Du und Technik! Natürlich kann man das auch manuell einstellen. Las mal den Experten ran. Das die Sprachsteuerung defekt ist, war eigentlich nur eine beiläufige Bemerkung. Das Problem ist, dass die Milch sauer ist.“

    „Naja, nachdem die schon drei- bis vierhundert Jahre alt ist, wundert mich das eigentlich nicht“, meinte Sandra. „Wie wirkt sich das Problem jetzt auf die Raum-Zeit-Manipulation aus?“

    „Das sie nur mit einem Minimum läuft“, entgegnete Mav. „Wir können nur zwei Leute ins Jahr 3012 schicken um zu verhindern dass Woody Pi raten sagt.“ Er sah Redlum an. „Bro?“

    Redlum hob den Daumen. „Bin dabei.“

    „Und wieso holen wir nicht einfach frische Milch?“, fragte Saffier. „Hier müsste es doch irgendwo welche geben.“

    „Wer weiß wie lange Klon braucht um aus der Besenkammer zu kommen“, warf Lil ein. „Mav und Redlum sollten los, bevor Klon die Chance hat seine Zeitmaschine zu benutzen.“

    „Klingt logisch“, nickte Saffier und wandte sich an Mav und Redlum. „Viel Glück.“

    „Glück brauchen wir keins, wir haben das Können auf unserer Seite. Da kann gar nichts schief gehen“, erwiderte der vor Tomatensuppe triefende Redlum, was ihm unsichere Blicke und ein „Viel Glück!“, von Sandra, Woody und Lil einbrachte.

    „Und ab damit!“, rief Mav der währenddessen die Einstellungen vorgenommen hatte und jetzt auf den Knopf drückte, der ihn und Redlum auf die John Shepp. kurz vor dem verheerenden Moment bringen würde.



    „Weißt du was mir gerade auffällt?“, fragte Redlum, während sie durch den Raum-Zeit-Tunnel rasten.

    „Nein. Was denn?“

    „Wir sind wahrscheinlich die ersten Menschen die von der Gegenwart aus in die Zukunft reisen um zu verhindern dass in der Vergangenheit die Gegenwart verändert wird.“

    Mav kam nicht dazu darauf zu antworten, denn im nächsten Moment spuckte sie der Raum-Zeit-Tunnel aus und sie legten eine ziemlich schmerzhafte Bruchlandung in der Vorratskammer der John Shepp. hin.



    6


    An Bord der John Shepp., 3012 n. Christus

    Mav betrat, bewaffnet mit einem großen Werkzeugkasten, pfeifend den Raum. Eigentlich sollten sie auf dem Weg nach Gater sein, um Saffier, Sandra und Liljana abzuholen. Aber nachdem ihr Navi den Geist aufgegeben hatte, hatten sie sich ziemlich übel verflogen. Woody hatte vorgeschlagen wie in den guten alten Zeiten anhand der Sterne zu navigieren. Aber irgendwie kam er mit seinen Berechnungen nicht so wirklich weiter. Also hatte Mav sich eine Anleitung zum Bau eines sprachgesteuerten Raum-Zeit-Manipulators aus dem Internet ausgedruckt.
    Zielstrebig ging er auf die Kaffeemaschine zu, welche es jetzt umzubauen galt. Er ließ sich hinter ihr in die Knie sinken um die Rückseite abzuschrauben, als sich ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    Verwirrt drehte er den Kopf und sah Redlum, welcher ihm mit dem Zeigefinger auf dem Mund bedeutete leise zu sein.

    „Was …?“

    „Pssst. Sag nichts und bleib hinter der Kaffeemaschine in Deckung. Ich will Woody etwas verarschen.“

    Mav runzelte die Stirn.

    In diesem Augenblick betrat Woody den Raum. „He Mav, wo bist du? Ich bräuchte mal den korrekten Wert für Pi! Wir haben hier keine Formelsammlung an Bord!“

    Mav wollte sich hinter der Kaffeemaschine erheben, aber Redlum bedeutete ihm unten zu bleiben.

    Im nächsten Moment streckte ein anderer Mav den Kopf zur Tür herein. „3,1415!“

    „Ah. Danke.“

    Mav sah Redlum verwirrt an.

    „Gehört alles zum Plan. Woody wird Augen machen. Aber nichts verraten.“

    Jetzt grinste auch Mav. „Alles klar Bro.“

    „Ach und noch was. Wenn ich gleich wieder hier rein komme, tue ich so als ob ich von alledem nichts wüsste. Weder von deinem Raum-Zeit-Manipulator, noch von Woodys Navigationsversuchen, noch von Pi oder das wir uns überhaupt verflogen haben. Gehört alles zum Plan. Alles klar?“

    „Klar“, grinste Mav.

