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Thema: [SGA] Staffel 6 Folge 10 - Zwei und Zwei

  1. #1
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Standard [SGA] Staffel 6 Folge 10 - Zwei und Zwei

    Titel: Zwei und Zwei
    Autoren: Bram und Saffier
    Serie/Staffel: SGA nach Staffel 5
    Genre: Abenteuer, Charakter
    Raiting: PG-13
    Charaktere: Ronon Dex, Dr. Carson Beckett, OC (Kirah, Lieutenant Commander Melanie Hanson)
    Inhalt: Ein Freier Tag in Atlantis! Für alle? Natürlich nicht. Während sich Ronon auf das Festland begibt, muss Melanie Carson durch das Tor begleiten, da er als Arzt gebraucht wird und natürlich läuft mal wieder nicht alles nach Plan.
    Anmerkung: Endlich geht es weiter! Es tut mir wirklich leid, dass ihr so lange auf die Fortsetzung warten musstet, aber bedingt durch den Prüfungsstress hat mir mein Studium sämtliche Zeit und Motivation zum schreiben genommen. Und da ich euch nicht mitten in der FF so lange warten lassen wollte, habe ich den Start der FF noch weiter verzögert und hoffe, dass ich jetzt endlich wieder mit dem Schreiben in die Gänge komme.
    Anmerkung 2: Diese FF folgt auf Folge 9 - Würfelspiele. Sie kann auch ohne die Kenntnis der vorher gegangenen Folgen gelesen werden, aber es ist durchaus von Vorteil, wenn man weiß, um wen es sich bei Kirah und Melanie handelt.


    Kapitel 1 – Morgensport


    „Nicht schon wieder. Hast du nichts Besseres zu tun, als mich jeden Morgen zu wecken?“, beschwerte sich John sofort bei Ronon, ohne dem großen, nun breit grinsenden Mann „Guten Morgen“ zu sagen.
    Es war ein neuer Morgen und der Sateder hatte sein Lieblingsspiel noch immer nicht aufgegeben. Jeden Morgen bevor Ronon seinen morgendlichen Lauf durch Atlantis begann, weckte er den Colonel um diesen zu fragen ob er ihn begleiten würde.
    „Laufen wir eine Runde?“, gab Ronon nur, die täglich gleiche Frage, zurück und John seufzte.
    Genervt sah John den Mann an und ließ schließlich seufzend den Kopf hängen.
    „Okay. Wenn ich heute eine Runde mit dir laufe, lässt du mich dann morgen endlich wieder in Ruhe ausschlafen?“, gab John etwas nach, weil Ronon dieses Spiel schon seit fast drei Monaten mit ihm spielte und der Soldat einfach nicht mehr wollte als ein einziges Mal wieder richtig lange schlafen, ohne dass der Sateder ihn schon weckte noch bevor die Sonne überhaupt richtig aufgegangen war.
    Zwar war er nicht das, was man einen Langschläfer nannte und führte so gut wie jeden Morgen sein übliches Sportprogramm durch, doch war der Sateder immer um einiges früher dran, als er.
    „Ich überlege es mir“, konterte der Sateder amüsiert und erntete dafür einen skeptischen Blick von John.
    Schließlich winkte der Soldat doch nur ab und grinste.
    „Okay. Heute mach ich mit. So ein wenig Morgensport ist ja auch was Gutes und sich jetzt noch einmal hinlegen lohnt sich nicht“, gab John lachend doch nach.
    „Ich zieh mir nur noch etwas anderes an“, fügte er hinzu und war auch schon wieder in seinem Quartier verschwunden.

    Kurze Zeit später öffnete sich die Tür aber wieder und John kam auf den Gang.
    „Dann los! Laufen wir“, forderte der Soldat Ronon auf und begann locker zu laufen, um sich erst etwas aufzuwärmen und Ronon folgte ihm.
    „Sollen wir McKay auch wecken und zum Mitlaufen auffordern?“, grinste John als sie an dem Quartier des Astrophysikers vorbei kamen.
    „Nötig hätte er es“, brummte Ronon und John lachte wieder.
    Es hielt aber keiner von beiden an um wirklich an Rodneys Tür zu klopfen. Aus Erfahrung wussten die beiden Männer dass der Kanadier danach den Rest des Tages unausstehlich sein würde. Immerhin hatte Ronon den Versuch schon einige Male gewagt und es dann während der darauf folgenden Außenweltmissionen am gleichen Tag sehr bereut. Man wollte es vorher zwar nicht glauben, aber Rodney konnte sich noch mehr als üblich über jede Kleinigkeit beschweren, wenn er früh am Morgen geweckt worden war.
    Da sie sich aber von dem unausgeschlafenen und noch mehr nörgelnden Wissenschaftler den heutigen Tag nicht versauen lassen wollten, unterließen sie es lieber. Rodney war schon ausgeschlafen manchmal etwas schwer zu ertragen. Man musste es nicht noch schlimmer machen.

    „Ganz schön wenig los“, stellte John fest nachdem die beiden eine Zeit lang gelaufen waren und die Stadt schon fast verlassen hatten, um ihre Route über den Pier fortzusetzen.
    Der Soldat war schon leicht ins Schwitzen gekommen, während man bei Ronon vermuten könnte, dass er gerade erst losgelaufen wäre.
    „Ist immer so“, gab Ronon brummend zurück.
    Im nächsten Moment verließen die beiden Männer die Stadt, um einen Weg den Pier entlang zu den Außentürmen einzuschlagen, als sie beide eine Person entdeckten, die am Pier stand.
    „Hey!“, gab John sofort einen interessierten Laut von sich, während Ronon alles andere als überrascht darüber war, jemanden am Pier zu sehen.
    Ronon musste nicht einmal hinsehen um zu wissen, was John entdeckt hatte. Kirah war natürlich ebenfalls schon wach und sammelte am Pier Energie durch die Morgensonne. Wie an jedem Morgen blieb Ronon automatisch einen Moment lang stehen, um die Artemi bei ihrem Sonnengebet zu beobachten.
    „Das ist ja einmal ein schöner Anblick“, erklärte der Colonel neben ihm und blieb links von Ronon ebenfalls stehen, um die Gestalt genauer zu betrachten.
    Dass der Sateder einen leicht lächelnden und zufriedenen Blick auf Kirah warf, bemerkte der Soldat aber nicht. Dafür war er selbst etwas zu sehr von dem Anblick gefangen.

    „Wenn man das jeden Morgen sieht sollte ich dich wirklich öfter begleiten“, murmelte der Colonel und ließ seinen Blick etwas über die Figur der Frau gleiten.
    Kaum hatte der Soldat das gesagt, wandte Ronon John den Kopf zu. Das leichte Lächeln war vom Gesicht des Sateders verschwunden. Missmutig atmete Ronon einmal tief ein und aus und presste die Lippen etwas zusammen. Er hatte den Soldaten nicht zu einem Morgenlauf überredet, damit der nun stehen blieb und die Artemi auf diese Weise anstarrte.
    „Vielleicht sollten wir sie fragen ob sie nicht etwas mit uns laufen will?“, schlug John mit einem kleinen, schelmischen Lächeln vor, das deutlich zeigte, dass sein Interesse an einer Frau ein klein wenig geweckt war.
    Genervt verdrehte Ronon die Augen, verzog kurz das Gesicht und sah zu Kirah, nur dass er dieses Mal alles andere als zufrieden wirkte.
    „Sie will nur Energie sammeln. Dabei sollten wir sie nicht stören“, brummte der Sateder. John sah zu dem Mann auf und versuchte an dessen Gesicht abzulesen, ob Ronon es ernst mit seinen Worten war.
    „Was ist denn? Zu dritt macht es bestimmt mehr Spaß und dann gäbe es wenigstens einen, gegen den ich auch gewinnen kann“, beschwerte sich John, obwohl er etwas andere Hintergedanken dabei hatte, Kirah zum Laufen einzuladen.
    „Ein anderes Mal vielleicht. Komm jetzt!“, knurrte Ronon nur und wandte sich von der Szene, die Kirah im Sonnenaufgang bot, ab um loszulaufen.
    John sah ihm aber nicht einmal nach, sondern legte nur den Kopf etwas schief und musterte die Frau ein weiteres Mal mit einem Lächeln. Er war doch auch nur ein Mann und ein klein wenig Gucken konnte doch nicht verboten sein.

    Im nächsten Moment lernte der Colonel auf eine etwas schmerzhafte Weise, dass Gucken wohl doch verboten war.
    „Wir wollen endlich weiter“, erklärte der Sateder mit einem Ton in der Stimme, der keinen Widerspruch zuließ, packte den Soldaten am Kragen und zog ihn kurzerhand mit sich.
    Einen Moment lang musste John mit dem Gleichgewicht kämpfen und konnte sich Ronons festem Griff nicht entwinden. Um den Sateder nicht noch weiter zu verärgern lief John wieder los, aber nach wenigen Schritten warf er einen kurzen Blick zurück zu Kirah, die von all dem anscheinend nichts mitbekommen hatte.
    Dann sah er nach vorne zu dem Sateder, der stur weiterlief und Kirah keines weiteren Blickes würdigte. Ronon wurde sogar noch schneller, als wollte er nur noch weg vom Pier und der Artemi. John seufzte und steigerte ebenfalls das Tempo, um mit dem Sateder wenigstens ansatzweise mithalten zu können.

    Zwei Stunden später, nach einem Wettlauf, den John wieder einmal verloren hatte und einer Dusche, begaben sich die beiden Männer in die Kantine um gemeinsam zu frühstücken. Es war noch immer früh am Morgen und es waren wenige Menschen in der Kantine, was den Vorteil hatte, dass das Frühstückbuffet noch nicht geplündert war und beide Männer sich in aller Ruhe ein Frühstück aussuchen konnten.
    Als sie sich an einen Tisch setzten, sah John sich neugierig um und begann unvermittelt zu grinsen.
    „Schade“, murmelte der Soldat amüsiert und Ronon, der schon angefangen hatte zu frühstücken sah auf.
    „Was?“, wollte der Sateder mit wenig Interesse wissen.
    „Sie hat sich umgezogen“, grinste John und betrachtete noch immer Kirah, die nur wenige Tische entfernt saß und sich mit ihrem Teamkollegen Arthur unterhielt.
    Der Soldat frühstückte und vor der Artemi lag ein Buch auf dem Tisch, was zeigte, dass sie zum Lesen in die Kantine gekommen war. Eigentlich redete aber nur Arthur. Kirah lächelte etwas und hörte ihm aufmerksam zu. Dabei erzählte der Soldat seine Geschichte anscheinend auch noch mit Händen und Füßen und versuchte alles, um die Artemi zum Lachen zu bringen.

    Auch Ronon hatte die beiden nun entdeckt. Er aß zwar weiter ohne etwas auf Johns Worte zu erwidern, aber der Sateder zog die Augenbrauen leicht zusammen und ließ die Artemi und den Soldaten nicht mehr aus den Augen.
    „Die beiden verstehen sich gut“, stellte John gut gelaunt fest, lachte etwas und widmete sich seinem Frühstück.
    Den beiden Personen aus Lornes Team warf er nur hin und wieder einen kurzen, aber neugierigen Blick zu.
    „Ich könnte mir vorstellen, dass McKenzie ernsthaft interessiert ist. Immerhin hat sich ja in der Zwischenzeit herausgestellt, dass Zelenka und sie wirklich nur sehr gut befreundet sind“, plauderte er dabei weiter, obwohl er wusste, dass Ronon an Atlantis‘ Pärchen nicht gerade sehr viel Interesse hatte.
    „Wenn, dann sollte er sich aber lieber beeilen. Es gibt noch andere, die Interesse an Kirah haben“, schmunzelte er weiter und dachte an den Anblick, den ihm die braunhaarige Frau beim Morgenlauf geboten hatte.

    „Vielleicht sollte ich es mir auch überlegen“, scherzte er.
    Sofort wurde Ronons Blick noch düsterer und er starrte nun John an.
    „Was ist?“, wollte der Soldat wissen, dem Ronons Blick natürlich auffiel.
    Ronon warf dem Colonel nur einen kurzen, nachdenklichen Blick zu, sagte aber nichts zu dem Thema.
    „Hast du etwa Interesse?“, versuchte der Colonel sofort den Sateder etwas zu necken und erntete dafür schon den gefürchteten Todesblick seines Gegenübers.
    „Schon gut. War nur eine Frage“, lenkte John deswegen schnell ein.

    „Guten Morgen John, Ronon“, begrüßte Teyla die beiden Männer als sie mit einem Tablett auf dem ihr Frühstück stand an den Tisch trat.
    „Guten Morgen Teyla“, grinste John schon zurück, während Ronon nur kurz eine Antwort brummte und dann wieder zu Arthur und Kirah starrte.
    Ohne etwas zu sagen setzte sich die Athosianerin, aber sie sah doch neugierig in die Richtung, in die Ronon und John immer wieder sahen.
    „Sitzen die beiden auch wieder zusammen?“, war alles was sie sagte, als sie die beiden Mitglieder des anderen Außenteams entdeckte.
    „Machen die zwei das öfter?“, erkundigte sich John sofort neugierig aber auch sehr amüsiert.
    „Ich sehe sie öfter hier sitzen und miteinander reden. Entweder die beiden oder Kirah und Radek oder Hanson. Arthur hilft Kirah aber unermüdlich bei ihren Leseübungen“, erklärte sie, sah kurz zu Ronon und musste etwas schmunzeln als sie erkannte, dass der Blick des Sateders noch düsterer geworden war.
    „Ich frage mich ja, wer von den beiden mehr aus den Büchern lernt“, scherzte sie und wandte sich mehr John zu um sich weiterhin mit dem Soldaten zu unterhalten.
    Der Sateder schien ihr im Moment kein geeigneter Gesprächspartner zu sein. Wenn er dem Gespräch überhaupt folgte.
    „Ich vermute Kirah. Die Sachen, die sie in der Zwischenzeit liest dürften McKenzie schon lange zu hoch sein“, lachte auch John.

    „Aber weißt du was John? Ich habe die beiden letztens im Trainingsraum überrascht. McKenzie und Kirah haben einen Übungskampf gemacht“, plauderte Teyla weiter und warf nur einen kurzen Blick zu Ronon.
    Der Sateder hatte kurz sein Frühstück unterbrochen und etwas das Gesicht verzogen. Es passte dem großen Mann offensichtlich nicht, dass Kirah und Arthur miteinander trainierten. John hingegen begann zu lachen.
    „Kirah und kämpfen? Sie sollte erst einmal lernen zu schießen, bevor sie versucht gegen einen trainierten Soldaten im Zweikampf anzutreten“, amüsierte sich der Colonel und registrierte Ronons missmutigen Blick nicht einmal.
    „Und wie hat Kirah sich gemacht?“, wollte der Sateder hingegen wissen und Teyla schmunzelte schon fast zufrieden.
    „Oh! Der arme McKenzie hatte seine liebe Mühe, damit sie ihn nicht besiegt. Ich glaube es dauert nicht mehr lange und Kirah ist ihm überlegen“, stellte die Athosianerin fest und John sah sie absolut ungläubig an.
    „Was? Wollte er sie gewinnen lassen?“, wunderte sich John, aber nun ignorierte Teyla ihn kurzerhand sondern wandte sich Ronon zu, der seit ihrem letzten Satz seltsam zufrieden wirkte.
    „Seit wann trainierst du Kirah, Ronon?“, wollte sie wissen.
    Der Sateder zog aber lediglich fragend eine Augenbraue hoch.
    „Wie kommst du denn auf die Idee, ich würde Kirah trainieren?“
    „Naja, ihr Stil, wie sie mit McKenzie gekämpft hat, hat mich ein wenig an deinen Kampfstil erinnert“, erwiderte Teyla, immer noch sicher, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag.
    „Vielleicht übt sie ja öfter mit McKenzie oder Hanson. Die beiden sind schließlich auch Regelmäßig bei den Trainingseinheiten die Ronon gibt und haben sich einiges von seinem Stil angeeignet“, überlegte John und bekam davon nur ein zustimmendes, wenn auch missmutiges brummen von Ronon.
    Zwar schaute Teyla ein wenig zweifelnd drein, doch ließ sie das Thema vorerst fallen und widmete sich wieder ihrem Frühstück.
    Ronon dagegen freute sich insgeheim darüber, dass sein Training mit Kirah bereits so weit voran geschritten war, dass sie es mit den Soldaten auf Atlantis aufnehmen konnte. Jedoch würde er einen Teufel tun und es den anderen auf die Nase binden, dass er für ihre Fortschritte verantwortlich war.

