So, da bin ich wieder.
Eigentlich hatte ich noch ein bisschen Zeit verstreichen lassen und noch mehr Vorarbeit leisten wollen, aber ich habe nun schon 3 Kapitel fertig und kann es irgendwie gar nicht abwarten sie online zu stellen und will auch euch nicht länger warten lassen.
Diesmal werden die Kapitel etwas kürzer sein. Ich hoffe, dass so das Augenmerk mehr auf die jeweilige Handlung gerichtet wird. Und vor allem hoffe ich, dass euch diese Story auch gefallen wird. Nun will ich euch aber nicht länger warten lassen. Viel Spaß mit:
Ghosts of the Past
Author: TinaS
Serie: Stargate Atlantis
Genre: Action, Drama, Friendship, Romance, Hurt/Comfort
Rating: R-16
Charaktere: Multi-Charakter, OC
Anmerkung: nach 5. Staffel, virtuelle Episode,
Wichtig: Diese Story spielt nach den Series Interludes:A Star under the mistltoe or `I give you my star´, Crystal Heart
Kurzinhalt: Alexa und ihr Vater, der General, wollen ihrer alten Akademie einen Besuch abstatten und Erinnerungen wachrufen. Dabei wundert John sich noch immer über das Verhalten von Alexa. Seit sie an Weihnachten in ihm hatte lesen können, und seine Gefühle für sie erkannte, tut sie offenbar alles, um ihn auf Abstand zu halten und weist ihn sogar teilweise ab. Dennoch begleitet er Alexa und ihren Vater zu den alten Beinahe Ruinen und macht dort hochinteressante Entdeckungen. Doch durch diese, erscheint es John, als sei Alexa nun endgültig für ihn verloren…
Die Alexa-Reihe: Erwachen und Erkenntnis (1), Traces of Truth (2), Surviving (3), Expectations (4), Family Ties (5), Convergence (6), Healing Memories (7), Negotiations (8)
Series Interludes: A Star under the mistltoe or `I give you my star´ und Crystal Heart
Disclaimer: Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Stargate Atlantis und alle vorkommenden (bekannten) Charaktere sind nicht mein Eigentum. Lediglich der Charakter der Alexa und einige andere (OC) sind Eigentum des Autors
Feedback: ist sehr gerne gesehen
~~~///~~~
1.Kapitel
Schon seit Stunden saßen Richard und Tristanius zusammen, um die letzten Pläne und Regelungen für das geteilte Kommando durchzugehen. Es war eine Art Gemeinschaftsidee, die man gegen Ende des ersten Besuchs der Antiker auf der Erde entwickelt hatte und von allen positiv aufgenommen wurde. Ganz besonders von Tristanius, denn er sollte schließlich wieder zu seinem Kommando zurückkehren. Auch wenn es zu Anfang eher einer Probezeit glich und nun auch einiges anders laufen würde, als er es von früher kannte und handhabte, so freute er sich sehr darauf. Mit den meisten Neuerungen und Regelungen schien er auch einverstanden zu sein und das Übrige akzeptierte er zähneknirschend. Aber auch einige seiner Vorschläge wurden gerne angenommen und umgesetzt oder befanden sich noch in der Verhandlung- oder Planungsphase.
Am meisten beschäftigte ihn jedoch das seiner Meinung etwas zu lockere militärische Protokoll. Doch wenn er recht überlegte, war es Sheppards Angelegenheit. Er wurde in alle wichtigen Entscheidungen und Entwicklungen bezüglich der Stadt und nun auch der gesamten Expedition eingeweiht und man räumte ihm gegenüber den Expeditionsmitgliedern auch ein gewisses Entscheidungsrecht und Befehlsgewalt ein, doch Sheppard war und würde weiterhin der Militärkommandant bleiben. Tristanius hatte da als General des lantianischen Militärs kaum großen Handlungsspielraum. Sein Kommando war ab nun eher ziviler Natur. Wie das von Richard Woolsey.
Nur was er mit seiner Tochter machen sollte, wusste er noch immer nicht so recht. Alexa hatte einst denselben Posten wie Sheppard inne. Er wusste, sie würde ihre Arbeit ohne große Probleme verrichten und würde auch mit Sheppard gut zusammenarbeiten können. Doch es würde auch bedeuten, sie raus auf Missionen zu schicken und einer Gefahr auszusetzen, die man noch nicht einmal in Worte fassen konnte.