    Daraufhin erhob sich Redlum. „Hey Woody.“

    „Hey Redlum.“

    Als Redlum den Raum verließ, wurde er bereits von Mav erwartet. „Eins verstehe ich nicht. Warum konnten wir uns nicht einfach sagen was passiert ist und dass Woody nicht Pi raten sagen soll?“

    „Weil man das eben nicht macht“, meinte Redlum und zuckte mit den Schultern. „Wenn man seine eigene Zeitlinie kreuzt, soll man vermeiden mit seinen vergangenen Ichs zu interagieren. Jedenfalls nicht so dass sie das merken. Hast du noch nie ein Buch gelesen oder einen Film gesehen der sich mit Zeitreisen befasst?“

    „Und jetzt?“, beantwortete Mav Redlums Frage mit einer Gegenfrage.

    „Jetzt sollten wir von hier verschwinden, weil mein vergangenes Ich vermutlich bald hier auftauchen wird.“

    „OK. Wohin?“

    Redlum überlegte kurz. „Tja, wir befinden uns mitten im Weltraum, also müssen wir wohl an Bord bleiben bis die [/I]John Shepp.[/I] irgendwo anlegt und wir uns heimlich von Bord schleichen können. Ich denke die Besenkammer wäre am besten dazu geeignet um sich bis dahin zu verstecken.“

    „Die Besenkammer?“

    „Naja, Saffier, Sandra und Lil sind nicht an Bord …“

    „… und unsere vergangenen Ichs werden kaum auf die Idee kommen an Bord putzen zu wollen“, vervollständigte Mav den Satz und grinste. „Geniale Idee.“





    Epilog


    2 Tage später:

    Mav und Redlum lagen Seite an Seite auf Hammond, einem Mond, welcher Gater umkreiste und sahen in den sternenübersäten Himmel hinauf.
    Alles war glatt verlaufen. Nachdem Woody Pi nicht mehr raten hatte müssen, hatte der andere Mav seinen Raum-Zeit-Manipulator wie geplant einsetzten können und die [/I]John Shepp.[/I] war sicher auf Gater gelandet, wo Lil, Saffier und Sandra wieder an Bord gekommen waren und sich Redlum und Mav heimlich davon geschlichen hatten.

    „Dann ist all das was wir erlebt haben also nie passiert?“, fragte Mav und schaute einer Sternschnuppe hinterher.

    „Richtig“, seufzte Redlum etwas traurig. „All unsere ganzen Erlebnisse, erst in der Karibik, dann mit Ghandi und Merkel und Kennedy und Jesus …“

    „… und Justin Biber …“

    „… und Justin Biber“, Redlum schüttelte den Kopf. „Nein, davon wird wohl nie jemand etwas erfahren. Eigentlich fast ein bisschen traurig.“

    Auf einmal sah Mav Redlum an. „He! Ich hab eine Idee! Wieso schreiben wir unsere Erlebnisse nicht einfach auf und veröffentlichen sie als Buch?“

    Redlum sah Mav begeistert an. „Geniale Idee! Ich schreibe wie Woody unsere Heizung gegen diese Bergziege getauscht hat und wie wir anschließend in der Karibik gestrandet sind!“

    „Und ich wie wir dem Zeitpolizisten sein Fahrzeug gestohlen und uns auf Dakijagd begeben haben!“

    „Und für den dritten Teil, wo wir auf der Flucht vor Der dessen Name nicht genannt werden kann, waren, die meiste Zeit ohne es zu wissen …“

    „… suchen wir uns einen Ghostwriter“, meinte Mav nach kurzer Überlegung.

    „Abgemacht“, meinte Redlum.

    Beide sahen wieder hinauf zu den Sternen, bevor Redlum nach einiger Zeit wieder das Wort ergriff.

    „Mav?“

    „Redlum?“

    „Was wenn kein Verlag unser Abenteuer haben will? Ich meine wer interessiert sich schon für so eine verrückte Story?“

    „Guter Einwand.“ Mav überlegte. „In dem Fall suchen wir uns im Internet einfach irgendeinen Schreibwettbewerb bei dem wir sie einsenden können. Irgendein kleines Science-Fiction-Forum voller verrückter Nerds die an unserer Geschichte ihre Freude haben werden, lässt sich bestimmt finden.“

    Redlum nickte und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Ja. Doch. Das gefällt mir. Jetzt brauchen wir nur noch einen Ghostwriter für den Flucht-Teil … aber ich glaube ich weiß da schon jemanden …“


    - ENDE(?)-



    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht" - Kommentare
    Geändert von Woodstock (12.09.2012 um 18:13 Uhr)
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


  23. #79
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    Kommen noch Storys? Bis 16.09 dürfen noch Geschichten eingereicht werden, ungefähr ab da beginnt die Umfrage.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
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  24. Danke sagten:


  25. #80
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    Titel: Gamechange
    Serie: SGP
    Genre: Humor
    Rating: FSK16+
    Disclaimer: Mir gehört nichts – das Ganze wurde nur für mich und zur Unterhaltung des Forums geschrieben. Und um mal wieder Daki draufgehen zu lassen.
    Warnung: Diese FF enthält Humor, Gewalt und Daki geht drauf. Naja, letzteres liegt ja bereits in der Erwartung aller.
    Anmerkung: Danke an alle, die sich freiwillig als Charakter zur Verfügung gestellt haben. Und auch an die, die ich gar nicht erst gefragt hab.
    Inhalt: Flucht. Das bedeutet Rennen, Rennen und nochmals Rennen. Dazu auch noch Überleben zu müssen. Doch irgendwann macht auch ein Jäger einen Fehler, und dann muss er Aufpassen.