    TBC


  2. #2
    Grace Sherman Avatar von Helen Magnus
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    sheppard sollte nach seinen Aussagen während des Morgenlaufs und Frühstücks auch besser nicht mehr mit Ronon trainieren ... könnte gefährlich werden ...

    dass Ronon Kirah trainiert ist sicher gut

    Schöner Einstieg in Folge 10, ich freu mich auf mehr

    lg Sandra

  3. #3
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Oho, ist da wohl jemand verliebt
    Oder sollte ich sagen, dass es gleich mehrere erwischt hat *g*.

    Sheppard lässt sich mal endlich dazu überreden mitzulaufen, kein Wunder, wenn man jeden Tag, und das über Monate hinweg aus den Schlaf geholt wird.
    Aber zwei Stunden, laufen die etwa alle Korridore und Gänge ab , denn so groß ist Atlantis nun auch wieder nicht.
    Naja, Sport ist gesund von daher kann es nicht schaden.

    LG JJO

  4. #4
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Uiiii ..., vorsicht John u. Arthur, mit einem eifersüchtiger Ronon ist bestimmt nicht gut Kirschen essen.
    Arme Kira oder sollte ich sagen glückliche Kira? Gleich drei tolle Männer und mittendrin mein John. Sie ist echt zu beneiden!
    Ich bin sehr gespannt wie das ausgeht! Freue mich auf die nächsten Kapitel!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  5. #5
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Hallo

    vielen lieben Dank für die Feedbacks! Und ein herzliches Willkommen an alle ^^

    @ sandra: Da könntest du durchaus recht haben *g* Andererseits ist Sheppard Ronons Teamleader, wenn er den zu Brei schlägt, dann ist das glaube ich nicht ganz so optimal ^^

    @ JJO: Gleich mehrere vielleicht nciht unbedingt. Die meisten schwärmen vielleicht eher ein wenig für Kirah und würden gerne mal mit ihr Ausgehen und so, aber das die alle in sie verliebt sind würde ich nicht sagen Und Atlantis ist doch groß. Da kann man mit Sicherheit auch noch viel länger als nur zwei Stunden laufen gehen und hat immer noch nicht alles gesehen. Wenn man innerhalb von zwei Stunden alles ablaufen könnten, dann würde es nach so vielen Jahren sicherlich nicht immernoch so viele unerforschte Gebiete in der Stadt geben

    @ Chaya: Tja und Kirah bemerkt das auf ihre naive Art noch nicht einmal, dass sie recht anziehend auf die Männer wirkt und nicht gerade unattraktiv ist *g*

    Vielen Dank auch an die Dankedrücker Antiker91, Arcturus, claudi70, Galaxy, Helen Magnus, In4no, John´s Chaya, Jonathan J. O´Neill, Kaffeetante und USS George Hammond


    Bevor ich da später nicht mehr zu komme, lasse ich euch auch direkt das nächste Kapitel da! Viel Spaß beim lesen.

    Kapitel 2 – Kleine Gespräche

    Als Ronon einige Zeit später sein Tablett zurückbrachte, sah er das Kirah gerade die Kantine mit ihrem Buch in der Hand verließ. Sofort sah Ronon sich um. McKenzie war nicht zu entdecken und weder John noch Teyla beachteten den Sateder weiter, also folgte er der Artemi schnell.
    „Hey Kirah!“, rief er sie als er auf dem Gang war, damit sie auf ihn wartete.
    Sofort blieb die Artemi stehen, drehte sich zu dem Mann um und lächelte. Es war aber noch immer nur dieses Lächeln aus Höflichkeit, dass sie ihm gegenüber an den Tag legte und bei dem er sich nie sicher war, ob sie sich wirklich freute ihn zu sehen.

    „Spezialist Dex! Guten Morgen“, begrüßte sie ihn und sah ihn abwartend an, als er sie eingeholt hatte.
    „Morgen“, gab er zurück und rieb sich kurz etwas verlegen am Hinterkopf, weil er nicht wusste, wie er nun beginnen sollte.
    Er hatte auch nicht lange nachgedacht, sondern einfach nur schnell die Chance nutzen wollen um mit ihr über eine bestimmte Sache zu reden. Dabei hatte es ihn bis jetzt nicht einmal gestört. Nur war ihm heute bewusst geworden, dass es so besser doch nicht weitergehen sollte.
    Dafür stand er nun vor dem Problem, wie er es Kirah erklärte. Dass sie aber noch immer keine wirklich engen Freunde waren, erschwerte die Angelegenheit noch zusätzlich.

    Abwartend sah sie ihn an.
    „Willst du mir etwas sagen Spezialist Dex?“, erkundigte sie sich schließlich neugierig und er nickte.
    „Ja“, gab er zu und schmunzelte sogar etwas unsicher und kämpfte noch immer damit, wie er ihr sagen sollte, was er ihr sagen wollte.
    „Ich wollte dir eigentlich“, begann er und räusperte sich, bevor er schmunzelnd in eine andere Richtung sah.
    Vielleicht war es ja etwas einfach, wenn er sie dabei nicht direkt ansah.
    „Eigentlich wollte ich nur sagen, dass du dir vielleicht etwas anderes anziehen solltest, bevor du morgens Energie sammelst“, erklärte er doch immer etwas unbehaglich, ohne sie anzusehen, verzog das Gesicht und schaffte es dann doch sie wieder anzulächeln um zu sehen, wie sie auf seine Worte reagierte.
    Sie sah ihn mit großen, verwunderten Augen an, womit klar war, dass sie ihn wohl wirklich nie bemerkt hatte und sich gerade fragte, wovon er sprach.
    „Ich laufe jeden Morgen eine Runde durch Atlantis und sehe dich dabei immer am Pier stehen“, fügte er deswegen leicht grinsend als Erklärung hinzu.

    Im ersten Moment sah sie ihn mit offenem Mund an.
    „Oh!“, gab sie von sich, zog die Schultern hoch während sie noch ein „Äh!“ hinzufügte.
    Dann biss sie sich auf die Unterlippe und senkte schnell den Kopf. Wäre sie ein normaler Mensch wäre sie in dem Moment sicher auch rot geworden. Kirah konnte noch so vehement behaupten, dass sie als Artemi keine Gefühle empfinden konnte, sie war in einigen Hinsichten doch sehr menschlich.
    „Danke für den Hinweis“, erklärte sie schließlich verlegen und Ronon musste schmunzeln, weil es ihr so offensichtlich peinlich war.
    „Gern geschehen“, amüsierte sich etwas und räusperte sich dann selbst etwas, weil es ihm ebenfalls doch noch etwas unangenehm war.

    „Tut mir Leid, wenn dich das bei deinem Lauf gestört hat“, murmelte sie noch immer etwas verunsichert.
    „Nein. Es stört mich nicht“, erklärte er schnell und merkte etwas zu spät, dass er sich gerade in eine weitere missliche Lage hineinmanövrierte.
    Solche Gespräche waren auch nicht gerade seine Sache. Vielleicht hätte er Teyla oder Radek einen Hinweis geben sollen, damit einer von ihnen dieses Gespräch mit Kirah übernahm. Andererseits gab es bei der Artemi den Vorteil, dass sie nicht wie andere Frauen sofort irgendwelche zweideutigen Hintergedanken bei einem solchen Satz vermutete.
    „Ich meine“, begann er, während sie schon vorsichtig und etwas verwirrt zu ihm auf spähte.
    „Zieh dir einfach etwas anderes an! Gut?“, versuchte er das Gespräch kurzerhand zu beenden.
    „Okay“, gab sie zurück und nickte.
    „War das alles?“, wollte sie dann wissen und sah Ronon etwas schief an.
    „Ja“, nickte er hastig.
    Amüsiert und zufrieden sah ihr nach, nachdem sie sich verabschiedet hatte und den Gang schnell den Gang entlang marschierte, als wollte sie vor ihm flüchten.

    Dann blieb sie stehen, schüttelte den Kopf und drehte sich zu Ronon um. Etwas verwirrt über ihr Verhalten wartete er ab und beobachtete einfach was sie nun tun würde. Zu seiner Überraschung kam sie wieder auf ihn zu. Dabei umklammerte sie offensichtlich sehr nervös ihr Buch.
    „Spezialist Dex. Ähm“, begann sie, als sie wieder vor ihm stand und starrte so stur zu Boden, dass er schon daran dachte sie daran zu erinnern, dass sie ihm in die Augen sehen sollte.
    Gleichzeitig belustigte ihn ihr Verhalten, weil sie offensichtlich etwas von ihm wollte, aber doch auch Angst hatte ihn zu fragen.
    „Du hast doch heute und morgen auch frei oder?“, begann sie schließlich vorsichtig und spähte zu ihm auf.
    „Woolsey hat allen zwei freie Tage verordnet“, schmunzelte Ronon.
    „Ja“, stimmte sie zu und seufzte.
    „Bis auf Melanie“, fügte sie hinzu und dachte an ihre Teamkollegin und Freundin, die dank einer Losziehung von Evan dazu auserkoren worden war Carson auf einer Hilfsmission zu begleiten.

    Durch ihre Worte vermutete Ronon sofort, dass Kirah und ihre Teamkollegin etwas für die freien Tage geplant hatten und das nun nicht stattfinden konnte. Das erklärte aber noch nicht, warum sie nun ihn gefragt hatte, ob er auch frei hatte.
    „Und weiter?“, versuchte er deswegen sie zum Reden zu bewegen und beobachtete wie sie wieder anfing an ihrer Unterlippe zu nagen.
    Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie sich gerade etwas unwohl fühlte.
    „Was wirst du heute und morgen machen, Spezialist Dex?“, stellte sie die nächste Frage, die ihn noch etwas mehr verwirrte.
    Dabei senkte sie wieder den Kopf und er konnte ihr Gesicht nicht mehr erkennen, weil ihre Haare ihm nun die Sicht versperrten.

    Mit zusammengezogenen Augenbrauen verschränkte er die Arme vor der Brust.
    „Ich werde zum Festland fliegen und jagen. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht“, antwortete er ehrlich.
    Die Erlaubnis, Atlantis verlassen und zum Festland reisen zu dürfen, hatte er sich von Woolsey schon erbeten, kaum hatte er gehört, dass es zwei angeordnete freie Tage geben würde. Seitdem freute er sich auch schon etwas darauf alleine durch den Wald auf dem Festland zu streifen und zu jagen.
    „Warum fragst du?“, wollte er von ihr wissen und versuchte ihr Gesicht doch zu sehen, indem er den Kopf etwas senkte.
    „Oh. Nicht so wichtig“, begann sie mit etwas wackeliger Stimme, sah auf und zog auch die Schultern hoch.
    Nun konnte er erkennen, dass sie etwas enttäuscht war.

    „Ich dachte nur“, begann sie, stockte und räusperte sich etwas unsicher.
    „Die anderen Soldaten werden an ihren freien Tagen wohl kaum trainieren“, redete sie weiter und stockte wieder.
    „Da dachte ich“, wisperte sie noch, stoppte aber mitten im Satz und senkte wieder den Kopf.
    „Du wolltest nur fragen ob wir etwas mehr trainieren könnten“, verstand er schmunzelnd und sie nickte.
    „Tut mir Leid Kirah“, erklärte er, aber nun sah sie wieder auf und lächelte sogar etwas.
    „Das macht nichts. Dann frage ich eben Arthur. Vielleicht hat er noch nichts vor“, erklärte sie weiter und wollte schon losgehen.
    „Du fragst mich ob ich Zeit habe, bevor du McKenzie fragst?“, wollte der Sateder etwas überrascht wissen.
    Damit hatte er eigentlich nicht gerechnet, sondern eher damit, dass er ihr letzter Gedanke gewesen wäre.
    Wieder nagte sie an ihrer Unterlippe, zog eine Schulter hoch, spähte zu ihm auf und hielt den Kopf schief.
    „Ich trainiere lieber mit dir, Spezialist Dex“, antwortete sie zu seiner endgültigen Verblüffung.
    „Jetzt will ich dich aber nicht weiter aufhalten. Ich wünsche dir zwei schöne freie Tage, Spezialist Dex“, sagte sie noch und ging dann wieder los.

    Noch immer perplex darüber, dass sie ihn vor McKenzie gefragt hatte ob er an den freien Tagen etwas mit ihr unternehmen wollte, auch wenn es nur Training war, sah er ihr einen Moment lang nach. Dann lief er ihr ohne noch lange nachzudenken nach.
    „Hey Kirah!“, rief er dabei und sofort blieb sie stehen, um sich etwas verwundert zu ihm umzudrehen.
    „Ja, Spezialist Dex?“, sagte sie mit gerunzelter Stirn und sah ihn mit großen Augen an, während er den Gang links und rechts entlang schaute, aber nicht sie ansah.
    „Du konntest mich doch begleiten“, schlug er schließlich vor und musste etwas über sich selbst schmunzeln, weil er nervös war, aber dann grinste er sie an und hoffte, dass sie seine Nervosität nicht bemerken und zustimmen würde.
    Dann würde sie auf jeden Fall keine Zeit mit McKenzie verbringen und was noch besser war, sie wäre zwei Tage lang mit ihm zusammen. Es wäre aber das erste Mal, dass sie miteinander etwas anderes unternahmen als Training.

    „Zum Jagen?“, wollte sie auch schon skeptisch wissen und zerschlug damit auch schon fast seine Hoffnung.
    Sie wollte eben doch nur von ihm das Kämpfen lernen.
    „Ja warum nicht. Warst du schon einmal jagen?“, versuchte er sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    Dabei hatte ihn der Gedanke, dass sie ihn auf der Jagd begleiten würde schon sehr gefreut.
    „Nein. Ich muss ja nicht essen, also warum sollte ich jagen?“, antwortete sie und musterte ihn einen Moment lang.
    „Stimmt auch wieder“, nickte er und verzog etwas das Gesicht, weil er glaubte in ihren Worten zu verstehen, dass sie ihn nicht begleiten wollte.
    Anscheinend verbrachte sie ihre Zeit doch lieber mit McKenzie anstatt mit ihm, wenn es nicht um das Training ging.
    „War auch nur so eine Idee“, erklärte er deswegen schnell und wollte schon selbst die Flucht antreten.