Er bedauerte, dass es seiner Tochter nicht gut ging. Er sah, wie sie mit ihren Erinnerungen kämpfte, mit denen die zurückkehrten und sogar mit denen, die ihr fehlten. Er sah, wie sie immer wieder von diesen Schmerzen gepackt wurde und wie sie noch immer um den Menschen trauerte, den sie einst geliebt hatte. Er sah sogar ihre Sorge und ihre unsägliche Furcht vor dem, den sie wohl den unheimlichen Fremden nannten, wenn sie ihn nicht in der Nähe glaubten. Es tat ihm richtig weh, sie so leiden zu sehen und er wusste, dass er diese Leiden beenden konnte. Er musste es tun und doch … Manchmal verstand er selbst nicht, warum er schwieg. Und das schmerzte ihn noch mehr.
Er wusste, dass er und seine Familie einen gewissen Wert und Vorteil für die Menschen der Erde hatten, er wusste, sie waren wichtig und sie würden wohl einiges tun, um ihn und seine Familie zu unterstützen und sogar zu beschützen. Aber mit Wehmut erinnerte er sich daran, dass er schon immer Schwierigkeiten mit dem Vertrauen hatte. Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass er den Menschen hier in der Stadt und auf der Erde vertrauen konnte, sein Blut sprach geradezu zu ihm und versicherte ihm, dass seine Entscheidung, seine Tochter unter den Schutz von John Sheppard zu stellen, richtig und notwendig war. Trotzdem zögerte er, die ganze Wahrheit zu offenbaren.
Seine Gedanken rasten und wurden abrupt unterbrochen, als gerade John Sheppard das Büro betrat. Er setzte ein kurzes begrüßendes Lächeln auf, bevor er sich lässig in den letzten freien Sessel niederließ und von Richard in ein kurzes Gespräch verwickelt wurde.
„Colonel, wir besprechen gerade die letzten Schliffe des zu teilenden Kommandos. Haben Sie schon Ihren Leuten Bescheid gegeben?“
„Mein Team, Lorne und dessen Jungs wissen Bescheid. Der Rest wird ´ne Email von mir kriegen“, erwiderte John und überreichte Richard den kleinen Tablett-PC, auf dem er ein kurzes Rundschreiben verfasst hatte.
Richard beäugte und begutachtete das kurze Schreiben, nickte zufrieden und reichte das Tableau an Tristanius weiter, der ebenfalls seinen prüfenden Blick darüber schweifen ließ. Doch letztendlich schien auch er zufrieden und gab es einverstanden nickend an John zurück.
Mittlerweile war Sheppard es gewohnt, dass Woolsey für alles und jedes einen Bericht oder eine Kopie haben wollte. Er fand es diesmal nur etwas übertrieben, dass man vorab einen Blick über die Info-Rundmail werfen wollte, die jeden darüber in Kenntnis setzen sollte, dass der antikische General sehr bald auch Befehle erteilen konnte. Zumal Woolsey selbst ebenfalls eine Infomail in Umlauf bringen würde. Andererseits war da auch ein kleiner Funke in ihm, der ihm Verständnis mitteilen sollte. Richard war nun mal ein Bürokrat.
„Im Übrigen sind der General und ich gerade am diskutieren, wer sein Assistent werden sollte. Ich habe Amelia an meiner Seite und der General spielt mit dem Gedanken, Chad an Bord zu holen. Ach Chad!“, rief Richard zum Kontrollraum hinaus.
John ahnte bereits, was nun geschehen würde und verzog amüsiert das Gesicht. Um aber auch nicht gesehen zu werden, verbarg er es hinter seiner Hand und machte sich darauf gefasst, was nun käme, denn er konnte sich denken, dass der arme Chuck allmählich genug hatte, dass man ihn ständig für einen `Chad´ hielt. Tristanius flüsternde Stimme ließ ihn wieder kurz aufsehen.
„Aber er heißt doch Chuck.“
„Mhm“, war alles, was John entgegnen konnte und verbarg sein Grinsen wieder hinter seiner Hand, auf die er sich stützte, als er sah, welche Reaktion auf Woolsey zukam.
Mit schnellen sicheren Schritten betrat `Chad´ das Büro und blieb wie angewurzelt vor Richards Schreibtisch stehen. Erst jetzt hob dieser den Kopf und blickte sogleich auf einen weißen Zettel, der dem armen Mann auf der Stirn klebte und auf dem mit einem tiefen rot nur allzu deutlich `Chuck´ geschrieben stand.
„Was zum … “
„Sir, bei allem Respekt. Aber wenn das die einzige Möglichkeit ist, von nun an nicht mehr Chad genannt zu werden, bleibt mir wohl keine andere Wahl, als für den Rest meines Lebens so herumzulaufen“, gab Chuck beinahe verzweifelt von sich und John musste sich noch stärker auf die Zunge beißen.