    Seit zwei Jahren war er jetzt bereits auf der Flucht. Zwei Jahre, seitdem er diesen einen, schrecklichen Fehler gemacht hat. Zwei Jahre, in denen er sich überlegt hatte, wie er aus dem Schlamassel wieder rauskommt. Zwei Jahre, in denen ihn mehrere Auftragskiller durch die ganze Welt jagten.

    Heute ist wieder einer der Tage, an denen er keine Ruhe hatte. Zu viert waren sie hinter ihm her; immer wieder schnellten Kugeln über seinen Skalp hinweg. Und loswerden konnte er sie nicht, denn es gab zu wenig Deckung, zu wenige Versteckmöglichkeiten. Seine Lungen brannten, seine Beine waren taub, aber sein Geist peitschte ihn an, immer weiter zu rennen. Weiter und weiter. Wenn er stehen blieb, würde er tot sein. Daher rannte er, so schnell er konnte weiter.

    „Da vorne ist er!“

    „Nein, der geht südwärts!“

    „Quatsch, der geht nach Norden!“

    Seine Verfolger waren sich wieder einmal nicht einig. Wie auch - versuchte doch einer den anderen auszustechen, um das Kopfgeld alleine zu kassieren. Jeder von ihnen wusste ganz genau, dass derjenige, der ihn fangen würde, der beste Auftragskiller der Welt wäre. Die drei blieben stehen und stritten sich, wo es lang geht.

    „Also ernsthaft. Wie kannst du zu den Besten gehören wollen, wenn du nicht mal Fährten lesen kannst, JJO?“

    „Ich war schließlich zwei Jahre bei den Pfadfindern!“

    „Als Toilettenkraft!“

    „Sei still, Saffier!“

    Aus einer Pistole löste sich ein Schuss; ein kurzes Aufheulen und der Daki von JJO war tot. Saffier lächelte nur verschmitzt. „Das kommt davon, wenn du mir was sagst, du Tölpel.“

    „Das war mein letzter Fährtendaki!“

    „Das bedeutet, du bist raus. Auf Wiedersehen.“

    Ein paar Kilometer weiter blieb er stehen. Völlig außer Atem, als er den Schuss hörte. Knallen die sich jetzt gegenseitig ab? Er bemerkte eine Flussmündung quer ab. Eine Möglichkeit, meine Spur zu verwischen. Sollte ich nutzen, solange die sich gegenseitig abknallen.

    Er sprang ins kalte Nass und tauchte unter. Die Strömung zog ihn rasant das Tal hinunter. Innerhalb weniger Minuten war er ein paar Kilometer weiter weg von seinen Verfolgern. Das verschafft mir erst mal ein paar Stunden zum Ausruhen, Besorgen neuer Klamotten und für die Suche nach einer Transportmöglichkeit.

    Im Tal schwamm er zum Flussufer, kletterte aus dem Fluss und sah sich um. Zwei Kilometer weiter sah er ein paar Rauchschwaden in der Abenddämmerung. Da werde ich mir erstmal ein paar Klamotten besorgen. Im Dorf angekommen sah er ein paar Klamotten auf einer Wäscheleine hängen. Da sich im Haus nichts regte, nahm er sich die Kleidung und zog damit weiter. Als er gerade um die Ecke bog, rannte er direkt in einen Mann hinein, den er auf Mitte Zwanzig schätzte.

    „Entschuldigung.“

    „Kein Problem – Jaffa“

    „Was …“ Bevor er noch etwas Weiteres sagen konnte, wurde er schon von JJO betäubt. Dieser triumphierte innerlich, hatte Saffier ihn doch quasi zu seiner Beute geführt. Er schaute sich um und packte dann Jaffa in den Kofferraum seines Autos.

    Ein paar Kilometer entfernt registrierte ein weiterer Auftragskiller, dass einer seiner Kontrahenten, denen er allen einen Peilsender verpasst hatte, sich schnell entfernte. Er entschloss sich, ihm zu folgen.


    Ein paar Stunden später


    Jaffa wachte mit ziemlichen Kopfschmerzen, noch dazu auf einen Stuhl gefesselt, in einer ihm unbekannten Umgebung auf. Nicht schon wieder. Er fluchte innerlich. Die Klamotten, das war zu einfach gewesen. Jedesmal fällt er auf so was rein.

    „Na, bist du auch mal wach“, fragte ihn JJO, der sich gerade gemütlich einen Apfel schälte. „Hast ja lang genug ein Nickerchen gemacht“, fügte er noch hinzu.

    „Wer bist du?“, wollte Jaffa wissen.