    „Spezialist Dex!“, rief sie zu seiner Überraschung laut, nachdem er sich einige Schritte von ihr entfernt hatte.
    Langsam drehte er sich etwas zu ihr um.
    „Ich würde dich gerne auf die Jagd begleiten“, erklärte sie mit hochgezogenen Schultern und etwas eingeschüchtert.
    „Es ist bestimmt sehr interessant“, fügte sie hinzu, als würde sie eine Begründung für ihre Entscheidung benötigen.
    „Ich muss aber erst Mister Woolsey um die Erlaubnis bitten, dass ich Atlantis verlassen darf“, erklärte sie dann noch schnell, bevor er ein Wort sagen konnte.

    Im ersten Moment war Ronon etwas verblüfft darüber, dass sie doch sein Angebot annahm. Dann nickte er.
    „Gut. Dann“, sagte er langsam und versuchte schnell die richtigen Worte zu finden.
    „In einer Stunde am Puddle-Jumper-Hangar“, erklärte er ihr wann und wo sie sich treffen würden, um Atlantis zu verlassen.
    Woolsey würde ihr bestimmt die Erlaubnis erteilen, wenn er hörte mit wem die Artemi zum Festland reisen wollte.
    „Ich werde da sein“, nickte sie lächelnd und wirkte dann sofort wieder etwas verunsichert.
    „Was muss ich denn mitnehmen?“, wollte sie von ihm wissen und er überlegte schnell.
    „Nur etwas Ersatzkleidung. Um den Rest kümmere ich mich“, entschied er sich schließlich und sie nickte ein weiteres Mal.
    „Dann sehen wir uns in einer Stunde“, lächelte sie, wandte sich von ihm ab und machte sich auf den Weg zu Woolseys Büro, um den Leiter von Atlantis um Erlaubnis zu bitten die Stadt verlassen zu dürfen.

    TBC


  6. #6
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Ups, beinahe vergessen

    Netter Dialog zwischen Kirah und Ronon, da ist doch was zwischen den beiden - nur traut es sich keiner. es auch zu gestehen
    Die Artemi zieht also die Gesellschaft des Sateders vor, anstatt mit dem Schotten die freien Tage zu verbringen, sieh an...

    Und beide wollen aufs Festland, da Ronon jagen möchte - da kann Kirah bestimmt etwas von ihm lernen
    Auch interessiert mich ob sie es schafft ihn auch mit seinem Namen anzusprechen

    Hat mir sehr gefallen dieses Kapitel

    LG JJO

  7. #7
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ronon ist echt so süß unbeholfen, wenn er mit Kirah redet, was irgendwie nicht zu seinem Erscheinungsbild passt. Jetzt hat er es sogar geschafft, dass sie ihn zum Jagen begleitet, zwei Tage hat er mit ihr alleine. Ich bin sehr gespannt, ob er seine Chance nutzt.
    Schönes Kapitel, bin ja jetzt sooooo neugierig wie es weitergeht!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  8. #8

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    Hallo Saffier,

    ich bin ein begeisterter Leser der 6. Staffel und lese gerade Folge 8 "Unter Wasser".
    Mir ist aufgefallen, daß schon seit fast vier Wochen kein neues Kapitel bei "Zwei und Zwei" erschienen ist und wollte mal nachfragen wann denn mit den nächsten Seiten der "Fanfiction-Droge" ;-) zu rechnen ist?

    LG, Luke123

  9. #9
    Artemi Avatar von Bram
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    Hallo,

    also ich weiß, es ist nun Jahre her, dass saffier und ich das letzte Mal hier bei dieser Staffel gepostet haben. Dafür muss ich mich schon einmal entschuldigen.
    Ich perönlich würde ja gerne weiterschreiben. Mir ist die Story nie so ganz aus dem Kopf gegangen, auch wenn ich kaum Zeit hatte daran weiterzushreiben. Jetzt habe ich aber wieder etwas Zeit und saffier ist auch nicht gerade abgeneigt. Fraglich ist nur noch ob auch Interesse der werten Leserschaft vorhanden ist. Mir würden ja schon ein zwei Leser genügen, aber ich frag einmal. Vielleicht ist ja noch einer unserer damals so treuen Leser begeistert von der Idee und neue Leser wären sowieso immer willkommen. *g*
    Also, was haltet ihr von der Idee? *Vorsichtig in die Runde schau*


  10. #10
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Bram Beitrag anzeigen
    Hallo,

    also ich weiß, es ist nun Jahre her, dass saffier und ich das letzte Mal hier bei dieser Staffel gepostet haben. Dafür muss ich mich schon einmal entschuldigen.
    Ich perönlich würde ja gerne weiterschreiben. Mir ist die Story nie so ganz aus dem Kopf gegangen, auch wenn ich kaum Zeit hatte daran weiterzushreiben. Jetzt habe ich aber wieder etwas Zeit und saffier ist auch nicht gerade abgeneigt. Fraglich ist nur noch ob auch Interesse der werten Leserschaft vorhanden ist. Mir würden ja schon ein zwei Leser genügen, aber ich frag einmal. Vielleicht ist ja noch einer unserer damals so treuen Leser begeistert von der Idee und neue Leser wären sowieso immer willkommen. *g*
    Also, was haltet ihr von der Idee? *Vorsichtig in die Runde schau*
    Hallo Bram,

    schön dass es dich auch noch gibt
    Also willkommen daheim

    Pause muss auch mal sein, oder das RL geht natürlich auch vor.

    Ich nehme mal an, dass ich auch für andere sprechen kann, fänden es schön, wenn ihr beiden, du und Saffier an der sechsten SGA-Staffel weitermachen würdet. Persönlich finde ich eure Leistung, sowie das bisherige einfach nur Klasse
    Macht also weiter aber nur, wenn ihr es wollt, sowie von eurer Zeit einrichten könnt

    LG
    JJO

  11. Danke sagten:


  12. #11
    Artemi Avatar von Bram
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    Danke einmal an alle die Danke geklickt haben und an Jonathan J. O´Neill für die Antwort. Saffier und ich werden also weiterschreiben. Derzeit gibt es zwar noch kleinere Organisationsprobleme, aber ich poste einmal eines meiner nächsten Kapitel.
    Mein Teil dieser Folge wäre an und für sich fertig, aber bei saffier hat ihren Teil kürzer geschrieben als damals geplant. Wir müssen also erst noch überlegen, wie wir das mit der zu einem Viertel fehlenden Folge lösen. Fehlen lassen oder noch etwas anderes dazu. Wir haben ja künstlerische Freiheit.
    Der Neustart hier wird also etwas ruppig und eventuell langsam, aber wir werden uns nicht unter Druck setzen. Es gibt ja immer noch ein RL. Habt also etwas Nachsicht mit uns.

    Ach ja. Das Kapitel hat die Word-Grammatik und Rechtschreibprüfung überlebt, ist aber nicht Korrektur gelesen. Ich garantiere also nicht für Fehlerfreiheit.

    Kapitel 3 – Freundschaften


    „Ich hol euch morgen Abend wieder hier ab. Wenn es Ärger gibt meldet ihr euch einfach“, erklärte John nachdem er den Jumper gelandet hatte und Ronon und Kirah es verlassen hatte.
    Der Sateder war gerade damit beschäftigt den letzten Rest seiner Ausrüstung aus dem Jumper zu bringen.
    „Es wird keinen Ärger geben“, brummte Ronon nur.
    „Ja“, murmelte John und verließ den Jumper um nach Kirah zu sehen.
    Die Artemi hatte nur einen Rucksack, in dem sie etwas Ersatzkleidung verstaut hatte, aber auch den hatte Ronon ihr schon abgenommen. Nun stand sie etwas abseits vom Jumper und sah neugierig in den Wald hinein.
    „Hast du mich auch gehört Kirah? Wenn es Ärger gibt einfach nach Atlantis funken“, rief er ihr zu, wohl wissend dass die Frau im Ernstfall auch einfach per Hyperreise nach Atlantis gelangen konnte.
    Sofort drehte sie sich zu ihm um und lächelte.
    „Verstanden John“, nickte sie lächelnd.
    „Tja dann“, murmelte der Colonel und warf einen weiteren Blick zu Ronon, der die Ausrüstung endgültig ausgeladen hatte.

    Der Soldat konnte es sich noch immer nicht erklären, dass Kirah Ronon nun an den beiden freien Tagen auf das Festland begleitete. Dabei hatte John gedacht, dass Ronon alleine auf die Jagd gehen würde. Das hatte der große Mann immer so gemacht, seit Zelenka den Mann auf das Festland begleitet hatte und dann mit irgendwelchen Tests Ronons Beute verscheucht hatte.
    Es war eine ganz große Überraschung gewesen als Ronon am Puddle-Jumper-Hangar erschien und erklärte sie müssten noch auf die Artemi warten. Als Kirah dann tatsächlich gekommen war um mit Ronon zusammen zum Festland zu reisen hatte John die Welt oder eigentlich Atlantis gar nicht mehr verstanden. Die Artemi hatte sich sogar ein weiteres Mal umgezogen um für die Jagd passen gekleidet zu sein.
    Sicherheitshalber hatte John sich aber schnell dafür entschieden einfach nichts zu sagen und die beiden mit dem Jumper wie vorgesehen zum Festland zu bringen. Das Verhältnis zwischen den beiden Außerirdischen war zwar, soweit John es feststellen konnte, etwas unterkühlt, aber nicht feindlich oder gefährlich. Ronon würde Kirah nichts antun um sich für Sateda zu rächen. Das schien der Sateder der Artemi schon lange vor einiger Zeit vergeben zu haben.
    Es konnte auch ganz gut sein, wenn die beiden etwas mehr Zeit miteinander verbrachten. Vielleicht wurden sie dann doch noch so etwas wie Freunde.
    „Dann wünsche ich euch beiden viel Spaß“, erklärte der Colonel schließlich und wandte Kirah und dem Wald den Rücken zu.
    Er selbst konnte sich einen angenehmeren Zeitvertreib vorstellen als auf die Jagd zu gehen, aber wenn die beiden ihre freien Tage auf diese Weise verbringen wollten, würde er nicht versuchen sie zu etwas anderem zu überreden. Vielleicht nutzte Kirah die Jagd auf eine andere Weise und lernte endlich richtig schießen.
    „Ich bin dann weg“, sagte er noch ohne sich weiter zu verabschieden, stieg wieder in den Jumper und startete nur kurze Zeit später.

    Einen Moment lang sah Ronon dem davonfliegenden Jumper nach, dann wollte er einen geeigneten Platz für ein Lager finden und die Ausrüstung dorthin bringen. Bevor er aber seine Sachen nehmen konnte, sah er sich nach Kirah um, aber die Artemi war verschwunden. Verwundert darüber sah er sich genauer um, aber die Frau blieb einfach nicht zu entdecken.
    Ronon wusste, dass er eigentlich nicht beunruhigt sein sollte, weil Kirah sich als Artemi einfach unsichtbar machen konnte wenn sie es wollte, aber die braunhaarige Frau machte sich schon so lange nicht mehr unsichtbar, dass es ungewöhnlich war, wenn sie es jetzt tat. Der einzige Grund den sie haben konnte war, dass sie eine Gefahr entdeckt hatte, aber sie konnte auch einfach in den Wald gegangen sein ohne ihm ein Wort zu sagen.
    In diesem Wald gab es aber auch gefährliche Tier gab. Zwar konnten diese die Artemi nicht töten, aber sie konnte von einem Tier durchaus verletzt werden. Genau das wollte der Sateder aber nicht.

    Erschrocken machte er sich auf die Suche nach ihr und lief in den Wald hinein. Schon nach einigen Schritten konnte er ein leises Fauchen und Knurren hören und er wurde schneller. Er musste unbedingt Kirah finden. Die braunhaarige Frau wusste doch noch gar nicht wirklich wie sie sich gegen ein wildes Tier verteidigen musste. Wenn sie überhaupt in ihrer Naivität verstand, dass das Tier für sie gefährlich sein würde.
    Bis jetzt wollte sie ja nur kämpfen lernen, um die Menschen besser unterstützen und auch beschützen zu können. Dabei dachte die Artemi nicht daran, dass sie sich auch selbst schützen musste. Ob nun vor gefährlichen Tieren oder vor Menschen, die ihr nicht freundlich gesinnt waren.

    Das Fauchen und Knurren wurde lauter und damit stieg auch Ronons Sorge um die braunhaarige Frau, bis er sie auf einer Lichtung entdeckte. Überrascht von dem Anblick, der sich ihm nun bot blieb er mit etwas offenem Mund stehen. Der Sateder konnte einfach nicht den Blick von der sich ihm bietenden Szene abwenden. Kirah kniete auf dem Boden und hatte eine Hand etwas ausgestreckt um etwas oder jemanden zu locken. Dabei lächelte sie etwas.
    Was sie zu sich locken wollte, konnte Ronon ebenso gut sehen. Es war ein hellbraunes, katzenähnliches Tier, das einige Schritte von ihr entfernt stand. Die Ohren zurückgelegt hatte, die Artemi etwas misstrauisch beobachtete und unsicher fauchte. Trotzdem machte es einige vorsichtige Schritte auf die Artemi zu, stoppte, wich scheu zurück und fauchte etwas unsicher, bevor es wieder auf sie zu tapste. Schließlich war es nah genug, dass es nur noch den Hals etwas strecken musste und skeptisch an Kirahs Hand schnupperte.
    Ronon hatte zwar schon seine Hand auf den Griff seiner Waffe gelegt um das Tier zu erschießen bevor es Kirah anfiel, aber er zog seine Waffe nicht. Noch immer staunend beobachtete er, wie das Tier an Kirahs Hand schnupperte. Vor allem faszinierte ihn aber Kirahs strahlendes Gesicht. Sie lächelte noch immer und beobachtete das Tier abwartend und schweigend.

    Einige Male schnupperte das katzenähnliche Tier, das groß genug war um dem Sateder bis über die Knie zu reichen und sich damit im Moment in Augenhöhe mit der Artemi befand, nur an ihrer Hand. Dann traf es eine Entscheidung. Das Fauchen und Knurren verstummte. Nach einem letzten Schrittvorwärts, schloss das Tier die Augen und rieb seinen Kopf genießend an Kirahs Hand. Sofort wurde ihr Lächeln breiter und schon fast ein leises Lachen. Auch wenn Ronon nicht gedacht hatte, dass es möglich war, schienen ihre Augen nun noch mehr zu strahlen.
    Schweigend ging er in die Knie und beobachtete einfach was weiterhin zwischen der Artemi und dem Tier geschehen würde. Vor allem aber betrachtete er nur immer wieder ihr strahlendes Gesicht, während das Tier mutiger und zutraulicher wurde.