Doch als er sah, dass es auch den General zu amüsieren schien, konnte er nicht mehr an sich halten und ihm entwich ein leichtes prusten. Richard schielte ertappt und betroffen zu den beiden in den Sesseln und atmete tief durch.
„Chuck … es tut mir wirklich, wirklich aufrichtig leid. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum ich Sie immer mit diesem Namen bedenke. Ich … ich verspreche, es wird nicht mehr vorkommen.“
„Tut mir leid, Sir, aber das bleibt abzuwarten“, erwiderte Chuck zweifelnd und dachte gar nicht daran, den Zettel wieder abzunehmen.
„Und jetzt wollen Sie wirklich die ganze Zeit mit diesem Zettel auf der Stirn rumlaufen? Ich könnte es noch verstehen, wenn Sie sich einen Anstecker an die Jacke heften, aber das …“, meinte Richard und sah noch immer bestürzt zu dem jungen Mann.
„Bei allem Verständnis für Ihren Missmut, aber als mein Assistent und gewissermaßen auch als mein Adjutant ist eine solche Zur Schau Stellung nicht gerade angebracht“, erklärte Tristanius und versuchte dabei so ernst wie möglich zu bleiben, was ihm jedoch schwer fiel.
„Ich weiß, Sir, nur … Adjutant?“, kam es verständnislos von Chuck.
„Nun, Sie wissen doch, dass Mister Woolsey und ich uns demnächst das Kommando über die Stadt und die Expedition teilen werden. Und da Mister Woolsey bereits Amelia Banks an seiner Seite weiß, wäre es nur recht, wenn ich auch einen fleißigen, aufmerksamen und vertrauenswürdigen Assistenten an meiner Seite habe“, erläuterte Tristanius weiter und schien erfreut, als sich bereits ein zaghaftes Lächeln um Chucks Mund bildete.
„Im Ernst? I- ich meine-„
„Es ist mir ernst. Mister Woolsey und ich haben bereits darüber gesprochen und ich habe dabei gleich an Sie gedacht. Sie machen mir einen vernünftigen, sehr Intelligenten, umsichtigen und vertrauenswürdigen Eindruck. Genau das, was ich von einem Adjutanten erwarte.“
„Das … das … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Sagen Sie nur, dass Sie den Posten annehmen. Über die restlichen Tätigkeiten, das wie, wann und wo, das auf Sie zukommt, können wir ein andermal sprechen. Es gibt da schon das eine der andere, dass ich gerne beibehalten würde und ich Ihnen erst erklären muss, aber es ist mit Sicherheit nichts, das gegen die neuen Regeln und Prozeduren verstößt oder nicht machbar wäre. Abgesehen davon, werden Sie und Amelia Banks auch weiterhin gut zusammenarbeiten können“, erklärte Tristanius weiter, worauf sich auch Chucks Grinsen verbreiterte.
„Klar nehme ich an!“, war alles, was der junge Mann hervorbringen konnte.
Freudestrahlend bedankte er sich bei dem General und auch bei Woolsey, verabschiedete sich bei den Anwesenden und wollte schon das Büro verlassen, als er just im Türrahmen auf Alexa traf. Diese blickte ihn stirnrunzelnd an und blinzelte einige Male bedeutungsvoll.
„Ist das ein weiteres Spiel von der Erde? `Wer bin ich?´“, fragte sie und starte weiterhin auf den Zettel, der Chuck noch immer auf der Stirn klebte.
„Hm? Oh! Das … das war nur als … äh-“
„Verstehe schon. Eine Erinnerungsstütze“, schlussfolgerte Alexa und nickte, während Chuck den Zettel nun endlich abnahm. „Die werden Sie bei meinem Vater aber nicht brauchen.“
„Nein, natürlich nicht, nur … Sie wissen es? Sie … Sie wissen schon, dass er-“
Alexa lächelte nur und freute sich für und mit dem jungen Techniker, der bald eine weitere neue Aufgabe übernehmen würde.
„Störe ich?“, fragte Alexa schließlich, als beide ihren Weg fortsetzen wollten.
„Nein, natürlich nicht“, antworteten Richard und Tristanius unisono und schossen geradezu aus ihren Sitzplätzen.