    „Ich bin Jonathan Jack O’Neill. Kurz JJO“

    „Ach du. Ich kenne dich“, antwortete Jaffa, woraufhin JJO verdutzt schaute. „Woher?“

    „Nun, deine Kollegen haben nicht gerade 'ne hohe Meinung von dir. Und wenn ich danach gehe, bleib ich eh nicht lange hier.“

    „Das sehe ich anders“, erwiderte JJO. „Die Belohnung. die auf dich ausgesetzt ist, gehört mir.“

    Jaffa fing an, zu lachen. 'Jedes Mal das Gleiche', dachte er sich. 'Der Trottel will sich jetzt erstmal profilieren, sich aufspielen vor den anderen und dann, ja dann bin ich schon wieder auf der Flucht.' Während Jaffa sich das dachte, griff JJO nach seinem Telefon und wählte eine Nummer. Er bemerkte nicht, dass sich jemand von hinten anschlich. Ein kurzer Hieb und JJO sackte, von einem Holzscheit getroffen, zu Boden.
    Jaffa hörte ein Zimmer weiter, dass etwas zu Boden fiel. Er versuchte, um die Ecke zu schauen, doch die Fesselung hielt ihn auf seinem Stuhl. Dann hörte er Schritte, die näher kamen und sah schließlich Cameron Lee, wie der um die Ecke bog.

    „Na, wen haben wir denn da“, fragte er rhetorisch. „Lang nicht mehr gesehen, Jaffa.“

    Jaffa stöhnte. „Nicht du auch noch.“

    „Das auch kannst du streichen, JJO ist raus aus dem Spiel. Wundert mich eh, dass der dich fangen konnte.“

    „Und was jetzt? Das Übliche? Du rufst SG an, damit der mich abholen kann?“

    „Nein, ich dachte wir spielen ein Spiel.“

    „Kein Interesse.“

    „Aber es lohnt sich - für dich und für mich. Ich helfe dir, deine Verfolger loszuwerden. Im Gegenzug hilfst du mir, meine Gegner loszuwerden.“

    „Sind meine Verfolger, nicht deine Gegner?“

    „Nicht ganz.“

    „Und wie soll das jetzt funktionieren?“

    „Ganz einfach: Du lockst sie in eine Falle, und ich erledige den Rest. Danach kannst du abhauen, denn die Belohnung interessiert mich nicht.“

    „Na dann. Ich schätze, wir haben einen Deal.“ Cameron Lee schnitt Jaffa vom Stuhl los und ging mit ihm den Plan Schritt für Schritt durch. Aus dem Gejagten sollte der Jäger werden und aus den Jägern die Gejagten. Der Plan gefiel Jaffa, endlich mal war er nicht auf der Flucht. Zumindest dachte er das. Der Schlaueste war er halt nicht.

    Lee stattete Jaffa mit zwei 9mm Pistolen aus, einem Kampfmesser sowie drei Handgranaten und einer Landmine. Danach rief er bei seinem Boss an, um ihn zu informieren wo Jaffa sein würde. Er wusste, dass sein Boss die anderen Auftragskiller auch informieren würde, da er ihn für tollpatschig hält. Und genau das war Teil seines Plans. Gemeinsam mit Jaffa fuhr er zum Treffpunkt und bereitete alles vor.

    Nach und nach trafen die Kontrahenten ein. Lee lenkte sie direkt mit einer lautstarken Streiterei ab. Jaffa war derweil damit beschäftigt das Gelände zu erkunden und eine weitere Flucht zu planen, falls etwas schief laufen sollte. Er deponierte seine Landmine und machte eine weitere Runde.

    Lee wurde derweil von seinen Kontrahenten verbal attackiert. Als alle eine Explosion hörten, zückten sie ihre Waffen und rannten zur Explosion hin. Dort entdeckten sie dann, was die Detonation ausgelöst hatte. Jaffa war in seine eigene Landmine gerannt.
    „Oh Mann“, stöhnte Lee und klatschte sich mit der rechten Hand an die Stirn. „Dieser Vollidiot sollte doch nicht in die Mine laufen, die für euch … oO“

    Gerade als Lee „für euch“ sagte, drehten sich die anderen zu ihm um und richteten ihre Waffen auf ihn. Blitzschnell reagierte Lee, zog eine Blendgranate und rannte los. Nun war er derjenige auf der Flucht.


    Drei Tage später


    Lee rannte durch die Wälder, immer wieder blickte er sich um. Er konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass er es drei Tage zuvor geschafft hatte, seinen Verfolgern zu entkommen. Er hatte bisher unheimliches Glück gehabt. Seinen ersten Verfolger konnte er durch einen Trick ins ewige Nirvana schicken. Der zweite stellte sich noch tölpelhafter an als Jaffa. Er versuchte, eine Handgranate nach Lee zu schmeißen, traf aber lediglich den Baum vor ihm, von wo aus die Granate dann zurückprallte.

    Jetzt waren es seiner Rechnung nach nur noch drei Verfolger. Saffier, Gaterin und JJO. Mit den Frauen würde er locker fertig werden, aber JJO würde sich nicht so einfach abschütteln lassen. Lee schaute noch einmal nach hinten, als er mitten in einen rothaarigen Mann um die 30 hineinrannte.