    „Ich habe einen Freund. Ich kann ihn zwar nicht besuchen, weil Mister Woolsey es verboten hat, aber dem gefiel immer das sehr gut“, murmelte Kirah leise und begann das Tier zwischen den Ohren zu kraulen.
    Augenblicklich hob es den Kopf etwas und begann mit geschlossenen Augen zu schnurren. Ronon verzog in seinem Versteck etwas das Gesicht und sah kurz zur Seite. Der Sateder wusste von welchem Freund Kirah sprach und auch warum Woolsey verboten hatte, dass sie diesen besuchte.
    Es war nicht nur weil es auf dem Planeten genetisch veränderte Tiere gab, die auch Kirah gefährlich werden konnten, sondern auch weil der kleine Freund der Artemi gestorben war. Bis jetzt hatte nur niemand es übers Herz gebracht es Kirah zu erzählen. Vor allem nicht weil alle befürchteten dass die braunhaarige Frau sich auch daran die Schuld geben würde. Wie an der Ausdünnung von Sateda.
    Dann beobachtete er die Artemi weiter, wie sie mit dem Tier schmuste und Freundschaft schloss.

    „Dir gefällt das auch. Ja?“, lächelte Kirah weil das Schnurren des Tieres lauter wurde und freute sich darüber, dass sie in dem Tier anscheinend einen neuen Freund gefunden hatte.
    „Hey!“, beschwerte sie sich leise, als das Tier einige Schritte nach vor machte und seinen Kopf etwas überschwänglich an ihrer Schulter rieb.
    „Du wirfst mich ja noch um“, erklärte sie dem Tier, aber ihre Worte waren dem katzenähnlichen Wesen egal.
    Es lehnte in der Zwischenzeit sich mit seinem ganzen Gewicht an die Artemi, schnurrte und genoss es von der Frau gestreichelt zu werden. Am liebsten hätte es die braunhaarige Frau wohl wirklich umgeworfen, nur um sich auf sie zu legen und noch mehr mit ihr zu kuscheln. So strich es zumindest immer wieder um die Frau herum und rieb vor allem seinen Kopf schnurrend an der Artemi, knabberte etwas verspielt an ihrem Haar und legte sogar eine Pfote auf ihr Knie, um sich so an ihr etwas hochzustemmen und sein Gesicht an ihrem zu reiben.
    Kirah konnte darüber nur etwas den Kopf schütteln, das Tier wie erwartet von ihm über den Kopf und Rücken streichen, es immer wieder hinter den Ohren kraulen und dabei zufrieden Lächeln.

    Ronon der noch immer in seinem Versteck kniete und sie einfach nur beobachtete, musste auch etwas schmunzeln, weil sie so eine offensichtliche Freude daran hatte mit diesem eigentlich gefährlichen Tier zu schmusen. Es war aber auch eine faszinierende Eigenschaft von ihr, dass sie so einfach mit einem wilden Tier umgehen konnte, dass es sich sogar von ihr streicheln ließ. Vor allem weil die braunhaarige Frau keine Angst vor wilden Tieren hatte.
    Ob es nun eine Eigenschaft der Artemi war oder ein Talent, das nur Kirah besaß war dem Sateder egal. Es gefiel ihm sehr gut, was er sah. Vor allem die Freude in dem Gesicht der braunhaarigen Frau und das leise Lachen. Um Kirah wirklich zum Lachen zu bringen war weniger notwendig als alle Witze, die McKenzie ihr erzählen konnte und die Artemi doch nicht verstand.

    Schließlich machte Ronon in seiner geknieten Haltung einen vorsichtigen Schritt vorwärts um Kirah und das Tier besser beobachten zu können. Sofort hob das Tier den Kopf und sah in seine Richtung. Dann lief es los und war schon bald darauf zwischen einigen Büschen verschwunden. Etwas enttäuscht sah die Artemi dem Wesen nach und wandte dann den Kopf in Ronons Richtung um zu sehen, was ihren neuen Freund so erschreckt hatte, dass er weglief.
    „Spezialist Dex“, rief sie ihn als sie ihn entdeckt hatte.
    Wirklich versteckt hatte er sich nicht, aber für einen kurzen Moment hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er das Tier vertrieben hatte. Da sie ihn aber nur auf ihre freundliche wenn auch etwas unpersönliche Art anlächelte, schmunzelte er etwas.
    „Du würdest wohl mit allem und jedem Freundschaft schließen wenn du könntest“, stellte er fest und seine Worte waren alles andere als ein Vorwurf.
    Er bewunderte ihre Eigenschaft, nicht sofort etwas Schlechtes in einem Wesen oder einer Person zu sehen. Die Artemi ging immer davon aus, dass ihr Gegenüber eine gute Seite besaß. Es war naiv von ihr, aber auch sehr bewundernswert.

    Sie lächelte etwas über seine Worte, aber sie wich auch seinem Blick etwas aus. Wie noch immer sehr oft, wenn sie etwas miteinander sprachen. Auch wenn es in der Zwischenzeit besser geworden war.
    „Je mehr ich über Freundschaft lerne, desto mehr denke ich, dass es etwas sehr Gutes ist“, gab sie zurück und sah ihn vorsichtig an.
    „Denkst du nicht auch?“, wollte sie mit einem leichten Lächeln von ihm wissen.
    Einen kurzen Moment lang fehlten ihm die Worte. Auf diese Weise hatte sie ihn noch nie angelächelt. In ihrem Blick lag etwas Naives und gleichzeitig auch etwas Neckisches und Verführerisches. Schließlich sah er zu der Stelle wo das Tier verschwunden war und verzog schmunzelnd das Gesicht.
    „Das war meine Beute“, erklärte er aus Spaß und sah sie wieder an.
    Mit seinen Worten hatte er auch Erfolg. Erschrocken sah sie ihn an, legte kurz eine Hand auf ihren Mund und starrte dann in die Richtung in die das Tier verschwunden war.
    „Wirklich?“, wollte sie wissen als sie ihn wieder ansah und wirkte so schuldbewusst, dass er einfach lachen musste.
    „Nein“, gab er schnell zu bevor sie sich entschuldigte und lachte noch etwas, während sie ihn erst verwundert ansah und dann auch schmunzelte, aber wieder seinem Blick dabei auswich.
    „Du ärgerst mich nur“, murmelte sie leicht schmollend und Ronon schüttelte noch immer lachend den Kopf, weil sie auch schon gelernt hatte etwas zu schmollen.
    Sie hatte in den wenigen Monaten, die sie nun unter den Atlantern lebte schon einige menschliche Eigenschaften angenommen. Ob nun der Grund darin lag, dass sie sich viele Dinge einfach von den Menschen abschaute oder durch den Umgang mit den Menschen diese Charakterzüge in sich selbst entdeckte.

    „Komm. Wir sollten uns einen Platz für das Lager suchen. Dann zeig ich dir, wie man leise durch den Wald schleicht und jagt“, forderte er sie auf und richtete sich auf, aber er ging noch nicht los.
    Dafür stand sie ebenfalls auf und ging auf ihn zu. Als sie ihn fast erreicht hatte und wohl an ihm vorbei zu dem Jumperlandeplatz gehen wollte, lehnte er sich mit den Unterarmen auf einen umgefallenen Baumstamm um ihr in die Augen sehen zu können.
    „Kirah!“, sprach er sie an.
    Sofort blieb sie stehen und erwiderte neugierig seinen Blick.
    „Keine Freundschaft mit meiner Beute!“, warnte er sie gutmütig und sie schmunzelte wieder etwas.
    In diesem Moment war der Sateder sich sicher, dass es nicht mehr sehr lange dauern würde, bis sie gelernt hatte richtig zu lachen. Er hoffte, dass er diesen Moment auch miterleben würde, nur um zu wissen, ob ihr Lachen so schön war, wie er es sich bis jetzt vorgestellt hatte.

    „Verstanden, Spezialist Dex“, nickte sie einmal verstehend.
    „Gut“, nickte er zufrieden und amüsiert und beobachtete abwartend, wie sie sich vor ihn stellte und die Hände hinter dem Rücken ineinander legte.
    „Was müssen wir eigentlich alles für ein Lager machen?“, wollte sie wissen und er schmunzelte, weil sie wieder so neugierig war.
    Auch beim Kampftraining stellte sie ihm immer wieder viele Fragen.
    „Erst einmal einen passenden Ort finden. Am besten eine unbewohnte Höhle. Dort können wir schlafen. Dann brauchen wir auch noch Holz für ein Feuer und müssen Steine für ein Lagerfeuer in einem Kreis aufstellen“, zählte er die wichtigsten Dinge auf.
    Aufmerksam hörte sie ihm zu.
    „Eine unbewohnte Höhle?“, hakte sie nach und er musste wieder etwas lachen.
    „Es wäre nicht gerade gut, wenn schon ein Tier die Höhle als seinen Schlafplatz ausgesucht hätte“, warf er erklärend ein, aber ihr schmunzelnder Blick blieb.
    „Dann hättest du aber schon eine Beute gefunden“, stellte sie logisch fest und brachte ihn damit noch mehr zum Schmunzeln.

    TBC


  13. #12
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Halli hallo
    Vielen lieben Dank fürs Lesen und Danke drücken an JJO, Antiker und Galaxy!

    Wir haben beschlossen zunächst erst einmal wöchentlich ein neues Kapitel zu posten, damit wir Zeit haben uns wieder einen kleinen Vorsprung an fertigen Kapiteln zu schaffen.

    Während Kirah und Ronon sich auf das Festland begeben haben, werfen wir jetzt einmal einen Blick herüber zu zwei weiteren Atlantern. Viel Spaß


    Kapitel 4 – Freier Tag? Von wegen!


    Das war doch wieder typisch. Kaum standen für die gesamte Bevölkerung von Atlantis zwei freie Tage an, wurde ihr Team zur Bereitschaft eingeteilt. Und natürlich ergab sich auch prompt eine Situation, die ihr einen Strich durch die Planung machen sollte. Eigentlich hatte sie etwas zusammen mit Kirah unternehmen wollen, aber das fiel nun buchstäblich ins Wasser.

    Gestern hatte Mr. Woolsey das gesamte Team zusammengerufen und mitgeteilt, dass Dr. Beckett am heutigen Tag einen Ausflug zu einem der befreundeten Völker plante. Dort war ein Virus ausgebrochen und er wollte ihnen schnellst möglich zur Hilfe kommen.
    Aus reiner Vorsicht wollte Mr. Woolsey den Arzt aber nicht alleine gehen lassen, so dass er verordnete, mindestens einer aus dem Team sollte ihn begleiten.
    Es war nicht überraschend, dass keiner von ihnen freiwillig seine freien Tage opfern wollte, also einigte man sich darauf zu losen. Da es sich um militärische Begleitung handeln sollte, fiel die Entscheidung beim Streichhölzer ziehen zwischen Evan, Melanie und Arthur, da Kirah als wissenschaftliches Mitglied aufgeführt war.
    Zu ihrem Leidwesen hatte Hanson noch nie Glück beim losen gehabt und so war es für sie auch nicht überraschend, als sie es war, die das kürzere Streichholz erwischte und somit Dr. Beckett begleiten musste.

    Nach einem schnellen Frühstück befand sie sich nun also in der Umkleidekabine und legte sich gerade die schusssichere Weste an. Sie rechnete nicht damit auf Widerstand zu treffen, aber man wusste nie, ob nicht plötzlich doch Feinde auftauchten. Daher nahm sie außer der M9 auch ebenfalls eine P90 mit, sowie einige Ersatzmagazine für beide Waffen.
    Nun war sie bereit zum Abmarsch. In wenigen Minuten würde sie sich mit Dr. Beckett am Tor treffen. Da das Dorf nahe am Stargate gebaut war, verzichteten sie auf den Jumper und würden den kurzen Weg zu Fuß zurücklegen. Daher hoffte Melanie, dass der Arzt nicht zu viele Utensilien dabei hatte.

    Als Melanie im Gaterium ankam, stand Carson bereits voll bepackt bereit und wartete.
    „Oh hallo Lt. Commander Hanson. Dann werden Sie mich heute also begleiten?“, begrüßte der Schotte die Soldatin mit einem fröhlichen lächeln.
    Hanson mochte den Mediziner. Er hatte sie damals auf der Krankenstation behandelt, nachdem sie zu viel Zeit in dem eiskalten Wasser verbracht hatte, als sie aufgrund einer Flut mit dem restlichen Team in einem Turm gefangen war. Aber sie konnte nicht verstehen, wie er eine so gute Laune an den Tag legen konnte, wo er doch für die Mission seine beiden freien Tage opfern musste.
    Dieser musste ihr wohl an ihrer Mimik angesehen haben, dass Hanson alles andere als erfreut war Atlantis nun verlassen zu müssen, auch wenn sie Carson zur Begrüßung tapfer zugelächelt hatte.

    „Es tut mir wirklich leid, dass Sie wegen mir Ihre freien Tage opfern müssen. Aber ich kann die Bewohner auf M2R-441 einfach nicht warten lassen und irgendjemand muss mich schließlich begleiten.“
    „Ist schon in Ordnung, Doktor. Vermutlich wird es dort sowieso keinerlei Zwischenfälle geben, so dass ich meine freien Tage einfach dort verbringe und ein wenig ausspanne. Eigentlich hatte ich etwas anderes geplant, aber der Beruf geht nun einmal vor“, beruhigte Hanson ihn.
    Natürlich war sie alles andere als begeistert, aber sie wollte nicht, dass der Arzt wegen ihr ein schlechtes Gewissen hatte. Er konnte schließlich nichts dafür, dass gerade jetzt seine Hilfe gebraucht wurde und dass sie den kürzeren Streichholz gezogen hatte.

    Um das Thema zu wechseln deutete sie stattdessen auf das Gepäck des Schotten.
    „Das wollen Sie alles mitnehmen?“
    Entschuldigend lächelnd sah Carson zuerst auf die den Rucksack sowie die zwei Reisetaschen und dann zu Hanson herüber.
    „Da sind meine medizinischen Geräte drin und einige Medikamente. Wer weiß, was ich alles brauchen werde. Den Rucksack mit den Dingen für die Nacht kann ich selber tragen, aber ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir eine der Taschen abnehmen könnten.“
    Melanie seufzte lautlos. Sie hatte es sich gedacht. Jetzt wurde sie wieder als Packesel missbraucht. Aber sie würde den Arzt wohl kaum alles alleine tragen lassen können, also rang sie sich zu einem nicken durch und schnappte sich ohne weitere Aufforderung die größere der zwei Taschen.