Auch John erhob sich ebenfalls und schien zunächst verlegen, als er seinen unsicheren Blick über die junge Antikerin schweifen ließ, die sich jedoch nicht zu trauen schien, ihn anzusehen. Seit dem Ausflug zum Festland vergangene Weihnacht und dem Zwischenfall im Schnee, als sie in ihm gelesen hatte, ging sie ihm aus dem Weg und mied ihn, wo es nur ging. Und es waren noch nicht einmal ganz zwei Wochen her. John hatte immer wieder versucht an sie heran zu kommen, mit ihr zu sprechen, sich zu erklären, doch Alexa hielt ihn auf Abstand. Sie versteckte sich regelrecht und manchmal wies sie ihn sogar ab. Es wurmte John und er spürte, wie sich allmählich Verzweiflung in ihm auftun wollte, denn er musste mit ihr sprechen und die Dinge klarstellen.
Er hatte nicht gewollt, dass sie all das in ihm lesen konnte und dass sie sich so darüber erschreckte. Mittlerweile wünschte er sich schon beinahe, dass sie es vielleicht niemals hätte erfahren sollen. Er hätte mit diesem Emotionen vielleicht bis ans Ende seines Lebens leben können, wenn sie ihn jedoch nur nicht meiden würde. Aber nun … nun hatte sein Vater ihn nach dem Ausflug zum verschneiten Festland in ein Gespräch verwickelt und ihn mit seinen Fragen vor vollendete Tatsachen gestellt. Dadurch wurde er sich über etwas bewusst, das so tief in ihm verborgen lag und nun wie ein unkontrollierbares und beinahe alles verzehrendes Feuer in ihm brannte. Er empfand etwas für Alexa. Er hatte Gefühle für sie, die weit über Freundschaft und Kollegialität hinaus gingen. Er liebte sie.
John rief sich wieder zur Ordnung, verdrängte seine Gedanken und drängte auch seine Gefühle zurück. Ganz tief in sein Innerstes, wo Alexa sie hoffentlich niemals wieder finden würde. Doch das war schwer, denn Alexa beherrschte ihre empathischen Fähigkeiten von Tag zu Tag besser.
„Äh Chuck!“, rief Tristanius den Techniker zurück, der auch prompt wieder erschien.
„Ein Befehl vorab. Wohl der wichtigste überhaupt. Wenn ich Ihnen einmal sagen sollte, dass ich durch nichts und niemanden gestört werden möchte, dann gilt das selbstverständlich nicht für meine Familie. Nur dass Sie das schon einmal wissen.“
„Ja, Sir. Geht klar“, erwiderte der Techniker und verschwand wieder, als man ihn nickend entließ.
„Ist etwas geschehen? Kann ich etwas für dich tun?“, fragte Tristanius, als er seine Hand nach Alexa ausstreckte und sie etwas näher zu sich zog.
Er setzte sich wieder, als seine Tochter den angebotenen Sitzplatz ablehnte und sich stattdessen auf der Armlehne seines Sessels niederließ.
„Ich wollte dich etwas fragen. Ich ... habe eine Bitte.“
„Was denn, Kleines? Raus damit.“
„Ich würde gerne nach M4S-879 reisen …“, erklärte Alexa und sah, wie Tristanius überrascht zu ihr aufsah.
Angestrengt überlegten John und Richard. M4S-879 war schon einmal in einem Gespräch gefallen, aber nun wollte sich kein Geistesblitz rühren und ihnen verraten, was es mit diesem Planeten auf sich hatte und warum Alexa dort hin wollte. Der Ausdruck auf Tristanius Gesicht aber verriet ihnen, dass auch er mehr wissen musste.
„… ich möchte es sehen, Pa. Ich würde gerne sehen, ob … ob noch etwas übrig ist. Ich will sehen, ob die Akademie noch steht und mich vielleicht ein wenig umsehen. Vielleicht hilft es mir ja, wenn ich mich ein wenig umsehe und in Erinnerungen schwelge.“
Tristanius nickte langsam und atmete tief durch. Er zog die Lippen kraus und schien selbst noch angestrengt nachzudenken. Doch seine Miene wandelte sich von der leichten Härte in eine Weichheit, wie sie nur ein Vater zeigen konnte.
„Ich will ehrlich sein, Alexa. Es interessiert mich selbst, zu sehen, wie es nun dort aussieht. Aber es sind mehr als dreizehntausend Jahre vergangen. Das ist viel Zeit, Kleines, und ich befürchte, es wird von der Akademie wohl nicht mehr viel übrig sein.“
„Ich weiß. Aber … ich hatte letzte Nacht einen Traum. Einen ziemlich merkwürdigen. Es war … es war, als sei ich wieder dort … damals … und ich habe mich dort selbst gesehen und … keine Ahnung. Wahrscheinlich hat es gar nichts zu bedeuten, aber trotzdem will ich so gerne dorthin.“
Wieder atmete Tristanius tief durch, überlegte und musterte seine Tochter aufmerksam. Richard musste schmunzeln, als er den bittenden Blick der jungen Frau sah. Offenbar wusste sie genau, wie sie ihren Vater um den Finger zu wickeln hatte und man konnte sehen, wie er schwach wurde.