    „AUA! PASS DOCH AUF!“

    „Tschuldigung. Kann ich Ihnen helfen?“

    „Seh' ich aus wie ein verkalkter Rentner? Finger weg!“

    „Ich wollt' ja nur. Mein Name ist Cameron Lee. Kann ich das irgendwie wieder gutmachen?“

    „Durchaus. Besorgen Sie mir zwei Mädchen und ich vergesse, dass sie mich umbringen wollten.“

    „Aber ich …“

    „Nix da - entweder zwei Mädchen, am besten scharfe Rothaarige, oder ich zeige Sie an!“

    Lee stand ziemlich bedröppelt da. Er hatte zwar sofort an Saffier und Gaterin gedacht, aber wie sollte er diese dazu bringen, bei ihm zu bleiben. Rothaarig waren sie zwar auch nicht – aber was soll's. Vorsichtshalber willigte er in den Deal ein.

    „Hey Woody! Was liegst'n du schon wieder am Boden?“

    Lee schnellte herum, um nachzuschauen, wer da herankam. Er erkannte jemanden, der aussah, als hätte er eine Aura aus Flammen. Lee dachte sich, das müsste eine Reflektion sein, da sie im nächsten Moment schon wieder weg war.

    „Ach, hilf mir lieber hoch. Der Idiot hat mich umgerempelt“, moserte Woody 'rum. „Der da heißt Cameron Lee. Auftragskiller wahrscheinlich, so wie der versucht hat, mich umzubringen - allerdings 'n schlechter.“

    „Angenehm. Maverick „Stan“ Diabolo. Von Beruf Herzensbrecher.“

    „Cameron Lee. Auch wenn's komisch klingt, ich bin wirklich Auftragskiller. Auf der Flucht allerdings. Sie würden mir nicht zufällig helfen, meine Verfolger loszuwerden?“

    „CIA? Interpol? FBI? NSA? GSG9? – Wen haben sie verärgert?“

    „Genau genommen …“

    „Genau genommen interessiert ihn das überhaupt nicht, Lee. Er sieht nur Möglichkeiten, seine Lieblingsmachete zu benutzen“, warf Woody ein. Er klopfte sich den Staub von der Hose sowie dem Hemd und rückte dann seinen Cowboyhut zurecht. Lee wusste nicht, was er sagen sollte. Zwei komische Typen standen da vor ihm, und beide wusste er nicht recht einzuschätzen. Ein John-Wayne-Verschnitt und ein Machetenliebhaber mit Zigarren in der Hemdtasche. Aber da ihm drei der Verfolger noch im Nacken saßen, nahm er nur zu gern ihre Hilfe an.

    „Also, seid ihr beide ein Team oder so?“

    „Nun, um genau zu sein …“

    „Um genau zu sein: Wir sind die Expendables“, beendete Woody Mavericks Satz.

    „Ich dachte, die wären zu siebt mindestens und außerdem nur 'ne Filmbesetzung?“

    „Nun, wir sind die Originale.“

    „Aber ihr seid nur zu zweit!?“

    „Jetzt gerade, aber wir suchen noch Mitglieder. Unsere ehemaligen Mitstreiter sind, nun ja, in Rente. Sozusagen. Denke mal, man kann es so nennen.“

    „Also wären wir zu dritt?“

    „Nein, zu viert. Es gibt noch einen, Redlum; aber der hat gerade so einen seltsamen Pringlesdosen- Tick. Wollte lieber zu Hause bei seinen Pringles bleiben. Musst du nicht verstehen“, erklärte Woody Lee. „Auf jeden Fall schuldest du mir erstmal zwei Mädchen.“

    Mav schaute bei diesen Worten Woody eindringlich an, bis dieser ihn anblaffte, wieso er so schaute. Daraufhin erwiderte Mav nur, dass kein Mädchen mit einem Bekloppten wie Woody ins Bett steigen würde. Daraufhin prügelten sich beide mitten auf der Straße. Lee schaute nur entgeistert zu, bis er JJO, Saffier und Gaterin in einiger Entfernung ausmachte.

    „Oh fuck!“

    „Was'n los? – AUTSCH

    Woody hatte inne gehalten wegen Lees Ausruf, was Mav sofort zu einem gezielten Tritt ausnutzte. Lee drehte sich um und wies auf seine Verfolger hin. Mav grinste daraufhin diabolisch, nahm seine Machete und erklärte, dass er das übernehmen würde. Er verschwand zwischen zwei Häusern, während Lee schon mal seine 9 mm aus dem Halfter zog. Woody kniete immer noch jammernd auf der Straße und hielt sich die Hände dort, wo Mav zugetreten hatte.

    Als die drei Verfolger Lee gegenüberstanden, grinsten sie nur - in dem Glauben, Lee nun dranzukriegen. Lee tat so, als wenn sie ihn erwischt hätten.

    „Lee, überlass mir die zwei Frauen“, bat Woody, der sich mittlerweile wieder einigermaßen gefangen hatte.

    „Wer is'n das Lee. Dein Hund?“, deutete Saffier spöttisch nach unten.