    In diesem Augenblick betrat Richard Woolsey das Gaterium und kam zu den zwei Wartenden herüber.
    „Ah, wie ich sehe sind Sie beide bereits fertig zum Aufbruch.“
    „Mr. Woolsey, muss ich denn wirklich von einem Soldaten begleitet werden?“, startete Carson einen letzten Versuch, den Ausflug alleine antreten zu dürfen.
    Er hatte bereits einen Tag zuvor versucht Woolsey davon abzuhalten ihm jemanden mitzuschicken. Dieser Versuch war aber nicht mit Erflog gekrönt gewesen.
    „Es ist nicht so, dass ich Commander Hansons Anwesenheit nicht schätze. Es ist vielmehr so, dass ich ihr ungerne ihre zwei freien Tage wegnehme. Und ich bin schließlich schon oft genug ohne militärische Begleitung bei befreundeten Völkern gewesen, wenn sie meine medizinische Hilfe brauchten und war dabei meist öfter als nur zwei Tage unterwegs.“
    Doch auch dieses Mal zeigte der Expeditionsleiter sich uneinsichtig.
    „Ich weiß genauso gut wie Sie, Doktor, dass Sie bereits des Öfteren alleine unterwegs waren. Aber angesichts der Tatsache, dass die Wraith sich in den letzten Wochen wieder aktiver verhalten haben, will ich, dass wenigstens eine kampferprobte Person bei Ihnen ist, die im Notfall weiß, was zu tun ist.“

    Da er merkte, dass er Woolsey sowieso nicht mehr umstimmen konnte, seufzte Carson resignierend und warf Melanie einen weiteren entschuldigenden Blick zu. Andererseits war er sogar ein wenig froh, dass Woolsey ihm widersprochen hatte, da er sich mit Begleitung tatsächlich ein wenig sicherer fühlte.
    „Ist schon ok, Dr. Beckett. Ich begleite Sie gerne. Und Sie haben so endlich die Gelegenheit mir noch mehr über die Anfänge der Atlantis-Expedition zu erzählen, nachdem unser letztes Gespräch durch einen medizinischen Notfall unterbrochen wurde“, lenkte Melanie ein.
    Die Aussicht noch mehr erzählt zu bekommen heiterte sie tatsächlich ein wenig auf, denn bereits nach ihrem Krankenstationsaufenthalt, als sie gemeinsam mit dem Arzt Mittagessen gegangen war, hatte sie ihm und seinen Erzählungen gebannt zugehört.
    „Aber gerne doch, meine Liebe“, stimmte Carson dem Vorschlag zu.
    Erleichtert, dass Melanie ihm nicht böse war, ihn begleiten zu müssen, atmete er einmal durch. Und es freute ihn tatsächlich, der Neu-Atlanterin etwas über die anfängliche Zeit, abgeschnitten von der Erde, erzählen zu können.
    Seit er Commander Hanson von der Krankenstation entlassen hatte und er dann zu einem Notfall abberufen wurde, hatten sie keine Möglichkeit gehabt das Gespräch nachzuholen.
    Denn nur einige Tage darauf, nach der Rückkehr von Dr. Keller, hatte er Atlantis bereits wieder verlassen, da sein regelmäßiger Besuch auf dem „Kinderplaneten“ wieder anstand. Und auch danach waren sie sich nur selten über den Weg gelaufen.

    „Da das nun geklärt wäre, wünsche ich Ihnen eine gute Reise. Passen Sie gut auf unseren Doktor auf Commander. Und Sie Doktor, flicken Sie die Leute dort wieder vernünftig zusammen.“
    Damit gab Woolsey Chuck, der gerade zu seinem Leidwesen ebenfalls Dienst machen musste, das Zeichen, die Koordinaten einzugeben und somit das Tor anzuwählen.
    Kaum war das Tor aktiviert, marschierten Beckett und Hanson, beladen mit Rucksack und Tasche, nebeneinander auf das Blau zu.
    Mit einem letzten Gruß Richtung Richard Woolsey betraten sie schließlich den Ereignishorizont und verschwanden.

    Auf der anderen Seite angekommen, sah Melanie sich zuerst einmal um. Carson, der den Planteten bereits kannte, wartete, bis sie sich einen ersten Eindruck von dem Planeten gemacht hatte, ehe er sich in Bewegung setzte, woraufhin Melanie ihm folgte.
    Die Navy Angehörige war jedes Mal aufs Neue erstaunt, wenn sie einen Planeten betrat, wie ähnlich diese sich waren und vor allem auch der Vegetation auf der Erde glichen. Wo auch immer sie hinkamen wurde sie in den meisten Fällen von Lichtungen, Wiesen, Wälder oder Berge begrüßt. Selten waren auch wüstenähnliche Planeten dabei oder komplett unfruchtbare felsige Gegenden unmittelbar im Umkreis des Tores.
    Auch hier trafen sie wieder die typische Gegend an. Das Stargate stand mitten auf einer riesigen Wiese. Von dort aus schlängelte sich ein etwa einen Meter breiter Weg über die Wiese und verschwand hinter einem kleinen Hügel im Horizont. Einige hundert Meter rechts und links vom Stargate entfernt, erstreckte sich eine Waldlandschaft.

    „Also, was wollen Sie wissen Commander?“, erkundigte sich Beckett, als sie bereits einige Meter hinter sich und das Tor gelassen hatten.
    „Sagen Sie doch ruhig Melanie und ‚Du‘“, schlug sie dem Arzt vor, ehe sie auf seine Frage einging. Schließlich waren sie hier unter sich und würden die nächsten Tage miteinander verbringen. Da bestand keinen Grund so förmlich zu sein.
    „Gut ok. Aber nur, wenn du mich Carson nennst.“
    „Einverstanden, Carson.“
    „Also Melanie. Was willst du wissen?“, wiederholte Carson die Frage ein weiteres Mal, nachdem Melanie lächelnd und nickend zugestimmt hatte.
    „Ich habe bereits einige Missionsberichte zu lesen bekommen, aber dort stehen immer nur die Fakten und wenige Details. Wie genau war das denn jetzt, als das ZPM sich geleert hatte und der Schutzschild zusammenbrach? Was ging da in einem vor?“, löcherte Hanson den Arzt im Anschluss daran auch direkt mit Fragen.
    Beim letzten Mal hatte er ihr bereits von der Ankunft in der Stadt erzählt und der Problematik, dass das vorhandene ZPM beinahe gänzlich geleert war. Zu den Vorkommnissen auf Athos konnte Beckett nichts sagen, da er dort nicht dabei war, daher beließ Hanson es in der Hinsicht erst einmal bei den gewonnen Kenntnissen aus den Berichten. Zu gegebener Zeit würde sie vielleicht Colonel Sheppard mit Fragen darüber löchern.
    Einen Moment lang konnte Hanson beobachten, wie Becketts Blick Abwesend wurde. Er schien in Gedanken zum ersten Tag in Atlantis zurückzuspringen und alles noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Es dauerte gute fünf Minuten in denen sie schweigend nebeneinander her gingen, ehe Carson mit seiner Erzählung begann.

    Auf diese Weise verging die Zeit wie im Flug und die Kilometer die sie zu Fuß bis zum Dorf zu bewältigen hatten, flogen ebenfalls nur so dahin.
    Melanie war eine aufmerksame und neugierige Zuhörerin. Die meiste Zeit lief sie neben Carson her, ohne dass ihr auch nur ein Wort über die Lippen kam. Doch hin und wieder unterbrach sie den Schotten und fragte ihn zu der einen oder anderen Situation die er schilderte noch weiter aus.
    Sie war fasziniert davon, als Carson davon erzählte, wie es war, das erste Mal in Atlantis aus einem der Fenster zu schauen und dort den Grund des Meeres zu erblicken. Sie fieberte mit, als er ihr beschrieb, wie die gesamte Stadt zu rumoren begann, als das ZPM endgültig ausfiel und somit der Schutzschild zusammenbrach und die gesamte Stadt sich in Bewegung setzte, um sich nach oben zur Oberfläche durch zu kämpfen.
    Zustimmend nickte sie, als Carson begeistert die Aussicht beschrieb, die sich ihnen bot, nachdem sich die Stadt vom Meeresgrund erhoben hatte und auch die Erleichterung, nicht vom Wasser in den Tod gerissen worden zu sein, konnte sie durchaus nachvollziehen. Vor allem nach ihrem Erlebnis in dem Turm war dies das Letzte was sie sich als Art zu sterben wünschte.

    Besonders interessiert zeigte sich Melanie, als Carson von dem Zusammenleben mit den Athosianern berichtete, ehe sie das Festland entdeckten und die Athosianer dort ihr Reich aufschlugen.
    Bisher war Teyla die einzige Athosianerin die sie kannte, da sich ihr noch nicht die Gelegenheit geboten hatte, Teyla nach Neu-Athos zu begleiten.
    Gemeinsam mit Carson lachte sie darüber, als er ihr einige Streiche schilderte, die die Athosianischen Kinder hin und wieder ausgeheckt hatten, als das Dorf in Sicht kam.
    Neugierig wurden sie beobachtet, als sie dieses betraten. Die Satalaner, wie sich das Volk nannte, bekamen nur selten Besuch von anderen Planeten und auch, wenn sie bereits seit einigen Jahren mit den Menschen aus Atlantis befreundet waren, wurden sie immer wieder neugierig gemustert, betrat ein Team das Dorf.
    Zielstrebig hielt Carson auf das größte Haus zu, das es in diesem Dorf gab. Auf Melanies Frage hin, erklärte er ihr, dass dies das Haus des Dorfältesten war, den sie zuerst begrüßen würden, ehe er sich an die Arbeit machte.
    Dort wurden sie auch schon bereits erwartet.
    „Dr. Beckett! Ich heiße Sie und Ihre reizende Begleitung Herzlich Willkommen!“

    TBC


  14. #13
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    Man kommt ja gar nicht zum Feedback schreiben

    Schön, dass es weitergeht

    Kirah und Ronon gemeinsam auf dem Festland zum Jagdausflug. Und Kirah schließt gleich Freundschaft mit einer mutierten Katze, wenn ich das richtig verstanden habe. Wird bestimmt interessant für die zwei. Aber was soll bei diesem Kätzchen gefährlich sein, wenn es dem Sateder nur bis zum Knie reicht ? Ist nach meiner Einschätzung nicht größer als ein Luchs

    Und nun zu den aktuellen Kapitel

    Mal wieder freie Tage, die mal wieder für so manchen keine sind, da es einen Notfall gibt. Hoffe mal für Melanie und Carson, dass es ruhig bleiben wird, und dieser Virus eingedämmt wird
    Aber ich befürchte, dass da noch etwas weiteres Unvorgesehenes geschehen wird...

    Hat mir wieder sehr gefallen, und es freut mich wirklich, dass dieses Projekt mit der 6. Staffel von SGA fortgeführt wird, da ich euren Stil, wie ihr die einzelnen Folgen erzählt, sehr mag
    Bin schon gespannt, wie es weitergeht

    LG
    JJO

  15. Danke sagten:


  16. #14
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Hallo zusammen!

    Eine Woche ist schon wieder vorbei, daher geht es heute mit dem nächsten Kapitel weiter.
    Aber zunächst erst einmal das wichtigste:
    Vielen Dank an Antiker91, Galaxy, Jonathan J. O´Neill und Kaffeetante fürs Lesen und Danke hinterlassen

    @ JJO: Auch Luchse (oder was auch immer das jetzt für eine Katze auf dem Festland ist ^^) können unter Umständen gefährlich sein Sind ja schließlich trotz allem Raubtiere und sind sie noch so niedlich.
    Etwas unvorhergesehenes soll passieren? Wie kommst du denn auf die Idee

    So, und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel:


    Kapitel 5 – Erkundungen

    Nachdem sie sich mit dem Dorfältesten getroffen hatten, der sie freundlich in Empfang genommen hatte, machte Carson sich umgehend an die Arbeit. Der Dorfälteste hatte ihm einen Raum in seinem Haus zur Verfügung gestellt, in dem er seine provisorische Arztpraxis einrichten konnte.
    Da Melanie nicht wusste, was sie ansonsten mit ihrer nun zur Verfügung stehenden Zeit anfangen sollte, beschloss sie, dem Arzt bei seinen Vorbereitungen zur Hand zu gehen. Dafür musste Carson ihr allerdings immer wieder erklären, wo sie die Geräte hin räumen sollte, die sie aus der Tasche beförderte, welche sie Carson bereits in Atlantis abgenommen und für ihn getragen hatte.
    Während dieser ihr alles erklärte und Melanie die Geräte daraufhin nach Anweisung wie gewünscht anordnete, begann Beckett bereits gleichzeitig damit, nebenbei die Medikamente und weiteren Utensilien bereit zu legen, die sich in der anderen Tasche befanden.

    In den zwei Tagen, die sie in dem Dorf verbringen würden, sollte einer der Dorfbewohner dem Arzt mit den Patienten zur Hand gehen. Der kleine, ältere Mann war selbst eine Art Heiler in dem Dorf, hatte aber gegen den Virus, der derzeit umherging mit seinen Kräutern nichts ausrichten können.
    Da diese nicht die gewünschte Wirkung zeigten, hatten sie Kontakt zu Atlantis aufgekommen und den Arzt um Hilfe gebeten. In dem er dem Schotten nun bei der Arbeit zur Hand ging, erhoffte der Mann sich zudem, neue Methoden zum Behandeln und Heilen von Krankheiten zu erlernen.

    Während Carson und Melanie den Arbeitsplatz einrichteten, machte der Mann, der sich ihnen als Varis vorgestellt hatte, bereits auf den Weg den ersten Patienten zur Praxis zu begleiten.
    Die beiden Atlanter waren gerade mit ihrer Arbeit fertig geworden und unterhielten sich ein wenig, wobei Carson Melanie zur Hilfe gekommen war, nachdem er seine Tasche bereits ausgepackt hatte, als Varis zusammen mit dem Patienten den Raum betrat.
    Sofort war Carson wieder ganz der Arzt. Das Gespräch mit Melanie war vergessen. Stattdessen erkundigte er sich umgehend bei dem jungen Mann nach seinem Befinden und holte sein Stethoskop hervor, um ihn abzuhorchen.

    „Ich werde mich dann mal ein wenig hier umschauen. Sollte etwas sein, findest du mich irgendwo draußen im Dorf, Carson“, kündigte Melanie an.
    Mehr als ein kurzes, abwesendes Nicken bekam sie allerdings nicht von dem Schotten, der gerade konzentriert den Blutdruck maß.
    Melanie rechnete nicht mit Gefahr, dennoch nahm sie aus reiner Gewohnheit die P-90, welche sie zuvor an die Wand gelehnt hatte, und hängte sich die Waffe an den Hacken ihrer Schusssicheren Weste, die sie bisher noch nicht abgelegt hatte.
    Mit einem letzten Blick auf die drei Personen in dem Raum, verließ sie diesen, durchquerte den Flur und trat einen Schritt durch die Tür nach draußen. Bereits nach einem ersten kurzen Rundblick seufzte sie. Das Dorf war wirklich sehr klein und sie bezweifelte, dass in den nächsten Tagen auch nur annähernd etwas Spannendes passieren würde.
    Das Haus, aus dem sie gerade herausgekommen war, war zwar das größte hier. Doch auch dieses bestand nur aus drei Räumen: einer Küche mit Esstisch, die gleichzeitig als Aufenthaltsraum diente, dem Schlafzimmer des Dorfältesten und dem Raum, in dem Carson sich eingerichtet hatte und in dem sie während der Nacht schlafen würden. Normalerweise war der Raum für diverse Ratssitzungen gedacht.
    Hinzu kam die Tatsache, dass es das einzige Haus war, das aus Stein gebaut war. Alle anderen waren aus Holz und standen rings um das Steinhaus herum.

    Es gab einen kleinen Dorfplatz, auf dem derzeit die kleinen Kinder herumtobten und fröhlich miteinander spielten. Ansonsten waren vor allem Frauen und Mädchen, sowie die älteren Menschen zu sehen. Sie beaufsichtigten die Kinder oder gingen ihrer Arbeit nach. Melanie sah zum Beispiel eine Frau vor ihrem Haus sitzen, die gerade am Wolle spinnen war.
    Die Männer und Jungs waren um diese Uhrzeit vermutlich bereits draußen auf den Feldern oder bei den Tieren am Arbeiten. Obwohl es wie in Atlantis noch relativ früh am Morgen war, war das gesamte Dorf demnach schon auf den Beinen.
    Das einzige Spannende, was es hier zu geben schien, war scheinbar ihre eigene Anwesenheit. Immer wieder merkte Melanie, wie sie von den sämtlichen Anwesenden neugierig gemustert wurde. Nur die Kinder verloren schnell das Interesse an ihr und widmeten sich schon nach wenigen Minuten wieder ihrem Spiel.