„Na gut. Aber du wirst nicht alleine gehen. Ich werde dich begleiten. Nur für den Fall … na ja, dass du wieder so eine Attacke erleidest und … ich möchte einfach nicht, dass du alleine dorthin gehst. Außerdem möchte ich mich auch ein wenig dort umsehen.“
„Ich bin sicher, Colonel Sheppard wird Sie ebenfalls mit Freuden begleiten“, warf Richard ein und sah bedeutungsvoll zu John, der einverstanden nickte.
Auch wenn es ihm nicht so ganz behagte, so verstand er doch ihren Wunsch, die Vergangenheit zu erforschen und möglicherweise einige Erinnerungen wachzurufen. Abgesehen davon, war auch er selbst irgendwie neugierig, diese alte antikische Militärakademie zu besichtigen. Vorausgesetzt, es existierte noch etwas von ihr. Und dann war doch die Sache zwischen ihm und Alexa. Auf diese Art und Weise wäre es vielleicht schwierig für sie, ihm aus dem Weg zu gehen. Vielleicht könnte er sich ihr so nähern und endlich ein Gespräch mit ihr führen.
„Ja, mein Team, ich und eine Marine-Einheit“, gab John zurück, sah zu Alexa, die abermals seinem Blick auswich.
„Wann möchtest du dorthin reisen?“, fragte Tristanius weiter und ahnte die Antwort bereits.
„So schnell wie möglich. Am liebsten noch heute, aber-„
„Aber ich denke, Morgen wäre auch vertretbar, hm? Dann können Mister Woolsey und ich noch unsere Angelegenheiten bezüglich des Kommandos klären und dann haben wir auch genügend Zeit, uns in Ruhe umzusehen.“
Einverstanden nickte Alexa, drückte ihrem Vater vor Dankbarkeit einen Kuss auf die Wange, was diesen etwas verlegen dreinschauen und räuspern ließ. Er war immer noch zu sehr Offizier und ein Kuss aus Dankbarkeit oder der Gleichen von seiner Tochter, war nichts, was in den Dienst gehörte. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Aber er hatte es schon oft angesprochen und wusste mittlerweile, dass es seiner Tochter und auch seiner Frau, die auch des Öfteren mal die eine oder andere Zärtlichkeit durch ein liebevolles Streicheln über die Wange oder einen Kuss zeigte, herzlich egal waren, was er davon hielt. Es würde keinen Sinn machen, also würde er sich wohl oder übel damit anfreunden und sich daran gewöhnen müssen.
Alexa verabschiedete sich und verließ eilig das Büro. John wartete einige Augenblicke und entschuldigte sich dann mit der Information, schon einmal das Team für den morgigen Ausflug zu informieren. Doch tatsächlich folgte er Alexa und konnte sie auch kurz vor ihrem Quartier einholen.
„Alexa!“
Stöhnend blieb Alexa zunächst stehen. Sie hatte gehofft, er würde ihr nicht folgen, hatte gehofft, er hätte sie nicht mehr einholen können, hatte gehofft, nicht mit ihm sprechen zu müssen, aber … verdammt, der Kerl war hartnäckig. Sie drehte sich nicht um, sah nur starr zu Boden und versuchte sich gleich die Worte zurecht zulegen, um ihn möglichst schnell wieder los zu werden. Doch er war schneller bei ihr, als sie dachte.
„Warum gehen Sie mir aus dem Weg? Ich … wir sollten wirklich dringend reden und-„
„Colonel bitte. Ich kann jetzt nicht. Ich … ich fühle mich nicht wohl. Ich möchte alleine sein.“
„Alexa … ich habe nicht gewollt, dass Sie das alles-“
„Colonel! …“
Alexas Stimme war schriller und lauter als sie es beabsichtigt hatte und sie sah, wie er offenbar überrascht zusammenzuckte.
„… Bitte … ich … ich kann nicht. Ein andermal … bitte“, brachte sie nun leiser hervor und hatte nur für den Bruchteil einer Sekunde zu ihm gesehen, was ihm offenbar nicht entging.
John konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie in ihr Quartier getreten und die Tür praktisch vor seiner Nase verschlossen hatte. Sprachlos und enttäuscht blieb er davor stehen, nicht wissend, dass Alexa mit tränenverschleierter Sicht an der anderen Türseite zu Boden rutschte und leise zu weinen begann.
tbc...