    „Sicherlich, knie' doch neben ihm.“

    „Weiber“, seufzte JJO und verdrehte die Augen. „Irgendwelche letzten Worte, Lee?“, fragte er noch.

    „Weiß nicht, hast du welche JJO?“

    „Wie wär’s mit – lasst mich leben?“

    „Abgelehnt!“, sagte Mav, der sich von hinten angeschlichen hatte und mit einem Hieb JJOs Kopf abtrennte vom Körper. Woody wiederrum nutzte die Gelegenheit und stürzte sich auf Saffier sowie Gaterin und entwaffnete diese. „Ihr gehört mir!“, triumphierte er.

    Währenddessen kam Redlum an, zog sein Schwert aus der Scheide und stach es in JJOs Leib. „Ich liebe Leichen am Stiel“, gluckste er. „Gott, ist das pervers.“ Lee war komplett geschockt. „Wieso steckt der sein Messer in ihn?“

    „Das ist ein Tick“, erwiderte Woody. „Einfach ignorieren“, fügte Mav hinzu.

    „Ich bin dann mal mit den zwei Hübschen weg“, sagte Woody. Er hob die beiden bewusstlosen Frauen auf seine Schultern und ging mit ihnen in ein Haus. Die anderen drei schauten sich jetzt gegenseitig an, sagten aber nix. Dann brach Lee die Stille. „Macht er das, was ich denke?“

    Redlum verdrehte die Augen und grinste anzüglich. „Was denkst du denn?“

    „Naja, was wohl“, sagte Mav.

    „Dass er mit ihnen – spielt – jetzt?“

    „Wenn du es – spielen – nennen möchtest“, kommentierte Redlum trocken.

    Woody war derweil bei guter Laune, hatte er doch endlich zwei neue Spielobjekte. Fröhlich pfeifend war er die nächsten beiden Stunden beschäftigt. Dann kam er aus dem Haus. Die anderen hatten es sich in der Zwischenzeit im Garten gemütlich gemacht. „Das Buffet ist angerichtet“, rief Woody fröhlich.

    „Wir haben schon gegessen, aber danke."

    „Moah, wozu dann die Arbeit“, motzte Woody beleidigt.

    „Willst'n Bier?“, fragte ihn Mav und schwenkte eine Flasche. Woody griff zu, hockte sich ins Gras und begann ein Gespräch mit Lee über dessen Vergangenheit, wieso er verfolgt wurde und was er jetzt so plante. Bis in den späten Abend unterhielten sie sich.



    Am nächsten Morgen


    Die vier wollten in der Morgendämmerung aufbrechen, um Lee an einen sicheren Ort zu bringen. Als sie das Haus verließen, bemerkten sie, dass am Ortseingang eine Spezialeinheit auftauchte.

    „Die sind wohl hinter mir her“, mutmaßte Lee.

    „Glaub' ich kaum. Das sind die Mei N ser. Eine Rebellische Organisation, die uns mal voraus war. Dann allerdings begannen wir, sie nach und nach zu dezimieren.“

    „Waffenkiste?“

    „Waffenkiste!“

    Woody und Mav machten die Waffenkiste im Hummer auf. Sie legten sich die schusssicheren Westen sowie Pistolenhalfter und einen Handgranatengürtel an. Woody nahm die M16 und reichte sie an Redlum weiter. Lee gab er eine AK101 und für sich selbst suchte er eine G36C aus. Dann fragte er Mav, ob dieser noch etwas bräuchte - doch der hatte sich bereits die Machete genommen und ließ sie mit einem Zischen in der Luft voller Vorfreude hin und her sausen.

    „Immer derselbe Mist. Der und sein Nahkampf mit der Machete. Dabei wäre mal wieder Tool-Time“, fluchte Woody noch leise, als er sah, dass Mav bereits hinter dem Haus verschwunden war.

    Er begab sich ans Steuer des Hummers, während Redlum und Lee auf der Ladefläche Platz nahmen. Dann preschte er los. Mav machte derweil einen Bogen um den Gegner und begann dann, wild um sich schlagend eine Schneise in die Mei N ser zu schneiden. Er sah aus den Augenwinkeln, dass Woody angerast kam und sprang auf den fahrenden Wagen. Ein paar Kilometer weiter befand sich ein Reservetrupp der Mei N ser. Da zwei von ihnen partout nicht aus dem Weg sprangen, drückte Woody das Gaspedal durch und fuhr sie über einfach über den Haufen.

    „Road Kill Baby!“ riefen alle vier gleichzeitig.


    Am selben Abend. Ein paar Hundert Kilometer weiter.


    „Ach, das tut gut“, sinnierte Redlum vor sich her und streckte seine langen Beine von sich. „Es gibt doch nix schöneres als Pizza, denken und Formel 1“.

    „Formel 1 wird überbewertet“, sagte Lee und fing sich daraufhin gleichzeitig von links eine Redlumsche Backpfeife und von rechts einen teuflischen Aufwärtshaken ein. Woody war derweil mit seiner Lieblingsbeschäftigung … beschäftigt. Tool Time!