    Da es ansonsten nicht viel zu sehen gab, war die Erkundungstour von Melanie schnell beendet. Sie könnte das Dorf verlassen und sich in der umliegenden Umgebung umschauen, doch bezweifelte sie, dass es dort viel mehr zu sehen gab, als Männer die schweißtreibend die Felder bestellten oder die Tiere auf der Weide beaufsichtigten.
    Eine Weile setzte sie sich an den Rand des Dorfplatzes und beobachtete die Kinder dabei, wie sie fangen spielten. Schon seit geraumer Zeit war das jüngste und kleinste der Kinder an der Reihe. War es zuvor noch fröhlich quiekend vor den anderen weggelaufen, war es nun beinahe den Tränen nahe.
    Mit ihren kurzen Beinen schaffte das kleine Mädchen mit den blonden Haaren es nicht, hinter den etwas älteren, bereits größeren Kindern hinterher zu kommen. Sie hatten einfach längere Beine und waren viel schneller, so dass sie nicht einmal auch nur in die Nähe dieser gelang.
    Melanie konnte beobachten, wie es immer niedergeschlagener wurde. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte eines der anderen Kinder gepackt und dann so lange festgehalten, bis das kleine Mädchen bei ihr angekommen war und den Jungen ticken konnte.

    Doch so misstrauisch wie sie noch immer beäugt wurde, wäre das vermutlich keine gute Idee. Die Mütter würden mit aller Wahrscheinlichkeit voller Panik aufspringen und ihre Kinder zu sich rufen. In dem Fall war das Spiel beendet und was noch schlimmer war: Melanie würde nie das Vertrauen der Dorfbewohner gewinnen und vielleicht dabei sogar das Vertrauen der Dorfbewohner zu den Atlantern aufs Spiel setzen.
    So kam es, dass das Mädchen schließlich tatsächlich völlig niedergeschlagen in Tränen ausbrach und weinend zu ihrer Mutter lief, die sie in die Arme schloss und zu trösten begann.
    Die anderen Kinder spielten nach einer kurzen Pause ungerührt weiter, nachdem sie jemanden neuen dazu ernannt hatten, die anderen zu fangen.

    Eine Weile schaute Melanie dem Treiben im Dorf noch zu, ehe sie beschloss wieder in das Haus zurück zu kehren. Mittlerweile hatte sich auch das kleine Mädchen wieder beruhigt und war zu den anderen Kindern zurückgekehrt, wo sie bereits wieder freudig quiekend vor dem ernannten Fänger wegrannte.
    Im Haus angekommen, begab sie sich sogleich in den Raum, in dem Carson seine Untersuchungen durchführte.
    Der junge Mann, der zu Beginn da war, war bereits wieder verschwunden, versorgt mit Medikamenten die ihn wieder vollständig genesen lassen würden. Stattdessen saß nun ein älterer Mann auf dem Platz und ließ sich untersuchen. Selbst Melanie konnte erkennen, dass der Mann leicht kränklich und erschöpft aussah.

    Um Carson und Varis bei der Untersuchung nicht zu stören, setzte sie sich mit dem letzten freien Stuhl, der sich in dem Raum befand an das einzige Fenster. Zum Glück hatte sie bereits damit gerechnet, dass es nicht sehr ereignisreich werden würde und hatte vorsorglich einige Bücher eingepackt.
    Sie kam nur selten zum lesen und auch in Atlantis hatte sie bisher wenig Zeit für ihr Hobby aufbringen können. Dennoch hatte sie so viele Bücher mit in die Stadt genommen, wie es bei der begrenzten Menge an Gepäck erlaubt war, das sie durch das Tor hatte mitnehmen dürfen. Wäre sie jedoch mit der Daedalus in die Stadt gereist, wäre die Menge um einiges begrenzter gewesen.
    So hatte sie selbst entscheiden können, wie viel sie tragen konnte. Nachdem sie also alles Wichtige in ihre Tasche gepackt hatte und auch der Rucksack gut gefüllt war, hatte sie sich dazu entschieden, den restlichen Platz mit ihren Lieblingsbüchern zu füllen und auch einige erst kürzlich angeschaffte hatten noch irgendwie den Weg in die Tasche gefunden.
    Das dadurch vergrößerte Gewicht hatte sie dabei nur wenig gestört. Schließlich war sie es als Soldatin spätestens seit ihrer Grundausbildung gewohnt viel Gewicht auf langen Strecken mit sich herum zu tragen. Da war der Weg, den sie bis zur Pegasus-Galaxie zurückgelegt hatte, ein Katzensprung dagegen gewesen.
    Bei dem Gedanken daran, wie sie die Milliarden Lichtjahre einen Katzensprung nannte, musste Melanie innerlich grinsen. Noch immer gab es Momente, in denen sie nicht glauben konnte, was das Stargate ihnen alles für Möglichkeiten eröffnete.

    Jetzt war sie schon wieder mit den Gedanken ganz woanders gelandet. Dabei wollte sie endlich die Zeit nutzen und eines der neuen Bücher beginnen, das schon wie alle anderen so lange unbeachtet in dem Regal ihres Quartiers stand. Sie hatte die Bücher nur einmal angerührt, und zwar als sie diese von der Tasche in das Regal geräumt hatte.
    Andererseits bestand für sie keine Eile mit dem Lesen anzufangen. Zwar konnte sie es kaum erwarten, endlich wieder die Buchstaben vor ihren Augen entlang fliegen zu sehen, doch würde sie die zwei Tage noch genug Zeit dafür haben.
    Noch einmal schaute sie zu Carson herüber, der gerade dem älteren Mann eine Spritze verabreichte und scheinbar noch gar nicht bemerkt hatte, dass sie wieder anwesend war. Dann machte sie sich endlich daran, in ihrem Rucksack zu kramen und holte vorsichtig das Buch heraus, damit es keine Knicke und Macken bekam. Was ihre Bücher anging, war sie ein wenig eitel und immer darauf bedacht, dass sie auch nach mehrmaligem Lesen noch ordentlich aussahen.

    Eine Weile betrachtete sie das Cover. Sie hatte sich für einen Fantasy-Roman entschieden, denn sie liebte es in fremde Welten zu entfliehen. Genauer genommen war ihre Wahl auf den vierten Band um den Jungen Eragon aus Alagäsia gefallen. Sie hatte es kaum erwarten können, bis das Buch erschien um endlich zu erfahren, wie die Geschichte weiterging.
    Kaum war das Buch bei ihr in der Post gewesen, kam aber bereits ihre Versetzung nach Area 51 und kurz darauf nach Atlantis. Doch nun hielt sie das Buch endlich in ihren Händen und betrachtete den grünen Drachen auf dem Einband, der sie anblickte.
    Sie war wirklich schon gespannt und so schlug sie endlich das Buch auf und war von der einen auf die andere Sekunde in die Geschichte vertieft und tief in die Fantasy-Welt eingetaucht.

    Dadurch merkte sie nicht, wie schnell die Zeit verging und das schon längst die Mittagszeit herein gebrochen war. Erst als Carson sie leicht an der Schulter berührte schreckte sie auf.
    „Tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe, aber ich habe dich schon ein paar Mal gerufen, doch es kam keine Reaktion. Das Buch muss ja wirklich sehr spannend sein“, schmunzelte der Schotte.
    „Schon gut. Ich vergesse meistens alles um mich herum, wenn ich am Lesen bin. Und ja, es ist tatsächlich sehr spannend.“
    „Wenn du dich dennoch dafür bereit erklärst das Buch für einige Zeit zur Seite zu legen, dann können wir etwas essen. Der Dorfälteste hat uns eingeladen mit ihm zu essen.“
    In dem Augenblick meldete sich Melanies Magen mit einem lautstarken Knurren. Erst jetzt merkte sie, dass sie tatsächlich wirklich Hunger hatte. Zum Frühstück hatte sie nur eine Schüssel Müsli gegessen und zwischendrin lediglich hin und wieder etwas getrunken, was sich jetzt bemerkbar machte.

    Der Arzt musste daher nicht viel Überredungskunst leisten, damit Melanie ihn begleitete. Mit einem wehmütigen Blick auf „Eragon – Das Erbe der Macht“, klappte sie das Buch zu und legte es zur Seite. Dann mussten Drache und Drachenreiter doch noch etwas länger warten, ehe sie wieder vereint waren. Jetzt wollte sie zuerst einmal zusehen, dass ihr nach Nahrung verlangender Magen Ruhe gab.
    Gemeinsam mit Carson begab sie sich in die Küche des Hauses, wo bereits der Tisch gedeckt war und man scheinbar nur noch auf sie beide wartete.
    Eilig setzten sie sich nebeneinander auf zwei freie Stühle. Kaum hatten sie Platz genommen, stellte die Frau des Dorfältesten bereits das Essen auf den Tisch.
    Es war ein einfaches, aber nahrhaftes Mahl. Das Dorf war zwar klein, doch fehlte es ihnen meistens nicht an Nahrung. Es war nicht übermäßig viel, doch genug, um vernünftig satt davon zu werden.
    Gerade Carson hatte in seiner Zeit in der Pegasus-Galaxie bereits wesentlich schlechter dastehende Dörfer gesehen, die es jedes Jahr aufs Neue gerade so schafften über die Runden zu kommen.
    Während des Essens herrschte größtenteils Stille. Erst nachdem alle fertig gegessen hatten, erkundigte der Dorfälteste sich bei Beckett danach, wie er mit seiner Arbeit voran kam.

    TBC


  17. #15
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    @ Saffier:
    Ganz einfach es ist: wenn man glaubt alles laufe entspannt - geschieht meist etwas, in was man eigentlich nicht hineingeraten wollte

    Zum Inhalt:
    Noch läuft alles ziemlich entspannt. Beckett geht seinem Beruf nach, hat dabei einen Gehilfen, und Hanson liest gerne - sieh an
    Das arme kleine Kind, muss den Fänger spielen - wie gemein.

    Mal schauen, wie es weitergeht

    LG
    JJO

  18. Danke sagten:


  19. #16
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Kirah schmusst mit einer Wildkatze, die Ronon gerne verspeist hätte. Wobei ich glaube, Ronon wäre wohl gerne an Stelle der Wildkatze gekrault worden. Ganz schön gefährlich, einfach so ein fremdes, wildes Tier anzulocken.

    Carson scheint ja auch wieder ganz in seinem Element zu sein. Könnte es sein, dass er mehr als nur erfreut darüber ist, dass ihn Melanie begleitet? Wenn er mal nicht nur an seine Patienten denkt, denkt er wohl auch öfter an sie.

    Auf dem Planeten ist es viel zu friedlich, da muss ich JJO recht geben. Es passiert bestimmt noch etwas ganz unerwartetes.
    Bin neugierig, wie es weitergeht.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  20. Danke sagten:


  21. #17
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Uppala, da habe ich es beinahe verpennt ein neues Kapitel zu posten.

    Aber bevor es losgeht natürlich das obligatorische Danke fürs lesen und "Danke" drücken an Antiker91, Galaxy, John´s Chay und Jonathan J. O´Neill

    @ JJO: Tjaja ... bei dem Bücherwurm ist wohl etwas von mir mit in Melanies Charakter herein gerutscht (das dürfte aber auch schon so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit sein) ^^ Aber warum auch nicht. Als Soldatin ist ihr Leben schon turbulent genug, da ist so ein Buch zum abschalten sicherlich nicht verkehrt.

    @ Chaya: Schön, dass du auch wieder den Weg hierher gefunden hast. Tja, so ist Kirah, erst einmal von nichts bösem ausgehen und mit alles und jedem Freundschaft schließen wollen *g* Aber zur Not wäre ja Ronon da gewesen um sie zu beschützen ^^
    Tze ... gerade erst haben die beiden beschlossen zum Du überzugehen und schon dichtest du denen eine Romanze an, oder wie? Und wieso gehen eigentlich alle davon aus, dass auf dem Planeten was passiert Bei Kirah und Ronon ist es doch auch friedlich.

    Sooo und wo wir gerade von Kirah und Ronon sprechen, dann wollen wir doch mal sehen, wie es den beiden im Moment ergeht.


    Kapitel 6 – Kleine Lektionen

    Schon nach kurzer Zeit hatten Ronon und Kirah eine geeignete kleine Höhle gefunden, die Platz genug für zwei Personen bot und vor der sie auch ohne Bedenken ein Lagerfeuer anzünden konnten. Durch seine lange Zeit las Läufer wusste Ronon instinktiv worauf er achten musste, womit die Höhle auch wunderbar versteckt lag und die beiden Atlanter von einem möglichen Feind nicht ohne weiteres entdeckt werden würden.
    Hier auf dem Festland war die Chance auf einen Feind zu treffen zwar gering, aber das hielt Ronon nicht davon ab trotzdem auf bestimmte Kleinigkeiten zu achten, die einen Lagerplatz auch sicher machten. Nicht nur weil er es so gewohnt war, sondern auch weil er einige dieser Details Kirah erklärte. Ihm war bewusst, dass sie ihn vor allem deswegen begleitete, weil sie hoffte wieder etwas von ihm zu lernen und diese Hoffnung wollte er einfach nicht zerstören.
    Nachdem sie zu zweit einige Steine zu einem großen Kreis für das Lagerfeuer zusammengelegt und auch schon trockene Zweige für das Feuer gesammelt hatten, machten sie sich auf den Weg in den Wald, um zu jagen. Ronon übernahm dabei die Führung und Kirah folgte dem Sateder mit etwas Abstand. Dabei beobachtete sie den Mann und versuchte seine Bewegungen nachzuahmen, was im Moment bedeutete, dass sie beide geduckt über etwas unwegsames Gelände durch den Wald schlichen und Kirah sich immer wieder an einem Baum abstützen musste, um nicht zu stolpern.

    Anfangs hatte Ronon noch versucht ein Wild zu entdecken, obwohl er wusste, dass jedes Tier vor ihnen die Flucht ergriff noch bevor er es entdecken konnte. Der Artemi hatte er aber keinen Vorwurf machen wollen. Sie war das erste Mal auf der Jagd und hatte bis jetzt auch keine Frage gestellt oder irgendeinen Ton von sich gegeben, da sie ihn nicht stören wollte. Dass das alleine aber zu wenig war, war der Frau nicht bewusst.
    Schließlich gab Ronon die Hoffnung auf, dass es in diesem Wald ein schwerhöriges Tier gab. Wieder konnte er das Knacken eines kleinen Astes hinter sich hören und mit einem leichten Seufzen richtete er sich auf und drehte sich zu ihr um. Die braunhaarige Frau hatte sich gerade an einem Baum festgehalten und versuchte so einfach den Felsen hinunterzuklettern, wie sie es bei ihm beobachtet hatte. Mit dem Unterschied, dass sie nicht seine Übung darin hatte.
    Dabei hatte sie einen kleinen Ast umgeknickt, ohne es selbst zu bemerken. Der Sateder und bestimmt auch die Tiere in der näheren Umgebung hatten es aber dennoch gehört.

    „Stimmt etwas nicht?“, flüsterte sie leise als sie seinen Blick bemerkte und stoppte mitten in der Bewegung, wodurch sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. Dass sie leise sein musste, um auch ja kein Wild zu vertreiben, hatte sie gewusst ohne dass er sie darauf vorher hinweisen musste. Nur die Umsetzung dieses Wissens war ihr nicht so gut gelungen, wie es notwendig wäre.
    „Du bist zu laut“, stellte er fest ohne deswegen böse zu klingen.
    Es stört ihn zwar, dass sie ohne es zu wissen das ganze Wild verscheuchte, vor allem weil er keine Essensration mitgenommen hatte, aber ihr konnte er deswegen doch nicht böse sein. Das lag vielleicht an ihrer naiven, etwas kindlichen Art, die den Beschützerinstinkt in ihm weckte. Aber auch Schuldgefühle, weil er sich ihr gegenüber so grob verhalten hatte, nachdem sie erzählt hatte was ihre Rolle bei der Ausdünnung von Sateda gewesen war, sorgten dafür.
    Einem Kind wir ihr konnte selbst er keine Vorwürfe machen und sie deswegen hassen genau so wenig. Vor allem weil sie jetzt immer wieder bewies, dass sie nicht auf der Seite der Wraith kämpfte.

    Kaum hatte er das gesagt, sah sie ihn verständnislos an.
    „Ich hab doch gar nichts gesagt“, wunderte sie sich und er schmunzelte etwas über ihre Ratlosigkeit.
    „Um wirklich lautlos zu sein gehört aber mehr dazu“, entgegnete er und verwirrte sie damit offensichtlich noch mehr.
    Zumindest zog sie die Augenbrauen zusammen und sah ihn schief an.
    „Und was?“, wollte sie unsicher wissen.
    Einen Moment lang sah er sie nur an, während sie noch immer halb auf dem Felsen saß und sich nicht bewegte. Schließlich ging er auf sie zu und deutete auf den kleinen Ast, der nun abgeknickt war.
    „Du musst aufpassen wo du dich festhältst oder worauf du beim Gehen trittst. Es sollten keine Äste zerbrechen. Tiere oder geübte Feinde hören jedes Geräusch und werden dadurch alarmiert“, begann er zu erklären.

    Gespannt hörte sie ihm zu und nickte verstehend, während sie den kleinen Ast betrachtete, den sie wohl ohne es zu bemerken umgeknickt hatte.
    „Damit hat ein Feind, der dich sucht oder verfolgt auch eine deutliche Spur“, unterwies er sie weiter und wieder nickte sie verstehend.
    „Also darauf achten, dass ich so wenig wie möglich umknicke“, murmelte sie und sah ihn fragend an, ob sie ihn auch richtig verstanden hatte.
    „Am besten gar nichts. Wenn du dich durch den Wald bewegst und einen Verfolger abschütteln willst, solltest du auch keine anderen Spuren hinterlassen“, erläuterte er schon weiter, obwohl das für eine Jagd eher sinnlos war.
    In anderen Gefahrenzonen konnte dieses Wissen für Kirah aber sehr wertvoll sein und wenn sie beide schon auf dem Festland waren konnte er ihr auch in dieser Hinsicht einiges zeigen und beibringen. Dass sie sich im Notfall einfach unsichtbar machen konnte bedachte er im Moment nicht und sie hatte nicht vor ihn darauf hinzuweisen.
    Kirah war es sogar lieber, wenn sie auch solche Dinge lernte und selbst anwenden konnte. Dann war die Möglichkeit sich unsichtbar zu machen die letzte Notfalllösung. Außerdem konnte es ein weiteres Mal passieren, dass sie auf Tiere traf, die sie trotzdem sehen konnten.

    „Pass immer auf, welchen Weg du entlang gehst. Bei Sand, Gras oder Erde, kann man immer noch lange Zeit deine Fußabdrücke erkennen“, erzählte er und sie zog etwas die Augenbrauen nach oben.
    „Bei Gras auch?“, stellte sie ein Zwischenfrage.
    „Bei Gras, Laub, Moos“, zählte er auf.
    „Es wird von deinem Gewicht zu Boden gedrückt und richtet sich nur langsam wieder auf. Daran kannst du bei Spuren aber auch feststellen, wie viel Zeit vergangen ist, seit der Gegner oder das Wild an der Stelle war“, antwortete er ausführlich.
    „Genauso wie bei umgeknickten Zweigen“, fügte er hinzu und musste über ihre Neugierde und Aufmerksamkeit wieder etwas schmunzeln.

    Sofort begutachtete sie den Zweig, den sie selbst abgebrochen hatte und sah dann den Sateder schief an.
    „Wie?“, wollte sie schlicht wissen und er konnte über ihr Neugierde nur wieder grinsen.
    Er hatte schon damit gerechnet, dass die Artemi es genau wissen wollte. Wäre er aber nicht davon überzeugt, dass sie sich jede Lektion genau merken und später versuchen würde sie auch anzuwenden, würde er seine Zeit nicht mit längeren Erklärungen vergeuden. Einmal davon abgesehen, gefiel ihm auch seine neue Rolle als Lehrmeister sehr gut.
    Die Artemi brachte ihn damit aber auch immer dazu etwas mehr zu reden, auch wenn er anderen gegenüber eher wortkarg war. Mehr noch als Teyla, was vielleicht daran lag, dass Kirah ihm immer sehr aufmerksam zuhörte und es ihm auch sehr viel Spaß machte ihr solche Dinge zu erklären.

    „Sieh dir den Ast genau an. Die Bruchstelle ist noch frisch und das Holz hell. Mit der Zeit trocknet das Holz aber an der Luft und ändert die Farbe. Es wird dunkler und bräunlich“, wies er sie auf ein Indiz hin und deutete dabei auf den Ast.
    Dann nahm er eines der kleinen Blätter des abgebrochenen Zweiges zwischen die Finger um ihre Aufmerksamkeit darauf zu richten.
    „Die Blätter sind auch noch frisch und grün. Daran kannst du auch erkennen, dass der Zweig erst vor kurzem abgeknickt wurde“, erläuterte er weiter.
    „Wenn wir in ein paar Stunden hier vorbei kommen, werden die Blätter aber schon etwas herunterhängen. Morgen würden sie anfangen zu verwelken und irgendwann würden sie einfach abfallen“, erzählte er und warf immer wieder einen kurzen Blick durch die Augenwinkel auf sie.
    Wie immer nagte sie etwas an ihrer Unterlippe, aber dieses Mal, weil sie ihm gespannt zuhörte und nicht weil sie wegen seiner Gegenwart unsicher war.

    „Komm“, forderte er sie auf ohne lange nachzudenken und half ihr vom Felsen zu klettern.
    Dann nahm er ihre Hand und führte sie ein kleines Stück durch den Wald. Dabei suchte er mit den Augen den Waldboden nach kleinen Anzeichen ab, dass vor kurzem ein Tier den Ort durchstreift hatte. Dass er die Artemi dabei an der Hand hielt bemerkte er gar nicht und Kirah sträubte sich auch nicht dagegen, dass er sie an der Hand führte als wäre sie ein Kind.
    Gespannt was er ihr nun zeigen und erklären wollte, folgte sie ihm und versuchte wie er auf dem Boden etwas zu erkennen. Nur wusste sie nicht, wonach er suchte und sah deswegen auch immer wieder neugierig zu ihm auf.

    Schon bald hatte er einige Spuren gefunden, die leicht zu erkennen waren und auf ein größeres Tier hindeuteten.
    „Hier!“, wies er sie auf die Spuren hin und ging schon neben ihnen in die Knie.
    Nur einen Augenblick später kniete sie neben ihm.
    „Das war ein größeres Tier. Wahrscheinlich eine Katze wie die, mit der du dich angefreundet hast“, versuchte er die Spur zu deuten, die er ihr zeigen wollte.
    Im ersten Moment runzelte Kirah nur etwas verwirrt die Stirn, weil sie auf dem Boden nicht mehr als Gras, Moos, Erde und heruntergefallene Blätter erkennen konnte. Als sie aber genauer hinsah konnte sie tatsächlich erkennen, dass die Erde und das Moos etwas eingedrückt waren und das Gras etwas flacher war. Einige Grashalme lagen sogar noch fast auf dem Boden. Ein paar ganz dünne Äste waren auch auseinandergebrochen und die Enden waren noch relativ hell.
    Woher Ronon aber wusste, dass es sich bei dem Erzeuger dieser Spur um eine solche Katze handeln könnte, war ihr ein Rätsel.

    „Es ist schon ein oder zwei Stunden her dass sie hier war. Sie war auch nicht auf Beutezug. Wahrscheinlich war sie schon auf dem Weg zu ihrem Versteck“, versuchte er noch einige Details zu erkennen und sah sie dann abwartend an ob sie die Spur auch entdeckt hatte.
    Sie erwiderte den Blick ohne Scheu aber dafür nachdenklich.
    „Woran erkennst du, was für ein Tier das gewesen ist?“, erkundigte sie sich auch sofort skeptisch und er lachte etwas.
    „An der Spur“, gab er bereitwillig Auskunft.
    „Wenn du dir die Spur genauer ansiehst, erkennst du hier hinten den hinteren Ballen und hier die Vorderballen. In diesem Blatt sind zwei Löcher, also hat das Tier auch Krallen. Ein größeres Raubtier“, deutete er die verschiedenen Anzeichen, die er auf den ersten Blick leicht erkennen konnte und zeigte mit der linken Hand auf die verschiedenen Stellen.
    Mit der rechten Hand hielt er noch immer ihre Hand ohne es wirklich zu bemerken. Dann sah er sie wieder an. Wieder biss sie sich auf die Unterlippe, aber sie lächelte dabei leicht. Gespannt und fasziniert von seiner Erklärung. Der Sateder gönnte sich einen kurzen Moment in dem er einfach nur ihr Gesicht betrachtete. Dann sah er sich schnell um, ob er noch weitere Spuren entdecken und ihr zeigen konnte.

    Bei einigen Büschen, die eng beieinander in der Nähe standen wurde er auch schon fündig und stand auf.
    „Komm mit!“, bat er wieder ohne überhaupt darauf zu achten, dass er sie noch immer an der Hand hielt und damit automatisch mit sich zog.
    „Hier war auch noch ein anderes Tier. Kein Raubtier, sondern ein Pflanzenfresser“, stellte er fest, kniete sich schon wieder auf den Boden und deutete auf einige Blätter des Busches.
    „Ist aber schon etwas länger her“, murmelte er nach einem prüfenden Blick auf die Blätter.
    „Du erkennst es daran, dass die Blätter angeknabbert sind. Nicht wahr?“, stellte sie eine Zwischenfrage und er sah sie schmunzelnd an.
    „Stimmt. Gut beobachtet“, lobte er sie für ihre Aufmerksamkeit.
    Sie lächelte ohne ihn anzusehen und zog etwas die Schultern hoch wegen dieser kleinen Anerkennung.

    Im nächsten Moment duckten sich beide, weil sie ein leises Rascheln hörten. Sofort deutete Ronon Kirah, dass sie leise sein sollte und Kirah nickte verstehen und gespannt. Dann ließ er, ohne es wieder wirklich zu registrieren, ihre Hand los und schlich lautlos bis zu einem umgefallenen Baumstamm. Nur einen Moment später entdeckte er ein großes Reh und nickte zufrieden.
    Da Kirah und er sich bis jetzt nur leise unterhalten hatten, hatte das Tier die beiden Störenfriede nicht bemerkt und äste zufrieden etwas Gras und Laub ohne zu ahnen, dass es in Gefahr war. Langsam und ohne das Tier wirklich aus den Augen zu lassen drehte Ronon etwas den Kopf und sah kurz zu Kirah. Die braunhaarige Frau kauerte noch immer neben dem Busch, sah ihn abwartend an und hielt anscheinend auch die Luft an. Ein Verhalten über das er schmunzeln musste.
    Kurz deutete er ihr, dass sie zu ihm kommen sollte und nach einer kurzen Weigerung ihrerseits, folgte sie doch noch seiner Anordnung. Im Gegensatz zu ihm benötigte sie aber etwas mehr Zeit um das Versteck hinter dem Baumstamm zu erreichen, weil sie nicht so viel Übung im Schleichen hatte wie er, aber trotzdem sehr darauf bedacht war kein Geräusch zu verursachen. Was bedeutete, dass sie vor jedem Schritt den Boden mit den Augen absuchte ob auch ja keine Äste oder andere Dinge, die ein Geräusch verursachen konnten dort lagen.

    Ronon sah immer wieder gespannt zwischen der braunhaarigen Frau und seiner nun auserkorenen Beute hin und her. Eigentlich sollte er das Tier sofort erlegen, noch bevor es Kirah unabsichtlich verscheuchte, aber andererseits wollte er, dass sie bei ihm war und die kurze Jagd auch wirklich mitverfolgen konnte. Als sie nach einiger Zeit neben ihm kauerte hatte sie den Weg tatsächlich geschafft, ohne ein Geräusch zu verursachen und das Tier zu verscheuchen.
    Beeindruckt schmunzelte er ihr zu, obwohl er schon wusste dass sie wirklich schnell lernte und immer wieder darauf bedacht war jede Lektion von ihm umzusetzen. Auch wenn es ihr nicht immer gelang. Einen Moment lang sah sie gespannt zu dem Reh und wendete dann den Kopf, um Ronon gespannt zu beobachten.
    „Ich schließe keine Freundschaft mit ihm“, wisperte sie fast lautlos und schien sogar belustigt zu sein.
    Der Sateder grinste nur etwas über ihren kleinen Witz und betrachtete dann abschätzend das Reh.
    „Das ist keine gute Beute. Zu alt und zu zäh.“, schüttelte er schließlich den Kopf.
    „Aber vielleicht kommt noch anderes Wild. Wir müssen nur warten. Wenn wir Glück haben ist es eine Art Sammelpunkt“, fügte er hinzu und sie nickte verstehend.

    TBC


  22. #18
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Ronon als Lehrer und Beschützer, wer es sich leisten kann...

    Kirah ist wirklich eine aufmerksame Schülerin. Bin mir (fast) sicher, dass sie diese Fähigkeiten, die ihr Ronon beibringt eines Tages vielleicht gebrauchen kann.
    Doch, dass es gleich mit einer richtigen Jagd losgehen muss... Angeln geht doch auch

    Bin mal gspannt, ob die Jagd von Erfolg gekrönt sein wird.

    Mal gespannt wie es weitergeht.

    LG
    JJO

  23. #19
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ronon ist wirklich ein sehr geduldiger Lehrer und Kirah ist auch eine sehr neugierige und gelehrige Schülerin. Sie kann von Ronons Erfahrungen eine Menge lernen. Dinge, die ihr bestimmt irgendwann das Leben retten. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  24. #20
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Halli hallo

    Vielen Dank an Antiker91, Galaxy, John´s Chaya, Jonathan J. O´Neill und Tamara (an dieser Stelle: Herzlich Willkommen in unserer kleinen Runde) fürs Lesen und Danke drücken.

    @ JJO: Da spricht der General Also wenn Kirah mit Angeln anfangen soll, dann muss sie sich wohl erst noch einen anderen Lehrer suchen. Ich denke nicht, dass Ronon dafür der Richtige ist ^^ Es sei denn es geht um Fische fangen mit dem Speer oder sowas. Da würde er bestimmt auch noch mitmachen.