    Das bedeutete, er hatte eine Dartscheibe aufgehängt, ein Logo draufgekritzelt und warf nun Messer darauf, um vor den anderen anzugeben. Mav schaute sich diese Versuche an, um dann Woody ein wenig zu triezen. „Ich dachte du wirst durch Üben besser und nicht schlechter mit'm Messer?“, rief er Woody zu.

    „Ich bin Tool, der Messerwerfer. Ich bin der Beste und kann jeden schlagen; dagegen kann niemand was sagen!“, erwiderte Woody prahlerisch. Mav stand daraufhin auf, nahm sein Messer aus dem Stiefel, schaute sich prüfend die Dartscheibe an und ging 20 Meter weit weg. Dabei philosophierte er vor sich her:

    I once knew a guy named Tool. To me was the epitomy of cool, good with a knife, bad with a wife. And to think he could beat me Dreamin,' he'd defeat me Cool, Tool Ya gotta be a fool.” Mav grinste und warf das Messer zwischen Woody und Cam hindurch genau ins Zentrum der Dartscheibe.

    “Ich würde sagen: Mav gewinnt somit”, stellte Redlum fest und warf nochmal einen Blick zwischen der Dartscheibe und Mav hin und her. „Aber nun zurück zu den wichtigen Dingen. Die Mei N ser werden diese Klatsche nicht auf sich sitzen lassen, das ist euch hoffentlich bewusst?“

    „Wir verstecken uns mit Sicherheit nicht“, erwiderte Mav großspurig.

    Lee hatte so seine Zweifel und gab zu bedenken: „Aber wie sollen wir uns verteidigen?“

    „Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung“, sagte Woody und warf erneut ein Messer auf die Dartscheibe.

    „Also: Greifen wir an, bevor wir uns verteidigen müssen.“ Redlum war sofort dabei und kramte nach einer Karte der Umgebung.


    Am nächsten Tag


    Die vier hatten die ganze Nacht über ihrem Plan, von den Gejagten zu Jägern zu werden, gehockt und ihn bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Zwischendurch fragte sich Lee immer wieder, was Woody wohl mit Saffier und Gaterin angestellt hatte. Nach einer Weile rang er sich dazu durch, seine Frage auch laut zu stellen: „Du Woody. Was hast du eigentlich …“

    „… mit den Frauen gemacht - möchtest du wissen, Lee? Komm näher, dann sag ich es dir", erwiderte Woody amüsiert. Lee folgte der Aufforderung und spitzte erwartungsvoll die Ohren. „Sagen wir es mal so: Die beiden werden nie wieder als Auftragskiller arbeiten. Nein, nein, keine Angst", fügte er hinzu, als er Lees entsetztes Gesicht sah, "die Leben schon noch. Naja zumindest denke ich das. Kommt drauf an, wie oft sie schon auf den Lichtschalter gedrückt haben.“

    „Lichtschalter?“

    „Kennst du das Prinzip des Totmannschalters?“

    „Ja, glaub schon, bei loslassen erfolgt Detonation“, antwortete Lee unsicher.

    „Nun, hier ist es ganz ähnlich. Nur, dass ich Ihnen sagte: 1.000-mal drücken, dann geht das Licht erst an, weil sie mit jedem Knopfdruck die Batterie aufladen.“

    „Und wieso sollten sie dann nicht mehr leben?“ Lee verstand jetzt überhaupt nichts mehr.

    „Weil Woody ihnen natürlich nicht sagte, dass wenn 1.000 mal gedrückt wurde, dann der ganze Boden für eine Minute unter Strom steht. Ebenso wie die Decke und die Wände - der alte Sadist."

    „Selber Leute mit Macheten niederkämpfen, aber zu mir Sadist sagen“ kam es von Woody ziemlich angepisst.

    „Wie auch immer, Leute“, merkte Redlum an, der sich bisher zurückgehalten hatte. „Wir müssen los, oder das Zeitfenster schließt sich.“

    Die vier sammelten ihre Habseligkeiten und ihre Waffen ein und brachen auf, um diese Jagd ein für alle Mal zu beenden.


    Zwei Tage Später, Hauptquartier der Mei N Ser


    Der Anführer der Mei N Ser, ein zwielichter Typ namens Terraner, war gerade dabei, seine Truppen loszuschicken um den Rest der Expendables zu vernichten. In dem Moment, in dem er die letzten Instruktionen an seinen Sergeant at Arms weiterreichte, erschütterten mehrere Explosionen das Gebäude. Lee, Woody, Redlum und Mav hatten sich bereits durch einen Tunnel ins Gebäude geschlichen und waren nun schwer damit beschäftigt, im Erdgeschoss eine wahrlich bombastische Feier abzuhalten, bei der sie jeden, der sie auf dem Weg nach oben störte, einfach abknallten.

    Unten im Hof waren zeitgleich mehrere Fahrzeuge durch Mörsergeschosse explodiert, die die vier vor dem Einbruch des Tunnels gut platziert und ausgerichtet hatten und nun per Fernbedienung in einen Dauerfeuermodus versetzt wurden.