    @ Chaya: Das stimmt, Kirah ist wirklich sehr neugierig und saugt neues Wissen nur so in sich auf. Wie es weiter geht, kannst du jetzt lesen

    So, und nun geht es weiter mit dem nächsten Kapitel. Wir widmen uns erst einmal noch wieder unseren beiden Festland-Reisenden.


    Kapitel 7 – Kleines Geschenk

    Nachdem Ronons Jagd letztendlich erfolgreich war, hatte er mit Kirahs Unterstützung ein totes Reh zum Lager geschafft und ihr gezeigt wie man ein Tier richtig ausweidete. Wirklich begeistert war die Artemi darüber nicht gewesen. Zumindest nicht wenn er ihr Minenspiel richtig gedeutet hatte.
    Erst hatte sie ihn noch bei seiner Tätigkeit interessiert beobachtet und ein paar Fragen gestellt, aber als er ihr sein Messer in die Hand gedrückt hatte, damit sie selbst auch ein paar der Eingeweide aus dem toten Tier entfernte, war das Interesse der Artemi in leichten Ekel umgeschlagen. Ronon deutete ihren Gesichtsausdruck zumindest derart. Wie für die Artemi typisch, hatte sie aber ihre neu gestellte Aufgabe erfüllt, ohne sich zu beschweren.
    Danach hatte Ronon ein Feuer entzündet um sich etwas Fleisch zu braten. Während er darauf wartete, dass das Fleisch durch war, nahm er aus seiner Tasche einige schwarze Lederreste und dünne, schwarze Lederriemen und setzte sich auf einen der kleinen Felsen.

    Kurz sah er zu Kirah, die etwas entfernt von ihm und dem Lagerfeuer auf einem umgefallenen Baumstamm saß und nachdenklich auf das Feuer starrte.
    „Wenn du willst können wir am Nachmittag noch etwas trainieren“, schlug er vor und schnitt einen langen, schwarzen Lederstreifen kurzerhand mit einem seiner Messer in zwei Teile.
    Dann begann er mit der Messerspitze kleine Löcher in den Rand der Lederstreifen zu stechen.
    „Das klingt gut“, lächelte sie auf ihre typische Art und Weise, als sie zu ihm sah.
    „Ich könnte dir hier im Wald noch ein paar Sachen zeigen“, bot er weiter an, weil er hoffte, dass sie daraus noch ein Gespräch entwickeln würde.
    „Und was?“, wollte sie auch schon wissen und der Sateder überlegte kurz.
    „Kannst du klettern?“, stellte er dann eine Gegenfrage.
    „Ich musste noch nie klettern“, gab sie zurück und sah ihn etwas schief an.
    „Willst du es lernen?“, hakte er schmunzelnd nach.
    Immerhin begleitete sie ihn auch auf die Jagd, obwohl sie nicht essen musste und es damit keinen Sinn für sie hatte zu jagen. Vielleicht wollte sie auch klettern lernen auch wenn sie es eigentlich nicht musste. Der Sateder vermutete aber schon seit einiger Zeit, dass Kirah sich viel mehr wie ein Mensch verhalten wollte und nicht mehr wie eine Artemi.

    „Gerne“, nickte sie und sein Schmunzeln wurde breiter.
    Der Sateder hatte schon geahnt, dass sie zustimmen würde auch wenn sie als Artemi wohl nie klettern musste.
    „Fallen stellen könnte auch nützlich sein“, überlegte er weiter während die beiden Lederstreifen nun mit einem dünnen Lederriemen zusammenband und aus den zwei Teilen nun ein einzelnes breites Lederband machte.
    „Warum? Wenn ich kein Tier esse ist es doch sinnlos Tiere mit einer Falle einzufangen oder zu töten“, gab sie zu bedenken und runzelte dabei etwas die Stirn.
    Wieder sah er sie amüsiert an. Die Artemi hatte wohl doch etwas Mitleid mit den Tieren nun wo sie miterlebt hatte, wie eines getötet und ausgeweidet worden war. Dafür hatte sie aber Ronon kein einziges Mal einen Vorwurf gemacht, wie es andere Frauen wohl getan hätten.
    „Du kannst auch Wraith Fallen stellen“, warf er ein.
    „Das klingt allerdings sehr interessant“, lenkte sie sofort ein und er lachte kurz.

    Dann sah er auf und bemerkte dass sie ihn wohl die ganze Zeit schon neugierig beobachtet hatte wie er aus den Lederresten etwas bastelte. Zumindest war ihr Blick auf seine Lederarbeit gerichtet, mit der er eigentlich nur seine Hände etwas beschäftigen wollte, während er darauf wartete, dass das Fleisch durch war.
    Amüsiert über ihre offensichtliche Neugierde schwieg er und konzentrierte sich nur auf seine Tätigkeit. Der Sateder wusste, dass es nicht mehr sehr lange dauern würde, bis sie die erste Frage stellte. Sie schwieg aber doch länger als er gedacht hatte und als er anfing das breite Lederband mit einem weiteren Lederriemen zu säumen war er Nahe daran selbst wieder anzufangen zu reden, damit nicht noch länger die Stille zwischen ihnen beiden herrschte.

    „Was wird das, Spezialist Dex?“, wollte Kirah schließlich doch wissen und er musste schmunzeln, weil sie ihre Wissbegierde doch nicht zügeln konnte.
    Die Artemi lehnte sich auf dem Baumstamm sogar etwas nach vorne, um besser sehen zu können, was er tat.
    „Willst du immer alles wissen?“, stellte er amüsiert eine Gegenfrage.
    Sofort richtete sie sich wieder auf, zog die Schultern etwas eingeschüchtert hoch und sah ihn etwas erschrocken an.
    „Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht stören“, entschuldigte sie sich sofort und biss sich danach beschämt auf die Unterlippe.
    Ronon sah sie an und schüttelte schmunzelnd den Kopf wegen ihres Verhaltens. Die Artemi dachte immer sofort, dass sie jemanden stören würde, dabei hatte er sie nur etwas necken wollen. Was das betraf würde es wohl noch lange dauern, bis sie die Reaktionen der Menschen richtig deutete und damit erkannte wann sie wirklich störte und wann nicht.

    „Du störst mich nicht“, erklärte er und konzentrierte sich dabei wieder auf seine Lederarbeit, aber er warf noch hin und wieder einen vorsichtigen Blick aus den Augenwinkeln zu ihr.
    Kirah wirkte noch immer etwas unsicher, aber sie spähte schon wieder vorsichtig zu ihm und versuchte zu erkennen was er aus dem Leder bastelte. Der Sateder könnte ihr einfach sagen, dass es am Ende ein breites Lederarmband sein würde, aber ihre Neugierde amüsierte ihn etwas zu sehr. Vor allem weil sie wieder damit begonnen hatte gespannt an ihrer Unterlippe zu nagen.
    Teyla hätte bestimmt wieder auf diese seltsame, wissende Art gelächelt, wenn sie ihn in diesem Moment beobachtet hätte. Immerhin zeigte Ronon Kirah gegenüber eine Geduld, die die anderen Atlanter eigentlich nicht von ihm kannten. Da sie aber nun beide in Altantis lebten war es nicht gerade hilfreich, wenn er immer sofort genervt war, wenn sie etwas nicht sofort verstand. Mit diesem Verhalten verwirrte er sie auch nur noch mehr, bis sie ihm wieder immer aus dem Weg ging, weil sie dachte, dass er sich nur immer wieder über sie ärgern würde.

    „Ich hätte dich nicht mitgenommen, wenn du mich stören würdest“, erklärt er deswegen weiter, während er sich wieder vollkommen darauf konzentrierte, das breite Lederband zu säumen, damit der Rand nicht so schnell ausfranste.
    „Du bist nur sehr neugierig. Warum?“, fragte nun er und sah sie doch wieder schmunzelnd an.
    „Ich will lernen“, antwortete sie mit einem Lächeln, aber sie hatte den Kopf von ihm abgewandt und sah dabei auf das Feuer während sie lächelte, aber damit lächelte sie nicht ihn an.
    Deswegen verzog er auch kurz das Gesicht und widmete sich auch wieder dem Leder. Bis jetzt hatte sie ihn nie wirklich angelächelt. Zumindest nicht so wie Radek oder andere Atlanter, wie diesen McKenzie. Für Ronon hatte sie immer nur dieses leichte, höflich wirkende Lächeln übrig, aber nicht das Lächeln, das auch ihre Augen leuchten ließ.

    „Von mir kannst du nur lernen, wie man kämpft“, gab er ernst zurück, worauf sie ihm einen seltsamen Blick zuwarf.
    „Das denke ich nicht“, widersprach sie und er schnaubte amüsiert.
    Mit einem letzten Handgriff beendete er das Säumen und schnitt mit seinem Messer den Rest des Lederriemens ab. Dann stand er auf, ging zu ihr und setzte sich neben sie auf den Baumstamm.
    „Was willst du denn sonst schon von mir lernen?“, lautete seine nächste Frage und betrachtete nachdenklich das Lederarmband, das er angefertigt hatte.
    Nun wo er damit fertig war, wusste er nicht so Recht, was er damit machen sollte. Als er mit er Arbeit angefangen hatte, hatte er nicht daran gedacht ob und wem er es geben sollte oder ob er es behalten wollte. Es war nur eine kleine Beschäftigung gewesen, bei der er nicht viel nachdenken musste und nur darauf zu achten hatte, dass er sich mit dem Messer nicht verletzte.

    „Viel“, war ihre einzige und etwas unbefriedigende Antwort auf seine Frage, aber er musste trotzdem darüber schmunzeln.
    Es war eine kurzfristige Entscheidung als er vorsichtig ihre rechte Hand griff und das Lederstück um ihr Handgelenk band.
    „Ein kleines Geschenk“, erklärt er ihr locker und grinste zufrieden, weil ihr der Unterkiefer nach unten klappte.
    Die Artemi hob etwas den rechten Arm an, um das Lederarmband genauer anzusehen, das er angefertigt hatte und nun offensichtlich ihr schenkte. Mit so etwas hatte sie gar nicht gerechnet. Schon gar nicht, dass sie gerade von dem Sateder ein solches Geschenk erhalten würde.

    Eine Zeit lang betrachtete sie nur erstaunt und sprachlos das Armband, während er sie schmunzelnd beobachtete. Dann sah er ebenfalls auf das Armband, das er ihr eben kurzerhand angelegt hatte.
    „Etwas zu breit für eine Frau“, gab er belustigt zu, weil das Armband einfach zu groß und etwas plump an ihrem schmalen Handgelenk wirkte.
    Seine Erheiterung verschwand aber, als sie den Kopf hob und ihn glücklich breit anlächelte. Ohne jede Scheu. Vor allem aber lächelte sie ihn auf die Weise an, wie er es oft beobachtete hatte, wenn sie mit einem der anderen Atlanter sprach.
    „Mir gefällt es“, erklärte sie überzeugt und zog etwas die Schultern hoch, aber dieses Mal nicht, weil sie sich unwohl fühlte.
    „Danke Spezialist Dex. Ich werde es ihn Ehren halten und auch immer tragen“, fügte sie hinzu.

    Erst hatte er sie nur stumm ansehen können. Schließlich schluckte er und stand dann rasch auf ohne noch etwas zu sagen. Noch immer wortlos ging er kurzerhand zum Feuer und sah nach seinem Fleisch. Es war noch immer nicht ganz durch, aber so musste er sie wenigstens einen Moment lang nicht ansehen.
    Gleichzeitig konnte er versuchen darüber nachzudenken, warum ihn dieses einfache Lächeln von ihr so aus der Fassung gebracht hatte. Auch wenn er sonst immer jeden, vor allem aber John, daran erinnerte, dass die Artemi eigentlich noch ein Kind war, hatte er in diesem Moment, wie manchmal beim gemeinsamen Training, selbst kein Kind in ihr gesehen.
    Der erste Gedanke, den er gehabt hatte, als sie sich so glücklich für dieses Armband bedankt hatte, sollte man auf jeden Fall nicht bei einem Kind haben. Das einzige, was ihn in solchen Momenten davon abhielt einem inneren Impuls nachzugeben, war diese unsichtbare Mauer, die Kirah vor allem damit aufrechterhielt, indem sie ihn immer noch mit „Spezialist Dex“ ansprach und nicht wie andere Atlanter mit dem Vornamen. Noch immer standen die Ereignisse von Sateda zwischen ihnen und einer Freundschaft oder weiterem.

    „Bitte. Ist ja nichts Besonderes“, murmelte er während er mit gerunzelter Stirn das Fleisch prüfte, obwohl er schon längst festgestellt hatte, dass es noch nicht durch war und sich daran in so kurzer Zeit noch nichts ändern konnte.
    Als er sich wieder zu ihr umgedrehte, sah er aber, wie sie noch immer mit diesem glücklichen strahlenden Augen und dem Lächeln auf den Lippen das Armband an ihrem Handgelenk betrachtete. Wieder konnte er sie einfach nur stumm mustern. Dass sie so eine Freude an einem einfachen Lederarmband haben konnte, hatte er nicht gedacht. Es war doch nur eine einfache Arbeit, eine dumme Spielerei, gewesen um die Wartezeit etwas zu verkürzen bis das Essen fertig war.
    Für sie schien es aber schon fast ein Schatz zu sein.

    „Doch es ist etwas Besonderes“, erklärte sie überzeugt und sah ihn wieder an.
    Noch immer lächelte sie und dieses Lächeln galt dieses Mal nur ihm.
    „Bevor ich nach Atlantis gekommen bin habe ich nur ein einziges Mal etwas geschenkt bekommen. Dann erst wieder auf der Erde von Teal’c. Ein Messer“, erzählte sie während er sie schweigend ansah und ihr zuhörte.
    „Das ist aber das erste Mal, dass mir jemand etwas gibt, was er selbst gemacht hat“, erklärte sie glücklich und betrachtete wieder das Armband, dass in seinen Augen noch immer etwas zu groß für sie wirkte.
    „Außerdem kann ich das hier immer tragen. Wie meine Kette“, fügte sie dann noch hinzu und strahlte wieder den Sateder an.

    Ronon benötigte einen Moment, bis er die Fassung etwas wiedergewonnen hatte. Wenn sie so eine Freude mit dem Armband hatte, dann wollte er es ihr bestimmt nicht wieder zerstören.
    „Ich kann dir aber gerne ein anderes machen. Eines das dünner ist und besser passt. Ich habe bestimmt noch mehr Leder mit“, bot er trotzdem an.
    Sofort drückte sie die rechte Hand mit dem Armband an ihre Brust und legte die linke Hand fast schützend darüber.
    „Nein. Ich will das hier behalten!“, bat sie und sah ihn vorsichtig an als befürchtete sie, dass er ihr das Geschenk wieder wegnehmen wollte.
    „Gut“, nickte er etwas schmunzelnd und sah zur Seite.
    Noch nie war er so froh darüber gewesen, dass niemand aus seinem Team ihn gerade beobachten konnte. Vor allem Teyla hätte bestimmt sofort erkannt, wie sehr es ihn freute, dass sie sein Armband immer tragen wollte.
    „Schön, dass es dir so gefällt“, amüsierte er sich dann etwas und sie lächelte breit.
    „Es gefällt mir sehr“, nickte sie und fügte ein weiteres „Danke Spezialist Dex“ hinzu, wobei es ihn dieses Mal nicht einmal mehr störte, dass sie ihn so nannte.

    TBC


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