    Terraner bekam einen hochroten Kopf und wütete furchtbar wegen dieses Angriffs. Er beschloss augenblicklich, sich selber ins Kampfgetümmel zu werfen.

    „Woody! Ich brauch sofort Munition“, hallte es auf der dritten Etage. „Fang“, rief Woody zu Redlum zurück, der gerade in den Nahkampf gegen einen der Gegner gehen wollte, als dieser von Mavs Messer, das von der Seite angeflogen kam, am Kopf getroffen wurde.

    „Danke“, rief Redlum zu Mav. „Kein Problem“, rief dieser zurück und erledigte mit einem Kolbenschlag den letzten Gegner vor ihm, als plötzlich eine weitere Explosion die beiden zu Boden warf. Sie rappelten sich wieder auf und sahen Lee blutend am Boden liegen sowie Woody, der neben ihm auf die Knie gefallen war. „Handgranate“, rief dieser wutentbrannt.

    „Wir werden ihn rächen!“, brüllte Mav voller Zorn zurück.

    „Los, nach oben. Wir haben noch 'ne Rechnung offen!“. Redlum packte Lees Leiche und zog sie in einen Nebenraum. „Wir holen dich später“, sagte er, steckte ein neues Magazin in seine M16, lud durch und lief mit Woody und Mav nach oben.

    In der fünften Etage begegneten sie Terraner. „Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da“, amüsierte sich dieser.

    „Einen Toten!“, kam es erbost zurück.

    „Daraus sollte ich unbedingt vier machen“, höhnte Terraner.

    „Versuch's doch“, knurrte Mav.

    Woody hob seine Waffe. „Der gehört mir.“

    „Nein! Ich sagte Lee, dass ich ihn rächen werde!“, stoppte Redlum seine Kumpanen. „Das ist meine Sache!“

    „Mir schlottern schon die Knie“, lachte Terraner ihn aus.

    „Dir wird das Lachen gleich vergehen“, schrie Redlum wütend und rannte auf seinen Gegner zu, welcher sich zum Kampf bereit machte. Schnell gewann Terraner die Oberhand und Redlum musste zurückweichen. Als Woody merkte, dass Redlum in Bedrängnis geriet, mischte er sich ein. Mav hielt es auch nicht in der Defensive und die drei fighteten gleichzeitig mit Terraner. Nun war dieser, in Gefahr zu verlieren. Er versuchte, sich Woody zu packen, um ihn über das Treppengeländer zu schmeißen. Woody jedoch konterte mit einem gezielten Tritt gegen Terraners Knie und hieb ihm zusätzlich den Ellbogen ins Gesicht, worauf dieser wegknickte. Terraner jedoch zog im Fallen sowohl Mav als auch Redlum das Standbein weg, kam schnell wieder hoch und packte Woody erneut. Als dieser schon halb über dem Geländer hing kamen von hinten die beiden anderen, die sich in der Zwischenzeit auch wieder aufgerappelt hatten. Sie packten Terraners Beine und hievten ihn zu zweit über das Geländer und über Woody hinweg. Woody griff gedankenschnell den Splind der Handgranate, die an Terraners Weste hing, ließ sich von Redlum hochziehen und trat mit den beiden vom Geländer weg. Zwei Etagen tiefer hörte man eine Explosion.

    Die drei machten sich - stark ramponiert – auf den Weg nach unten und wollten Lees Leiche bergen. Gerade, als sie bei ihm ankamen, bewegte sich dieser jedoch auf einmal. „Das tat weh“, stammelte Lee, kam langsam hoch und blickte an sich herab. Er musste feststellen, dass sein Bein blutig war und ihm alles weh tat.

    „LEE!“ riefen die anderen drei gleichzeitig.

    „Keine Sorge“, grinste dieser und hob den Daumen. "So schnell geh' ich schon nicht drauf. Ich hoffe, ihr habt alle erledigt." Ein Blick in die zufriedenen Gesichter sagte ihm alles. "Und jetzt schleunigst weg hier.“

    Redlum und Woody nahmen Lee unter die Arme und zogen ihn durch die Empore mit hinaus. Sie blickten auf das, was einmal der Parkplatz gewesen war. „Ziemlich gut getroffen“, staunte Woody. „Joah, nicht schlecht. Aber nun lasst uns verschwinden.“


    Epilog

    Circa 20 Jahre später

    „Wir sind Schatten. Schemen in der Nacht. Wir sind Geister. Die unerkannte Nacht. Unsere Treue gehört unseren Kameraden. Wir sind Söldner, die besten der Welt. Kinder des Krieges, Eigner des Sieges. Wir lehnen Aufträge nur dann ab, wenn dabei zuviel Risiko besteht. Also – was hast du?“
    „Ich hab zwei Aufträge für euch. Einer in den Park und einer in die Hölle und zurück.“
    „Klingt interessant. Und wer sind Sie?“
    „Da wir uns in einem Gotteshaus treffen, nenn' mich Mister Church …“
    „Die einzige Church, die ich kenne, ist mein Schlafzimmer - weil dort mein Weib Liljana mir die Beichte abnimmt.“


    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 4: "User auf der Flucht" - Kommentare
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


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